ANGKOR TEMPLES IN CAMBODIA
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Günter Schönlein
Blog

Prasat Kouk Nokor

12/26/2020

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Hier wird nicht nach Erklärungen gesucht, weshalb der Kouk Nokor Tempel bislang noch nicht in den Fokus touristischer Aktivitäten geraten ist. Vorgestellt wird ein Khmer-Tempel, der unbedingt als Unikat eingestuft werden muss. Der Autor fand auf seinen Erkundungstouren in Kambodscha keinen vergleichbaren Tempel.

Tatsächlich wird der Kouk Nokor Tempel selten besucht, obwohl dieser Tempel nicht verfehlt werden kann. Seine Lage ist leicht zu definieren: 220km südöstlich von Siem Reap, 100km nördlich von Phnom Penh und 3km westlich der NR 6. Die Zufahrt erfolgt, egal ob man aus Siem Reap oder aus Phnom Penh anreist, über die gut ausgebaute National Straße NR 6.

Der Tempel wurde zwischen den Jahren 1005 und 1050 erbaut, diese Jahreszahlen markieren die Regierungszeit des Königs Suryavarman I. Schon der erste Anblick (Bild 1) vermittelt die Besonderheit dieser Tempelanlage, ausschließlich dunkles Lateritgestein wurde für die Mauern, die Tore und die Gebäude verwendet. Auf den zweiten Blick wird klar, dass sich die gesamte Anlage in einem erfreulich guten, für kambodschanische Verhältnisse fast unversehrten Zustand befindet.
Bild 1: Prasat Kouk Nokor – Ansicht von Südwest: West-Gopuram, Außenmauer und Tempel
Bild 1: Prasat Kouk Nokor – Ansicht von Südwest: West-Gopuram, Außenmauer und Tempel
Bild 2: Prasat Kouk Nokor – Ansicht von Nordost: Ost-Gopuram, Außenmauer und Tempel
Bild 2: Prasat Kouk Nokor – Ansicht von Nordost: Ost-Gopuram, Außenmauer und Tempel
Die Tempelanlage kann nur durch den östlichen (Bild 4) oder den südlichen Gopuram im jetzigen Zustand (Bild 6) betreten werden. Das westliche Tor funktioniert nicht als Ausgang (Bild 3), obwohl der Gopuram innseitig zugänglich ist (Bild 5), dieses Tor muss demzufolge als Schein-Gopuram definiert werden. Was dieser funktionell untaugliche Torbau einst barg, ist unklar. Heute haben zahlreiche Fledermäuse den Innenraum okkupiert.
Bild 3 & 4: Prasat Kouk Nokor – westlicher und östlicher Gopuram (Außenansichten)
Bild 3 & 4: Prasat Kouk Nokor – westlicher und östlicher Gopuram (Außenansichten)
Die leicht südlich geneigte Ost-West-Symmetrie der Tempelanlage wird durch den mäßig, nur einseitig erhaltenen Gopuram an der südlichen Außenmauer gestört (Bild 1 rechts). Der vermeintliche Süd-Gopuram wurde nicht zwischen der Mauer errichtet, sondern steht außen vor der Mauer. Die Außenansicht von Südwest (Bild 6) verstärkt die Annahme, dass dieser südlich angesetzte Bau nicht als Torbau konzipiert wurde. Außer von schmalen Lüftungsschlitzen werden die erhaltenen Wände des Gebäudes von keinen weiteren Öffnungen unterbrochen (Bild 1 und 8), keine Fenster sind zu sehen, nur der in die Mauer eingefügte innseitige Eingang ist vorhanden (Bild 8). Die umlaufenden (auch mauerseitigen) Schlitze müssen der Belüftung des Raumes gedient haben, welcher wahrscheinlich als Lagerraum diente, gut möglich, dass hier die Reisvorräte aufbewahrt wurden und deshalb kein Zugang von außen vorgesehen war.
Bild 5 & 6: Prasat Kouk Nokor – Ansicht von Südwest: Süd-Gopuram, Bibliothek und Haupt-Tempel
Bild 5 & 6: Prasat Kouk Nokor – Ansicht von Südwest: Süd-Gopuram, Bibliothek und Haupt-Tempel
Innerhalb der Ummauerung folgt die Anordnung der Tempelgebäude der bewährten Khmer-Tempel-Symmetrie, wobei auch hier im Innenbereich eine Unregelmäßigkeit ins Auge fällt, es gibt nur eine Bibliothek (Bild 6). Vorhanden ist die südlich der Mittelachse gelegene Bibliothek, eine nördliche Bibliothek wurde wohl nie gebaut. Die Bezeichnung Bibliothek folgt der üblichen Kategorisierung derartiger Nebengebäude in Khmer-Tempelanlagen. Keinerlei Fundamente oder Reststeine verweisen auf das ehemalige Vorhandensein einer zweiten (nördlichen) Bibliothek. Unter diesem Aspekt betrachtet, befinden sich nur der Ost-Gopuram, der Tempel selbst und der funktionslose West-Gopuram auf der Symmetrieachse.

