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Günter Schönlein
Blog

Mucalinda versus Naga

12/16/2023

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Die in der westlichen Welt wohl bekanntesten und in allen Größen in Stein, Gips, Bronze und Plaste kopierten Buddha-Statuen sind Mucalinda-Darstellungen (auch Muchalinda oder Mucilinda): Buddha meditiert unter dem schützenden Schirm einer sich aufbäumenden Kobra. Um genau zu sein, schutzgebend ist keine Kobra, sondern der Schlangenkönig Mucalinda. Die vermeintliche Kobra ist nur das Ergebnis volkstümlicher Interpretation der Legende. Mucalinda erbarmt sich, wickelt seinen Leib zum Meditationssitz, weitet seinen Kopf zum Schirm, breitet diesen Schutzschild über den Buddha, der bei Sturm und Regen im Meditationssitz verharrt. Nachdem sich die Wetter verzogen haben, gibt sich Mucalinda in Menschengestalt zu erkennen, bedankt sich für die Gnade, dem Buddha geholfen haben zu dürfen und verschwindet in der Erde Tiefe.
Bild 1: Wat Preah Prohm Rath in Siem Reap - Mucalinda  Bild 2: Phnom Krom - Mucalinda-Statue
Bild 1: Wat Preah Prohm Rath in Siem Reap - Mucalinda Bild 2: Phnom Krom - Mucalinda-Statue
Die mythologische Überlieferung der Begebenheit aus dem Leben Buddhas ist besonders in Südostasien mit zahlreichen Bildwerken verewigt worden. Wandbilder und Statuen in modernen Tempeln feiern dieses Ereignis, doch schon die Khmer-Bildhauer fanden Ausdrucksmöglichkeiten den unantastbaren in Meditation versunkenen Erhabenen Buddha darzustellen.

Den Schlangen, also Naga (männlich) und Nagini (weiblich), werden in Asien besondere Schutzwirkungen zugetraut. Speziell in Kambodscha lässt sich diese Behauptung anschaulich beweisen. Allerorten finden sich sowohl an klassischen Khmer-Tempeln als auch an modernen buddhistischen Tempeln die tradierten Naga-Balustraden. Diese Nagas haben jedoch mit dem Mucalinda nichts gemeinsam. Es gilt also zwischen den hinduistisch geprägten Nagas und dem buddhistisch orientierten Mucalinda zu unterscheiden. Schlange ist nicht gleich Schlange. Erinnert sei nur an die Verführung der paradiesischen Schlange, die den Christen in aller Welt vertraut ist. Nach christlichem Verständnis ist die Schlange negativ belastet, also verachtenswert, davon nichts weiter. Einerseits das Vertrauen auf bzw. andererseits die Angst vor der Schlange scheint dem Menschen angeboren oder aber in den unergründlichen Tiefen seines Bewusstseins fest verankert zu sein.

Wenden wir uns den Naga- bzw. Mucalinda-Darstellungen in Kambodscha zu, versuchen wir die Unterschiede zu erkennen. Die Zugangswege der großen Angkor-Tempel sind fast ausnahmslos von Naga-Balustraden gesäumt. Gleich ob man den Bayon, das Angkor Wat oder den Beng Mealea Tempel besichtigt, die typischen Balustraden sind nicht zu übersehen. Nach hinduistischem Verständnis werden den Nagas  apotropäische Wirkungen nachgesagt bzw. zugetraut, sie schützen (neben Löwen und Dvarapalas) die Tempel. Die Menschen werden von den Nagas empfangen, die Nagas geleiten die Menschen in die Tempel. Im grandiosen, leider sehr zerstörten Beng Mealea Tempel haben sich die auffällig langen Naga-Balustraden gut erhalten. Aus vier Himmelsrichtungen gelangten die Menschen zum Tempel. Am südlichen Zugang, der heute als Hauptweg von Touristen genutzt wird, sind die schönsten Nagas zu bewundern (Bild 3 & 4). An allen anderen Zugangswegen herrscht Ruhe. Hier sind weniger Menschen unterwegs. Die östliche Prozessionsallee verbindet eine großflächige Terrasse mit dem Beng Mealea Tempel. Auch an diesem Weg lassen sich Überreste der Balustraden nachweisen. In Beng Mealea sind wohl ausschließlich siebenköpfige und fünfköpfige Nagas in Stein gehauen worden. Für die serielle Fertigung dieser kunstvollen Balustraden-Endstücken (Schlangenköpfe) müssen mehrere Werkstätten zuständig gewesen sein, wie auch die durchlaufenden Geländer-Elemente (Schlangenkörper) und die Baluster (Kurzsäulen) in hohen Stückzahlen zur Verfügung stehen mussten. Das Steinmetzhandwerk stand nicht erst zu Jayavarman VII. in hohem Ansehen. Die Khmer-Bildhauer hatten stets volle Auftragsbücher. Bei aller Vielfalt erstaunt dennoch die Vereinheitlichung bestimmter Bauteile sakralen Charakters. Dieses Phänomen lässt sich  besonders deutlich an den Nagas beweisen. Wie ein Naga-Kopf zu gestalten war, schien mustergültig festgelegt zu sein. Unterschieden wurde nur zwischen fünf, sieben und neun Schlangenköpfen, wobei der jeweils mittlere Kopf immer der größte Kopf sein musste. Die Brust der Schlange ist meist von einem kreisrunden Chakra gekennzeichnet, inwieweit hier an das glückverheißende Symbol des Dharma-Chakra, also an das Rad der Lehre, welches Buddha in Schwung gebracht hatte bzw. an die Wurfscheibe Vishnus, seine Waffe und eine seiner göttlichen Insignien zu denken ist, sei dahingestellt. Nicht vergessen werden sollte, dass Jayavarman VII. ein leidenschaftlicher Verfechter des Buddhismus war, besteht somit die Wahrscheinlichkeit, das Chakra als Symbiose hinduistischer und buddhistischer Symbolik zu deuten. Aus dem verbreiterten Schlangenkörper wachsen die aufgerichteten 5, 7 oder 9 Hälse, auf denen die nach vorn blickenden Köpfe sitzen. Diese fächerförmige Darstellung emaniert die Kobra-Assoziation, die sich von der in natura lebenden Kobra herzuleiten scheint, denn diese Giftnattern besitzen im Kopfbereich tatsächlich seitlich dehnbare Hautlappen. Die Kobra ist wohl auch die einzige Giftnatter, die sich aufrichten und dabei den Nackenschild bedrohlich ausbreiten kann. Schlangenbeschwörer wissen diesen Effekt zu nutzen.
Bild 3 & 4: Beng Mealea, Naga-Balustraden am südlichen Zugangsweg
Bild 3 & 4: Beng Mealea, Naga-Balustraden am südlichen Zugangsweg
Unglaublich wirkungsvoll und in dieser Form wahrscheinlich einmalig sind die mächtigen fast drei Meter hohen siebenköpfigen Nagas an den Balustraden vom nördlichen Treppenaufgang zum Prasat Preah Vihear (Bild 5 – 7). Bei diesen Schlangenskulpturen wurde auf einen die Köpfe verbindenden Fächer verzichtet, jeder der sieben Köpfe ragt separat aus dem Schlangenkörper hervor. Die Schlangenköpfe sind weder bekrönt noch anderweitig verziert, als sakrales Beiwerk kann nur das wenig markante Chakra am Hals und das doppelte Lotos-Stützblatt am Schlangenkörper eingeschätzt werden.
Bild 5 – 7: Preah Vihear Tempel – Naga am nördlichen Treppenaufgang
Bild 5 – 7: Preah Vihear Tempel – Naga am nördlichen Treppenaufgang
Bekannt sind die seitlich auslaufenden Naga-Endstücke vieler Tympana an Angkor-Tempeln. Oft werden an diesen Skulpturen die Nagas mit lang heraushängender Zunge gezeigt. Die unnatürliche wirkende Darstellung soll wohl die abschreckende (apotropäische) Wirkung der Nagas steigern. Die drei folgenden Bilder belegen die Ausführung besagter Tympana (Bild 8) und die spezielle fünfköpfige Naga-Darstellung am Prasat Preah Vihear (Bild 9 & 10). Der Prasat Preah Vihear, ein sehenswerter Bergtempel, steht im nördlichen Grenzgebiet zu Thailand. Für die Bauzeit des Tempels wird (sämtliche Umbauten einbezogen) der Zeitraum vom 10. bis zum 12. Jahrhundert angenommen. Trotz vorhandener Inschriften konnten die Archäologen keine Daten zur Einweihung ermitteln. Stilistische Analysen ergaben die vermutete wohl niemals unterbrochene Nutzung der Tempelanlage.
Bild 8, 9 & 10: Preah Vihear Tempel Naga-Akroterion
Bild 8, 9 & 10: Preah Vihear Tempel Naga-Akroterion
An der östlich von Beng Mealea (oft auch als Boeung Mealea bezeichnet)  gelegenen Ta Aok Brücke sind sehr schöne Naga-Balustraden zu sehen. Die heute noch immer befahrbare Khmer-Brücke ist nur eine von mehreren Brücken der alten Straße, die Beng Mealea mit dem Prasat Preah Khan in Kampong Svay verband. Kaum beachtet werden, weil viel zu wenig bekannt, etliche an dieser Straße stehende Tempel. Viele kleinere Brücken sind leicht zu übersehen, doch für die Ta Aok Brücke lohnt ein längerer Verweil. Sie ist neben der Preah Toes Brücke in Kampong Kdei die größte erhaltene Khmer-Brücke in Kambodscha. Ihre Schlangenhäupter zeichnen sich durch Einmaligkeit aus. Erstmals an einer Brücke, wohlgemerkt an einem Profanbauwerk, wurde in prächtiger Manier der Mucalinda verewigt (Bild 11 – 13). Eine Schlange (Naga) mit fünf Köpfen trägt den Lotos-Thron für den Buddha, über ihm wölbt sich der neunköpfige Mucalinda. Die Gegenwärtigkeit des Schlangenkönigs verstärkt die Sicherheit, der sich Buddha anvertrauen konnte.
Bild 11 – 13: Ta Aok Brücke
Bild 11 – 13: Ta Aok Brücke
Ein stilistisch vergleichbares, sehr gut erhaltenes Exemplar des neunköpfigen Mucalinda, der über Buddha wacht, kann in Siem Reap im Eingangsbereich des Preah Norodom Sihanouk Angkor Museums problemlos begutachtet werden (Bild 14). Im Museum findet sich die Herkunft der Skulptur exakt bezeichnet: zu lesen ist von einer Kombo Or Bridge, dem Toap Chey Village, der Boeung Mealea Commune und dem Svay Leu District (Bild 14.1). Wer sich bei Google Maps kundig macht, wird leicht feststellen, dass keine zwei Kilometer entfernt von der Ta Aok Bridge die Kambao Or Pagoda gebaut wurde. Es ist also davon auszugehen, dass die Bezeichnungen Kombo Or Bridge und Ta Aok Bridge ein und dieselbe Brücke meinen. Die Museumsempfehlung gilt für Interessenten, die den weiten Weg zur Ta Aok Brücke scheuen.
Bild 14 & 14.1: Preah Norodom Sihanouk Angkor Museum
Bild 14 & 14.1: Preah Norodom Sihanouk Angkor Museum
Um den Vergleich der herrlichen Brücken-Skulpturen zu ermöglichen wird im Bild 15 die an der Spean Praptos (Preah Toes Bridge) in Kampong Kdei ebenfalls vorhandene Kombination aus Naga (fünf Köpfe) und Mucalinda (neun Köpfe) gezeigt. Laien können kaum feststellen, ob sich die Mucalinda an dieser Brücke jemals über einen Buddha wölbten oder die ehemals vorhandenen Buddha-Statuen später entfernt wurden. Besondere Erwähnung verdienen die gut erhaltenen Wegmarkierungssteine (boundary) mit den Dvarapala-Reliefs (Bild 15 rechts). Dvarapala, ansonsten als Tempelwächter bekannt, stehen hier als Brückenwächter parat.
Bild 15: Kampong Kdei – Spean Praptos (Preah Toes Bridge)
Bild 15: Kampong Kdei – Spean Praptos (Preah Toes Bridge)
An einem Reliefs der Elefanten-Terrasse (Bild 16) ist das althergebrachte Motiv des Kala, der die Schlangen verschlingt, recht volkstümlich veranschaulicht (Bild 16.1). Auf vielen Lintel der Angkor-Zeit frisst der gierige Kala geflochtene Pflanzenstränge, die, wie oben schon erwähnt, die Nagas symbolisieren. Meist beginnt Kala die Nagas vom Schwanz her zu verschlingen, so dass sich die Schlangen noch aufbäumen, was auf den Außenbereichen der betreffenden Lintel noch gut zu erkennen ist. Dieses Thema aber näher auszuführen, ufert zur Spezialstudie aus. Hier wird nur auf ein weiteres Beispiel möglicher Naga-Darstellungen verwiesen.
Bild 16 & 16.1: Angkor Thom Elefanten-Terrasse – Kala mit Naga
Bild 16 & 16.1: Angkor Thom Elefanten-Terrasse – Kala mit Naga
Mit dem Buddha-Mucalinda auf der Terrasse im Wat Preah Vihear Pram Pi Lveng (Bild 17 & 17.1) hat es seine besondere Bewandtnis. Diese Monumentalstatue, etwa 4m hoch, wurde ursprünglich im Zentral-Prasat vom Bayon-Tempel angebetet. Nach dem Tod von Jayavarman VII. wurde die Statue zerstört und buchstäblich in der Tiefe des Bayon versenkt. Erst im 20. Jahrhundert wurde die Buddha-Statue entdeckt, identifiziert, restauriert und auf der Pram Pi Lveng Terrasse aufgestellt. Diese Mucalinda-Statue kann durchaus als Anregung und Muster für den jetzt lebenden unbekannten Bildhauer gedient haben, der im nördlichen Bereich des großen Platzes vor dem Baphuon Tempel an einer neuen Buddha-Statue arbeitete. Das Foto (Bild 18) entstand im März 2019, inzwischen wird die Mucalinda-Statue vollendet sein und einen würdigen Standplatz in Angkor Thom gefunden haben.
Bild 17/17.1 & 18: Angkor Thom: Wat Preah Vihear Pram Pi Lveng & Platz vor Baphuon Tempel
Bild 17/17.1 & 18: Angkor Thom: Wat Preah Vihear Pram Pi Lveng & Platz vor Baphuon Tempel
Die selten erwähnten Khmer-Kunstwerke im Frankfurter Liebieg-Haus fristen ein unbegründetes Nischendasein innerhalb der Asien-Abteilung dieses nicht unbedeutenden Skulpturenmuseums. Das Kopf-Fragment der Mucalinda-Statue aus dunklem Sandstein stammt aus dem Angkor Wat und wird zeitlich den Jahren 1100 bis 1150 zugeordnet (Bild 19 – 21).
Bild 19 – 21: Liebieg-Haus in Frankfurt/Main, Mucalinda-Fragment in drei Ansichten
Bild 19 – 21: Liebieg-Haus in Frankfurt/Main, Mucalinda-Fragment in drei Ansichten
Abschließend noch einige weiterführende bzw. ergänzende Bemerkungen: Vasuki gilt als ein König der Schlangen. Vasuki hat seinen größten Auftritt beim Quirlen des Milchozeans, sein Leib dient als Seil, an dem die Götter und Dämonen wechselseitig ziehen, um durch Quirlen das begehrte Elixier Amrita zu gewinnen. Auf diesen Schöpfungsmythos bauen die philosophischen Lehrgebäude des Hinduismus auf. Grandios in Szene gesetzt findet sich das Quirlen des Milchozeans an den Balustraden der Dämme, die über die Wassergräben in die Stadt Angkor Thom führen.

