ANGKOR TEMPLES IN CAMBODIA
  • Home
    • Welcome
    • Directory
    • Nepal Link
    • Privacy Policy
  • About
  • Cambodia
    • Geography
    • Khmer History
  • Travel Info
    • Visa and Customs
    • Climate
    • Food
    • Shopping
  • Destinations
    • Phnom Penh
    • Siem Reap
    • Battambang
    • Sihanoukville
    • Kep
    • Tonle Sap
  • Temples
    • Cambodia jungle temples
    • Preah Khan
    • Ta Som
    • Phnom Kulen
    • Bang Melea
    • Koh Ker
    • Banteay Chhmar
    • Preah Vihear
    • Bakan
    • Sambor Prei Kuk
    • Tonle Bati
    • Phnom Chisor
    • Phnom Da
    • Phnom Banan
    • Prasat Sneung
  • Angkor
    • Angkor Wat
    • Angkor Thom >
      • Bayon
      • South Gate
      • North Gate
      • Victory Gate
      • East Gate
      • Prasat Chrung
      • Elephant Terrace
      • Leper King Terrace
      • Tep Pranam
      • Prasat Suor Prat
      • Preah Palilay
      • Vihear Prampil Loveng
      • Wat Preah Ngok
    • Yashodharapura >
      • Bakheng
      • Baksei Chamkrong
      • Bei Prasat
      • Baphuon
      • Phimeanakas
      • Royal Palace
      • Preah Pithu
      • North Khleang
      • South Khleang
      • West Prasat Top
      • Mangalartha
      • Ta Prohm Kel
      • Siem Reap River
      • Kapilapura
    • Small Circuit >
      • Thommanon
      • Chau Say Tevoda
      • Spean Thma
      • Chapel of the Hospital
      • Ta Keo
      • Ta Nei
      • Jayendranagari
      • Ta Prohm
      • Banteay Kdei
      • Kutishvara
    • Grand Circuit >
      • Prasat Tonle Snguot
      • Krol Romeas
      • Preah Khan in Angkor
      • Prasat Prei
      • Banteay Prei
      • Neak Pean
      • Krol Ko
      • Ta Sohm
      • East Mebon
      • Pre Rup
      • Leak Neang
      • Prasat Top
      • Srah Srang
      • Bat Chum
      • Prasat Kravan
    • Angkor East >
      • Prasat Tor
      • Banteay Samray
      • Phnom Bok
      • Chau Say Vibol
    • Angkor West >
      • West Baray
      • West Mebon
      • Ak Yum
      • Spean Memay
      • Phnom Rung
      • Kok Po
      • Neam Rup
      • Prasat Char
      • Prasat Sralao
      • Prasat Sampeau
      • Banteay Thom
      • Prei Prasat
    • Siem Reap area >
      • Wat An Kau Sai
      • Wat Athvea
      • Phnom Krom
    • Roluos Group >
      • Bakong
      • Preah Ko
      • Lolei
      • Prei Monti
      • Trapeang Phong
      • Toteung Thngai
      • Prasat O Ka-aek
      • Trapeang Srangae
    • North of Angkor >
      • Banteay Srei
      • Kbal Spean
  • Tours
  • Hotel
  • Blog
    • Schönlein Blog
    • Schönlein Artikel
    • English Blog
  • Contact

Günter Schönlein
Blog

Baset Tempel

1/29/2022

0 Comments

 
Der Schmuck der Stadt Battambang sind die zahllosen Klöster. Inzwischen kann die Stadt mit dem neu erbauten Provincial Museum aufwarten, in dem eine beachtliche Sammlung Khmer-Kunst gezeigt wird, doch gleichfalls sehenswert sind die Khmer-Tempel im Umfeld der Stadt. Bekannt sind der Phnom Ek Tempel und der Phnom Banan Tempel. Selten werden die Snoeng Tempel (East & West Snoeng Temple) von Touristen angesteuert und am Baset Tempel sind die Einheimischen meist unter sich. Nur 13km östlich von Battambang entfernt breitet sich das flache Tempelgelände aus. Die gut ausgebaute Zufahrtsstraße endet direkt am Tempel bzw. am benachbarten Kloster.
Bild 1: Baset Tempel – Ostansicht
Bild 1: Baset Tempel – Ostansicht
Gesichert scheint die Bauzeit, einstimmig verkünden etliche Quellen als Auftraggeber den König Suryavarman I, der von 1002-1050 regierte. Nur sechs Jahre soll die Bauzeit betragen haben, in mehreren Artikeln und Reiseführern werden die Jahre 1036-1042 angegeben. Es muss also mindestens eine Steininschrift gefunden worden sein. Einige Tempelbauten, die bis heute Staunen und Gefallen auslösen, wurden durch den buddhistisch gesinnten, den Hinduismus gleichermaßen tolerierenden König veranlasst, so etwa der legendäre Felsentempel Prasat Preah Vihear im Dongrek Gebirge im heutigen Grenzgebiet zu Thailand oder der bekannte Phimeanakas Tempel innerhalb der Stadt Angkor Thom und nicht zu vergessen der nördlich von Battambang gelegene Ek Phnom Tempel. Es scheint kein Zufall zu sein, dass sich rund um Battambang, wie auf einem Gürtelstreifen mehrere namhafte Khmer-Tempel nachweisen lassen.

Obwohl die vorhandenen Bausubstanzen kaum noch daran erinnern, muss der Baset Tempel zu den großen Angkor-Tempeln gezählt werden. Auf dem gut überschaubaren rechteckigen Ruinenfeld sind nur zwei Gebäude als Tempelbauten wahrnehmbar. Von wenigen Pfeilern und Türrahmen abgesehen liegen die verbliebenen steinernen Überreste der Tempelanlage flach am Boden.
Bild 2: Baset Tempel (Ost-Ansicht)
Bild 2: Baset Tempel (Ost-Ansicht)
Bild 3: Baset Tempel (Südostansicht)
Bild 3: Baset Tempel (Südostansicht)
An allen Khmer-Tempeln im Großraum Battambang sind der natürliche Verfall und die mutwilligen Zerstörungen zu beklagen, doch am Baset Tempel sind die Schäden am deutlichsten sichtbar. Trotz der zaghaften, sicher wohlmeinenden Wiederaufbauversuche prägt sich ein Bild der Verwüstung ein.

Das Hauptaugenmerk richtet sich verständlicherweise auf die Bausubstanz, welche noch am ehesten die Strukturen vertrauter Tempelbauten verraten. Zwischen dem länglichen und dem turmartigen Bau herrscht eine schwer zu deutende Diskrepanz, die Bauten passen schwerlich zueinander. Sowohl der Turm als auch das Langhaus werden als Einzelbauten erfasst, auch mit bestem Willen lässt sich kein Zusammenhang außer der örtlichen Nähe zwischen beiden Gebäuden erschließen.

Der Prasat vom West Snoeng Tempel scheint das Baumuster für den Prasat vom Baset Tempel gewesen zu sein. Quadratisch im Grundriss entspricht der Turmaufbau manchem Tempel in Angkor. Abgesehen von den Türstürzen hinterlässt der Prasat den Eindruck gewollter Schlichtheit. Der Einsatz verschiedener Steinsorten bestätigt die Rekonstruktion des kleinen Prasat, für den an der gegenüber liegenden Seite kein Pendant vorhanden ist. Den unprofessionellen Wiederaufbau würden Fachkreise gewiss kritisieren, andererseits nutzen die Kambodschaner den östlich zugänglichen Turmbau als Tempel. Hier beten sie und legen ihre Opfergaben nieder.
Bild 4: Baset Tempel – Turmbau, Innenraum mit Opfergaben und Sandsteinfragmenten
Bild 4: Baset Tempel – Turmbau, Innenraum mit Opfergaben und Sandsteinfragmenten
Bild 5 & 6: Baset Tempel – Südansicht und Südwestansicht
Bild 5 & 6: Baset Tempel – Südansicht und Südwestansicht
Bild 7 & 8: Baset Tempel – Westansicht Turm und Nordostansicht Turm und Lang-Bau
Bild 7 & 8: Baset Tempel – Westansicht Turm und Nordostansicht Turm und Lang-Bau
Erstaunlicherweise haben sich an dem Turm-Prasat alle vier Lintel erhalten, während die tragenden Säulen nur noch teilweise vorhanden sind. Der Prasat ist wahrhaftig kein Schmuckstück, doch die Türstürze verdienen die etwas eingehendere Betrachtung, zumal hier betreffs Bildinhalten ein in sich geschlossenes Konzept vorgelegen haben muss, denn auch die Türstürze vom Lang-Bau entsprechen der Bildgestaltung des Prasat, hier liegen offenbar inhaltlich religiöse Entsprechungen vor.
Bild 9: Baset Tempel – Türsturz Ost am Turm-Prasat
Bild 9: Baset Tempel – Türsturz Ost am Turm-Prasat
Bild 10: Baset Tempel – Türsturz Süd am Turm-Prasat
Bild 10: Baset Tempel – Türsturz Süd am Turm-Prasat
Zwei  Fertigungszustände offenbaren sich im Vergleich der Lintel (Bild 9 & Bild 10). Die Türstürze vom Turm-Prasat geben mehr oder weniger einen Grundentwurf vor, dessen Muster jedoch für alle weiteren Stürze am Baset Tempel maßgeblich und verbindlich zu sein schien. Der Endzustand ist an dem Lintel (Bild 11) hervorragend zu erkennen, der im Lang-Bau zu sehen ist.
Bild 11: Baset Tempel – Türsturz am Lang-Bau mit Yama
Bild 11: Baset Tempel – Türsturz am Lang-Bau mit Yama
Nicht alle Türstürze sind am vorgesehenen Ort verblieben bzw. konnten ihrem ursprünglichen Platz zugeordnet werden. Einige Türstürze wurden nach Draußen verbracht und ebenerdig aufgestellt. Andere Türstürze sind zerbrochen oder schwer zugänglich. Wie auch immer der Zustand der jeweiligen Lintel sein mag, Kala, die personifizierte Zeit (oder Vergänglichkeit) ist auf allen Türstürzen das bestimmende Bildelement. Eine weitere motivbestimmende Dominante im Kontext Kalas ist der stets wiederkehrende gewunden dargestellte Naga, den Kala umklammert, frisst bzw. ausspeit. 
Bild 12: Baset Tempel – Türsturz mit Indra auf Airavata
Bild 12: Baset Tempel – Türsturz mit Indra auf Airavata
Der Lintel (Bild 12) befindet sich in einem weit fortgeschrittenen Fertigungszustand. Sämtliche Bildstrukturen liegen unabänderlich fest, sind aber noch nicht voneinander getrennt. Eigenwillige nur hier vorhandene perforierte Linien verbinden die einzelnen Bildelemente noch miteinander. Dem Lintel fehlt noch die endgültig vorgesehene Tiefe des Reliefs. Besonders flach erscheinen Kala und Indra auf Airavata, während der Naga beidseitig neben Kala schon ausgeprägt deutlich hervortritt.

Eine zusätzliche, auf allen Türstürzen vorhandende vereinheitlichte Bildkomponente ist die Mandorla über Kala, in der die zu verehrende Gottheit abgebildet wird. In dieser immer gleichen, geflammten geometrischen Formschablone lassen sich die Götter Yama (Bild 11), Indra (Bild 12 & 14), Shiva (Bild 15 & 16) und sogar Brahma (Bild 13) identifizieren. Sehr selten auf Khmer-Türstürzen findet sich der auf der heiligen Gans reitende Gott Brahma, hier sind dem Gott drei Gänse zu Diensten, das ist ein Sonderfall, an sich wird der Urschöpfer Brahma mit drei Gesichtern dargestellt. (Ein ähnliches Brahma/Hamsa-Relief kann im unteren Ostbereich vom Pre Rup Tempel besichtigt werden.)
Bild 13: Baset Tempel – Brahma
Bild 13: Baset Tempel – Brahma
Den leider zerbrochenen Lintel (Bild 14) schmückt das typische, in Angkor weit verbreitete Indra-Motiv. Der dreiköpfige Elefant Airavata macht den Gott untrüglich kenntlich. Anders gestaltet als auf den bisher vorgestellten Türstürzen ist der Bogenschwung des Naga. Während auf allen anderen Lintel der Naga sich doppelt windet, krümmt sich hier der Naga in nur einem rechtwinklig großen Bogen.
Bild 14: Baset Tempel
Bild 14: Baset Tempel
Der in extremer Schräglage eingeklemmte Lintel (Bild 15 & 16) befindet sich im Bestzustand. Die fein gearbeiteten Bilddetails treten deutlich hervor. Besonderes Augenmerk sollte der Lintel-Mitte geschenkt werden. Die Gestaltung der Kala-Mandorla ist auf den Baset-Türstürzen ohnegleichen. Das gleichmäßig gewachsene Blattwerk und der geschwungene Rahmen betonen die Dominanz der Gottheit, bei der es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Shiva handeln wird. 
Bild 15 & 16: Baset Tempel – Shiva
Bild 15 & 16: Baset Tempel – Shiva
Zwei bedeutende Tympanum-Fragmente (Bild 17 & 18) werden wie auch einige Türstürze im Außenbereich der Tempelbauten präsentiert. Das markante Kala-Tympanum (Bild 17) muss ausdrücklich erwähnt und gezeigt werden: hier ist Kala sehr detailliert dargestellt, zu beachten sind die feinen Abbildungen der Hände, Finger und Arme, wie auch die typische Formgebung von Nase, Augen und Stirn. Es gelang dem Bildhauer eine Tiefenwirkung hervorzurufen, die das Kala-Antlitz trotz Frontansicht überzeugend modelliert. Außergewöhnlich ist das Nichtvorhandensein einer Gottheit über Kala. Dieses Tympanum wird allein von Kala beherrscht. Beachtung verdient die besondere Handhaltung Kalas. Auf allen bisher vorgestellten Türstürzen greifen Kalas Hände den Naga in der stets gleichen Manier: der Zugriff erfolgt immer von unten. Anders der Tympanum-Kala, er greift seine Beute von oben, wodurch die Handgelenke und Unterarme sichtbar werden.
Bild 17: Fragment von einem Tympanum mit Kala
Bild 17: Fragment von einem Tympanum mit Kala
Anders verhält es sich mit den Tympanum-Fragment (Bild 18). Erhalten hat sich nur der untere Bildteil, und davon wiederum nur die Bildmitte mit Kala und die rechte Bildhälfte. Allein die Vergleiche der Tympanum-Kala-Darstellungen und der Lintel-Kala-Darstellungen kennzeichnen die differierenden Möglichkeiten der Bildhauer.