Die Bauweise der Bibliothek muss im Verhältnis zum Tempel wuchtig genannt werden, obwohl sie den Mustern anderer Bibliotheken dieser Angkor-Periode gleicht (Bild 10 & 11). Der von Südost gerichtete Blick vom Außenbereich zum Tempel wird von der Bibliothek beeinträchtigt (Bild 6 & 9), obwohl die Bibliothek doch nur als Nebengebäude eingestuft werden muss, dominiert sie diese Ansicht.
Bild 7 & 8: Prasat Kouk Nokor – westlicher und südlicher Gopuram (Innenansichten)
Bild 7 & 8: Prasat Kouk Nokor – westlicher und südlicher Gopuram (Innenansichten)
Die massive Bibliothek ist mit einem Kraggewölbe gedeckt (Bild 9 & 10). Zwei schmucklose Giebel, die eine zaghafte Ahnung nicht wirklich vorhandener Tympana andeuten, überragen das Dach (Bild 10 & 12). Der Zugang ins Gebäude ist westlich orientiert, also dem Tempeleingang zugewendet (Bild 11). Der leicht nach vorn gezogene Eingangsbereich erfüllt kaum die Funktion einer Mandapa. Vier Stufen führen in die Bibliothek. Der Türrahmen wurde, wie auch die vorgestellten oktogonalen Säulen, aus Sandstein gefertigt (Bild 11). Möglicherweise haben die Säulen die am Boden liegende Steinplatte getragen, ob sich an der Unterseite der rechteckigen Platte ein Relief verbirgt, konnte nicht ermittelt werden (Bild 11 Vordergrund unten). Die rückseitige Giebelwand kommt ohne jegliche Verzierungen aus, der herausgezogene Anbau ist die Wiederholung des Vorbaus jedoch ohne Tür (Bild 12). An den Längsseiten ist die Außenwölbung der Mauern deutlich zu erkennen, über dieser Wölbung befindet sich ein schmales Fenster. Der Lichteinfall, den die vier Öffnungen ermöglichen, kann kaum zum Lesen ausgereicht haben, hier hatte wohl eher die Belüftung des Raumes Vorrang. Bei vielen Bibliotheken im Angkor-Gebiet sind im oberen Bereich ähnlich kleine Fensterluken zu registrieren. Man muss sich die Khmer-Bibliotheken nicht als Räumlichkeiten vorstellen, in denen gelesen, studiert und geschrieben wurde, sondern allein als sicheren Aufbewahrungsort für beschriebene Palmblätter, also Räume, die dem westlichen Verständnis einer Bibliothek nicht unbedingt entsprechen. Das drei Mauerschichten hohe Fundament der Bibliothek ist nicht grundlos angelegt worden, Überschwemmungen während der Regenzeiten waren nicht auszuschließen. Eine zweite Bibliothek im nördlichen Tempelbereich hätte der Symmetrie der Tempelanlage entsprochen. Wer will ergründen, weshalb keine zweite baugleiche Bibliothek errichtet wurde?
Bild 9, 10, 11 & 12: Prasat Kouk Nokor – Bibliothek
Bild 9, 10, 11 & 12: Prasat Kouk Nokor – Bibliothek
Sehr harmonisch anzuschauen ist der dreifach abgestufte Tempel in linearer Ost-West-Ausrichtung (Bild 13 & 14). Am Prasat Kouk Nokor sind in strenger Vereinfachung alle Parameter vorhanden, die einen klassischen Hindu-Tempel auszeichnen. Deutlich erkennbar ist die klare Baugliederung  mit der Vorhalle (Mandapa), dem Vestibül (Antarala) und dem Turmaufbau (Shikhara mit Garbhagriha). Während die Seitenwände des Mandapa glatt hochgezogen sind, fallen die ausgewölbten Wände des Antarala auf, sie entsprechen bautechnisch den Strukturen der Bibliothek. Der Shikhara hat keinerlei Entsprechung, er hebt sich prächtig von allen anderen Gebäudestrukturen ab. Ein solcher Turm signalisiert nicht nur den Standort des Heiligtums (Garbhagriha), der Shikhara gilt auch als steinernes Symbol für den Weltenberg Meru, die Wohnstatt der Götter. Der Garbhagriha (auch Cella) gilt als heiligster Raum in einem Tempel, hier wird das Kultbild, gegebenenfalls ein Lingam, bewahrt und verehrt. Zutritt in die Cella hatten nur die Priester.
Bild 13 & 14: Prasat Kouk Nokor – Haupttempel in zwei Ansichten
Bild 13 & 14: Prasat Kouk Nokor – Haupttempel in zwei Ansichten
Nur wenig Sandstein kam am Prasat Kouk Nokor zum Einsatz. Am Eingang in den Mandapa besticht die Verwendung des feinen Materials durch edle Verarbeitung. Stufen, Pilaster, Säulen, Türrahmen und Lintel heben sich hervorragend vom dunklen Braun des Lateritgesteins ab.
Bild 15, 16 & 17: Prasat Kouk Nokor – Pilaster, Säulen und Mandapa-Eingang
Bild 15, 16 & 17: Prasat Kouk Nokor – Pilaster, Säulen und Mandapa-Eingang
Den Lintel schmückt ein weitverbreitetes=bevorzugtes Bildmotiv der frühen Angkor-Periode: Gott Indra auf seinem dreiköpfigen Elefant Airavata (Bild 18). Der Bildhauer schien keine Vorstellung von Airavata zu haben, ein dreiköpfiger Elefant war ihm in natura logischerweise noch nicht vor sein Künstlerauge geraten, um keinen Fehler zu begehen, hat er sich für die Darstellung dreier Elefanten entschlossen. Im Grunde reitet Indra nur auf dem mittleren Elefanten. Ungewöhnlich ist der Raum, in dem Indra sich präsentiert, der Bildhauer lässt Indra aus einem Tempel herausreiten bzw. zwischen zwei Säulen mit Kapitellen auftreten. Ob diese Bildgestaltung neu, vielleicht hier erstmals vorgeführt wurde, kann schwerlich ermittelt werden, dekorativ und anschaulich, verständlich für jeden Ankommenden ist diese hübsche Bildlösung allemal. Welchem Gott der Kouk Nokor Tempel ursprünglich geweiht war, konnte nicht ermittelt werden. In der Cella fanden sich außer einer zerbrochenen Steinplatte keine belastbaren Fundstücke, die Aufschluss betreffs eines Gottesbildes gegeben hätten. Der König Suryavarmann I. war mit großer Wahrscheinlichkeit ausübender Hindu und dennoch dem Buddhismus zugetan, hat also die Ausbreitung dieser Religion nicht behindert. Wie auch immer, Pilaster, Säulen und Lintel vereinigen sich im Eingangsbereich zu einem ansehnlichen Ensemble.
Bild 18: Prasat Kouk Nokor – Lintel am Haupttempel
Bild 18: Prasat Kouk Nokor – Lintel am Haupttempel
Das Vestibul (Bild 19 & 20) ist erstaunlich schmal gehalten. Zwischen Pfeilern mit Kapitellen, die keine wirklich tragende Funktion ausüben, entstehen Nischen, die den Raum geringfügig erweitern und gleichzeitig die Kahlheit der Seitenwände auflockern. Die Außenansicht des Tempels lässt die Enge im Vestibül nicht ahnen. Mit einfachsten Mitteln wurde ein Raum gestaltet, der in Angkor und innerhalb der gesamten Khmer-Architektur in dieser Formgebung selten, vielleicht einmalig vorzufinden ist. Glatte Wände, glatte quadratische Pfeiler, glatte Kapitelle, schlichte obere Gesimse, darüber ein Kraggewölbe, nur diese Elemente erheben dieses Vestibül zu einem außergewöhnlichen der Cella vorgelagerten Raum. Die Gegenüberstellung der zwei Bildformate vermittelt unterschiedliche Raumwirkungen. Der Gläubige wird wie von einem Sog erfasst und unwiderruflich zur Cella geleitet.
 Bild 19 & 20: Prasat Kouk Nokor – Tempel Innenraum, Vestibül (Antarala)
Bild 19 & 20: Prasat Kouk Nokor – Tempel Innenraum, Vestibül (Antarala)
Die Cella entpuppt sich als düsterer enger quadratischer Raum, der von seiner ehemaligen Wirkung nichts mehr vorzuweisen hat (Bild 21). Ein rundes Loch im Boden bestätigt ziemlich sicher das ehemalige Vorhandensein eines Lingams. Das Bruchstück der quadratischen Platte kann den Lingam umgeben haben, wäre demnach Teil einer/der Yoni gewesen (Bild 21). Möglich ist aber auch eine andere Deutung der überlieferten Fragmente: auf der helleren Platte (Bild 21 Vordergrund) lagerte die dunkle Steinplatte (Bild 21 Hintergrund), beide Platten haben eine quadratische Aussparung, in denen der Haltezapfen einer Statue passen würde. Hier wäre also an eine spätere, etwa an eine buddhistische Nutzung der Cella zu denken. Heutzutage werden auf der vorderen Platte Opferkerzen abgebrannt.
Bild 21 & 22: Prasat Kouk Nokor – Cella (Garbhagriha) und Shikhara
Bild 21 & 22: Prasat Kouk Nokor – Cella (Garbhagriha) und Shikhara
Schönere mit Lateritgestein ausgeführte Tempelbauten sind während der Angkor-Periode kaum entstanden (Bild 22). Ein Beispiel dieser perfektionierten Laterit-Bauweise kann im Tempelareal von Koh Ker besichtigt werden, gemeint ist der Neang Khmaw Tempel. Der Prasat To, ein Laterit-Tempel im Angkor-Kerngebiet, kann betreffs bautechnisch-künstlerischer Gestaltung mit dem Prasat Kouk Nokor nicht mithalten. Der Prasat Kouk Nokor muss als Höhepunkt der Laterit-Architektur eingestuft werden, um so rätselhafter erscheint das nicht vorhandene Publikumsinteresse. Die Einheimischen wissen längst die Bedeutung des Kouk Nokor Tempels zu würdigen, eine nicht unbeträchtliche Klosteranlage wurde im unmittelbaren Umfeld des historischen Khmer-Tempels erbaut (Bild 23). Gebetet und geopfert wird am historischen Ort.
Bild 23: Klosteranlage Wat Nokor
Bild 23: Klosteranlage Wat Nokor
In der einschlägigen deutschsprachigen Reiseliteratur wird der Kouk Nokor Tempel bislang kaum erwähnt, in wie weit die Fachliteratur den Tempel würdigt, entzieht sich der Kenntnis des Autors, möge diese kurze Beschreibung eine unbegreifliche Informationslücke schließen.

Hinweis: Die Besichtigung des Prasat Kouk Nokor lässt sich durchaus mit einer Visite des Prasat Banteay Prei Nokor (Nokor Bachey Tempel) kombinieren.

Fotos: Günter Schönlein
Foto 15: Birgit Schönlein
Foto 16: Vanessa Jones
Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
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Elefanten in Kambodscha

12/19/2020

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Indra, ein vedischer Gott, einer der hochverehrtesten Götter, kommt auf einem Elefanten geritten: Airavata gilt als der Ur-Elefant. Im Glaubensleben der Hindus im heutigen Indien haben sich die Bedeutung und die Hochachtung Indras weitestgehend verloren. In Kambodscha lässt sich die Wertschätzung Indras bis zum Zusammenbruch der Khmer-Dynastien nachweisen. Viele Lintel zeigen den einst mächtigen Gott Indra auf seinem Elefanten. Indra auf Airavata ist eines der populärsten, unverwechselbaren Götterbildmotive in Kambodscha. Der Elefant Airavata, meist mit drei Köpfen dargestellt, gilt schlechthin als Identifikationsmerkmal für den Gott Indra. An den fünf Toren der Stadt Angkor Thom gibt sich der Gott Indra auf seinem Elefanten die Ehre, das sind die auffälligsten, weil größten Statuen Indras auf Airavata. Erneut anzutreffen, ebenfalls unverkennbar und nicht zu übersehen, ist der dreiköpfige Elefant an den Treppenaufgängen zur Elefanten-Terrasse, hier bleibt Indra ausgespart. Die drei bekrönten Elefanten-Statuen könnten allerdings mehr als Dekorations- denn als Göttersymbol verstanden werden, das ist ein nicht auszuschließendes Faktum.
Phnom Penh National Museum: Indra auf Airavata & Elefantenterrasse Angkor Thom
Phnom Penh National Museum: Indra auf Airavata & Elefantenterrasse Angkor Thom
Sieht man von etlichen Lintel und den fast schon typisierten Indra-Darstellungen ab, die in Angkor Thom an den schon genannten Plätzen zu sehen sind, finden sich keine weiteren Indra-Airavata-Statuen im Angkor-Gebiet. Die Bestandsaufnahme kann sich nur auf den aktuellen Zustand der Tempelanlagen in Angkor beziehen. Ausgewiesene Indra-Heiligtümer sind zwar nicht bekannt, jedoch einige Khmer-Tempel sind mit Elefanten-Statuen geschmückt. Diesbezüglich sind von Fall zu Fall grundlegende Fragen zu beantworten: meinen diese Elefantenstatuen immer den göttlichen Elefanten Airavata oder wurden diese Elefanten als Wächterfiguren aufgestellt, erfüllen sie somit beabsichtigte apotropäische Schutzfunktionen oder dienen sie allein dekorativen Zwecken bzw. drücken die Statuen schlichtweg nur die Verehrung für diese Tiere aus, deren spiritueller und praktischer Wert niemals in Abrede gestellt wurde?

An den Angkor-Tempeln Prasat Bakong (Roluos) und East Mebon Tempel fallen die Elefanten-Statuen förmlich ins Auge. Wer sich den Tempeln nähert, kann die Elefanten nicht übersehen. Die Elefanten besetzen jeweils die Eckpunkte einer Pyramiden-Ebene. Im Vergleich wirken die Elefanten-Statuen der zwei Tempel auf den ersten Blick recht stereotyp, als wären sie in einer Werkstatt gefertigt worden. Der zweite Blick  verrät die Unterschiede. Sinnvoll scheint es, die vergleichenden Betrachtungen in chronologischer Reihenfolge vorzunehmen, um stilistischen Veränderungen nachspüren zu können.