Krishna (alias Vishnu) erklärt im 10. Gesang der Bhagavadgita seine Herkunft:
"Wisse, ich bin Uccaihcravas unter den Rossen, meerentstammt,
Als Elephant Airavata, - unter den Menschen bin ich der Fürst;
Von den Waffen der Donnerkeil, unter den Kühen Kamaduh,
Als Erzeuger der Liebesgott, unter den Schlangen Vasuki.
Bin Ananta bei den Nagas, bin Varuna im Wasserreich,
Bin von den Vätern Aryaman, bin Yama in der Zwingherrn Schar,
Bin Prahlada bei den Daityas, unter den Zählenden die Zeit,
Bin der Löwe unter den Tieren, unter den Vögeln Garuda,
Bin von den Reinigern der Wind, bin Rama in der Helden Schar,
Bin von den Fischen der Delphin, von den Flüssen der Ganga-Strom.
Anfang und Endˈ der Schöpfungen und Mitte bin ich, Arjuna,
Kunde höchsten Geists im Wissen, der Redner Rede, das bin ich!" (Vers 27-32, Zitat Ende)

Wie zu lesen ist, sind die mythologischen Verknüpfungen derart verdichtet, dass für nichtstudierte unkundige Menschen allein der logische und kosmologisch richtige Schluss bleibt, alles hängt mit allem zusammen. Das Göttliche inkarniert sich All-vereint umfassend – unter anderem auch als Mucalinda und als Naga.

Verwendete Literatur:
BHAGAVADGITA DES ERHABENEN SANG
Eugen Diederichs Verlag 1959
Übersetzung von Leopold von Schroeder 1922

Fotos: Günter Schönlein
Fotos: 2 – 4 Birgit Schönlein
Fotos: 5 & 7 Vanessa Jones
Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
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Garuda gegen Naga

12/2/2023

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Die indische Mythologie kennt nicht nur die unter dem Begriff saptamatrika erfassten sieben Göttinnen, bekannt sind auch die saptarishi, die sieben Weisen. Mit Kashyapa, einem der sieben Rishis, lebten zwei Frauen: Kadru (die Erde) und Vinata (der Himmel). Kadru legte viele Eier und gebar ungezählte Nagas, von eintausend Eiern berichtet die Legende. Vinata vermochte nur drei Eier zu legen. Enttäuscht über ihr eigenes Versagen erbrach sie das erste Ei, aus welchem der Blitz entwich. Aus dem zweiten erbrochenen Ei schlüpfte Aruna, der zum Wagenlenker des Sonnengottes Surya avancierte. Aruna wollte leuchten, hell wie die Mittagssonne, doch beschieden war ihm nur das Licht der Morgendämmerung, er gilt als Personifikation der Morgenröte. Mit seinem Los unzufrieden, verfluchte er seine Mutter, die dadurch zur Sklavin Kadrus wurde. Das dritte Ei wurde ausgebrütet, diesem entsprang der vollentwickelte Garuda, somit gilt Aruna als älterer Bruder Garudas. Recht schnell erkannte Garuda die verfahrene familiäre Situation und forderte die Freiheit seiner Mutter. Die Nagas, also die Kinder Kadrus, verlangten als Entschädigung das Amrita, die lebensverlängernde Essenz, welches der tapfere Garuda den Göttern raubte. Garuda musste zum Dieb werden, um die Mutter vom Los der Knechtschaft zu befreien, er musste das Amrita rauben, welches dereinst beschwerlich beim Quirlen des Milchozeans gewonnen ward. Aus diesem ungerechten Tauschhandel resultiert die ewige Feindschaft zwischen Garuda und den Nagas. All der Umstände ungeachtet wurde Garuda von Vishnu als Reittier erkoren.

In Kambodscha existieren nur wenige Reliefs bzw. Skulpturen, die sich allein auf die Wiedergabe von Garuda beschränken. Im Gegensatz dazu finden sich viele Reliefs aus allen Khmer-Epochen, die Garuda im Zweikampf mit den Nagas und Garuda in seiner Funktion als Reittier des Gottes Vishnu zeigen. Sein entschiedenes Handeln und sein Sinn für Gerechtigkeit machen ihn sympathisch, deshalb wohl die vielen bildlichen Darstellungen, die ihn bei seinem selbstlosen Einsatz für den Gott Vishnu zeigen.

Neben der überdimensionalen Garuda-Statue im Koh Ker Stil (10. Jahrhundert), die als Blickfang in der Lobby im National Museum Phnom Penh aufgestellt wurde, gehören die Garuda-Statuen vom Banteay Srei Tempel zu den wenigen Solo-Darstellungen. Vereint mit Affen, Löwen und Yakshas übt Garuda in diesem Fall eine Wächterfunktion aus. Garuda eingesetzt als Dvarapala ist eher ein ungewöhnliches Amt für den mythischen Vogel. Die Statuen im Banteay Srei Tempel sind vermutlich Replikate, wie auch die hier vorgestellte, im Angkor Conservation Depot Siem Reap präsentierte Garuda-Statue nur ein Abguss sein dürfte.
Garuda-Statue im National Museum Phnom Penh & Garuda-Statue vom Banteay Srei Tempel
Garuda-Statue im National Museum Phnom Penh & Garuda-Statue vom Banteay Srei Tempel
Ähnliche, allerdings nicht frei stehende Garuda-Statuen im Post-Khmer-Stil sind häufig als Dekorationselemente in modernen buddhistischen Klöstern in Kambodscha zu sehen, so beispielsweise ungezählte Garuda-Baluster (Stützelemente) vieler Balustraden. Diese aus Zement gegossenen Garuda-Figuren orientieren sich an den tradierten Vorlagen der Khmer-Dynastien.
Garuda-Balustrade im Wat Kesararam Siem Reap
Garuda-Balustrade im Wat Kesararam Siem Reap
Den Menschen in Kambodscha vertraut sind variantenreiche Vishnu-Garuda-Darstellungen, die den Gott Vishnu auf seinem Reittier Garuda zeigen, wobei die Körperhaltung Vishnus verschieden sein kann. Vishnu kann auf Garudas Schultern (Flügeln) sitzen oder stehen.