Zwei Buckelstiere über Kala (Bild 18 links) verweisen auf Shiva. Da aber der obere Bildteil vom Tympanum fehlt, lässt sich diese Bestimmung nicht festschreiben. Wären mehrere Rinder und neben den Tieren noch Menschen zu sehen, könnte auch Krishna Govardhana (Vishnu) das Tympanum geziert haben. Die stämmigen Beinansätze erlauben diese Vermutung. Würde diese Annahme zutreffen, wären alle wichtigen männlichen (!) Gottheiten im Baset Tempel präsent.

Als eine absolute Besonderheit müssen die zwei sitzenden Figuren in der rechten Bildhälfte betrachtet werden. Sie passen weder ins Bildkonzept noch ordnen sie sich stilistisch ein. Auf keinem Tympanum dieser Angkor-Periode sind derartige Figuren bzw. Figurengruppen nachweisbar. Motive auf Türstürzen und Tympana aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhundert zeigen keine Menschen in solch natürlich-naiver Darstellung. Weder betet noch ist dieses Paar in innerer Andacht versunken, beide scheinen einfach zu ruhen, wenn nicht gar zu schlafen. Anmutig lehnt das Paar aneinander. Wahrscheinlich wurden die zwei Sitzenden nachträglich auf die Freifläche des Tympanums verbracht. Sollte die Bildgestaltung original sein, blickten die Betrachter auf ein Unikat.
Bild 18: Fragment von einem Tympanum mit Kala
Bild 18: Fragment von einem Tympanum mit Kala
Die Bildausschnitte 18.1 & 18.2 ermöglichen die genauere Betrachtung der ungewöhnlichen Menschengruppe. Bei der rechten, wahrscheinlich weiblichen  Figur entspricht der tiefenentspannte Gesichtsausdruck nicht der ziemlich komplizierten Handhaltung. Die Hände umspannen die Beine in ungewollt seltsamer, anatomisch schwieriger Pose. Wesentlich bequemer ruht die linke Figur.
Bild 18.1 & 18.2: Fragment von einem Tympanum – Menschenpaar
Bild 18.1 & 18.2: Fragment von einem Tympanum – Menschenpaar
Nach eingehenden Betrachtungen der Lintel und Tympana sollen Bilder vom und Erläuterungen zum Lang-Bau folgen. Beim ersten Blick auf das Tempelgebäude kommen Zweifel auf. Für Verunsicherung sorgen die nördlichen und südlichen Ein- bzw. Ausgänge. Erst nach intensiver Begutachtung der Baukonstruktion erschließt sich die Tempelarchitektur. Errichtet wurde das Tempel-Hauptgebäude auf der Ost-West-Mittelachse der Tempelanlage. Der Bau ruht auf einem soliden, schön verzierten Sandsteinfundament. Ein nicht mehr vorhandener Ost-Eingang (Mandapa) führte in den Tempel. An den verlorenen Mandapa reiht sich der Maha Mandapa (Langhaus, Halle) an. Die Überdachung ist nicht mehr vorhanden (Bild 19). Am Ende der großen Halle verbreitert sich das Tempelgebäude, hier befindet sich der nördliche und südliche Eingang bzw. Ausgang (Bild 20). Neben den Türen sorgt jeweils ein Fenster für Lichteinfall. Ein schmalerer Zwischenbau (Antarala), eine Art Vestibül (Bild 21) schließt die Verbindung zum Garbhagriha, dem völlig zerstörten Zentral-Tempel (Bild 22). Die Ruine, nichts als ein Berg Steine, ermöglicht keine konkrete Vorstellung, wie der zentrale Tempel aussah (Bild 22, 23, 24). Das originale Baumaterial ist vorhanden, einem Wiederaufbau stünde nichts im Wege. Doch fehlen wohl die Fachleute und die nötigen Mittel. Die Gesamtrestaurierung müsste mit der Anpassung/Abtragung des Bodenniveaus beginnen. Weitere Steinmaterialien kämen zum Vorschein. Zukünftig stehen die Archäologen vor spannenden Aufgaben.
Bild 19 & 20: Baset Tempel – Maha Mandapa (große Halle) Osteingang und Nordfassade
Bild 19 & 20: Baset Tempel – Maha Mandapa (große Halle) Osteingang und Nordfassade
Bild 21 & 22: Baset Tempel – Maha Mandapa u. Antarala (Zwischenbau) & Garbhagriha (Tempel)
Bild 21 & 22: Baset Tempel – Maha Mandapa u. Antarala (Zwischenbau) & Garbhagriha (Tempel)
Bild 23 & 24: Baset Tempel – Maha Mandapa, Antarala & Garbhagriha, Ansicht Nord und Süd
Bild 23 & 24: Baset Tempel – Maha Mandapa, Antarala & Garbhagriha, Ansicht Nord und Süd
Längst sind nicht alle Mauern und Gebäudestrukturen der großflächigen Tempelanlage freigelegt (Bild 25 & 26). In den jedermann zugänglichen Reisehandbüchern finden sich keine ausführlichen Beschreibungen zum Baset Tempel, der mitunter auch als Barsaet Tempel erwähnt wird. Interessierte Besucher entdecken auf dem Tempelareal viele kunstvoll bearbeitete Sandsteinfragmente. Diese Steine sind beredtes Zeugnis für die einstige prachtvolle Ausstattung des Baset Tempels. Eine Auswahl an sehenswerten Fundstücken bieten die Bilder 27 – 36.  
Bild 25 & 26: Baset Tempel – Ostbereich und Südbereich
Bild 25 & 26: Baset Tempel – Ostbereich und Südbereich
Bilder 27 – 36: Fundstücke
Bilder 27 – 36: Fundstücke
Ein kurzer Artikel vom 16. Mai 2016 bestätigt stattgefundene Ausgrabungsarbeiten am Baset Tempel, ein Foto zeigt die Funde. Der folgende Link führt zum Artikel:
https://www.khmertimeskh.com/7348/ancient-statues-found-at-baset-temple/

Quellenangaben:
Die Daten zur Bauzeit und die Lebensdaten von König Suryavarman I. wurden der Internetseite
https://www.jayakiri.com/attractions/battambang/baset-temple.html entlehnt.

Eine berichtigende Ergänzung zu diesem Artikel und zu Bild 18 findet sich hier...

Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
0 Comments

Kat Kdei Tempel und mehr

1/23/2022

0 Comments

 
Nur wenige Touristen begeben sich auf den beschwerlichen Weg zum Prasat Bakan, bekannt auch als Prasat Preah Khan in Kampong Svay. Der Fahrtaufwand ist enorm. Die Strecken sind nicht geteert, auch nicht geschottert. Die Fahrer müssen ihr Fahrzeug durch kilometerlange löchrige Sandpisten manövrieren. Wer frühzeitig in Siem Reap aufbricht, erreicht entnervt, gerüttelt und geschüttelt mittags den Prasat Bakan. In der Hoffnung einige Dollars zu gewinnen, bietet sich vielleicht ein ortskundiger Führer an. Der Prasat Bakan ist sehenswert, ist einer der wirklich großen Khmer-Tempel. Seine Ausdehnung (äußerer Wassergraben) gleicht den Ausmaßen der Stadt Angkor Thom. Der abseitige Standort dieser bedeutenden Tempelanlage verhindert deren verdiente Popularität, die ihr gerechterweise zusteht.

Die Besichtigungszeit für Tagestouristen aus Siem Reap ist knapp bemessen. Zieht man von den 12 Lichtstunden des Tages 2 x 4 Fahrstunden ab, dann bleiben zirka 3 - 4 Stunden für die Besichtigung der Tempelanlage. Auf Grund dieser Limitierung bleiben zwangsläufig wichtige Teile der riesigen Tempelanlage buchstäblich auf der Strecke, will heißen: ungesehen bzw. nicht besichtigt.

Obwohl die Möglichkeit besteht, wird wahrscheinlich kein Besucher das Tempelgelände aus westlicher Richtung kommend betreten. Üblicherweise wird das Prasat Bakan-Gelände durch das Ost-Tor betreten. Der lange und breite Steg und das Tor erinnern durchaus an die Drei-Turm-Zugänge am Prasat Preah Khan in Angkor. Die Naga-Balustraden sind den Angkor-Kennern vertraut, doch die durchgängigen Hamsa-Reliefs an der Brücke sind an keinem weiteren Angkor-Tempel nachzuweisen. Die Reliefs sieht nur, wer die Brücke verlässt, wer an geeigneter Stelle in den verlandeten Wassergraben hinabsteigt.