Die unteren drei Pyramidenebenen vom 881 geweihten Bakong Tempel (Roluos) waren von jeweils vier Eck-Elefanten besetzt, von denen sich nicht alle vor Ort erhalten haben. Nur wenige der vormals zwölf Elefanten-Statuen haben im passablen Zustand die Zeiten überdauert.
Bakong Tempel (Roluos)
Bakong Tempel (Roluos)
Der East Mebon Tempel wurde im Jahr 952 eingeweiht. Auf der 1. und 2. Pyramidenebene stehen an den Eckpunkten jeweils zirka 2m hohe Elefanten-Statuen, die samt Sockel aus einem Block gefertigt wurden. Die hängenden, den Sockel berührenden Rüssel, die Stoßzähne, die abstehenden Ohren und die herabhängenden Schwänze gelten, wie bei allen freistehenden Statuen, als stark bruchgefährdet. Aus besagtem Grund sind tatsächlich die meisten der außenliegenden Körperteile der Elefanten gebrochen oder abgebrochen, haben sich verloren und sind teilweise ersetzt worden. Selbst an den stämmigen Beinen sind Verluste, resp. Ausbesserungen zu beklagen.

Trotz der beschriebenen Mängel lassen sich die Exemplare miteinander vergleichen. Um den Hals und vor der Brust tragen die Elefanten in beiden Tempel eine Schärpe und eine dreifache Perlenkette. Ein doppelter Rückengurt wird durch zwei Gurte fixiert, die jeweils an den Beinen um den Körper gewunden sind. Von den Rückengurten hängen neben den Vorder- und Hinterbeinen Riemen (Schnüre) herab, an denen Zierglöckchen angebunden sind. Die Elefanten vom Bakong Tempel sind sogar mit Beinketten geschmückt. Die kreuzweise geflochtenen Halsschärpen sind an einer der Elefanten-Statuen gut zu erkennen. Alle Tiere befinden sich in einer aufrechten, konzentrierten Ruhestellung. Keiner der Elefanten ist bekrönt. Kronen tragen nur die Elefanten an der Elefantenterrasse.
East Mebon Tempel
East Mebon Tempel
Nur neun Jahre nach der Einweihung des East Mebon Tempels ließ Rajendravarman II. im Jahr 961 den annähernd baugleichen Pre Rup Tempel als Staatstempel weihen. Im Gegensatz zum East Mebon Tempel sind die Pyramidenebenen an den Eckpunkten nicht mit Elefanten besetzt. Die den Haupthimmelsrichtungen zugeordneten Treppenaufgänge werden am Pre Rup Tempel von Löwen bewacht.
East Mebon Tempel
East Mebon Tempel
Kaum bekannt sind zwei Elefantenstatuen am Ost-Zugang des Preah Pithu Tempels. Der Tempel liegt im Zentrum von Angkor Thom und ist aus westlicher Richtung bequem zugänglich, dennoch betreten nur wenige Besucher den östlichen Bereich der großflächigen Tempelanlage. Der Zutritt aus östlicher Richtung wird vom unwegsamen Gelände bzw. nicht vorhandenen Wegen verhindert. Den beiden Elefantenstatuen fehlen Rüssel, Ohren und Schwänze, dennoch sind sie als Angkor Thom-Elefanten zu identifizieren. An der rechten Elefanten-Statue hat sich das Lotosblätter-Bündel, zu dem sich der Rüssel hinab rollte, erhalten. Alle Elefanten an den Toren der Stadt Angkor Thom und an der Elefantenterrasse fressen Lotosblätter. In Statur und Größe entsprechen die Preah Pithu-Elefanten in etwa den bisher vorgestellten Typen der anderen Tempel, lediglich die Sockel sind etwas kleiner ausgeführt, sie sind vorn spitz zulaufend und im unteren Bereich durch eine Umrandung leicht verbreitert. Der schmale aus Lateritgestein geschichtete Treppenaufgang, an den sich Maueransätze schließen, führt auf eine große Freifläche und zu einer ziemlich unscheinbaren Tempel-Terrasse mit einem kleinen Stupa und zum Tempel X. Die Tempelterrasse mit Stupa und Tempel X sind buddhistische Bauwerke, alle weiteren Tempelbauten von Preah Pithu (Tempel U, T, V, Y) sind hinduistisch geprägt. Der östliche Bereich von Preah Pithu wird der Post-Bayon-Periode zugeordnet. Claude Jacques meint den Bau von Tempel X ins 14. Jahrhundert datieren zu müssen, während die anderen Bauten von Preah Pithu lt. Maurice Glaize schon im 12. Jahrhundert unter der Herrschaft von Suryavarman dem II. erbaut wurden. Falls die Elefanten nicht als spätere dekorative Ergänzung der schlichten Stufenanlage an diesen Standplatz verbracht worden sind, wären diese Tiere tatsächlich als Wächter eines Tempelzugangs zu bewerten und somit in Angkor Thom ein nicht nochmals vorhandenes Bauensemble. Östlich der beschriebenen Elefanten-Stufen ist in geringen Abstand ein Wasserbecken angelegt. Ein östlich einer Tempelanlage vorgelagertes Becken ist keineswegs ungewöhnlich, sondern entspricht den Vorgaben eines Khmer-Bauensembles. Im Bereich vom Prasat Preah Pithu wurden mehrere Becken in verschiedenen Formaten angelegt.
Prasat Preah Pithu (Angkor Thom)
Prasat Preah Pithu (Angkor Thom)
Die Treppenaufgänge zur Buddha-Terrasse Preah Vihear Pram Pi Lveng (Schreibweise lt. Google) werden von Löwen bewacht. Zwei Elefantenstatuen vom Preah Pithu Typus stehen an den östlichen Eckpunkten der in Angkor Thom etwas versteckt liegenden Terrasse, die vorwiegend von Einheimischen aufgesucht wird, denn hier können sie von Touristen kaum behindert ungestört die wiederhergestellte Buddha-Statue aus dem Bayon Tempel anbeten. Das Panoramafoto belegt die äußere Position der Elefanten und die Stellung der Wächter-Löwen. Nähere Einzelheiten zur Geschichte der Terrasse liefert der Artikel Prampil Loveng von Ando Sundermann, abzurufen auf dieser Webseite unter: Angkor → Angkor Thom → Prampil Loveng.
Preah Vihear Pram Pi Lveng (Angkor Thom)
Preah Vihear Pram Pi Lveng (Angkor Thom)
Preah Vihear Pram Pi Lveng (Angkor Thom)
Preah Vihear Pram Pi Lveng (Angkor Thom)
Profan-Bauwerke haben sich in Angkor nur wenige erhalten, eines der verbliebenen Bauten wird oft erwähnt. Im Krol Romeas seien Elefanten gehalten worden, so die häufige, weit verbreitete Erklärung. Marilia Albanese schreibt vorsichtig "In diesem runden Mauerring aus Laterit wurden einst Haustiere gehalten." Im Khmer-Wortschatz existiert Krol Romeas bis heute, übersetzt ergibt sich Nashornschutz. Das mag widersinnig erscheinen, doch tatsächlich bezeichnen die letzten vier Khmer-Buchstaben von Krol Romeas រមាស (rmeas) das Nashorn. Allgemein gilt ein Kral (auch Kraal) als afrikanische Rundsiedlung, in dessen Mitte Vieh gehalten wird. Im angloamerikanischen Sprachkreis steht der corral für ein Fanggehege. Die linguistischen Zusammenhänge von Krol – Kral – corral sind nicht von der Hand zu weisen. Falls tatsächlich im Krol Romeas Elefanten gehalten wurden, müsste der Mauerring sachlich richtig in Krol Damrei umbenannt werden. Allerdings werden die Khmer weder Nashörner noch Elefanten als Haustiere gezüchtet haben, Elefanten als Arbeitstiere waren jedoch für den Tempelbau unersetzlich.

