Betreffs lokaler Gegebenheiten und baulicher Eigenheiten entspricht die Höhle 26 der Höhle 19. In beiden Fällen ist der Besucher betreffs der Sichtweise auf die Fassaden eingeschränkt. Hier wie dort beherrscht ein von vielen Reliefs umgebenes riesiges Kudu (Hufeisenfenster) die Frontseite. Der Vorbau der Höhle 26 ist eingestürzt. Vier Säulenstümpfe markieren die vormaligen Ausmaße der Überdachung. Die Eingangsfront zur Chaitya wird durch einen Haupt- und zwei Nebeneingänge gegliedert. Der Mitteleingang und die Seiteneingänge werden von figuralen Reliefbändern eingerahmt. Rechts und links schließen kleinere Hallen die Frontseite seitlich ab. In beiden Höhlen wird eine opulente Chaitya betreten. Es bleibt schlussendlich Geschmacksache, welcher Chaitya (Höhle 19 oder 26) der Vorzug eingeräumt wird. Architektonisch und in der Ausstattung gleichen sich die Hallen, jedoch bei dem Stupa und in den Feinheiten der Dekoration scheinen die Unterschiede deutlich auf (vergleiche Bild 15.3 & 15.4). Runde Säulen mit Amalakas tragen die Kapitelle auf denen jeweils der rundum durchgängige Architrav ruht. Die Säulen der Chaitya 19 sind schräg kanneliert, die Säulen der Chaitya 26 sind schräg und senkrecht kanneliert. Betreffs der Amalakas findet sich in der Chaitya 26 eine Steigerung, auf den Amalakas wurden nochmals halbe Amalakas aufgesetzt. Je vier weibliche stehende Figuren verbinden die ganzen mit den halben Amalakas. Auf den Halbkissen (Amalaka) lagern die Kapitelle, die wiederum mit je einem rechteckigen Buddha-Relief und je zwei Viertelreliefs mit Mithuna-Paaren dekoriert sind. Die Motive variieren, Buddha ist in verschiedenen Haltungen dargestellt, auch die Mithuna gleichen sich nicht. Der Architrav ist etwas vorgerückt. Mittig über den Kapitellen bzw. unter dem Architrav schauen Ganas (oder Yakshas?) in den Raum hinunter. Sie verbinden die Kapitelle mit dem Architrav, dieser ist besonders aufwendig geschnitten. Je ein breites Relief (drei Bilder) und ein schmales Relief (ein Bild) wechseln einander ab, alle Reliefs stehen ein wenig hervor. Eingerückte (versenkte) schmale Buddha-Reliefs trennen die vorstehenden Reliefs, wodurch die Wirkung der größeren Bilder zusätzlich betont wird. Viel Aufwand wurde betrieben, um dem Ensemble von Kapitellen und Architrav eine nie zuvor in Ajanta vorhandene Lebendigkeit zu verleihen. Die bewundernswürdige Kleinarbeit geschah zu Ehren Buddhas. Kein Hammerschlag war umsonst oder zu viel. Hier haben sich die Bildhauer übertroffen. Ist es vermessen, diese bildhauerische Glanzleistung als Ajanta-Barock zu bezeichnen? Freilich war der kunstgeschichtliche Terminus Barock im fünften nachchristlichen Jahrhundert noch längst nicht geprägt. Der Votivstupa der Höhle 26 wirkt etwas gedrungen, ohne an äußerer Schönheit eingebüßt zu haben, er ist nicht ganz so hoch geraten, wie der Stupa der Höhle 19, dafür ist er rundum mit herrlichen Reliefarbeiten versehen. Noch der Kubus ist mit Figurenwerk besetzt: Vidyadharas und Vidyadharis geben sich paarweise die Ehre (Bild 15.8). Der Aufbau über dem Kubus entspricht einer klassischen Reliquienkammer. Auf den Flächen der quadratischen Kammer sind jeweils drei stehende Buddhas zu sehen. Der leicht konische Schaft vom Stupa ist rundum zweireihig mit Buddha-Statuen verziert. Kudu-Bänder trennen die untere von der oberen Bildreihe. Die Frontseite vom Stupa wird vom sitzenden Buddha dominiert. Die Bank (der Thron) ist als Löwenthron gearbeitet. Buddhas Füße ruhen auf einem Lotos, den Lotos stützt das Nagaraja-Paar. Neben dem Lotos ist noch je ein Elefant zu erkennen. Hinter und über dem Buddha schweben die üblichen halbgöttlichen Schutzwesen. Zwei runde Säulen tragen ein mehrfach gestuftes Dach, dadurch wird der Eindruck verstärkt, Buddha säße in einem Tempel (Bild 15.6 & 15.7). In der Chaitya ist zwischen den Säulen und der Wand ein breiter Gang geschaffen. Der Umlauf, vorbei an zahlreichen Wandreliefs, ist nicht nur ungehindert möglich, sondern zum Gebet vorgesehen. Etliche legendäre Szenen aus dem Leben Buddhas und der Buddha selbst finden sich kunstvoll in Stein geschnitten. Im Uhrzeigersinn (von linker nach rechter Seite) abgeschritten fällt zunächst der liegende Buddha im Mahaparinirvana auf (Bild 15.9). Das folgende großformatige Relief schildert die Verlockungen Maras, den Versuch, Buddha von der Meditation abzubringen. Erschreckende Wesen einerseits und betörend schöne Frauen (Maras drei Töchter) andererseits bedrängen den Buddha (Bild 15.10, 15.11 & 15.12). Auf der rechten Wandseite vom Umlauf ist eine Fülle von Buddha-Reliefs zu sehen (Bild 15.13). Trotz faszinierender Pracht im Innern der Chaitya sollte auch einigen schönen Reliefs im Außenbereich uneingeschränkte Aufmerksamkeit zuteilwerden. Die Auswahl von vier Reliefbeispielen (Bilder 15.14 – 15.17) dokumentiert die Verschiedenheit der Ausdrucksmöglichkeiten indischer Bildhauer. Selbstredend steht vorrangig der Buddha in unterschiedlichsten Haltungen im Fokus (Bild 15.14 & 15.16), doch auch der Nagaraja (Bild 15.15) erfüllt als Beschützer seine Rolle, häufig zu finden im unteren Bereich mancher Türrahmen. Nur die umfassende Betrachtung einer jeden Höhle erschließt die Vielfalt künstlerischer Entfaltung, denn nur im Vergleich heben sich großartige Kunstwerke von handwerklich mittelmäßig gelungenen Reliefs ab. Manche Figuren wirken äußerst statisch, um nicht zu sagen steif, eine Haltung, die sich bestenfalls als Würde auslegen ließe und andere Figuren stehen äußerst lebhaft vor uns. In besagten Fällen bedienten sich die Steinschneider einer erprobten Körperhaltung, die im Sanskrit als Tribhanga bezeichnet wird, einem dreifachen Körperschwung, welcher den Figuren Lebendigkeit verleiht (Bild 15.15 & 15.17). Jene in Indien entwickelte Art der Menschendarstellung reicht über 2000 Jahre zurück und hat sich über den gesamten südostasiatischen Großraum verbreitet. Das mehrfach gerahmte Buddha-Relief (Bild 15.16) erscheint durch die Einfassungen tiefer als es in Wirklichkeit ist. Dieser Buddha hält in seiner linken Hand eine Lotospflanze mit Wurzelknolle und Blüte in der Hand. Umgeben ist der Erhabene von etlichen himmlischen halbgöttlichen Wesen, Vidyadharas und Gandharvas. Die Anleihen aus dem hinduistischen Bilderkanon als Übernahmen in das buddhistische Götterpantheon sind signifikant und harren noch immer wissenschaftlicher Aufarbeitung. Besucher, die Vollständigkeit anstreben und sämtliche Höhlen besichtigen wollen, werden zu ihrem Leidwesen feststellen, das nicht alle Höhlen zugänglich, weil verschlossen sind. Aus genannten Gründen bleibt zu empfehlen, alle geöffneten Höhlen zu begutachten und die unvollendeten Höhlenanlagen vom Besichtigungsprogramm nicht auszuschließen. Es wäre ungerechtfertigt, an den vermeintlich unwichtigen Höhlen achtlos vorbeizugehen. Die Veranda der Höhle 24 verheißt mehr als das Innere der Höhle 24 zu bieten vermag. Im Gegensatz zur Veranda, deren Zustand als fertig angesehen werden darf, sind die Arbeiten in der Vihara abgebrochen worden. Ein ausgewogenes Ensemble aus sechs Säulen und zwei Wandhalbpfeilern zeichnet die Veranda der Höhle 24 aus (Bild 16.1). Fraglich bleibt allerdings, ob die würfelförmigen Basen der Säulen tatsächlich so spartanisch gedacht oder hier nur die Rohformen für zukünftige Dekorationen ausgeführt worden sind, ebenso lässt sich spekulieren, ob nicht beabsichtigt war, die kahlen Flächen über den Kapitellen mit Reliefs zu bedecken, so wäre ein respektabler, ansehnlicher, durchgängiger äußerer Architrav entstanden. Die Kapitelle vom mittleren Säulenpaar (Säule 3 & 4) sind am feinsten gestaltet. Zwischen diesen prächtigen Säulen gehen die Pilger/Besucher hindurch, um zum ansehnlich verzierten Eingang der Vihara zu gelangen. Im oberen Bereich der Eingangstür fällt die Pracht der Reliefausstattung besonders auf (Bild 16.2). Zwei Göttinen auf Makaras beschließen das Querjoch der Tür, hier kann es sich nur um die Göttin Ganga handeln, Ganga nutzt als Reittier einen Makara (Bild 16.2 links und rechts oben). Mehrere Mithuna-Paare füllen den inneren Türrahmen von oben nach unten (Bild 16.3). Den Bodenbereich der äußeren Türfüllung halten Ganas und Yakshas besetzt (Bild 16.4). Mit feinen Reliefmustern sind die Säulen dekoriert (Bild 16.5.), noch feiner und noch detaillierter sind die Halbpfeiler bearbeitet. Hier tauchen wieder die Makaras im Halbmedaillon auf, allerdings ohne Göttin (Bild 16.6 oben). Das Familien- bzw. Gruppenbild im unteren Medaillon (Bild 16.6 unten) vermochte der Autor nicht zu deuten, ein Manko, welches die Wirkung der excellenten Dekorationsvielfalt nicht mindert. Die Muster und deren