Der Begriff SRAH meint Wasserbecken, doch im Kontext der Khmer-Architektur wird für größere Becken häufig der Begriff BARAY verwendet. Im Gebiet von Angkor ist der Westliche Baray als größtes Wasserbecken bekannt, welches je von den Khmern erbaut wurde. Die zahlreichen Wasserbecken in der Stadt Angkor Thom können nicht übersehen werden. Srah Srang ist mit 350mx700m ein vergleichsweise kleines Wasserbecken im Kerngebiet von Angkor. Touristen schauen sich gern die am Westufer angelegte (inzwischen erneut restaurierte) schöne Terrasse an, die in allen Angkor-Reiseführern beschrieben wird (Bilder 1-3). Srah Srang ist die moderne Bezeichnung für das im 10. Jahrhundert erbaute Becken und meint nichts anderes als Königliches Bad, aber welcher König wird an diesem öffentlichen Ort gebadet haben? Die Terrasse ist eine Ergänzung aus dem 12. Jahrhundert und soll vom König Jayavarman VII. in Auftrag gegeben worden sein, auch dieser König wird in diesem Becken kaum nach Abkühlung gesucht haben. Sein Badebecken befand sich im Königspalastbereich der Stadt Angkor Thom. Tempelbauten im Zentrum der Barays werden als Mebon bezeichnet. Der Östliche Mebon Tempel in Angkor gilt als Besuchermagnet und kann mit TukTuk oder Auto angesteuert werden, weil der Östliche Baray seit ewigen Zeiten trocken liegt. Der Westliche Baray führt Wasser und wird bis heute als Wasserspeicher genutzt. Die Tempel-Insel ist erhalten geblieben, der Tempel wird jedoch seit etlichen Jahren restauriert, weshalb sich eine Bootsfahrt zur Insel zwecks Tempel-Besichtigung vor Abschluss der Bauarbeiten nicht oder nur bedingt lohnt. Im Zusammenhang mit Srah Srang wird in der Angkor-Reiseliteratur meist eine ehemals vorhandene Insel im Zentrum des Beckens erwähnt, auf der ein Tempel (ein kleines Bauwerk) gestanden haben soll. Von diesem Bau ist bei normalem Wasserstand nichts zu sehen. Im März 2019 tummelten sich auf den oberen Steinen der Mebon-Ruine vom Srah Srang-Becken Wasservögel (Bild 4). Der relativ niedrige Wasserstand ermöglichte das besondere Foto. Mit dieser Aufnahme ist also der sichtbare Beweis für das Vorhandensein einer Khmer-Tempelruine erbracht, die wohl die meiste Zeit des Jahres unter Wasser steht. Das Foto vermittelt mehr Ahnung als realistische Vorstellung von einem Tempelbau. Sopheak Raksar, mein stets aufmerksamer Fahrer, sandte mir im Mai 2021 ein Foto vom rekonstruierten Mebon im Srah Srang-Becken. Die sehr niedrigen Wasserstände der letzten Jahre ermöglichte den zuständigen Archäologen/Behörden aus den verbliebenen Reststeinen einen Stupa aufzurichten (Bild 5). Von einer Rekonstruktion des Tempels kann kaum gesprochen werden. Der Wiederaufbau in allen Ehren, aber als gelungen kann der Neubau nicht eingestuft werden. Dem willkürlichen Versuch muss jeglicher Mangel an Authentizität und Unverständnis für Khmer-Architektur attestiert werden. Ein solcher oder auch nur annähernd vergleichbarer Bau wurde während der Regierungsjahre des Königs Jayavarman VII. weder in Angkor noch im restlichen Khmer-Großreich errichtet. Weder der berühmte Kavindrarimathana noch andere Khmer-Architekten wären jemals auf die Idee verfallen, einen derart fantasielosen Bau zu entwerfen, geschweige denn zu errichten. Was im 12. Jahrhundert, also zu Zeiten des siebenten Jayavarman stilistisch en vogue war, lässt sich an der Srah Srang-Terrasse und dem anrainenden Tempel Banteay Kdei ablesen. Mit einem Wort: wir blicken auf ein Produkt der Neuzeit, welches den Khmern der Jetzt-Zeit kaum zur Ehre gereicht. Die Angkor-Restauratoren haben hier weit über das Ziel hinausgeschossen. Wer für dieses fragwürdige Projekt Verantwortung trägt, sei dahingestellt, ins historische Umfeld passt dieser seltsame Bau jedenfalls nicht. Es mag sein, dass die Steine, da sie jahrhundertelang im Wasser lagen, keinerlei Bearbeitungsspuren mehr aufweisen, dass jeglicher Zierrat sich verloren hat, vom Wasser ausgewaschen wurde, lediglich noch die Grundformen erhalten sind, doch niemals werden die Steine zu einem Khmer-untypischen Stupa gefügt gewesen sein. Nach Ansicht des Autors wäre es sinnvoller gewesen, die steinernen Überreste des Tempels im ruinösen Zustand zu belassen, diese den heutigen Möglichkeiten folgend wissenschaftlich zu dokumentieren, dadurch wären sachkundigen Archäologen die möglichen Grundlagen zur Forschung erhalten geblieben. Sie hätten mit Hilfe von Computerprogrammen eine oder mehrere Bauzeichnungen erstellen können, die verschiedene Bilder (Entwürfe) des ehemaligen Tempels gezeigt hätten, anstatt im Schnellverfahren und ohne Sachkenntnis einen Tempel aufzustellen, der zwar ohne Zweifel fotogener als ein Steinhaufen ist, aber völlig bedenkenlos dem arglosen Betrachter ein gänzlich verfälschtes Bild der Khmer-Architektur vorführt. Ein verantwortungsvolles Vorgehen zur Erhaltung der kambodschanischen Kultur für die Nachwelt ist dies in keinem Fall und es bleibt zu hoffen, dass dies nicht Ausdruck einer skrupellosen Vermarktungsstrategie ist, sondern eine bedauerliche Einzelfallentscheidung war. Was werden einheimische Buddhisten von diesem ominösen Bauwerk halten? Werden sie den Stupa betend umrunden? Werden sie (niedriger Wasserstand vorausgesetzt) Opfergaben auf den Laterit-Stufen ablegen?