Die Detailaufnahme des wunderschön gearbeiteten Lintel aus dem National Museum Phnom Penh zeigt den Gott Vishnu auf seinem Reittier (Vahana) in sitzender Position. Vishnu, vierarmig, weist seine Waffen vor, meist wird von den Attributen der Macht gesprochen. Garuda aufrecht stehend ist seiner Aufgabe und seiner Last gewachsen. – Das Relief auf der Rückseite einer Inschriften-Stele aus dem 11. Jahrhundert (Angkor-Periode) zeigt Garuda in seiner Funktion als Reittier des Gottes, zusätzlich ist Garuda mit der Bändigung zweier dreiköpfiger Nagas beschäftigt, die er an ihren Schwanzenden mit den Fußkrallen festhält und an den Kopfenden mit seinen Händen umklammert. Garuda ist also doppelt im Einsatz. – Die unter freien Himmel im Bo Banteaychey Kloster in Siem Reap auf dreifach erhöhtem Sockel aufgestellte Vishnu-Garuda-Statue zeigt den Gott und das Reittier im gemeinsamen Kampfeinsatz. Vorbilder zu dieser Statue, die als Anregung gedient haben könnten, lassen sich beispielsweise auf den Reliefwänden im Angkor Wat nachweisen.
Vishnu-Garuda-Darstellungen von links nach rechts:   Lintel (Detailaufnahme) National Museum Phnom Penh Inschriften-Stele (Rückseite) National Museum Siem Reap  Moderne Vishnu-Garuda-Statue in der Bo Banteaychey Pagoda Siem Reap
Vishnu-Garuda-Darstellungen von links nach rechts:
 Lintel (Detailaufnahme) National Museum Phnom Penh
Inschriften-Stele (Rückseite) National Museum Siem Reap
Moderne Vishnu-Garuda-Statue in der Bo Banteaychey Pagoda Siem Reap

Ziemlich selten, wenn nicht gar einzigartig, ist die Garuda-Darstellung auf einem Lintel vom National Museum Phnom Penh: Garuda frisst eine dreiköpfige Schlange. Die Detailaufnahme zeigt den  mythischen Vogel unverkennbar als Naga-Töter. Der dreiköpfige Naga hat keine Chance. Garuda bleibt der überlegene Sieger.
Garuda-Naga-Lintel National Museum Phnom Penh
Garuda-Naga-Lintel National Museum Phnom Penh
Die Nagas (Schlangen) lassen sich an Khmer-Tempeln in vielgestaltiger Form nachweisen. Auf Reliefs (etwa Türstürzen) sind sie ebenso häufig dargestellt, wie sie als Akroterien an Tympana in Erscheinung treten. Die äußeren Endstücken (Naga-Akroterien) der Tympana bestätigen, dass die geschwungenen Rahmen, die oftmals als floral geflochtene Bänder definiert werden, nichts anderes als die Leiber der Nagas meinen. Das oftmals variierte Architekturelement fällt im Angkor Wat ebenso in den Blick, wie es auch am selten besuchten Prasat Banteay Ampil nicht zu übersehen ist.

Im vorgestellten Beispiel vom Prasat Banteay Ampil wird ein fünfköpfiger bekrönter Naga mit überlanger Zunge gezeigt. Bemerkenswert ist immerhin, dass stets nur der mittlere Schlangenkopf eine lange Zunge zeigt. Die seitlichen kleineren Schlangenköpfe halten die Mäuler geschlossen. Das separat gefertigte Naga-Akroterion ruht in gefährlicher Position auf dem Kapitell des Türpfeilers. Am Banteay Ampil Tempel wären einige Rettungsarbeiten vonnöten, doch die abseitige Lage verhindert wohl den Einsatz der zuständigen Behörden und Fachkräfte.

Allgemein gilt: die Nagas (männlich) winden ihre Schlangenleiber als Schutzschilde um die Bildgeschehnisse der Tympana, wobei die Themen auf den Giebelfeldern verschieden sind und nicht im unmittelbaren Zusammenhang zu den Naga-Rahmen stehen müssen. Immer fassen Nagas bzw. Naga-Makara-Bögen die Tympana-Reliefs ein.
Prasat Banteay Ampil: fünfköpfiges Naga-Akroterion
Prasat Banteay Ampil: fünfköpfiges Naga-Akroterion
Das Provincial Museum in Banteay Meanchey verfügt über eine stattliche variantenreiche Kollektion erwähnter Naga-Akroterien, wobei die Herkunft der Stücke für die Forschung nicht von Belang zu sein scheint, denn nur einzelne Ausstellungsobjekte sind mit einer Beschriftung versehen.
Provincial Museum Banteay Meanchey – Naga-Akroterien
Provincial Museum Banteay Meanchey – Naga-Akroterien
Im zehnten Gesang der Bhagavadgita spricht der Erhabene zu Arjuna mit tiefer Emotionalität: " (ich bin) unter den Schlangen Vasuki, bin Ananta bei den Nagas, bin Varuna im Wasserreich . . ." (Die im Zitat in Klammern gerückten Worte sind Hinzufügungen des Autor.) In diesem und im elften Gesang der Bhagavadgita offenbart Krishna seine Herkunft und bringt gleichzeitig seine uneingeschränkte Allmacht zum Ausdruck. Nicht nur Krishna und Vishnu sind als Einheit zu sehen, Krishna sieht in sich die Welt bzw. die Welten in ihrer umfassenden Erscheinungsvielfalt vereinigt. Gleich was existiert, es lässt sich auf Krishna=Vishnu zurückführen. Der Gott ist Anfang und Ende allen Seins. Was sich einfach schreiben lässt und nach einem Lehrsatz klingt, ist in Wahrheit viel komplizierter und für Nicht-Hindus schwer zu verstehen. Literaturkritisch bewertet sind diese zwei Gesänge die ausdrucksstärksten Passagen der Bhagavadgita, sie sind als Höhepunkte indischer Dichtung zu lesen.

Blicken wir auf den herrlichen Garuda-Naga-Lintel aus dem National Museum Phnom Penh ist ein siebenköpfiger Naga zu sehen, wobei anders als gewohnt, das siebente Haupt der Schlange durch eine männliche Gestalt ersetzt zu sein scheint bzw. integrierter zentraler Bestandteil der Naga-Erscheinung ist. Hier beginnen für den Laien die Erklärungsnöte. Einerseits könnte der personifizierte Schlangenkönig Naga-Raja dargestellt sein, andererseits könnte das Relief auch eine spezielle Vishnu/Krishna-Erscheinung meinen. Eine solche Deutung könnte durchaus legitim sein, denn nicht zu übersehen ist die doppelte, ein wenig verkleinerte Erscheinung Garudas hinter dem Naga. Der Auftritt Garudas schließt keineswegs den Auftritt Vishnus aus. Rigoros ist folgende Auslegung: wo der Naga erscheint, lässt Garuda nicht lang auf sich warten. Tritt Garuda allein auf den Plan, ist allenfalls auch der Gott Vishnu involviert. Eine dritte Erklärung wäre, dass auf dem Relief eine konkrete, mythologische Begebenheit kunstvoll in Szene gesetzt wurde, und dem ist tatsächlich so: Das Motiv ist leicht zu deuten, sofern man die Bhagavatapurana gelesen hat. Im 10. Gesang wird die entsprechende Episode aus dem Leben des jungen Krishna erzählt: Krishna lebt in einer fruchtbaren Aue am Yamuna-Fluss. Gemeinsam mit seinem Bruder und anderen Jungen genießen sie unbeschwert die Zeit der Jugend. Krishnas Bruder fällt unversehens ins Wasser. Krishna springt ihm nach, will ihn retten. Unvermittelt taucht Kaliya, ein Schlangendämon auf, der erbost versucht Krishna zu vernichten, in dem er seinen Schlangenleib um Krishna mannigfach windet, schließlich gilt es, sein Reich zu verteidigen. Mit Händen und Füßen wehrt der junge Gott die todbringenden Köpfe des Dämons ab. Krishna, dem Tode nah, bläht sich auf, entkommt der Umschlingung, woraufhin sich der vermeintlich todgeweihte Krishna zum Sieger erhebt, indem er tanzend die giftschäumenden Schlangenhäupter Kaliyas unermüdlich mit Füßen niedertritt, wodurch der Dämon ermattet und alsbald der Unterlegene sein wird. Garuda, Vishnus Reittier hält sich in unmittelbarer Nähe seines Herrn gleich in doppelter Erscheinung auf. Angeblich sei sich der junge Krishna durch diese Tat erstmals seiner Gotteskraft und seiner Sendung bewusst geworden.
Garuda-Naga-Lintel im National Museum Phnom Penh
Garuda-Naga-Lintel im National Museum Phnom Penh
Vergleichsweise ähnlich schwierig fallen Erklärungen zu der Zweifach-Erscheinung Naga-Makara, in Angkor ein vielfach gestaltetes Reliefmotiv. Weiter oben wurde im Kontext zu Naga-Akroterien erklärt, dass die Tympana-Bildszenen immer von Naga-Leibern gerahmt werden. Diese Aussage gilt es jetzt zu erweitern: Der Naga-Leib kann auch ein Makara-Körper sein, der den Naga ausspeit. Dieser Vorgang ist sehr realistisch an einem Tympanum vom Prasat Preah Palilei in Angkor Thom veranschaulicht. Für den staunenden Angkor-Besucher, der den Makara und den Naga erkennt, stellt sich die Doppelfrage: wird (wie schon vermutet) der Naga ausgespien oder wird der Naga gefressen? Ist also der Makara (wie Garuda auch) ein Feind der Nagas? Oder anders: ist der Makara kein Makara, sondern ebenfalls ein Naga und ist die faszinierende Doppel-Darstellung nur eine symbolträchtige Abbildung der ewigen Wiedergeburten aller Wesen? Die Deutungsspielräume sind riesig, wie auch schon die frühesten indischen Schriften (die Veden) zahllose Gottheiten und Zwischenwesen beschreiben. Die Kommentare zu den Veden suchen nach verständlichen Erklärungen, wobei die Logik nicht allenfalls hilfreich sein muss. Eines aber gilt als gesichert, der Makara wird gemeinhin als das Reittier der Flussgöttin Ganga angesehen, auch der Flussgott Varuna reitet auf einem Makara.
Angkor Thom: Prasat Preah Palilei – Naga-Makara-Akroterion
Angkor Thom: Prasat Preah Palilei – Naga-Makara-Akroterion
Weshalb aber taucht der Makara, ein seltsames Mischwesen aus der Wasserwelt im Verein mit dem Naga auf, welcher eher der Unterwelt zuzuordnen ist? Die Antwort auf den in diesem Fall klar erkennbaren buddhistischen Bildinhalt des Tympanums zu reduzieren, wäre zu geradlinig, denn auch eindeutig hinduistische Bildszenen an anderen Khmer-Tempeln finden sich von Naga-Makara-Doppelwesen gerahmt.