Gliederung sind derart perfekt, als hätte an diesem Halbpfeiler ein Bildhauer sein Meisterstück liefern müssen. Mit etwas Phantasie wird die Pracht vorstellbar, wenn dieser Bildhauer die Würfelbasen der Säulen verziert hätte . . . wir müssen nicht träumen, in situ finden sich genügend wunderbare in Stein geschnittene meisterhafte Arbeiten. Anschauliche Beispiele für diese Behauptung liefern die Bilder 16.7 & 16.8, die Sichtfronten der Kapitelle sind mit halbgöttlichen Figuren-Relief bedeckt. Die unvollendete Höhle 24 bietet umfassend Einsicht in den damaligen Arbeitsprozess. Nichts ist fertig, nur die architektonisch vorgegebenen Raumstrukturen sind erkennbar. Die Arbeiten müssen abrupt unterbrochen und niemals wieder aufgenommen worden sein. Aus dem halbfertigen Zustand ist zu schließen, dass an vielen Stellen zeitgleich gearbeitet wurde. Im hinteren Bereich war ein Kultraum mit Nebenräumen geplant. Zu beiden Seiten sollten Wohnzellen enstehen (Bild 16.9). Eine Pfeilerreihe hätte den Vorraum vom Hauptraum getrennt. An einem Pfeiler hat wohl der Meister vorgearbeitet, er schuf ein Muster für alle weiteren Pfeiler, doch seine Vorgaben beschränkten sich lediglich auf den gerundeten Schaft und den Amalaka. Das Kapitell zeigt nur Teile der Reliefierung, die Basis ist grob zur Würfelform behauen und weist noch keine Konturen auf (Bild 16.10). Auch die Höhlen 23 und 22 gelten als unvollendet, wenngleich dort der Fertigungszustand der Innenräume wesentlich weiter fortgeschritten ist, als in der Höhle 24. Mit Ausnahme der Höhle 26 wurden die benachbarten Höhlen 20, 21, 22, 23 und 24 nach einem weitesgehend vereinheitlichten Baukonzept realisiert. Dem Anschein nach sollten möglichst schnell mehrere Klöster (Viharas) in den Fels getrieben werden. Eine Veranda, der Zentralraum mit Kultraum, teilweise vorhandene Seitenkapellen und Wohnzellen sind die Erkennungsmerkmale dieser Höhlenklöster. Bekannt und erforscht sind 30 Höhlen in Ajanta, doch die Höhlen 25 und 27 bis 30 sind aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich, weshalb sie in den offiziellen Besichtigungsrundgang nicht eingebunden sind. Nicht sämtliche Höhlen gesehen zu haben, ist kein wirklicher Verlust. Die schönsten Klosteranlagen sind für das Publikum erschlossen und problemlos zu besichtigen. Neben den Ajanta Caves stehen die Ellora Caves hoch in der Gunst des Publikums. Beide Komplexe zählen zu den Hauptattraktionen in der Region Aurangabad (Bundesstaat Maharashtra). Die nur mit geringen Fahraufwand erreichbaren kleineren Arangabad Caves im nördlichen Stadtgebiet von Aurangabad geraten auf Grund der magischen Anziehungskraft von Ajanta und Ellora leider zu Unrecht stark ins Hintertreffen.
Übersicht zum Inhalt der AJANTA CAVES Artikel: Teil 1: Höhle 1, 4, 7, 21, 9, 10, 11 Teil 2: Höhle 12, 16, 17, 19 Teil 3: Höhle 26, 24, 23, 22 Hinweis: Dringend abzuraten ist vom Erwerb der deutschsprachigen Buchausgabe AJANTA UND ELLORA Text: Rajaram Panda & Fotos: Vipul Mittal erschienen bei Mittal Publications Neu Delhi Die Übersetzung ist unerträglich unzureichend, das erfreulichste an dem Buch sind die Bildwiedergaben, welche im Vorfeld der Besichtigungen informativen Zwecken durchaus dienlich sein können. Hilfreicher als die erwähnte Buchausgabe waren dem Autor der deutschsprachige und der englischsprachige WIKIPEDIA-Artikel zu den Ajanta Höhlen bzw. Ajanta Caves: https://de.wikipedia.org/wiki/Ajanta-H%C3%B6hlen https://en.wikipedia.org/wiki/Ajanta_Caves Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones
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Die Ausstattung der Vihara Höhle 12 ist bewusst schlicht angelegt. Einziger Schmuck sind die Kudu-Fenster über den Eingängen zu den jeweiligen Zellen. Im Unterschied zu den Chaitya-Höhlen wurde in den Vihara-Höhlen gelehrt, gelebt und gewohnt, erkennbar an den zahlreichen Nebengelassen. Einmalig und äußerst ungewöhnlich in Ajanta fällt die Fassade der Höhle 16 aus dem gewohnten Rahmen. Eine solche Eingangsfront ist auch an anderen Höhlentempeln auf dem Dekkan nicht nochmals realisiert worden. Zwei mächtige Elefanten flankieren den schlichten Treppenaufgang zum Hauptraum (Bild 11.1). Die Anlage ist als Vihara konzipiert und gilt als größte Klosterhalle in Ajanta. In der großen Haupthalle der Vihara befinden sich neben dem im hinteren Hallenbereich angeordneten Heiligtum weitere Seitenkapellen und kleinere Zellen (Bild 11.2). Zwei elegant verzierte quadratische Pfeiler mit Kapitellen und quadratischen (!) Amalakas geben dem sitzenden Buddha (dargestellt im Lehrgestus) einen würdigen Rahmen (Bild 11.4). Alle anderen Pfeiler im Raum sind im unteren Bereich oktogonal gestaltet, im mittleren Bereich mit feiner Kannelur versehen, um oben mit schlichten würfelartigen Kapitellen zu enden, diese Einfachheit hebt die feinen Verzierungen der Pfeiler deutlich hervor (Bild 11.3). Die teilweise noch erhaltenen in schwarz-weiß gehaltenen floralen Bemalungen entsprechen den Deckenbemalungen. Die wunderbar farbigen Wandmalereien sind nur noch partiell zu erkennen. In dieser Höhle fällt der beklagenswerte Verlust der Wandbilder besonders drastisch ins Blickfeld. Die Buddha-Statue wirkt körperlich ausgesprochen füllig, etwas Riesenhaftes haftet der Statue an, der Mangel an Eleganz ist betrüblich. Der Bildhauer vermochte nicht spartanische Strenge der von Buddha gepriesenen Lebenshaltung, welche körperliche und geistige Ausgeglichenheit fördert, auszudrücken. Andererseits sind alle Randfiguren neben bzw. hinter dem Buddha mit leichteren Werkzeugen gehauen und harmonisch in Szene gesetzt: zu sehen sind zwei Chowri bearer (Menschen mit Chowri, das ist ein Fliegenwedel, üblicherweise aus einem Yak-Schwanz gefertigt) und ebenfalls jeweils paarweise vorhanden zwei Makaras und andere mythologische Tiere (Bild 11.4). In Höhle 16 gilt es aber auch unbedingt die Blicke zur Decke hin zu richten. Wenn auch die Nackenwirbel schmerzen, die Blicke verweilen unwillkürlich länger als nur einen Moment im Deckenbereich. Die strenge geometrische Gliederung ruft den Eindruck einer Kassettendecke hervor. Ganz gewiss haben die Steinbildhauer vermutlich nicht an Zierrat gedacht, als sie die unvergleichlichen kunstvoll gearbeiteten Dekorationselemente schufen, ihnen lag wohl eher daran, mythologische Gestalten abzubilden, denen apotropäische Schutzwirkungen zugetraut wurden. Die Felsendecken dieser und aller anderen Höhlen würden auch ohne angedeutete Traversen und Balken nicht einstürzen, denn die Pfeiler tragen die Hauptlast, so gesehen sind die verzierten Balken und Traversen nur als wunderschöne Dekorationen zu bewerten, sie sind statisch keineswegs erforderlich. Die schönen Deckendekorationen verstärken den sakralen Charakter in diesem Raum. Ausgeprägte Einzelfiguren und Paare schmücken die Deckenbalken, welche die Pfeilerkapitelle miteinander verbinden. Sehr fein bis ins letzte Detail gearbeitete Figuren blicken auf die Besucher herab. Besonders die Paare überzeugen durch ihre natürliche Anmut (Bild 11.6 & 11.7), es könnten Mithuna (himmlische Liebespaare) gemeint sein. Nichts kann diese Menschen trennen, sie gehören zueinander. Mithuna-Paaren werden apotropäische Schutzwirkung zugetraut, weshalb sie häufiger an Fassaden, in Veranden und auf Kapitellen indischer Höhlentempel ansässig sind, jedoch als Balkenverzierungen sind sie eher die Ausnahme. Die kräftige, stämmige, männliche Figur (Bild 11.8) ist keineswegs mit einem in Stein gehauenen Sumo-Ringer zu verwechseln, eher ist an einen Yaksha zu denken. Das Bild 11.8 ruft fälschlicherweise den Eindruck hervor, dass dieser Yaksha unmittelbar vor uns stünde, dem ist nicht so, er hat an der Decke Position bezogen und schaut im übertragenen Sinn auf das Erdenleben hinab. Ähnliche Figuren finden sich an Tempeln in Indonesien, Sri Lanka und in Höhlentempeln Südindiens, dort sind sie häufig in den Außenbereichen heimisch. Die Yakshas zählen zu den Naturgeistern, sie werden den halbgöttlichen Wesen zugeordnet. Ihre Herkunft und Aufgaben sind schwer zu erläutern. Eines ist den Yakshas gemeinsam, sie üben meist eine Schutzfunktion aus, können aber auch für Menschen schädliche Handlungen ausüben, weshalb sie vorsorglich gefürchtet werden. Bekannt sind Yakshas mit aufgebürdeten Lasten, auch stützen sie im Außenbereich Gebäudeteile. Westlichen Kunstfreunden drängt sich der Vergleich zu den Atlanten auf, wahrscheinlich ist es nicht allzu vermessen, Yakshas mit Atlanten gleichzusetzen. Vor fast allen Ajanta-Höhlen, meist neben den Eingängen, stehen Informationstafeln, gottlob in Englisch (Bild 12). Wäre der Text in Hindi, Kannada, Tamil Nadu