Fotos: Günter Schönlein außer Bild 5 (5.1 & 5.2): Sopheak Raksar Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones
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Unterwegs in Kambodscha geraten Reisenden unweigerlich die schlichten Wohnhäuser der Bauern und Viehzüchter ins Blickfeld. Die meisten Ansiedlungen wurden praktischerweise in unmittelbarer Nähe der Wege und Durchgangsstraßen gebaut. Der kurze Weg zu Verkaufsständen und die günstigste Verkehrsanbindung bestimmen die Wahl der Bauplätze. Abgelegene Höfe in den Waldgebieten entsprechen nicht den Maßstäben und Vorstellungen vom Wohnkomfort im heutigen Kambodscha. Die Abgeschiedenheit im Dschungel suchen vermutlich nur wohlhabende Kambodschaner, die es sich leisten können, massiv zu bauen und ein geländetüchtiges Auto besitzen. Zurückgezogen in Randgebieten des Waldes oder am Rande ihrer gepachteten Felder leben nur die weniger wohlhabenden Menschen, deren schlichte zweckgebundene Holzbauten unterscheiden sich von den Steinhäusern der Reichen erheblich. Fast alle Häuser ruhen in unterschiedlicher Höhe auf Stelzen. Mit dieser baulichen Eigenheit wird auch bei Neubauten den jährlich wiederkehrenden Überschwemmungen begegnet. Der Wohnbereich liegt oberhalb des vorhersehbaren Wasserspiegels. Während der Trockenzeiten bietet die erhöhte Wohnlage zudem bedingten Schutz vor unliebsamen Begegnungen mit Kriechtieren, hier ist vorrangig an Schlangen zu denken. Das Holzhaus in der Nähe vom Prasat Prei Monti (Roluos-Gebiet) hat kaum mehr zu bieten, als überdachte Schlafplätze. Schatten ist garantiert, das dünne Schilfdach wird Dauer- oder Starkregen kaum gewachsen sein. Überlebenswichtig ist die Wasserversorgung. Noch immer sind Menschen gezwungen, Wasser aus Vorratsbehältern zu trinken, die von Tankfahrzeugen regelmäßig aufgefüllt werden. Wehe dem, ein Fahrzeug bleibt aus. Zur Regenzeit füllen sich die Behälter auf natürliche Weise. Zentrale Wasserleitungen gelten als Luxus und sind nur in Großstädten selbstverständlich. Das nächste Problem sind die Abwasserleitungen. Eine geregelte Kanalisation wird auf dem Land nicht flächendeckend eingerichtet sein. Ähnlich verzwickt gestaltet sich die Stromversorgung. Nicht alle Weiler und Einzelgehöfte hängen schon am öffentlichen Stromnetz. Privilegierte, wohlhabende Menschen der westlichen (angeblich zivilisierten) Welt thematisieren diese Probleme auf anderer Ebene. Über Quantität wird nicht diskutiert, eher rückt die Qualität der Versorgung in den Vordergrund. Der vermeintliche Überfluss überspielt den Mangel. Ein Prozess des Umdenkens findet statt. Der Kampf um das Wasser hat längst begonnen. Große Wasserbottiche (früher getöpfert, heute aus Beton) stehen auf fast allen Höfen. Diese Form der Wasserbevorratung lässt sich selbst noch in den erschlossenen Gegenden Kambodschas nachweisen. Die Region zwischen Phnom Penh und Siem Reap wird von der National Road 6 durchschnitten, entlang dieser wichtigen Verkehrsader reihen sich kleinere und größere Siedlungen und etliche Städte. Trotz Fortschritt und Modernisierung leben die Menschen noch immer unter recht primitiven Umständen. Mit dem einfachen Standard der Wasserversorgung müssen sich die Menschen landesweit abfinden. Schmale Wege zweigen von asphaltierten Straßen oder von verfestigten Sandpisten ab und führen auf die Höfe oder in die Gärten der Bauern. Tankfahrzeuge nutzen diese geebneten Zufahrten zu den Wasserbehältern. Das Wasser kann noch so frisch sein, getrunken werden kann es nur im abgekochten Zustand. Bauern können auf die Wasserbottiche nicht verzichten. Auf etlichen Fotos sind diese Behälter zu sehen. Wir haben Trinkwasserbehälter vorgefunden, in denen Schildkröten lebten, das ist weder witzig noch erfunden. Menschen, welche in direkt neben den Straßen erbauten Häusern wohnen, leiden unter Staub- Geruch- und Lärmbelästigung. Die Begrifflichkeiten Gesundheitsschutz, Ruhe und Erholung müssen den Bewohnern Fremdwörter sein, dennoch sorgen sie unermüdlich für kläglichen Nebenerwerb. Frisch gebackene Brote, leckeres Gebäck, Obst, geröstete Maiskolben, warme Reisspeisen und Tee werden an den Tischen vor den Häusern feilgeboten, nebenher werden Wasser und Benzin in Plastikflaschen verkauft, wobei die Abfüllmengen variieren. Die Genügsamkeit dieser Menschen bewundern westliche Reisende, ihnen bleibt es rätselhaft, wie diese Leute ihre Situation bewältigen, woraus diese Leute die unerschütterliche Kraft ihrer Gelassenheit schöpfen, welche ihnen das Leben erträglich erscheinen lässt. Das Leben der einfachen Menschen spielt sich vorrangig an den Verkehrswegen ab. Mobile Verkaufsstände werden an den Straßenrändern aufgebaut und bleiben meist über Nacht, sogar über längere Zeiträume hinweg stehen. Die Erzeugnisse werden direkt vermarktet. Die Wege vom Produzent zum Verbraucher sind kurz, es bedarf keiner Zwischenlager. Anhalten, auswählen, einkaufen, weiterfahren, einfacher kann der Verteilungsprozess der Waren nicht funktionieren. Etwas gediegener und komfortabler gestaltet sich die alltägliche Lebenssituation der Menschen in Klosternähe. Die Klöster verfügen über Wasser- und Stromanschlüsse, das sind Vorzüge, welche jedoch die zusätzliche Wasserbevorratung nicht ausschließt. Im Umfeld und auf dem Gelände vom Kuk Troap Kloster wohnen etliche Menschen, die in irgendeiner Weise zum Unterhalt und zur Erhaltung des Klosters beitragen. Auf dem Foto ist der hochgelagerte blaue Wassertank neben dem Wohnhaus nicht zu übersehen. Auf den folgenden vier Fotos sind neben den verschiedenen Bauernhäusern auch die realisierten Maßnahmen der Elektrifizierung ersichtlich. Fertige Masten aus Beton wurden entlang der Straßen aufgerichtet. Von Mast zu Mast verläuft die Hauptversorgungsstromleitung. Die Abzweigleitungen in die Höfe werden von Masten aus Holz (Baumstämmen) und sogar von primitiven Stangen gestützt. Not macht erfinderisch, lautet ein altes Sprichwort, doch in diesem Fall bestimmen wohl eher Armut und Verfügbarkeit die Materialauswahl. Ähnlich verhält es sich mit den Materialien für den Hausbau. Kamen vormals tradierte, natürlich vorhandene Ressourcen zum Einsatz, etwa Holz, Bambus, Stroh und Bast, so werden neuerdings zunehmend moderne Baustoffe verwendet, beispielsweise Wellblech, Ziegel, Betonteile und Kunststoffe. Hochwertiges Holz ist nicht nur in Kambodscha, auch weltweit teuer geworden. Zum Ersatz sind unnatürliche billigere Baustoffe willkommen. Auf blauen Planen lagert die zum Trocknen ausgelegte Maniok Ernte. Aus der Maniokpflanze lassen sich Mehl und Stärkemittel gewinnen. Kambodscha zählt weltweit zu den wichtigsten Maniokproduzenten. Die typischen Wasserbehälter sind auch auf diesem Foto nicht zu übersehen. Leichtbauweise auf Stelzen zeichnen die Bauernhäuser aus. Vordächer spenden Schatten. Zwischen den Stelzen, sozusagen im Unterbau der offenen Häuser, spielt sich in der trockenen Jahreszeit das tägliche Leben ab. Direkt bei den Häusern liegen die Gemüse- und Obstgärten der Bauern. Die Höhe der Stelzen, auf denen die Häuser ruhen, schwankt regional je nach Hochwasser-Gefährdungssituation. Zur Regenzeit sind weite Flächen des Landes überschwemmt. In der Tonle Sap-Region existieren ganze Stelzenhaus-Dörfer. Südlich von Siem Reap an der Straße (R63) zum Phnom Krom stehen ausschließlich nur noch Stelzenhäuser. Noch weiter südlich leben Menschen in schwimmenden Dörfern auf dem Wasser (bei Google Maps als The Floating Village gekennzeichnet). Während den wasserreichen Monaten vergrößert der Tonle Sap See durch Überflutung in alle Richtungen seine Fläche um das Vielfache seiner regulären Ausdehnung. Die natürlichen Wasserressourcen sichern die notwendigen Wassermengen für den Reisanbau. Der Blick von oben (Anflug auf Siem Reap) verrät die ungeheuerliche, jährlich wiederkehrende willkommene Ausdehnung vom Tonle Sap See. Neben dem Wasserüberfluss ist der Fischreichtum des Tonle Sap für viele Menschen die Lebensgrundlage schlechthin. In Städten und Dörfern werden landesweit neue Tempelbauten und andere Zweckbauten aus Betonfertigteilen und Ziegelsteinen gebaut. In Folge der Fortschrittsbestrebungen werden auch in den ländlichen Gebieten mehr und mehr Wohnbauten mit modernen, festeren Materialien errichtet. Die funktionale Urbanisierung schreitet unaufhaltsam voran. Längst können in Siem Reap im Cambodian Cultural Village traditionelle Bauernhäuser besichtigt werden: ehemaliges ländliches Leben konserviert zur musealen Gesamtschau. Die verantwortlichen Kulturbehörden ahnten wohl schon frühzeitig, wie selten herkömmliche Bauernhäuser in den dörflichen Regionen des Landes zukünftig zu sehen sein werden. Diese Vorgänge sind jedoch keine spezifisch kambodschanischen Verwandlungen. Veränderungen der Lebensgewohnheiten finden sich auch in Deutschland und anderen Ländern dokumentiert. Museumsdörfer ziehen Menschen an. Erinnerung ist ein Teil des Lebens. Erinnerung ist auch ein nicht unerheblicher Teil kultureller Identität eines Volkes.
