Im Artikel DVARAPALA Teil I wurden der Begriff Dvarapala erläutert und entsprechende Bildbeispiele aus Kambodscha, also aus der Khmer-Kultur vorgeführt. Teil II soll sich den Dvarapala auf Java und in Indien widmen. Auch für die eben genannten Ländern gilt, was einleitend im Artikel Dvarapala I verallgemeinernd definiert wurde: Dvarapala sind Tempelwächter. Die Dvarapala (auch: dwara-pala Bild 1 & 4) müssen als typische Vertreter ihrer Zunft auf Java betrachtet werden: menschliches Antlitz, stämmiger Körperbau und kampferprobte Ringer-Statur zeichnen sie aus. Rakshasa (Bild 1) werden die dickbäuchigen Riesen genannt. Der erste Anblick hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck, zu fürchten ist die wuchtige Keule. Die halb hockende Position suggeriert Standhaftigkeit, der Dvarapala weicht nicht von der Stelle, er verbleibt am angestammten Platz und bewacht seinen Tempel. – Anders der Dvarapala (Bild 3): allein sein unmenschliches Antlitz suggeriert Schrecken, der untersetzte Körper strahlt Kraft aus. Halb Mensch, halb Tier, welchen Mischwesen ist der Dvarapala zuzuordnen? Allenfalls ist er den Göttern zu Diensten verpflichtet. – Der statisch, starre, aufrecht stehende Mann mit empor gezogenen Schultern (Bild 2) könnte ein Dvarapala sein, möglicherweise aber auch ein königlicher Beamter, wenn nicht gar ein König selbst. Seine Waffenlosigkeit spricht eher gegen einen Dvarapala. Die Bestimmung fällt schwer, weil nicht alle Objekte im Sono-Budoyu-Museum in Yogyakarta beschriftet sind und ähnliche Statuen in situ (vom Autor) bislang auf Java nicht entdeckt wurden. Viele Erdbeben haben über die Jahrhunderte hinweg in Indonesien und speziell auf Java Verwüstung angerichtet, von diesen unberechenbaren Naturkatastrophen sind auch die Tempel betroffen. Vermutlich nach traditionell überlieferten Mustern wurden die Dvarapala für den Candi Sewu (Bild 5) erstellt. De facto bewachen zwei neue Dvarapala den Tempel. Vielleicht lagen Fragmente der originalen Dvarapala vor? Der Versuch Authentizität zu erreichen, muss anerkannt werden und außerdem ist es keineswegs selbstverständlich, dass ein Land, in dem die Menschen mehrheitlich dem Islam verhaftet sind, sich liebevoll dem Erhalt und dem Wiederaufbau buddhistischer und hinduistischer Heiligtümer widmet. In keinem Land der Welt leben mehr Muslime als in Indonesien. Auf dem Dekkan (Deccan), einem Hochplateau im südlichen Indien, wurden in einstmals abgelegenen Gegenden viele buddhistische Tempel in die Felsrücken getrieben, zu Recht wird von Höhlentempeln gesprochen. Diese Tempelanlagen sind als frühe architektonische Zeugnisse der Ausbreitung der Lehren Buddhas auf dem indischen Subkontinent zu bewerten. Damals, vor rund zweitausend Jahren, wirkten offenbar noch die Edikte König Ashokas nach, der nicht nur den Vorzug buddhistischer Glaubenshaltung selbst vorlebte, sondern den Buddhismus auch als Staatsreligion verordnet hatte. Es ist egal, ob man heute die Kanheri-Höhlen, die Bhaja-Höhlen, die Pandava-Höhlen oder die Höhlen von Karla besucht, die Dvarapalas in verschiedenen Darstellungen sind nicht zu übersehen. Die noch zum Großraum Mumbai zählenden Kanheri-Höhlen beeindrucken nicht nur durch ihre Vielzahl, sondern auch durch die verschiedenartigen Bauformen. Geräumige Versammlungshallen, kleinere Wohnhöhlen und kleinste Retreat-Klausen mit Stupa wechseln einander ab. Rund 100 Höhlen wurden in das hügelige Felsgelände geschlagen. Die Kanheri-Höhle Nr. 2 steht beispielhaft für viele buddhistische