oder einer anderen indischen Sprache verfasst, könnte, von einheimischen Touristen abgesehen, keiner den Text lesen. In Kurzform erfährt das Publikum die wichtigsten Fakten zum jeweiligen Höhlenkloster und Hinweise auf die Besonderheiten der Ausstattung. Bekannt ist das Mahayana-Kloster (Höhle 17) für seine zahlreichen Jataka-Darstellungen an den Wänden. Tatsächlich sind alle Wände, Decken und Säulen bemalt. Jataka bezeichnet ein Sammelwerk von Geschichten, die das Leben des historischen Buddhas glorifizierten, welches späterhin mit Darstellungen aus den früheren Leben Buddhas erhebliche Erweiterungen erfuhr. Was Wunder, dass sich Maler und Steinschneider von den zahlreichen Geschichten anregen ließen. Der Hauptraum überwältigt in zweifacher Hinsicht, zum einem faszinieren die herrlichen Farben der Bilder, zum anderen beeindruckt die Architektur, hier vor allen die filigranen Reliefs der Säulen, Kapitelle und Balken. Nicht allein die Wandbilder (Bild 12.6 – 12.11) und die Buddha-Statue (12.2 & 12.3) müssen als Hymnus auf die Verdienste und Erkenntnisse des Erhabenen verstanden werden, auch die kleinen Reliefs auf den Kapitellen preisen ihn. Der Stupa, das ist kein Geheimnis, gilt als anikonische Buddha-Darstellung (Bild 12.4 & 12.5). Die Auswahl und paarweise Zusammenstellung der Wandbilder folgt ästhetischen Gesichtspunkten. Gezeigt werden nur Ausschnitte aus großangelegten Szenerien. Der Versuch, die Bilder inhaltlich zu deuten, wird geflissentlich unterlassen. Die szenische Vielfalt und die prächtigen Farben wirken ohnehin aus sich selbst heraus, wobei die Farbgebung vom künstlich kalten Scheinwerferlicht erheblich verfremdet wird. Das warme Braun der meisten Szenen (Bild 12.6 & 12.7, Bild 12.10 & 12.11) dürfte den ursprünglichen Farben näher kommen, als die grüngelben Farbwiedergaben (Bild 12.8 & 12.9). Wer die Höhle 19 betritt, der befindet sich in einer Chaitya, einem Andachtsraum. Die prachtvolle Fassade ist als überreich ausgestattete Schaufront zur Ehre Buddhas gestaltet. Die schier unglaubliche Harmonie der Außenfront setzt sich in der Chaitya fort. Prunk und Zierrat sind nicht mehr zu überbieten, mit einem Wort: die Höhle 19 ist unvergleichlich, zumindest in Ajanta. Nur beim Abstieg in den Ajanta-Talkessel ist, wenngleich aus großer Entfernung, eine unverzerrte Ansicht der Fassade der Höhle 19 möglich (Bild 13.1). Steht man direkt vor der Höhle stürzen die Linien, sie geraten außer Lot, alles wirkt schräg, die Architektur kippt, zumindest erfassen die Augen eine fast expressionistisch anmutende verschobene Ansicht (Bild 13.2). Vor lauter Figuren verlieren sich die Details, dabei ist alles streng symmetrisch gegliedert, wenn auch nicht absolut spiegelgleich. Das Kudufenster, die Säulen vom Vorbau und der Eingang laden förmlich zum Eintritt in den Andachtsraum. Die Betrachtung der Fassade erfordert die (optische) Zergliederung in Dutzende Einzelreliefs. Bei einer Gesamtansicht, die aus räumlichen Gründen ohnehin schwerfällt, weil der Betrachter nicht genügend Abstand gewinnen kann, verschwimmen die Details, die Ausgewogenheit der Reliefs ist nicht wahrnehmbar. Erst die fotografische Dokumentation in Einzelbildern eröffnet die Sicht auf großartige Kunstwerke. Es ist ein Genuss, die Fassade von oben nach unten anzuschauen bzw. abzulichten (Bild 13.4). Allein die beiden Großfiguren (Bild 13.5 & 13.7) neben dem Kudu und die Reliefbänder über den Figuren (Bild 13.6) sind meisterhaft geschnitten. Die Figuren sind verwandt, sie entstammen einer Spezies, es müssen Götter sein, obwohl sie höchst menschlich aussehen. Der Vergleich der Brustbilder beider Figuren zeigt die Individualität beider Männer (Bild 13.8 & 13.9). Die assistierenden Ganas zu ihren Füßen sind an Liebreiz kaum zu übertreffen. Die waagerechten Reliefbänder strukturieren die Fassade, wie auch die vorgezogen Säulen, die einen Balkon zu tragen scheinen, dem Eingangsbereich Tiefe verleihen. Die vierfach gegliederten Bänder neben dem Groß-Kudu (Bild 13.6) sind in ihrem Abwechslungsreichtum einzigartig. Jeweils ein Kudu-Band oben und unten geben die Einfassung für ein Löwenkopf-Band und ein Buddha-Band. Aus den oberen Kudufenstern schaut je ein Menschenpaar heraus, die unteren Kudus sind nur von einem Mensch besetzt. Löwenköpfe ragen aus zaunartigen Mustern hervor, florale Muster über den Löwen vervollständigen das Löwen-Band. Sitzende Buddhas mit verschiedenen Handhaltungen (Mudras) zwischen den Säulen machen das Band ansehnlich. Kleine Himmelsgeister (vielleicht Ganas) schweben über den Buddhas. Makaras mit weit geöffneten Mäulern flankieren die Buddhas. Ganas und Makaras sind Übernahmen aus dem hinduistischen Bilderkanon. Die Symmetrie der seitlichen Dekorationen der Veranda ist aufgehoben, beidseitig sind die Wände mit verschiedenartigen Reliefs geschmückt. Links wie rechts sind noch unbearbeitete Wandflächen zu sehen, die den Eindruck hinterlassen, als wären die Arbeiten vorzeitig abgebrochen worden (Bild 13.10 – 13.12). Bei genauer Betrachtung der unteren Fassadenbereiche fällt die Asymmetrie der Reliefs in Augenhöhe auf (Bild 13.13). Ein Relief auf der rechten Seite verdient besondere Beachtung: zwischen zwei Pfeilern schmiegt sich eine Buddha-Votivstupa. Dieses Relief kann als Vorausschau auf die große Votivstupa in der Chaitya, vielleicht sogar als Entwurf oder Musterrelief für den Stupa im Innenraum angesehen werden (Bild 13.14). Selbstredend ist der Unterschied vom Entwurf zum freistehenden, dreidimensionalen realisierten Objekt eminent, doch das Relief und der Stupa sind sich mehr als nur ähnlich, die nebeneinander gestellten Bilder 13.14 & 13.15 bestätigen diese These. Der Versuch, die Innenausstattung der Chaitya zu beschreiben, hieße eine längere Abhandlung schreiben zu müssen. Die Bilder 13.16 & 13.17 offenbaren ausreichend, mit welcher Phantasie die Säulen, Kapitelle und der umlaufende Architrav dekoriert worden sind, wobei wiederum, wie könnte es anders sein, Buddha-Bilder dominieren. Bei all der Reliefpracht nimmt sich der visuelle Wert der Malereien an den Wänden hinter den Säulen eher gering aus, allerdings ist der kunstgeschichtliche Wert der Wandbilder nicht zu unterschätzen. Fortsetzung im Artikel AJANTA CAVES Teil 3
Übersicht zum Inhalt der AJANTA CAVES Artikel: Teil 1: Höhle 1, 4, 7, 21, 9, 10, 11 Teil 2: Höhle 12, 16, 17, 19 Teil 3: Höhle 26, 24, 23, 22 Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Wer AJANTA sagt, meint mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit die in einem felsigen Talkessel angelegten gleichnamigen Höhlen. Die Höhlentempel gelten als Schmuckstück frühbuddhistischer Baukunst, umfassender definiert wäre von indischer Felsarchitektur zu sprechen. Zwei ausführliche Internetseiten (in Deutsch & Englisch) geben wesentliche, für Touristen wichtige Informationen zu den Höhlentempeln von Ajanta, dennoch wird hier der Versuch unternommen, noch einige Ergänzungen hinzuzufügen, die individueller Betrachtungsweise entsprechen und für manchen Besucher nützlich sein könnten. Von einem Aussichtspunkt oberhalb der Klosteranlage gelegen, erschließt sich dem Betrachter der markante an einer Flussbiegung gelegene Talkessel als natürlicher Raum, der sich den buddhistischen Mönchen über einen langen Zeitraum hinweg zur Einrichtung eines riesigen Felsenklosters anbot. Ein nicht zu verfehlender, recht steil abfallender, gesicherter Weg, der wunderbare Teilansichten vom Höhlenkomplex ermöglicht, führt hinunter in die hufeisenförmige Felsarena. Über zwei Brücken sind die Höhlentempel zugänglich. Wer einen weniger schweißtreibenden Zugang bevorzugt, kann von einem auf gleicher Höhe zur Klosteranlage gelegenen Parkplatz zur Anlage gelangen. Die Bilder 2.1 – 2.4 geben das Tal und die im Laufe von Jahrhunderten gewachsene Struktur der Klosteranlage wieder. Betonierte Wege und Stufen gewähren den sicheren Zugang zu den einzelnen Höhlen. Wer morgens seine Visite antritt, findet den Höhlenkomplex im besten Licht. Einige Tempel sind mit Vorhängen verdunkelt, hier gilt es Wandmalereien vor schädlicher Sonnenstrahlung zu schützen. Unwiederbringliche wertvolle Fresken gelten gegenüber anderen Höhlentempelanlagen auf dem Dekkan als besonderer Vorzug der Ajanta Caves. Das Zusammenspiel von flächiger Malerei und steinerner Formgebung ist eine geglückte Synthese künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten. Ehe die bemalten Flächen in den Veranden und Tempelräumen betrachtet werden, seien zunächst markante Außenansichten einzelner Höhlen ins Blickfeld gerückt. Die Höhle 1 wartet mit einer prachtvollen Fassade auf, die mit einem wunderbar gearbeiteten