Fotos von: VJ : Vanessa Jones BS: Birgit Schönlein GS: Günter Schönlein Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Allzu oft werden zwei baugleiche Gebäude, die symmetrisch angeordnet im nahen Umfeld vieler Angkor-Tempel stehen, zu Bibliotheken deklariert, was in einigen Fällen richtig sein mag, vielleicht auch wissenschaftlich belegt wurde, doch verbindliche allgemeingültige Argumente stehen noch aus. Trotz der verschwommenen Beweislage ist es Usus, solche Nebengebäude als Bibliotheken zu bezeichnen. Dinge ohne Namen sind den Menschen ein Gräuel. Das Rätselhafte verunsichert. Mit dieser Betrachtung soll der Blick auf besagte Gebäude gelenkt werden – nennen wir sie der Verständlichkeit halber fortan wie gewohnt Bibliotheken, obgleich diese Benennung nicht allenfalls gerechtfertigt sein muss. Die meisten Ausführungen zu Khmer-Tempeln in Kambodscha beginnen oder kulminieren mit der Beschreibung des Angkor Wat. Was hier zu den Bibliotheken des Angkor Wat gesagt werden soll, bleibt für den Schluss der Betrachtung aufgespart. Einleitend werden die völlig untypischen Bibliotheken des Banteay Srei Tempels vorgestellt. Untypisch insofern, weil nirgends und niemals wieder im Angkor-Gebiet derart prachtvolle Bibliotheken erbaut wurden. Typisch wiederum, weil bestimmte Merkmale, welche die Bibliotheken auszeichnen, kenntlich sind. Die meisten Bibliotheken sind im unteren Fassadenbereich fensterlos, nur im oberen Bereich befinden sich kleine Fensterreihen. Die Eingangstüren führen in nur einen rechteckigen Raum. An den gegenüber stehenden Giebelwänden sind außen Scheintüren eingefügt. Üblicherweise stehen Bibliotheken in paarweiser Anordnung. Diesen Merkmalen widersprechen die Bibliotheken im Angkor Wat. Blicken interessierte Besucher auf Grundrisse einzelner Tempelanlagen, (in besseren Reiseführern sind tatsächlich Grundrisse wichtiger Tempel abgedruckt), gleichen oder ähneln sich die Baumuster. Zu unterscheiden sind die linear ausgerichteten Tempel von denen auf einer rechteckigen Fläche orientierten Tempeln, allen gemeinsam ist im Regelfall eine von Ost nach West verlaufende Symmetrieachse. Zu beiden Seiten dieser Achse finden sich im Ost-Bereich der Tempelanlagen jene Gebäude, die gewohnheitsmäßig als Bibliotheken eingestuft werden. Bild 1 zeigt den Banteay Srei Tempel in der Ansicht von Ost mit dem zweiten Ost-Gopuram. Die hohen Giebel der Bibliotheken überragen den stattlichen Torbau (im Bild 1 links und rechts zu sehen). Bild 2 zeigt den dritten Ost-Gopuram und Reste einer inneren Tempelummauerung aus Ziegelsteinen, die sich fast verloren hat, in Grundrissen jedoch eingezeichnet ist. In der Nord-Ost-Ecke bzw. der Süd-Ost-Ecke innerhalb der Ziegelummauerung stehen akkurat ausgerichtet die Bibliotheken Nord & Süd (Bild 2). Die nördliche Bibliothek wird vom Torbau teilweise verdeckt, die südliche Bibliothek steht in der Bildmitte (Bild 2). Die Unterscheidung der Bauten nach Nord- und Südbibliothek erleichtert im Artikel die Beschreibung und vor Ort die Orientierung. Besucher gelangen über eine gepflasterte Allee (Laterit) aus östlicher Richtung in den Banteay Srei Tempel. Nachdem sie zwei Torbauten durchquert haben, blicken sie auf die rückwärtigen Giebelfronten der Bibliotheken und auf die fensterlosen Seitenfassaden der Gebäude (Bild 2 & 4). Der direkte Weg durch den dritten Gopuram in den Tempel ist gesperrt, wie auch die Bibliotheken nicht betreten werden dürfen. Der innere Tempelbezirk kann nur noch umgangen, ausschließlich von außen besichtigt werden. Die Eingänge in die Bibliotheken zeigen zum Tempel, sind also westlich orientiert, was logisch ist: wer den Tempel verließ und zur Bibliothek wollte, hatte einen kurzen Weg, was in umgekehrter Richtung ebenfalls zutrifft. Schlussfolgerung: nur Brahmanen, Tempeldiener und Mönche (?), die im inneren Tempelbereich zu tun hatten, waren befugt, die Bibliotheken zu betreten. Die ungewöhnlich prächtige Ausstattung der zwei baugleichen fensterlosen Bibliotheken steht der Ausstattung der Tempel in nichts nach. Dreifache Tympana zuzüglich zwei Halb-Tympana, dazu Lintel, Türsäulen und Pilaster an beiden Giebelfronten wirken an den kleinen Gebäuden fast schon überladen (Bild 3 & 4). Solche äußerst prachtvollen Dekorationen blieben üblicherweise nur Tempelbauten vorbehalten. Ein Satz, der sich beim Anblick der drei Prasat und der Mandapa des Banteay Srei Tempels von selbst bestätigt. Kunstvolle Fundamente aus dunklem Sandstein, fein gearbeitete umlaufende Gesimse, herrlich verzierte Pilaster und Eckbegrenzungen aus rötlichem Sandstein vereinen sich mit rotem Laterit zu einer monochromen durch nichts getrübten Harmonie. Dieser herausragende Gesamteindruck wird von den Bildwerken der Tympana und der Lintel ergänzt, addiert man noch die Dekorationen der Scheintüren und der Türsäulen hinzu, wird die landläufige Definition Bibliothek in Frage gestellt. Tatsächlich werden die edle Ausstattung und die mythologischen Bilderzählungen eher an einem Tempel vermutet. Stünde eine solche Bibliothek einzeln an einem anderen Platz würde ein derartiger Bau gewiss zum Tempel erhoben. Professionelle Tuk-Tuk-Driver kennen den Weg zum Wat Athvear. Der Athvear Tempel (auch Prasat Vat Althea) ist ein Hindu-Tempel aus der späten Angkor-Periode (12.Jh.). Der Tempel liegt im Süden der Stadt Siem Reap und ist längst kein Geheimtipp mehr. Inzwischen wird auch hier das Angkor-Ticket verlangt. Außergewöhnlich ist nicht der Tempel mit Mandapa, sondern die Satellitenbauten erheben den Tempel zur Besonderheit. Die gesamte Tempelanlage ist in Richtung Westen orientiert und auch die vier Bibliotheken, falls die kleinen Bauten den vermuteten archivalischen Zwecken jemals dienten, öffnen sich in Richtung Westen. Nebenbei sei erwähnt: eine westliche Ausrichtung der Tempelbauten kennzeichnet nur noch das mit Abstand weitaus berühmtere Angkor Wat. Zufall oder Vorsatz? Keinerlei Indizien sprechen für die Nutzung des Wat Athvear als Grabtempel, was im Fall des Angkor Wat als ziemlich gesichert angenommen wird. Im Gegensatz zur opulenten Ausstattung der Banteay Srei Bibliotheken sind die vier Bauten, des Athvear Tempel schlicht gehalten. Übrigens ist neben der Ausrichtung in Richtung Westen, auch die Anzahl der Bibliotheken ein weiteres untypisches Merkmal des Tempels. Die Bibliotheken entbehren jeglicher Dekorationen, was übrigens weitestgehend auch auf den Tempel zutrifft. Vermutet wird, dass der Athvear Tempel niemals fertiggestellt wurde. Trotz der markanten Unterschiede sind doch einige Gemeinsamkeiten zu verzeichnen. Die vier Bauwerke sind in Form und Größe identisch: sie sind errichtet auf einem separaten Fundament, sind fensterlos, haben im oberen Bereich der Seitenfassaden breite, niedrige Fenster, die wahrscheinlich zum Zweck der Entlüftung eingebaut wurden. Das sind bauliche Gegebenheiten, die auch an