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Die Informationen der Internetseite https://www.cambotours.com/phnom-bayang-temple.html zu den Nebentempeln des Phnom Bayang stimmen mit den Namen, die zu den gleichen Tempeln vom Google Maps-Portal angegeben werden, nicht überein. Betreffs der Namen der Nebentempel vom Phnom Bayang Tempel besteht Klärungsbedarf. Um zusätzliche Irretationen zu vermeiden, wurde auf die Angaben der Tempelnamen in Khmer-Schreibweise verzichtet. Es folgt der notwendige Abgleich. Preah Ko Temple → Preah Kor Temple → südöstlich vom Phnom Bayang Temple East Ta Nhean Temple → East Kanang Temple → nordwestlich in Sichtweite zum Kloster West Ta Nhean Temple → North Kanang Temple → weiter nordwestlich vom Kloster Kampoul Ta Noun Temple → Kampoul Kanang Temple → 750m südwestlich vom Kloster Besagtes Kloster, westlich der kleinen Siedlung Phumi Tonleab gelegen, auf welches sich die richtungsweisenden Informationen zu den Tempeln beziehen, gilt als Bezugspunkt für alle weiteren Ausführungen. Weil Google Maps das Kloster nicht benannt hat, wäre die Klosteranlage als Bergkloster durchaus treffend bezeichnet, denn die Klostergebäude wurden auf einem felsigen Hügel errichtet. Bewaldete Felserhebungen kennzeichnen die landschaftliche Umgebung des Klosters. Die Wege zu drei von den beschriebenen Tempeln zweigen unmittelbar vom Klosterareal ab. Die kleinen Tempel im Umfeld vom 273m hohen Phnom Bayang bieten sich nach der Besichtigung des Phnom Bayang Tempel als zusätzliche Exkursion an. De facto sind vier Ziegeltempel in diversen Erhaltungszuständen zu begutachten, wobei zwei der Tempel die verbleibenden restlichen Tempelbauten an Schauwert deutlich übertreffen. Ambitionierten Touristen seien die Tempel Preah Ko und East Ta Nhean empfohlen, in beiden Fällen blicken Interessenten auf weitestgehend vollständig erhaltene Ziegeltürme. Die spärlichen Mauerfragmente der West Ta Nhean und Kampoul Ta Noun Tempel könnten Enttäuschungen hervorrufen. Der Architekturbestand rechtfertigt kaum den Weg zu den Ruinen (Meinung des Autors). Selbstredend ist jedem Menschen freigestellt, je nach Belieben alle vier, nur zwei oder keinen der Tempel zu besichtigen. Der Preah Ko Tempel ist nach dem Abstieg vom Phnom Bayang Tempel das nächstliegende Ziel. Es liegt an der Wegstrecke zwischen dem Beginn der Betonpiste am Fuße des Berges, wo Mopedfahrer sich für den Transfer anbieten, und dem eigentlichen Ausgangspunkt für den Aufstieg zum Phnom Bayang Tempel. Wenige Schritte nur trennen den Tempel vom Fahrweg. Ein kurzer Zwischenhalt ermöglicht die Besichtigung. Eine wohl nachträglich, nur geschichtete Lateritmauer säumt den kurzen Zugangsweg zum Tempel. Der Eingang vom Tempel (östlich ausgerichtet) wirkt riesig und wenig vertrauenserweckend, weil Türrahmen, Säulen, Lintel und Tympanum fehlen. Die drei Fassaden mit Scheintüren und Pilastern erscheinen großflächig und nüchtern. Hoch angesetzte weit ausladende Kapitelle rahmen die schmucklosen Wände. Dichte Vegetation umschließt den Tempel und verdeckt fast vollständig das Fundament, die Basen und etwaige Gesimse. Der Sakralraum ist an Leere nicht zu übertreffen. Von der ehemaligen Ausstattung ist nichts im Tempel verblieben. Außer Opfergaben, auf dem improvisierten Altar arrangiert, gibt es nichts zu sehen. An einem in Augenhöhe auf der rechten niedrigeren Lateritmauer präsentierten