Fries und schönen Kapitellen glänzt. Sowohl der breite Mittelfries und die Friese über den seitlichen Veranden lassen in Sachen handwerklicher Ausführung und motivischer Vielfalt kaum Wünsche offen: erhalten hat sich eine der opulentesten Fassaden in Ajanta. Auf dem vierfach waagerecht gegliederten Mittelfries sind verschiedene Tiere und halbgöttliche Wesen (Apsaras) zu sehen, außerdem schauen aus den Fensterreihen (Kudus) Menschen heraus. Weitere Szenen mit Menschen könnten meditierende Mönche meinen, genauso gut wären in diesen Szenen Buddhas bzw. Episoden aus seinem Leben zu erkennen. Die seitlichen Friese sind sogar fünffach gegliedert, weil dort schlankere Säulen ohne Kapitelle gestaltet wurden, ergab sich Platz für eine dritte Fensterreihe am Fries. Kudus (hufeisenförmige Luken, hier als Scheinluken gestaltet) gelten als typisch indische Formelemente, die in der Tempelarchitektur häufig zu sehen sind. Die vollendete Harmonie zwischen dem Fries, den Kapitellen und den Säulen kann nur der Fantasie eines Meisters entwachsen sein. Die Gesamtwirkung der Fassade beruht nicht nur im Zusammenspiel aller Formen und Reliefs, auch im Detail erschließt sich die Besonderheit der herrlichen Frontansicht. Alle Elemente fügen sich durch scheinbar simple Selbstverständlichkeit zu dem wirkungsvoll erhabenen Eindruck, der die Pilger (Besucher) Staunen macht, dabei ist der Einsatz aller Formen betreffs Wirkung optimal und sehr durchdacht kalkuliert. Allein die Anordnung der runden, oktogonalen und viereckigen Säulenpaare und deren verschiedene Kapitelle oder die wechselnden Tier- und Menschengruppen auf den Reliefbändern der Friese bestätigen diese Behauptung. Unübersehbar sind die Amalaka, das sind die markanten runden faltigen Kissen, jene von indischen Bildhauern kreierten Bauteile, die später auch als Turmbekrönungen von Tempelbauten Einsatz fanden. Nicht alle Fassaden in Ajanta sind derart reich dekoriert und eher selten finden sich auf Bildbändern die Hamsa zahlreich versammelt. Die Hamsa (der Hamsa) sind nach der mythologischen Überlieferung die Heiligen Gänse, sie symbolisieren einerseits die Reinheit schlechthin und andererseits ist nicht zu vergessen, der Gott Brahma nutzt einen Hamsa als Vahana (Reittier). Bei intensiver Betrachtung der Bilder 3.1 – 3.6 erschließt sich das bislang Gesagte. Wissenschaftler meinen, die Höhle 1 als eine der späten, wenn nicht gar die zuletzt gebaute Ajanta-Höhle zu erkennen. Die späte Bauphase wird in die zweite Hälfte des fünften nachchristlichen Jahrhunderts datiert. Der Vergleich der Fassaden von Höhle 1 und 4 fällt zweifelsfrei zugunsten der ersteren aus. Kein Fries, keine Reliefs an den Kapitellen, spartanische Strenge ist das nüchterne Konzept, welches durch beruhigende Schlichtheit gemildert wird. Sehr gediegen wirken die sanft verjüngten oktogonalen Säulen, die trotz ihres Umfangs keinen wuchtigen Eindruck hinterlassen. Mancher Betrachter wird diese Fassade als Rohzustand bewerten, als nicht vollendet betrachten, denn Reliefs an den Kapitellen sind durchaus vorstellbar. Für die Nichtfertigstellung der Fassade spricht auch die seitliche karge Aussparung in der Felswand, hier war bestimmt ein Relief geplant (Bild 4.1 – 4.3). Wer genauer auf Einzelheiten achtet, dem bestätigt sich der unvollendete Zustand (Bild 4.2). Das klar definierte Rechteckformat am linken seitlichen Felsvorsprung kann nur die Vorarbeit zu einem Bildwerk sein (Bild 4.3). In der Höhle selbst, ein Vihara, übrigens die größte Versammlungshalle in Ajanta, ist ebenfalls das vorzeitige Ende der Arbeiten zu erkennen. Achtundzwanzig oktogonale Säulen trennen den Hauptraum vom Umgang, der in seitliche Zellen führt. Die Buddhastatue mit seitlich angeordneten Bodhisattvas im Vorraum bilden den Blickfang in dieser ansonsten kahlen Halle. Eine völlig andere architektonische Lösung bietet die Fassade der Höhle 7. Vier vordere und vier hintere Säulen tragen die Deckenlast der Veranda. Auf den vorderen Säulenpaaren liegen jeweils nach vorn ragende zwiefach gestufte Deckenvorsprünge mit Schein-Kudus, die der Veranda optisch mehr Räumlichkeit verleihen. Wiederum anders schaut die Fassade der Höhle 21 aus (Bild 6.1). Zwei quadratische Seitenpfeiler und vier runde Säulen auf quadratischen Würfelbasen stützen die Deckenlast, die auf breiten schmucklosen Kapitellen ruht (Bild 6.2). Schlankere Säulen tragen die mit Reliefs verzierten Traversen der Seitenkapellen der Veranda (Bild 6.3). Die Höhle 9 ist als Chaitya konzipiert, also ausschließlich für religiöse Kulthandlungen bestimmt. Eine halbrunde Apsis schließt die von einem Tonnengewölbe überdeckte Halle ab. An den oktogonalen Pfeilern, welche die Deckenlast tragen, befinden sich noch Reste ehemaliger Bemalungen. Der Blickfang in dieser Halle, bei deren Betreten westliche Besucher völlig zu Recht einen Kirchenraum assoziieren, ist der monumentale Stupa, der mit seiner archaisch gedrungenen Form nicht nur beeindruckt, sondern das Andachtszentrum des Raumes bildet. Wie üblich ist es möglich den Stupa zu umrunden, was im Uhrzeigersinn vollzogen wird. Die Pradakshina (Umrundung von Heiligtümern, Stupas und Statuen) hat als religiöse Praxis bis heute die Zeiten überdauert und wird sowohl von Buddhisten als auch von Hindus praktiziert. Meist werden die Umgänge mehrfach wiederholt, dabei kommen Mantras und Gebete murmelnd über die Lippen. Zu Ehren Buddhas, denn der Stupa gilt als anikonische Darstellung Buddhas, werden derlei Riten, wenn möglich mehrfach täglich wiederholt, im besten Fall quantitativ intensiviert. Diese Exerzitien, wie übrigens auch die Niederwerfungen, werden gezählt, die Summe ergibt die Verdienste, auf Verbesserung des Karmas wird gehofft und vertraut. Im Aufbau ist die Höhle 10 der Höhle 9 nicht nur ähnlich, sie bildet vom architektonischen Konzept das in den Ausmaßen etwas größere Pendant zur Höhle 9. Zweifellos sind die benachbarten Höhlen als Doppel-Höhle zu verstehen. Die speziellen Unterschiede der Stupas müssen nicht beschrieben werden, sie scheinen im Vergleich der Fotoansichten deutlich auf. Bei größeren religiösen Festivitäten wurden vermutlich zeitgleich beide Hallen benutzt, um allen Mönchen und Pilgern die Teilnahme an heiligen Handlungen und Initiationen zu ermöglichen. Die historische Ansicht der Höhle (Bild 8.2) aus einem Buch von James Fergusson zeigt den verfallenen Zustand im Jahr 1839, wahrscheinlich das Jahr in dem die Ajanta Caves wiederentdeckt wurden. Wir haben die Entdeckungen und Beschreibungen, sowie die Erhaltung bzw. die Restaurierung vieler Tempel und Höhlentempel Indiens engagierten Beamten der britischen Kolonialverwaltung zu danken, die den unwiederbringlichen kulturellen Wert solcher Denkmale zu schätzen wussten. Viele Kunstschätze landeten in Großbritannien, doch für die ortsunveränderlichen Tempelanlagen wurden die entsprechenden Rettungs- und Erhaltungsmaßnahmen eingeleitet und nicht unerheblich sind die von den Engländern veranlassten Museumsbauten in Indien. Nach der Unabhängigkeitserklärung und dem Abzug der Engländer aus Indien stehen die Tempelanlagen unter dem Schutz der indischen Regierung und den zuständigen archäologischen Behörden der jeweiligen indischen Bundesstaaten. Der Staat, die Regierung und die Menschen sind sich der kulturellen Hinterlassenschaften nicht ohne Stolz bewusst. Zur Rettung der Tempel wird größtmöglicher Aufwand betrieben. Der Zulauf des Publikums zu dieser UNESCO-Welterbe-Stätte spricht für sich. Die Malereien der Höhle 10, so wirksam und wunderbar sie strahlen, sind mit Vorbehalt zu betrachten. Von den Erstbemalungen sind nur noch Fragmente erkennbar, die meisten der ursprünglichen Bilder sind übermalt bzw. nachträglich aufgefrischt worden. Mehrere Farbschichten wurden nachgewiesen. Laien können kaum erkennen, welche Bilder die älteren und welche späterer Herkunft sind, was den Reiz der Farben und die Wirkung auf den Betrachter kaum mindert. Die vormals komplett bemalte Chaitya muss einen unbeschreiblichen Zauber ausgestrahlt haben. Die Gesamtheit der Bildwerke muss als farbige Verehrung Buddhas verstanden werden, wenn man so will als gemaltes Gebet. Auffällig in der Höhle 11 ist der Kultraum mit der Buddha-Statue, die Höhle ist als Vihara gedacht, somit für Gebet und Andacht vorgesehen. Buddha, der Erhabene, sitzt auf einem Thron, die Hände verraten den Lehrgestus (Bild 9.1). Besonders liebevoll wurden Thron und Nimbus gefertigt (Bild 9.2). Auf der Frontseite vom Thron sind das Rad der Lehre, zwei Gazellen, zwei Löwen und ein betender Mensch zu sehen (Bild 9.3). Das Rad der Lehre und das Gazellenpaar stellen dezitiert die Verbreitung von Buddhas Lehre dar. Tiere sollen im Hain von Sarnath seine ersten Zuhörer gewesen sein. Den Nimbus hinter Buddhas Kopf umschweben himmlische Wesen. In Schulterhöhe sind Makaras zu erkennen. Fortsetzung im Artikel AJANTA CAVES Teil 2
