Die Fortsetzung des Themas führt nach Sri Lanka. Im berühmten "kulturellen Dreieck" können die Tempelanlagen der Stadt Anuradhapura, der Stadt Polonnaruwa und der kleinen Stadt Mihintale, der Keimzelle des Buddhismus auf Sri Lanka, besichtigt werden. Gleich hinter dem Anuradhapura Jethavanarama Museum (weißes Gebäude Bild 1) befindet sich eine kleine, in Reiseführern nicht erwähnte Becken-Anlage (Bild 1). Das Becken selbst ist granitgefasst. Stufen führen hinab. (Pokuna meint immer ein Becken, eine Badanlage. Bei Google Maps findet sich diese kleine Beckenanlage als Well No. 2 eingezeichnet.) Zwei große Purnagatha stehen auf Sockeln neben den Stufen (Bild 2). Auf den schlichten Sockeln breitet sich flach eine Lotosblüte aus, darauf steht die gleichfalls schmucklose Kalasha, die in der Form den in Haushalten verwendeten Kalashas entspricht. Auf der Kalasha selbst setzt sich die Lotusblüte fort. Die Kalasha ist verschlossen. Keine Blumen und kein Blattwerk ranken aus der Vase. Allein die elegante Form und die beträchtliche Größe rufen Wirkung hervor. Die Twin Ponds (Kuttam Pokuna) in Anuradhapura beeindrucken schon durch ihre Ausmaße. Zwei benachbarte mit Granitsteinen eingefasste tiefe Becken belegen einerseits die Fähigkeit der Handwerker den Stein genau zu bearbeiten, um geometrisch exakte Schwellen und Stufen zu homogenen Strukturen (Bild 3) fügen zu können und andererseits die Kunstfertigkeit der Steinmetze gleichmäßig runde Formen (Bild 3 & 4) herzustellen. An den Stufenzugängen, die ins Wasser führen, stehen jeweils zwei Purnagathas, wobei sich die Typen am großen und am kleineren Becken unterscheiden (Bild 3 & 4). Die Kalashas am großen Becken (Bild 3) ähneln eher den Kalashas vom Jethavanarama Komplex (Bild 2), während die Kalashas vom kleinem Becken (Bild 4) völlig schlicht ohne jeglichen Zierrat auskommen, lediglich die Deckel der Kalashas stilisierten noch geschlossenen Lotosblüten nachempfunden sind. Hinweis: Weniger exakt als die beschriebenen Schwellen und Stufen für Badanlagen wurden viele Pfeiler und Säulen unbedeutenderer Tempelanlagen außerhalb der religiösen Zentren bearbeitet. Oftmals fällt die sehr grobe Behauung auf, die allein die Zweckgebundenheit solcher Pfeiler und Säulen bestätigt. Der Zweck schien die Mittel – in solchen Fällen den geringen Aufwand – zu heiligen. An besagten Pfeilern wurde selbstredend auf jegliche Ornamentik verzichtet. Durchaus prächtig ist die königliche Badanlage Kumara Pokuna in Anuradhapura gestaltet, doch Purnagathas finden sich dort nicht in das Bauwerk integriert. (Keine Bildwiedergaben, weil keine Purnagathas zu sehen sind.) Schöne kleinere und auch größere Becken sind in Polonnaruwa zu besichtigen, doch auch hier verzichteten die Baumeister auf den Einsatz von Purnagathas. Ein Grund für das Fehlen kann nicht angeführt werden. Sollten tatsächlich weltliche und religiöse Bauwerke sich in der Ausstattung unterscheiden, müssten königliche Bäder in die Rubrik weltlich eingestuft und alle weiteren (beschriebenen) Badanlagen zu Ritualbädern erklärt werden. Derartige Klassifizierungen sind allerdings nur unter Vorbehalt gültig. Dem Twin Pond-Typus nachempfundene Purnagathas wurden in Mihintale an den Stufen zu einem Becken aufgestellt (Bild 5), welches nördlich vom Indikatu Seya Klosterkomplex gebaut wurde. Dreidimensionale Kalashas finden sich, so scheint es, vorwiegend an Beckenanlagen, dass jedoch auch Purnagathas an Zugängen zu Klosteranlagen zu finden sind, wird durch Bild 6 belegt. Inwiefern vorgeschriebenen religiösen Erfordernissen zu genügen oder nur ästhetischen Prinzipien nachzukommen war, sei dahingestellt. Wie in Anuradhapura kann auch in Mihintale die perfekte Materialbeherrschung des Granitgesteins begutachtet werden. Allein schon wegen der Vatadage (Rund-Tempel Bild 7) verdienten die Klosteranlagen von Medirigiriya gesteigerte Aufmerksamkeit des Publikums. Touristen verweilen selten in Medirigiriya, doch Einheimische wissen um den Wert dieser Tempelanlage. Sie kommen noch immer zum ehemaligen Wallfahrtsort. Die Klosteranlagen von Medirigiriya wurden auf einem nur minder erhöhten unregelmäßigen Felsrücken erbaut. Zuverlässigere, noch festere Fundamente sind kaum auszudenken. Auf einem Ziegelsockel lagert der Vatadage. Auf diesem Ziegelrund wurden Vedika, Säulenkreise und Stupa mit Altären errichtet. Der Rundtempel kann außen und auf den oberen äußeren und inneren Rundwegen meditierend umschritten werden. Der Vatadage verfügt nur über einen Zugang und der befindet sich erstaunlicherweise nicht ostseitig orientiert, sondern auf der Südseite der Vatadage. Das muss als Sonderfall immerhin vermerkt werden. Dieser einzige Zugang zum Vatadage wird von zwei wuchtigen Postamenten markiert. Obenauf stehen die Kalashas (Bild 9). Deutlich zu erkennen sind die nur flach markierten Lotosblüten, welche die Kalashas tragen. In den aufragenden Blütenblättern, wenn man so will, in den Blüten sind die Kalashas versenkt oder (je nach Betrachtungsweise) aus den Blüten wachsen die Kalashas. Die schlichten Sockel und die glatten Kalashas vereinen sich zu einem eindrucksvollen harmonischen Ensemble, welches zugleich den Blick auf den Buddha lenkt (Bild 9). Im Jetavanarama Klosterkomplex in Anuradhapura kann der grandiose Jethavanarama Dagoba (Stupa) nicht übersehen werden. An Wächtersteinen und Außenpfeilern der Vahalkadas (Altären) sind einige schöne Purnagathas in Stein gemeißelt. Formatfüllend, fast den Rechteckrahmen sprengend, sind die Purnagatha-Reliefs auf den Wächtersteinen (Bild 10) an den Stufen zur Jethavanarama Dagoba zu bewundern. Die Vase steht auf einer umgekehrten Lotosblüte. Ein Zierband hängt als Girlandenschlaufe an der Vase herab, daneben hängen Glockenblüten. Der Deckel wird von einer Prachtschleife umschlungen, die über der Girlande herabhängt, hiermit wird vielleicht absichtlich an einen Flacon erinnert. In solchen Gefäßen werden bekanntlich wertvolle Essenzen verwahrt. Aus der Purnagatha wächst mit Blüten durchsetztes Blattwerk, was bei verschlossener Vase schlecht möglich wäre, also ist der Pflanzenschmuck nur als Dekoration angebracht. Eine Vermutung sei erlaubt, der Stein mahnt die Gläubigen eine angemessene Opfergabe zu erbringen. Die Purnagathas an den Pfeilern der Vahalkadas zeigen völlig andere Motive (Bild 11 & 12). Schon die Grundform der Vasen unterscheidet sich von der Vase auf dem Wächterstein (Bild 10). Die engen, oben doppelrandigen und offenen Hälse der Vasen sind leicht in die Vasen versenkt. Ein Lotosfuß, auf dem die Vasen stehen, ist nicht eindeutig zu erkennen. Obwohl beide Purnagathas direkt benachbart nebeneinander stehen, unterscheiden sich die Dekorationen erheblich. Die Unterschiede müssen nicht beschrieben werden, sie sind klar zu erkennen, dennoch muss auf einige spezifische Besonderheiten unbedingt hingewiesen werden. Auf der Purnagatha (Bild 12) ist ein kunstvoll integrierter Stupa zu erkennen. Der Fuß der Kalasha bildet gleichzeitig das Fundament des Stupa. Der glatte Ring zwischen Fuß und Körper der Kalasha gerät ebenfalls zum integrierten Bestandteil des Stupa. Die benachbarte Kalasha (Bild 11) steht auf einem Fuß und einer Amalaka als Zwischenring. (Erklärung zu Amalaka im Artikel Purnagatha Teil 1). Den unteren Bereich der Kalasha schmückt Blattwerk (Bild 11). Alle weiteren Differenzen in der Gestaltung werden durch die Vergleiche der Bilder 11 und 12 offengelegt. Die ausdrucksstarke Bilderwelt an den Vahalkadas der älteren Stupas in Sri Lanka wäre eine spezielle Abhandlung wert, die jedoch den Rahmen dieser Artikelserie sprengen würde. Erklärt werden müssten die religiösen Zusammenhänge der Ornamentik, sowie das Miteinander differierender Bildelemente aus Hinduismis und Buddhismus. Die folgenden Bilder liefern eine Vorahnung des diffizilen Themas, was wohl nur mittels wissenschaftlicher Forschung erschöpfend bzw. inhaltlich befriedigend ausgewertet werden kann. Laien und Liebhaber können Unterschiede erkennen, eventuelle Zusammenhänge vermuten, doch wissenschaftliche Arbeit muss vor Ort durch vergleichende Maßnahmen und exakte Auswertungen erfolgen. Urlaubsreisenden, seien sie auch noch so aufmerksam, fehlen Zeit und technische Hilfsmittel zu fundierten Studien. Sämtliche hier vorgebrachten einschränkenden Bemerkungen sollen jedoch die Blicke auf die Bilder 13 - 16 nicht trüben. Stupas sind in Anuradhapura und anderswo stets Blickfang und für Touristen die Attraktionen schlechthin, denn diese Bauwerke sind (von Ausnahmen abgesehen) bestens erhalten, weil sie permanent benutzt und ständig restauriert worden sind, so auch der Abhayagiri Stupa. Der leider abgebrochene, zusätzlich stark verwitterte Pfeiler vom Abhayagiri Stupa (Bild 13) ist im unteren Bereich mit einer Kalasha besetzt, die durchaus an die Kalasha vom Jethavanarama Stupa (Bild 12) erinnert. Ob die Kalasha ursprünglich glatt und schmucklos gestaltet war oder durch natürlichen Verschleiß glatt geschliffen wurde, lässt sich schwer bestimmen. Der Pfeiler (Bild 14) ist zwar gebrochen, aber vollständig erhalten und in besseren Zustand. Getragen wird der Pfeiler von einer Löwen-Basis. Aus der besonders schön gestalteten Vase (Detailaufnahme Bild 15) wächst ein zentraler Stängel, eher ein mehrfach abgestufter Stamm (Bild 14). Beidseitig geben sich Tiere und menschliche Wesen die Ehre. Zu sehen sind in spiegelbildlich gleicher Darstellung von unten nach oben (Bild 14): Elefanten (Detailaufnahme Bild 15), Buckelstiere (Verweis auf Nandi, das Reittier Shivas), es folgen zwei menschliche oder göttliche Wesen (keine Definition präsent), sodann zwei Pferde (?) und abschließend zwei Löwen. Während die Purnagatha (Bild 14) auf einem Löwenfries ruht, wird die Purnagatha (Bild 16) von einem Yakhsa getragen. (Weitere Informationen zu Yakshas breitet in diesem Blog der Artikel Dvarapala II aus.) Auch die Vase ist völlig anders verziert. Schönheit und Eleganz schienen dem Bildhauer wichtige Aspekte bei seiner Arbeit gewesen zu sein. Die Gestaltung der Purnagathas war vermutlich nicht vorgeschrieben. Konzeptionelle, religiös ambitionierte Vorgaben sind auf Grund der Mustervielfalt der Purnagathas