Sandsteinfragment sollten Besucher nicht achtlos vorbeigehen. Dieser nur an einer Fläche bearbeitete Stein könnte Teil eines Pfeilers oder einer Traverse gewesen sein. Das Augenmerk ist auf das besondere Relief zu richten. Ein regelmäßiges Waben-Blüten-Muster kontrastiert mit einem dichten Pflanzendekor. An keinem Tempel in Angkor findet sich dieses ausgefallene, wahrscheinlich einmalige Design. Stilistisch lässt sich das unübliche Design keiner Angkor-Periode zuordnen. Der Stein passt nicht zur Schlichtheit des Preah Ko Tempels. Der sehenswerte Stein wurde vermutlich in einer Post-Angkor-Periode bearbeitet. Die eindrucksvolle kurvenreiche Bergabfahrt führt hinab in das kleine Dorf Phumi Tonleab, im Ort zweigt eine schmale Straße (R2) ab, die am Bergkloster endet. In Sichtnähe zum Kloster steht der East Ta Nhean Tempel, ein Ziegelbau in halbwegs gutem Zustand. Eine Rundum-Bandage aus Holzgerüsten und Stahlseilen hält die Mauern zusammen, verhindert den Einsturz des Tempels. Das in der Neuzeit aufgesetzte Dach schützt den Innenraum vor Wassereinbruch. Drei Fassaden zeichnen sich durch klare Konturen an den Scheintüren, Pilastern und Kapitellen aus. Der Anblick dieses Tempels ruft kaum Staunen hervor: ein Ziegeltempel in sachlich schlichter Bauweise. Nur im Eingangsbereich neben und über der Tür sind noch Reste ehemaliger Dekorationen vorhanden. An den zwei Pfeilern ist das von Perlbändern eingefasste durchgängig florale Muster noch gut zu erkennen. Über dem Türsturz wurden neue Ziegel eingesetzt, zurück blieb eine kahle Fläche. Welches Relief hier verloren ging, bleibt der Phantasie des Betrachters überlassen. Zwischen den Kapitellen spannen sich ein gerades und ein gewölbtes Querband, an beiden Bändern haben sich Spuren von Ziegelreliefs erhalten. An den schräg vorspringenden Kapitellflächen fallen Gesichter-Reliefs auf, die besser am rechten als am linken Kapitell zu sehen sind. Dargestellt ist Kala, der Herr über die Zeit. Sein Antlitz, meist eine furchterregende Grimasse, oftmals im Verbund mit Naga und Makara zu sehen, hier jedoch allein, lässt sich in Kambodscha variantenreich nachweisen. Immer ist Kala ein Abbild der Vergänglichkeit bzw. Symbol für Sterben und Werden. Kala erscheint häufig auf Türstürzen, ist also hier auf den Kapitellen über der Tür nicht völlig deplaziert. Einen dreigeteilten Türrahmen mit überstehenden Querjoch haben die Khmer nirgends gebaut, das konnten die Khmer-Baumeister besser. Die Verwendung des dunklen schieferartigen Materials ist so unkonventionell wie auch der Türrahmen primitiv gefügt ist. Der glatte Rahmen widerspricht der Harmonie, welche die reliefierten Pfeiler und Kapitelle hervorrufen. Tempeleingänge aus dieser Zeit sehen anders aus. Leider bietet sich zum Preah Ko Tempel keine Vergleichsmöglichkeit in der Nähe an. Auch an den anderen Nebentempeln fehlen die Bauteile der Eingangsbereiche. Was ist am East Ta Nhean Tempel geschehen? Was wurde hier verändert? Mit analytischen Blick lassen sich Mängel und Fehler erkennen, die einen Umbau, eine nachträgliche Veränderung, unter Vorbehalt bestätigen. Die glatte Mauerfläche zwischen den Pfeilern ist im unteren Bereich unterbrochen. Zwei Steinreihen sind eingerückt, bilden mit dem Querjoch eine Fläche, die der Größe von einem üblichen Türsturz gleichkommt. Türstürze ruhen auf dem Türrahmen und auf vorgestellten Türsäulen, deren Platz neben