den Banteay Srei Bibliotheken vorhanden sind, jedoch verfügen die 4 Bauten des Athvear Tempels im Gegensatz zu den Banteay Srei Bauten über einen kleinen Vorbau (Mandapa) jeweils in westlicher Ausrichtung (Bild 11 & 13). Für den nordöstlichen Bau (Bild 13) muss die Vermischung aus Sandstein und Lateritgestein als Notlösung der Restauratoren angesehen werden. Das Vorhandensein eines vierten baugleichen Gebäudes musste demonstriert werden. Der kleine Bau ist vermutlich nicht zur rechten Zeit fertig geworden, hätte aber garantiert den anderen drei Bauten in Form und Größe geglichen. Bild 12 zeigt die rückwärtige Giebelfront einer Bibliothek mit Scheintür und Pilastern, darüber zwei Tympana. Alle Bauteile sind nur grob geformt und hätten wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt verziert werden sollen. Der vorhandene (unvollendete?) Zustand der Tempelanlage verrät und dokumentiert mehr Absicht als Form. Der Casus Athvear wirft einige Fragen auf. Welchen Zwecken und Aufgaben sollte das Wat Athvear dienen? Wozu benötigte ein nicht übergroßer Tempel vier Bibliotheken? War hier eine Ausbildungsstätte geplant, welche die Notwendigkeit der Lagerung von Schriften rechtfertigen würde? Die Architekten und Baumeister rechneten immerhin mit großem Zulauf und Versammlungen von Menschen (Mönchen?), dafür sprechen die keineswegs kleine kreuzförmige Terrasse und der große Torbau im westlichen Bereich außerhalb der Tempelummauerung. Der berühmte Bayon Tempel, das geographische und religiöse Zentrum der Stadt Angkor Thom, besticht vor allem durch seine Gesichtertürme, die den Bodhisattva Lokeshvara zeigen, außerdem sind die Reliefwände der Außen- und Innengalerien, auf denen neben historisch-mythologischen Szenen, auch Szenen aus dem Alltagsleben dargestellt sind, sehenswert. Häufig werden die zwei Bibliotheken übersehen, dabei sind die Bibliotheken, welche in der Nordost- bzw. Südostecke innerhalb der Galerien errichtet wurden, nicht klein. Im Gegenteil, die Bibliotkeken stehen auf fast überdimensionierten, dreifach abgestuften Sockeln (Bild 14 bis 17). Die Bibliotheken könnten theoretisch leicht in den Sockeln versinken. Weshalb die Bibliotheken derart hoch gelagert wurden, lässt sich nicht erklären; atypisch sind zudem die großen Fenster. Bauästhetisch hinterlassen die Bibliotheken zwiespältige Eindrücke. Im Angkor Wat wurden sechs Bibliotheken gebaut, zwei zu ebener Erde, zwei auf der ersten und zwei auf der zweiten Ebene. Sämtliche Beschreibungen in einschlägigen Reiseführern deklarieren diese Bauten zu Bibliotheken, demnach scheint die Sachlage für das Angkor Wat geklärt zu sein. Vom West-Gopuram führt eine von Naga-Balustraden gesäumte Allee zum Tempel. Nördlich und südlich dieser Allee wurden auf ebenerdig gelagerten Sockeln zwei der sechs Bibliotheken errichtet. Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Tempelanlagen und den dazugehörigen Bibliotheken befinden sich die Bibliotheken des Angkor Wat in den jeweiligen Westbereichen des Tempels bzw. der Tempelebenen, was jedoch nicht verwunderlich ist, da der Tempel insgesamt westlich ausgerichtet ist. In den Ausmaßen sind die beiden unteren Bibliotheken den oberen Bibliotheken überlegen. Die dreischiffigen, kreuzförmigen Bauten werden von Kraggewölben abgeschlossen. Portiken überdachen die vier Eingangsbereiche. Treppen führen in die Vorbauten bzw. zu den Eingängen der Bibliotheken (Bild 18 & 19). Im Angkor-Gebiet sind es die größten Bibliotheken, die je gebaut wurden, leider ist der Zustand der Bauten beklagenswert. Vom Bildschmuck hat sich wenig erhalten. Die Tympana der Vorbauten liefern wenig Aufschlüsse betreffs Gottheiten. Gefahrlos können die Bibliotheken betreten werden, doch außer leeren Räumen, Stützpfeilern und glatten Wänden gibt es nichts zu sehen. Keinerlei Indizien oder bautechnische Besonderheiten, welche auf den Verwendungszweck schließen ließen, sind zu erkennen. Im Artikel Angkor Wat-Spezial in diesem Blog wurde schon auf die Ähnlichkeit der unteren Bibliotheken mit den Torbauten Ost, Nord und Süd verwiesen, die Gopuram wurden ebenfalls wie die Bibliotheken als dreischiffige kreuzförmige Gebäude erbaut. Die Fotos im Artikel Angkor Wat-Spezial belegen die Ähnlichkeit, wenn nicht gar die Baugleichheit. Die Bibliotheken auf der ersten Ebene ruhen auf hohen Sockeln und sind wie die unteren Bibliotheken auf einer West-Ost-Achse ausgerichtet. Kreuzförmig sind nur noch die Sockel angelegt. Portiken sind den Eingängen nur noch an der Ost- bzw. der Westseite vorgebaut. Die Nord- und Südzugänge sind mit von Pilastern gesäumten Toren versehen. Der Unterschied zu den Banteay Srei-Bibliotheken ist augenfällig, dort ist der Zutritt in die Bibliotheken nur über einen Zugang möglich, die Angkor Wat-Bibliotheken können aus vier Richtungen betreten werden. Außerdem sind die Fassaden der Angkor Wat-Bibliotheken mit Fenstern versehen. Sofort in den Blick fällt die Einschiff-Konstruktion mit doppelten Kraggewölbe, auf zwei Halbkraggewölben ruht das ganze Dach. Schmale Fenster dominieren die niedrigen Wände unter den Dachgewölben. Symmetrie, die Harmonie hervorruft, schien den Baumeistern höchstes Gebot. Bei Google werden diese Bibliotheken als North bzw. South Thousand God Library bezeichnet (Bild 20 & 21). Ausgesprochen klein nehmen sich die Bibliotheken auf der 2. Tempelebene aus (Bild 22 & 23). Es handelt sich um Bauten mit nur einem Raum, die auf niedrigen Sockeln errichtet wurden. Die Sockel sind verbunden und ein gleichhoher Steg auf kurzen Säulen führt zum Ost-Gopuram dieser Tempelebene. Die kleinen wiederum symmetrisch angeordneten Bibliotheken befinden sich im schlechten Zustand, immerhin ist der Bildschmuck an den Außenwänden sehenswert. Marilia Albanese vermutet, dass diese Bibliotheken nachträglich hinzugebaut wurden. An diesen freistehenden Gebäuden können die Witterungseinflüsse, vor allem die Erosion durch starke Regenfälle besonders deutlich registriert werden, was allerdings auch auf den kolossalen Sockel, der die fünf Tempeltürme trägt, zutrifft. Der Sandstein ist eben schon mehrere hundert Jahre lang den Witterungsunbilden ausgesetzt. Der Verfall lässt sich nicht aufhalten, eventuell verlangsamen. Mehrere Bibliotheken bekannter Tempel wurden vorgestellt. Falls die vorgestellten und von der Fachwissenschaft zu Bibliotheken deklarierten Gebäude als solche genutzt wurden, sind einige grundsätzliche Fragen zu beantworten: was wurde auf Palmblättern, die leider dem tropischen Klima zum Opfer fielen, aufgeschrieben? Was sollte überliefert werden? Was musste wiederholt abrufbar sein? Religiöse Texte? Gesetze? Verträge? Wichtige Informationen zu Tempelbauten und historischen Ereignissen finden sich in Stein gehauen auf Pfeilern, Türlaibungen und Stelen. Diese Steininschriften sind für die Nachwelt die einzigen verbindlichen Zeugnisse der Khmer.