mit ziemlicher Sicherheit auszuschließen. Ob sich hinter der Anordnung der Tiere und Menschenwesen (Bild 14) ein religiöses Konzept verbirgt, kann nicht ausgeschlossen werden, doch für eine endgültig verbindliche Aussage fehlen die notwendigen Basisinformationen. Fachliteratur zu diesem Thema ist rar und meistens schwer zugänglich. Bilder geben nicht allenfalls Auskünfte über tatsächliche Größenverhältnisse. Oftmals fehlen vergleichbare Details. Nicht überall kann ein Mensch oder ein Auto im Bild stehen. Auch Meterstab und Maßband sind nicht ständig zu Hand. Die meisten der hier vorgestellten Bilder sind Ausschnitte und beschränken sich ausschließlich auf die themenspezifischen Details. Zu sagen bleibt, dass die Pfeiler an den Vahalkadas geschätzt 2 bis 2,50m hoch sein können. Die Gläubigen standen also den Bildwerken unmittelbar gegenüber, hatten somit wichtige Bildaussagen in Augenhöhe vor sich. Erstaunlicherweise ist die Ausbeute in Sachen Purnagatha in der Königsstadt Polonnaruwa äußerst gering. Trotz höchster Aufmerksamkeit waren bemerkenswerte Purnagatha-Reliefs nur an den Pfeilern der Atadage (Tempelbau im Quadrangle) zu entdecken und ansonsten vereinzelte eher unscheinbare Exemplare. Auf den Seitenflächen der hohen quadratischen Säulen, die das hölzerne Dach trugen, sind andersgeartete, sehr dekorative Bildvariationen zu erkennen, die garantiert religiösen Vorgaben geschuldet sind. Die Purnagathas werden von einem Yaksha (Bild 18 & 19) bzw. von zwei Yakshas (Bild 17) getragen. Aus den nur mit einer Schleife verzierten Purnagathas sprießen gleichmäßig geschwungene Stängel, die sich jeweils zu einer kreisförmigen Rosette winden. Die runden Felder werden von den verschiedensten Wesen besetzt (Bild 20). Es kostet den Laien viele Mühen, zu einem annähernd richtigen Bildverständnis zu gelangen. Die Darstellungen sind vielschichtig und können nicht eindeutig definiert werden. Die Detailaufnahme Bild 20 zeigt im unteren Kreis eine Göttin, im darüber liegenden Kreis ein Götterpaar, im oberen Kreis einen Vogel. Vor lauter Pfeilern (dekoriert bzw. nichtdekoriert) wird leicht der Torzugang zum Atadage (Bild 21) übersehen, doch genau hier können am Querjoch (Türsturz) zwei Purnagathas (Bild 22) betrachtet werden. Es handelt sich um relativ unscheinbare Typen, die den Purnagathas auf den Pfeilern nicht gleichen. Weit über 100 nummerierte (registrierte) Bauten können in Polonnaruwa aufgesucht und besichtigt werden. Nur an wenigen Tempeln und sonstigen Klostergebäuden sind Purnagatha-Motive zu finden. Bei dem Gebäude zwischen Manic Vehara und Kasuprad Parivena (Bild 23) handelt es sich um einen Bodhi-Tree Shrine (Bodhighara), also die Einfassung eines Bodhi-Baums. Vom Bodhi-Baum hat sich nichts erhalten, aber der Grundriss des Bauwerkes ist an Hand der Grundmauern gut zu erkennen und auch die kleinen Wächtersteine sind am Ort verblieben. Auf ihnen sind recht unscheinbare Purnagatha zu sehen. Der steile Treppenaufgang zum Berg-Tempel Mulkirigala wurde erst in der Neuzeit gebaut. Beton und Stahlarmierungen stützen das Baugefüge. Ursprünglich konnten die Höhlen des Berg-Tempels nur über kleine in die Felsen gehauene Stufen erreicht werden. Aus heutiger Sicht müssen manche der Wege, die zum Tempel führten, und hier ist nicht nur an Mulkirigala gedacht, mindestens als abenteuerlich, mehr noch als gefährlich beschrieben werden. Behändigkeit und Kletterkunst waren gefragt. Nicht jeder gelangte zu den oberen Heiligtümern. Mittlerweile führen bequeme Treppen herauf und wieder hinab. Die Menschen können unbesorgt den Mulkirigala-Felsen besteigen. Die mit schrillem Blau getünchten Pseudo-Kalashas (Bild 24) erfüllen an diesem Treppenaufgang nur noch dekorative Zwecke. Hier hat sich ein vormals kunstvolles und variantenreiches Gestaltungselement, dem apotropäische Wirkung zugetraut wird, zum seriell gefertigten Betonelement verselbstständigt. Schön kann der Treppenaufgang kaum genannt werden, doch sein praktischer Wert ist hoch zu veranschlagen. Bemerkenswerterweise gleichen die Beton-Kalashas auf der Treppen-Balustrade von Mulkirigala recht auffällig einer Turmspitzen-Kalasha des Virupaksha Tempels in Badami (vergleiche Bild 24 in PURNAGATHA Teil 1). Hier scheint ein Design-Transfair von Indien nach Sri Lanka stattgefunden zu haben. PS: Die meisten Dvarapalas in anthropomorpher Darstellung auf Sri Lanka halten mit einer Hand den obligatorischen Purnagatha in die Höhe. Stellvertretend für diese Behauptung soll hier das Bild 25 als Belegbeispiel gezeigt werden. Ergänzende Informationen und Bilder zu allen im Artikel erwähnten Tempelanlagen können auf der Web-Seite von Nuwan Gajayanaka abgerufen werden: www.lankaexcursionholidays.com
Mr. Gajayanaka haben wir viele sachkundige Ausführungen und alle logistischen Vorbereitungen und Durchführungen unserer erfolgreichen Exkurse zu verdanken. Einen besseren Reiseführer kann man sich im "kulturellen Dreieck" Sri Lankas nicht wünschen. Fotos: Günter Schönlein Fotos: 1 – 6, 16 und 24 Vanessa Jones Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones
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Oft werden die Acht buddhistischen glückverheißenden Symbole (Sanskrit: Ashtamangala) erwähnt. Selbst nichtreligiösen Menschen sind einige dieser Symbole vertraut, ohne sich deren wirklicher Bedeutungen bewusst zu sein. Diese acht Glückszeichen sind derart beliebt, dass sie in der westlichen Hemisphäre sogar als Tätowierungen vermarktet werden. Eines dieser Symbole soll betreffs seiner kunstgeschichtlichen Relevanz in diesem Artikel näher betrachtet werden. Zunächst einige Ausführungen zum Begriff selbst: Purnagatha oder purna-ghata oder purna-kalasa meint stets ein vasenförmiges Gefäß. Purna (Adjektiv) meint: gefüllt, erfüllt, vollständig. Purna (Substantiv) meint: Fülle, Unendlichkeit. Unter Kalasa (auch Kalasha) wird bis heute ein traditionell rund geformtes Tongefäß verstanden, welches im Haushalt zum Aufbewahren von Flüssigkeiten Verwendung findet. Hin und wieder wird das Gefäß (der Kalasa) auch als Kumbha bezeichnet. Kumbha bedeutet etwa Mutterleib, Fruchtbarkeit, Leben erzeugende Kräfte. Ist von einem Nidhana Kumbha die Rede, wird ein Schatzgefäß beschrieben, dessen Inhalt langes Leben und Wohlstand verheißt. (Nidhana → Nidhi → Schatzhüter → Kubera = Gott des Reichtums) Pūrn a-ghat á oder auch pūrn a-kalas á (Schreibweise nach ENCYCLOPÆDIA BRITANNICA) bedeutet das "volle Schiff". Rituelle Opfer an die Gottheit oder an einen hochverehrten Gast werden als pūrn a-ghat á bzw. pūrn a-kalas á bezeichnet. Derlei Gefäße werden bei hinduistischen, buddhistischen und jainistischen Zeremonien noch immer verwendet, sie stehen beispielsweise als Opfergaben auf den Altären. Blicken wir zunächst nach Indien und konzentrieren das Augenmerk auf die glückverheißende Vase als auffälliges Architektur-Element. An Säulen und Pfeilern sticht das Motiv der Vase (Kalasa) häufig als Dekor hervor. Doch ehe Kalasas die Säulen der Tempel zierten, wurde der Amalaka erfunden. Die ältesten Beispiele der Amalaka können in südindischen Höhlen- und freistehenden Tempeln als Zier-Elemente an Säulen und Pfeilern nachgewiesen werden. Säulen oder Pfeiler tragen zuoberst ein rundes, gestauchtes, gleichmäßig gefaltetes, kissenartiges Element, besagtes Amalaka, worauf die Trägerkonstruktionen und Decken, im Fall von Höhlentempeln die Felslasten, lagern (Bild 1). Amalaka als Architektur-Element muss als ureigene indische Kreation betrachtet werden. Turmbekrönungen hinduistischer Tempel enden oft mit der Vereinigung von Amalaka und Kalasa (Bild 16 & 18). Die Amalakas finden sich meist in Kombination mit den Kalasas, beide Elemente liegen übereinander, wodurch eine gesteigerte ästhetische Wirkung hervorgerufen wird (Bild 2 – 4). Die Unterschiede zwischen einer Versammlungshalle (Vihara, Bild 1) und einer Tempelhalle/Gebetshalle (Chaitya) sind eminent. Im Gegensatz zu den schlichten, zweckgebundenen Säulen in der Höhle Nr. 5 (Bild 1) heben sich die Säulen der jainistischen Chaitya-Höhle Nr. 33 (Bild 2 – 4) durch besonders prachtvolle Ausstattung hervor. Auf der breiten abgestuften Basis lagert ein kurzer quadratischer Säulenstumpf, worauf ein herrlich verzierter Kalasa steht, auf dieser ruht der Amalaka, schlussendlich trägt die Kissenscheibe die Deckenkonstruktion. Das Vasen-Motiv mit all seinen Verzierungen taucht in der Kunstgeschichte als Ghata-pallava auf. Für die in Ellora geschaffenen Vasen-Formen gilt allerdings lt. Kalātattvakośa: A Lexicon of Fundamental Concepts of the Indian Arts. (Band 2 S. 447) der Begriff Purna-Kumbha. Die mit Zierbändern umwundenen und mit Girlanden behängten Vasen (Kumbha) erinnern durchaus an Motive, die Liebhabern europäischer Kunst vertraut sind, weil sie schon in der Antike kreiert und angewendet wurden, in diesen Motiven Designparallelen zu Akanthus- und Palmettenmustern (Lebensbaum) zu erkennen, ist keineswegs völlig abwegig. Blätter und Blüten, die aus der Vase sprießen, erinnern an die Lotospflanzen bzw. an Lotosblüten (Bild 6). Die Lotosblüte selbst zählt auf Grund ihrer Reinheit und Makellosigkeit ebenfalls zu den acht Glückszeichen. Im Höhlenkomplex von Ellora können vielfältige Purnagatha-Varianten begutachtet werden. Gleich im Eingangsbereich des berühmten Kailasa Tempel wird ein großes Shiva-Relief von zwei mächtigen prachtvoll verzierten Pfeilern gerahmt. Im oberen Bereich der Pfeiler finden sich die Purnagatha (Bild 5 & 6). Nach hinduistischem Verständnis sind die Vasen (Kalasa oder Kumbha) mit heilbringenden Wassern gefüllt, aus denen folglich üppige Pflanzen wachsen, die wiederum symbolisch auf den ewigen, immer wiederkehrenden natürlichen unaufhaltsamen Kreislauf des Lebens verweisen. Voll Dankbarkeit sollen sich die Menschen dieses unschätzbaren Reichtums bewusst werden, der nie endet, weil die Vase sich niemals leert. Gläubige leben in der Gewissheit dieser Überfülle. Im riesigen Höhlenkomplex von Ellora hat sich der Stilwandel, durch das sich über mehrere hundert Jahre dauernden Baugeschehen, sichtbar niedergeschlagen. Während Form und Größe der Höhlen sich nach den Bestimmungen