Übersicht zum Inhalt der AJANTA CAVES Artikel: Teil 1: Höhle 1, 4, 7, 21, 9, 10, 11 Teil 2: Höhle 12, 16, 17, 19 Teil 3: Höhle 26, 24, 23, 22 Fotos und Text: Günter Schönlein Die historische Zeichnung der Höhle 10 (Bild 8.2) ist im Internet als Gemeinfrei gekennzeichnet. Korrektur: Vanessa Jones Nachdem im Artikel Elephanta Teil 1 die Shiva-Reliefs der Höhle 1 vorgestellt wurden, folgen im Teil 2 Bilder und Erläuterungen zum Lingam-Schrein der gleichen Höhle und Beschreibungen der benachbarten Höhlen. Durch den Nordeingang der Höhle 1 gelangt der Besucher auf geraden Weg zum Trimurti-Relief, wer aber den Osteingang der Höhle 1 benutzt, der schreitet geradlinig auf den Lingam-Schrein zu. Wer Schrein sagt, untertreibt, richtiger wäre von einem Tempel im Höhlentempel zu sprechen. Über die wahren Größen- und Raumverhältnisse gibt Bild 2 Auskünfte. Menschen, die auf Elephanta gewesen sind, sollten sich nochmals die baulichen Gegebenheiten vergegenwärtigen. Den riesigen Raum als Höhle zu verstehen, ist fast abwegig und wird dem säulengestützten Tempelraum nicht oder nur bedingt gerecht. Die massiven Pfeiler tragen die Felsmassen, die auf dem durch mühevolle Handarbeit ausgehöhlten Saal lasten (Bild 1 & 2). Der quadratische, an vier Seiten offene Lingam-Schrein ist fester Bestandteil des Felsgesteins, er ist unlösbar mit dem Boden und der Decke verbunden, wie auch die Dvarapalas (Tempelwächter) mit den Wänden des Schreins verwachsen sind. Die schlichte Ausführung der Stufenaufgänge und Tore betonen die Opulenz der Wächterpaare neben den Eingängen. (Bild 2.1) Die Tempelwächter stehen erhöht auf einem Sockel (Bild 2.2 & 2.3). Ihre Übergröße (fast 5m Höhe) erschließt sich mit einem Blick auf Bild 2. Allein ihre majestätische Erscheinung flößt Ehrfurcht ein und scheint der Abwehr böser Geister zu genügen, denn Waffen trägt keiner der Dvarapalas. Wer mag, kann friedfertige Sanftmut in den Gesichtszügen entdecken (Bild 2.4). Leider sind die Wächterstatuen im unteren Bereich stark ramponiert. Nur ein Wächter mit einer assistierenden kleinen Figur hat sich erhalten (Bild 2.2). Vergleichbare Wächterpaare flankieren das Trimurti-Relief, dort sind die Figuren mit den Pilastern unlösbar verbunden. (siehe: Elephanta Teil 1 Bild 4.1 & 4.5). Durch vier Tore fällt gleichmäßig diffuses Licht auf das Heiligtum. Der Lingam im Haupt-Schrein der Höhle 1 ist nicht unbedingt als Prachtstück zu bezeichnen, fällt aber durch seine Größe aus dem üblichen Rahmen, auch die Yoni wirkt archaisch, als wäre nie eine glatte tischartige Fläche vorhanden gewesen. Der quadratische Altartisch (Yoni) mit Überlaufrand ist nur noch zu ahnen. Ein Somasutra (Auslauf) ist nicht vorhanden (Bild 2.5 & 2.6). Die östlich vorgelagerte kleine Vorhöhle zur Haupthöhle 1 beherbergt einen kleinen Lingam-Schrein und drei Bildwerke: nebeneinander angebrachte Reliefs, die an eine altarmäßige Anordnung erinnern und gleichzeitg westlich die Höhle begrenzen. Zu sehen sind ein großes Hauptrelief (die Matrikas) und zwei Seitenreliefs: Ganesha zur linken Seite und Kartikeya (Skanda) zur rechten Seite. Manche Autoren meinen im südlichen Seitenrelief Ganesha zu erkennen. Tatsächlich erscheinen die Matrikas meist im Kontext einer Legende, die mit den Muttergöttinnen verknüpft ist. Andakha der Dämon wollte Shivas Frau Parvati rauben, sein verschworener Mitkämpfer Nila nahm die Gestalt eines wütenden Elefanten an, der wiederum Shiva an den Kragen wollte. Virabhadra (ein Sohn Shivas) tötete den Elefanten-Dämon. Später strafte und tötete Shiva den Dämon Andakha. Diesbezüglich variieren die Überlieferungen bzw. existieren parallel in widersprüchlichen Aussagen. Hier wird vom Autor die These zur Debatte gestellt: nicht Ganesha, sondern der Elefanten-Dämon (alias Nila) ist in Stein geschnitten (Bild 3 & 3.1). Rechtwinklig flankieren hochformatige Seitenreliefs das breite Matrika-Relief, welches sich allerdings in äußerst schlechten Zustand befindet. Die fragmentarisch erhaltenen Göttinnen lassen sich zählen, so wäre festzustellen, ob es sich um eine Saptamatrika-Darstellung (sieben Göttinnen) oder um eine Ashthamatrika-Darstellung (acht Göttinen) handelt. Üblicherweise werden die Matrikas mit ihren Reittieren dargestellt, doch weder die Vahanas noch die einzelnen Göttinnen sind zu identifizieren, ein Mangel, der, wie schon erwähnt, auf den beklagenswerten Erhaltungszustand zurückzuführen ist. Einzig zu erkennen ist, die stehende Positionierung der Frauen, das ist wichtig, weil auch Reliefs existieren, welche die Göttinnen in sitzender Haltung zeigen. Die Reihenfolge der Göttinnen ist kanonisch vorgegeben und gleicht sich in vielen Darstellungen, es ist anzunehmen, dass sich der Bildhauer an die Vorgaben hielt. Zu sehen waren vormals von links nach rechts: Brahmani, Vaishnavi, Mahesvari, Indrani, Kaumari, Varahi, Narasimhi und als achte Göttin Chamunda (Bild 3.2). Das nördliche Relief mit Kartikeya (dem westlichen Publikum eher vertraut unter dem Namen Skanda) zeigt den Kriegsgott aufrecht stehend mit Speer in der Hand. Seine Krone und sein Halsschmuck verraten die göttliche Herkunft, er ist ein Sohn Shivas, die weibliche Figur an seiner rechten Seite könnte Parvati, seine Mutter, meinen (Bild 3.3). Die göttlichen und halbgöttlichen Figuren auf dem Nila- und Skandarelief entsprechen in adäquater Ausstattung den Shiva-Reliefs in der Haupthöhle, wodurch sich optisch und ideell ein innerer Zusammenhang erschließt. Alle Reliefs verbindet konzeptionell ein Thema: unumstößlich die Shiva-Verehrung. Bemerkenswert ist das altindische Zitat der Kudu-Fenster, welche die obere Schlussleiste vom Matrika-Relief auflockern. Aus den hufeisenförmigen Bögen schauen Kala-Masken heraus (Bild 3.5). Im Gegensatz zum sachlich gestalteten, kubusartigen Lingam-Schrein der Haupthöhle, der von prägnanten Dvarapalas (Bilder 2.1 – 2.4) bewacht wird, wartet die kleinere Ost-Höhle mit einem Lingam-Schrein und vielgestaltigen Bildwerk an den Wänden auf. Der quadratische Schrein verfügt über einen mit Leistenmustern verzierten Eingang. Die verzierten Leisten am Türrahmen sind typisch indische Muster und sind in dieser Art auch an anderen Höhlentempeln im Großraum Mumbai nachweisbar (Bild 4.1 & 4.2). Außergewöhnlich in dieser Höhle, wie überhaupt auf Elephanta, sind die Löwenstatuen als Wächterfiguren neben dem Eingang zum Lingam-Schrein (Bild 4.3), als Einschränkung sei bemerkt, nur die rechte Löwenstatue hat sich im respektablen Zustand erhalten. Der Lingam selbst ist wesentlich kleiner als der Lingam im Schrein der Haupthöhle, ragt allerdings höher aus der gleichfalls sehr unebenen Yoni, denn das quadratische Mittelteil vom Lingam-Mittelteil ist noch teilweise zu sehen (Bild 4.4). Gut erhalten hat sich der granitene Somasutra in Form eines Löwenkopfes (Bild 4.5). Flüssigkeiten, mit denen die Lingams während ritueller Handlungen übergossen wurden, sammelten sich in der Yoni. Somasutras dienten als Flüssigkeitsableitungen von den Altartischen in die Außenbereiche der Tempel, so wurden die geheiligten Flüssigkeiten (Wasser, Öle, Milch) problemlos wieder dem Erdbereich zugeführt. Mit welchen Verfahren die Flüssigkeitsabfuhr in Höhlentempeln bewerkstelligt wurde, konnte im Fall der Elephanta-Schreine nicht eruiert werden. Einige der Wandreliefs in der Ost-Höhle befinden sich in mäßig guten Zustand, andere Reliefs sind bis zur Unkenntlichkeit lädiert. Zu sehen sind Fragmente von Göttern und Nebenfiguren. Lt. WIKIPEDIA sind der tanzende Shiva und ein Vishnu in Stein geschnitten, die genaue Identifikation sämtlicher Göttergestalten ist aus Laiensicht nicht zu bewältigen. Unmittelbar am gut präparierten Hauptweg liegen vier weitere begehbare Höhlen, die im Verhältnis zur Haupthöhle 1 recht bescheiden wirken. Vielleicht war ein Rundweg konzipiert, der als Pilgerpfad von Höhle zu Höhle geführt hätte, die jeweils rechtsseitige Anordnung der Höhlen am Weg und die landschaftliche Eingliederung lassen diesen Schluss zu. An der Höhle 2 kann man unbesorgt vorbeigehen, dort gibt es außer den geringen Raummaßen nichts zu registrieren (Bild 7). Selbst Google hat diese Höhle übergangen, was von Google Street View vermeintlich als zweite Höhle aufgenommen wurde, ist tatsächlich die Höhle drei. Der beachtliche Eingangsbereich der Höhle 3 mit den typischen Amalaka-Säulen kann nicht übersehen werden. Sechs Voll-Säulen, zwei Halbsäulen als Wandbegrenzung und ein