Folgende Angkor-Tempel sind mit Bibliotheken ausgestattet: Baphuon Nord Süd Thommanon Süd Chao Say Tevoda Nord Süd Ta Nei Süd Ta Keo Nord Süd Ta Prohm Süd Banteay Kdei Nord Süd Banteay Samre Nord Süd Preah Khan Nord Süd Ta Som Nord Süd Beng Mealea Nord Süd Die Liste beansprucht keineswegs Vollständigkeit, sondern stellt nur eine Auswahl bedeutender Tempelanlagen mit Bibliotheken vor. An verschiedenen Tempeln wurde entweder nur eine Bibliothek erbaut oder es haben sich nur die südlichen Bibliotheken erhalten (Thommanon, Ta Nei, Ta Prohm). Anmerkung: Im ANGKOR-Führer DIE SCHÄTZE VON ANGKOR von Marilia Albanese werden, wenn von Bibliotheken die Rede ist, die „Bibliotheken“ stets in Anführungszeichen gesetzt, ein Beweis für die Unsicherheit der Bezeichnung bzw. die landläufige Nutzung des gewohnten, wahrscheinlich nicht allenfalls korrekten Begriffs. Bilder: Günter Schönlein Bilder 5 – 8, 23: Birgit Schönlein Bilder 9, 10, 11, 22: Vanessa Jones Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Der Einsatz von Stuck, einem Gemisch aus Gips, Kalk, Sand und Wasser, ist frühzeitig in den verschiedenen Hochkulturen nachzuweisen. Schon die Ägypter beherrschten den Umgang mit Gipsmörtel perfekt. Von der Antike bis in die heutige Zeit erfreuen sich Stuckaturen verschiedenster Art höchster Beliebtheit. Der Artikel versucht die Anwendung von Stuck = Gipsmörtel an Khmer-Tempeln zu beschreiben und mittels Fotos anschaulich zu machen, wobei hier nur Khmer-Tempel, die sich auf dem Gebiet des heutigen Kambodscha befinden, ins Blickfeld gerückt werden. Die Fassaden der Khmer-Tempeln lassen sich leicht unterscheiden. Die Kategorien sind den jeweilig eingesetzten Materialien geschuldet. Wurden Tempel aus Sandstein gebaut, konnten die Dekorationen der Außen- und Innenwände in Sandstein ausgeführt, also direkt als Relief aufgebracht werden, folglich erübrigte sich der Einsatz von Stuck. Tempel aus Laterit-Gestein wurden ebenfalls nicht verputzt. Nur aus Ziegeln errichtete Tempel wurden, sofern sie dekoriert werden sollten, mit Stuck versehen. Wird Gipsmörtel an Fassaden verwendet, ist dieser Putz den Witterungseinflüssen ausgesetzt, der Verfall (sprich: der Verlust!) ist programmiert. Durch Licht und Luftfeuchtigkeit verlieren sich die Farben, falls die stuckierten Flächen bemalt waren. Der Stuck wird rissig und brüchig. Die Reliefs und Bildwerke zerbröseln, zusätzlich leidet die Verbindung von Stuck und Ziegelsteinen, die Haftung lässt nach, in Folge lösen sich Segmente oder ganze Flächen der Stuckornamentik von der Mauerfläche. Die Gründung der Stadt Isanapura (heute Sambor Prei Kuk) wird in die erste Hälfte des 7. Jahrhunderts datiert. Die Tempel von Sambor Prei Kuk gelten als die ältesten Khmer-Tempel. Mit einer Ausnahme wurden in Sambor Prei Kuk nur Ziegel-Tempel errichtet. Touristen werden in Sambor Prei Kuk auf die "Fliegenden Paläste" aufmerksam gemacht, eine Besonderheit der Fassadendekoration, die in dieser perfekten Ausprägung und künstlerischen Hochwertigkeit nur hier zu bewundern ist. Nicht umsonst sprechen Wissenschaftler vom Sambor Prei Kuk Stil, was nicht nur die skulpturalen Kunstwerke meint, sondern auch die Architektur der Tempelbauten und deren Fassaden bezeichnet. Vermutet wird, dass alle Tempel in Sambor Prei Kuk verputzt waren, eine Behauptung, die sich leider nur noch an Hand weniger fragmentarischer Stuckaturen belegen lässt. Bild 1 zeigt die Gesamtansicht des Daem Chan Tempel, Bild 2 zeigt ein Ziegelrelief mit Stuckfragmenten, Bild 3 zeigt eine komplette Ziegelfassade mit Scheintür und "Fliegenden Palästen". In Ko Ker, der ehemaligen Königsstadt Lingapura (erste Hälfte 10. Jahrhundert), kamen für die Tempel vorwiegend Sandstein und Laterit zum Einsatz. Nur wenige Ziegelbauten sind in Ko Ker aufzufinden. Im Ausmaß besticht der Prasat Thom, ein Komplex aus mehreren auf einer Achse ausgerichteten Tempeln. Von den Palästen im Osten bis hin zur Pyramide im Westen wurde vorrangig Sandstein verarbeitet. Im Zentrum der Anlage sind neben einem ausgewachsenen Ziegelbau, dem Prasat Krahom (Bild 4), auch mehrere kleinere Tempelbauten aus Ziegeln (Bild 5 & 6) errichtet worden. Diese an sich unscheinbaren Schreine waren komplett stuckbesetzt, was sich vom Prasat Krahom nicht mit Sicherheit behaupten lässt. Die Detailaufnahme einer Scheintür (Bild 6) beweist die ehemals vorhandene Stuckatur und belegt den verzweifelten Versuch dieses Stuck-Fragment vor dem Absturz zu bewahren. Der linke Pfeiler (Pilaster) neben der Scheintür weist im oberen Bereich noch geringe Stuckreste auf (Bild 5). Wie die Stuckatur des Lintels (Türsturz, Bereich zwischen den Kapitellen über der Scheintür im Bild 5) ausgesehen haben könnte, lässt sich nur erahnen. Die Ziegelreliefstruktur liefert eine vage Vorstellung zur imaginären Wiederherstellung des Lintels. Am Prasat Krahom (Bild 4) wurden die Lintel, Laibungen und Säulen aus Sandstein gefertigt. Etliche Tempel in Ziegelbauweise haben sich im touristisch erschlossenen Angkor-Gebiet erhalten. Entlang des großen und des kleinen Rundkurses stehen Ziegelbauten, an denen Stuckaturen nachzuweisen sind. Wie an verschiedener Stelle zu lesen ist, sollten Angkor-Besucher ihren Exkurs im Roluos-Gebiet starten. Folgen wir also der berechtigten Empfehlung und betrachten einen der ältesten Roluos-Tempel, den im Jahr 879 geweihten Prasat Preah Ko. Die sechs Türme des Preah Ko stehen auf einer gemeinsamen Plattform. An diesen Türmen beweist sich Vielfalt und Kunstfertigkeit im Umgang mit Stuck. Zwar hat sich an keinem der Türme die Stuckatur vollständig erhalten, doch sind partiell wunderbare Stuckfragmente zu bewundern. Die Summe aller Stuckfragmente des Preah Ko Tempels ergibt ein Gesamtbild, welches Rückschlüsse auf die Fassaden zulässt, die in der hier vorhandenen Komplexität an keinem anderen Angkor-Tempel nachweisbar sind. Aufmerksame Betrachter kommen nicht umhin, den Baumeistern des Prasat Preah Ko eine zuvor nie geahnte Virtuosität im Umgang mit den Materialien zu bescheinigen. Der kombinierte Einsatz von Sandstein, Stuck und Ziegeln verleiht den Fassaden einen ästhetischen Gesamteindruck, der beim Bau früherer Tempel vielleicht angestrebt, aber niemals erreicht wurde. Das Foto 7 zeigt die Ostseite eines Prasat. Aus Sandstein gefertigt wurden die Türlaibung, die Türsäulen, der Lintel und die Götter-Bildwerke