Erklingt in einem Tempelnamen die Silbenkombination Damrei, dann ist im Regelfall von Elefanten die Rede. Wird eine Tempelanlage als Prasat Damrei bezeichnet, ist der Bezug zum Elefant bzw. das Vorhandensein von Elefanten-Statuen garantiert. Der Prasat Damrei im Umfeld des wenig besuchten Prasat Bakan ist mit auffällig schönen Elefanten-Statuen geschmückt, die in die Eckpunkte der Außenmauer der Tempelanlage integriert sind. Vom Tempel selbst hat sich fast nichts erhalten, doch auf dem pyramidalen Stufenfundament im Innenbereich steht noch eine Elefantenstatue, die meist mit Tüchern in den Sakralfarben verhüllt wird. An einem der wenigen erhaltenen Exemplare im Mauerbereich lassen sich der spezielle Typus der Elefanten und die besondere Ausstattung nachweisen. Die Statur der Tiere wirkt gedrungener, der Körperbau mächtiger, ohne das die Statuen sonderlich größer wären, als die bisher im Artikel gezeigten Typen. Der kolossal ausgeprägte Kopf und die geschlossenen Vorderbeine bekräftigen das Erscheinungsbild, welches Stärke und Macht vermittelt. Die aufgestellten (im Jetzt-Zustand leider abgebrochenen) Ohren müssen die Dominanz der Sinnenkraft dieser Statuen noch zusätzlich hervorgehoben haben. Obwohl das Tier offensichtlich frisst, muss dem Elefant erhöhte Aufmerksamkeit bescheinigt werden. Offen bleibt auch hier die Frage: Erfüllten diese Elefanten im Außenbereich des Tempels apotropäische Funktionen? Bezeichnenderweise finden sich in keinem Khmer-Tempel Elefanten-Statuen im Innenbereich der Tempel, als göttliche Wesen (eigenständige Gottheit) schienen Elefanten niemals angebetet worden zu sein. Die Verzierungen an Kopf, Rüssel, Hals und an den Beinen sind prachtvoll ausgeführt. Wer sich Elefanten hielt, galt als reich. Elefanten empfingen königliche Verehrung. In Tempeln und Klöstern wurden die Tiere angebetet, als seien sie Götter. Zu religiösen Festen wurden die (lebenden) Elefanten bemalt und geschmückt. Prozessionen wurden von den göttlichen Tieren dominiert. Das sind Bräuche, die bis in unsere Tage in Indien und anderen asiatischen Ländern gepflegt werden. Dem Elefant vom Prasat Damrei muss mit seinem Erscheinungsbild eine indische Prägung attestiert werden, hier ist nicht ausschließlich an die anatomische Unterscheidung zum afrikanischen Elefanten gedacht, sondern vorrangig an die künstlerische indische Gestaltung der Statue. Völlig aus dem üblichen Rahmen fallen die untypischen, anatomisch falschen Füße des Elefanten: Krallenfüße in dieser Ausführung passen eher zu großformatigen Garuda-Statuen.
Prasat Damrei (östlich vom Prasat Bakan = Preah Khan of Kampong Svay)
Prasat Damrei (östlich vom Prasat Bakan = Preah Khan of Kampong Svay)
Im Pariser Musée Guimet wird ein gut erhaltenes, durchaus verwandtes Exemplar aus dem Preah Damrei (Preah Khan) ausgestellt. Die Bezeichnung Preah Damrei (Preah Khan) meint vermutlich den Prasat Damrei östlich vom Preah Khan of Kampong Svay. Die Größenangaben der Elefantenstatue belaufen sich auf 132-54-137cm (Maße aus der Objektbeschreibung im Musée Guimet). Der Pariser Elefant unterscheidet sich in seiner Ausstattung von dem vorgestellten Mauer-Elefanten im Damrei Tempel: es ist ein Prozessionselefant. Ein um den Leib gewundenes dickes geflochtenes Halteseil fixiert eine Decke. An zwei Schnüren hängen Glocken. Geopferte Lotosblüten sind ihm zum Futter vorgelegt. Die Ohren liegen entspannt am Kopf. Seine Füße sind im Vergleich zu dem Mauerelefanten anatomisch korrekt ausgebildet. Ihm sind artgerechte Zehen anstatt Krallen gewachsen.
Pariser Musée Guimet: Preah Damrei
Pariser Musée Guimet: Preah Damrei
Eine Besichtigung der Tempel von Ko Ker lohnt immer und wer bei seinem Rundgang in Ko Ker keinen der bekannten Tempel auslässt, der wird auch auf den Prasat Damrei stoßen. Innerhalb von Ko Ker nimmt der Prasat Damrei eine Sonderstellung ein. Der Ziegeltempel Prasat Damrei ruht auf einem Sandsteinsockel und ist weiträumig von einer breiten Mauer umgeben, die jeweils an den Hauptkoordinaten von einem Gopuram unterbrochen wird. Der Tempel selbst ist dem Gott Indra geweiht, zumindest lässt der Lintel über dem Ost-Zugang diese Annahme zu. Vier Elefanten-Statuen besetzten diagonal ausgerichtet die Eckpunkte des Sockels. Die durch kurze Beine recht gedrungen wirkende Körperstatur lassen den Kopf mit langen Stoßzähnen und großen Ohren noch mächtiger erscheinen. Außer dem breiten Halskolier und zwei Glockenbändern am Körper sind an den Ko Ker-Elefanten keine weiteren Schmuckelemente nachzuweisen.
Ko Ker – Prasat Damrei
Ko Ker – Prasat Damrei
Angkor Conservation Siem Reap
Angkor Conservation Siem Reap
In Siem Reap im Angkor Conservation, einem Depot, wird neben vielen anderen Khmer-Kunstschätzen eine Elefantenstatue sicher verwahrt, die sich körperlich ein wenig vom Ko Ker-Elefant unterscheidet, jedoch entspricht das Halskolier dem Halskolier des Ko Ker-Elefanten. Die flach geformten weit abstehenden glatten Ohren widersprechen jeglicher Anatomie und ergeben kein authentisches Erscheinungsbild, welches ohnehin von etlichen Ausbesserungen und Ergänzungen getrübt wird, andererseits wurde viel Wert auf die elegant geschwungene Form des Sockels gelegt.

In mehreren Klöstern der Stadt Siem Reap kann die anhaltende Elefanten-Verehrung bis in die heutige Zeit nachgewiesen werden. Im Wat Bo bewachen ansehnliche Elefanten mit nach oben gerollten Rüsseln die Treppenaufgänge zur Klosterhalle. Elefanten in dieser und ähnlicher Pose werden für die Ausstattung moderner Klöster bevorzugt. Die Wat Bo-Elefanten sind aus Sandstein und handwerklich makellos gefertigt. Sie wirken derart lebensecht, dass der Eindruck erweckt wird, hier seien Jungtiere auf die Sockel gestellt worden. Auf Teil- oder Komplettbemalungen wurde verzichtet. Von den neuen Klöstern in Siem Reap ist das Wat Bo das älteste Kloster. Seit dem Frühjahr 2019 wird die historische Klosterhalle des Wat Bo restauriert.
Wat Bo in Siem Reap
Wat Bo in Siem Reap
Seltenheitswert haben die schönen Wandmalereien aus dem 19. Jahrhundert im Wat Bo. Mythische Geschichten sind unmittelbar neben Begebenheiten aus dem Alltag abgebildet. Gegenüberstellungen solch widersprüchlicher Bilderszenen finden sich nirgends sonst in Siem Reap. Tatsächlich können an den farbigen Wänden Abschnitte jüngerer Kolonialgeschichte abgelesen werden, wenn man so will, blicken die Menschen in ein sehr bunt illustriertes Geschichten – bzw. Geschichtsbuch. Bleibt zu wünschen, dass nach der Restaurierung der Wandbilder wenigstens eine kleine Broschüre erscheinen möge, die den Kunstliebhabern die Bildaussagen der Wandbilder des Wat Bo erläutert.
Wat Bo in Siem Reap – Wandmalereien im Haupttempel
Wat Bo in Siem Reap – Wandmalereien im Haupttempel
Elefanten-Statuen erfreuen sich in neuerer Zeit noch immer großer Beliebtheit. Sandstein war und ist teuer, auch in Kambodscha, deshalb verwenden die Werkstätten inzwischen Zementmischungen. Bunte Bemalungen werden bevorzugt. Im Wat Damnak wurde eine Elefanten-Statue sogar mit Kunstgras umhüllt.
Siem Reap – Wat Moni Bamyan
Siem Reap – Wat Moni Bamyan
Siem Reap – Wat Keseraram & Wat Damnak
Siem Reap – Wat Keseraram & Wat Damnak
Umfassende Informationen zum Thema Elefanten in Kambodscha erhalten Interessenten auf der Internet-Seite https://elefanten.fandom.com/wiki/Elefanten_in_Kambodscha - aus dieser Seite ist auch folgender Textauszug entlehnt: "Abgesehen von den bildnerischen Zeugnissen in Angkor, die auch die frühen Arbeiten der Elefanten in Staatsdiensten erkennen lassen, gibt es auch für die jüngere Zeit einige Hinweise auf den Gebrauch von Elefanten im Umfeld des Königs und seiner Familie. In der Palastanlage in Phnom Penh, wo auch in einem unzugänglichen Teil der heutige König Sihamoni residiert, wurde 1915-1917 nördlich vom Thronsaal ein Gebäude errichtet, das Samran Phirum genannt wird und in dem das zu krönende Königspaar sich ausruhen konnte, bevor es dort von einer Rampe aus auf den Zeremonienelefanten steigen konnte. Angrenzend an den Königspalast gibt es auch noch alte Stallungen für Elefanten, die aber mangels Tieren nicht mehr genutzt werden. Ähnlich den benachbarten Staaten gab es auch in Kambodscha die Tradition der königlichen weißen Elefanten, von denen es aber seit 1962 keinen mehr geben soll." (Zitat Ende)

Während der Visiten im Königspalast in Phnom Penh werden die Besucher tatsächlich auch beiläufig zu den oben erwähnten Stallungen geführt, dort ist eine sehr überzeugende, lebensechte Nachbildung eines weißen Elefanten zu sehen. Die Hochachtung vor den königlichen Tieren geht soweit, dass noch den Statuen frische Lotosblätter vorgelegt werden.
Phnom Penh – Königspalast
Phnom Penh – Königspalast
Der asiatische Elefant, etwas gedrungener im Wuchs als sein afrikanischer Verwandter, ist in drei Untergattungen noch in etlichen südostasiatischen Ländern beheimatet. Im Gegensatz zu Thailand, wo die Elefanten vorwiegend als Arbeitstiere eingesetzt werden, leben in Kambodscha nur noch wenige Elefanten. Die Population soll sich auf wenige hundert Tiere beschränken. Der Bestand in Kambodscha ist also ernsthaft bedroht. In Angkor waren bis 2019 Elefanten ausschließlich zur Beförderung zahlkräftiger Touristen im Einsatz. Anzutreffen über Jahre hinweg waren die Tiere rund um den Bayon Tempel und am Phnom Bakheng.

Inzwischen soll per Verordnung verboten worden sein, Touristen im Angkor-Gebiet auf Elefanten zu befördern. Die Elefanten übernachteten (vermutlich angekettet) östlich des Phnom Bakheng, hatten gewiss zu wenig Zeit zum Fressen und Ausruhen und außerdem besetzten die Pferche der Elefanten ein archäologisch wichtiges Areal: den Ost-Bereich des Phnom Bakheng. Es bleibt zu hoffen, dass Wissenschaftler und ambitionierte Laien zukünftig in den noch nicht erschlossenen bzw. vormals nicht zugänglichen Bereich des Phnom Bakheng vordringen können.