bzw. Erfordernissen richteten, blieben die Grundformen der Säulen unabhängig von den religiösen Ansprüchen unangetastet, dennoch lassen sich im Vergleich der Purna-Kumbha von Ellora differierende Kreationen nachweisen. Zu unterscheiden sind auffällig elegante Säulen (Bild 7 & 8) und massive Pfeiler, die jedoch im oberen Bereich sehr fein gearbeitete Kalasas vorweisen (Bild 9, 10 & 11). An Säule und Kalasa im Bild 7 scheint die Arbeit vorzeitig abgebrochen worden zu sein, der Bildhauer ist nicht zu Ende gekommen. Wie das geplante Motiv in seiner endgültigen Form auszusehen hatte, kann im Bild 8 begutachtet werden. Obgleich Vase (Bild 7) und Sockel (Bild 8) rund geformt sind, bleibt der quadratische Querschnitt der Säule sichtbar erhalten und setzt sich oberhalb bis zur Decke fort. Eine Lotosblüte und vier Knospen werden von üppig wucherndem Blattwerk, welches über den Vasenrand herabhängt, harmonisch eingefasst. Das Blattwerk verbindet mit senkrechten Kanten die vier Flächen der Säulen, wodurch wiederum der quadratische Querschnitt der Säule betont wird. Die ungewöhnlich wuchtigen Steinpfeiler der Vorhalle der Höhle Nr. 14 sind in ihren Abmaßen in keiner weiteren Höhle in Ellora übertroffen worden. Auch die Dekoration der Pfeiler hat in Ellora kaum ihres gleichen. Die überbordende Pracht der Kalasas steht im Kontrast zu den schmucklosen glatten Flächen im unteren Bereich der Pfeiler, als verkörperten die Pfeiler Anfang und Ende allen Heils. Fast eingewachsen stehen die Vasen auf niedrigen Sockeln, die von kleinen Wesen geschützt werden (Bild 11). Die Kalasas werden von den Nidhis flankiert. Nidhis sind von Kubera, dem Gott des Reichtums eingesetzte Schatzhüter. Links und rechts über den Kalasas mitten im Blattwerk bäumt sich jeweils eine Schlange auf (Bild 11). Hier gibt sich der Nagaraja, der Schlangenkönig die Ehre, der ansonsten als Dvarapala (Tempelwächter) in Erscheinung tritt. Die Vasen-Wächter (Bild 10) müssen an Hand der dreifachen Schlangenhaube als Nagarajas identifiziert werden. Die Kalasas werden also zwiefach bewacht. Nagas und Nidhis hüten die Schätze. Die Kalasa-Reliefs sind sehr tief gearbeitet, ohne im Außenbereich die Vierkantform des Pfeilers aufzubrechen. Vom Boden, also von der Basis weg, laufen die senkrechten Kanten der Pfeiler bis zur Decke durch (Bild 9). Auf dem Gebiet des heutigen südindischen Bundesstaates Karnataka herrschten einstmals die Chalukya-Könige. Mit Unterbrechungen regierten die Chalukya von 550 bis 1190. Die wichtigsten erhaltenen Hinterlassenschaften dieser Dynastie sind die Tempel in ihren ehemaligen Hauptstädten Badami, Aihole und Pattadakal. Allein in Aihole (heute ein Dorf) können noch etwa 100 Tempel besichtigt werden. Die geschlossenen Balustraden der Mandapa vom Lad Khan Tempel zeigen an den Außenseiten sehr schöne Kalasa-Halbreliefs (Bild 12). Die Tempelbauten der Chalukya in Karnataka gelten als maßstabgebende Musterbeispiele hinduistischer Tempelarchitektur. Wer auf dem Dekkan unterwegs ist, will unter anderem auch Chalukya Tempel besichtigen. Als sehr anschauliches Beispiel für die Fusion von Kalasas und Amalakas an Turmbauten der Chalukya-Tempel muss der Chakra Gudi Tempel in Aihole gelten (Bild 15 & 16). Die spezielle Form der Turmaufbauten an indischen Tempeln wird als Shikhara bezeichnet. Shikhara bedeutet etwa Bergspitze bzw. Gipfel. Bezogen auf die Tempel gemahnen die Turmaufbauten an den heiligen Berg Meru. Die Shikhara befinden sich immer direkt über dem zentralen Heiligtum, wodurch wieder die Weltenachse markiert wird. Am Shikhara vom Chakra Gudi Tempel wurden außer der Turmbekrönung mehrere Amalakas eingebaut. Den Amalakas wird eine apotropäische Wirkung nachgesagt. Der Schutz vor negativen Einflüssen drückt sich nicht zuletzt auch in der Architektur der Tempelbauten aus. Der Huchchimalli Gudi (Gudi=Tempel) in Aihole (Bild 17 & 18) ist ein weiteres Beispiel für Tempelbauten der Chalukya. Am überdachten Vorbau (Mandapa) finden sich wiederum seitlich Kalasa-Reliefdekors und am Shikhara die Kalasa und Amalaka-Steine. Die Bauweise des Huchchimalli Gudi ähnelt im Grundkonzept der Bauweise des Chakra Gudi (Bild 15 & 16). Die Panorama-Aufnahmen von Pattadakal (Bild 19 & 23) zeigen eine imposante Tempelgruppe, die einer Hauptstadt gerecht wurde und diese repräsentieren konnte. Die Tempel der ehemaligen Chalukya-Hauptstadt Pattadakal wurden 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Kalasa-Reliefs auf Wänden oder Säulen und Pfeilern wurden an den Pattadakal-Tempeln kaum noch abgebildet, die einzige Ausnahme bildet die Türeinfassung des Jambulinga Tempel (Bild 21). Die Pilaster neben dem Türrahmen zeigen noch Kalasa und Amalaka, allerdings schon etwas stilisiert. Verloren haben sich die Feinheiten in der Darstellung der Kalasa, auch die typischen Falten (Einkerbungen) der Amalaka fehlen, es scheint, als wäre nur noch dem ikonographischen Pflichtprogramm Folge geleistet worden (Bild 21). Die Qualität der Bildhauerarbeiten an den Tempeln von Pattadakal gilt unbestritten als hochwertig, doch haben sich die Akzente verschoben. Fassadenstrukturierung und Figurenwerk stehen im Vordergrund. Ausdrucksstarke Götterbilder im Außen- und Innenbereich belegen die künstlerischen Bemühungen der Bildhauer. Das themenbezogene Fazit lautet: als Turmbekrönungen sind in Pattadakal noch einige Kalasa zu sehen (Bild 22 & 23). Amalaka-Steine wurden weiterhin, wie schon in Aihole zu sehen war, in die Shikaras integriert (Bild 20 & 22). Auf die vermutete apotropäische Schutzwirkung der Amalaka wurde auch in Pattadakal vertraut. In Badami, auch eine ehemalige Hauptstadt der Chalukya, zählen die Höhlentempel zu den Hauptattraktionen. Eingezwängt zwischen den Häusern der eng besiedelten Kleinstadt liegt der Virupaksha Tempel. Eine glatte, jedoch formvollendete Kalasa-Spitze schließt den Shiakhara ab (Bild 24). Am Lower Shivalaya Tempel wurde als Turmbekrönung eine etwas eigenwillige Mischform zwischen Kalasa und Amalaka gewählt. Zu sehen ist kein kein typischer Kalasa und kein stilechter Amalaka, hier wurde mit vorgegebenen Mustern gespielt (Bild 25 & 26). Ein künstlerisch hochwertiges Beispiel der Verbindung von Kalasa und Amalaka zeigt das im National Museum New Delhi ausgestellte Fragment einer Portaleinfassung aus dem 5./6. Jh. (Herkunft nicht näher bezeichnet). Der Bereich über der prächtigen Kalasa wird von einem zur Grimasse verzogenen Antlitz beherrscht, es kann sich nur um Kala handeln (Bild 27). Die Bildunterschrift entspricht im Wortlaut der im Internet gegebenen Bildunterschrift. Das Foto ist als gemeinfrei gekennzeichnet. Die im Artikel verwendeten Fotos entstanden im Oktober 2018 auf einer Rundreise durch die indischen Bundesstaaten Maharashtra und Karnataka.
Zur Lektüre empfohlen werden die Fortsetzungen des Artikels in diesem Blog: PURNAGATHA Teil 2 PURNAGATHA Teil 3 Verwendete Internetseiten: https://www.britannica.com/art/ghata-pallava https://de.wikipedia.org/wiki/Amalaka https://en.wikipedia.org/wiki/Kalasa Fotos: Günter Schönlein, außer Bild 27 (das Foto ist als gemeinfreies Foto im Internet zur Nutzung freigegeben) Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Der dritte Teil dieser Artikelserie soll sich mit den verschiedenen Erscheinungen der Dvarapala auf Sri Lanka beschäftigen. Bildmaterial und kurze Erläuterungen sollen genügen, um das ausladende Spektrum des Themas zu beleuchten und eine repräsentative Übersicht zu geben. Im Jahr 1272 wurde die Königshauptstadt von Polonnaruwa nach Yapahuwa verlegt. Der König und sein Gefolge konnten die neu errichtete Felsenfestung Yapahuwa nur bis 1284 gegen südindische Eindringlinge verteidigen. Zu schützen galt es nicht nur die Festung, sondern auch den wertvollen Besitz der Zahnreliquie. Wer den Zahn Buddhas sein eigen nannte, der besaß die Macht. Der Zahn war auf abenteuerliche Weise von Indien nach Sri Lanka gelangt. Die wechselvolle Geschichte der Zahnreliquie erzählen, heißt nichts geringeres, als sich kontinuierlich der Historie Sri Lankas widmen – doch es gilt am angeschlagenen Thema festzuhalten. Die Prachtstiege zum Palast von Yapahuwa dürfte in Sri Lanka nirgends ihres gleichen haben. Die Treppe kulminiert in einem prunkvollen Torbau (Bild 1 & 2), hinter diesem verbarg sich der schlichte Palast, von dem nur noch Fundamente und Säulenstümpfe zu sehen sind. Auf Löwen und auf Gajasimha und nicht zuletzt auf weiblichen Schutz wurde zu Königszeiten vertraut. Unmittelbar vor der Treppe treten keine der sonst eingesetzten Dvarapala in Erscheinung. Die Löwen von Yapahuwa sind so einmalig, wie die Gajasimha (Mischwesen aus Löwe und Elefant) in Sri Lanka häufig sind. Der herrliche Treppenaufgang wurde vorbildlich restauriert und doch scheinen einige Paneelen und Reliefs verloren gegangen zu sein. Manche der heute kahlen Flächen der mächtigen Treppenwangen (Balustraden) könnten von Reliefs bedeckt gewesen sein. Die Tatsache, dass die größten rechteckigen Flächen nicht bearbeitet wurden, sondern als bildfreie Flächen zu sehen sind (Bild 1, unterer Stufenbereich), legt die Vermutung nahe, hier könnten Treppenwächter Posten bezogen haben. Vorstellbar wären freistehende Figuren (Löwen, Dvarapalas, etc.) oder große Reliefs auf den senkrechten Mauerflächen, die den darüber liegenden Frauenbildnissen (Bild 3 & 4) entsprochen haben könnten. Ins Auge fallen die Löwen und die Gajasimha und an den Außenseiten des Treppenbaues kürzere und längere Bildfriese mit Tänzerinnen und Ganas. Erst am Torbau selbst erscheinen wieder die weiblichen Wächter (Bild 9, 10 & 12) als Pfeilerfiguren. Die Basen der Seitenpfeiler des Tores sind mit Löwen besetzt (Bild 11). Das Fehlen tradierter Dvarapala in Yapahuwa lässt sich vorläufig nur mit einer wagen Vermutung begründen. An allen religiösen Bauten in Sri Lanka finden sich Dvarapala, sicher würden Ausnahmen die Regel bestätigen. Dvarapala stehen beidseitig neben den Treppenaufgängen zu Tempeln, oftmals unterstützt von den Gana. An älteren Stupas werden die Vahalkadas (Altäre) von den Nagaraja und weiblichen Personal behütet. Folgender Schluss ließe sich ziehen: an weltlichen Bauwerken musste auf den Schutz