neben der Tür. Mit Stuck bedeckt waren die verbliebenen Mauerflächen. Von den ornamentalen Mustern (Foto 8 & 9), deren Vorbilder für die arabesken Formgestaltungen in der Natur zu suchen sind, haben sich außer dem hier vorgeführten Beispiel weitere schöne Partien am Prasat Preah Ko erhalten. Die Bilder 10 – 13 sagen mehr über die großartige Dekorationskunst der Stuckateure aus, als es jegliche Beschreibung der stuckierten Wandflächen vermag. Betrachter sollten sich auf die verschiedenen Kala-Darstellungen im oberen Bereich der Bildfelder und auf das stuckierte Kapitell (Bild 11) konzentrieren. Die aus kleinen gestauchten Säulen und rautenförmigen Blüten zusammengesetzten Zierkanten unterhalb der Gesimse (jeweils oben im Bild 12, 13, 14) müssen als Anleihe aus Sambor Prei Kuk eingestuft werden. Waagerechte Zierbänder dieser Art sind in Sambor Prei Kuk noch als Ziegelrelief ohne Stuck nachweisbar. Hier hat sich offenbar ein tradiertes Muster überliefert. Im Bild 15 ist eine Zierband-Variation zu sehen. Die Reihung der gestauchten Säulen, lediglich aufeinander gestellte Basen und Kapitelle, werden von glatten senkrechten schmalen Trennpfählen unterbrochen. Die Rautenblüten erscheinen als weiteres Band unter dem Säulenband. Die auffällig schönen Bänder in den oberen Bereichen der Prasat finden sich teilweise auch weit unten, gleich über dem Sockelbereich, auch das ist eine Übernahme aus Sambor Prei Kuk. Eine weitere Besonderheit muss am Prasat Preah Ko hervorgehoben werden: bei allen anderen dem Autor bekannten Tempelbauten sind die Lintel entweder aus Sandstein oder aus Ziegeln mit Stuckverkleidung gefertigt. Tatsächlich finden sich am Prasat Preah Ko an manchen der Türme beide Lintel-Typen. Ein Ziegel-Stuck-Lintel wird im Bild 16 gezeigt. Der doppelte Blendbogen (Bild 17) muss als Vorwegnahme der typischen Angkor-Tympana bewertet werden. Leider haben sich die Bildwerke der Blendbögen nur mangelhaft oder nicht erhalten. Die Betrachter müssen sich auf Ahnungen beschränken und ihre Fantasie spielen lassen. Sechs mal drei Scheintüren sind am Prasat Preah Ko zu begutachten. Nicht alle Scheintüren sind gemauert und stuckiert. Die Sandstein-Scheintüren befinden sich teilweise in Bestzustand. Die Muster der Stuck-Scheintüren sind wunderschön gestaltet. Keine der Stuckflächen der Scheintüren (Bild 18, 19 & 20) hat sich vollständig erhalten, dennoch sind die filigranen Strukturen zu erkennen. Mit Bild 21 soll der Komplex Preah Ko Tempel als abgeschlossen gelten. In diesem Bild vereinen sich alle Merkmale, die den Preah Ko Stil auszeichnen. Der linke Bildteil zeigt Ziegel-Stuck-Verarbeitung, der rechte Bildteil zeigt Sandsteinbauteile. – Tempelliebhaber können viele Stunden am Prasat Preah Ko verbringen, ohne sich zu langweilen. Wer die vorhandenen Stuck-Fragmente imaginär wie ein Puzzle zusammensetzt, der gewinnt den Gesamteindruck eines stuckierten Prasat. Vergeblich werden Kunstliebhaber den Lolei Tempel (geweiht 893) nach Stuckaturen absuchen, sie haben sich, falls je vorhanden, verloren. Zu sehen sind nur Ziegelstrukturen und Sandsteinbauteile. Die Begutachtung des Prasat Lolei ist ohnehin seit mehreren Jahren erschwert. Baugerüste umschließen den Tempel und verhindern die Gesamtansicht. Zwar wurden ebenerdig um den pyramidalen Sockel des Prasat Bakong (geweiht 881), dem dritten der großen Roluos-Tempel, im inneren Tempelbereich einige Ziegel-Prasat errichtet, doch sind an diesen Ziegelbauten kaum Spuren von Stuckaturen zu entdecken. Lediglich am südlichen Ziegel-Prasat im westlichen Bereich sind noch geringe Stuckreste und Devata-Reliefs vorhanden. Auch an den etwa zwanzig kleinen Ziegel-Schreinen außerhalb des Wassergrabens sind keine Stuckaturen mehr nachzuweisen. Der jetzt vorhandene Bauzustand schließt keineswegs ehemals vorhandene Stuckaturen aus. Einzig am sehr selten besuchten südlichsten Tempel der Roluos-Gruppe, dem Prasat Trapeang Phong haben sich wesentliche Stuck-Fragmente und Devata (Göttinnen)-Reliefs erhalten. An den fünf auf der oberen Plattform in Quincunx-Stellung angeordneten Ziegel-Prasat des Östlichen Mebon Tempels (geweiht 953) sind fast keine Stuckaturen erhalten geblieben. Auffälliger aber sind hunderte Löcher in den Ziegeln. Zu vermuten ist, dass in diesen Löchern hölzerne Stäbe steckten, die einen festeren Verband mit den Stuckschichten gewährleisten sollten. Das war ein technologisches Experiment, welches auf Langlebigkeit der Stuckornamente zielte. Die Bilder 22 & 23 belegen das dichte Raster der Haltelöcher. Der Stuck wurde also nicht nur mit den Ziegeln verklebt, sondern zusätzlich an den Pflöcken aufgehängt. Deutlich sind die stuckfreien flachen Reliefs der Bildwerke zu erkennen. Ebenfalls in Quincunx-Stellung sind die Ziegel-Prasat des Pre Rup Tempel (geweiht 961) angeordnet. Die fünf Ziegel-Türme des Pre Rup Tempels sind in der Bauweise den fünf Türmen des Östlichen Mebon Tempels vergleichbar, allerdings wurden die Stuckelemente ohne Holzpflöcke angebracht, im Mauerwerk sind keine Löcher zu sehen. In den Mauernischen (Blenden/Blendnischen) stehen die typischen Wächterfiguren und Devatas. Einige fast geschlossene Stuckpassagen haben sich erhalten. Pre Rup und Ost Mebon liegen sowohl in der zeitlichen Einordnung als auch lokal nah beieinander und doch scheinen verschiedene Bauleute am Werk gewesen zu sein. Waren die Pflock-Löcher am Ost Mebon nur ein Versuch, der alsbald verworfen wurde? Der Prasat Baksei Chamkrong (geweiht 947) wird leider völlig zu Unrecht zugunsten des Süd-Tores der Stadt Angkor Thom buchstäblich links liegen gelassen. Der Ziegelprasat auf der sehr gedrungenen dreistufigen steilen Laterit-Pyramide ist nicht nur betreffs des hier behandelten Themas sehenswert. Lintel und Scheintüren sind gut erhalten und rund herum sind die Ziegel-Reliefs neben der Tür und den Scheintüren kenntlich, jedoch ohne Pflock-Löcher, wie sie am Östlichen Mebon Tempel zu sehen sind. Die obere Plattform ist sehr eng. Fotografen können nicht genügend Abstand zum Motiv gewinnen, deshalb sind hier nur Wiedergaben in Schrägperspektiven möglich. Wird der Prasat Kravan (geweiht 921) besprochen, werden die Reliefs in zwei der fünf Ziegel-Prasat gerühmt. Tatsächlich gibt es in keinem anderen Angkor-Tempel schönere in Ziegel-Relief-Technik gearbeitete Götterbilder zu bewundern. Die Faszination dieser Reliefs