Die wenigen Autoren, welche die Reliefs begutachtet haben, sprechen einstimmig von Hamsa-Reliefs. Das mag stimmen. Tatsächlich klammert jeder der Vögel mit Krallenfüßen zwei sich aufbäumende Schlangen, doch mythengerecht kämpft kein Hamsa, sondern Garuda gegen die Naga. Die ewige Feindschaft zwischen Garuda und den Naga war den Khmern vertraut und fand seine bildhafte Umsetzung beispielsweise an der Außenmauer vom Preah Khan Tempel in Angkor: die zahlreichen übergroßen Garuda-Statuen klammern jeweils zwei Schlangen. Heilige Gänse (Hamsa) sind als Naga-Jäger nicht bekannt, aber der Gott Brahma nutzt eine Hamsa als sein angestammtes Reittier. Lotospflanzen und Lotosblüten sind allerdings im Kontext von Hamsa-Reliefs oftmals nachzuweisen (Bild 2). Hamsa und Lotos, beide weiß, symbolisieren die Reinheit. Am Bakan-Relief ist offenbar eine Verquickung zweier Bildmotive zu verzeichnen: Hamsa und Garuda. (Bilder und Ausführungen zu diesem speziellen Thema finden sich im Artikel HAMSA in diesem Blog.)
Bild 1 & 2: Brücke zum Ost-Gopuram
Bild 1 & 2: Brücke zum Ost-Gopuram
Nördlich vom Mittelweg (Ost-West-Achse), welcher direkt zum Haupt-Tempel führt, steht ein typisches Khmer-Gebäude, ein Dharmasala, im Google Maps Kartensystem als Kat Tempel eingezeichnet. Nur 250m gegenüber (südlich vom Mittelweg) steht der kleine, aber durchaus ansehnliche Kat Kdei Tempel, diese Tempelanlage achtlos buchstäblich auf der Seite liegen zu lassen, wäre nach langer anstrengender Fahrt wahrhaftig eine Unterlassungssünde.
Bild 3: Kat Kdei Tempel – Gesamtansicht aus nördlicher Richtung
Bild 3: Kat Kdei Tempel – Gesamtansicht aus nördlicher Richtung
Mittels einer Lateritmauer ist ein rechteckiges Areal abgegrenzt. Auf diesem mauergerahmten Hof stehen zentral platziert zwei unterschiedliche Prasat (Türme). In Kambodscha haben sich einige Tempelanlagen ähnlicher Bauart und vergleichbarer Größenordnung erhalten, doch keine befindet sich auf dem Gelände einer größeren Tempelanlage. Vertraut man auf die Namensverwandtschaft von Kat Tempel und Kat Kdei Tempel, möchte man den Schluss ziehen, beide Tempel gehören zusammen, bilden ein Paar und stehen an ihren fixierten Plätzen, um exakt der gewohnten Khmer-Symmetrie zu genügen. Dem ist nicht so, der Sachverhalt lagert schlichtweg anders. Erstens wurden die Tempel nicht in gleicher Entfernung von der Mittelachse errichtet, zweitens sind die Tempel mitnichten vergleichbar und drittens wurden die Tempel zu verschiedenen Zeiten erbaut.
Bild 4 & 5: Dharmasala (Kat Tempel)
Bild 4 & 5: Dharmasala (Kat Tempel)
Dharmasala wurden nach einem vorgeschriebenen Baumuster an den Hauptmagistralen im Khmer-Reich während der Regierungszeit von Jayavarman VII. erbaut, dieser König gilt gemeinhin als Auftraggeber für die Dharmasala. Etwa ein Dutzend dieser Rasthäuser (Vahnigriha, mitunter auch als Feuerhäuser bezeichnet) lassen sich auf dem Gebiet des heutigen Kambodscha nachweisen. Jayavarman VII. regierte von 1181 – 1215, folglich kann das Gebäude (Kat Tempel) frühestens im späten 12. wenn nicht gar erst im frühen 13. Jahrhundert erbaut worden sein. Das vermeintliche Gegenstück, der Kat Kdei Tempel muss während der Frühzeit des Prasat Bakan erbaut worden sein. Suryavarman I. lebte von 1001 – 1050, ihm wird die Gründung von Prasat Bakan zugeschrieben. Angeblich setzte Suryavarman II. (1113 – 1150) die Bauaktivitäten fort, ehe Jayavarman VII. (1181 – 1215) einige Jahre im Bakan Tempel verbrachte und der Tempelanlage baustilistisch den Stempel seiner Zeit aufdrückte. Die meisten der Tempelbauten im inneren Bereich entsprechen dem Bayon-Stil. Der Kat Kdei Tempel passt jedoch stilistisch nur in die Gründungszeit der Tempelanlage,  das aber ist lediglich die bescheidene Meinung des Autors. (Weitere Informationen zu Dharmasala können im Artikel DHARMASALA – VAHNIGRIHA in diesem Blog abgerufen werden.)
Bild 6 & 7: Kat Kdei Tempel – Tore in der Ummauerung
Bild 6 & 7: Kat Kdei Tempel – Tore in der Ummauerung
Die Anordnung der Tore in der Außenmauer ist ungewöhnlich. Selten zu sehen ist ein nördlich orientierter Gopuram (Bild 3 & 6), doch dieses Tor war der Haupteingang in die Tempelanlage. Etwas seitlich versetzt ist ein kleineres Tor in die südliche Mauer integriert (Bild 7). Die Größe der Tore unterscheidet sich erheblich. Vom Nord-Tor haben sich nur außen und innen lagernde Steinmassen erhalten, doch die vorhandenen Materialmengen (Laterit und Sandstein) lassen auf einen opulenten Torbau schließen (nochmals Bild 3 & 6). Das Süd-Tor (Ausgang) bestand vermutlich nur aus schlichten Sandsteinbauteilen, die ein bescheidener Laterit-Überbau umschloss (Bild 7 & 8).
Bild 8 & 9: Kat Kdei Tempel - Außenansichten
Bild 8 & 9: Kat Kdei Tempel - Außenansichten
Zwei ungleiche Bauten bestimmen das zentrale Erscheinungsbild der Kat Kdei Tempelanlage. Dicht aneinander gerückt mit einem Zwischenbau verbunden stehen ein Sandstein- und ein Laterit-Bau. Der fensterlose mit drei Scheintüren versehene quadratische wuchtige schmucklose Sandstein-Turm muss als der ursprüngliche Tempel angesehen werden. Der östliche Vorbau, ebenfalls aus Sandstein, funktionierte vormals als Eingangsbereich. Östliche Tempelausrichtungen sind sozusagen verpflichtend an Khmer-Tempelbauten. Der östlich angesetzte rechteckige Lateritbau entspricht keineswegs den Konzeptionen früher Khmer-Tempel und passt auch nicht in die Schablonen westlich geprägter ästhetischer Vorstellungen und schon gar nicht zum Sandstein-Tempel, was nicht ausschließt, dass der Bau als südliches Pendant zum nördlichen Kat Tempel konzipiert worden ist. Ein dem Lateritbau vergleichbarer Tempel kann im Angkor-Gebiet besichtigt werden, gemeint ist der Prasat Sampeau: dieser ebenfalls aus Laterit errichtete Dharmasala geht auf die Rechnung von Jayavarman VII. und gleich ist nicht nur der Baustoff, sondern ähnlich auch die innere Formgebung. Der umgedrehte Schiffsrumpf (Bild 11) ist ein typisches Merkmal der Dharmasala-Bauten aus dieser Ära. Ein weiteres Beispiel für diese Bauweise steht (allerdings mächtig verfallen) außerhalb nahe der Nordwest-Ecke vom Preah Khan Tempel in Angkor, die Rede ist vom Laterit-Dharmasala Prasat Phitu (nicht zu verwechseln mit Prasat Preah Pithu in Angkor Thom). Auf Grund dieser Erkenntnisse ist die Schlussfolgerung möglich, der Laterit-Bau sei jüngeren Ursprungs als der benachbarte Sandstein-Tempel. Doch auch jede andere Deutung ist erlaubt, etwa die: der Lateritbau stand zuerst, ihm sollte ein Tempel gegenüber gestellt werden. Der zuerst vorhandene Laterit-Bau und der später errichtete Sandstein-Tempel verbanden sich zum ungewöhnlichen Komplex: Dharmasala und Tempel als Gebäudeeinheit (Bild 3 & 9). Auch der Sandsteinbau kann mit ähnlichen Tempelbauten im Kerngebiet von Angkor verglichen werden, zu denken ist an den West Prasat Top, östlich vom Ta Keo Tempel gelegen.

Beide Innenräume (Bild 10 & 11) wurden mit großer Sorgfalt gebaut. Das äußerste Maß an Akkuratesse bei der Raumgestaltung ist trotz Verfall noch heute sehr gut zu erkennen. Überreste von Sakraleinrichtungen sind in den Zentralbereichen der kleinen Tempel nicht nachweisbar. Keinerlei Spuren deuten auf eine vormalige religiöse Nutzung hin, so bleiben nur verschwommene Ahnungen.
Bild 10 & 11: Kat Kdei Tempel – Innenräume
Bild 10 & 11: Kat Kdei Tempel – Innenräume
Aufmerksamen Besuchern wird die zweispaltige Inschrift (Bild 12) an einem Türpfeiler auffallen. Am Ort oder auch später darf gerätselt werden, ob sich der Schreiber in Khmer oder in Sanskrit mitteilte. Aufschlussreich und hochinteressant wäre außerdem der Inhalt der steinernen Botschaft. Inschriften dieser Art sind die einzigen schriftlichen Hinterlassenschaften der Khmer.
Bild 12: Kat Kdei Tempel – Inschrift
Bild 12: Kat Kdei Tempel – Inschrift
Keineswegs zielen die Ausführungen auf eine Überbewertung eines unbekannten Tempels, doch auch dem unvoreingenommensten Leser wird die nebelhafte Forschungslage am Bakan Tempel aufscheinen. Der Artikel gibt lediglich einige Anstöße für eine umfassendere Besichtigung des Prasat Bakan, über deren Relevanz gestritten werden darf.

Abschließend folgen noch Hinweise für außergewöhnliche Exkursionen. Erwähnt wurde, dass der Prasat Bakan auch von Westen her zugänglich sei. Wer diesen Weg wählt, kommt auf der alten Khmer-Route aus Richtung Beng Mealea, fährt südöstlich weiter, überquert die Ta Aok Brücke (übrigens eine sehenswerte Khmer-Brücke), folgt der Straße in östlicher Richtung weiter bis Kvav Market, in dessen Umfeld sich drei Tempel finden: Ta En Tempel, Pram Tempel und Prasat Sralao Tung, etwa 5km nordwestlich versteckt sich noch der Lobaek Tempel im Wald. 5km in südlicher Richtung steht der Preah Theat Tempel. Weiter in östlicher Richtung setzt sich die Straße als nicht befestigter Waldweg fort. Ehe der westliche Graben vom Prasat Bakan erreicht wird, liegen der Phnom Bantheay Tempel, der South Sopheab Tempel und der Aur Tuk Haub Tempel am Weg. Hinter dem äußeren westlichen Wassergraben liegen die Ruinen vom South Chheuteal Tempel, Koh Kokir Tempel, Wat Koki Tempel, Trapeang Angkong Tempel, Chheu Teal Toch Tempel, Prasat Cham und Aur Chheuteal Thom Tempel.

Wer sich östlich dem Haupttempel nähert, könnte den Prasat Damrei, den Mebon Tempel und den Preah Stung Tempel besichtigen. Nordöstlich im inneren Tempelbezirk steht noch der Boeng Sre Tempel.

Die Besichtigung der vorhandenen kleineren Tempel auf dem relativ überschaubaren Gebiet erfordert mindestens einen Tag, zumal längere Fußwege zu bewältigen sind. Genauere Wegverläufe sind dem Google Kartenwerk zu entnehmen. Die Aufzählung der unbekannten Tempel soll lediglich zu speziellen Unternehmungen anregen und ganz nebenbei die Bedeutung der Tempelstadt Bakan hervorheben. Wer in dieser Region unterwegs ist, betritt geschichtsträchtigen Boden.

Hinweise: Der eingangs beklagte Streckenzustand könnte sich binnen mehrerer Jahre verbessert haben. Der hier vorgelegte Bericht bezieht sich auf eine Besichtigung im Januar 2016.  

Zu danken ist unserem wackeren, niemals missgelaunten Fahrer Sopheak Raksar, der noch ganz nebenher in der steinernen Inschrift (Bild 12) eine Sanskrit-Botschaft erkannte.

Foto und Text: Günter Schönlein
Fotos 6 & 9: Vanessa Jones
Korrektur: Vanessa Jones
0 Comments

Preah Phnom Tempel

1/15/2022

0 Comments

 
Selten besucht wird der nördlich von Angkor Chum nur 63km von Siem Reap entfernte beachtenswerte Preah Phnom Tempel. Scheinbar auf einer geringen Anhöhe stehen fünf Ziegel-Prasat eng beieinander. Das Wort PHNOM im Tempelnamen verheißt zu Unrecht einen Berg, der Preah Phnom Tempel ist kein Berg-Tempel. Die wenigen wirklichen Berg-Tempel im Angkor-Gebiet lassen sich an einer Hand abzählen: Phnom Krom, Phnom Bok, Phnom Bakheng und Phnom Dei (östlich vom Prasat Banteay Srei). Alle weiteren bekannten Berg-Tempel fallen in die Rubrik der künstlich errichteten Tempel-Berge (Tempel-Pyramiden). Die Kategorisierungen Berg-Tempel bzw. Tempel-Berg sind wichtig, treffen aber auf den Preah Phnom Tempel nicht zu.
Preah Phnom Tempel – Südansicht
Preah Phnom Tempel – Südansicht
Die Südansicht der Tempelanlage vermittelt tatsächlich auf den ersten Blick den Eindruck einer geringfügigen Erhebung. Der zweite Blick verrät die wirkliche Sachlage. Rechts im Bild sind die Konturen einer Plinthe zu erkennen. Die in zwei Reihen angeordneten fünf Prasat ruhen auf einem gemeinsamen Sockel. Wie deutlich zu erkennen ist, sind die zwei Prasat der hinteren Reihe fast eingestürzt. Was optisch eine Erhebung vortäuscht, sind die Anhäufungen herabgefallener Ziegel und vom Wind angewehter Sand.
Preah Phnom Tempel – Ostansicht
Preah Phnom Tempel – Ostansicht
Auch die Ostansicht der Tempelanlage erweckt auf Grund der Ziegelansammlungen nochmals die unrealistische Assoziation einer Erhebung. Hinter den drei Türmen der vorderen Reihe verstecken sich die zwei Türme der hinteren Reihe, ohne völlig verdeckt zu sein. Die Stellung der fünf Türme zueinander entspricht einer stilvollen Harmonie der Gesamtansicht.

Grundlegende Baukonzepte schienen festgeschrieben zu sein. Waren es drei Türme, mussten diese nebeneinander in Reihe gebaut werden, wobei der mittlere Turm etwas höher als die flankierenden Seitentürme zu sein hatte, (Beispiele: Prasat Prei Monti in Roluos, Prasat Bei, südlich von Angkor Thom/nördlich vom Phnom Bakheng, Bat Chum Tempel und der Kutisvara Tempel).

Ein einziger Tempel in Angkor kann mit fünf Ziegel-Türmen in Reihe aufwarten, die Rede ist vom Prasat Kravan.

Mehrfach wurde von den Khmer-Baumeistern bei dem Fünf-Turm-Konzept das Gliederungskonzept drei vor zwei Ziegeltürmen realisiert. Im Kerngebiet von Angkor (Großraum Siem Reap) kann eine solche ästhetisch ausgefeilte Aufstellung von fünf Prasat nur in Roluos (Preah Ko Tempel) nachgewiesen werden. Weitere Beispiele sind der Pram Tempel, der abseits vom Hauptweg südwestlich von Ko Ker steht (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Tempel in Ko Ker) sowie der hier vorgestellte Preah Phnom Tempel.