Zum Thema hier noch eine Pressemitteilung aus dem Weser-Kurier vom 30. November2020,
die fett gedruckte Überschrift lautet:

Kaavans große Elefantenrunde
Nach langem Martyrium fliegt der Bulle heute in ein Schutzgebiet nach Kambodscha

VON  CAROLA FRENTZEN UND SHAUN TURTON

Islamabad. Kaavan ist der wohl berühmteste Elefant der Welt, sein Schicksal hat viele berührt. Die miserablen Lebensbedingungen im Zoo der pakistanischen Hauptstadt Islamabad machten auf das Tier aufmerksam. Jahrelang war der 35 Jahre alte Dickhäuter in einem kleinen Gehege angekettet. Nun soll seine von Leid geplagte Geschichte ein Ende haben: Tierschützer hatten den Elefanten in den vergangenen Monaten auf seinen Flug in ein Schutzgebiet nach Kambodscha vorbereitet. Dort soll Kaavan ein neues Zuhause finden.
(Zitat Ende, zitiert wurde nur der erste Absatz des Artikels.)
Korean Ring Road
Korean Ring Road
Auch im öffentlichen Raum sind Elefantenstatuen nicht zu übersehen. Zwei Elefanten auf rundem Sockel schmücken einen geplanten Kreisverkehr der Korean Ring Road, das ist eine Straße nördlich von Siem Reap. Unverkennbar wird hier an die zwei Elefanten der Gajalakshmi erinnert. Laut Legende bzw. mythologischer Überlieferung hoben zwei Elefanten Krüge empor und übergossen die Göttin mit geheiligtem Wasser.

Um dem Artikel einen würdigen Rahmen zu geben, sei abschließend auf das westlich von Angkor Thom gelegene moderne Kloster Wat Damrei Senchey verwiesen. Hier stehen vor den westlichen Zugangsstufen zum Tempel große Airavata-Statuen, also Elefanten mit vier Beinen und drei Köpfen (Leider kein eigenes Foto verfügbar, doch die Google Street View-Aufnahmen von 2013 (aufgerufen am 7.12.2020) zeigen die vermutlich 2013 vollendete Tempelhalle. Das Umfeld ist allerdings noch als Baustellenbereich erkennbar, zu dieser Zeit war erst eine Airavata-Statue aufgestellt.)

Die auf den Reliefwänden am Bayon Tempel und im Angkor Wat dargestellten Kriegselefanten wurden nicht beschrieben. Der Kampfeinsatz von Elefanten steht nicht im direkten Zusammenhang zum angeschlagenen Thema. Die Reliefdarstellungen dieser speziell ausgebildeten Tiere sprechen für sich und sind auf den erwähnten Reliefs mehrfach präsent, so häufig, dass sie den Betrachtern unmöglich entgehen werden. Interessenten rufen bitte den Artikel TIER-RELIEFS AM BAYON TEMPEL in diesem Blog auf, dort sind einige Fotos von Kriegs- und Prozessionselefanten zu sehen.

Fotos und Text: Günter Schönlein
Foto Korean Ring Road: Birgit Schönlein
Zitat zu Krol Romeas aus: Marilia Albanese – Die Schätze von Angkor. (S. 191)
National Geographic Art Guide. Deutsche Ausgabe Hamburg 2006
Korrektur: Vanessa Jones
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Wassertiere in Angkor

12/12/2020

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Auf den Reliefwänden einiger bekannter Angkor-Tempel finden sich verschiedenartige Wasserwelten abgebildet. Ein drei- bis siebenfach geteiltes Registerprinzip auf den großen Reliefs in Angkor Thom schien sich bewährt zu haben. Diese typische Darstellungsordnung kann beispielsweise an den Reliefs am Bayon Tempel begutachtet werden: im oberen Bereich ist die Himmelswelt, im mittleren das Diesseits, also die reale Welt, und im unteren Bereich die Wasserwelt zu sehen. Die in Stein gehauenen Geschehnisse auf den Reliefs beziehen sich einerseits vorrangig auf die Wiedergabe der Schlachten zu Wasser und andererseits auf die Darstellung der Fauna, wobei anzunehmen ist, dass sich die Bildhauer am Tierreichtum des naheliegenden Tonle Sap Sees orientierten. Die Bedeutung des Wassers für die Khmer darf nicht unterschätzt werden, hing doch ihr gesamtes Leben vom Wasser ab. Wasser bedeutete Leben, aber auch Fischreichtum. Der Tonle Sap ist der größte Binnensee Südostasiens und galt von jeher als bevorzugtes Siedlungsgebiet der Khmer.
Bild 1 & 2: Angkor Thom: Königspalastgelände, Männerbad, unteres Reliefregister
Bild 1 & 2: Angkor Thom: Königspalastgelände, Männerbad, unteres Reliefregister
Bild 3 & 4: Angkor Thom: Königspalastgelände, Männerbad, unteres Reliefregister
Bild 3 & 4: Angkor Thom: Königspalastgelände, Männerbad, unteres Reliefregister
Das im Königspalastgelände der Stadt Angkor Thom gelegene Männerbad zeigt auf seiner südlichen Langseite (niedriger Wasserstand vorausgesetzt) im unterem Reliefregister eine in sich geschlossene und konkret begrenzte Wasserregion, die eine Vielfalt von Wassertieren abbildet. Hier könnten Ichthyologen exakte Fischbestimmungen anstellen und damit den Artenbestand zu Khmer-Zeiten ermitteln. Zwischen den verschieden Fischen sind Krokodile, Wasserschildkröten und Seeschlangen unterwegs. Betreffs der eigenwilligen Seeschlangen und noch seltsameren Seelöwen muss die realistische Darstellung angezweifelt werden, derartige Tiere haben nie gelebt. Hier wurden wohl mythologische Überlieferungen und phantasiereiche Vorstellungen in die ansonsten realistische Bilderwelt integriert. Der Vergleich der Krokodile im Bild 1 und Bild 2 bestätigt die Behauptung im voranstehenden Satz. Der Kopf des Krokodils (Bild 1) erinnert ziemlich deutlich an bestimmte Makara-Darstellungen, die wiederum in dieser Form am Bug mancher Khmer-Boote zu sehen sind. Das Krokodil (Bild 2) entspricht in seiner Wiedergabe der natürlichen Anatomie dieser Land-Wasser-Spezie.

Ein unnatürlich wirkendes Wassertier schwimmt im Bild 4, es scheint dem Krokodil im Bild 1 verwandt zu sein. Noch seltsamer mutet dem Betrachter das vierbeinige Wasserwesen im Bild 5 an. Zur Wasserwelt passen Seelöwen, doch die schauen in Wirklichkeit anders aus. Die Körperstatur erinnert durchaus an einen Löwen, auch die Kopfform und die Mähne gemahnen noch an einen Löwen, aber Schnauze, Gebiss und Nase, die in einem Rüssel endet, machen die Assoziation Löwe zunichte. Mit dieser Darstellung kann nur ein Makara gemeint sein. Die Makara gelten nach mythologischer Überlieferung als Reittiere (Vahana) der Flussgöttinnen Ganga und Varuna, hier kann also ein konkreter Zusammenhang zwischen Wasserwesen und Gottheiten vermutet bzw. angenommen werden.
Bild 5 & 6: Angkor Thom: Königspalastgelände, Männerbad, unteres Reliefregister
Bild 5 & 6: Angkor Thom: Königspalastgelände, Männerbad, unteres Reliefregister
Bild 7: Angkor Thom: Königspalastgelände, Männerbad, unteres Reliefregister
Bild 7: Angkor Thom: Königspalastgelände, Männerbad, unteres Reliefregister
Die verschiedenen Mutationen der Makara-Krokodile können auf den Bildern 5, 6 & 7 verglichen werden. Die Exemplare (Bild 6 & 7) sind in aller Beweglichkeit schwimmfähig und können sich gewiss auch an Land bewegen, währendessen der Makara (Bild 5) wohl nicht schwimmen, sondern nur majestätisch auf dem Grund bzw. an Land schreiten kann.

Ganz nebenher ist auf den Reliefs (Bild 6 & 7) noch Kleingetier zu entdecken. Schnecken lagern am Boden und sogar eine Krabbe ist zu sehen (Bild 7 unten rechts). Weitestgehend ausgespart bleibt die Pflanzenwelt, allein dem Lotos wurde Raum belassen. Es kann nicht in der Absicht der Bildhauer gelegen haben, ein See-Biotop mit all seinen Grüngewächsen darzustellen.