der Dvarapala verzichtet werden, weil der Schutz durch Dvarapala, konkret die apotropäische Wirkung durch Dvarapala sich nur auf religiöse Bauwerke beschränkte, beschränken durfte, also Dvarapala an Palästen nicht zulässig waren. Im Falle der Festung Yapahuwa wäre die erhoffte apotropäische Wirkung durch die vorhandene Dreieinigkeit von Löwen, Gajasimha und weiblichen Figuren gewährleistet gewesen. Inwieweit sich diese spekulative Annahme mit religiösen Argumenten, die gewiss in kanonischen Schriften fixiert wurden, und sich zusätzlich von längst gesicherten kunsthistorischen Fakten untermauern ließe, entzieht sich der Kenntnis des Autors. Es fiele leicht, die weiblichen Schutzwesen in Yapahuwa schlichterweise zu dekorativen Figuren abzustempeln, sie als halbgöttliche Himmelsjungfrauen zu klassifizieren, vielleicht gar von Apsaras zu sprechen. Die Wahrscheinlichkeit hier Himmelstänzerinnen abgebildet zu sehen, muss gering veranschlagt werden. Welche Tänzerin (Apsara) ward je mit einem schweren Krug (Blumenvase) bei ihrer Profession gesehen worden? Die Vase mit Blumen ist ein in Asien weit verbreitetes Glückssymbol, welches unter dem kunstgeschichtlichen Terminus Purnagatha Eingang in die Fachtexte gefunden hat und in Sri Lanka vielmals nachzuweisen ist. Spricht auch die Körperhaltung (Tribhanga) der Frauen für eine Tanzpose, ist das längst kein stichhaltiger Beleg in diesen Reliefs Tänzerinnen erkennen zu müssen. Beispielsweise gibt es viele männliche Götterbilder, die mit dem gleichen dreifachen Körperschwung aufwarten können und hier ist nicht nur an die häufigen Darstellungen der Ardhanirishvara (Shiva und Parvati in einem gemeinsamen Körper) gedacht. Mit Bild 5 wird eine Nagini vorgeführt, die im National Museum Colombo ausgestellt wird. Die Nagini stammt aus der Jethavana Monastery in Anuradhapura und wird auf das 4. Jh. n. Chr. datiert. Anuradhapura war zirka 1000 Jahre lang Hauptstadt und geistiges Zentrum Sri Lankas. Der Jethavana Klosterkomplex breitet sich im Umfeld des Jethavanarama Stupa aus. Die Nagina könnte einstmals an einer der Vahalkadas (den Altären) der Jethavanarama Stupa gestanden haben . . . ? Die Yaksha (Yakshini) zählen zu den Göttern der unteren Ränge bzw. werden die Yaksha häufig auch zu Naturgeistern klassifiziert, gleich wie, zugeordnet werden sie dem Gefolge Kuberas, dem Gott des Reichtums, für ihn haben sie die Schätze der Erde zu behüten, also einer Wächterfunktion nachzukommen. Die Nagini aus dem National Museum Colombo (Bild 5) hält in der linken Hand eine Vase (Krug=Purnagatha) und in der rechten einen Yakschwanz (chowry im Englischen). Genau diese Requisiten (Schutzwerkzeuge) präsentieren die weiblichen Wächterwesen an der Prachtstiege zu Yapahuwa (Bild 3 & 4). Es liegt nahe, die weiblichen Wächter an der Prachtstiege von Yapahuwa als Nagini (Yakshini) zu identifizieren. Zur Bekräftigung der Nagini/Yakshini-These müssen unbedingt noch die Figuren neben der untersten Stufe der Prachtstiege (Bild 7) begutachtet werden. In zwei quadratischen Relief-Kartuschen sind kleinwüchsige dickbäuchige männliche Figuren zu erkennen (Bild 6 & 8). Keine Gana sind an der untersten Stufe zum Königspalast positioniert, sondern Yaksha = Schatzhüter. Zugegeben, Gana und Yaksha können leicht verwechselt werden, doch hier ist der Bezug eindeutig, zumal wenige Stufen höher die Yakshini, die weiblichen Schatzhüter in Erscheinung treten (Bild 7). Tatsächlich gab es in Yapahuwa nicht nur die Schätze des Königs zu behüten, sondern, wie schon erwähnt, vorrangig die unschätzbar wertvolle Zahnreliquie. Dass in Yapahuwa nicht zwangsläufig die gleichen weiblichen Figurinen ausschließlich nur für dekorative Zwecke eingesetzt wurden, beweisen die unterschiedlichen Darstellungen (Bild 9 – 12). Die Frauen am Tor, gemeint sind die Pfeilerfiguren, (Bild 9) halten unverkennbar lange, am Ende verdickte Stangen als Waffen in den Händen, somit halten weibliche Dvarapala die Wacht. Anbei sei noch vermerkt, dass in Indien, sowohl im Norden als auch im Süden, weibliche Dvarapala nachweisbar sind. Oftmals übernehmen die Flussgöttinnen Ganga und Yamuna den Wachdienst und schon die Bildhauerkunst der Pallava-Dynastien (7. Jh.) bietet in Mamallapuram weibliche Dvarapala zur Ansicht und auch vor den hinduistischen Höhlen von Ellora sind Ganga und Yamuna positioniert. Die Tempelanlagen von Haththikuchchi können sich auf eine stolze Tradition berufen, schon im 3. Jh. vor der Zeitenwende sollen sich hier Klosteranlagen befunden haben und auch ein König suchte in den Höhlen von Haththikuchchi Zuflucht. Wächtersteine, Mondsteine und Makara-Balustraden finden sich als typische Merkmale von Tempelzugängen auf Sri Lanka in mehr oder weniger variierten Formen. Die Wächtersteine (Muragala) gelten kunstgeschichtlich als eine spezifisch singhalesische Entwicklung. Auf den Wächtersteinen ist der Nagaraja (Schlangenkönig) dargestellt (Bild 15 & 17), die Erscheinung des Nagaraja ist das wohl am häufigsten variierte Motiv auf Wächtersteinen. Kenntlich ist der Naga am fünffachen, meist siebenfachen, selten neunfachen Schlangenhaupt, der sich wie ein Fächer über seinen (Menschen)Kopf breitet. Dem Naga zu Füßen gesellen sich dienstverpflichtet jeweils zwei kleine Gesellen (Bild 16), die Ganas, wohl zwangsrekrutiert aus Ganeshas Gefolgschaft (Ganesha, auch Ganapati = Herr der Gana). Der hier vorgeführte Treppenaufgang zum Kapitell-Saal im Anuradhapura-Stil (Bild 13 &14) verfügt zusätzlich über verzierte Stufenwangen, die von jeweils drei Gana besetzt werden. Spätestens hier tauchen die ersten Zweifel auf. Sind es wirklich Gana? Betreffs der Gana findet in der handelsüblichen Literatur eine ähnlich vergleichbare unsachgemäße Verallgemeinerung statt, die auch in Bezug auf die Apsaras zu beklagen ist. Die Zuordnungen sind in den meisten Fällen nicht gesichert, so auch hier: anstatt der Gana könnten sich auch Yaksha an den Stufenwangen tummeln. Weiter unten wird noch zu sehen sein, wie sich das Schutz-Personal an Zugängen zu Tempeln vervielfältigt bzw. variiert, ohne direkt und unverwechselbar klassifizierbar zu sein. Die Betrachtung der Balustraden soll vorerst noch bewusst ausgeklammert werden. Zunächst sollen weitere halbgöttliche, durchgängig kleinwüchsige Wesen ins Blickfeld gestellt werden. Zukünftig zu unterscheiden sind die Yaksha von den Gana, diese wiederum von den Nidhis, keine leichte Aufgabe für den Laien. Es gilt den Blick zu schärfen. Durch Gegenüberstellung können die Unterschiede konkretisiert werden. Im Außenbereich des Anuradhapura Jethavanaramaya Museums werden drei fragmentarisch erhaltene Wächtersteine präsentiert. Keiner der Steine gehört jeweils zu einem anderen, es sind Einzelexemplare, doch jeweils dargestellt sind eine besondere Spezies kleinwüchsiger Wesen: zu sehen sind drei Nidhis, die Schatzhüter Kuberas in anthropomorpher Gestaltung (Bild 18, 19 & 20). Steht der Laie diesen drei Steinen gegenüber ist der Begriff Gana schnell bei der Hand, jedoch Ganas schauen anders aus. Der Begriff Vamana meint eine kleinwüchsige Gottheit und erinnert nicht zuletzt an die fünfte Inkarnation Vishnus, der sich zum Zwerg/Vamana verwandeln konnte. In den Puranas werden die Legenden dieser Verwandlung erzählt. Vermutlich ist in den Puranas die Herkunft des Wortes Vamana zu suchen? Doch die Nidhis haben mit Vishnu nichts zu schaffen, sie dienen einem anderen Herrn, nämlich Kubera. Besucher stehen, weil die Beschilderungen fehlen, ziemlich ratlos vor den Nidhis. Bei näherer Betrachtung wird klar, hier sind zwei Typen der Nidhis zu sehen. Zwei Nidhis tragen eine Muschelkappe (Bild 18 & 19), der dritte Nidhi schmückt sich mit einer Lotoskrone (Bild 20). In den klassischen indischen Schriften werden mehrere Nidhis unterschieden. Bei Kubera sind die Zuständigkeitsbereiche der Schatzhüter exakt definiert, folglich mussten fortan die singhalesischen Bildhauer die Erscheinungen der Nidhis sehr differenziert gestalten. Werden Padma-Nidhi Vamana gezeigt, tragen diese Nidhis eine doppelblättrige Lotos-Krone. Werden Sankha-Nidhi Vamana gezeigt, tragen diese Nidhis eine Muschelkappe. Die Verantwortungsbereiche der Padma-Nidhi und Sankha-Nidhi konnten (vom Autor) bislang noch nicht eruiert werden, doch zwei Merkmale sind allen den hier gezeigten Nidhis gemeinsam, sie halten einen hängenden Strang (eine Schnur) aneinander gereihter Münzen in der einen Hand, die andere freie Hand wird in der Hüfte abgestützt. Die sehenswerte Kollektion singhalesischer in Stein gehauener Bildwerke des National Museums in Colombo kann nur in den höchsten Tönen gelobt und die Besichtigung wärmstens empfohlen werden. Neben vielen Götterstatuen werden auch einige Nidhis ausgestellt (Bild 21-24, 25 & 27). Es handelt sich um Wächtersteine der besonderen Art: abgebildet sind Nidhis, ausschließlich Nidhis, hier funktionieren die Nidhis als Wächter, wohlbemerkt als Dvarapala. Wie im Fall von Haththikuchchi gezeigt wurde und noch an weiteren Beispielen bewiesen werden wird, sind im Regelfall die Dvarapala bildfüllend präsent, während die Gana (oder Nidhis) den Dvarapala lediglich zu Füßen stehen. Soloauftritte der Nidhis lassen sich seltener nachweisen. Trotzdem konnten einige rare Nidhi-Steine in Anuradhapura und Polonnaruwa an ihren Originalstandorten (in situ) aufgespürt und mit Fotos registriert werden (Bild 28 – 31). Bildtitel zu Bild 21 – 24: Bild 21: Padma-Nidhi Vamana, Anuradhapura 8. Jh. Bild 22: Sankha-Nidhi Vamana, Herkunft nicht angegeben Bild 23: Padma-Nidhi Vamana, Pabbatarama Vijayarama Monastery in Anuradhapura 8.Jh. Bild 24: Sankha-Nidhi Vamana, Vijayabahu Palast, Anuradhapura, zirka 11. Jh. Die Bemühungen der singhalesischen Bildhauer eine vereinheitlichende Typisierung der Nidhis zu erreichen, die dennoch eine individuelle Gestaltung der einzelnen Nidhis ermöglicht, ist nicht zu verkennen. Zu unterscheiden sind sie an den Kappen bzw. Kronen: Muschelkappe und Lotoskrone. Muscheln und Lotos zählen nach buddhistischer Auffassung zu den glückbringenden bzw. glückverheißenden Symbolen. Betreffs der Schmuckstücke sind die Nidhis unterschiedlich reich ausgestattet, doch mit