Höhlentempel, sind doch alle wesentlichen Elemente, die einen buddhistischen Tempel (Chaitya) zu damaliger Zeit kennzeichneten, vorhanden. Zu sehen ist zunächst der Steinzaun (Vedika), der den Sakralbereich vom Profanbereich abschirmt (Bild 4). Von den vormals vier Wächtern, den Dvarapalas, haben sich nur drei erhalten. Direkt am Eingang zur Vorhalle des Tempels hielten zwei überlebensgroße Dvarapala die Wacht. Leider stehen diese Wächter nur noch kopflos an ihrem Platz. Jeweils außen am Zaun beschließen kleine Wächterhäuser das Bauensemble. In diesen offenen Unterständen, zwei Säulen und ein Querjoch, befand sich je ein Dvarapala mit Schlangenhaube, rechts außen hält ein Dvarapala noch immer die Wacht (Bild 4 & 5), seine Schlangenhaube ist ein deutlicher Bezug auf den Nagaraja, den Schlangenkönig, der schon dem Buddha Schutz gewährte und seit dieser Zeit hohe Wertschätzung genießt. Der Naga und die Nagini finden sich in vielen Höhlentempeln stets in der Nähe der Buddha-Bildwerke, fast ließe sich verallgemeinern, dass kein Buddha ohne den Naga bzw. das Naga-Paar auskommt. – Auf dem Pfeilerfundament (Bild 6) sind drei Rechteckbildfelder zu sehen. Auf der Basis des Pfeilers/der Säule ist im mittleren Bild der Nagaraja deutlich als Schlangenkönig kenntlich, ihm zur Seite zwei Dvarapala, über ihnen die Vedika, der Steinzaun. Die Dvarapala sind durch senkrechte Ornament-Leisten voneinander getrennt. Interessant ist der Vergleich der Dvarapala (Bild 5 & 6). Die fünfköpfige Schlangenhaube des Dvarapala (Bild 5) entspricht dem ebenfalls fünffach gefächerten Schlangenkopf des Nagaraja (Bild 6). Auf den im Bild 6 nicht zu sehenden Seitenflächen der Basis wiederholen sich die Bildwerke der Frontseite der Basis, schwach zu erkennen in den Bildern 9 & 10. Signifikant, also unbedingt erwähnenswert, ist die nicht vorhandene Spiegelung der Figuren. Alle Dvarapala erheben den rechten Arm, halten den linken Arm in die Hüfte gestützt. Um die Symmetrie zu steigern und noch mehr Harmonie zu erzeugen, hätte sich die Spiegelung der Figuren angeboten, so hätten sich jeweils ein links- bzw. ein rechtsseitig ausgerichteter Dvarapala gegenüber gestanden (Bild 5 & 7, Bild 7: digital gespiegelt). Im Bild 8 und 9 ist zu erkennen, dass hinter der Vedika (Steinzaun) im Vorhof zur Vorhalle zwei Säulen fest mit der Felswand verbunden sind. Diese Säulen im Eingangsbereich zur Chaitya (Tempel) erfüllen keine tragende Aufgabe, sie haben keine statische Funktion, sondern müssen als nachdrückliche Reminiszenzen an die Edikt-Säulen des Königs Ashoka betrachtet werden. Diese Säulen ruhen auf den oben schon beschriebenen Basen (Bild 6). Das Thema beschränkt sich auf die Dvarapala, deshalb wird auf eine nähere Beschreibung der herrlich gestalteten Säulen verzichtet. Hingewiesen wird nur auf das Löwen-Kapitell (Bild 10), die bauliche Ähnlichkeit und die stattgefundene künstlerische Vervollkommnung der Ashoka-Säulen. Zu Ashoka und seinen Edikt-Säulen mit Löwen-Kapitellen sei hier der weiterführende Artikel Gesinnungswandel zweier Könige in diesem Blog empfohlen. Beiläufig sei erwähnt und damit die Fortsetzung des Themas ankündigend, ähnliche Nagaraja-Darstellungen lassen sich an frühbuddhistischen Stupas in Sri Lanka nachweisen. Das Höhlenkloster von Bhaja zählt zu den ältesten buddhistischen Klöstern in Indien. Neben der riesigen Chaitya sind etliche kleinere Höhlen zugänglich. Die Bhaja-Höhle Nr. 19 ist eine der kleinen Höhlen und wäre kaum eine Erwähnung wert, wenn dort nicht