Im Zusammenhang mit den gezeigten Makaras muss an einige Vishnu-Reliefs im Angkor-Gebiet erinnert werden. Der Gott Vishnu vollzieht seinen Schöpfungsschlaf auf der Weltenschlange Ananta, was beispielsweise so dargestellt sein kann, wie auf dem Lintel vom Preah Pithu Tempel (Bild 8) zu sehen ist, deutlich ist eine fünfköpfige Schlange auszumachen. Die gegensätzliche Darstellung bietet Bild 9: Vishnu ruht auf einem Makara. Hier kann nur eine Vermischung tradierter indischer Bildmuster stattgefunden haben. Weitere, dem Bild 9 adäquate Vishnu-Makara-Reliefs sind an Reliefs der Angkor-Tempel Banteay Samre, Prasat Bakong und Mangalartha nachweisbar.
Bild 8: Preah Pithu Tempel (Angkor Tom) Lintel   Bild 9: Preah Khan Tempel (Angkor) Tympanum
Bild 8: Preah Pithu Tempel (Angkor Tom) Lintel Bild 9: Preah Khan Tempel (Angkor) Tympanum
Die Leprakönig-Terrasse in Angkor Thom ist nicht zu übersehen, bildet sie doch mit der Elefanten-Terrasse eine Einheit bzw. gilt als deren Fortsetzung. Sieben Register im Außenbereich der Terrasse bieten dem interessierten Betrachter mythologische Götterwelten in schier unglaublicher Vielfalt. Das untere Register zeigt die Wasserwelt, ein nicht unbeträchtlich langes Relief, welches sich nördlich noch etliche Meter fortsetzt, jedoch wird diese Verlängerung leider nur noch von wenigen Besuchern weder registriert noch betrachtet (Bild 8 & 9).
Bild 10 & 11: Angkor Thom, Leprakönig-Terrasse, nördliche Fortsetzung
Bild 10 & 11: Angkor Thom, Leprakönig-Terrasse, nördliche Fortsetzung
An der niedrigen Passage des Reliefs (Bild 11), welche sich fast bis zur Tep Pranam Terrasse hinzieht, ist die Wasserwelt durch die unteren Sockelsteine und die obere Zierleiste (Rosetten-Blüten) definiert (Bild 12). Von den einstmals darüber liegenden Registern haben sich nur einige Steine erhalten, die keine in sich geschlossenen Bildfolgen ergeben. Auf allen bisher erwähnten Reliefs finden sich auch vereinzelte Wiedergaben von Wasservögeln (Bild 1) und Lotospflanzen (Bild 3 & 5). Diese Pflanzen wurzeln im Schlamm, doch ihre Blüten strahlen in makelloser Reinheit, bis heute ist die Beliebtheit dieser Pflanzen ungebrochen.
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Eindeutig mythologisch durchdrungen sind die Motive der Wasserwelt im Außenbereich der Leprakönig-Terrasse (Bild 13 & 14). Das Register zeigt weibliche Wesen, die auf Wassertieren reiten. Vermutlich sind hier Flussgöttinnen verewigt. Die ungewöhnlichste Erscheinung in diesem seltenen Reigen ist die auf einer Krabbe reitende Göttin (Bild 13 Mitte). Krabben als Reittiere sind im hinduistischen Götterpantheon nicht definiert. Auf keinem weiteren Relief in Angkor konnte der Autor bisher eine vergleichbare Darstellung entdecken.
Bild 13 & 14: Angkor Thom Leprakönig-Terrasse
Bild 13 & 14: Angkor Thom Leprakönig-Terrasse
Eine fast unglaubliche Menge an Wassertieren fallen in der südöstlichen Galerie des Angkor Wat in den Blick, dort findet sich auf einer Länge von 49m die Gewinnung des Amrita in Szene gesetzt, bekannt als Quirlen des Milchozeans. Der untere Reliefbereich gibt durchgängig den Milchozean wieder. Ohne Registertrennung ist über der Wasserwelt der dominierende Szenenablauf dargestellt, also das Ringen der Götter mit den Dämonen zu sehen. Den Khmer-Bildhauern der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts, denen jegliche aus heutiger Sicht korrekte perspektivische Darstellung fremd war, blieb nur die Möglichkeit übereinander geschichteter Abbildungen. Parallel stattfindende Ereignisse und/oder verschiedene Sphären, wie Wasser, Erde und Himmel werden entweder durch Register getrennt oder übergangslos übereinander gezeigt. Fortlaufende, einander bedingende Handlungsabläufe reihen sich waagerecht parallel aneinander. Ergänzender Hinweis: Die Wiederentdeckung der Zentralperspektive blieb der Renaissance vorbehalten, der Maler und Architekt Brunelleschi schuf mit seinen Werken zukunftsträchtige Lösungen.

Die Abbildung der Wasserwelt (Milchozean) im Angkor Wat-Relief entspricht der Dynamik des Gesamtgeschehens. Im Gegensatz zu den im unbewegten Wasser gemächlich schwimmenden Fischen und Krokodilen, die in Angkor Thom (Männerbad und Leprakönig-Terrasse) zu sehen sind, herrscht in der Wasserwelt des Angkor Wat (Milchozean) eine kämpferische Betriebsamkeit. Die Aufwühlung des Wassers (das Quirlen) überträgt sich bis auf den Grund des Weltenozeans. Das Wasser ist in Bewegung, wie auch die Götter und Dämonen in Bewegung sind. Zwischen allen Beteiligten herrscht, wenn man so will, kämpferische Kongruenz. Die Wassertiere schwimmen durcheinander, als wären sie von den quirlenden Wasserwirbeln erfasst bzw. an der Gewinnung des Amrita unmittelbar beteiligt. Eine allumfassende Aufgeregtheit, die vom außerordentlichen Geschehen verursacht wird, scheint sich auf alles Lebende zu übertragen. Am Boden des Milchozeans findet eine Art von Überlebenskampf statt. Das Ringen drückt sich in aggressiver Verbissenheit der Krokodile (Makaras) aus. Fressen oder gefressen werden lautet die Devise. Auf keinem Meter der Angkor Wat-Unterwasserwelt wird diese Devise in Frage gestellt (Bilder 15 – 18).
Bild 15: Angkor Wat (Südost-Galerie) Quirlen des Milchozeans
Bild 15: Angkor Wat (Südost-Galerie) Quirlen des Milchozeans
Bild 16: Angkor Wat (Südost-Galerie) Quirlen des Milchozeans
Bild 16: Angkor Wat (Südost-Galerie) Quirlen des Milchozeans
Bild 17: Angkor Wat (Südost-Galerie) Quirlen des Milchozeans
Bild 17: Angkor Wat (Südost-Galerie) Quirlen des Milchozeans
Bild 18: Angkor Wat (Südost-Galerie) Quirlen des Milchozeans
Bild 18: Angkor Wat (Südost-Galerie) Quirlen des Milchozeans
Ein Vergleich der Reliefs des Angkor Wat und des Bayon Tempels ist nicht nur reizvoll, sondern sehr aufschlussreich, zeigt er doch unterschiedliche Abbildungsweisen der Wasserwelten. Während die Wasserregion im Angkor Wat immer im unteren Register (also im Vordergrund) dargestellt wird (Bilder 15 – 18), sind die Wasserregionen auf den Reliefs vom Bayon Tempel teilweise auch in die Bildmitten verschoben. Beispielsweise sind unten (vorn) Uferbereiche mit oder ohne Menschen dargestellt und erst darüber (also dahinter) wurde die Wasserwelt angeordnet (Bild 19 – 21 & 25).
Bild 19, 20 & 21: Bayon Tempel
Bild 19, 20 & 21: Bayon Tempel
Die erprobte Darstellung in mehreren Registern, bei denen die Wasserwelt zuunterst abgebildet zu erkennen ist, findet sich auf den Bildern 22 & 23. Die Dominanz der  Kampfszenen ist auf den Bildern 22 & 23 nicht zu übersehen, quantitativ nehmen hier die Wasserregionen nur noch einen sehr geringen Raum der Bildflächen ein, Uferbereiche werden durch schlichte Abschrägungen und geradlinige breite Striche gekennzeichnet bzw. vom Handlungsgeschehen getrennt.
Bild 22 & 23: Bayon Tempel
Bild 22 & 23: Bayon Tempel
Die Gegenüberstellung der Bilder 24 & 25 belegt die unterschiedliche Sichtweise bzw. Wertigkeit der Bildinhalte. Im Bild 24 werden zwei Kampfboote gezeigt. Ruderer und stehende Kämpfer sind zu sehen. Zwischen den Fischen treiben tote Krieger. Das Reliefregister gibt ausschließlich eine Wasserszenerie wieder. Anders die Szene im Bild 25: mit Schilden, Speeren, Pfeilen und Bögen bewaffnete Kämpfer sitzen im Uferbereich, lauern vielleicht gegnerischen Booten auf. Über ihnen (also hinter ihnen) schwimmen Fische. Die Erwägung, hier seien fliegende Fische dargestellt, ist mit aller Entschiedenheit zu verneinen. Diese Darstellung ist der zaghafte Versuch, räumliche Tiefe (also Perspektive), wie vom menschlichen Auge wahrgenommen, im Relief zu verwirklichen. Angedeutet findet sich die neue Sichtweise ebenfalls im Bild 24: vorn und zwischen den Rudern schwimmen Fische, wodurch der Eindruck von Räumlichkeit vermittelt wird, der jedoch noch weit entfernt von wirklicher Tiefenperspektive ist.
Bild 24 & 25: Bayon Tempel
Bild 24 & 25: Bayon Tempel
Auf ziemlich kleiner Fläche findet sich auch am Bayon Tempel das Quirlen des Milchozeans. Wer den Inhalt des Geschehens kennt und mit der tradierten Darstellung vertraut ist, wird im Nordflügel der West-Galerie das Relief finden. Verwitterung und schlechter Zustand des Reliefs erschweren die Ortung dieser wichtigen Bildszene. Im Vergleich zum Angkor Wat nimmt sich im Ausmaß das Bayon-Quirlen eher bescheiden aus (Bild 26 & 27). Im Bild 26 ist rechts unten die Wasserregion durch eine Schlange und ein Krokodil angedeutet. Fische und ein Krokodil definieren die Wasserwelt im Bild 27.
Bild 26 & 27: Bayon Tempel Quirlen des Milchozeans
Bild 26 & 27: Bayon Tempel Quirlen des Milchozeans
Der auf Wassertiere fokussierte Artikel nimmt Bezug auf die Darstellungsvielfalt der Wasser-Fauna und zeigt außerdem die Verquickung mythologischer Bildinhalte mit naturalistischen Abbildungen. Wie im Artikel hoffentlich aufgezeigt werden konnte, lohnt der längere Verweil vor den Reliefs der Angkor-Tempel, wobei allerdings eingeräumt werden muss, dass eingehendere Studien nur den wenigsten Besuchern vergönnt sein werden. Mag dieser Artikel Anregung und Leitlinie für themenorientierte Besichtigungen der Reliefs sein.
 
Fotos: Günter Schönlein
Fotos 19 – 21: Vanessa Jones
Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
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Trimurti in Angkor

12/5/2020

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Lautete die Überschrift Trimurti, wäre eine Foto-Gegenüberstellung aus verschiedenen Ländern möglich, das Bildmaterial umfangreicher, der Schauwert höher. Der Reiz folgender Betrachtung liegt in der bewusst auferlegten Beschränkung: Trimurti in Angkor
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Wer Trimurti hört, denkt zuallererst an Elephanta. Auf dieser Insel vor Mumbai kann die wohl berühmteste Götter-Triade bewundert werden. An Trimurti im Zusammenhang mit Angkor zu denken, führt nicht sofort zu Ergebnissen. Angkor-Liebhaber werden sich an die drei Türme vom Phnom Bok Tempel erinnern. Die Belegobjekte für die Phnom Bok-Trimurti, also Fragmente von Statuen, können im Pariser Musée Guimet besichtigt werden: Köpfe dreier Götter, die in jeweils einem Turm angebetet wurden.