Abgesehen vom prächtigen Preah Ko Tempel in Roluos, der schon im 9. Jahrhundert erbaut wurde, sind alle erwähnten Tempel im 10. Jahrhundert errichtet worden, so auch der hier begutachtete Preah Phnom Tempel.
Picture
Hintere Reihe: Süd-Prasat, Abstand zur vorderen Prasat-Reihe und Nord-Prasat
Die Prasat der zweiten Reihe müssen als Ruinen eingestuft werden. Vom nördlichen Prasat stehen keine der Wände noch in Gänze aufrecht. Das Dach ist in sich zusammengebrochen und füllt den Bau. Der südliche Prasat macht noch einen recht passablen Eindruck. Vier Wände, Teile des Daches und der Eingang fügen sich noch zu einem Turm. Das Bild vom Eingang zeigt erschreckende Verluste. Die Stufen und der Zugang sind teilweise verschüttet. Beide Türsäulen, die den Türsturz trugen, fehlen. Der Lintel ist bis auf wenige Partien geschliffen. Natürliche Verwitterung schaut anders aus. Hier ist das Werk unvernünftiger Menschen zu begutachten. Die erhaltenen Bildpassagen vom Türsturz belegen die florale Gestaltung des Reliefs, auf eine bestimmte Gottheit kann nicht mehr geschlossen werden. Gut zu erkennen ist die weit vorstehende Überdachung des Lintel. Die schmale Platte über dem Lintel ist mit einem Zier-Fries betender Männer bedeckt. Eine Lotos-Kante schließt den Lintel unten ab, dieses Lotos-Motiv ist in Angkor weit verbreitet und hat sich in zahlreichen Variationen über mehrere Stilepochen hinweg behaupten können. Die regelmäßige Lotos-Bordüre ist auch an den Türstürzen der vorderen Prasat vorhanden. Leider sind auch die Lintel der drei vorderen Prasat versehrt, um nicht zu sagen stark beschädigt. An allen vorderen Türmen fehlen die Türsäulen. Das Fragment einer Säulenbasis ermöglicht die Ahnung der vormals schmucken Säulen. In eleganter Schlichtheit sind die Türrahmen gestaltet, betreffs der Türrahmen sind keine Unterschiede zwischen hinterer und vorderer Prasat-Reihe festzustellen.
Süd-Prasat (hintere Reihe): Lintel-Fragment und Nord-Prasat (vordere Reihe): Basis
Süd-Prasat (hintere Reihe): Lintel-Fragment und Nord-Prasat (vordere Reihe): Basis
Mittlerer Prasat (vordere Reihe): Fries der Betenden über dem Türsturz
Mittlerer Prasat (vordere Reihe): Fries der Betenden über dem Türsturz
Die fünf Ziegel-Türme gleichen sich in der Bauweise. Alle Eingänge sind östlich ausgerichtet, die jeweils drei verbleibenden Wände sind mit Scheintüren ausgestattet. Die Pilaster (Pfeiler) neben den Eingängen und den Scheintüren sind durchgängig gemauert, wie auch die umlaufenden unteren und oberen Gesimse mit gerundeten Ziegelsteinen gestaltet sind. Die formvollendeten Gesimse und die Kapitelle der Pilaster verleihen den fünf Türmen ein gediegenes Aussehen. Auf den Wänden sind keine Spuren von Stuck verblieben, wahrscheinlich galt Ziegelröte als ansehnlich. Ziegelreliefs oder Konturenspuren von Ziegelreliefschmuck sind nicht nachweisbar. Hier wurde mit geringem Aufwand eine ansehnliche Ästhetik verwirklicht.

Maurer werden die äußerst schmalen Fugen zwischen den Ziegelsteinen argwöhnisch in Augenschein nehmen. Die Ziegel wurden damals eher verklebt, als nach heutigem Verständnis mit einer Mörtelschicht verbunden. Wissenschaftliche Analysen des Klebemittels/Mörtels ergaben keine befriedigenden Ergebnisse betreffs der Zusammensetzung. An der dauerhaften Haltbarkeit des Mörtels besteht kein Zweifel.

Eine Besonderheit muss noch hervorgehoben werden, am mittleren Turm (und nur an diesem Turm) sind im unteren Dachbereich auf den oberen Gesimsen eigenwillig glatte Sandstein-Akroterien eingesetzt. Beim Anblick dieser regelmäßigen Formsteine erheben sich folgende Fragen: befinden sich die Akroterien im Endzustand oder ist es zu keiner Fertigstellung gekommen? Sollten eventuell aus den geglätteten Steinen reliefierte Naga-Akroterien entstehen? Was auch immer bezweckt war, solche Steine sind nicht häufig an Ziegeltempeln dieser Stilperiode zum Einsatz gekommen.
Vordere Prasat-Reihe: Nord-Prasat (Gesamtansicht) & Mittel-Prasat, Dachbereich mit Akroterien
Vordere Prasat-Reihe: Nord-Prasat (Gesamtansicht) & Mittel-Prasat, Dachbereich mit Akroterien
Der im Abseits gelegene Preah Phnom Tempel zählt in seinem jetzigen Zustand nicht unbedingt zu den herausragenden Beispielen der Khmer-Architektur. Keiner der fünf Ziegel-Prasat kann als Prachtexemplar dieser Gattung ausgewiesen werden. Müssten Archäologen einen Zustandsreport erstellen, gäbe es viele Verluste und Mängel zu beklagen. Die deutliche Hintanstellung des Preah Phnom Tempels ist nicht zu rechtfertigen, denn in der Gegend um Angkor Chum gibt es keinen anderen Ziegel-Tempel dieser Größenordnung. Etwas mehr Aufmerksamkeit seitens der Archäologen und des Publikums würde dem Tempel und den Tempeln im Umfeld gerecht werden und dadurch die Region Angkor Chum kulturhistorisch aufwerten. Alle Tempel in der Region Angkor Chum befinden sich mehr oder weniger nah an einer alten Khmer-Straße, liegen an der wichtigen Trasse, die Angkor mit den nördlichen Landesbereichen des damaligen Khmer-Imperiums verband, deren Verlauf nicht zuletzt durch mehrere historische, bis heute erhaltene Brücken bestätigt wird.

In Reiseführern sind keine Hinweise auf den Preah Phnom Tempel zu lesen. Das Internet bietet außer dem Karteneintrag bei Google Maps nur einen Artikel zum Preah Phnom Tempel (Stand: 26.7.2021): https://helloangkor.com

Die Straße nach Angkor Chum befand sich im Jahr 2017 im desolaten Zustand, woran sich vermutlich nichts verändert hat, weil diese Strecke verkehrstechnisch zweitrangig ist. Um die komplizierte, mittelmäßig anstrengende Anfahrt zu rechtfertigen, empfiehlt es sich mehrere Tempel in dieser Gegend zu besichtigen, in Frage kämen der Prasat Koh Snuol, der Phnea Kol Tempel, der Rong Damrei Tempel und der ប្រាសាទគោកអាជ្រឹង → lt. Google Übersetzungsprogamm: Prasat Kok A Chrung.

Nebenbei können in dieser Gegend noch drei historische Brücken gesucht werden:
Spean Hal, Spean Preah Chang-er, Spean Memay (Quelle: https://helloangkor.com)

Informationen und Bilder zum Rong Damrei und zum Phnea Kol Tempel liefert der gleichnamige Artikel in diesem Blog: https://www.angkor-temples-in-cambodia.com/schoumlnlein-blog/rong-damrei-tempel-phnea-kol-tempel

Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
0 Comments

Bauernhäuser

1/8/2022

0 Comments

 
Unterwegs in Kambodscha geraten Reisenden unweigerlich die schlichten Wohnhäuser der Bauern und Viehzüchter ins Blickfeld. Die meisten Ansiedlungen wurden praktischerweise in unmittelbarer Nähe der Wege und Durchgangsstraßen gebaut. Der kurze Weg zu Verkaufsständen und die günstigste Verkehrsanbindung bestimmen die Wahl der Bauplätze. Abgelegene Höfe in den Waldgebieten  entsprechen nicht den Maßstäben und Vorstellungen vom Wohnkomfort im heutigen Kambodscha. Die Abgeschiedenheit im Dschungel suchen vermutlich nur wohlhabende Kambodschaner, die es sich leisten können, massiv zu bauen und ein geländetüchtiges Auto besitzen.

Zurückgezogen in Randgebieten des Waldes oder am Rande ihrer gepachteten Felder leben nur die weniger wohlhabenden Menschen, deren schlichte zweckgebundene Holzbauten unterscheiden sich von den Steinhäusern der Reichen erheblich. Fast alle Häuser ruhen in unterschiedlicher Höhe auf Stelzen. Mit dieser baulichen Eigenheit wird auch bei Neubauten den jährlich wiederkehrenden Überschwemmungen begegnet. Der Wohnbereich liegt oberhalb des vorhersehbaren Wasserspiegels. Während der Trockenzeiten bietet die erhöhte Wohnlage zudem bedingten Schutz vor unliebsamen Begegnungen mit Kriechtieren, hier ist vorrangig an Schlangen zu denken.

Das Holzhaus in der Nähe vom Prasat Prei Monti (Roluos-Gebiet) hat kaum mehr zu bieten, als überdachte Schlafplätze. Schatten ist garantiert, das dünne Schilfdach wird Dauer- oder Starkregen kaum gewachsen sein.
 Haus komplett aus natürlichen Materialien in der Nähe vom Prasat Prei Monti (BS)
Haus komplett aus natürlichen Materialien in der Nähe vom Prasat Prei Monti (BS)
Überlebenswichtig ist die Wasserversorgung. Noch immer sind Menschen gezwungen, Wasser aus Vorratsbehältern zu trinken, die von Tankfahrzeugen regelmäßig aufgefüllt werden. Wehe dem, ein Fahrzeug bleibt aus. Zur Regenzeit füllen sich die Behälter auf natürliche Weise. Zentrale Wasserleitungen gelten als Luxus und sind nur in Großstädten selbstverständlich. Das nächste Problem sind die Abwasserleitungen. Eine geregelte Kanalisation wird auf dem Land nicht flächendeckend eingerichtet sein. Ähnlich verzwickt gestaltet sich die Stromversorgung. Nicht alle Weiler und Einzelgehöfte hängen schon am öffentlichen Stromnetz. Privilegierte, wohlhabende Menschen der westlichen (angeblich zivilisierten) Welt thematisieren diese Probleme auf anderer Ebene. Über Quantität wird nicht diskutiert, eher rückt die Qualität der Versorgung in den Vordergrund. Der vermeintliche Überfluss überspielt den Mangel. Ein Prozess des Umdenkens findet statt. Der Kampf um das Wasser hat längst begonnen.

Große Wasserbottiche (früher getöpfert, heute aus Beton) stehen auf fast allen Höfen. Diese Form der Wasserbevorratung lässt sich selbst noch in den erschlossenen Gegenden Kambodschas nachweisen. Die Region zwischen Phnom Penh und Siem Reap wird von der National Road 6 durchschnitten, entlang dieser wichtigen Verkehrsader reihen sich kleinere und größere Siedlungen und etliche Städte. Trotz Fortschritt und Modernisierung leben die Menschen noch immer unter recht primitiven Umständen. Mit dem einfachen Standard der Wasserversorgung müssen sich die Menschen landesweit abfinden. Schmale Wege zweigen von asphaltierten Straßen oder von verfestigten Sandpisten ab und führen auf die Höfe oder in die Gärten der Bauern. Tankfahrzeuge nutzen diese geebneten Zufahrten zu den Wasserbehältern. Das Wasser kann noch so frisch sein, getrunken werden kann es nur im abgekochten Zustand. Bauern können auf die Wasserbottiche nicht verzichten. Auf etlichen Fotos sind diese Behälter zu sehen. Wir haben Trinkwasserbehälter vorgefunden, in denen Schildkröten lebten, das ist weder witzig noch erfunden.
Holzhäuser in der Nähe der Ta Aok Brücke (GS)
Holzhäuser in der Nähe der Ta Aok Brücke (GS)
Bauernhaus im Preah Vihear Distrikt (VJ)
Bauernhaus im Preah Vihear Distrikt (VJ)
Menschen, welche in direkt neben den Straßen erbauten Häusern wohnen, leiden unter Staub- Geruch- und Lärmbelästigung. Die Begrifflichkeiten Gesundheitsschutz, Ruhe und Erholung müssen den Bewohnern Fremdwörter sein, dennoch sorgen sie unermüdlich für kläglichen Nebenerwerb. Frisch gebackene Brote, leckeres Gebäck, Obst, geröstete Maiskolben, warme Reisspeisen und Tee werden an den Tischen vor den Häusern feilgeboten, nebenher werden Wasser und Benzin in Plastikflaschen verkauft, wobei die Abfüllmengen variieren. Die Genügsamkeit dieser Menschen bewundern westliche Reisende, ihnen bleibt es rätselhaft, wie diese Leute ihre Situation bewältigen, woraus diese Leute die unerschütterliche Kraft ihrer Gelassenheit schöpfen, welche ihnen das Leben erträglich erscheinen lässt.