die seltenen Darstellungen der Götter Surya und Indra zu bewundern wären. Außerdem sind zwei außergewöhnliche Türwächter zu sehen, von denen sich nur noch einer in leidlich gutem Zustand befindet (Bild 11). Der Dvarapala präsentiert fest vor der Brust gehalten einen nach oben gerichteten Speer. Die hochgeschlossene Gewandung erinnert an die Schutzkleidung mancher Krieger: die kettenhemdähnlichen Unterarmstulpen und das Brusthemd lassen auf einen Panzer schließen, das aufgesteckte kühn gewundene dichte Haar dient wohl der Abschreckung. Eine gewisse Theatralik ist diesem Dvarapala nicht abzusprechen. Der zweite Dvarapala (Bild 12) nimmt eine völlig andere Haltung ein. Er scheint den Bogen zu spannen, er ist gerüstet, bereit für den Kampf. Auch er trumpft mit äußerst auffälliger Haartracht auf. Das Panorama-Foto (Bild 13) vom Eingangsbereich der Bhaja-Höhle Nr. 19 zeigt die unregelmäßige Anordnung der Bildwerke. Von links nach rechts zu sehen sind: ein noch nicht bearbeiteter Pfeiler, das Gegenstück zum schönen Pfeiler mit Kapitell, beide Pfeiler sollten wohl die Seitennische einrahmen, neben dem Kapitell-Pfeiler der Dvarapala (Bild 11), daneben eine schmale Tür, dann ein nicht mehr zu definierendes Bildwerk: Mensch oder Gott mit verschränkten Armen; wiederum daneben eine breitere Tür und ein vorgebauter Altartisch; darüber ein zweiter Dvarapala (Bild 12), danach ein Jali (eines der seltenen und frühesten Beispiele indischer Fenster), endlich die rechte Seitenwand mit den Götterbildern Surya (links neben der offenen Tür) und Indra (rechts neben der Tür, im Bild nicht zu sehen). Fazit: hier scheint konzeptionslos von Generation zu Generation gebaut und verändert worden zu sein, was die Bedeutung der besonderen Dvarapala keinesfalls mindert. In der Nähe der Stadt Lonavala oberhalb des kleinen Dorfes Karli befinden sich die Höhlen von Karla. Die älteste in Karla gefundene Inschrift stammt aus dem Jahr 160 vor der Zeitrechnung, somit entstand dieser Höhlenkomplex etwa zeitgleich neben den Höhlenklöstern von Bhaja und Kanheri. Imponierend für das westliche Publikum sind logischerweise die Chaityas, erinnern doch diese Hallen auffällig an vertraute Kirchenräume. Schon die Eingangsfassade zur Karla-Chaitya beeindruckt ob seiner bildgestalterischen Fülle. Der kundige Besucher wird vergeblich nach Dvarapalas suchen. Die Schutzfunktion für diese Tempelhalle übernehmen die Mithuna, das sind himmlische Liebespaare, die übrigens in ganz Indien häufig an Tempelanlagen zu sehen sind. Unter der Überschrift: Abwehr von Übel gibt WIKIPEDIA im Artikel MITHUNA folgende Auskunft: "Die meisten Mithuna-Paare sind an den Portalgewänden oder an den Außenwänden der Tempel angebracht; im Innern der Tempelbauten sind sie nur selten anzutreffen. Diese Platzierung macht eine unheilabwehrende (apotropäische) Funktion dieser Figuren wahrscheinlich – in Anwesenheit von Liebe und Erotik finden unheilvolle, d. h. Dämonische oder zerstörerische Kräfte keinen Entfaltungsspielraum mehr." (Zitat Ende) Das Nichtvorhandensein von bislang vorgestellten Dvarapalas an der Frontwand der Karla-Chaitya bestätigt die bei WIKIPEDIA geäußerte Vermutung; - dem ist bis auf Widerruf nichts hinzuzufügen. Die südlich von Nashik gelegenen, in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten erbauten Pandavleni Höhlen folgen den vorgegebenen Mustern buddhistischer Höhlenklöster. Den Vorbau der Vihara (Höhle Nr. 10) schmücken schöne Säulen mit noch schöneren Kapitellen (Bild 19). Bemerkenswert