Richtet sich der Fokus auf Garuda und Naga, darf ein vielfach dargestelltes Erscheinungsbild beider Wesen nicht ausgeklammert werden. Das weit verbreitete Motiv, wenn man so will ein Duo-Porträt, ist bis heute derart populär, dass es sogar als Replikat an einer Brücke in Siem Reap Aufstellung fand.

Zu sehen ist vordergründig der mächtige Garuda, der auf einem dreiköpfigen Naga reitet oder diesen mit seinen Fußkrallen klammert, wenn nicht traktiert. Garudas Körper, seine Flügel und der Kopf bannen einen hinter ihm befindlichen meist neunköpfigen Naga. Mit dieser Haltung  gibt sich Garuda in uneingeschränkter Siegerpose. Er ist der Beherrscher der Nagas, ihm obliegt es, die Nagas zu vernichten oder sie am Leben zu lassen. Dieses häufig variierte Motiv, an sich ein Standbild Garudas, manifestiert den Machtanspruch, dem sich Garuda verpflichtet fühlt.
Garudas im Angkor Conservation Depot Siem Reap und Brücken-Garuda in Siem Reap
Garudas im Angkor Conservation Depot Siem Reap und Brücken-Garuda in Siem Reap
Unübersehbar sind die Groß-Garudas an der Außenmauer vom Prasat Preah Khan in Angkor. Besucher nehmen meist nur die jeweiligen Garudas neben den Toren Ost und West zur Kenntnis und sind sich kaum bewusst, dass die komplette Außenmauer alle fünfzig Meter von einem Garuda bewacht wird. Die monumentalen Garuda-Standbilder von fast 5m Höhe sind nicht mehr als Reliefs zu definieren, sie fallen in die Kategorie der Großplastik. Die Eckpunkte der Außenmauer werden von vollplastischen Garudas markiert, die an Höhe und monumentalem Erscheinungsbild alle anderen in die geraden Mauerpassagen integrierten Garudas noch übertreffen. An dieser in Angkor einmaligen Tempel-Außenmauer wird deutlich, welche apotropäischen Kräfte dem mythischen Vogel Garuda zugetraut wurden. Eine in dieser Vielzahl aufgestellte Garuda-Versammlung kann an keinem anderen Khmer-Tempel in Kambodscha bewundert werden. Erwähnenswert in dieser Betrachtung ist ein markantes Detail, welches hier schon behandelt und mit anderen Bildern belegt wurde: Garuda steht mit seinen Krallen jeweils auf einem Naga, die sich seitlich aufbäumen, doch es gibt kein Entrinnen, denn Garuda hält außerdem noch die Schwanzenden der Nagas fest in seinen Händen. Die von Garuda bezwungenen Nagas sind durchgängig als fünfköpfige Schlangen mit rundem Brustschild dargestellt. Während für die künstlerische Gestaltung der Schlangenköpfe wenig Aufwand betrieben wurde, ist an den Garuda-Standbildern mehr Detailreichtum zu entdecken.

Weitere Erläuterungen und Fotos zu den Groß-Garudas vom Preah Khan Tempel finden sich im Artikel PREAH KHAN in diesem Blog:
https://www.angkor-temples-in-cambodia.com/schoumlnlein-blog/preah-khan
Preah Khan in Angkor: Groß-Garudas an der Tempel-Außenmauer
Preah Khan in Angkor: Groß-Garudas an der Tempel-Außenmauer
Um möglichst alle themenspezifische Informationen offenzulegen, sei noch mitgeteilt, dass an den Toren bedeutender Angkor-Tempel Garudas als Wächter-Figuren angebracht wurden, zu nennen wäre hier beispielsweise der Ta Prohm Tempel. Jeweils ein Garuda drängt sich in die äußeren und inneren Mauernischen der Tor-Architektur. Sind auch nur wenige der Ta Prohm-Garudas in gutem Erhaltungszustand vorzufinden, kann dennoch die Verwandtschaft zu den Preah Khan-Garudas nicht verleugnet werden. Vom künstlerischen Standpunkt aus betrachtet, entstammen die Garudas einer Generation, was damit zu begründen ist, dass beide Tempel zeitgleich erbaut wurden. Der Preah Khan Tempel wurde 1191, der Ta Prohm Tempel 1186 geweiht. Es kann davon ausgegangen werden, dass für die Garuda-Bildwerke beider Tempel dieselben Werkstätten bzw. dieselben Bildhauer zuständig waren. Auf Geheiß des Königs Jayavarman VII wurden diese Tempel errichtet, also mussten neben anderen Ausstattungsobjekten auch Garudas in Serie gefertigt werden.

Die Seitenwände vom steinernen Steg, der die Elefanten-Terrasse mit dem opulenten Phimeanakas-Ost-Gopuram verbindet, sind mit mannshohen Garudas verziert. Zwei Besonderheiten sind an diesen vollplastischen Reliefs hervorzuheben: hier stehen Garuda und Narasimha gleichgroß im Wechsel nebeneinander (v.l.n.r.: G-N-G-N). Sie scheinen den Steg zu stützen. Der Mann-Löwe (Narasimha) gilt als 4. Inkarnation Vishnus, somit finden sich das Reittier und der Gott gleichberechtigt nebeneinander dargestellt. Garuda liefert außerdem eine außergewöhnliche Probe seiner Kraft, er hält nicht zwei, sondern drei Nagas unter Kontrolle. Ähnliche Garuda- und Narasimha-Bilder sind übrigens auch an der Schau (Front)-Seite der Elefanten-Terrasse zu sehen.
Seitenwand mit Garuda und Narasimha am Steg zum Phimeanakas-Ost-Gopuram
Seitenwand mit Garuda und Narasimha am Steg zum Phimeanakas-Ost-Gopuram
Das ungebrochene Vertrauen auf den Schutz bzw. die gläubige Verehrung der Nagas wird in vielen neu erbauten Pagoden der Stadt Siem Reap durch den Einsatz und/oder das Vorhandensein verschiedener religiöser Kultobjekte anschaulich. Schwimmunfähige Ritualboote in Form überlanger Schlangen werden zu buddhistischen Feiertagen festlich geschmückt und mit Gebeten und Mantras gesegnet, wie auch an Tempelzugängen fest installierte Nagas das Eindringen böser Geister verhindern sollen. Der Glaube an solche Hilfsmittel stärkt das Selbstverständnis und die Seelen der Menschen, daran vermag auch der Geist der Moderne nichts zu ändern.
Bo Banteaychey Pagoda Siem Reap: Naga-Ritualboot und Treppen-Naga
Bo Banteaychey Pagoda Siem Reap: Naga-Ritualboot und Treppen-Naga
Vorgestellt wurden Einzel-Darstellungen von Garuda und Naga, sowie mythologisch begründete Duo-Darstellungen der verfeindeten Wesen. Mögen die Erklärungen zu den Bildern den Lesern bei ihren Exkursionen in Angkor behilflich sein und den nichteingeweihten Interessenten der Khmer-Kunst die scheinbar düstere Undurchschaubarkeit indischer Götterwelten ein wenig aufhellen.

Zu Informationen und Fotos betreffs Garuda kann der Artikel INMITTEN VON GÖTTERN Teil 10 empfohlen werden, ebenfalls in diesem Blog abzurufen:
https://www.angkor-temples-in-cambodia.com/schoumlnlein-blog/inmitten-von-gottern-teil-10

Fotos: Günter Schönlein
Foto vom Brücken-Garuda: Vanessa Jones
Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
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Kala in Vietnam

8/5/2023

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Gleich ob man auf Java, in Myanmar, auf Sri Lanka, in Kambodscha oder Indien Tempel begutachtet, auf Schutzwesen wurde nie verzichtet. An allen Tempelanlagen erscheinen Elefanten, Löwen & Drachen, sie alle haben in den äußeren Bereichen und insbesondere an den Eingängen der Sakralbauten paarweise ihren Auftritt. Allein KALA tritt als Einzelwesen in Erscheinung, dessen vielgestaltige Erscheinungen in Vietnam werden im Rahmen dieser kurzen Betrachtung thematisiert.