den Pfeilern ist frei. An den beschriebenen Stellen könnten Türsturz und Säulen ihren Platz gehabt haben. Diese Vision ist nicht völlig abwegig. Geschätzt beträgt die Entfernung zwischen East Ta Nhean und West Ta Nhean Tempel etwas mehr als 100m (Luftlinie). Der direkte Weg ist beschwerlich, Felsbrocken sind zu überwinden. Google Maps bietet eine bequemere 600m lange Alternative an. Wer den Weg nicht scheut, steht vor den Überresten eines schlichten Ziegeltempels. Keine der Fassaden befindet sich im vollständigen Zustand. Interessant und aufschlussreich im Zusammenhang mit der Betrachtung des East Ta Nhean Tempels ist der Torbereich. Ein gebrochenes Sandstein-Querjoch lagert auf den Mauern. Runde gemauerte Scheinsäulen stützten vielleicht einen Türsturz. (Hinweis: Ansichten vom West Ta Nhean Tempel und vom Kampoul Ta Noun Tempel sind via Google Maps/Street View abrufbar.) Am Kampoul Ta Noun Tempel stoßen Besucher auf umfassende Veränderungen der ursprünglichen Baustubstanz. Der von Seitenmauern begrenzte Zugangsweg kann nur eine Ergänzung aus neuerer Zeit sein. Vom Tempel selbst haben sich, von der Südfassade abgesehen, nur mannshohe Mauern erhalten. Das Wellblechdach erhebt den Tempel nicht zum Schmuckstück. Eine gehörige Portion Enthusiasmus ist aufzubringen, um für diesen wenig ansehnlichen Tempel einen rund 800m langen permanent ansteigenden Weg in Angriff zu nehmen. Fazit: Von vier Nebentempeln können zwei Tempel zur Besichtigung empfohlen werden. Der Autor und seine Begleiter haben ihren Besichtigungseifer auf den Preah Ko und den East Ta Nhean Tempel beschränkt, jene Nebentempel, die hier mit Fotos und Beschreibungen dokumentiert sind. Die Online-Begutachtung der anderen Tempel genügte uns. Stattdessen konzentrierten wir unsere Aufmerksamkeit auf das sehenswerte Bergkloster. Nach bewährter Angkor-Tradition wachen Kala, Makara und Naga über den Eingang zur Tempelhalle. Ohne dieses grandiose Triumphirat kommt kein Kloster, kein Tempel aus, auf diese drei göttlichen Wesen und ihre apotropäische Ausstrahlung wird vertraut. Zahlreiche Buddha-Statuen und ungezählte Opfergaben zeugen vom religiösen Alltag im Kloster. Die Gaben variieren, geopfert werden Wasser, Obst, Kerzen, Räucherstäbchen, Blumen, Geldscheine, kleinere und größere Statuen. Mit der unmittelbaren Nachbarschaft von Vishnu- und Buddhastatuen haben kambodschanische Buddhisten kein Problem. Religionsübergreifende Toleranz versuchen sie als ein Gebot ihres Lebens zu realisieren. Der Gott Vishnu im Freien wird gleichermaßen verehrt, wie ein Rishi in einer kleinen gemauerten, gekalkten Nische, selbst eine noch nicht vollendete Buddha-Statue wird liebevoll mit bescheidenen Opfergaben bedacht. Wer in der Provinz Takeo unterwegs ist, sollte unbedingt den Phom Bayang Tempel als Ziel auf seiner Projekt-Liste führen, diesen Tempel nicht gesehen zu haben, ist ein Verlust. Kein Manko ist es, auf die Besichtigung der Bayang-Nebentempel zu verzichten, sie besichtigt zu haben ist eine Ergänzung, die nicht alle Touristen zufrieden stellen wird, doch für einige Kunstliebhaber zum Pflichtprogramm gehört.
Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones
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Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher acht Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
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