für diese Betrachtung ist der noch erhaltene Dvarapala im linken Bereich vor der Halle (Bild 18 und Bild 19 links an der Seite). Die Dvarapala standen in einer winkligen Felsnische wie in einem Wächterhaus, linksseitig noch zu erkennen, rechtsseitig verloren (Bild 19). Der Dvarapala (Bild 18) steht aufrecht, den rechten Arm in die Hüfte, den linken Arm auf seine Keule gestützt. Eine Wurfschlinge (ein Seil) bereichert seine Bewaffnung. Ob hier der Nagaraja selbst dargestellt ist oder der Dvarapala nur die Schlangenkappe (Krone) trägt, kann schwerlich mit Sicherheit behauptet werden. Sehr gediegen frisiert, vornehm bekleidet und keineswegs kampfbesessen haben die Dvarapalas (Bild 20 bis 23) vor der Pandavleni-Höhle Nr. 3 Stellung bezogen. Die vornehme Haltung dieser Dvarapalas gebietet Respekt. Unterstützt und verstärkt werden die zwei Dvarapalas der Höhle Nr. 3 von mehreren himmlischen Liebespaaren, die den Türrahmen zum Tempeleingang bevölkern, genauer: die Pfosten sind mit je fünf Rechteck-Reliefs geschmückt, in denen sich Mithuna die Ehre geben. In den untersten Bildfeldern tummeln sich Ganas. Auf den nur angedeuteten Kapitellen über den Köpfen der Dvarapala stehen sprungbereit (oder springend) Löwen, die offenbar die schon von Dvarapalas und Mithunas geballte Schutzkraft noch verstärken sollen. Wie an Hand der Bilder klar zu erkennen ist, haben sich im Laufe weniger Jahrhunderte die ikonographischen Darstellungen an buddhistischen Höhlentempel stark gewandelt. Wurde ursprünglich nur auf die Schutzkraft der Nagaraja vertraut, werden später deren Aufgaben den Mithuna überantwortet, des weiteren wurden Dvarapalas kreiert, deren Herkunft sich rein äußerlich nicht mehr auf den Nagaraja beruft, alles kulminiert in der Vereinigung von Dvarapalas und Mithunas. Es entstanden Bildwerke, die einer virtuosen künstlerischen Verspieltheit nicht entbehren. Auf einer der Stadt Mumbai vorgelagerten Insel befinden sich mehrere hinduistische Heiligtümer. Die Portugiesen nannten diese Insel Elephanta und unter diesem Namen wurden die Höhlentempel zum Weltkulturerbe erklärt. Die riesige Haupthöhle ist dem Gott Shiva geweiht. Der Haupt-Schrein im Zentrum der Höhle wird vierseitig von überlebensgroßen Dvarapala bewacht. Im Schrein selbst ist Shiva, verkörpert durch einen mächtigen Lingam, anwesend. Der Gott genießt achtfach gesteigerte Sicherheit. Acht monumentale Dvarapala bauen sich fast schon turmartig neben den vier Toren zum Schrein auf (Bild 27 & 28). Besucher können keinen Meterstab anlegen, aber vier Meter in der Höhe ragen die Wächter garantiert auf. Bild 27 gibt annähernd Auskunft über die Größenunterschiede zwischen Mensch und Dvarapala. Noch monumentaler als der Hauptschrein wirken die übergroßen, bis unter die Decke reichenden Shiva-Bildwerke in dieser Höhle, jedoch als Krönung hinduistisch geprägter Bildhauerkunst muss die Trimurti (Bild 29 Mitte) in dieser Höhle eingestuft werden. Die künstlerische Darstellung und hochwertige Ausführung der Vereinigung von Brahma, Shiva und Vishnu gilt als einmalig und unerreicht. Es muss kaum noch betont werden, dass diese Götter-Trias auf den Schutz der Dvarapalas nicht verzichteten, die vor den quadratischen Pfeilern links und rechts der Trimurti Posten bezogen haben. Kleinwüchsige Wesen stehen neben den Dvarapalas, es sind Ganas. Mehr zu den Ganas liefert der Artikel GANA in diesem Blog. Die Höhlentempel von Ellora in der Nähe von Aurangabad gehören zum Pflichtprogramm vieler Touristen, die in Südindien