Zunächst sollen mehrere Fotos eine annähernde Vorstellung vom spezifischen Erscheinungsbild des vietnamesisch geprägten Kala geben. Zehn Bilder umreißen die Vielfalt und den Wandel der Kala-Darstellungen über die Jahrhunderte hinweg. Eine Zeitspanne von rund tausend Jahren trennen das im Cham Museum Da Nang ausgestellte Terrakotta-Relief (Bild 1) und den geschnitzten, goldbemalten Kala im Chùa Quan The Am Da Nang (Bild 2). Auch die in der Gegenüberstellung zum Terrakotta-Kala aus den klassischen Sa Huynh-Werkstätten (Bild 1) nur unwesentlich jüngeren Sandstein-Kala-Reliefs aus Trà Kiêu (Bild 3 & 3.1) aus Dong Duong (Bild 3.2) und aus Thap Mam (Bild 3.3) weisen kaum Ähnlichkeiten mit den Kala-Darstellungen moderner Pagoden (Chùa=Pagode) auf. Der Kala (Bild 3) wird von zwei Makaras flankiert, das macht die Besonderheit dieses Reliefs aus. Das Mauerrelief aus Zement (Bild 5), aufgenommen in der Chùa An Long, beruft sich noch eindeutig auf tradierte Darstellungsmuster. Die Mauerfenster aus der Bàu Sen Pagode (Bild 6 & 6.1) zeigen genial stilisierte Kala-Gesichter, hier wurde die Vereinfachung offensichtlich auf die Spitze getrieben.
Bild 1: KALA aus Terrakotta  Bild 2: KALA aus Holz im Chùa Quan The Am
Bild 1: KALA aus Terrakotta Bild 2: KALA aus Holz im Chùa Quan The Am
Bild 3 & 3.1: Kala aus Trà Kiêu  Bild 3.2: Kala aus Dong Duong
Bild 3 & 3.1: Kala aus Trà Kiêu Bild 3.2: Kala aus Dong Duong
Bild 4: Kala aus Tháp Mam
Bild 4: Kala aus Tháp Mam
Die klassischen Reliefs (Bilder 1, 3, 4) sind auffällig farblos bzw. materialbelassen. Vor tausend Jahren wurde auf die monochrome Wirkung von Stein und Terrakotta gesetzt. Farbige Bemalung und Einsatz bunter Materialien scheinen Erfindungen der Neuzeit zu sein, die vermutlich auf chinesische Einflüsse zurückzuführen sind (Bild 2, 7 – 10). Dagegen wirken die in Klöstern von Da Nang gefundenen modernen Kala-Darstellungen ähnlich monochrom, wie bei den klassischen Vorlagen, wurde hier die Wirkung dem neuen Baustoff Zement anvertraut (Bild 5) bzw. wurden die Mauerfenster grau angemalt, um die raue zementene Oberfläche zu glätten (Bild 6 & 6.1).
Bild 5: Da Nang – Chùa An Long (Zementrelief)
Bild 5: Da Nang – Chùa An Long (Zementrelief)
Bild 6: Da Nang – Chùa Bàu Sen (Mauerfenster I)
Bild 6: Da Nang – Chùa Bàu Sen (Mauerfenster I)
Bild 6.1: Da Nang – Chùa Bàu Sen (Mauerfenster II)
Bild 6.1: Da Nang – Chùa Bàu Sen (Mauerfenster II)
In Huê wurde innerhalb der Zitadelle nach dem Vorbild der verbotenen Stadt von Peking ein für Publikum unzugänglicher Palastbereich geschaffen, der von 1802 bis 1945 nur den Kaisern der Nguyễn-Dynastie vorbehalten war. Inzwischen können die meisten Gebäude der Verbotenen Stadt besichtigt werden. Außerhalb von Huê in ländlicher Abgeschiedenheit ließen die Kaiser ihre großzügig angelegten Grabanlagen errichten, die heute zu den spektakulären Sehenswürdigkeiten der Stadt Huê zählen.

Optisch deutlich erkennbar ist, im Vergleich zu der klassischen, die stilistische Veränderung der Kala-Darstellung an den Toren zu der Kaiserstadt Huê. Auf den ersten Blick gleichen sich die vier Kala-Bildnisse aus Huê, die ähnlichen Kopf- und Körperformen verfestigen diesen Eindruck. Neben dem für Kala typisch wuchtig-breiten Gesicht mit hervorstehenden Kopf sowie Breitnase und Glupschaugen, sind charakteristische Merkmale für die neuzeitliche Kala-Erscheinungen die Bartfühler neben der Nase, das geöffnet eckige Maul und die langen Arme mit Krallenpfoten (Bilder 7 – 10). Nach genauer Betrachtung der Kala-Gesichter treten die feinen Unterschiede in Farbe und Form hervor: quadratisches oder rechteckiges Maul, Zahnreihe oben bzw. unten, Barteln gerade gestreckt oder nach oben gerichtet, blaue oder braune Greifarme. Bemerkenswert bei den artgleichen Huê-Kalas ist der Standort, sie bewachen ausschließlich Durchgänge an Torbauten, im Grunde also Profanbauwerke der Palastanlagen.
Bild 7: Huê – Kaiserstadt in der Zitadelle, Kala I
Bild 7: Huê – Kaiserstadt in der Zitadelle, Kala I
Bild 8: Huê – Kaiserstadt in der Zitadelle, Kala II
Bild 8: Huê – Kaiserstadt in der Zitadelle, Kala II
Bild 9 & 10: Huê – Kaiserstadt in der Zitadelle, Kala III & IV
Bild 9 & 10: Huê – Kaiserstadt in der Zitadelle, Kala III & IV
In Hoi An, einer malerischen Kleinstadt, fanden sich trotz zahlreicher Tempelanlagen vergleichsweise wenige Kala-Antlitze. Die Reliefgravur auf einer Messingvase (Bild 11) greift die Kala-Vorstellungen der neueren Zeit auf. Das in Marmor geschnittene Kala-Antlitz (Bild 12) beruft sich auf klassische Muster. Der Kala auf dem Bauch von einem Marmorgefäß (Bild 13) entspricht den modernen Kala-Bildnissen. Bei den drei Kala-Beispielen aus Hoi An lässt sich zweifelsfrei eine vorhandene, ausgeprägte kunstgewerbliche Routine in der Verwertung und Verarbeitung der tradierten Mustervorgaben nicht in Abrede stellen.
Bild 11 & 12: Hoi An – Kala
Bild 11 & 12: Hoi An – Kala
Bild 13: Hoi An – Kala auf Marmorgefäß
Bild 13: Hoi An – Kala auf Marmorgefäß
Etwa 60km südlich von Da Nang haben sich spärliche Überreste der Cham Tempelanlage Phật viện Đồng Dương erhalten, rund 300m westlich steht die unscheinbare Church of The Tribe Tra Dong Duong. Den Dachfirst krönt ein geschnitzter aufgerichteter Kala (Bild 14).
Bild 14: Kala auf dem First der Church of The Tribe Tra Dong Duong
Bild 14: Kala auf dem First der Church of The Tribe Tra Dong Duong
Zum Abschluss der Betrachtungen stehen zwei sehenswerte Beispiele von Kala-Bildnissen aus klassischen Tempeln. Die gut restaurierte Cham-Tempelanlage Tháp Khương Mỹ macht mit ihren drei Türmen einen durchaus stattlichen Eindruck. Mehrere Sandsteinreliefs haben sich in Teilen erhalten, so auch das Fragment eines Kala (Bild 15), wobei die gesicherte Zuschreibung als Kala nicht möglich ist, es könnte sich auch um einen Naga (Schlange) handeln, vergleiche Bild 15.1 .
Bild 15 & 15.1: Reliefs vom Tháp Khương Mỹ Tempel
Bild 15 & 15.1: Reliefs vom Tháp Khương Mỹ Tempel
Im Februar 2023 konnte die Tempelanlage Tháp Chăm Chiên Đàn nur unter Vorbehalt besichtigt werden. Umfassende Restaurierungsarbeiten behinderte die uneingeschränkte Sicht auf die drei Türme. Gerettete bzw. geborgene Architektur- und Dekorationselemente der Tempeltürme werden in einem kleinen Museum präsentiert, so auch die sternförmige (oktogonale) Dachbekrönung (Bild 16), auf jedem zweiten blattförmigen vorstehenden Ausleger vom Sternenkranz befindet sich ein Kala-Relief (Bild 16.1). Das seltene Bauteil aus Sandstein ist einerseits der Beweis für Dekorationen im Dachbereich und andererseits der Beleg für Kala-Reliefs außerhalb der Tempeleingänge.
Bild 16 & 16.1: Dachbekrönung vom Tháp Chăm Chiên Đàn
Bild 16 & 16.1: Dachbekrönung vom Tháp Chăm Chiên Đàn
Die Kala-Fotos entstanden im Februar/März 2023 auf einer Erkundungsreise in Zentral-Vietnam, deren Ziel es war, einige Cham-Tempel zu besichtigen, wobei der Reliefkunst das besondere Augenmerk galt, folglich sind die hier gezeigten Kala-Bildbeispiele nur ein bescheidener Aspekt der Entdeckungen. Die Auswahl beschränkt sich logischerweise auf die zufällig gefundenen Kala-Reliefs, Ansprüche auf Vollständigkeit und umfassende thematische Auswertung werden nicht erhoben.

Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
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Kala

1/21/2023

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In der hinduistischen Ikonographie muss Kala als eines der seltsamsten, gleichsam rätselhaftesten Wesen genannt werden, kaum ein Khmer-Relief, auf dem Kala nicht präsent wäre. Wer ist Kala und wie wird Kala dargestellt? Die kleine Studie versucht sich Kala zu nähern, ohne den Anspruch zu erheben, dem Leser umfassendes Bildmaterial oder gar neue Erkenntnisse zu liefern.

Kala geradewegs als Gottheit zu definieren, wäre falsch, denn im Götterkanon taucht Kala als eigenständige Gottheit nicht auf, doch auf Kala können die Götter nicht verzichten. Das Erscheinen der Götter zieht den Auftritt Kalas nach sich. Kala, der schwer Fassbare, scheint sich seiner Sendung und seiner Wertigkeit bewusst. Die Dominanz seiner Gegenwärtigkeit bestätigt seine notwendige Anwesenheit unter den Göttern.

In allen bekannten Angkor-Tempeln finden sich auf Tympana, Türstürzen, Pilastern und Wandflächen zahllose Kala-Darstellungen. Kala war und ist zu allen Zeiten bis heute präsent. Diese Betrachtung beschränkt sich auf Khmer-Reliefs und wird verschiedene (ausgewählte) Darstellungen Kalas zeigen. Begonnen wird die Kala-Vorstellung mit Reliefs aus dem Angkor Wat.

Die Bildbeispiele aus dem Angkor Wat belegen verschiedene Erscheinungsformen, Positionierungen und Darstellungsmöglichkeiten Kalas. Allgemein verbindlich (ohne Sonderfälle auszuschließen) behauptet Kala die Reliefmitte auf Türstürzen und Tympana. Gleich ob Kala am unteren Rand oder etwas höher in Erscheinung tritt, er bleibt auf Grund seines Aussehens Blickfang. Weniger häufig tritt Kala ohne eine ihm zugehörige Gottheit auf.