lenkt den Blick von den hervorragenden Dvarapala-Reliefs am Mittel-Prasat ab, die in den Morgenstunden im besten Licht stehen. Die überlebensgroßen Dvarapala-Reliefs sind äußerst fein gearbeitet, so dass es schwerfällt, sich eine Bedeckung mit Stuck vorzustellen. Wissenschaftler vertreten betreffs der Götterbilder in den Prasat unterschiedliche Meinungen. Zur Diskussion stehen Ziegelreliefs ohne Farbe und ohne Stuck bzw. bemalte Reliefs, also Farben auf Ziegel bzw. auf Stuck. Ähnlich unklar dürfte der Sachverhalt an der Ost-Fassade des Mittel-Prasat liegen. Waren die Dvarapalas stuckbedeckt und/oder bemalt? Wie auch immer, die äußeren und inneren Reliefs befinden sich in sehr gutem Zustand, was auch auf die gesamte Tempelanlage zutrifft. Deutsche Archäologen könnten gewiss detaillierte Auskünfte zu den hier aufgeworfenen Sachfragen geben, weil der Tempel von deutschen Fachleuten restauriert wurde – aber welcher Tourist nimmt Verbindung zu Mitarbeitern des German Apsara Conservation Project der TH Köln auf? Hauptakzente der Forschungsarbeiten des G.A.C.P. liegen auf den vom 6. – 10. Jahrhundert entstandenen Kalkstuckverzierungen an Khmer-Tempeln. Mühselig wäre eine Auflistung aller Ziegel-Tempel im Angkor-Gebiet, noch umfangreicher wäre eine Liste der Ziegel-Tempel, die sich auf dem Gebiet des heutigen Kambodscha befinden und auf Grund von Vermutungen eventuell mit Stuckornamentik versehen waren. Weitab von den gängigen Rundkursen im Angkor-Gebiet liegt der Prasat Trapeang Roun, ein wirklich sehenswerter, aber völlig unbekannter Tempel, der mit herrlichen Ziegel-Stuck-Reliefs aufwarten kann. Weil der Tempel in diesem Blog im Artikel TRAPEANG ROUN TEMPEL schon beschrieben wurde, sollen hier ein Foto und der Hinweis auf den vorhandenen Artikel genügen. Selten besichtigt – obwohl lohnenswert und leicht erreichbar, der Tempel liegt an der NR 6 – wird der im 8. Jahrhundert erbaute Phum Prasat. Betreffs der dekorativen Stuckelemente kann die Verwandtschaft zum Prasat Trapeang Roun kaum bestritten werden, das aber sind Ähnlichkeiten, die nicht zwangsläufig gültige Rückschlüsse auf die Bauzeit des Prasat Trapeang Roun zulassen. Hiermit wären alle bekannten und weniger bekannten Khmer-Tempel, die deutlich sichtbare Stuckaturen aufweisen, kurz beschrieben und mit Bildbeispielen vorgestellt. Zweifellos ließen sich weitere Khmer-Tempel mit fragmentarischen Stuckaturen finden, die in diesem Artikel erwähnt werden könnten, ob aber durch zusätzliche Informationen und Bilder maßgebliche Erkenntnisse gewonnen würden, sei dahingestellt.
Leser, die im Blog Günter Schönlein unterwegs sind, können problemlos die von Herrn Ando Sundermann verfassten ausführlichen Beschreibungen zu fast allen im Artikel erwähnten Tempeln unter den jeweiligen Tempelnamen aufrufen → www.angkor-temples-in-cambodia.com/directory.html Die Jahreszahlen der Tempeleinweihungen wurden dem Buch ANCIENT ANGKOR von Michael Freeman & Claude Jaques entnommen. Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Zu Beginn gleich die Einschränkung: nur wenige Bildbeispiele sind vorhanden, um das abseitige Thema zu illustrieren. Den Suchbegriff Stelenhaus wandelt Google zu Stelzenhaus, auch das Suchwort Stelengehäuse bringt keine auswertbaren Ergebnisse. Stelenhäuser werden in der Angkor-Literatur selten erwähnt. Im Pre Rup Tempel befindet sich auf der mittleren Ebene im Nord-Ost Bereich ein sehr gut erhaltenes Stelenhaus (Bild 1 – 4). Marilia Albanese erklärt das kleine Gebäude zum Kiosk, der vielleicht eine Stele enthielt, vorsichtig äußert sie diese Ansicht nur als Vermutung. Auf einem Laterit-Fundament stehen vier Eckpfeiler, diese tragen das Dach. Jeweils drei Bauteile bilden eine Eckwand, offen bleiben an vier Fassaden die Zugänge, die vom Boden bis zum Dach reichen (Bild 2). Das völlig schmucklose Haus besticht durch gediegene Bauweise. Verzierende Elemente sind nur das unterbrochene Sockelgesims und das schlichte Dachgesims. In der Dachform meint Marilia Albanese einen Priesterhut, der in einer Lotosknospe endet, zu erkennen (Bild 2 & 3). Priesterhut hin und Lotosknospe her, zu sehen ist ein sehr massiver, haltbarer Dachaufbau, der in dieser Form auch für einen Turm des Prasat Tor in Angkor angewendet wurde. Der Priesterhut ist keineswegs irgendeine Sonderbauform, sondern ein probates Baukonzept. Die Innenansicht (Bild 4) und die Außenansicht vom Dach (Bild 3) belegen die solide Materialverarbeitung. In größeren Maßstab und mit Sandstein wurde der gleiche bewährte Dachaufbau (Typ: Priesterhut) am Preah Khan Tempel (Angkor) realisiert (Bild 5). Die Besonderheit im offenen sehr luftigen Stelenhaus ist ein im Boden versenktes Sandsteinbecken mit Abfluss (Bild 6). Welchen Zwecken das Becken diente und was auch immer sich in diesem Becken befand, kann wohl niemand mehr mit Bestimmtheit sagen, doch der Vermutung kambodschanischer Forscher, die Marilia Albanese auf S. 110 zitiert, möchte der Autor nicht folgen: dass angeblich im Tempelbereich die Knochen verbrannter Leichen gewaschen worden sein könnten, klingt schon ziemlich absurd, eher wahrscheinlich ist noch die Annahme (des Autors), dass das Stelenhaus eine Votivstele beherbergte, die verehrt, gepflegt und mit rituellen Essenzen übergossen wurde. Vorstellbar wäre eine Votivstele, die einem Gott gewidmet, und für jedermann zugänglich war, denn die inneren Sakralbereiche der Prasat durften vermutlich nur die Priester und der König betreten. Das Geringste was in dem Becken (Bild 6) gestanden haben könnte, wäre noch ein Shiva-Lingam. PS: Hat schon jemand jemals an rituelle Reinigungen gedacht? Auch dazu eignen sich solche Becken. Um das strittige Thema abzuschließen, sei auf eine wunderbare dem Gott Vishnu geweihte Votivstele aus dem viel kleineren und abgelegenen Ko Po Tempel verwiesen, die im National Museum Siem Reap präsentiert wird (Inventar-Nr.6906 N79, im Katalog S.72/73). Ein derartiger, in der Fläche rechteckiger monolithischer hoher Stein würde in einem solchen Becken seinen sicheren Halt finden. Das nächste Stelenhaus (Bild 7 & 8) wird in keinem Reiseführer erwähnt und ist auf keiner Karte vermerkt, auch Google kennt das kleine Laterit-Bauwerk nicht. Es ist im Grunde nicht schwer zu finden, doch keiner kennt den kleinen Bau. Direkt am Nordufer des Sra Srang führt eine Straße entlang, kurz hinter der Nord-Ost-Ecke