In Einzeldarstellungen sind die Götter Brahma, Shiva und Vishnu in vielen Khmer-Tempeln präsent, doch in Dreierrunde, genau das meint Trimurti, fallen sie seltener in den Blick. Mit wenig beachteten Götter-Triaden in Angkor werden  sich die folgenden Ausführungen befassen.

Ausführliche Beschreibungen der Khmer-Tempelanlagen sind schwer zugänglich, weil sie rar sind. In Reiseführern werden Besichtigungswege empfohlen und auf unbedingt Sehenswertes wird verwiesen, doch Lintel oder Tympana werden selten im Detail beschrieben. Ambitionierte Laien müssen sich ohne Anleitung in Angkor auf den steinigen Weg der Erkenntnis begeben.

Intensive Begutachtungen der Tempel, speziell der Dekorationen führen zu Teilerfolgen, sprich zu Entdeckungen, die in keinen Reisehandbüchern erwähnt werden. Der Autor kann behaupten, alle wichtigen Tempel in Angkor gesucht, gefunden und besichtigt zu haben. Betreffs Trimurti muss das Resultat ernüchternd gering eingeschätzt werden. Nur wenige eindeutige Trimurti-Belege sind nachzuweisen. Die Verehrung für die Götter-Triade scheint während der Blütezeit der Angkor-Periode schon nachgelassen zu haben bzw. nie wirklich vorhanden gewesen zu sein. Darstellungen der Götter Vishnu und Shiva dominieren auf vielen Bildwerken, auch Indra, der Göttervater ist häufig präsent und Yama, der Herr der Zeit steht auf vielen Türstürzen im Zentrum des Bildgeschehens. Wo aber finden die Kunstliebhaber Trimurti-Darstellungen? Wo sollten sie suchen?
Bild 1: Banteay Kdei Tempel: Ost-Gopuram, Nord-Ansicht
Bild 1: Banteay Kdei Tempel: Ost-Gopuram, Nord-Ansicht
Eine unbekannte, zumindest nirgends erwähnte Trimurti konnte am Ost-Gopuram vom Banteay Kdei Tempel registriert werden. Konkret: die Rede ist vom inneren östlichen Gopuram, jenem prachtvollen kreuzförmigen Torbau, der den Weg in den inneren Tempelbereich vorgibt. An die nördliche Scheintür vom Tor stößt die Tempelmauer aus Laterit, fürwahr keine elegante bauliche Lösung. Wie zu sehen ist, verdeckt die Mauer die Scheintür, ein Türpfeiler steht außen, der andere innen, der Lintel über der Scheintür wurde vormals von den Mauerzinnen teilweise verdeckt. Der Blick auf das Tympanum bleibt frei. (Bild 1) Wer aber achtet auf ein seitliches (nördliches oder südliches) Tympanum? Der Weg in den Tempel führt geradeaus von Ost nach West. Warum das Trimurti-Tympanum an dieser entlegenen Stelle positioniert wurde, kann nicht erklärt werden.

Der geschwungene Rahmen des Tympanums gleicht vielen Giebel-Einfassungen in Angkor, zu sehen ist immer der Naga-Leib, der sich an den unteren Außenseiten des Tympanums als mehrköpfige Schlange aufbäumt bzw. aus dem Rachen eines Makara kriecht. Die hier vorhandene Naga-Einfassung ist nur noch mangelhaft erhalten, ein Zustand, der die Bearbeitung des Themas nicht beeinträchtigt. Sieben Betende sitzen in Reihe unterhalb der Göttertriade. Um die Götter herum windet sich gleichmäßig von links nach rechts ein Schlangenleib. Diese Schlange kann nur als Vasuki bzw. Ananta, die Weltenschlange identifiziert werden. Vasuki/Ananta steht jeweils in Verbindung zu Brahma und Vishnu. Links auf dem Schlangenschwanz thront Brahma, das dreiköpfige Haupt macht den Gott unverkennbar. In der Mitte geschützt vom Schlangenkörper, wie unter einem Bogen, sitzt (erstaunlich klein) der Gott Shiva. Rechts am Kopfende der Schlange präsentiert sich der Gott Vishnu. Die obere Form des Tympanums bildet eine Art von Gewölbe, einen Tempel, wenn man will, lässt sich darin eine Wiederholung des Schlangenbogens erkennen, unter dem sich Shiva die Ehre gibt. Über den Göttern stehen mehrere Schirme (Chhatra). Ganz außen in Bogennähe sind jeweils lang herabhängende Girlanden zu sehen, hierbei könnte es sich um Ehrenbanner handeln, welche in dieser Form auf Bayon-Reliefs nachweisbar sind. Hinter Shiva ist ein Tor (Eingang?), eine Bausubstanz abgebildet, die einen Tempel symbolisieren könnte (Bild 2 & 3). Dem Autor ist kein vergleichbares Trimurti-Tympanum in der Angkor-Region aufgefallen, somit ließe sich unter Vorbehalt behaupten, eine solche Trimurti-Darstellung ist in Angkor vielleicht nicht einmalig, aber ein Ausnahmefall.
Bild 2 & 3: Banteay Kdei Tempel: Ost-Gopuram, Tympanum an der Nordseite
Bild 2 & 3: Banteay Kdei Tempel: Ost-Gopuram, Tympanum an der Nordseite
Die ursprüngliche Position des Trimurti-Fragments aus dem Prasat Preah Pithu (Bild 4) kann nicht bestimmt werden. Vom Fundort des Steins auf den Tempel zu schließen, wäre logisch, doch aus wissenschaftlicher Sicht mehr als leichtfertig. Zu viele Steine sind in Angkor Thom bewegt worden und auch im Bereich Preah Pithu liegen ungeordnet viele Steine umher, deren Zuordnung nicht allenfalls dem jeweiligen Tempel entsprechen muss. Immerhin kommen im Prasat Preah Pithu fünf Tempelbauten in Betracht, die mit den Buchstaben T, U, X, V und Y gekennzeichnet sind. Das Trimurti-Fragment (Bild 4) wurde im Nordbereich des Tempels V entdeckt. Tempel V ist dem Gott Shiva geweiht. Das 1,5m hohe Lingam in der Cella bestätigt die Widmung. Es ist also nicht auszuschließen, dass das Fragment von einem Tympanum vom Tempel V stammt. Die Annahme bleibt Vermutung, was der Ansehnlichkeit des Fragmentes nicht schadet. Unübersehbar war Shiva die zentrale Gottheit in der übersichtlichen Bildgestaltung und nicht zufällig wurde er größer als Brahma und Vishnu dargestellt. Meist wurde Shiva als Zentralgestalt größer als die anderen Götter abgebildet. Mit großer Wahrscheinlichkeit saßen die drei Götter auf Lotosthronen. Die zum Gebet gefalteten Hände Vishnus erlauben diese Annahme. Vishnu ist leicht an der Topfkrone (mukuta, kirita mukuta) zu identifizieren. Shiva ist nur an seinem Dreizack (trishula) kenntlich. Seine Krone stößt an den Bildrahmen. Das Gesicht, der Hals und der Oberkörper sind abgebrochen/abgeschlagen, jedenfalls verloren. Immer gut zu erkennen ist der dreiköpfige Brahma. 
Bild 4: Prasat Preah Pithu: Fragment von einem Tympanum
Bild 4: Prasat Preah Pithu: Fragment von einem Tympanum
Die Relief-Galerien im Bayon Tempel zählen zu den bedeutendsten Bildwerken in der Angkor-Region. Mit wenigen Sätzen lassen sich weder die thematische Vielfalt noch die künstlerische Ausführung beschreiben. Das Trimurti-Relief (Bild 5) muss als außergewöhnlich definiert werden, weil es die drei Götter nicht in einer himmlischen Region oder in einem Tempel zeigt, sondern die Götter von Natur umgeben sind. Vishnu – SHIVA – Brahma scheinen aus ihren Himmeln auf die Erde herabgestiegen zu sein. Sie geben sich auf einen von Bäumen gerahmten Hain die Ehre. Vor und neben ihnen knien betende Mönche. Allein Shiva sitzt auf einem Thron. Hinter ihm ist zaghaft eine Mandorla angedeutet, die sich harmonisch den Bäumen und dem Blattwerk anpasst. Was der Gott Shiva verkündet, bleibt der Phantasie des Betrachters überlassen, doch die Gesten seiner Hände sind sprechend. Die linke Hand könnte Wunschgewährung, die rechte Hand Diskussion ausdrücken. Die Mudras (Gesten) sind sowohl im Hinduismus als auch im Buddhismus bedeutungsvoll. Vishnu und Brahma sitzen ihm zur Seite. Beide Götter sind vierarmig dargestellt. Ihre vorderen Arme zeigen zum Gebet gefaltete Hände. Die hinteren Arme zeigen jeweils zwei ihrer Attribute. Die Götter blicken nicht auf die Mönche herab, ihr Blick richtet sich nach vorn. Die Randfiguren sind mit sich und den Göttern beschäftigt, doch die Götter schauen in die reale Welt der Betrachter. Über allen schweben die unvermeidlichen Vidyadharis. Diese halbgöttlichen Wesen deuten die himmlischen Welten an. Im Unterschied zu den anderen bisher vorgestellten Trimurti-Reliefs ist in der Bayon-Trimurti die Anordnung der Götter umgekehrt: Vishnu sitzt links – Brahma sitzt rechts. Diesbezüglich schienen keine kanonischen Bestimmungen vorgelegen zu haben. Die Betrachter stehen vor einer senkrechten Wand, schauen auf ein Flachrelief und fühlen sich dennoch in ein räumliches Geschehen einbezogen. Dem Bildhauer (ein Handwerker, der sich gewiss nicht als Künstler verstand) ist es gelungen, einen an sich statischen Handlungsablauf lebendig vorzuführen.