Auf dem Tympanum (Bild 1) dominiert Kala die untere mittlere Reliefregion, um ihn herum, kreisförmig angeordnet, finden sich in Medaillons reitende Götter/Halbgötter. Inmitten dieser himmlischen Parade thront über Kala die zentrale Gottheit, mit großer Wahrscheinlichkeit residiert Shiva auf seinem Thron. Shiva kann sich vielfältig emanieren, beispielsweise als Yama, aber auch als Kala. Tritt Shiva auf, ist unbedingt an Kala zu denken. Die Umkehrung lautet: blicken wir auf Kala, darf unbesorgt an Shiva gedacht werden, der eine schließt den anderen nicht aus.
Bild 1: Angkor Wat – Tympanum mit Kala
Bild 1: Angkor Wat – Tympanum mit Kala
Auf dem stark beschädigten Türsturz (Bild 2 & 2.1) kann Kala leicht übersehen werden. Wem Kalas Erscheinungsbilder vertraut sind, der wird trotz "künstlerischer Verschlüsselung" Kala erkennen. Die in sich verwachsenen und mit einander korrespondierenden Blätter und Ranken lassen keine andere Deutung zu: in dem phantasievoll gestalteten floralen Bildmuster verbirgt sich Kala. Eine über Kala thronende Gottheit ist nur noch schemenhaft vorhanden, deshalb nicht zu identifizieren.
Bild 2: Angkor Wat – Türsturz mit stilisiertem Kala
Bild 2: Angkor Wat – Türsturz mit stilisiertem Kala
Bild 2.1: Angkor Wat – Türsturz (Ausschnitt von Bild 2)
Bild 2.1: Angkor Wat – Türsturz (Ausschnitt von Bild 2)
Typisch, geradezu mustergültig muss das Kala-Relief auf dem Türsturz (Bild 3) genannt werden. Kala mit Breitmaul, großer Nase, Glupschaugen und Flammenhaaren klammert mit seinen Krallen zwei Löwen. Über den Löwen bilden Pflanzenranken einen Rahmen für die von Kala getragene Gottheit.
Bild 3: Angkor Wat – Türsturz mit Kala
Bild 3: Angkor Wat – Türsturz mit Kala
Das Flachrelief (Bild 4) zeigt Kala in Aktion. Nicht in Löwenbeine, sondern in die Beine zweier Kämpfer hat sich Kala verbissen. Der Kampf spielt sich im Freien ab, die Szenerie ist eindeutig als Wald erkennbar. Zu beiden Seiten unter hohen schattenspendenden Bäumen sitzen Menschen und verfolgen den Verlauf der Auseinandersetzung. Im Regelfall kämpfen Götter gegen Götter oder gegen Dämonen. Auf welche mythologische Begebenheit das Relief anspielt, entzieht sich der Kenntnis des Autors.
Bild 4: Angkor Wat – Flachrelief mit Kala
Bild 4: Angkor Wat – Flachrelief mit Kala
Nur als Bruchstück hat sich das mittlere Teil von einem Türsturz erhalten (Bild 5). Zu registrieren ist auch hier die florale Einbindung von Kala und der Gottheit, von dem nur Oberkörper und Schurz zu erkennen sind. Bemerkenswert ist die unmittelbare Verschmelzung von Kala und Gott. Kala greift auf diesem Relief Pflanzenstränge, diese stehen emblematisch für die Nagas (Schlangen), ein häufig variiertes Bildmotiv, welches verbindlich auf vielen Khmer-Reliefs nachzuweisen ist.
Bild 5: Angkor Wat – Relieffragment mit Kala
Bild 5: Angkor Wat – Relieffragment mit Kala
Die Pfeilerbasen (Bild 6 & 7), entdeckt im arg zerstörten, etwas abgelegenen, selten besuchten Ko Po Tempel, zeigen Kala als Schutzgottheit. Auf Basen ruhten Pfeiler, die meist den Türrahmen vorgestellt waren, die aber auch die Lasten der Türstürze teilweise aufnahmen. Zwischen den Basen lagerten die Stufen zu den Eingängen der Tempel. Auf den Flächen der Basen wurden Kala apotropäische Aufgaben zugewiesen. Priester und Menschen vertrauten auf die Schutzwirkung der anwesenden Götter und Halbgötter. Mit geringer Einbildungskraft werden die Nagas, welche Kala auf der Basis (Bild 6) fest im Griff hat, vorstellbar. Anders der Kala  auf Bild 6.1, der erscheint nur als Kopf bzw. Gesicht ohne Beiwerk. Diese Darstellung muss als Ausnahme betrachtet werden. Die differierenden Erscheinungsbilder Kalas in einem Tempel sind erheblich, zu verzeichnen sind stilistische Variationen auf engsten Raum.
Bild 6 & 6.1: Kok Po Tempel – Kala auf Pfeilerbasen
Bild 6 & 6.1: Kok Po Tempel – Kala auf Pfeilerbasen
Der östlichen Reliefwand vom Banteay Chhmar Tempel  waren quadratische Pfeiler vorgestellt, die eine Überdachung (Halbgewölbe) trugen. Die Überdachungen der Galerien sind nicht mehr vorhanden, doch einige Reliefs auf den Pfeilerblöcken haben sich teilweise erhalten. Die in Flachrelieftechnik ausgeführten Bildwerke zeigen Kala umrahmt von Pflanzenwerk. Die Reliefs gleichen sich weitestgehend und bedecken jeweils die untere Fläche einer Pfeilerseite (Bild 7 & 8).
Bild 7 & 8: Banteay Chhmar Tempel (Ost-Galerie) – Flachreliefs auf Pfeilern
Bild 7 & 8: Banteay Chhmar Tempel (Ost-Galerie) – Flachreliefs auf Pfeilern
Der unglaublich schön dekorierte Banteay Srei Tempel kann selbstredend auf Kalas Anwesenheit nicht verzichten. Kala ist in allen Tempelbereichen präsent. Die Wirkung einzelner Figuren oder Bildelemente lässt die angewandten Techniken und die handwerkliche Meisterschaft vergessen. Halbrelief - bzw. Hochrelieftechnik dominieren die Wandverzierungen, respektive die Darstellungen auf den Lintel und Tympana. Ungemein plastisch hebt sich Kala auf dem Türsturz (Bild 9) hervor. Kräftige Unterarme und Hände verleihen der mächtigen Gestalt zusätzliche Würde. Selten wurden Kala-Gesichter einprägsamer in Stein geschnitten, solche Erscheinungen vergisst man nicht, sie rufen Respekt, wenn nicht gar Schauder hervor. Kalas Erscheinung heischt unbedingte Achtung. Dagegen fast harmlos wirken die ornamental eingebundenen Kala-Gesichter auf dem Pfeilerrelief (Bild 10), hier wurde Kala mehr oder weniger zum Dekorationselement degradiert, wobei die künstlerische Gestaltung makellos gelungen ist.
Bild 9 & 10: Banteay Srei Tempel – Kala auf Türsturz und Pfeiler
Bild 9 & 10: Banteay Srei Tempel – Kala auf Türsturz und Pfeiler
Mit den Türstürzen vom Banteay Samre Tempel (Bild 11 & 12) werden zwei seltene Reliefmotive vorgestellt. Mehrere altindische Texte erwähnen den Kampf Vishnus gegen Madhu und Kaithaba bzw. seinen Sieg über die Dämonen (Asuras), die er mit seinem Diskus (Wurfscheibe) enthauptet haben soll. Auf dem Relief (Bild 11) ist ein Moment des Kampfes erfasst: Vishnu hält beide Asuras an ihren Haarschöpfen fest, zwingt sie nieder, um sie später zu töten. Die bewegte Szene taucht im Khmer-Bilderkanon eher selten auf, sie spielt sich unmittelbar auf bzw. über Kalas Haupt ab. Ein gewissenloser Kopfjäger hat Vishnus Haupt entfernt. Während Götterreliefs häufig beschädigt wurden, blieben Kalareliefs über die Jahrhunderte hinweg meist unversehrt. Im Unterschied zu anderen Reliefs klammert Kala hier zwei Affen, die wiederum zwei Schlangen (Nagas) im Griff haben. Nach europäischen Vorstellungen erinnert die gedrängte Anordnung der Affen, der Dämonen und der Gottheit Vishnu, die sich um Kala versammeln, an heraldische Bildlösungen.
Bild 11: Banteay Samre Tempel – Türsturz mit Kala
Bild 11: Banteay Samre Tempel – Türsturz mit Kala
Der Türsturz (Bild 12) zeigt ein oftmals wiederholtes Motiv: Indra auf Airavatha. Die Besonderheit an diesem Relief ist nicht der dreiköpfige Elefant, das Reittier Indras, sondern die Verdoppelung Kalas. Die Elefanten (der Elefant Airavatha) unterstützen den zwiefachen Kala, sie umschlingen die Pflanzenstränge (Nagas) mit ihren Rüsseln. Die Kalas wiederum haben sich in die Nagas verbissen und je zwei Krallen halten die Nagas fest. Diese symmetrische, wunderbar gestaltete außergewöhnliche Bildlösung findet sich nur im Banteay Samre Tempel, zumindest ist dem Autor kein weiteres Relief mit diesem Motiv bekannt, so gesehen ist das Kala-Doppel bis auf Widerruf als Unikat zu bewerten.
Bild 12: Banteay Samre Tempel – Kala im Doppel
Bild 12: Banteay Samre Tempel – Kala im Doppel
Zur Sicherung mobiler Kunstwerke wurde in Siem Reap die Einrichtung Angkor Conservation gegründet. Hier werden Türstürze, Statuen, Säulen, Pfeiler und sonstige bearbeitete Steinteile vor dem Verlust, vor Diebstahl bewahrt. Wichtige Inschriften auf Stelen befinden sich in verschlossenen Lagerhallen. Witterungseinflüsse können den wertvollen steinernen Dokumenten nicht mehr schaden. Den umfangreichsten Bestand an reliefierten Steinen bilden die Türstürze, welche unter dem Vordach einer Halle dem Publikum präsentiert werden, leider fehlen Beschriftungen. Bei der Aufstellung wurde eine chronologische Zusammenstellung der Türstürze angestrebt, die annähernd seine Richtigkeit hat. Aus besagten Gründen wurden die hier vorgestellten Kala-Reliefs nur mit Kala I – IV gekennzeichnet.