des Beckens überquert die Straße einen kleinen Fluss, unmittelbar vor der Brücke zweigt links ein schmaler Sandweg ab, der sich in nordwestlicher Richtung hinzieht. Nach kaum zweihundert Metern liegen Bauernhäuser links am Weg. Inmitten von Höfen und Gärten verbirgt sich der quadratische namenlose, stark eingewachsene Laterit-Bau, welcher nur aus geraden, rechtwinkligen, schmucklosen Bauelementen gefügt wurde. Die Baustruktur entspricht einem Stelenhaus, diese Meinung resultiert aus den bescheidenen Kenntnissen des Autors. Die Stadt Angkor Thom wird von einer Mauer umschlossen. Fünf Tore ermöglichen den Zutritt in die Stadt. Die Mauer ist als Wehranlage konzipiert. An den jeweiligen Eckpunkten der Mauer befinden sich annähernd baugleiche Kapellen, die Prasat Chrung. Zu unterscheiden sind also der Prasat Chrung Südost, Südwest, Nordwest und Nordost. Am Prasat Chrung Nordost steht direkt neben der Kapelle ein prachtvolles Stelenhaus (Bild 9 & 10). Weshalb ausgerechnet an der Nordwestecke der Maueranlage dieses schöne Stelenhaus gebaut wurde, kann nicht erklärt werden. Unbestritten aber ist dieses Stelenhaus ein Kleinod aus Sandstein und ist in dieser prunkvollen Ausstattung nirgendwo nochmals im Angkor-Gebiet nachzuweisen. Wir blicken auf ein Unikat und erkennen die grundsätzlichen baustilistischen Merkmale, die Stelenhäuser auszeichnen. Der Vergleich mit dem Stelenhaus vom Pre Rup Tempel (Bild 11) bietet sich an. Vom unterschiedlichen Material und der wuchtigeren, gedrungeneren Bauweise abgesehen, haben die Bauten doch einige Gemeinsamkeiten. Die Bauzeiten liegen weit auseinander. Der Pre Rup Tempel wurde 961 geweiht. Die Stadt Angkor Thom wurde Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts auf Geheiß des Königs Jayavarman VII. erbaut. Gut zweihundert Jahre Zeitabstand sind zwischen der Errichtung der Stelenhäuser von Pre Rup und Angkor Thom zu veranschlagen. Binnen zweihundert Jahren änderten sich die Menschen, die Baustile und die Glaubensorientierungen. Die Mauer kann noch heute begangen werden und sicher patroullierten zu Glanzzeiten der Stadt Angkor Thom die Wachen auf der Mauer. Die Distanz beläuft sich auf 12km, (eine schöne Rundwanderung übrigens). Jeweils nach 3km erreichten die Wachleute einen Prasat Chrung. Begann ihre Runde am Nordost-Prasat Chrung und verlief im Uhrzeigersinn oder auch andersherum erreichten sie nach 12km wieder die Nordost-Kapelle und konnten im oder vor dem Stelenhaus ihr Dankgebet zum Dienstende verrichten. Verständlicherweise kann in dem Stelenhaus nur eine buddhistische Gottheit verehrt worden sein. Es lebte in Kambodscha wohl kein leidenschaftlicherer Buddhist als der König Jayavarman VII. Müssten die Stelenhäuser (Bild 10 und Bild 11) nach westlichen Kunstkriterien beurteilt und beschrieben werden, könnte die Einschätzung in folgender Zusammenfassung kulminieren: Romanische Strenge begegnet barocken Überschwang. – In Wahrheit stehen sich (nur in der Bilderreihe) Pre Rup Stil und Bayon Stil ungleich gegenüber, beide Stilrichtungen sind als eigenständige Strömungen des Angkor-Stiles definert. Keinerlei stilistische Gemeinsamkeiten sind an den Stelenhäusern zu erkennen, nur architektonische Elemente sind als vergleichbare Übernahmen zu registrieren. Im Jahr 2013 standen drei offenbar hochverehrte Steinfragmente noch neben der Straße in einem niedrigen, sehr wackeligen Blechverschlag. Wer das nordwestlich vom Prasat Tor neu erbaute Geisterhaus (Bild 12) gefunden hat, steht nur wenige Schritte neben dem Stelenhaus, ohne es zu sehen (Bild 13). Geisterhaus und Stelenhaus bedingen einander. Der Platz selbst muss ein tradierter heiliger Ort sein. Zu Kleinaltären erhobene anbetungswürdige Aufstellungen von Steinfragmenten alter Tempel an bestimmten Plätzen bezeichnen üblicherweise besondere Bäume, Becken und Ruinen, Örtlichkeiten also, die nicht vergessen werden sollen. Ando Sundermann erwähnt in seinem Artikel zum Prasat Tor einen Schrein "Nearby is Neak Ta shrine, also called Ta Tor, and the canopy of a stele." und meint das vorgestellte Geisterhaus und das Stelenhaus. Das Geisterhaus (aus Wellblech und Holz = Neak Ta Schrein: Ta Tor) steht an der von West nach Ost führenden Straße, deren Verlauf dem ursprünglichen Nordufer des inzwischen ausgetrockneten Östlichen Baray entspricht. Ehe von dieser Straße südlich der Weg zum Prasat Tor (bei Google: To) abzweigt, führt vorher ebenfalls in südlicher Richtung ein Weg in ein kleines Dorf, rechts am Weg, keine 30m vom Geisterhaus entfernt, versteckt sich im dichten Gestrüpp das Stelenhaus (Bild 13). Die Google Street View-Aufnahmen aus dem Jahr 2013 zeigen mehr vom Stelenhaus, als die Fotos des Autors aus dem Jahr 2019 (Bild 14 & 15). Tatsächlich haben sich nur Reste vom Fundament und aufrecht stehende Bauteile aus Laterit erhalten, diese Teile bilden ein Tor und entsprechen einer Fassade vom einstmaligen Stelenhaus (canopy = Überdachung). Alles ist ähnlich schmucklos, wie die rudimentären Überreste vom Sra Srang-Stelenhaus (Bild 7 & 8). Schleier der Ominösität umwehen beide Stelenhäuser. Weder die Fachleute noch der Autor vermögen sich zum Thema Stelenhäuser in bemerkenswerten Einzelheiten oder neuartigen Erkenntnissen auszubreiten.
Aufmerksame Reisende werden in Kambodscha weitere Stelenhäuser entdecken oder vielleicht von Anwohnern zu unbekannten Stelenhäusern geführt. Der Artikel versucht, auf ein wenig bearbeitetes Thema hinzuweisen und das Interesse für diese speziellen Sakralbauten zu wecken. Verwendete Informationsquellen: MASTERPIECES IN ANGKOR NATIONAL MUSEUM GUIDE BOOK Museums-Ausgabe 2011 ISBN: 978-616-90798-0-4 (Seiten 72/73) MARILIA ALBANESE – DIE SCHÄTZE VON ANGKOR National Geographic Hamburg 2006 ISBN: 978-937606-77-7 ANDO SUNDERMANN: Artikel zum Prasat Tor aufzurufen auf dieser Webseite unter der Rubrik Angkor Tempel Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones |
Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher acht Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
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Der Blog enthält sowohl Erlebnis-Reiseberichte als auch reine Orts- und Tempel-Beschreibungen, siehe Kategorien "Persönliches" und "Sachliches" in der Liste von Tags oben, sowie eingestreute Beiträge zu anderen Reiseländern und Themen.
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