unterwegs sind. In vielen hinduistischen Bildwerken der Ellora-Höhlen erkennen informierte Besucher die großen Vorbilder von Elephanta wieder. Auch der Shiva-Schrein der Höhle Nr. 29 steht wie eine Nachahmung des Shiva-Schreines von Elephanta im Zentrum der Ellora-Höhle Nr. 29 (Bild 30). Alles wurde eine Nummer kleiner gestaltet. Die Höhle ist niedriger, folglich der Schrein weniger hoch, logischerweise die Dvarapalas kleiner als in Elephanta und doch schaut manches verändert aus. Neben den Dvarapalas hat sich weibliche Verstärkung postiert, wie üblich gegenüber den Männern in der Größe dezimiert. Außerdem schweben über bzw. neben den Köpfen der Dvarapalas himmlische weibliche Wesen. Diese fliegenden Wesen im Kniefall werden allgemein und wahrscheinlich zu häufig und damit meistens falsch nur als Apsaras definiert. Leider existieren zu wenige Publikationen, die sich den in hinduistischen Himmeln lebenden Halbgöttern und gottverwandten Wesen widmen. Wenigsten sollen hier noch die Vidyadharis erwähnt werden. Die 29 Höhlen von Ajanta, ebenfalls eine Weltkulturerbe-Stätte wie auch die Höhlen von Ellora und Elephanta, sind absolut sehenswert. Jeder Besuch dieser Tempelanlage wird sich unvergesslich einprägen. In einem halbkreisförmigen Talkessel wurde Höhle neben Höhle in den Fels getrieben. Der Rundgang von Höhle zu Höhle bietet vielerlei Überraschungen. Betreffs Dvarapalas und Mithunas finden sich an den Höhlenzugängen in Ajanta keine Neuerungen. Nur die Front der Höhle Nr. 16 wartet mit veränderter Gestaltung auf. Zwei mächtige Elefanten flankieren das schlichte Tor, diese Eingangsfront ist in Ajanta die Ausnahme (Bild 31). Hinweis: was in der Panorama-Perspektive gekrümmt erscheint, ist der Fototechnik geschuldet. In der Realität ist die Tempelfront gerade, die Elefanten stehen sich direkt gegenüber. Das Dorf Aihole, östlich von Badami gelegen, überrascht mit ungeahnter Vielfalt historischer Tempelbauten. Nach grober Schätzung des Autors können in Aihole mindesten zwei Dutzend größere Tempelanlagen besichtigt werden, die sich wiederum aus mehreren einzelnen Tempelbauten konstituieren. Es genügt nicht, in Aihole nur den Museumskomplex zu besichtigen. Im Dorf und um das Dorf herum gibt es mehr als 100 Tempel zu sehen. Aihole war im frühen 6. Jh. die Hauptstadt des Chalukya-Reiches, später wurde die Hauptstadt nach Badami verlegt. Trotz der unglaublichen Fülle an Tempelbauten müssen die Kunstliebhaber nach Dvarapalas ernsthaft Ausschau halten. Die Chalukya setzten vorwiegend auf die apotropäischen Kräfte der Mithunas (Bild 32 & 36), der Surasundaris und der Salabhanjikas. Erst an den Eingängen zu den Tempelinnenräumen (Garbagriha) stehen die Dvarapala auf Posten (Bild 33 & 34), häufig recht unauffällig im Halbdunkel in Bodennähe, meist in ruhiger, selten in furchterregender Positur. Die künstlerisch hochwertigen Ausführungen der Tempeldekorationen in Aihole sind beträchtlich, doch Dvarapala tauchen nur noch vereinzelt auf, wenn überhaupt dann im Kontext erwähnter himmlischer Liebespaare bzw. himmlischer Jungfrauen. Zum Abschluss sollen drei außergewöhnliche Dvarapala vorgestellt werden. Die freistehenden Dvarapala werden im Mumbai Museum gezeigt. Fotos: Günter Schönlein
Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones
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Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher acht Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
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