Absolut typisch gibt sich Kala I (Bild 13): die gierig gefletschten Zähne und das gefräßig aufgerissene Maul widersprechen den vermenschlichten Händen. Meistens trägt Kala an den Handgelenken Schmuckarmbänder. Nicht auf allen Kala-Reliefs wird eine Zunge oder gar eine Unterkieferpartie sichtbar.
Bild 13: Angkor Conservation Siem Reap – Kala I
Bild 13: Angkor Conservation Siem Reap – Kala I
Die Lintel Kala II und Kala III (Bild 14 & 15) sind leicht als Indra/Airavatha-Lintel zu erkennen. Jedoch stark unterscheiden sich die Kala-Darstellungen, während einerseits das rechteckige Breitmaul (Kala II) dominiert, bilden im Lintel (Kala III) das verkleinerte, weniger ausgeprägte Gesicht und die dünnen Arme Kalas, welche sich abgewinkelt auf die Löwen stützen, den Blickfang. Dem Bildhauer lag wohl mehr an einer naturgetreuen Wiedergabe der Elefantenpartien, als an einem stereotypen Kala-Bild. Immerhin gelang beiden Bildhauern die überzeugende Darstellung der Abhängigkeit der mythologischen Wesen. Kala, die Nagas und die Löwen sind untrennbar miteinander verbunden.
Bild 14 & 15: Angkor Conservation Siem Reap – Kala II und Kala III
Bild 14 & 15: Angkor Conservation Siem Reap – Kala II und Kala III
Kala IV verschwindet fast im pflanzlichen Flechtwerk (Bild 16). Raffiniert eingebunden in die floralen Stränge ist Kala kaum erkennbar, weil auf Stirnhöhe direkt über den Augen Kalas die Gottheit seinen Platz behauptet, die wiederum im Größenverhältnis zu Kala sehr klein, gleichfalls unauffällig in Erscheinung tritt. In diesem speziellen Fall wurde Kalas Kopf (ohne Hände) auf der horizontalen Mittelachse des Lintel positioniert.
Bild 16: Angkor Conservation Siem Reap – Kala IV
Bild 16: Angkor Conservation Siem Reap – Kala IV
Der zu Lebzeiten des legendären siebenten Jayavarman erbaute Preah Khan Tempel zählt neben dem Angkor Wat zu den größten Tempelbauten im Angkor-Kerngebiet, die je ein König initiierte. Den baustilistischen Unterschieden einzelner Tempel nachzuspüren, ist nicht Thema dieser Betrachtung, hier werden weiterhin Kala-Bilder betrachtet.

Mehrere Tore und Bauten im Preah Khan Tempel boten genügend Raum und Flächen für vielgestaltige Dekorationsvarianten, so findet sich Kala nicht nur auf Türstürzen, sondern auch auf Wänden und auf Pfeilern steinern verewigt. Auf den Bildern 17 & 18 sind die umlaufenden Pfeilerdekorationen unter den Kapitellen als breite Zierbänder angelegt. Die regelmäßigen Musterwiederholungen auf den Pfeilerflächen sind weitestgehend typisiert, ein beabsichtigter apotropäischer Schutzschild kann den Zierbändern kaum unterstellt werden. Auf den Bändern wird Kala zum Detail eines Girlanden-Musters.
Bild 17 & 18: Preah Khan Tempel (Angkor): Nord-Tor, Pfeilerdekorationen
Bild 17 & 18: Preah Khan Tempel (Angkor): Nord-Tor, Pfeilerdekorationen
Schon mancher hat sich im Preah Khan Tempel verlaufen. Die zahllosen kleinen und größeren Tempelräume verwirren die Besucher. Nur wenige haben alle Innenräume besichtigt. Viele Wandflächen blieben unbearbeitet, wurden nur geglättet. Andere Flächen sind mit Flachreliefs bedeckt, die aber sind häufig abgegriffen bzw. vorsätzlich beschädigt worden. Einzig in schwer zugänglichen, oberen Wandbereichen haben sich geschlossene Dekorationen erhalten, so sind beispielsweise in einem Raum drei verschiedene Kala-Darstellungen zu begutachten und zu vergleichen. Nicht nur die Kopfbilder, auch die Handstellungen unterscheiden sich (Bild 19 – 21). Auf nur wenigen Kala-Reliefs werden vollständige Arme gezeigt, die in einen vorstellbaren Schulterbereich münden, woraus eine vermenschlichte Anatomie resultiert (Bild 19). Lediglich die Unterarme und die Hände sind auf dem zweiten Kala-Relief (Bild 20) zu sehen. Das dritte Relief (Bild 21) zeigt einen völlig auf Gesicht und Hände reduzierten Kala.
Bild 19 – 21: Preah Khan Tempel (Angkor): Wanddekorationen in einem Raum
Bild 19 – 21: Preah Khan Tempel (Angkor): Wanddekorationen in einem Raum
Die folgenden Bilder dokumentieren weitere Kala-Darstellungsvarianten (Bild 22 – 27), besonders zu achten ist auf die unterschiedlich geschnittenen Gesichtspartien. Auf keinem der Reliefs gleichen sich die Nasen, die Augen, die Stirnen, die Haare. Kala trumpft stets mit veränderten Erscheinungsbild auf. Nur auf wenigen Kala-Reliefs ist eine doppelte Zahnreihe oder gar der Unterkiefer zu sehen (Bild 25 – 27), diese Aussage gilt nicht ausschließlich für die Preah Khan-Reliefs.

Die verschiedenen Handstellungen Kalas müssen nicht gesondert beschrieben werden, beim Vergleich der Reliefs fallen sie ohnehin auf. Kala verwendet vielfältige Griffvarianten, um die Nagas bzw. andere mythologische Wesen zu bannen.  

Auf Beschreibungen und versuchsweisen Deutungen von Kalas differierenden Begleitfiguren und der jeweiligen Gottheiten wird in diesem Abschnitt verzichtet. Kala soll im Fokus der vielschichtigen Betrachtung bleiben. Ein Kala-Bildersteifen, vorgeführt als Endlosschleife, wäre das ideale Medium sich dem Phänomen Kala zu nähern. Eine Gegenüberstellung bzw. das Nebeneinander der verkleinerten Kala-Reliefs (Bilder 22 – 27) kann im Anschluss an die Einzelvorstellungen der Stürze begutachtet werden.
Bild 22 & 23: Preah Khan Tempel (Angkor) – Kala I & II
Bild 22 & 23: Preah Khan Tempel (Angkor) – Kala I & II
Bild 24 & 25: Preah Khan Tempel (Angkor) – Kala III & IV
Bild 24 & 25: Preah Khan Tempel (Angkor) – Kala III & IV
Bild 26 & 27: Preah Khan Tempel (Angkor) – Kala V & VI
Bild 26 & 27: Preah Khan Tempel (Angkor) – Kala V & VI
Kala – Bilderstreifen: (Kala I – VI)
Kala – Bilderstreifen: (Kala I – VI)
In allen Regionen von Kambodscha wurden in den letzten Jahrzehnten neue Klöster gebaut. In keinem dieser modernen Tempel werden tradierte Dekorationen negiert. Viele Reliefs und Bauelemente der klassischen Angkor-Tempel finden sich in den neuen Tempelbauten mehr oder weniger verändert unverkennbar wieder. Die Kambodschaner halten nicht nur am buddhistischen Glauben unbeirrbar fest, sie achten und pflegen auch ihr kulturelles Erbe, was unter anderem auch an den zeitgenössischen Tempeln sichtbar ist. Drei Beispiele eindeutiger Übernahmen bzw. Anleihen aus der Khmer-Kultur werden mit den letzen Bildern vorgestellt. Die Motive sind den Menschen vertraut, zur Deutung der Bildwerke bedürfen sie keiner Erläuterung. Auf dem Lintel (Bild 28) sind neben Göttern und Halbgöttern Kala, anthropomorphe Nagas und Makaras zu sehen, dargestellt ist der von Pflanzenwerk umrankte bekannte Reigen mythologischer Wesen.
Bild 28: Wat Preah Prom Rath in Siem Reap
Bild 28: Wat Preah Prom Rath in Siem Reap
Sehr archaisch wirkt der monströse Kala auf einer Pfeilerbasis im Wat Bo (Bild 29). Das Wat Bo zählt zu den großen Klöstern in Siem Reap. Im Wat Bo bestätigt sich die von Buddha dekretierte Tatsache ständiger Veränderung durch permanente Bautätigkeit über Jahre hinweg.

Die Verzierung auf einem Pilaster der La Ork Pagoda (Bild 30) ist eindeutig dem Banteay Srei-Stil entlehnt, zum Vergleich bietet sich Bild 10 an. Die Unterschiede liegen einzig im Material, heutzutage wird vorwiegend Zement verwendet. Sandstein wäre zu teuer. Farbenfreudige Bemalungen erheben viele Betonreliefs zu Kunstwerken, die zum würdigen Gesamteindruck der Klosteranlagen beitragen.
Bild 29 & 30: Wat Bo & La Ork Pagoda in Siem Reap
Bild 29 & 30: Wat Bo & La Ork Pagoda in Siem Reap
Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
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Vishnu Allgegenwärtig

10/8/2022

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Vishnus Popularität ist in Kambodscha ungebrochen. Nicht nur in Tempeln und Klöstern werden Standbilder vom Schöpfergott verehrt, auch im öffentlichen Raum blickt der Gott auf die Menschen herab. An zentraler Stelle ist der meist stehend Dargestellte vierarmig präsent, so beispielsweise unübersehbar auf einer großen Kreuzung in Battambang, als wäre Vishnu der Schutzheilige der Stadt. Die Menschen lieben den Gott, in Vishnu finden sie Schöpferkraft, Güte und Licht verkörpert, Eigenschaften, die unverfälscht nur noch Buddha spenden kann und genau an dieser Schnittstelle liegt der Zusammenhang zwischen den Religionen begründet: Vishnu erscheint neben vielen anderen Verkörperungen auch als Buddha.

Die Menschen schufen Gottesbilder nicht nur in Tempeln, sondern auch an entlegenen Stellen in der Natur. Felsengruppen und deren glatte Wände eigneten sich hervorragend für Götterreliefs. Die Anwesenheit der Gottheiten bildhaft zu veranschaulichen, lässt sich weit zurückverfolgen. Schon vor mehr als 2000 Jahren schmückten Götterbilder die Felswände zahlreicher Höhlentempel im alten Indien.

Vergleichbare Reliefs unter freien Himmel finden sich auch in Kambodscha. Die Fahrstraße R 64 verbindet die Siedlungen Phumi Boeng Mealea und Svay Leu. Die kleine Siedlung Svay Leu breitet sich an den südlichen Niederungen des Bergmassivs Phnom Kulen aus. Rund drei Kilometer nördlich befindet sich der heilige Platz PEUNG KOM NUO, der nur zu Fuß oder von Ortskundigen mit Moped erreicht werden kann.

Ungewöhnlich große Felsbrocken erheben den südöstlichen Ausläufer vom Phnom Kulen zum heiligen Ort. Auf dem Gelände sind mehrere schräge Felsüberhänge zu entdecken, unter denen regensicher gesessen und meditiert werden konnte, doch nur eine Felsengruppe schien den Bildhauern für Götterreliefs geeignet. Vishnu auf der Weltenschlange ist an der Felsengruppe Peung Kom Nuo gleich doppelt gegenwärtig.
Peung Kom Nuo – Vishnu (Gesamtansicht)
Peung Kom Nuo – Vishnu (Gesamtansicht)
Die monochrome (nicht kolorierte) Darstellung der Schöpfungslegende orientiert sich an tradierten Bildmustern und verzichtet auf jegliches figuratives Beiwerk. Der auf der Weltenschlange Shesha schlafende Gott präsentiert vierarmig seine wichtigsten Attribute. Aus seinem Nabel wächst ein Lotos, auf dem Brahma seinen Platz hat. Lakshmi, Vishnus weiblicher Gegenpart, sitzt ihm zu Füßen. Mehr muss nicht gezeigt werden, drei Bildelemente genügen, den allseits beliebten Schöpfungsmythos unverwechselbar kenntlich zu machen.
 