Die störenden Löcher im Bayon-Relief müssen nicht zwangsläufig auf mutwillige Beschädigungen zurück zu führen sein. Mangelhaftes Steinmaterial könnte weichere Sedimenteinschlüsse enthalten haben, die sich durch Nässe ausgewaschen haben, zurück blieben die hässlichen Löcher. Andererseits wäre es wahrhaftig ein Zufall der Natur, dass sechs Löcher in Brusthöhe der Götter in waagerechter Linie und im gleichen Abstand zueinander ausgewaschen worden wären. Haben also doch die Menschen das Relief verunstaltet? Mit oder ohne Löcher, zu sehen ist eine ungewöhnliche Trimurti.  
Bild 5: Bayon Tempel – Relief an einer Innenwand
Bild 5: Bayon Tempel – Relief an einer Innenwand
Mit dem Tympanum vom Preah Khan Tempel (Bild 6) hat es eine besondere Bewandtnis. Hier sind drei Göttinnen friedfertig vereint. Zu sehen sind: SARASVATI – PARVATI – LAKSHMI. Die weibliche Trimurti wird TRIDEVI (drei Göttinnen) genannt. Sarasvati ist die Gattin Brahmas, dem Schöpfer. Parvati ist die Gattin Shivas, dem Zerstörer. Lakshmi ist die Gattin Vishnus, dem Erhalter. Die Göttinnen sitzen in einem Tempel, unter einem Dach. Parvati wurde (adäquat zu Shiva) größer dargestellt als Lakshmi und Sarasvati. Parvati sitzt auf einem Thron. Ebenerdig (niedriger) neben Parvati sitzen Lakshmi und Sarasvati. Über dem Tempel schwimmen Vidyadharis.  Die himmlischen Sphären werden von schwebenden Vidyadharis belebt.
Bild 6: Preah Khan Tempel – Tympanum Tridevi
Bild 6: Preah Khan Tempel – Tympanum Tridevi
Rechnen wir die Tempel von Koh Ker zum Angkor-Gebiet, immerhin war die Stadt Lingapura (Koh Ker) von 928 – 944 n. Chr. Hauptstadt des Khmer-Reichs, dann müssen hier Felsenreliefs vorgestellt werden. Acht Götter sind auf einem schmalen Felsenband in Reihe abgebildet. Bei den ersten drei Göttern (von links gesehen) könnte es sich um eine Trimurti-Darstellung handeln. Der vierte (dickleibige) Gott wird Ganesha sein, der nächste ist schwer zu identifizieren, es folgen Skanda (Kartikeya), Yama und Indra. Sich den natürlich flachen Felsen (Bild 7) als Altartisch vorzustellen, fällt leicht, zumal quadratische Vertiefungen mit je einem Lingam die Steinplatte zum Opfertisch erhebt. Götteranbetung unter freien Himmel in Koh Ker, das ist eine reizvolle Vision. 
Bild 7 & 7.1: Koh Ker – Felsenrelief
Bild 7 & 7.1: Koh Ker – Felsenrelief
​Mehrere mit Reliefs verzierte Steine finden sich im südlichen Bereich von Koh Ker. Es handelt sich vorwiegend um flache Steine, die kaum aus dem Boden ragen, deren vertikale Flächen bevorzugt für Götter-Darstellungen verwendet wurden. Ganz in der Nähe vom Felsenrelief (Bild 7) konnte ein weiterer Felsen mit einer Trimurti-Darstellung  ausfindig gemacht werden: links ist zweifellos Brahma dargestellt, in der Mitte (etwas größer) ist Shiva zu erkennen, Vishnu auf der rechten Seite hat sich nur noch schemenhaft erhalten (Bild 8). 
Bild 8: Koh Ker – Felsenrelief
Bild 8: Koh Ker – Felsenrelief
​Wer gewillt ist, die Figuren am Felsenrelief (Bild 9) als weibliche Figuren anzuerkennen, der wird sich unschwer entschließen, in diesem Motiv eine Tridevi-Darstellung zu sehen. Zugegeben, es fällt nicht leicht, das Feminine der dritten Göttergestalt zu erkennen, da jedoch die vierte Figur wiederum durch unverkennbar weibliche Formen definiert ist, muss mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die dritte Figur eine Göttin sein (von links nach rechts gezählt). Sarasvati (links) und Parvati (Mitte) sind leicht zu erkennen. Das vorhandene Erscheinungsbild suggeriert diese Deutung, Lakshmi (rechts) ist lediglich zu vermuten, sie wird auf Grund logischer Schlüsse zu Lakshmi. Wären sieben Göttinnen am Steinrand platziert, hätte sich ein Sapta Matrika Reliefs in Koh Ker erhalten. Wirklich zu sehen sind nur fünf weibliche Figuren, wobei die ersten drei durchaus als Tridevi-Figuren angesehen werden könnten.  
Bild 9: Koh Ker – Tridevi
Bild 9: Koh Ker – Tridevi
Südwestlich vom Damrei Kandoeng Tempel und östlich vom Boeng Khnar Tempel befindet sich ein kleiner See, vielleicht ist es nur eine Bodensenke, in der sich zur Regenzeit Wasser sammelt. Die Vegetation um den kleinen Weiher muss für kambodschanische Verhältnisse üppig eingeschätzt werden. Wer vom Damrei Kandoeng Tempel zum Boen Khnar Tempel den direkten, nicht geebneten Weg durch den niederen lichten Wald wählt, stößt mit ziemlicher Sicherheit auf die Felsenreliefs von Koh Ker (Bild 7, 8 & 9). In der Ufernähe des kleinen Teiches sind noch einige recht naive Tierreliefs zu finden, die nichts mit den beschriebenen sakralen Reliefs gemeinsam haben. Der Autor ist geneigt, die beschriebenen Reliefs als bewusst angelegte Gebetsstätte unter freien Himmel einzustufen, als Rückzugsort für Mönche, die ungestört meditieren wollten. Wasser war vorhanden, so ließ es sich dort längere Zeit aushalten, womit ein Khmer-Retreat-Platz des 10. Jahrhunderts definiert wäre.
 
Eine wissenschaftliche Registrierung und Bewertung oder gar Freilegung der Koh Ker-Felsenreliefs scheint noch nicht stattgefunden zu haben. Seitens des Publikums hält sich die Wertschätzung dieser Reliefs im engen Rahmen, weil kaum jemand von der Existenz dieser Reliefs weiß.

Abschließend soll noch eine gewagte Vermutung geäußert werden. Das Tympanum vom Bakong Tempel (Bild 10) gibt unbestritten eine Darstellung Vishnus wieder, nämlich Anantashayin. Der Grund des Ur-Ozeans wird mit einer Kreuzblüten-Zierkante abgeschlossen. Darunter befinden sich drei gerundete Bildfelder. In jeweils einem Bild steht aufrecht eine Götter(?)Figur. Die drei Bilder könnten kurzerhand schlicht und einfach als Apsara-Darstellungen registriert werden. Doch Zweifler würden fragen: Was aber hätten tanzende Halbgöttinnen auf einem Vishnu-Tympanum verloren? Sind wirklich weibliche Wesen zu erkennen? Welche Götter/Göttinnen könnten dargestellt sein? Verbirgt sich vielleicht in dem leider sehr stark beschädigten Triptychon eine bislang nicht erkannte Trimurti-Darstellung?  Links, falls sich die Ansicht des Autors bestätigen ließe, wären Brahma, in der Mitte Shiva und rechts Vishnu abgebildet.

Begründung: Apsaras oder andere halbgöttliche tanzende Wesen sind am Bakong-Tempel nicht zu sehen. Alle weiblichen Bildwerke im Roluos-Gebiet sind Göttinnen (siehe Lolei Tempel und Preah Ko Tempel). Am 881 dem Gott Shiva geweihten Prasat Bakong finden sich auf den Tympana oder den Lintel keine Apsara-Bilder. Die Götter auf besagten Tympanum (Bild 10) zeigen sich in einer dem Gott Shiva zugewiesenen, meist ihm vorbehaltenen Pose: Shiva-Nataraja. Alle drei Figuren besetzen einen Raum, dessen Reinheit durch Lotosblüten betont wird. Eine Krone ist zu erkennen, die zweite Krone zu ahnen, die dritte ist verloren. Kopfschmuck der Apsaras schaut anders aus, es müssen Götterkronen sein. Andererseits lassen sich an keiner der Figuren irgendwelche Spuren von Hals- Arm- oder Beinschmuck ausmachen, auch die Attribute, falls je vorhanden gewesen, fehlen, das sind leider Verluste, welche die Deutung erschweren und die Annahme einer Trimurti nicht stützen. Wiederum unterstützt ein Faktum die Vermutung einer Trimurti: Auf keiner der bekannten Anantashayin-Darstellungen im Angkor-Gebiet, weder auf Tympana noch auf Lintel, tanzen in Vishnus Nähe Apsaras. Ein schlafend-träumend Schaffender benötigt keine Ablenkung, ihn verlangt nicht nach Tanz und Musik. Konzeptionell passen in das Bakong-Tympanum keine Tänzerinnen. Auf vielen später entstandenen Bildwerken anderer Angkor-Tempel erscheinen Apsaras meist stilisiert in größeren Gruppen, versammelt in Reihen, aber stets im inhaltlich anderen Kontext.

Hinweis: Im Artikel VISHNU IN ANGKOR aufzurufen in diesem Blog können sich interessierte Leser Bilder zu Vishnu Anantashayin ansehen.
Bild 10: Prasat Bakong (Roluos) – Tympanum
Bild 10: Prasat Bakong (Roluos) – Tympanum
Sämtliche Interpretationen aller vorgestellten Bildwerke entsprechen den persönlichen Intentionen des Autors, sind weder wissenschaftlich untermauert, noch verbindlich, sind also anfechtbar, können jedoch als Anregung und Hilfsmaterial für eigene Deutungen von Nutzen sein. 
​
Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
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    Autor Günter Schönlein

    Auf meinen bisher sieben Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen.


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