Das Leben der einfachen Menschen spielt sich vorrangig an den Verkehrswegen ab. Mobile Verkaufsstände werden an den Straßenrändern aufgebaut und bleiben meist über Nacht, sogar über längere Zeiträume hinweg stehen. Die Erzeugnisse werden direkt vermarktet. Die Wege vom Produzent zum Verbraucher sind kurz, es bedarf keiner Zwischenlager. Anhalten, auswählen, einkaufen, weiterfahren, einfacher kann der Verteilungsprozess der Waren nicht funktionieren.
Verfestigte Sandpiste im Preah Vihear Distrikt (VJ)
Verfestigte Sandpiste im Preah Vihear Distrikt (VJ)
Etwas gediegener und komfortabler gestaltet sich die alltägliche Lebenssituation der Menschen in Klosternähe. Die Klöster verfügen über Wasser- und Stromanschlüsse, das sind Vorzüge, welche jedoch die zusätzliche Wasserbevorratung nicht ausschließt. Im Umfeld und auf dem Gelände vom Kuk Troap Kloster wohnen etliche Menschen, die in irgendeiner Weise zum Unterhalt und zur Erhaltung des Klosters beitragen. Auf dem Foto ist der hochgelagerte blaue Wassertank neben dem Wohnhaus nicht zu übersehen.
Wohnhaus auf dem Gelände vom Kuk Troap Kloster (Region Beng Mealea) (GS)
Wohnhaus auf dem Gelände vom Kuk Troap Kloster (Region Beng Mealea) (GS)
Auf den folgenden vier Fotos sind neben den verschiedenen Bauernhäusern auch die realisierten Maßnahmen der Elektrifizierung ersichtlich. Fertige Masten aus Beton wurden entlang der Straßen aufgerichtet. Von Mast zu Mast verläuft die Hauptversorgungsstromleitung. Die Abzweigleitungen in die Höfe werden von Masten aus Holz (Baumstämmen) und sogar von primitiven Stangen gestützt. Not macht erfinderisch, lautet ein altes Sprichwort, doch in diesem Fall bestimmen wohl eher Armut und Verfügbarkeit die Materialauswahl. Ähnlich verhält es sich mit den Materialien für den Hausbau. Kamen vormals tradierte, natürlich vorhandene Ressourcen zum Einsatz, etwa Holz, Bambus, Stroh und Bast, so werden neuerdings zunehmend moderne Baustoffe verwendet, beispielsweise Wellblech, Ziegel, Betonteile und Kunststoffe. Hochwertiges Holz ist nicht nur in Kambodscha, auch weltweit teuer geworden. Zum Ersatz sind unnatürliche billigere Baustoffe willkommen.
Holzhäuser in der Nähe vom Toab Chey Tauch Tempel (GS)
Holzhäuser in der Nähe vom Toab Chey Tauch Tempel (GS)
Bauernhäuser an der Straße zum Trapeang Roun Tempel (BS)
Bauernhäuser an der Straße zum Trapeang Roun Tempel (BS)
Gehöft an der Straße zum Prasat Banteay Ampil (VJ)
Gehöft an der Straße zum Prasat Banteay Ampil (VJ)
Bauernhof südlich vom Banteay Chhmar Tempel (VJ)
Bauernhof südlich vom Banteay Chhmar Tempel (VJ)
Auf blauen Planen lagert die zum Trocknen ausgelegte Maniok Ernte. Aus der Maniokpflanze lassen sich Mehl und Stärkemittel gewinnen. Kambodscha zählt weltweit zu den wichtigsten Maniokproduzenten. Die typischen Wasserbehälter sind auch auf diesem Foto nicht zu übersehen.
Neugebautes Bauernhaus am Weg zum Prasat Leak Neang (nördlich vom Phnom Bok) (VJ)
Neugebautes Bauernhaus am Weg zum Prasat Leak Neang (nördlich vom Phnom Bok) (VJ)
Leichtbauweise auf Stelzen zeichnen die Bauernhäuser aus. Vordächer spenden Schatten. Zwischen den Stelzen, sozusagen im Unterbau der offenen Häuser, spielt sich in der trockenen Jahreszeit das tägliche Leben ab. Direkt bei den Häusern liegen die Gemüse- und Obstgärten der Bauern.
 
Die Höhe der Stelzen, auf denen die Häuser ruhen, schwankt regional je nach Hochwasser-Gefährdungssituation. Zur Regenzeit sind weite Flächen des Landes überschwemmt. In der Tonle Sap-Region existieren ganze Stelzenhaus-Dörfer. Südlich von Siem Reap an der Straße (R63) zum Phnom Krom stehen ausschließlich nur noch Stelzenhäuser. Noch weiter südlich leben Menschen in schwimmenden Dörfern auf dem Wasser (bei Google Maps als The Floating Village gekennzeichnet). Während den wasserreichen Monaten vergrößert der Tonle Sap See durch Überflutung in alle Richtungen seine Fläche um das Vielfache seiner regulären Ausdehnung. Die natürlichen Wasserressourcen sichern die notwendigen Wassermengen für den Reisanbau. 
Stelzenhäuser am Tonle Sap See (Nähe Phnom Krom, südlich von Siem Reap) (VJ)
Stelzenhäuser am Tonle Sap See (Nähe Phnom Krom, südlich von Siem Reap) (VJ)
Der Blick von oben (Anflug auf Siem Reap) verrät die ungeheuerliche, jährlich wiederkehrende willkommene Ausdehnung vom Tonle Sap See. Neben dem Wasserüberfluss ist der Fischreichtum des Tonle Sap für viele Menschen die Lebensgrundlage schlechthin.
Schwemmland in der Region Siem Reap (VJ)
Schwemmland in der Region Siem Reap (VJ)
Im Bau befindliche Häuser an der Zufahrtsstraße zum Prasat Banteay Ampil (GS)
Im Bau befindliche Häuser an der Zufahrtsstraße zum Prasat Banteay Ampil (GS)
Kong Moch Pagoda (Siem Reap) & Wat Banteay Kballchen (westlich v. Chaw Srei Vibol Tempel (GS)
Kong Moch Pagoda (Siem Reap) & Wat Banteay Kballchen (westlich v. Chaw Srei Vibol Tempel (GS)
In Städten und Dörfern werden landesweit neue Tempelbauten und andere Zweckbauten aus Betonfertigteilen und Ziegelsteinen gebaut. In Folge der Fortschrittsbestrebungen werden auch in den ländlichen Gebieten mehr und mehr Wohnbauten mit modernen, festeren Materialien errichtet.
(VJ)  Neubauten in Pnom Penh (GS)
(VJ) Neubauten in Pnom Penh (GS)
Die funktionale Urbanisierung schreitet unaufhaltsam voran. Längst können in Siem Reap im Cambodian Cultural Village traditionelle Bauernhäuser besichtigt werden: ehemaliges ländliches Leben konserviert zur musealen Gesamtschau. Die verantwortlichen Kulturbehörden ahnten wohl schon frühzeitig, wie selten herkömmliche Bauernhäuser in den dörflichen Regionen des Landes zukünftig zu sehen sein werden. Diese Vorgänge sind jedoch keine spezifisch kambodschanischen Verwandlungen. Veränderungen der Lebensgewohnheiten finden sich auch in Deutschland und anderen Ländern dokumentiert. Museumsdörfer ziehen Menschen an. Erinnerung ist ein Teil des Lebens. Erinnerung ist auch ein nicht unerheblicher Teil kultureller Identität eines Volkes.
Fotos von:

VJ : Vanessa Jones
BS: Birgit Schönlein
GS: Günter Schönlein
Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
0 Comments

Kbal Spean

1/1/2022

0 Comments

 
Gleich zur Klärung: Spean bedeutet in der Khmer-Sprache Brücke. Brückennamen in Kambodscha beinhalten tatsächlich das Wort Spean. Hier bezeichnet Kbal Spean eine besondere Kultstätte unter freiem Himmel, die unter dem Namen »Fluss der tausend Lingas« bekannt ist.

Die Besichtigung der erst in jüngerer Zeit wieder zugänglichen archäologischen Stätte erfordert etwas Ehrgeiz, denn sie ist nur zu Fuß erreichbar. Je nach Verfassung werden für den Weg etwa 30-45min benötigt. Die Zeit der Besichtigung kann zwischen 30 und 60min differieren. Der ungefährliche Weg steigt leicht aber stetig an, ist sandig, teilweise steinig, folglich empfiehlt sich festes Schuhwerk.

Die abwechslungsreiche Wegstrecke wird von klobigen Felsbrocken und ansehnlichem Baumbestand gegliedert. Der Weg kann kaum verfehlt werden, es gibt nur einen. Während der regenreichen Monate ist von dieser Tour eher abzuraten, wahrscheinlich wären für diese Zeit Gummistiefel anzuraten. Es ist ohnehin vorteilhafter die Kultstätte in den wasserarmen Monaten zu besichtigen. Je weniger Wasser vom Quellbach über die Steine fließt, desto mehr ist von den Reliefs zu sehen.
Bild 1 & 2: Waldpassagen auf dem Weg zur Kultstätte Kbal Spean
Bild 1 & 2: Waldpassagen auf dem Weg zur Kultstätte Kbal Spean
Ausblicke in die Ferne sind kaum möglich, zu dicht ist der Baumbewuchs. An wenigen offenen Sichtschneisen lassen sich lediglich die flächendeckende Bewaldung der Bergregion und Teile der felsigen Landschaftsstruktur erkennen.
Bild 3 & 4: Ausblicke auf dem Weg zur Kultstätte Kbal Spean
Bild 3 & 4: Ausblicke auf dem Weg zur Kultstätte Kbal Spean
Auffällig große und ungewöhnlich geformte Steine wie auch besondere Steinschichtungen werden von den Einheimischen verehrt. Solche magischen Plätze haben sie mit einem Namen versehen. Den Außenstehenden sagen die Namen nichts, aber ihnen wird deutlich, mit welcher allumfassenden Achtsamkeit die Kambodschaner dem Wunder der Natur begegnen. Die Sorge um den Erhalt der Landschaft scheint in ihrem Glauben wie selbstverständlich verankert zu sein. Religion und Vernunft vereinigen sich zum Schutz der Natur. Mehrere Hinweisschilder in Khmer und Englisch Please respect the natural environment fordern entsprechendes Verhalten. Tatsächlich befindet sich das gesamte Gebiet erfreulicherweise in einem ausgesprochen sauberen Zustand.
Bild 5 & 6: Steine am Weg zur Kultstätte Kbal Spean
Bild 5 & 6: Steine am Weg zur Kultstätte Kbal Spean
Unversehens mündet der Waldweg in die Zentralregion des heiligen Platzes. Der erste Blick trifft unvermittelt auf zahlreiche Lingams und auf mehrere Reliefs. Das felsige Bachbett und die gleichfalls felsigen Uferbereiche sind weitestgehend bearbeitet. Bildreliefs wechseln mit Lingams oder vereinen sich zum Ensemble. Hunderte Lingams bedecken vorwiegend die mehr oder minder ebenen Flächen des steinigen Grundes. In den regen- und wasserreichen Monaten fließt das Quellwasser ungehindert über die ungezählten Shiva-Lingams. In Shiva-Tempeln wird allerorten das Linga täglich gereinigt und rituell mit geheiligtem Wasser übergossen, in Kbal Spean übernimmt die Natur diesen Ritus.
Bild 7: Kbal Spean – Shiva-Lingams und Vishnu-Reliefs
Bild 7: Kbal Spean – Shiva-Lingams und Vishnu-Reliefs
Der Zentralbereich des Heiligtums ist abgesperrt. Holzpfeiler und Spannseile sollen das Betreten der behauenen Steine verhindern. Ein Weg führt außen herum, so können die Reliefs betrachtet bzw. kann vor allen Reliefs verharrt, gebetet oder meditiert werden. Zu nichts Geringeren als zur Verehrung der Götter wurde die Kultstätte im 11. Jahrhundert erschaffen. Asketen, Waldmönche, Einsiedler oder wer auch immer haben den herrlichen von der Natur geschaffenen Platz entdeckt und zum würdigen Ort für ihre Gebete erkoren. Im Laufe vieler Jahre (in Jahrzehnten muss gedacht werden) schufen begnadete Hände dieses in Angkor einmalige Felsen-Heiligtum.

Die Auswertung der maßgeblichen Relief-Motive fällt ambitionierten Laien nicht schwer. Drei Motive lassen sich unterscheiden, wobei das Vishnu-Motiv häufiger als das Shiva-Motiv zu sehen ist und der Gott Brahma als Einzel-Motiv nur in einer Version zu finden ist. Summiert man jedoch alle Lingams und sieht in ihnen Shiva-Bildnisse, dann dominiert Shiva als Haupt-Gottheit die Kultstätte. Es ist ja kein Geheimnis, dass das Lingam für Shiva steht, dass das phallische Symbol als anikonische Darstellung der Gottheit gilt. Die Reliefs sind nichts Anderes als von Menschen erdachte Personifizierungen der Gottheiten.