Der Platz für dieses Relief ist gut gewählt, ein überhängender Fels schützt das Relief weitestgehend vor Regen und Verwitterung. Eine schräge Rinne oberhalb vom Relief leitet das Regenwasser ab.
Peung Kom Nuo – Vishnu (Teilansichten)
Peung Kom Nuo – Vishnu (Teilansichten)
Auffällig größer als das monochrome Relief ist das kolorierte aus mehreren Bildteilen bestehende Relief an einer senkrechten Felswand. Die kleineren Randbilder neben dem rechteckigen Hauptbild könnten nachträglich hinzugefügt worden sein. Von einer inhaltlich geschlossenen Bildkonzeption, die etwa einem Triptichon entspräche, kann nicht die Rede sein. Für diese Betrachtung ist der linke Flügel von Belang, hier ist nochmals eine Variante vom Schöpfungsmythos zu sehen.
Peung Kom Nuo – dreigeteiltes Relief mit Vishnu
Peung Kom Nuo – dreigeteiltes Relief mit Vishnu
Um nach PEUNG TBAL zu gelangen, ist etwas mehr Aufwand zu betreiben. Die heilige Stätte befindet sich nicht am, sondern auf dem Phnom Kulen. Nur ortskundige, akkreditierte Mopedfahrer bringen interessierte Touristen an den Platz der Götterverehrung. Außer den bekannten Peung Tbal-Reliefs gibt es noch einen weiteren wenig abseits gelegenen den Göttern gewidmeten Ort. Eine kleine von Felsen gerahmte Talmulde bot sich an, um, wenn man so will, einen Tempel unter freiem Himmel zu erbauen.

Hier finden sich auf dunklen, fast schwarzen Fels zwei ziemlich verblasste Vishnu-Reliefs, die nochmals den Mythos vom schlafenden Vishnu aufgreifen. Das im Format größere Relief (etwa 2,5m in der Längenausdehnung) wurde in die senkrechte Fläche eines länglichen, inzwischen stark verwitterten Felsen gemeißelt. Vom Relief sind nur noch die untere Körperhälfte Vishnus und die zu seinen Füßen sitzende Lakshmi deutlich erkennbar, die anderen Bildpartien sind dem natürlichen Verschleiß, sprich: der Verwitterung zum Opfer gefallen.

Für das zweite Relief wurde die flache leicht schräg abfallende Oberfläche eines Steines genutzt. Hier wurde die natürlich Form eines Felsblocks zum Opferstein kreiert. Zu diesem Altar bringen die Anwohner ihre bescheidenen Opfergaben. Der Platz gilt den Gläubigen als geheiligter Ort.

Hinweis: die Fotos vom Peung Tbal wurden bewusst in s/w-Fotos umgewandelt, die Farbaufnahmen besitzen geringeren Informationswert, geben allerdings den malerischen Reiz der Landschaft wieder.
Peung Tbal – Vishnu (Relief 1)
Peung Tbal – Vishnu (Relief 1)
Peung Tbal – Vishnu (Relief 2)
Peung Tbal – Vishnu (Relief 2)
Wer auf dem Phnom Kulen noch mehr Vishnu sehen und erleben möchte, der sei auf ein besonderes Heiligtum verwiesen. In den steinernen Grund von einem Bachbett wurden hunderte Shiva-Lingams gemeißelt, im oberen Bereich der Andachtsstätte THOUSAND LINGAMS findet sich wiederum das beliebte Vishnu-Motiv verewigt. Getrübtes Wasser verhinderte die fotografische Wiedergabe.

Ohne Schwierigkeiten, völlig problemlos kann in Siem Reap das Depot ANGKOR CONSERVATION aufgesucht werden. Dort wird ein stark in Mitleidenschaft gezogenes Relief vom Vishnu-Mythos gezeigt. Auf der Seitenfläche des Steins ist das Datum der Sicherstellung und die Region Sot Nikum, eine Provinz  vom Regierungsbezirk Siem Reap, notiert. Auf Nachfrage zum Fundort, vermutlich eine Tempelanlage, konnte keine Auskunft gegeben werden. Das knapp zwei Meter breite Fragment, kann ein Türsturz oder Teil von einem Giebelrelief gewesen sein. Der Erhaltungszustand des Reliefs lässt keine genaue Zeiteinordnung zu. Gegenüber den fein gearbeiteten Türstürzen und Tympana aus den glanzvollen Khmer-Epochen scheint das sehr modern wirkende Relief wie aus der Zeit gefallen.
Angkor Conservation Siem Reap
Angkor Conservation Siem Reap
Im Provincial Museum Battambang (seit 2021 im Neubau) wird ein ansehnlicher Vishnu-Lintel aus der Prei Khmeng-Epoche präsentiert. Dieser Türsturz muss als Unikat eingeschätzt werden, denn Bild-Motive aus der Vor-Angkor-Periode (7. – 8. Jahrhundert) sind äußerst selten, wie überhaupt gut erhaltene Reliefs aus diesen frühen Khmer-Zeiten als Raritäten betrachtet werden müssen und in großen Museen als Prachtstücke behütet werden.
Provincial Museum Battambang – Vishnu
Provincial Museum Battambang – Vishnu
Angkor Borei Museum – Vishnu
Angkor Borei Museum – Vishnu
Der außergewöhnliche im Angkor Borei Museum (Provinz Takeo) ausgestellte  Vishnu-Türsturz wird als "great size lintel" im Baphuon Stil (frühes 11. Jahrhundert) beschrieben, als Herkunfts- bzw. Bergungsort ist der Phnom Da in Takeo angegeben. Besondere Sorgfalt hat der Bildhauer auf die Darstellung der Ananta verwendet, er fasste die Schlange Ananta (Shesha) als vierfüßiges Wasserwesen auf. Für derartige Vishnu-Darstellungen wird in kunstgeschichtlichen Betrachtungen der Begriff Anantashayana verwendet.

Das ANGKOR WAT gilt als Tempel der Superlative. Architektur und Reliefschmuck faszinieren alle Besucher. Eintausend und achthundert  Apsara-Reliefs sorgen für Begeisterung des Publikums. Kaum beachtet werden einige Vishnu-Reliefs, dabei ist der Angkor Wat Tempel ausdrücklich dem Gott Vishnu gewidmet gewesen, ehe der Tempel zum Buddha-Heiligtum avancierte.
Angkor Wat – Vishnu auf Shesha (Flachrelief)
Angkor Wat – Vishnu auf Shesha (Flachrelief)
Dem ausdrucksstarken extrem in die Breite gezogenen Flachrelief über einem Türrahmen fehlt leider der Brahma-Lotos. Zu beiden Seiten des schlafenden Vishnu sitzen je zwei Menschen, die andächtig betend den Schöpfungsschlaf des Gottes begleiten. Lakshmi sitzt Vishnu zu Füßen. Das Relief ist kein Lintel, sondern als flächendeckende Wanddekoration gestaltet.
Angkor Wat (Gopuram West) & Angkor Conservation Siem Reap – Vishnu auf Türsturz
Angkor Wat (Gopuram West) & Angkor Conservation Siem Reap – Vishnu auf Türsturz
Vom Türsturz im westlichen Gopuram im Angkor Wat hat sich das Vishnu-Zentralmotiv erhalten. Zum Vergleich ist dem Angkor Wat-Vishnu ein motivgleicher Vishnu aus dem Angkor Conservation Depot gegenübergestellt. Die Kunstgeschichte erfasst das wohl mit Abstand beliebteste Vishnu-Motiv aus der indischen Mythologie zusammenfassend unter dem Begriff Narayana, was nichts anderes meint, als aus dem Wasser Kommender (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Vishnu). Nur Indra auf Airavata wurde ähnlich oft auf Khmer-Reliefs in Szene gesetzt.

Der Inhalt der Schöpfungs-Szenerie schien allen Khmer-Bildhauern vertraut gewesen zu sein, betreffs der Darstellung der Schlange Shesha schienen jedoch keine klaren Vorstellungen zu bestehen. Laut mythologischer Überlieferung besaß Shesha neun Häupter, die sie schützend über Vishnu ausbreitete. Auf den hier vorgestellten Narayana-Bildwerken variiert die Anzahl der Schlangenköpfe. Meist findet sich Shesha mit drei und fünf Köpfen dargestellt, einzig der Bildhauer aus der Prei Khmeng-Periode fertigte eine Shesha mit sieben Köpfen. Eine neunköpfige Shesha konnte bisher nicht identifiziert werden.
Angkor Wat – Vishnu im Kampf
Angkor Wat – Vishnu im Kampf
Das Kampf-Relief zeigt das bewegte Handgemenge zwischen Vishnu und dem Dämonenkönig Ravana. Der übermächtige Vishnu beherrscht die Bildmitte, selbstredend seine Gegner. Mehrere Kampfgefährten des Dämonen Ravana liegen geschlagen oder schon tot am Boden. Maßgebliche Szenen aus dem Epos Ramayana wurden häufig auf den Reliefs vieler Khmer-Tempel wiedergegeben. Ein vergleichbares Relief kann im Banteay Samre Tempel besichtigt werden. Die Gestalten in den kreisrunden Medaillons werden im Banteay Samre-Relief als Personifikationen von Sonne und Mond angesehen, ob diese Deutung auch für das Angkor Wat-Relief zutrifft, vermag der Autor nicht zu sagen.
Angkor Wat – Vishnu-Statue (2014 und 2022)
Angkor Wat – Vishnu-Statue (2014 und 2022)
Die mit Abstand größte Verehrung wird einer bestimmten Vishnu-Statue im Angkor-Wat zuteil: obwohl diese Statue im Ausgangsbereich, nämlich in einem Durchgangsraum vom West-Gopuram aufgestellt wurde, ist dieser zum Sakralraum erhobene Platz für viele Gläubige wahrscheinlich der heiligste Ort im Angkor Wat.

Über die nachfolgenden Links gelangen interessierte Leser zu vier weiteren Artikeln in diesem Blog, welche zusätzliche Informationen und Fotos zu Vishnu beinhalten:
VISHNU IN ANGKOR
KRISHNA GOVARDHANA
INMITTEN VON GÖTTERN TEIL 6
GÖTTERSTATUEN IM ANGKOR WAT

Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
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    Autor Günter Schönlein

    Auf meinen bisher acht Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen.


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