durchlaufender Balken tragen die Felslast über dem Vorraum (Mandapa), der dem Tempelinnenraum vorgelagert ist. Wer genauer hinschaut, wird bemerken, dass die Quertraverse nachträglich mit Stahlbeton verstärkt bzw. ersetzt wurde, wie auch die Authentizität der Säulen Zweifel hinterlässt. Vermutlich blicken die Besucher auf eine solide Restaurierungsmaßnahme, die den Einsturz der Höhle verhindert (Bild 8). Der mehr breit als tief konzipierte Vorraum (Portikus) gibt den Blick auf die von drei Eingängen gegliederte Wand frei, wobei die Gesamtansicht den Eindruck der Nichtvollendung hinterlässt. Während der Mitteleingang von Reliefs eingefasst ist, verblieben die kleineren Eingänge und die seitlichen Wände unbearbeitet kahl (Bild 8.1). Äußerst seltsam wirkt der Durchbruch, welcher den Blick auf den Lingam ermöglicht, hier scheint bautechnisch ein Malheur passiert zu sein. Der technologische Ablauf war wohl nicht richtig geplant oder das Felsgestein nicht fest genug. Denkbar ist auch die Variante, wenngleich ziemlich unwahrscheinlich, dass der zentrale Zugang in den Tempelraum als Scheintür gestaltet war, der Zutritt nur über die Seitentüren gedacht war und der jetzt vorhandene unschöne Durchbruch erst viel später geschlagen wurde, eventuell einzig und allein, um Licht zu schaffen. Die halbrunde Bodenplatte vor dem Eingang wird wohl eine Zutat der Neuzeit sein. Die Kollosalkonzeption des opulent verzierten Eingangs steht im krassen Widerspruch zum Loch in der Wand (Bild 8.1 & 8.2). Hinweis: An der nördlichen Wandseite der Mandapa führen Stufen in eine unverzierte Nebenhöhle, zu beachten sind dort die originalen formvollendeten Säulen, (leider kein Foto vorhanden). An der Süd-Seite der Mandapa wurde keine Nebenhöhle in den Fels getrieben. Alles in allem bleibt der Eindruck von Unterbrechung bzw. Nichtwiederaufnahme der Bauarbeiten, die kunstreiche Vollendung der Höhle 1 ist in der Höhle 3 nicht erreicht worden (Bild 8.1). Ungeachtet der angezeigten Mängel lohnen dennoch eingehendere Begutachtungen der Reliefs am Mitteleingang. Zwei sehr schlecht erhaltene, überlebensgroße Dvarapalas dominieren den hohen, von Musterbändern und Pilastern mehrfach abgesetzten Rahmen des Tores (Bild 8.2). Wunderbar muss der breite, einstmals vollständige, wahrscheinlich symmetrisch gestaltete Fries über dem Tor gewirkt haben. Das über den Pilasterkapitellen lagernde Reliefteil kann als Lintel verstanden werden, im Grunde ein ins Wandgefüge integrierter Türsturz. Der Mittelteil vom Lintel ist leider bis zur Unkenntlichkeit versehrt. Sollte eine zentrale Gottheit im Mittelpunkt gestanden haben, wurde diese von Kala und zwei berittenen Makaras flankiert, die im rechten Reliefteil besser zu erkennen sind (Bild 8.3 & Bild 8.4). Die etwas tiefer abgesetzten, neben den Kapitellen seitlich angeordneten Reliefteile sind als eigenständige Bildinhalte aufzufassen. (Bild 8.4 & 8.5) Drei halbgöttliche Figuren und ein Tier dominieren die Flächen neben dem Lintell. Ein Löwe (oder ein anderes Wesen) bäumt sich neben dem Kapitell auf. Auf dem verlängerten Brett vom Lintel steht ein bewaffneter Gana, der sich einem halbgöttlichem Paar (einem Vidyadhara (männlich) und einer Vidyadhari (weiblich)) zuwendet. Die Körperhaltung der Himmelsbewohner und der wehende Schleier hinter dem Rücken der weiblichen Figur betonen die fliegende Unternehmung (Bild 8.4). Es lässt sich nicht erkennen, ob der Piedestal (Bild 8.6) im unvollendeten oder im arg zerstörtem Zustand vor dem Betrachter steht. Von einem Lingam oder einer Statue ist nichts am Ort verblieben. Von figuralem Schmuck an den Außenseiten des Sockels zu sprechen, wäre übertrieben, die wenigen sichtbaren Konturen ermöglichen keinerlei Rückschlüsse auf bildhaftes Reliefwerk. Eine weitere vom Hauptweg leicht zugängliche, in vielen Artikeln zu Elephanta selten erwähnte kleinere Höhle 4 (Bilder 9.1 – 9.3) befindet sich westlich unmittelbar neben der größeren Höhle 3. Selbstredend gab es auch an dieser Höhle einen Portikus, die Säulen waren sicher vormals vorhanden, tatsächlich trägt sich der Felsüberhang ohne Säulen selbst. Zwei seitliche Nebenhöhlen mit seperaten Zugängen sind angelegt, aber nicht fertiggestellt. An den Seitenhöhlen sind noch originale Säulen und Halbsäulen vorhanden. Besucher blicken unmittelbar auf die drei Eingänge zum Tempel. Die zwei im Verhältnis zum Mitteleingang niedrigeren Seiteneingänge sind zwar mit angedeuteten Pilastern und Türsturz mit Kudu-Scheinfenstern verziert, doch figurales Reliefwerk fehlt (Bild 9.1). Der Mitteleingang wird von den auf Elephanta typischen Dvarapalas bewacht, assistiert werden die Tempelwächter von je zwei Ganas (Bild 9.2). Im Tempelinneren steht ein noch vollständiger Lingam, der von draußen zu sehen ist (Bild 9.3). Stilistisch passt diese Höhle zu allen vorhandenen und zuvor beschriebenen Höhlentempeln auf Elephanta. Am Ende des vorgegebenen Besichtigungsweges wird die unvollendete Höhle 5 erreicht. Hier ist außer der Raumkonzeption nichts zu erkennen. Sehr wahrscheinlich wurden die Arbeiten an dieser Höhle frühzeitig abgebrochen, weil das Felsgestein nicht den Anforderungen gewachsen war. Mauern und Pfeiler sind eingestürzt. Der Blick hinein genügt. Die Arbeiten sind nicht bis zu Reliefgestaltungen gediehen. Den meisten Elephanta-Besuchern wird die Zählung der Höhlen gleichgültig sein, aber für wissenschaftlich/archäologische Zwecke sollte endlich eine exakte Definition der einzelnen Höhlen angestrebt und gefunden werden.
Die Nummerierungen der Höhlen auf Elephanta unterliegen den verschiedensten Zählweisen. Viele Autoren beschränken sich auf die Beschreibung der Trimurti-Höhle, als seien die anderen, hier beschriebenen Höhlen nicht existent. Konsequenterweise müsste die Haupthöhle mit zwei Nebenhöhlen als Nr. 1 firmieren, folglich trügen alle weiteren Höhlen die Nummern 2 – 5, woraus hervorgeht, dass in summa fünf Höhlen zur Besichtigung freigegeben sind. Spezielle Karten zeigen sogar sieben Höhlen, dort werden die Höhlen 1-5 am Fuße des Canon Hill als Main Caves bezeichnet, zwei weitere Höhlen 6 & 7 wurden auf der anderen für das Publikum nicht offiziell zugänglichen Hangseite vom Stupa Hill in den Fels geschlagen. Google Street View zeigt nach ihrem Erfassungssystem die Haupthöhle und die Höhlen 2, 3 und 4, tatsächlich sind die Höhlen 3, 4 und 5 ins Bild gesetzt, weil die Höhle 2 nicht aufgenommen wurde. Von Google nummeriert ist nur die Höhle 4 (entspricht Nr. 5). Eine vom Besichtigungsverlauf bestimmte Nummerierung müsste so aussehen: Höhle 1: Haupthöhle mit zwei Nebenhöhlen Bilder 1 – 6 Google Nr. 1 Höhle 2: Höhle mit Portikus (schmucklos) Bild 7 (fehlt) Höhle 3: Höhle mit Portikus Bilder 8 – 8.6 Google Nr. 2 Höhle 4: Höhle (Nachbarhöhle zu Höhle 3) Bilder 9.1 – 9.3 Google Nr. 3 Höhle 5: Höhle (unvollendet) Bild 10 Google Nr. 4 Die Höhlen 6 und 7 sind von Google Street View nicht erfasst, doch die physische Kartenansicht zeigt einen Weg auf den nördlichen Hügel (Stupa Hill). Nicht bewaldete Stellen sind zu erkennen, dort müssen sich die Höhlen befinden. Reste von zwei nicht ausgegrabenen Stupas, welche im 2. nachchristlichen Jahrhundert erbaut worden sein sollen, sind von Erdreich und Waldbewuchs bedeckt. Die Freilegung der frühbuddhistischen Bauwerke wäre eine lohnende Aufgabe für aufstrebende Archäologen – meist scheitern derartige Projekte, weil die staatlichen Genehmigungen ausbleiben und die Finanzierungen fehlen. Hinweis: die englischsprachige Webseite Elephanta Caves bietet mehr Informationen und Fotos als die deutschsprachige Webseite Elephanta Höhlen. Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Steht während einer Indien-Reise Elephanta auf dem Programm, ist an die vor Mumbai gelegene Insel zu denken, aber gemeint ist in jedem Fall die Weltkulturerbe-Stätte. Obwohl der Zusatz Caves entfällt, gedacht wird immer an die berühmten Höhlen: hauptsächlich wegen einer Höhle, der Haupthöhle, steuern Menschen die bewaldete Insel an. Wem es gelingt, das erste Boot des Tages zu erreichen, der hat reelle Chancen die Hauptattraktion auf Elephanta, nämlich die Reliefs der Höhle 1, ohne große Menschenansammlungen bewundern zu können, falls er sich nicht von übereifrigen Händlern, die den Weg zum Höhlentempel belagern, dort Nützliches und Unnützes anpreisen, aufhalten lässt. Wasser sollte jeder genügend mitführen. Touristen wird es kaum gelingen, die Tempelinsel ungestört zu besichtigen. Auf Elephanta ist keiner allein unterwegs. Reges Treiben herrscht zu allen Tageszeiten. Die Menschen gelangen per Boot auf die Insel und mit einer Kleinbahn (Elephanta Toy Train) in Tempelnähe. Die letzte Wegstrecke zum Tempel muss per pedes bewältigt werden. Die Boote legen am Gateway of India in Mumbai ab und wieder an (Bild 1). Die Überfahrt währt ungefähr eine Stunde, nach etwa dreißig Minuten hebt sich die Insel vom Horizont ab (Bild 2). Es besteht nicht die Absicht, die siebenunddreißigste oder wer weiß wievielte Beschreibung von Elephanta zu geben. Genügend Reiseführer, Kunstführer und Artikel im Internet in den gängigsten Weltsprachen liefern alle notwendigen Auskünfte zu diesem sensationellen Ziel. Dem Publikum deutscher Zunge seien die folgenden Internetartikel empfohlen: https://de.wikipedia.org/wiki/Elephanta_(Insel) https://de.wikipedia.org/wiki/Elephanta-H%C3%B6hlen Fernab jeglicher Gesamtbeschreibung wird hier der Versuch unternommen, dem Leser mittels Detailaufnahmen einzelne Götterfiguren vorzustellen, wodurch mehr oder weniger beiläufig der Figurenreichtum und die Gruppierungen der Götter auf den großformatigen Reliefs zur Schau gestellt werden. Im Brennpunkt steht allerdings Shiva, zu dessen Huldigung wurde die Höhle 1 gebaut, vor dessen berühmten Bildnis verharren die Besucher staunend, die meisten andächtig (Bild 3). Blicken wir auf dreiköpfige Gottheiten, wird meist Brahma assoziiert, der Schöpfergott schlechthin, doch auch Shiva wurde mit drei Köpfen dargestellt (Bild 3). Die Deutungen zu dieser monumentalen Shiva-Darstellung differieren. Richtig ist wohl die Annahme, dass hier drei Emanationen Shivas vereint wurden. Rechts (im Bild links) sei die zornige, in der Mitte die jugendliche, links (im Bild rechts) die weibliche Verkörperung dargestellt. Ehrfürchtig wird Shiva auch Maheshvara (Sanskrit: großer Gott, Herr) genannt. Hier zeigt sich der Gott in meditativer Gelassenheit mit geschlossenen Augen. Wer den Nord-Eingang zur Haupthöhle 1 benutzt, stößt geradenwegs auf den unvergleichlichen Shiva. Neun Reliefs zieren die Wände der Haupthöhle, fünf weitere sind an den Wänden zweier Nebenhöhlen zu sehen. Der Ost-Eingang führt zum Linga-Schrein und zur südlichen Nebenhöhle mit drei Reliefs. Westlich schließt sich eine kleine Nebenhöhle mit zwei Reliefs an. Auf besagten neun großformatigen Reliefs sind mythologisch überlieferte Szenen aus dem Leben Shivas zu sehen. Der Gott ist auf allen Reliefs sehr beeindruckend überlebensgroß dargestellt. Nur wer vor den Reliefs gestanden, diese bewundert und intensiv begutachtet, der hat eine konkrete Vorstellung der realen Größendimensionen. Die Menschen blicken zu den Göttern auf bzw. die Götter auf die Menschen herab. Zwei nebeneinander gestellte Fotos eignen sich, die Ausmaße der Reliefs zu verdeutlichen (Bild 4 & 4.1). Zumindest in der Größe scheinen die Dvarapalas den Göttern ebenbürtig. Verbunden mit den weit hervorstehenden Pfeilern, welche die Trimurti von den benachbarten Shiva-Reliefs trennen, treten die überaus lebendigen Dvarapalas dem Betrachter entgegen (Bild 4.3 & 4.4). Die Identität der zwergwüchsigen Gestalten (Bild 4.2 & 4.5), welche den Dvarapalas zur Seite stehen bzw. sitzen, konnte nicht ermittelt werden. Die friedfertige Anmut der Wächter steht außer Zweifel, jeglicher Grimm ist ihren Gesichtern fremd, verinnerlichte Göttlichkeit strahlen sie aus (Bild 4.6 & 4.7). Zitat 1: "Im Rigveda wird der Ganges nur zweimal erwähnt. Die Purānas lassen Viyadgangā, den himmlischen Ganges, aus dem Zeh Vishnus entspringen und sagen, er sei durch die Gebete des Heiligen Bhāgīratha vom Himmel herabgerufen worden, weshalb er auch Bhāgīrathī genannt wird. Gangā war erbost darüber, den Himmel verlassen zu müssen; Shiva wollte den Stoß ihres Falles von der Erde fernhalten, fing den Fluss mit seinen Brauen auf und lenkte ihn durch seine Locken. Diese Tat trug ihm den Namen Gangā-Dhara (wörtl.: »den Ganges haltend«) ein." (Zitat aus: Lexikon der Östlichen Weisheitslehren, Seite 119, Artikel zum Stichwort: Gangā) Zitat 2: "Der heilige Strom Ganga floß ursprünglich als Milchstraße nur im Himmel; über ihre Herabkunft zur Erde, ihre Entmündigung durch Shiva, ihre Integrierung in den shivaitischen Götterkreis und ihre Kraft zur Sündenvergebung berichtet folgender Mythos: Sagara, ein König der Ikshvaku-Sonnen-Dynastie von Ayodhya, hatte 60000 mißratene Söhne. Als er ein Pferdeopfer zelebrieren wollte, stahl der Götterkönig Indra das heilige Roß und band es an der Waldeinsiedelei des Weisen Kapila (eine Inkarnation Agnis) fest. Sagaras Söhne hielten ihn für den Dieb und wollten ihn töten, doch er verbrannte sie durch die Kraft seiner Askese zu Asche. Kapila riet dem verzweifelten König, die Asche seiner Söhne durch die Reinigungskraft der Ganga zu entsühnen und sie damit zu erlösen. So übte Bhagiratha, ein Verwandter des Königs, so lange Askese, bis Ganga versprach, zur Erde herabzukommen, wenn irgendjemand die Gewalt ihrer Wassermassen auffangen könnte, Shiva erbot sich, Ganga zu bändigen; sie stürzte sich siegessicher herab, um Shiva zu zerschmettern, doch er fing sie mit seinen Haaren auf und leitete sie über die Erde. Die Asche der 60000 Vorfahren wurde entsühnt." (Zitat aus: Die Bildsprache des HINDUISMUS, Seite 176/177) Die bildhafte Umsetzung der legendären Tat Shivas (Zitat 1 & 2) wird der Betrachter vergeblich im Gangadhara-Relief suchen. Weder fließt Wasser über Shivas Brauen, noch ist seine Haartracht lockig aufgelöst, um den Fluss zu lenken. (Bild 5.2) Shiva tritt vierarmig auf, Parvati in weiblicher Üppigkeit steht zweiarmig neben ihm (Bild 5.1). Namhafte Götter nehmen Shivas Großtat zur Kenntnis. Rechts neben Shiva (im Bild links) sind Brahma auf einem Hamsa-Thron und Indra auf Airavati nicht zu übersehen (Bild 5.3). Über dem Götterpaar schweben himmlische Jungfrauen (Apsaras, Tänzerinnen) und Himmelsmusiker (Gandharvas) (Bild 5.5). Direkt über Shivas Haupt ist eine dreiköpfige Göttin zu sehen, hier könnte es sich um Brahmi (die Frau Brahmas) handeln (Bild 5.1). Eine dem Bildgeschehen angemessenere Deutung wäre, diese Göttin als Ganga zu erkennen und die gewellten fallenden Linien zu beiden Seiten von Shivas Kopf als Symbol für das herabfließende Wasser des Flusses Ganga anzunehmen (Bild 5.5). Neben der angeblich eifersüchtigen Parvati geben sich Vishnu und Garuda die Ehre. Vishnu sitzt auf Garudas Schultern, eine bekannte Bildlösung für das unschlagbare Götterpaar (Bild 5.4). Wie auch immer, das Relief fordert die Phantasie der Gläubigen. Das links neben Maheshvara befindliche Großrelief zeigt den Gott Shiva in seiner Verkörperung als "Mann, der halb Frau ist", eine Emanation, die begrifflich als Ardhanarishvara in die Kunstgeschichte einging (Bild 6.1). Das Figürlich-Körperliche dieser Ardhanarishvara-Erscheinung lässt sich leicht erklären: vereint zu einem Körper sind Shiva und Parvati, wobei die rechte Körperhälfte für Shiva und die linke für Parvati vorbehalten ist (Bild 6.2). Die geschlechtliche Trennung der göttlichen Vereinigung zieht sich konsequent von Kopf bis Fuß, eine Körperseite präsentiert die männlichen, die andere Seite die weiblichen Erkennungsmerkmale. Meist wird Ardhanarishvara vierarmig, seltener sechsarmig dargestellt. Parvati hält sich einen Spiegel vor, während Shiva ausgewählte Attribute seiner Macht zeigt. Shiva stützt sich auf Nandi und Parvati auf einen Löwen. Nandi ist auf dem Elephanta-Relief gut erhalten, während (falls vorhanden gewesen) der Löwe (Parvatis Reittier) nicht mehr zu erkennen ist. Blicken wir auf die göttliche Statisterie im Ardhanarishvara-Relief hat sich die Besetzung im Vergleich zum Gangadhara-Relief nicht oder nur unwesentlich verändert, auch die Standplätze der Gottheiten sind adäquat gewählt. Brahma und Indra sind auf der Shiva-Seite (Bild 6.3) und das Duo Vishnu-Garuda ist auf der Parvati-Seite (Bild 6.4) platziert. Einige auffällige Kleindetails haben sich auf den Reliefs unterschiedlich erhalten, so ist beispielsweise Brahmas Hamsa-Thron auf dem Ardhanarishvara-Relief besser zu erkennen, wie auch Vishnus Wurfscheibe deutlicher zu sehen ist, desweiteren ist neben Vishnus rechtem Arm ein seltsames Mischwesen in Angriffsstellung zu erkennen, hier wird es sich wohl um einen Makara handeln. Auf dem Gangadhara-Relief hält Brahma eine Lotosblüte in der Hand und in Vishnus rechten Hand ist eine Keule erkennbar. Bhairava gilt als die furchterregende Verkörperung Shivas, Bhairava heißt wörtlich übersetzt: der Schreckliche. Das ziemlich schlecht erhaltene Relief schildert folgende Episode: Shiva tötet den Dämon Andhaka, daher rührt der kunstgeschichtlich arivierte Begriff: Andhakasuravadha-Murti. Im Zentrum steht der schwer bewaffnete Shiva, vom Dämon ist nichts mehr zu sehen. Der untere Bereich der Reliefwand ist völlig desolat. Lediglich der himmlische Bereich (im Relief ganz oben) befindet sich noch im unversehrten Zustand, doch diese halbgöttlichen, kaum definierbare Wesen sind mehr oder weniger als schmückendes Beiwerk zu bewerten (Bild 7.1). Der achtarmige Bhairava ist der Blickfang in diesen Relief, die meisten seiner Arme sind abgebrochen. Drei Hände präsentieren noch Teile seiner Waffenausstattung (oft wird von Attributen gesprochen): das Schwert (oder eine Keule?), die Schädelschale und eine Glocke (oder eine Trommel?) sind noch erhalten. Ein Hinweis zur Schädelschale, Shiva hatte dem Gott Brahma seinen fünften Kopf abgeschlagen und sich aus dieser Trophäe die Schale gewonnen, mit welcher er später, um seine Schandtat zu büßen, als Bettelmönch durch die Lande zog und Almosen erbat (Bild 7.1 & 7.2). (Nebenbei erwähnt, im tibetischen Buddhismus werden für bestimmte tantrische Praktiken Schädelschalen als Ritualgegenstände verwendet.) Dank der äußeren furchterregenden Erscheinung (dem grimmigen Antlitz) lässt sich Bhairava leicht identifizieren, die letzte Gewissheit liefert die Totenschädelkrone. Über der linken Schulter, dem linken vorderen Arm und über das linke Bein hängt die Schädelkette herab. Auf vielen Reliefs ragen Bhairava abstoßende Eckzähne aus dem Mund, andererseits trägt Shiva-Bhairava edlen Ohr- Hals- und Oberarmschmuck. Das Halsgehänge und die prächtigen Armreifen sind eines Gottes würdig (Bild 7.2). Die folgende Aussage bezieht sich nicht ausschließlich auf die bisher verwendeten und noch erscheinenden Bildtitel der Elephanta-Reliefs. Generell variieren die Schreibweisen aller Sanskrit-Übertragungen. Manche Autoren benutzen für das nächste Relief (Bild 8.1) schlichtweg nur Kalysundara, andere schreiben Kalyanasundara-Murti oder auch Kalyanasundaramurti (als zusammenhängenden Begriff), gemeint ist immer die Hochzeit von Shiva und Parvati. Im Elephanta-Relief festgehalten ist der Moment, in welchem Shiva die Hand Parvatis ergreift, womit nach indischer Tradition der Ehebund als geschlossen gilt. Züchtig, fast verschämt schaut Parvati zu Boden, während Shiva sich mit jugendlich-stolzer Gelassenheit zeigt, sich den Folgen seiner Werbung bewusst zu sein scheint. Jugendliche Anmut lässt beide Gesichter in stiller Freude göttlich leuchten. Die Personen hinter Parvati könnten ihre Eltern und/oder enge Verwandte sein. In himmlischer Höhe schweben wieder die schon aus den anderen vorgestellten Reliefs bekannten halbgöttlichen Gestalten. Bis heute wird die Verbindung von Parvati und Shiva als Idealpaar und als Musterbeispiel einer ehelichen Verbindung von den Hindus verstanden. Vermutlich die bekannteste Shiva-Darstellung ist der Nataraja (König des Tanzes). Keine Shiva-Pose ist so oft in Stein geschnitten, in Bronze gegossen und gemalt worden, wie der tanzende Gott Shiva. Kein Wunder also, dass dieses Shiva-Motiv nicht nur in der westlichen Hemissphäre populär, sondern auch schon in Elephanta vorhanden ist (Bild 9.1). Der Erhaltungszustand des Reliefs gibt kaum etwas von der Bewegungsdynamik wieder, welche ansonsten auf anderen Nataraja-Darstellungen nachzuweisen ist. Dem Bildhauer gelang es, dem Gesicht Shivas eine gewisse Spur von Verzückung (Trance?) einzuschneiden. Meist wird der Nataraja vierarmig abgebildet, seltener achtarmig, wie in der Elephanta-Höhle. Von Shivas Waffen ist nichts erhalten, weil seine Hände fehlen. Auch die Beinstellung kann der Betrachter nur noch in seiner Phantasie vollenden. Die Gestalten der rechten Reliefpartie sind nicht zu definieren, während auf der linken Seite immerhin Brahma (weit oben) und Ganesha (am Rand) unverkennbar auszumachen sind. Erwähnenswert ist das bekannte Nataraja-Reliefs in Badami im Außenbereich vom Höhlentempel 1. Hier ist Shiva in völlig entfesselter Pose als achtzehnarmiger Gott dargestellt. Auf dem Badami-Relief steht dem Gott sein Reittier Nandi zur Seite und auch Ganesha, sein Sohn, ist anwesend. Shiva soll seinen göttlichen Tanz (Tandava), glaubt man den Legenden, in Chidambaram (Bundesstaat Tamil Nadu) aufgeführt haben, immerhin steht dort eine der größten Tempelanlagen, die Shiva gewidmet wurden. Wenn Shivaiten von dem oder überhaupt vom Tempel sprechen, meinen sie den ausschließlich den Shiva-Tempel von Chidambaram. Der Gerechtigkeit halber muss erwähnt werden, dass auch Shivas Sohn Ganesha dem Tanz keineswegs abgeneigt war, auch von ihm existieren Bildwerke, die den Elefantengott (meist achtarmig) in Tanzpose zeigen. Nicht zu vergessen ist Krishnas Tanz (alias Vishnu) auf der Schlange Kaliya, der mit seinen Füßen die Häupter Kaliyas traf und niedertrat, bis Kaliya ermüdete, alsbald den Kampf aufgab und um Gnade bat. Die Beispiele belegen, dass nicht nur Shiva den Tanz als Ritualhandlung pflegte, sondern auch andere Götter dieser Form der Bewegung mächtig waren und den Tanz unter anderem auch als Kampfmethode nutzten. Eine legendäre Begebenheit aus dem Leben Shivas wurde oft in Szene gesetzt, der Dämon Ravana rüttelt am Berg Kailash. Sein Versuch, den himmlischen Wohnsitz Shivas aus den Angeln zu heben, den Berg zu rauben, um ihn nach Lanka zu versetzen, scheitert kläglich. Der unerschütterliche, seiner göttlichenen Kraft bewusste Shiva sitzt gelassen auf Berges Höhe und schaut auf das sinnlose Wüten und Toben Ravanas herab. Die Kraft seines linken Fußes genügt, um das Vorhaben Ravanas zu vereiteln. Weder zehn Köpfe noch zwanzig Arme, über welche der Dämon Ravana verfügt, können dem mächtigen Shiva etwas entgegen setzen. Verängstigt allein zeigt sich Parvati., doch die vertraut auf die Kraft ihres Mannes (Bild 10.1). Versteckt hinter dem Pilastervorsprung sind Shiva und seine Söhne Ganesha und Skanda (Kartikeya) zu sehen. Shiva mit der Schädelkrone und Ganesha als Elefant sind nicht zu verkennen, doch betreffs Skanda muss die Annahme genügen, dass hier der zweite Sohn Shivas gemeint ist, somit wäre eine Familienszene ohne Parvati als Randgeschehen dargestellt. Die Besonderheit muss herausgehoben werden, weil eben Shiva mit Stolz auf seinen Sieg über Ravana blickt, damit seinen Söhnen zeigt, welche Kräfte ihr Vater zu mobilisieren in der Lage ist (Bild 10.2). Yogeshwara = Meister des Yoga, ein Name, der nicht ausschließlich für Shiva Anwendung findet, auch Vishnu (Krishna) wird Yogeshwara genannt, doch das Elephanta-Relief (Bild 11.1) zeigt uns Shiva in der typischen Meditationshaltung. Wer derart sitzt, Beine gekreuzt, Hände geschlossen, Rücken aufrecht, Kopf geneigt, den Blick nach unten richtet, sich von der Außenwelt abkehrt, der übt Versenkung, der sucht konzentriert nach Klarheit und Erkenntnis (Bild 11.2). Die Versammlung der Götter und fliegenden halbgöttlichen Wesen gleicht den gewohnten Anordnungen der anderen Reliefs, selbst Vishnu auf Garuda nimmt den ihm reservierten Platz ein (Bild 11.2 rechts unten). Auch sind zwei alte ehrwürdige Männer zu sehen, es wird sich vermutlich um Rishis handeln, hier rechts oben zu sehen. Besonders kunstverständige Besucher haben sich auf Shivas Brustbereich verewigt, hier bot sich den Banausen genügend Fläche für ihre nichtswürdigen Schriftzüge. Wer bedeutende Kunstwerke in egoistischer Manie oder aus anderen Gründen derart verunglimpft, hat den Wert solcher Schöpfungen nicht erkannt. Schlimm genug, dass die portugiesischen Besatzer Schießübungen an den Reliefs veranstaltet haben sollen. Ziele waren die Gesichter der zahlreichen Götterfiguren, außerdem sollen die Reliefs der Haupthöhle durch die Detonation einer mächtigen Kanonenkugel maßgeblich gelitten haben. Der partiell fragmentarische Zustand der Reliefs ist also nicht allein auf Verwitterung, natürliche Alterung und Materialermüdung zurückzuführen, auch menschliche Unvernunft hat den Reliefs geschadet. Die Shiva-Reliefs wurden offenbar schon nach der Entstehung als stilbildende Mustervorgaben betrachtet. Nachahmungen dieser Darstellungen sind in weiteren Höhlentempeln (so in Ellora, um nur ein Beispiel zu nennen) und in anderen Tempeln Süd-Indiens nachzuweisen.
In einem zweiten Artikel zu ELEPHANTA werden der Lingam-Schrein, die Kunstwerke der kleinen Nebenhöhlen und die Reliefs weiterer Höhlen auf Elephanta vorgestellt. Verwendete Literatur: Lexikon der östlichen Weisheitslehren Otto Wilhelm Barth Verlag 2. Auflage 1986 ISBN 3-502-67404-3 Copyright © 1986 Scherzverlag, Bern, München, Wien Die Bildsprache des HINDUISMUS von Anneliese und Peter Keilhauer DuMont Buchverlag Köln 2. Auflage 1986 ISBN 3-7701-1347-0 Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones |
Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher acht Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
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