Zurück zum ersten Anblick der Kultstätte. Das Wasser kommt aus nordwestlicher Richtung und fließt südöstlich weiter abwärts, nach geographischem Verständnis lässt sich also ein südlicher und ein nördlicher Uferbereich definieren. Wie  schon erwähnt, verzieren Bild-Reliefs die schrägen bis lotrechten Uferbereiche, deshalb lohnt die beidseitige Begutachtung der felsigen Uferpartien. Außerhalb der zentralen Absperrungen bieten im Bachbett liegende Steine bequeme Möglichkeiten zum Wechsel der Uferseiten.
Bild 8: Kbal Spean – Vishnu-Reliefs
Bild 8: Kbal Spean – Vishnu-Reliefs
Alle Vishnu-Reliefs, ein in Kbal Spean vielfach variiertes Motiv, halten sich in der Aussage konkret an den überlieferten Mythos. Vishnu ruht/schläft auf der Weltenschlange Ananta. Shakti sitzt zu Vishnus Füßen. Träumend erschafft Vishnu eine neue Welt. Aus seinem Rücken (Nabel) wächst ein Lotos, darauf residiert Brahma. Das Bild 8 (ein Ausschnitt von Bild 7) zeigt das unmittelbare Nebeneinander zweier Vishnu-Reliefs gleicher Thematik. Weshalb hier eine Motivdopplung vorliegt, kann nicht erklärt werden: Zufall, Absicht, Wettbewerb, Nutzung der Freifläche? Motivdopplungen sind übrigens mehrfach in Kbal Spean vorhanden.
Bild 9 & 10: Kbal Spean – Vishnu-Reliefs
Bild 9 & 10: Kbal Spean – Vishnu-Reliefs
Die Symbiose zwischen den anikonischen Gottes-Darstellungen (Shiva-Lingams) und den personifizierten Gottesabbildungen (Bild-Reliefs) schien angestrebtes Ziel der Bildhauer gewesen zu sein und wurde an einigen Stellen der Kultstätte eindringlich verwirklicht. Einige der Bildwerke müssen derart schön und reizvoll gewesen sein, dass Teile der Reliefs geraubt oder aber aus unerklärlichen Gründen mutwillig zerstört wurden. Die obere Körperpartie und der Kopf Vishnus und der Kopf Anantas (Bild 10) sind eindeutig als nachträgliche Ergänzungen erkennbar. Der Kopf der Lakshmi fehlt an beiden Reliefs (Bild 9 & 10) und wurde, sollte oder konnte noch nicht ersetzt werden, wahrscheinlich handelt es sich hier um jüngere Raubzüge. Der Umfang der Beschädigungen wurde von den Transportmöglichkeiten limitiert. Der Kopf einer Göttin lässt sich problemlos stehlen und verkaufen, ein vollständiges Relief zu rauben, hieße einen ganzen Felsenblock dem natürlichen Gefüge zu entreißen und bergab zu schaffen.

Weitere etwas abseits gelegene Vishnu-Reliefs blieben bislang unversehrt (Bild 11 & 12). Die Lage Vishnus entspricht der induviduellen Auffassung der Bildhauer. Es macht keinen Unterschied ob Vishnu links- oder rechtsseitig ruht, die Bildaussage verändert sich dadurch nicht. Auch im Bild 12 kann wieder die Nachbarschaft zweier Vishnu-Darstellungen registriert werden (vergleiche Bild 8). Sonnenreflektionen erschweren dem Laien die fotografische Darstellung der Reliefs. Moos- und Algenbewuchs setzen den Steinen arg zu und verfremden mitunter auf pittoreske Art die Bildwerke.
Bild 11 & 12: Kbal Spean – Vishnu-Reliefs
Bild 11 & 12: Kbal Spean – Vishnu-Reliefs
Neben nichtvollendeten, vielleicht misslungenen und deshalb bewusst verworfenen oder aber verwaschenen Vishnu-Reliefs (Bild 13) findet sich ein liegendes großformatiges Brahma-Reliefs, es ist das einzige in seiner Art (Bild 14). Der flache ebene Stein ragt bis ins Wasser hinab, seine natürlich gerundete äußere Form bot sich für die Gloriole und die Gottheit geradezu an. Die seitlich der Gloriole sitzenden Asketen sind hübsche Ergänzungen zum Gesamtbild: Menschen versunken im Gebet zu ihren Göttern. Das Foto (Bild 14) gibt das gelungene Relief nur ungenügend wieder. Der Fotograf hätte die Absperrungen überwinden und die geheiligten Bereiche betreten müssen, was einer Entweihung der Kultstätte gleichgekommen wäre. Verbote missachten, dabei Menschen und ihre religiösen Wertevorstellungen verletzen, um hochwertige Fotos zu erstellen, widerstrebt dem Autor. Die intensivsten Bilder speichert der Mensch ohnehin im Kopf.
Bild 13 & 14: Reliefs von Vishnu und Brahma
Bild 13 & 14: Reliefs von Vishnu und Brahma
Nur zwei personifizierte Shiva-Darstellungen konnten vom Autor in Kbal Spean eruiert werden. Im rechten oberen Bereich von Bild 7 sind der Gott Shiva und seine Frau Uma (Parvati) auf dem Buckelstier Nandi zu erkennen. (Leider verhinderten Lichtreflektionen die klare, fotografische Wiedergabe des Motivs. Auf https://de.wikipedia.org/wiki/Kbal_Spean wird ein besseres Foto vom besagten Shiva-Relief gezeigt, rechtliche Gründe verbieten die Übernahme des Fotos für diesen Artikel.) Etwas weiter entfernt findet sich das Shiva-Uma-Nandi-Motiv nochmals in einen größeren überdachten Stein gehauen (Bild 15 & 16). Die Ausschnittvergrößerung (Bild 16) offenbart links von Nandi zwei menschliche Gestalten. Die Steinfläche rechts von Nandi ist noch unbearbeitet. Hier könnte der Plan für eine fortlaufende Bildergeschichte vorgelegen haben. Welche Bildkonzeption realisiert werden sollte, ist heutzutage unwesentlich, wichtiger ist die zum Gebet und zur inneren Versenkung prädestinierte Lage dieses Platzes. Der flache niedrige Stein (Bild 15 Mitte) kann als Altar, als Meditationssitz oder als Niederwerfungsstein benutzt werden. Immer bleibt der Blick auf Shiva gegeben. Der große alles überragende Stein überdacht den offenen Altar-Raum. Rückseitig werden hunderte Lingams vom Quellwasser benetzt. Das beruhigende Plätschern des fließenden Wassers ist vermöge der Imagination auch zu Trockenzeiten vernehmbar. Die Menschen saßen in einem von der Natur erschaffenen Tempel. Das Göttliche inkarniert sich auch und nicht zuletzt in der Natur. Solchen Räumen sind noch heute magische Anziehungskräfte eigen. 
Bild 15 & 16: Shiva Relief
Bild 15 & 16: Shiva Relief
Viele der Felsflächen sind mit quadratischen Mustern bedeckt. Hierin verbergen sich keine geometrischen Formenspiele oder astrologische Verstiegenheiten, sondern nur die Häufung etlicher Snanadronis. In Kbal Spean wurden extrem abgeflachte Snanadronis in Stein gehauen. Das fließende Wasser hat für zusätzliche Glättung der Reliefs gesorgt. (Bild 17 & 18). Kurz zum Sanskrit-Begriff Snanadroni: in jedem Hindu-Tempel befinden sich nördlich ausgerichtete wannenartige flache Steinplatten (Snanadroni) aus deren Mitte das Lingam oder eine Götterstatue ragt. Zur Segnung werden die Kultobjekte mit Wasser übergossen, welches über einen Abfluss (Somasutra) nach draußen geleitet wird. Im Glossar des Buches A GUIDE TO THE ANGKOR MONUMENTS erklärt Maurice Glaize: "Snanadroni - An ablution slab with a beak, always orientated to the north, placed on the pedestal of the idols for the flow of lustral water".
Bild 17 & 18: Snanadronis im Flussbett
Bild 17 & 18: Snanadronis im Flussbett
Abschließend sollen noch einige Reliefs vorgestellt werden, die erstens nicht sogleich ins Blickfeld geraten, zweitens aber vom Motivgehalt auffällig, wenn nicht gar selten sind. Eine Dreier- und eine Zweier-Personengruppe (Bild 19 & 20) und ein Krokodil (Bild 21) sind näher in Augenschein zu nehmen. Der Zustand der Reliefs verhindert eine Beurteilung, die zu gesicherten Erkenntnissen führt. Nur wenige Details sind erkennbar, deshalb muss zunächst der Gesamteindruck, den die Bilder hervorrufen, genügen. Verlorene Details können nicht ersetzt werden, aber analoge Vergleiche zu adäquaten Interpretationen führen. Die Bestimmung der Dreiergruppe (Bild 19) ließe sich salopp erledigen, indem man sie mit knienenden Betern, die häufig auf Tympana und Lintels in Angkor zu sehen sind, gleichstellt, doch eine solche oberflächliche Betrachtung führt zu keinem Ziel: wenn überhaupt Beter, dann sind die Beter im Relief (Bild 19) Beterinnen, denn Weiblichkeit ist keiner der Figuren abzusprechen, wahrscheinlich sind es sogar Göttinnen. Keine der Frauen hat die Hände zum Gebet geschlossen, keine zeigt eine demütige Körperhaltung, von gesenkten Blicken kann kaum die Rede sein. Die Armhaltungen unterscheiden sich von Figur zu Figur, auch differieren die Haartrachten. Tragen die Frauen gar Kronen? Wurde hier der Versuch unternommen, eine weibliche Trimurti im Relief zu erfassen? Diese Assoziation ließe sich weiter ausspinnen, blicken wir etwa auf eine unvollendete oder auf das Fragment einer Sapta Matrika?

Zur Zweiergruppe (Bild 20): hier scheint eine dritte Figur verloren zu sein. Das linke Drittel der Bildfläche hinterlässt den Eindruck vormaliger Bearbeitung. Beide Figuren sind männlicher Natur. Die linke Figur schmückt sich mit einer Kappe und trägt einen langen Bart. Die rechte Figur ist leicht als Mensch mit Elefantenkopf zu identifizieren, diesbezüglich muss für Ganesha plädiert werden. Ein zusätzliches Indiz für Ganesha, den Elefantengott, ist die mit der rechten Hand hochgehaltene Mala. Der bärtige Mann könnte Shiva sein, Ganeshas Vater, personifiziert als Asket. Die verlorene Figur der linken Reliefpartie könnte Parvati (Uma), Ganeshas Mutter gezeigt haben? Falls dem so war, hätte sich hier ein Künstler an einem Familienbildnis versucht. Diese Version der Götterfamile ist in der Angkor-Region äußerst selten, wenn nicht einmalig.
Bild 19 & 20: Götter-Reliefs
Bild 19 & 20: Götter-Reliefs
Die Krokodil-Darstellung (Bild 21) gibt nichts als Rätsel auf. Die Flussgöttin Ganga ist auf einem Krokodil unterwegs. Ihr Reittier (Vahana) ist das Krokodil (Kumbhira). Varuna, (der Allumfassende, der Umhüller) eine altvedische Gottheit, reitet ebenfalls auf einem Krokodil. Sowohl Ganga als auch Varuna stehen in enger Verbindung zur Natur, d. h. zu den göttlichen Schöpfungen. Varuna gilt als Hüter der kosmischen Ordnung. Ganga und Varuna wären ohne Schwierigkeiten in Beziehung zum Fluss-Heiligtum Kbal Spean zu setzen. So unwahrscheinlich und abseitig die Deutungsversuche klingen, ist nicht davon auszugehen, dass hier lediglich eine naive Tierabbildung angestrebt wurde, zumal im Prasat Kravan in Angkor ein durchaus vergleichbares Krokodil-Relief (Bild 22) zu sehen ist.
Bild 21: Krokodil-Relief in Kbal Spean & Bild 22: Krokodil-Relief in Prasat Kravan
Bild 21: Krokodil-Relief in Kbal Spean & Bild 22: Krokodil-Relief in Prasat Kravan
Mögen auch manche Deutungen der Reliefs gewagt sein und den Charakter von Vermutungen kaum überschreiten, doch eine Erkenntnis sollte als Fazit weder angezweifelt noch angetastet werden: Besucher betreten eine außergewöhnliche, hinduistisch geprägte Tempelanlage unter freiem Himmel, errichtet zur Feier der Trimurti, zur Ehre der Göttertriade Brahma – SHIVA – Vishnu. Die unmissverständliche Symbolik der Tempel-Triade (Bild 23) bestätigt dieses Credo.
Bild 23: Tempel-Triade neben Vishnu
Bild 23: Tempel-Triade neben Vishnu
Eine andere Beschreibung und bessere Fotos zu Kbal Spean bietet Ando Sundermann, zu finden auf gleicher Webseite unter ANGKOR → NORTH OF ANGKOR → KBAL SPEAN
Wissbegierige Leser können weiterführende Informationen in den Artikeln

VISHNU IN ANGKOR
GANESHA
TRIMURTI IN ANGKOR
SAPTA MATRIKA
in diesem Blog abrufen.