Ohrringen, Halsketten, Armreifen, Schärpen und Gürteln schmücken sich alle. Ihr wichtigstes Requisit ist die Münzen-Schnur. Auf den meist senkrecht herabhängenden wertvollen Strang, der die Zeit und deren Vergänglichkeit symbolisieren soll, mag kein Nidhi verzichten. Es scheint das Markenzeichen, das Erkennungsmerkmal der Nidhis zu sein. – Die drei mit sichtbarer Fröhlichkeit tanzenden Nidhis (Bild 26) bilden die Ausnahme. Sie haben sich ihrer Kopfbedeckungen und der Münzen-Stränge entledigt und geben sich ausgelassen dem Vergnügen hin. Bildtitel zu Bild 25 – 27: Bild 25: Padma-Nidhi Vamana, Anuradhapura, 8. Jh. Bild 26: Tanzende Vamanas, dekorativer Fries, Herkunft nicht bezeichnet Bild 27: Padma-Nidhi Vamana, Vijayarama Anuradhapura, zirka 8. Jh. Die Nidhi-Steine von Anuradhapura (Bild 28 – 31) sind Paar-Steine, Bild 28/29 und Bild 30/31 gehören zueinander. Nachdem weiter oben die Erkennungsmerkmale beschrieben wurden, bestehen keinerlei Zweifel, hier sind Nidhis in Stein gehauen. Bedeutsam aber ist die Tatsache, dass sich jeweils zwei verschiedene Nidhis zu einem Paar vereinen. Ehe nichts anderes mit Fotos bewiesen wird, wage ich zu behaupten: Padma-Nidhi und Sankha-Nidhi bilden jeweils ein Paar. Die vier Vahalkadas (Altäre) am Jethavanarama Dagoba (Stupa) in Anuradhapura zeigen den Naga in der tradierten, klassisch indischen Version als siebenköpfige Schlange (Bild 33), volkstümlich meist als Kobra bezeichnet und in der antropomorphen Wiedergabe als Mensch mit Fünfkopf-Schlangenhaube (Bild 32). Um ihn herum gesellen sich die Naginis (Yakshinis) (Bild 32 & 34). In Anuradhapura variieren die Darstellungen: je älter die Bauten, desto archaischer das Naga-Bild. Zum Relief »Soldat mit Pferd« werden die Touristen in Isurumuniya garantiert geführt, dazu eilen sie hastig über den Mondstein, vorbei an den Nagaraja-Wächtersteinen und Makara-Balustraden (Bild 36) und verweilen wohl kaum nach vier Stufen auf dem kleinen Treppenabsatz, doch genau hier sind in schmucklosen Rechteckkartuschen Nidhis zu sehen (Bild 35). In diesem speziellen Fall muss von einem zusätzlichen Support des Nagaraja und der Makaras gesprochen werden. Nichts wurde zufällig oder aus purem Übermut oder Überfluss platziert, es ist davon auszugehen, dass alle Reliefs und Statuen jeglicher Art nicht um ihrer selbst willen die Tempel schmücken, sondern allen auch noch so kunstvollen Details muss eine religiöse Bedeutung zugemessen werden. Es müssen in Isurumuniya noch mehr Nidhi-Steine gestanden haben, der etwas verwitterte Einzelstein (Bild 37), gezeigt im Außenbereich des kleinen Isurumuniya-Museums, bestätigt diese Behauptung. Im Museum selbst werden einige steinerne Bildwerke ausgestellt, die, und das ist eben kein Zufall, kleinwüchsige, dickbäuchige Gestalten zeigen. Nidhis waren zu Zeiten, die vom Autor nicht exakt eingegrenzt werden können, an vielen Tempelanlagen präsent. Leider sind diese Steinfragmente im Museum nicht näher bezeichnet, nur als »dwarfs« sind sie definiert. Nur von »Zwergen« zu sprechen kommt einer weitgreifenden, fast unzulässigen Verallgemeinerung gleich. Wie derartige Gleichstellungen aus wissenschaftlicher Sicht unverantworlich zu nennen sind und schlussendlich auf Unwissenheit beruhen, zeigen die folgenden Ausführungen und Bilder. Wie schon angedeutet wurde, sind die Unterschiede zwischen Nidhis, Ganas und Yaksha nur nach intensiver Beschäftigung zu entdecken. Bedeutsam sind allenfalls die Standorte der jeweiligen Spezies. Die Yakshas beispielsweise erfüllen niemals ausdrücklich Wachfunktionen, sie übernehmen üblicherweise im Sinne des Wortes tragende Aufgaben. Yakshas laden sich Lasten auf, sie tragen Pfeiler oder Säulen, stützen Mauern (Bild 40). Yakshas finden sich an Basen von Säulen (Bild 38 & 39). Viele der hockenden Yakshas werden in engen, meist quadratischen Steinrahmen abgebildet, wodurch der Eindruck einer zwangsweisen Gedrungenheit und Beengung noch unterstützt wird. Was sind und kennzeichnet die Yaksha? Yaksha (männlich) bzw. Yakshi/Yakshini (weiblich) meint verschiedene Naturgeister und niedere Gottheiten, die dem Gott des Reichtums zu Diensten stehen, also dem Herrn Kubera, dem auch die Nidhis Folge leisten. Während die männlichen Yaksha im Regelfall dickleibig auftreten, prangen die weiblichen Yakshi oftmals mit üppigen Brüsten. Der Kleinwuchs der Yaksha ist kein ausschließliches Erkennungsmerkmal. Speziell die Yakshi/Yakshini treten meist in normaler Körperstatur in Erscheinung (siehe Fotos von Yapahuwa: Bild 3, 4, 9-12). Die Yaksha in Yapahuwa (Bild 6 & 8) sind in die unteren Quadratkartuschen hineingepresst und scheinen mächtige Lasten zu tragen. Durch den Rückblick auf Yapahuwa wurde der Bogen zu den folgenden Bildern gespannt. Ein besonders auffälliges Spezifikum sind die Verzierungen der Stufen in Anuradhapura und Polonnaruwa, wobei hier gleich eingeräumt werden muss, dass solche dekorierten Stufen auch an anderen Orten auf Sri Lanka zu entdecken sind. Die dichtesten Yaksha-Belagerungen an Treppenaufgängen können in Polonnaruwa nachgewiesen werden. Im sogenannten Quadrangle befinden sich einige der sehenswertesten Bauwerke von Polonnaruwa, eines von ihnen ist der berühmte Vatadage. An diesem Rundtempel, der von vier Seiten betreten werden kann, finden sich umlaufende Reliefbänder, auf dem unteren Band geben sich Löwen die Ehre, auf dem oberen Band sind Yaksha zu sehen (Bild 44). Darüber spannt sich rundherum unterbrochen von Säulen die Vedika. Diese Säulen trugen einstmals ein hölzernes Dach. Die Kapitelle der Säulen sind mit Gana/Hamsa-Friesen verziert (Bild 40 – 42). Anstatt Ganas könnten auch Yakshas die Lasten tragen . . . ? Die Hamsa werden als heilige Gänse verehrt. Dicht gedrängt versammeln sich die Yakshas an den Treppenaufgängen der Vatadage. Einzeln separiert zwischen kurzen, gestauchten, nur aus Basen und Kapitellen gefügten Säulen platziert, tummeln sich an den Steigungen (den senkrechten Flächen) der Treppenstufen je zwölf Yakshas (Bild 46). Zusätzlich wird die zweite Stufe links und rechts von einem größeren Yaksha bewacht (Bild 46 & 47). Die wunderschönen Nagaraja-Wächtersteine an der Vatadage (Bild 45) erfordern gesonderte Aufmerksamkeit, nicht nur weil alle Nagaraja an der Vatadage hervorragend gearbeitet und erhalten sind, sondern weil eben auch die Supportfiguren deutlich als Nidhis zu identifizieren sind (Bild 45). Die kleinen Hilfswächter der Nagaraja werden meist aus Unkenntnis weitestgehend zu Ganas klassifiziert. In Wahrheit müssen die kleinen Gesellen nach eingehenden vergleichenden Studien den Nidhis zugeordnet werden, wobei es keine Rolle spielt, ob die Nagaraja einen (Bild 49) oder zwei Helfer (Bild 45) an ihrer Seite zu stehen haben. Ein sehr schlichter, geradezu einfacher Treppenaufgang ist im Bild 48 zu sehen: die Wächtersteine sind lediglich in die übliche Form gebracht, die Flächen geglättet, doch ohne Relief, allein die äußere Formgebung und der Standort vor den Stufen verleihen den Wächtersteinen ihre symbolische Kraft. Etwas opulenter wurde der Treppenaufgang (Bild 49) gestaltet. Zu sehen sind der Mondstein, fünf Stufen mit je drei Yakshas, zwei Wächtersteine und zwei Makara-Balustraden. Der Nagaraja wird nur von einem Nidhi unterstützt (Bild 50 – 54). Generalisierend lässt sich behaupten, die Nagaraja werden entweder von einem oder von zwei Nidhis begleitet, oft jedoch, und dafür finden sich auf Sri Lanka etliche Beispiele, ist der Nagaraja auch allein unterwegs. An einigen Seitenflächen mancher Wächtersteine (bisher nur an den Außenseiten registriert) sind Säulen zu sehen, auf deren Kapitellen Tiere postiert sind, etwa Elefanten (Bild 57) oder Buckelstiere (Bild 55 & 56). Welcher oder ob überhaupt ein Zusammenhang zwischen den Nagaraja-Wächtern und den Tieren besteht, entzieht sich der Kenntnis des Autors. Der Begriff Vahana=Reittier hilft nicht weiter, denn der Nagaraja war niemals auf einem Elefant oder einem Buckelstier unterwegs. Der Buckelstier gilt als Reittier des Gottes Shiva und Elefanten werden den Göttern Indra und Kubera zugeordnet. Ob hier vielleicht unbewusst oder gar vorsätzlich ein interreligiöser Dialog stattgefunden hat, lässt sich mit Bestimmtheit kaum noch ermitteln. Wer positiv denkt, könnte behaupten, hier wurden Achtung und Toleranz gegenüber der fremden Religion zum Ausdruck gebracht. Tatsächlich haben sich in Polonnaruwa (und anderswo auf Sri Lanka) mehrere hinduistische Tempelanlagen erhalten, was nicht zuletzt die Toleranz gegenüber der anderen Religion bestätigt. Zwei in Polonnaruwa entdeckte Sonderfälle müssen noch gezeigt und besprochen werden. Wer die Besichtigungstour der Tempelanlagen von Polonnaruwa im Norden beginnt, der stößt zuerst auf das Thivanka Image House und auf den Lankatilaka Tempel. Die Makara-Balustraden des Lankatilaka Tempels zeigen an den Innenseiten Nagini=Yakshini unterstützt von weiblichen Nidhis (Bild 56 & 57). Weibliches Wachpersonal war bislang nur in Yapahuwa (Bild 3, 4, 9, 10, 12) registriert worden, so gesehen sind die Lankatilaka-Balustraden schon bemerkenswert, zumal eben nirgends woanders in Polonnaruwa weibliche kleinwüchsige Wesen (weibliche Nidhis) gefunden wurden. Das Thivanka Statuenhaus verdiente (wie die meisten Tempelanlagen in Polonnaruwa) eine gesonderte Betrachtung; themenzentriert widmen wir uns jedoch nur den Dvarapala. Trotz Nagaraja-Wächtersteinen (Bild 58) geben sich an den Außenseiten der Thivanka-Balustraden Makara, Löwe und Nagini ein Stelldichein. Der gefräßige Makara, der grimmige Löwe und die friedliche Nagini mit einer Opfergabe – welch eine Trias (Bild 59). Einstmals war das Thivanka Image House (Bild 60) an den Außenflächen vollständig mit prächtigen Stuckdekorationen bedeckt, von denen heute nur noch partiell erhaltene Überreste zu bewundern sind. Hier fallen vorwiegend die langen Reihen kleinwüchsiger Wesen in den Blick (Bild 61). Erneut schwebt die ungeklärte Frage im Raum, sind es Nidhis, Yakshas oder Ganas. An vielen Tempeln aus der Chalukya-Ära (vorwiegend in Badami, Süd-Indien) finden sich die Truppenteile Ganeshas auf langen Friesen versammelt. In Südindien sind die Ganas präsent. Einige Bilder