Fotos 1, 2, 5-8, Vanessa Jones
Foto 21 Birgit Schönlein
Fotos 3, 4, 9-20, 22, 23 Günter Schönlein
Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
0 Comments

    Autor Günter Schönlein

    Auf meinen bisher sieben Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen.


    sortiert nach Themen:
    Artikel Verzeichnis
    Artikel Übersicht

    sortiert nach Erscheinungsdatum:
    ARTIKEL
     
    Prasat Leak Neang
    Leak Neang bei Pre Rup
    Tempel bei Beng Mealea

    Prasat Banteay Ampil
    Prasat Chaw Srei Vibol
    Rong Damrei und Phnea Kol
    Tempelmauern in Kambodscha
    Namenlose Tempel Angkor Thoms
    Trapeang Roun Tempel
    Stupas in Kambodscha
    Spean Thma
    Prasat Sanlong

    Prasat To
    Stupas in Süd-Indien
    Inmitten von Göttern 1
    Inmitten von Göttern 2
    Inmitten von Göttern 3
    Inmitten von Göttern 4
    Inmitten von Göttern 5
    Inmitten von Göttern 6
    Inmitten von Göttern 7
    Inmitten von Göttern 8

    Inmitten von Göttern 9
    Inmitten von Göttern 10
    Inmitten von Göttern 11
    Inmitten von Göttern 12
    Jainismus
    Jali
    Gesinnungswandel zweier Könige
    Lintel - Spezial
    Prasat Kravan
    Unbekannte Tempel in Siem Reap
    Unbekannte Tempel in Roluos
    Tempel im Umfeld des Bakong
    Prasat Trapeang Kaek
    Daun Troung Tempel
    Gargoyle (Wasserspeier)
    Prasat Preah Pithu
    Wasserbecken in Angkor Thom
    Preah Khan
    Brücken der Khmer
    Prasat Ta Muon
    Dharmasala - Vahnigriha
    Angkor Wat - Spezial
    Prasat Ta Prohm
    Banteay Kdei Tempel
    Spurensuche in Angkor Thom
    Wat Chedei bei Siem Reap
    Klöster in Siem Reap
    Geisterhäuser
    Museen in Siem Reap
    Museen in Kambodscha
    Banteay Kbal Chen Tempel
    Prasat Chanseyma
    Tomnob Anlong Kravil Tempel
    Banteay Samre
    Banteay Toap Tempel
    Kasen Tempel
    Banteay Chhmar Satellitentempel
    Löwen in Kambodscha
    Löwen in Indien
    Löwen in Myanmar
    Löwen in Indonesien
    Löwen in Sri Lanka
    Khmer-Bronzen in Mandalay
    Seima-Steine
    Stufen
    Akroterion
    Empfehlenswerte Bücher
    Trav Tempel
    Phnom Kampot Tempel
    Reangsai & Chamreang Tempel
    Wat Banteay Srei Tempel
    Prasat Totung Thngai
    Rundweg um den Phnom Bakheng
    Berg-Tempel
    Rund um den West Baray
    Pram Tempel & Char Leu Tempel
    Scheintüren
    Scheinfenster
    Stupas in Myanmar
    Stuckaturen in Bagan 1
    Stuckaturen in Bagan 2
    Stuckaturen in Bagan 3
    Stuckaturen in Bagan 4
    Stuckaturen in Bagan 5
    Holzarchitektur in Myanmar 1
    Holzarchitektur in Myanmar 2
    Holzarchitektur in Myanmar 3
    Tempel in Sale (Saley)
    Thiri Muni Pagoda in Sale
    Fenster in Bagan
    Fenstersäulen in Angkor
    Wanddekorationen
    Stelenhäuser in Angkor
    Prasat Kok Pongro
    Prasat Ta Keo
    Fundstücke in Angkor Thom
    Beatocello
    Artikel Nr. 100
    Kala resp. Kirtimukha
    Buddha-Statuen in Angkor Thom
    Prasat Suor Prat & Khleangs
    Elefantenterrasse Spezial
    Tier-Reliefs am Baphuon Tempel
    Tier-Reliefs am Bayon Tempel
    Khmer zur See
    Bauabläufe
    Vidyadharis
    Apsara: Tänzerin oder Göttin
    Apsara Spezial
    Dvarapala Teil I
    Dvarapala Teil II
    Dvarapala Teil III
    Purnagatha Teil I
    Purnagatha Teil II
    Purnagatha Teil III
    Hamsa
    Vishnu in Angkor
    Sapta Matrika
    Trimurti in Angkor
    Wassertiere in Angkor
    Elefanten in Kambodscha
    Prasat Kouk Nokor
    Prasat Banteay Prei Nokor
    Prasat Banteay Khchorng
    Prasat Chrung
    Stuckaturen an Khmer-Tempeln
    Roluos Spezial
    Türsäulen 1
    Türsäulen 2

    Basen
    Kapitelle
    Boundary
    Bibliotheken
    Bayon Bibliotheken
    Bayon Spezial
    Unterwegs im Abseits 1
    Unterwegs im Abseits 2
    Unterwegs im Abseits 3
    Unterwegs im Abseits 4
    Unterwegs im Abseits 5
    Leben am Fluss
    Reamker-Epos
    Tuol Sleng und Wat Thmei
    War Memorial Siem Reap
    Jean Commaille
    Saptarishi - die Sieben Weisen
    Hiranyakashipu und Narasimha
    Krishna Govardhana
    Balaha und Uchchaihshravas
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 1
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 2
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 3
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 4
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 5
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 6
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 7
    Mihintale
    Sri Pada - Buddhapada
    Ungewöhnliche Reliefs
    Seltene Götter-Reliefss
    Sugriva und Valin
    Prasat Kansaeng
    TK 2 bei Beng Mealea
    Prasat Chrei
    Prasat Kong Phluk
    Toab Chey Thom / Toan Chey Tauch
    Ta En Tempel
    Pram Tempel (Trapeang Chhun)
    Prasat Kuk Troap
    Pram Tempel
    Koh Ker
    Sambor Prei Kuk (Teil 1)
    Sambor Prei Kuk (Teil 2)
    Fliegende Paläste
    Kbal Spean
    Bauernhäuser
    Preah Phnom Tempel
    Kat Kdei Tempel und mehr
    Baset Tempel
    Prasat Cheang Thom
    Prasat Rorng Ramong
    Götterstatuen im Angkor Wat
    Spuren der Intoleranz
    Unbekannte Tempel in Siem Reap 2
    Yoni & Lingam
    Banteay Srei (Tempel ohne Namen)
    Kok Singh Tempel
    Prasat Ta Tnur
    Ergänzung: Baset Tempel
    Prasat Prei Prasat
    Bay Kaek Tempel

    Prasat Kongbong
    Alter Weg nach Roluos
    Neuentdeckungen in Roluos 1
    Neuentdeckungen in Roluos 2
    Neuentdeckungen in Roluos 3
    Neuentdeckungen in Roluos 4
    Neuentdeckungen in Roluos 5
    Bilderbogen 2 als 200ster Artikel
    Phnom Chisor
    Trotz Corona in Kambodscha 1
    Trotz Corona in Kambodscha 2
    Trotz Corona in Kambodscha 3
    Trotz Corona in Kambodscha 4
    Bayon Tempel Spezial 1
    Bayon Tempel Spezial 2
    Prasat Top West Spezial
    Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 1
    Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 2
    Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 3

    Hayagriva
    Indrajit
    Krishna & Kaliya

    Vishnu allgegenwartig
    Die verlorene Sammlung
    (The Lost Collection)
    Srah Srang
    Yeay Pow Tempel
    Ta Prohm (Tonle Bati) Tempel
    Prasat Neang Khmau
    Phnom Bayang Tempel
    Phnom Bayang Nebentempel
    Prei Tempel Spezial
    Banteay Prei Spezial
    Krol Ko Spezial
    Prasat Tonle Snguot
    Phnom Da
    Angkor Borei Museum
    Prei Khmeng Stil

    Kala
    Preah Norodom Sihanouk Museum
    Krol Romeas & Kral Romeas
    Preah Khan versus Banteay Kdei
    Frömmigkeit versus Glaube
    Khmer Halsschmuck
    Spean Toap & Prasat Prohm Kal

    weitere Artikel werden folgen...

    Archive

    March 2023
    February 2023
    January 2023
    December 2022
    November 2022
    October 2022
    September 2022
    August 2022
    July 2022
    June 2022
    May 2022
    April 2022
    March 2022
    February 2022
    January 2022
    December 2021
    November 2021
    October 2021
    September 2021
    August 2021
    July 2021
    June 2021
    May 2021
    April 2021
    March 2021
    February 2021
    January 2021
    December 2020
    November 2020
    October 2020
    September 2020
    August 2020
    July 2020
    June 2020
    May 2020
    April 2020
    March 2020
    February 2020
    January 2020
    December 2019
    November 2019
    October 2019
    September 2019
    August 2019
    July 2019
    June 2019
    May 2019
    April 2019
    March 2019
    February 2019
    January 2019
    December 2018
    November 2018
    October 2018
    September 2018
    August 2018

    Kategorien

    All
    Angkor
    Architekturelemente
    Bauformen
    Bilderbogen
    Geschichte
    Götter
    Indien
    Indonesien
    Literaturhinweise
    Museen
    Myanmar
    Personen
    Persönliches
    Reliefs
    Richtung Osten
    Richtung Westen
    Sachliches
    Selten Besucht
    Siem Reap
    Skulpturen
    Spezialthemen
    Sri Lanka
    Tempel

    Der Blog enthält sowohl Erlebnis-Reiseberichte als auch reine Orts- und Tempel-Beschreibungen,  siehe Kategorien "Persönliches" und "Sachliches" in der Liste von Tags oben, sowie eingestreute Beiträge zu anderen Reiseländern und Themen.

    Die Fotos in den Blog-Artikeln werden durch Anklicken vergrößert.
    A-Z

    100ster Blog-Artikel

    200ster Blog-Artikel
    Airavata in Indien und Angkor
    Akroterion
    Alter Weg nach Roluos

    Angkor Borei Museum
    Angkor Conservation
    Angkor National Museum
    Angkor Thom Buddha-Statuen
    Angkor Thom Fundstücke
    Angkor Thom Spurensuche
    Angkor Thoms namenlose Tempel
    Angkor Thoms Wasserbecken
    Angkors Tempelmauern
    Angkor Wat - Spezial
    Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 1
    Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 2
    Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 3
    Apsara: Tänzerin oder Göttin
    Apsara Spezial
    Apsaras
    Artikel Nr. 100
    Ashoka und Jayavarman VII
    Außentempel Banteay Chhmar
    Bagans Fenster
    Bagan Stuckaturen 1
    Bagan Stuckaturen 2
    Bagan Stuckaturen 3
    Bagan Stuckaturen 4
    Bagan Stuckaturen 5
    Bagan Stupas
    Bakheng Rundweg
    Balaha und Uchchaihshravas
    Banteay Ampil
    Banteay Chhmar Satellitentempel
    Banteay Kbal Chen Tempel
    Banteay Khyang
    Banteay Meanchey Museum
    Banteay Kdei
    Banteay Kdei versus Preah Khan
    Bauernhäuser
    Banteay Prei Nokor
    Banteay Prei Spezial
    Banteay Samre
    Banteay Sra
    Banteay Srei (Tempel ohne Namen)
    Banteay Toap Tempel
    Bakong-Umfeld
    Baphuon Tempel Tier-Reliefs

    Basen
    Baset Tempel
    Baset Tempel - Ergänzung

    Battambang Museum
    Battambang Verlorene Sammlung
    Bauabläufe
    Bay Kaek Tempel
    Bayon Bibliotheken
    Bayon Spezial
    Bayon Tempel Spezial 1
    Bayon Tempel Spezial 2
    Bayon Tempel Boots-Reliefs
    Bayon Tempel Tier-Reliefs
    Beatocello
    Beng Mealea Umgebung
    Berg-Tempel
    Bibliotheken
    Blogeintrag Nr. 100
    Blogeintrag Nr. 200
    Boots-Reliefs am Bayon Tempel
    Borobudur Löwenskulpturen
    Boundary
    Brücke Spean Thma
    Brücken der Khmer
    Bücher-Empfehlungen
    Buddha Pada 
    Buddha-Statuen in Angkor Thom
    Chamreang Tempel
    Char Leu Tempel
    Chaw Srei Vibol
    Chedei-Lintel
    Commaille, Jean
    ​Daun Troung Tempel
    Devata oder Apsara
    Devatas
    Dharmasala - Vahnigriha
    Dvarapala Teil I
    Dvarapala Teil II
    Dvarapala Teil III
    Elefanten in Kambodscha
    Elefantenterrasse Spezial
    Empfehlenswerte Bücher
    Ergänzung: Baset Tempel
    Fenster in Bagan
    Fenster indischer Tempel
    Fenstersäulen in Angkor
    Fliegende Paläste
    Frömmigkeit versus Glaube
    Fundstücke in Angkor Thom
    Gajalakshmi
    Gana-Darstellungen in Indien
    Ganesha
    Gargoyle der Khmer-Tempel
    Garuda und andere Vahanas
    Geisterhäuser
    Gesinnungswandel zweier Könige
    Götterstatuen im Angkor Wat
    Göttinnen der Hindus
    Halsschmuck
    Hamsa
    Hayagriva
    Hiranyakashipu und Narasimha
    Höhlentempel auf dem Dekkhan
    ​
    Holzarchitektur in Myanmar 1
    Holzarchitektur in Myanmar 2
    Holzarchitektur in Myanmar 3
    Hospital-Kapelle Ta Muon
    Indra in Indien und Kambodscha
    Indra Lintel
    Indrajit
    Indische Göttinnen
    Indische Höhlentempel-Stupas
    Indische Löwenskulpturen
    Jainismus
    Jali
    Javanische Löwenskulpturen
    Jayavarman VII und Ashoka
    Jean Commaille
    Jubiläum Blog-Artikel Nr. 100
    Kailash-Darstellungen

    Kala
    Kala - Lintel Spezial
    Kala resp. Kirtimukha
    Kambodschas Löwenskulpturen
    Kampong Thom Museum
    Kapitelle
    Karttikeya und andere Vahanas
    Kasen Tempel
    Kat Kdei Tempel und mehr
    Kbal Chen Tempel
    Kbal Spean
    Khleangs & Prasat Suor Prat
    Khmer-Bronzen in Mandalay 
    Khmer Halsschmuck
    Khmer zur See
    Kinnari
    Kirtimukha
    Klöster in Siem Reap
    Koh Ker
    Koh Ker Tempelmauern
    Kok Singh Tempel
    Kouk Nokor Tempel
    Kouk Tempel
    Kok Pongro
    Kravan
    Krishna & Kaliya
    Krishna Govardhana
    Krol Ko Spezial
    Krol Romeas & Kral Romeas
    Lakshmi in der asiatischen Kunst
    Leak Neang (Phnom Bok)
    Leak Neang (Pre Rup)
    Leben am Fluss
    Lingam & Yoni
    Lintel
    Literatur-Empfehlungen
    Lolei - Restaurierungs-Stand
    Lost Collection
    Löwen in Indien
    Löwen in Indonesien
    Löwen in Kambodscha
    Löwen in Myanmar
    Löwen in Sri Lanka
    Mandalays Khmer-Bronzen
    Mihintale
    Museen in Kambodscha
    Museen in Siem Reap
    Myanmars Holzarchitektur 1
    Myanmars Holzarchitektur 2
    Myanmars Holzarchitektur 3
    Myanmars Löwenskulpturen
    Myanmar Stupas
    Mythos vom Milchozean
    Naga
    Namenlose Tempel am Bayon
    Nandi und andere Vahanas
    Narasimha und Hiranyakahipu
    Nationalmuseum in Phnom Penh
    Nebentempel Banteay Chhmar
    Neuentdeckungen in Roluos 1
    Neuentdeckungen in Roluos 2
    Neuentdeckungen in Roluos 3
    Neuentdeckungen in Roluos 4
    Neuentdeckungen in Roluos 5
    Nokor Bachey Tempel
    Norodom Sihanouk Museum
    Pachisi Spiel
    Phnea Kol
    Phnom Bakheng
    Phnom Bayang Tempel
    Phnom Bayang Nebentempel
    Phnom Bok
    Phnom Chisor
    Phnom Da
    Phnom Kampot Tempel
    Phnom Krom
    Phnom Penh Bootsfahrt
    Prambanan Löwenfiguren
    Pram Tempel
    Pram Tempel bei Kralanh
    Pram Tempel (Trapeang Chhun)
    Prasat Andet bei Beng Mealea
    Prasat Banteay Ampil
    Prasat Banteay Khchorng
    Prasat Banteay Prei Nokor
    Prasat bei Beng Mealea
    Prasat Chanseyma
    Prasat Chaw Srei Vibol
    Prasat Cheang Thom
    Prasat Chrei
    Prasat Chrung
    Prasat Kandal Doeum
    Prasat Kansaeng
    Prasat Kas Hos
    Prasat Khla Krahoem
    Prasat Khnat
    Prasat Kok Pongro
    Prasat Kong Phluk

    Prasat Kongbong
    Prasat Kouk Chak
    Prasat Kouk Nokor
    Prasat Kravan
    Prasat Kuk Troap
    Prasat Leak Neang
    Prasat Neang Khmau
    Prasat Olok
    Prasat Patri
    Prasat Phra Keo
    Prasat Preah Pithu
    Prasat Prei am Airport
    Prasat Prei Prasat
    Prasat Prohm Kal & Spean Toap
    Prasat Rorng Ramong
    Prasat Rorng Ramong am Bakheng
    Prasat Salvien Mean
    Prasat Sanlong
    Prasat Suor Prat & Khleangs
    Prasat Ta Keo
    ​Prasat Ta Muon
    Prasat Ta Noreay
    Prasat Ta Prohm
    Prasat Ta Tnur
    Prasat To
    Prasat Tonle Snguot
    Prasat Top West Spezial
    Prasat Totung Thngai
    Prasat Trapeang Kaek
    Prasat Trapeang Roupou
    Preah Ang Sang Tuk
    Preah Khan Tempelmauern
    Preah Khan versus Banteay Kdei
    Preah Norodom Sihanouk Museum
    Preah Phnom Tempel
    Preah Pithu
    Preah Tis Brücke
    Prei Khmeng Stil
    Prei Tempel Spezial
    Purnagatha Teil I
    Purnagatha Teil II
    Purnagatha Teil III
    Quirlen des Milchozeans
    Reamker-Epos
    Reangsei Tempel
    Reisebericht 2019 Teil 1
    Reisebericht 2019 Teil 2
    Reisebericht 2019 Teil 3
    ​
    ​Reisebericht 2019 Teil 4
    Reisebericht 2019 Teil 5
    Reliefs am Baphuon Tempel
    Richner, Beat
    Rishis - die Sieben Weisen
    Roluos - Alter Weg
    Roluos - Neuentdeckungen 1
    Roluos - Neuentdeckungen 2
    Roluos - Neuentdeckungen 3
    Roluos - Neuentdeckungen 4
    Roluos - Neuentdeckungen 5
    Roluos Spezial
    Roluos-Tempel um den Bakong
    Roluos' unbekannte Tempel
    Rong Damrei Brücke
    Rong Damrei Tempel
    Ruinen in Angkor Thom
    Rund um den West Baray
    Rundweg um den Phnom Bakheng
    Sale (Saley) in Myanmar
    Sales Thiri Muni Pagoda
    Sambor Prei Kuk (Teil 1)
    Sambor Prei Kuk (Teil 2)
    Sambor Prei Kuk Tempelmauern
    Sapta Matrika
    Saptarishi - die Sieben Weisen
    Satellitentempel Banteay Chhmar
    Scheinfenster
    Scheintüren
    Seima-Steine
    Seltene Götter-Reliefss
    Shiva-Skulpturen
    Shiva und Parvati
    Siem Reaps Klöster
    Siem Reaps Museen
    Siem Reaps unbekannte Tempel
    Sihanouk Angkor Museum
    Spielende Götter in Indien
    Spean Beong Ampil
    Spean Memay
    Spean Tameas

    Spean Thma
    Spean Thmor Bay Krien
    Spean Toap & Prasat Prohm Kal
    Spuren der Intoleranz
    Spurensuche in Angkor Thom
    Srah Srang
    Sri Pada - Buddhapada
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 1
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 2
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 3
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 4
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 5
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 6
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 7
    Sri Lankas Löwenskulpturen
    Götterstatuen im Angkor Wat
    Statuen in Angkor Thom
    Stelenhäuser in Angkor
    Stuckaturen an Khmer-Tempeln
    Stuckaturen in Bagan 1
    Stuckaturen in Bagan 2
    Stuckaturen in Bagan 3
    Stuckaturen in Bagan 4
    Stuckaturen in Bagan 5
    Stufen
    Stupas in Kambodscha
    Stupas in Myanmar
    Stupas in Süd-Indien
    Sugriva und Valin
    Svay Leu Pagoda
    Ta Aok Brücke
    Ta En Tempel
    Ta Keo
    Ta Kou Tor
    Ta Loek Tor
    ​Ta Muon Hospital-Tempel
    Ta Pech Tor
    Ta Prohm
    Ta Prohm (Tonle Bati) Tempel
    Ta Prohm von Banteay Chhmar
    Tani Ceramic Museum
    Tempel bei Beng Melea
    Tempel im Umfeld des Bakong
    Tempel in Sale (Saley)
    Tempelmauern der Khmer
    Tempelmauern von Preah Khan
    Tepkaosa Snay
    Terrasse der Efanten Spezial
    Thiri Muni Pagoda in Sale
    Thorani
    Tier-Reliefs am Baphuon Tempel
    Tier-Reliefs am Bayon Tempel
    TK 2 bei Beng Mealea
    Toab Chey Thom / Toan Chey Tauch
    Tomnob Anlong Kravil Tempel
    Totung Thngai
    Trapeang Chong
    Trapeang Roun Tempel
    Trav Tempel
    ​
    Trimurti in Angkor
    Trotz Corona in Kambodscha 1
    Trotz Corona in Kambodscha 2
    Trotz Corona in Kambodscha 3
    Trotz Corona in Kambodscha 4
    Tuol Sleng und Wat Thmei
    Türsäulen 1
    Türsäulen 2

    Türsäulen Basen
    Türwächter Dvarapala Teil I
    Türwächter Dvarapala Teil II
    Türwächter Dvarapala Teil III
    Uchchaihshravas und Balaha
    Unbekannte Roluos-Tempel
    Unbekannte Siem-Reap-Tempel
    Unbekannte Siem-Reap-Tempel 2
    Ungewöhnliche Reliefs
    Unterwegs im Abseits 1
    Unterwegs im Abseits 2
    Unterwegs im Abseits 3
    ​
    Unterwegs im Abseits 4
    Vahanas
    Vahnigriha - Dharmasala
    Valin und Sugriva
    Verlorene Sammlung
    Vidyadharis
    Vidyadharis und Apsaras

    Vishnu allgegenwartig
    Vishnu in Angkor
    Vishnu-Skulpturen
    Wanddekorationen
    Wasserbecken in Angkor Thom
    Wasserspeier der Khmer-Tempel
    Wassertiere in Angkor
    Wat Athvear Glaubenspraxis
    Wat Banteay Srei Tempel
    Wat Chedei
    Wat Kesararam
    Wat Po Veal in Battambang
    Wat Preah Ang San Tuk
    Wat Preah Knok
    Wat Preah Ngok
    Wat Thmei und Tuol Sleng
    Wats in Siem Reap
    West Baray Rundfahrt
    Yama
    Yasovarman I.
    Yeay Pow Tempel
    Yoni & Lingam
    zusätzliche Stichwörter folgen...

    RSS Feed

Home

About

featured:
Preah Khan

Featured:
Ta Som

Contact


Angkor Temples A-Z - Directory

Picture
All rights reserved.

Copyright © 2015 Hor Sopheak & Unique Asia Travel and Tours, Siem Reap, Cambodia
Texts and Photos by Ando Sundermann and Hor Sopheak, unless otherwise stated
with special thanks to contributers Günter Schönlein and Jochen Fellmer
  • Home
    • Welcome
    • Directory
    • Nepal Link
    • Privacy Policy
  • About
  • Cambodia
    • Geography
    • Khmer History
  • Travel Info
    • Visa and Customs
    • Climate
    • Food
    • Shopping
  • Destinations
    • Phnom Penh
    • Siem Reap
    • Battambang
    • Sihanoukville
    • Kep
    • Tonle Sap
  • Temples
    • Cambodia jungle temples
    • Preah Khan
    • Ta Som
    • Phnom Kulen
    • Bang Melea
    • Koh Ker
    • Banteay Chhmar
    • Preah Vihear
    • Bakan
    • Sambor Prei Kuk
    • Tonle Bati
    • Phnom Chisor
    • Phnom Da
    • Phnom Banan
    • Prasat Sneung
  • Angkor
    • Angkor Wat
    • Angkor Thom >
      • Bayon
      • South Gate
      • North Gate
      • Victory Gate
      • East Gate
      • Prasat Chrung
      • Elephant Terrace
      • Leper King Terrace
      • Tep Pranam
      • Prasat Suor Prat
      • Preah Palilay
      • Vihear Prampil Loveng
      • Wat Preah Ngok
    • Yashodharapura >
      • Bakheng
      • Baksei Chamkrong
      • Bei Prasat
      • Baphuon
      • Phimeanakas
      • Royal Palace
      • Preah Pithu
      • North Khleang
      • South Khleang
      • West Prasat Top
      • Mangalartha
      • Ta Prohm Kel
      • Siem Reap River
      • Kapilapura
    • Small Circuit >
      • Thommanon
      • Chau Say Tevoda
      • Spean Thma
      • Chapel of the Hospital
      • Ta Keo
      • Ta Nei
      • Jayendranagari
      • Ta Prohm
      • Banteay Kdei
      • Kutishvara
    • Grand Circuit >
      • Prasat Tonle Snguot
      • Krol Romeas
      • Preah Khan in Angkor
      • Prasat Prei
      • Banteay Prei
      • Neak Pean
      • Krol Ko
      • Ta Sohm
      • East Mebon
      • Pre Rup
      • Leak Neang
      • Prasat Top
      • Srah Srang
      • Bat Chum
      • Prasat Kravan
    • Angkor East >
      • Prasat Tor
      • Banteay Samray
      • Phnom Bok
      • Chau Say Vibol
    • Angkor West >
      • West Baray
      • West Mebon
      • Ak Yum
      • Spean Memay
      • Phnom Rung
      • Kok Po
      • Neam Rup
      • Prasat Char
      • Prasat Sralao
      • Prasat Sampeau
      • Banteay Thom
      • Prei Prasat
    • Siem Reap area >
      • Wat An Kau Sai
      • Wat Athvea
      • Phnom Krom
    • Roluos Group >
      • Bakong
      • Preah Ko
      • Lolei
      • Prei Monti
      • Trapeang Phong
      • Toteung Thngai
      • Prasat O Ka-aek
      • Trapeang Srangae
    • North of Angkor >
      • Banteay Srei
      • Kbal Spean
  • Tours
  • Hotel
  • Blog
    • Schönlein Blog
    • Schönlein Artikel
    • English Blog
  • Contact