zu den indischen Ganas können im Artikel INMITTEN VON GÖTTERN 7 in diesem Blog betrachtet werden. Die Frage, welche Wesen die Tempel auf Sri Lanka besiedeln bzw. bewachen, kann letztendlich nicht befriedigend beantwortet werden. Ganesha, als zu verehrende Gottheit, taucht in Sri Lankas Tempeln eher selten auf, weshalb sollten seine Ganas hier in Erscheinung treten? Die Entscheidung, ob nun Nidhis, Yakshas oder Ganas die Bildleisten bevölkern, bleibt jedem Betrachter überlassen. De facto wurde jeder einzelnen der ominösen Gestalten ein individueller Gesichtsausdruck verliehen, jede Gestalt reckt und räkelt sich in spezieller Pose, sie sind nicht austauschbar (Bild 62). Die teils schreckerregenden Grimassen sollten zweifellos die apotropäische Wirkung der Bildbänder, die den Tempel einst komplett umfingen, verstärken. Der Versuch, die Dvarapala und ihre jeweiligen Supportfiguren auf Sri Lanka zu klassifizieren, konnte nur als vergleichende bildreiche Betrachtung ausgeführt werden. Den Lesern wurde die Vielfalt der Modifikationen vorgeführt. Einige (möglicherweise widerlegbare) Erkenntnisse sind zutage gefördert worden, doch derart spannende, ausufernde Themen können weder umfassend noch erschöpfend bearbeitet werden. Hinduistische und buddhistische Bilderwelten unterliegen fortwährend neuen Deutungen, wie auch bei manchen Bildern der europäischen Kunstgeschichte nur die jeweils aktuellen Zuschreibungen Gültigkeit haben. Forschung fördert fortlaufend neue Erkenntnisse. Möge dieser Artikel die Leser zu weiteren themenbezogenen Studien anregen. Hinweis 1: Sämtliche Fotos in diesem Artikel entstanden im Oktober 2019. Die nachträgliche Auswertung und vergleichende Betrachtung der Fotos für diesen Artikel erfolgte im Januar 2020 und ist noch längst nicht beendet. Hinweis 2: Die spärlichen Informationen zu den Nidhis sind den kurzen Beschriftungen der Kunstwerke im National Museum Colombo zu danken. Hinweis 3: Weitere Informationen und Bilder zu allen im Artikel erwähnten Orten und Tempeln und weiteren Sehenswürdigkeiten auf Sri Lanka können auf der Web-Seite von Nuwan Gajanayaka aufgerufen werden: http://www.lanka-excursions-holidays.com Hinweis 4: Ergänzende Informationen zu den Dvarapalas in Indien, Indonesien und Kambodscha liefern die Artikel DVARAPALA I und DVARAPALA II in diesem Blog. Hinweis 5: Der WIKIPEDIA-Artikel https://en.wikipedia.org/wiki/Muragala liefert beste Auskünfte zu den Wächtersteinen. Fotos: Günter Schönlein Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Im Artikel DVARAPALA Teil I wurden der Begriff Dvarapala erläutert und entsprechende Bildbeispiele aus Kambodscha, also aus der Khmer-Kultur vorgeführt. Teil II soll sich den Dvarapala auf Java und in Indien widmen. Auch für die eben genannten Ländern gilt, was einleitend im Artikel Dvarapala I verallgemeinernd definiert wurde: Dvarapala sind Tempelwächter. Die Dvarapala (auch: dwara-pala Bild 1 & 4) müssen als typische Vertreter ihrer Zunft auf Java betrachtet werden: menschliches Antlitz, stämmiger Körperbau und kampferprobte Ringer-Statur zeichnen sie aus. Rakshasa (Bild 1) werden die dickbäuchigen Riesen genannt. Der erste Anblick hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck, zu fürchten ist die wuchtige Keule. Die halb hockende Position suggeriert Standhaftigkeit, der Dvarapala weicht nicht von der Stelle, er verbleibt am angestammten Platz und bewacht seinen Tempel. – Anders der Dvarapala (Bild 3): allein sein unmenschliches Antlitz suggeriert Schrecken, der untersetzte Körper strahlt Kraft aus. Halb Mensch, halb Tier, welchen Mischwesen ist der Dvarapala zuzuordnen? Allenfalls ist er den Göttern zu Diensten verpflichtet. – Der statisch, starre, aufrecht stehende Mann mit empor gezogenen Schultern (Bild 2) könnte ein Dvarapala sein, möglicherweise aber auch ein königlicher Beamter, wenn nicht gar ein König selbst. Seine Waffenlosigkeit spricht eher gegen einen Dvarapala. Die Bestimmung fällt schwer, weil nicht alle Objekte im Sono-Budoyu-Museum in Yogyakarta beschriftet sind und ähnliche Statuen in situ (vom Autor) bislang auf Java nicht entdeckt wurden. Viele Erdbeben haben über die Jahrhunderte hinweg in Indonesien und speziell auf Java Verwüstung angerichtet, von diesen unberechenbaren Naturkatastrophen sind auch die Tempel betroffen. Vermutlich nach traditionell überlieferten Mustern wurden die Dvarapala für den Candi Sewu (Bild 5) erstellt. De facto bewachen zwei neue Dvarapala den Tempel. Vielleicht lagen Fragmente der originalen Dvarapala vor? Der Versuch Authentizität zu erreichen, muss anerkannt werden und außerdem ist es keineswegs selbstverständlich, dass ein Land, in dem die Menschen mehrheitlich dem Islam verhaftet sind, sich liebevoll dem Erhalt und dem Wiederaufbau buddhistischer und hinduistischer Heiligtümer widmet. In keinem Land der Welt leben mehr Muslime als in Indonesien. Auf dem Dekkan (Deccan), einem Hochplateau im südlichen Indien, wurden in einstmals abgelegenen Gegenden viele buddhistische Tempel in die Felsrücken getrieben, zu Recht wird von Höhlentempeln gesprochen. Diese Tempelanlagen sind als frühe architektonische Zeugnisse der Ausbreitung der Lehren Buddhas auf dem indischen Subkontinent zu bewerten. Damals, vor rund zweitausend Jahren, wirkten offenbar noch die Edikte König Ashokas nach, der nicht nur den Vorzug buddhistischer Glaubenshaltung selbst vorlebte, sondern den Buddhismus auch als Staatsreligion verordnet hatte. Es ist egal, ob man heute die Kanheri-Höhlen, die Bhaja-Höhlen, die Pandava-Höhlen oder die Höhlen von Karla besucht, die Dvarapalas in verschiedenen Darstellungen sind nicht zu übersehen. Die noch zum Großraum Mumbai zählenden Kanheri-Höhlen beeindrucken nicht nur durch ihre Vielzahl, sondern auch durch die verschiedenartigen Bauformen. Geräumige Versammlungshallen, kleinere Wohnhöhlen und kleinste Retreat-Klausen mit Stupa wechseln einander ab. Rund 100 Höhlen wurden in das hügelige Felsgelände geschlagen. Die Kanheri-Höhle Nr. 2 steht beispielhaft für viele buddhistische Höhlentempel, sind doch alle wesentlichen Elemente, die einen buddhistischen Tempel (Chaitya) zu damaliger Zeit kennzeichneten, vorhanden. Zu sehen ist zunächst der Steinzaun (Vedika), der den Sakralbereich vom Profanbereich abschirmt (Bild 4). Von den vormals vier Wächtern, den Dvarapalas, haben sich nur drei erhalten. Direkt am Eingang zur Vorhalle des Tempels hielten zwei überlebensgroße Dvarapala die Wacht. Leider stehen diese Wächter nur noch kopflos an ihrem Platz. Jeweils außen am Zaun beschließen kleine Wächterhäuser das Bauensemble. In diesen offenen Unterständen, zwei Säulen und ein Querjoch, befand sich je ein Dvarapala mit Schlangenhaube, rechts außen hält ein Dvarapala noch immer die Wacht (Bild 4 & 5), seine Schlangenhaube ist ein deutlicher Bezug auf den Nagaraja, den Schlangenkönig, der schon dem Buddha Schutz gewährte und seit dieser Zeit hohe Wertschätzung genießt. Der Naga und die Nagini finden sich in vielen Höhlentempeln stets in der Nähe der Buddha-Bildwerke, fast ließe sich verallgemeinern, dass kein Buddha ohne den Naga bzw. das Naga-Paar auskommt. – Auf dem Pfeilerfundament (Bild 6) sind drei Rechteckbildfelder zu sehen. Auf der Basis des Pfeilers/der Säule ist im mittleren Bild der Nagaraja deutlich als Schlangenkönig kenntlich, ihm zur Seite zwei Dvarapala, über ihnen die Vedika, der Steinzaun. Die Dvarapala sind durch senkrechte Ornament-Leisten voneinander getrennt. Interessant ist der Vergleich der Dvarapala (Bild 5 & 6). Die fünfköpfige Schlangenhaube des Dvarapala (Bild 5) entspricht dem ebenfalls fünffach gefächerten Schlangenkopf des Nagaraja (Bild 6). Auf den im Bild 6 nicht zu sehenden Seitenflächen der Basis wiederholen sich die Bildwerke der Frontseite der Basis, schwach zu erkennen in den Bildern 9 & 10. Signifikant, also unbedingt erwähnenswert, ist die nicht vorhandene Spiegelung der Figuren. Alle Dvarapala erheben den rechten Arm, halten den linken Arm in die Hüfte gestützt. Um die Symmetrie zu steigern und noch mehr Harmonie zu erzeugen, hätte sich die Spiegelung der Figuren angeboten, so hätten sich jeweils ein links- bzw. ein rechtsseitig ausgerichteter Dvarapala gegenüber gestanden (Bild 5 & 7, Bild 7: digital gespiegelt). Im Bild 8 und 9 ist zu erkennen, dass hinter der Vedika (Steinzaun) im Vorhof zur Vorhalle zwei Säulen fest mit der Felswand verbunden sind. Diese Säulen im Eingangsbereich zur Chaitya (Tempel) erfüllen keine tragende Aufgabe, sie haben keine statische Funktion, sondern müssen als nachdrückliche Reminiszenzen an die Edikt-Säulen des Königs Ashoka betrachtet werden. Diese Säulen ruhen auf den oben schon beschriebenen Basen (Bild 6). Das Thema beschränkt sich auf die Dvarapala, deshalb wird auf eine nähere Beschreibung der herrlich gestalteten Säulen verzichtet. Hingewiesen wird nur auf das Löwen-Kapitell (Bild 10), die bauliche Ähnlichkeit und die stattgefundene künstlerische Vervollkommnung der Ashoka-Säulen. Zu Ashoka und seinen Edikt-Säulen mit Löwen-Kapitellen sei hier der weiterführende Artikel Gesinnungswandel zweier Könige in diesem Blog empfohlen. Beiläufig sei erwähnt und damit die Fortsetzung des Themas ankündigend, ähnliche Nagaraja-Darstellungen lassen sich an frühbuddhistischen Stupas in Sri Lanka nachweisen. Das Höhlenkloster von Bhaja zählt zu den ältesten buddhistischen Klöstern in Indien. Neben der riesigen Chaitya sind etliche kleinere Höhlen zugänglich. Die Bhaja-Höhle Nr. 19 ist eine der kleinen Höhlen und wäre kaum eine Erwähnung wert, wenn dort nicht die seltenen Darstellungen der Götter Surya und Indra zu bewundern wären. Außerdem sind zwei außergewöhnliche Türwächter zu sehen, von denen sich nur noch einer in leidlich gutem Zustand befindet (Bild 11). Der Dvarapala präsentiert fest vor der Brust gehalten einen nach oben gerichteten Speer. Die hochgeschlossene Gewandung erinnert an die Schutzkleidung mancher Krieger: die kettenhemdähnlichen Unterarmstulpen und das Brusthemd lassen auf einen Panzer schließen, das aufgesteckte kühn gewundene dichte Haar dient wohl der Abschreckung. Eine gewisse Theatralik ist diesem Dvarapala nicht abzusprechen. Der zweite Dvarapala (Bild 12) nimmt eine völlig andere Haltung ein. Er scheint den Bogen zu spannen, er ist gerüstet, bereit für den Kampf. Auch er trumpft mit äußerst auffälliger Haartracht auf. Das Panorama-Foto (Bild 13) vom Eingangsbereich der Bhaja-Höhle Nr. 19 zeigt die unregelmäßige Anordnung der Bildwerke. Von links nach rechts zu sehen sind: ein noch nicht bearbeiteter Pfeiler, das Gegenstück zum schönen Pfeiler mit Kapitell, beide Pfeiler sollten wohl die Seitennische einrahmen, neben dem Kapitell-Pfeiler der Dvarapala (Bild 11), daneben eine schmale Tür, dann ein nicht mehr zu definierendes Bildwerk: Mensch oder Gott mit verschränkten Armen; wiederum daneben eine breitere Tür und ein vorgebauter Altartisch; darüber ein zweiter Dvarapala (Bild 12), danach ein Jali (eines der seltenen und frühesten Beispiele indischer Fenster), endlich die rechte Seitenwand mit den Götterbildern Surya (links neben der offenen Tür) und Indra (rechts neben der Tür, im Bild nicht zu sehen). Fazit: hier scheint konzeptionslos von Generation zu Generation gebaut und verändert worden zu sein, was die Bedeutung der besonderen Dvarapala keinesfalls mindert. In der Nähe der Stadt Lonavala oberhalb des kleinen Dorfes Karli befinden sich die Höhlen von Karla. Die älteste in Karla gefundene Inschrift stammt aus dem Jahr 160 vor der Zeitrechnung, somit entstand dieser Höhlenkomplex etwa zeitgleich neben den Höhlenklöstern von Bhaja und Kanheri. Imponierend für das westliche Publikum sind logischerweise die Chaityas, erinnern doch diese Hallen auffällig an vertraute Kirchenräume. Schon die Eingangsfassade zur Karla-Chaitya beeindruckt ob seiner bildgestalterischen Fülle. Der kundige Besucher wird vergeblich nach Dvarapalas suchen. Die Schutzfunktion für diese Tempelhalle übernehmen die Mithuna, das sind himmlische Liebespaare, die übrigens in ganz Indien häufig an Tempelanlagen zu sehen sind. Unter der Überschrift: Abwehr von Übel gibt WIKIPEDIA im Artikel MITHUNA folgende Auskunft: "Die meisten Mithuna-Paare sind an den Portalgewänden oder an den Außenwänden der Tempel angebracht; im Innern der Tempelbauten sind sie nur selten anzutreffen. Diese Platzierung macht eine unheilabwehrende (apotropäische) Funktion dieser Figuren wahrscheinlich – in Anwesenheit von Liebe und Erotik finden unheilvolle, d. h. Dämonische oder zerstörerische Kräfte keinen Entfaltungsspielraum mehr." (Zitat Ende) Das Nichtvorhandensein von bislang vorgestellten Dvarapalas an der Frontwand der Karla-Chaitya bestätigt die bei WIKIPEDIA geäußerte Vermutung; - dem ist bis auf Widerruf nichts hinzuzufügen. Die südlich von Nashik gelegenen, in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten erbauten Pandavleni Höhlen folgen den vorgegebenen Mustern buddhistischer Höhlenklöster. Den Vorbau der Vihara (Höhle Nr. 10) schmücken schöne Säulen mit noch schöneren Kapitellen (Bild 19). Bemerkenswert für diese Betrachtung ist der noch erhaltene Dvarapala im linken Bereich vor der Halle (Bild 18 und Bild 19 links an der Seite). Die Dvarapala standen in einer winkligen Felsnische wie in einem Wächterhaus, linksseitig noch zu erkennen, rechtsseitig verloren (Bild 19). Der Dvarapala (Bild 18) steht aufrecht, den rechten Arm in die Hüfte, den linken Arm auf seine Keule gestützt. Eine Wurfschlinge (ein Seil) bereichert seine Bewaffnung. Ob hier der Nagaraja selbst dargestellt ist oder der Dvarapala nur die Schlangenkappe (Krone) trägt, kann schwerlich mit Sicherheit behauptet werden. Sehr gediegen frisiert, vornehm bekleidet und keineswegs kampfbesessen haben die Dvarapalas (Bild 20 bis 23) vor der Pandavleni-Höhle Nr. 3 Stellung bezogen. Die vornehme Haltung dieser Dvarapalas gebietet Respekt. Unterstützt und verstärkt werden die zwei Dvarapalas der Höhle Nr. 3 von mehreren himmlischen Liebespaaren, die den Türrahmen zum Tempeleingang bevölkern, genauer: die Pfosten sind mit je fünf Rechteck-Reliefs geschmückt, in denen sich Mithuna die Ehre geben. In den untersten Bildfeldern tummeln sich Ganas. Auf den nur angedeuteten Kapitellen über den Köpfen der Dvarapala stehen sprungbereit (oder springend) Löwen, die offenbar die schon von Dvarapalas und Mithunas geballte Schutzkraft noch verstärken sollen. Wie an Hand der Bilder klar zu erkennen ist, haben sich im Laufe weniger Jahrhunderte die ikonographischen Darstellungen an buddhistischen Höhlentempel stark gewandelt. Wurde ursprünglich nur auf die Schutzkraft der Nagaraja vertraut, werden später deren Aufgaben den Mithuna überantwortet, des weiteren wurden Dvarapalas kreiert, deren Herkunft sich rein äußerlich nicht mehr auf den Nagaraja beruft, alles kulminiert in der Vereinigung von Dvarapalas und Mithunas. Es entstanden Bildwerke, die einer virtuosen künstlerischen Verspieltheit nicht entbehren. Auf einer der Stadt Mumbai vorgelagerten Insel befinden sich mehrere hinduistische Heiligtümer. Die Portugiesen nannten diese Insel Elephanta und unter diesem Namen wurden die Höhlentempel zum Weltkulturerbe erklärt. Die riesige Haupthöhle ist dem Gott Shiva geweiht. Der Haupt-Schrein im Zentrum der Höhle wird vierseitig von überlebensgroßen Dvarapala bewacht. Im Schrein selbst ist Shiva, verkörpert durch einen mächtigen Lingam, anwesend. Der Gott genießt achtfach gesteigerte Sicherheit. Acht monumentale Dvarapala bauen sich fast schon turmartig neben den vier Toren zum Schrein auf (Bild 27 & 28). Besucher können keinen Meterstab anlegen, aber vier Meter in der Höhe ragen die Wächter garantiert auf. Bild 27 gibt annähernd Auskunft über die Größenunterschiede zwischen Mensch und Dvarapala. Noch monumentaler als der Hauptschrein wirken die übergroßen, bis unter die Decke reichenden Shiva-Bildwerke in dieser Höhle, jedoch als Krönung hinduistisch geprägter Bildhauerkunst muss die Trimurti (Bild 29 Mitte) in dieser Höhle eingestuft werden. Die künstlerische Darstellung und hochwertige Ausführung der Vereinigung von Brahma, Shiva und Vishnu gilt als einmalig und unerreicht. Es muss kaum noch betont werden, dass diese Götter-Trias auf den Schutz der Dvarapalas nicht verzichteten, die vor den quadratischen Pfeilern links und rechts der Trimurti Posten bezogen haben. Kleinwüchsige Wesen stehen neben den Dvarapalas, es sind Ganas. Mehr zu den Ganas liefert der Artikel GANA in diesem Blog. Die Höhlentempel von Ellora in der Nähe von Aurangabad gehören zum Pflichtprogramm vieler Touristen, die in Südindien unterwegs sind. In vielen hinduistischen Bildwerken der Ellora-Höhlen erkennen informierte Besucher die großen Vorbilder von Elephanta wieder. Auch der Shiva-Schrein der Höhle Nr. 29 steht wie eine Nachahmung des Shiva-Schreines von Elephanta im Zentrum der Ellora-Höhle Nr. 29 (Bild 30). Alles wurde eine Nummer kleiner gestaltet. Die Höhle ist niedriger, folglich der Schrein weniger hoch, logischerweise die Dvarapalas kleiner als in Elephanta und doch schaut manches verändert aus. Neben den Dvarapalas hat sich weibliche Verstärkung postiert, wie üblich gegenüber den Männern in der Größe dezimiert. Außerdem schweben über bzw. neben den Köpfen der Dvarapalas himmlische weibliche Wesen. Diese fliegenden Wesen im Kniefall werden allgemein und wahrscheinlich zu häufig und damit meistens falsch nur als Apsaras definiert. Leider existieren zu wenige Publikationen, die sich den in hinduistischen Himmeln lebenden Halbgöttern und gottverwandten Wesen widmen. Wenigsten sollen hier noch die Vidyadharis erwähnt werden. Die 29 Höhlen von Ajanta, ebenfalls eine Weltkulturerbe-Stätte wie auch die Höhlen von Ellora und Elephanta, sind absolut sehenswert. Jeder Besuch dieser Tempelanlage wird sich unvergesslich einprägen. In einem halbkreisförmigen Talkessel wurde Höhle neben Höhle in den Fels getrieben. Der Rundgang von Höhle zu Höhle bietet vielerlei Überraschungen. Betreffs Dvarapalas und Mithunas finden sich an den Höhlenzugängen in Ajanta keine Neuerungen. Nur die Front der Höhle Nr. 16 wartet mit veränderter Gestaltung auf. Zwei mächtige Elefanten flankieren das schlichte Tor, diese Eingangsfront ist in Ajanta die Ausnahme (Bild 31). Hinweis: was in der Panorama-Perspektive gekrümmt erscheint, ist der Fototechnik geschuldet. In der Realität ist die Tempelfront gerade, die Elefanten stehen sich direkt gegenüber. Das Dorf Aihole, östlich von Badami gelegen, überrascht mit ungeahnter Vielfalt historischer Tempelbauten. Nach grober Schätzung des Autors können in Aihole mindesten zwei Dutzend größere Tempelanlagen besichtigt werden, die sich wiederum aus mehreren einzelnen Tempelbauten konstituieren. Es genügt nicht, in Aihole nur den Museumskomplex zu besichtigen. Im Dorf und um das Dorf herum gibt es mehr als 100 Tempel zu sehen. Aihole war im frühen 6. Jh. die Hauptstadt des Chalukya-Reiches, später wurde die Hauptstadt nach Badami verlegt. Trotz der unglaublichen Fülle an Tempelbauten müssen die Kunstliebhaber nach Dvarapalas ernsthaft Ausschau halten. Die Chalukya setzten vorwiegend auf die apotropäischen Kräfte der Mithunas (Bild 32 & 36), der Surasundaris und der Salabhanjikas. Erst an den Eingängen zu den Tempelinnenräumen (Garbagriha) stehen die Dvarapala auf Posten (Bild 33 & 34), häufig recht unauffällig im Halbdunkel in Bodennähe, meist in ruhiger, selten in furchterregender Positur. Die künstlerisch hochwertigen Ausführungen der Tempeldekorationen in Aihole sind beträchtlich, doch Dvarapala tauchen nur noch vereinzelt auf, wenn überhaupt dann im Kontext erwähnter himmlischer Liebespaare bzw. himmlischer Jungfrauen. Zum Abschluss sollen drei außergewöhnliche Dvarapala vorgestellt werden. Die freistehenden Dvarapala werden im Mumbai Museum gezeigt. Fotos: Günter Schönlein
Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones DVARAPALA – oft wird das Wort gebraucht, wir lesen es in Reisehandbüchern und hören es allerorten, wenn wir in Asien unterwegs sind. Was aber sind DVARAPALA? Welche Zwecke erfüllen sie? Wie sehen sie aus? Fakten und Fotos zur Klarstellung werden in dieser Artikelserie gegeben. Kaum ein Tempel in Südostasien kommt ohne Türwächter aus. Im Satz zuvor erscheint die deutsche Bezeichnung: Türwächter = DVARAPALA, also einer, der ein Haus, einen Palast oder einen Tempel bewacht. Hiermit wäre schon das Wichtigste mitgeteilt, manch einem mag das genügen, jedoch etwas detaillierter soll das Thema in diesem Artikel beleuchtet werden. DVARAPALA – vier gleiche Vokale in einem Wort, der Silbenfall auf A wird selbst europäischen Zungen schnell geläufig, melodiös sprudelt das Sanskrit-Wort über die Lippen – Dvarapala, Dvarapala. Der inmitten der Stadt Angkor Thom erbaute riesige Baphuon Tempel war einst von einer Mauer umgeben. Besucher gelangen heutzutage üblicherweise durch den wenig ansehnlichen, teilweise arg zerstörten Ost-Gopuram in den Tempelbereich und pilgern über einen langen Steg zum Tempel. Selten wird dem kleineren West-Gopuram, dem Ausgangstor, sonderliche Beachtung geschenkt. Tempelareale, allgemein sakrale Bereiche, gilt es von den weltlichen Bereichen abzugrenzen. Mauern scheiden die Welten. Mauern trennen das Alltägliche vom Göttlichen (Bild 1). Die Mauern um den Baphuon Tempel haben sich nicht vollständig erhalten, doch die Tore stehen wie eh und je. Die Bilder 1 – 4 zeigen die typische Anordnung der Türhüter. Die Dvarapala stehen entweder vor den Eingängen (Bild 5) oder flankieren die Eingänge (Bild 1 & 3). Dvarapala müssen nicht zwangsläufig männlicher Natur sein, auch weibliche Dvarapala sind u. V. nachweisbar, wie sich eben auch zahlreich Löwen und seltsame Mischwesen vor Tempeln und Palästen die Ehre geben. Gleich wer die Wachfunktion ausübt, immer sind es göttliche oder halbgöttliche Abgesandte aus Welten, die den Menschen nicht unmittelbar zugänglich sind. Gewöhnliche Wächter oder bewaffnete Bedienstete sollten in den Dargestellten nicht erkannt werden, gleichwohl die Dvarapala ohne Bewaffnung eher selten in Erscheinung treten. Egal ob die Dvarapala als Halbrelief oder freistehende Statuen ausgeführt sind, sie zwingen den Ankommenden zum Einhalt, zu kurzem Verweil. Zu übersehen sind sie nicht, sie erscheinen, wie noch gezeigt werden wird, auffällig präsent. Könnten sie reden, so sprächen sie: Hab acht, du verlässt jetzt deine Welt und gelangst in eine andere Sphäre. Lass alles Schlechte Draußen, tritt reinen Herzens ein! Das mag naiv und wenig plausibel klingen, doch keine andere Aufgabe haben diese Wächterfiguren zu erfüllen. Die Tempel müssen vor negativen Einflüssen bewahrt werden. Den Dvarapala, gleich welcher Gestalt sie sind, werden apotropäische Wirkungen zugeschrieben. Unheil abzuwehren, das ist ihre Hauptaufgabe. Was Wunder also, wenn eigenwillige Erscheinungen in den verschiedenen Kulturen ihren Auftritt feiern. Betrachten wir die von den Khmern favorisierten Dvarapala, verweilen wir in Kambodscha, vorrangig im Angkor-Gebiet. Wer im Angkor-Gebiet unterwegs ist, der besucht unweigerlich den Preah Khan Tempel. Ehe das innere Heiligtum erreicht wird, müssen mehrere Tore passiert werden. Vier Mauerringe umschließen den Tempel. An keinem der Tore fehlen die Dvarapala. Der äußere Mauerring wird besonders streng bewacht. Fünf Meter hohe Garudas sind alle 50m der Mauer vorgesetzt. Die Besucher werden meist nur auf die Garudas neben den Toren hingewiesen, tatsächlich wehrt eine ganze Armada mythischer Vögel alle schlechten Einflüsse ab. (Ergänzende Lektüre: Artikel Preah Khan in diesem Blog) Gleich oft wie Garuda findet sich der Naga im Angkor-Gebiet. Dem Naga werden besondere Schutzkräfte zugetraut. Auf die apotropäische Kraft des Schlangenkönigs setzen die Khmer bis heute. Bezeichnenderweise tritt im Gegensatz zu Indien oder Sri Lanka der Naga im Reiche der Khmer ausschließlich als fünf- sieben- oder neunköpfige Schlange in Erscheinung. In den genannten anderen Ländern finden sich der Naga und die Nagini (Schlangenkönig und Schlangenkönigin) häufig personifiziert dargestellt. Neben den Garudas und Nagas sind Löwen in allen südostasiatischen Kulturen allgegenwärtig. An Brücken, die über Wassergräben und Flüsse, an Terrassen, die zu Tempeln führen, sind Garudas, Nagas und Löwen präsent, ehe die Dvarapala selbst vor den direkten Tempelzugängen auffällig in Erscheinung treten. Besonders anschaulich haben sich die überlebensgroßen, leider kopflosen Dvarapala an den Gopuram zum Preah Khan Tempel erhalten. Die freistehenden voluminösen männlichen Statuen stehen gestützt auf dicke Stäbe (Keulen) im gebieterischen Habitus. Besucher müssen, wenn sie den Tempel betreten wollen, an ihnen, den Wachposten, vorbei. Auf Sockeln erheben sie sich über die Häupter der Kommenden (und Gehenden), sie blicken im Sinne des Wortes auf das Geschehen herab. Achtlos bzw. ohne innere Andacht sollte keiner an ihnen vorbeigehen. Touristenführer leiten ihre Kunden meist von Ost nach West durch den Preah Khan Tempel, was auch der Ausrichtung des Tempels entspricht. Auf diesem Weg werden dutzende Tore passiert, immer wieder neue Räume und Hallen betreten, an keinem Eingang (Ausgang) fehlen die Dvarapala. Allein im Preah Khan Tempel ließen sich etliche Variationen von Dvarapala nachweisen. Einige Beispiele, ausgeführt in Halbrelieftechnik, sollen hier vorgestellt werden (Bild 8 – 16). Zu erkennen ist mehrfach die Dreizack-Waffe der Dvarapala, dieser Dreizack könnte als Verweis auf den Gott Shiva gedeutet werden (Bild 9, 14, 15 & 16). Preah Khan, ursprünglich als buddhistischer Tempel geweiht, wurde später jedoch zum hinduistischen Tempel umfunktioniert, was nicht ohne schmerzliche Eingriffe in die Bausubstanz und den Bilderschmuck geschah. Viele Reliefs wurden entfernt (ausgemeißelt) oder umgearbeitet, umso erstaunlicher ist die Menge der erhaltenen Bildwerke. In der Kunstgeschichte werden derartige Vorgänge als Bilderstürmerei beschrieben. Während der Französischen Revolution wurden die Statuen der Heiligen an und in den Kathedralen um einen Kopf gekürzt. Blindwütige Streiter für den Fortschritt hielten die Statuen für Könige. Wer wird die Dvarapala ihres Kopfes beraubt haben? Auch an Nebeneingängen des Preah Khan Tempels finden sich die Dvarapala, kein Tor ohne Dvarapala. Der Kopfschmuck der Dvarapala differiert. Hauben und Kronen sind zu unterscheiden. Der Dvarapala (Bild 12) trägt eine topfähnliche Krone, die sonst nur den Gott Brahma auszeichnet. Allen Dvarapala gemeinsam sind Ohrringe, Halsschmuck, Armreifen, Hüftgürtel und Fußreifen. Bei intensiver Betrachtung des Dvarapala (Bild 15) schimmert die Assoziation auf, dass hier ein weiblicher Dvarapala abgebildet wurde . . . wie auch immer, die Detailaufnahmen der Dvarapala (Bild 8 – 16) zeichnen nicht wirklich erschreckende Gesichter ab, im Gegenteil, wir blicken auf freundliche Gesichter. Fürchtet euch nicht, tretet unbesorgt ein, seid willkommen, wir behüten euch, scheinen die entspannten, fast schon strahlenden Mienen der Dvarapala zu verheißen (Bild 13, 15 & 16). Die Bilder 17 & 18 zeigen zwei stark restaurierte (oder schwer mitgenommene) Dvarapala vom Bayon Tempel. Diese Dvarapala werden oft übersehen, weil sich, verständlicherweise, der Blick nach oben zu den überdimensionierten Gesichter-Türmen richtet. Leider stehen auch diese Dvarapala-Statuen als Torsi vor uns. Es müssen irgendwann Kopfgeldjäger in Kambodscha unterwegs gewesen sein. Der Dvarapala (Bild 19) trägt außer dem Hals- Arm- und Hüftschmuck einen Knieschmuck. An den Hüftgewändern lassen sich die Epochen definieren. Spezialisten (Liebhaber nicht ausgenommen) könnten detailversessen die Halsketten (Amulette) oder die Hüftschärpen der Dvarapala vergleichen. In jüngster Zeit wurde es zwingend notwendig, das bewegliche Inventar der Khmer-Tempel vor Raub zu sichern. Löwen, Elefanten, Lintel, Türpfosten, Finials, Akroterien, Piedestale und Statuen aller Art wurden ins Depot nach Siem Reap geschafft. Im gut bewachten Angkor Conservation befindet sich auch eine stattliche Kollektion Dvarapalas (Bild 27). Mit einer Ausnahme sind sie alle kopflos. Viele von ihnen sind unsachgemäß restauriert bzw. im schlechten Zustand. Die Torsi gehören in eine Halle, unter freien Himmel sind sie verloren. Wind und Wetter werden ihnen zusetzen. Die Tempel des Prasat Banteay Srei werden von verschiedenen Dvarapala bewacht. Yakshas (Bild 22), Affen (Bild 23), Garudas (Bild 24) und Löwen (Bild 25) behüten die Tempelbauten. Die Affen, Garudas und Löwen sind leicht zu unterscheiden, doch welcher Sparte die Yaksha (die im Bild 22 menschenähnlichen Wesen) zuzurechnen sind, kann nicht sicher beantwortet werden. Der Sammelbegriff Yaksha vereinnahmt eine Vielzahl von Naturgeistern und halbgöttlicher Wesen. Im WIKIPEDIA Artikel zum Banteay Srei Tempel ist zu lesen: »Vor den Eingängen zu den seitlichen und der Mandapa des zentralen Prasat kauern mythische Yaksha-Wächter mit Löwen-, Affen- und Geistergesichtern auf Menschleibern, auf den Treppenmauern hocken Garudas. « Auf den Tympana und Lintel der Prasat des Banteay Srei sind weitere Schutz bietende und Geister abwehrende Wesen abgebildet. Nicht zu übersehen sind die Naga (Bild 27) und die Makara (Bild 26). Im Verein mit den Dvarapala entstehen Kraftfelder, die dämonische Kräfte vom Tempel fernhalten. Westlichen Besuchern werden sich diese Zusammenhänge schwerlich in Gänze erschließen. Nur durch intensives Studium der hinduistischen Bilderwelten kommt man den Göttern und Halbgöttern näher. Fromme Hindus glauben, was sie sehen. Aufgeklärte Europäer suchen stichhaltige Begründungen. Erklärungen sorgen für Ablehnung oder Zuspruch – andererseits werden unzählige Schutzheilige angebetet. Menschen sind empfänglich für das Übersinnliche, das nicht Fassbare. Hinweis 1: Einen hervorragenden Artikel zum Preah Khan Tempel hat Ando Sundermann geschrieben, der auf dieser Web-Seite aufgerufen und gelesen werden kann.
Hinweis 2: Zur weiterführenden Lektüre und als Fortsetzung sind die Artikel DVARAPALA II DVARAPALA III in diesem Blog empfohlen. Zur Information wurden folgende Web-Seiten benutzt: https://de.wikipedia.org/wiki/Dvarapala https://de.wikipedia.org/wiki/Banteay_Srei Fotos: Günter Schönlein Bild 26: Vanessa Jones Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones |
Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher acht Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
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