Thap Khuong My ist der Kategorie: Dreiergruppen Cham-Tempel zuzuordnen. Der Tempel bietet bei keiner Wetterlage, sei sie auch noch so strahlend, die vorteilhafteste Ansicht. Schuld am negativen ersten Eindruck tragen mehrere Faktoren bei. Zu allererst stört das schäbige Haus, welches bei jeglicher Vorderansicht der Tempelanlage aus östlicher Richtung unweigerlich im Sichtfeld steht. Allein bei der rückwärtigen Begutachtung verschwindet das nutzlose Gebäude hinter den drei Türmen. Was immer der Schuppen birgt, er gehört abgerissen. Der Bau verletzt das ästhetische Empfinden der Architektur-, Kunst- und Tempelliebhaber. Fotographen können sich drehen und wenden wie sie wollen, das vermaledeite Objekt ist ein Dorn in ihren Augen und eine missliebige Fläche in ihren Fotos. Sie müssen, ob sie wollen oder nicht den im Blickfeld befindlichen unpassenden Fremdkörper, gleich welchen Zwecken er vormals diente, gemeinsam mit den drei Tempeltürmen möglichst unauffällig in Szene setzen. Es gibt vor Ort keine Informationen zum Tempel. Wann wurde der Tempel erbaut? Wann fanden die Erhaltungsmaßnahmen statt? Wer finanzierte die Sanierungen? Waren vietnamesische oder auch ausländische Archäologen am Rettungskonzept beteiligt? Bleiben diese Fragen vor Ort auch unbeantwortet, so ist die reale Vereinnahmung der Tempeltürme durch die Natur nicht zu übersehen. Die Gräser, Farne und Bäume haben nicht erst während oder nach der jüngsten Regenperiode in den Mauerfugen, auf den Gesimsen und Dächern Fuß gefasst. Diese Pflanzen sind seit längerer Zeit in luftiger Höhe heimisch, das ist schmerzlicher Tatbestand, denn die Türme und die Mauerpartien verdienen eine intensive Begutachtung ohne pflanzliche Beeinträchtigung. Das Tempelgelände ist eingezäunt. Eine Pförtner/Kassenloge am Tor existiert, diese scheint nicht dauerhaft besetzt zu sein, woraus zu schließen ist, dass kein kontinuierlich fließender Besucherzulauf erwartet wird. Die Wege zu den Türmen sind geplastert, daneben wuchert das Gras hemmungslos. Gleich hinter dem Eingang warnt ein Schild vor Steinschlag, als Sicherheitsabstand werden 3m vorgeschlagen. Wer aber vermag diese Distanz einzuhalten, wenn er zwischen die eng beieinander gebauten Türme treten muss, weil er die Seitenwände anschauen möchte. Schon an dieser Stelle sei verraten, dass jeder Turm ganzflächig mit Ziegelreliefs versehen war, von denen nur noch einzelne unterschiedlich große Partien erhalten sind. Die Gesamtsumme der noch vorhandenen Reliefflächen dreier Türme mit ihren wunderbar stilisierten Ornamenten und Zierbändern machen den Reiz der beeindruckenden Dekorationen aus. Die folgenden acht Fotos zeigen dekorierte Außenwandpassagen der drei Tempeltürme, klar zu unterscheiden sind die Originalreliefs und die notwendigen Ersatzziegel. Es wurde offenbar nicht versucht, den Originalschmuck zu imitieren, wodurch Schönheit und Eleganz der Zierleisten und Zierfelder noch deutlicher hervorstechen. Der Ursprung der schwungvollen, harmonischen, meist endungslosen, um sich selbst kreisenden floralen Gebilde ist zweifellos den Wachstumsformen der Natur entlehnt. In den oberen Turmbereichen als Abschluss der Wandflächen existierten umlaufende Gesimse. Auf den Kapitellen waren Tiere dargestellt, von denen leider nur noch geringe Spuren erhalten sind, dennoch sind typische Schutzwesen zu erkennen, nämlich Löwen und Elefantenlöwen (Gajasimha). Der Vorbau vom mittleren Turm musste komplett erneuert werden, wodurch einerseits ein sehr hoch gezogener Kragbogen sichtbar und andererseits der Vergleich mit dem ziemlich zerstörten Vorbau des südlichen Turms möglich wird. Von den Dekorationen im Dachbereich ist vor lauter Pflanzenwuchs kaum noch etwas zu erkennen. Es lassen sich Akroterien vermuten und mittlere Scheinfenster bzw. Nischen mit Figuren, was aus dem Vorhandensein einer kurzen Säule zu schließen ist. Die Technik, Ziegel in gerundete oder schräge Formen zu bringen bzw. glatte Flächen mit bewegten Reliefs zu bedecken, beherrschten die Cham-Handwerker in höchster Vollendung. Die Verzierungen an den seitlichen Vorbauten sind am südlichen Turm am besten erhalten. Hier fallen vor allen die floral geschmückten Pilaster, die formvollendeten Kapitelle und die herrlich geschmückten Giebelfelder ins Auge. Diese dekorative Überfülle macht völlig vergessen, dass hier lediglich das Element der Scheintür (Blindtür) vorhanden ist, wenn auch in üppigster Weise. Wie extrem Ziegelsteine, Ziegelmauern von den natürlichen Wettereinflüssen angegriffen werden und um wieviel dauerhafter der Sandstein den Umweltbedingungen widersteht, zeigen die folgenden Fotos. Trotz der Verletzlichkeit des Ziegelmaterials wurden figurale Reliefs, die mehr Tiefe als die Wandreliefs haben, geschaffen. Nicht viele Bildreliefs finden sich noch in situ, doch ein Worshipper (ein betender Mensch, Anbeter) und ein stilisiertes Kala-Gesicht sind am südlichen Turm (Kalan) zu sehen. Ein großes Naga-Relief aus Sandstein wurde separat aufgestellt, der ursprüngliche Standort ist nicht zu eruieren. Bei Ausgrabungen, an Freilegungen ist wohl eher zu denken, fanden sich am südlichen Turm mehrere mit Reliefs bedeckte Sandsteinbauteile. Es ist ziemlich offensichtlich, dass der Turm auf einen Sockel errichtet wurde und dieser Sockel rundum mit Reliefs verziert war. Mag sein, dass vor zehn oder noch mehr Jahren der Sockel freilag und alle Reliefs zu sehen waren, doch inzwischen hat die Natur Steine und Reliefs zurückerobert. In Vietnam und auch in der Kunstwissenschaft werden die Türme der Cham im Gegensatz zu den Türmen in Kambodscha, die dort Prasat heißen, als Kalan bezeichnet. Betrachten wir die drei Kalane vom Khuong My Tempel, fällt auf, dass die Türme von Nord nach Süd an Ausmaß und Höhe zunehmen, folglich ist der nördliche Kalan der kleinste (niedrigste) und der südliche der größte und höchste Kalan. An diesen Turm ist auch der umfassendste Aufwand betreffs Verzierung betrieben worden. Eines gilt es nochmals zu bedenken: drei Kalane stehen ostwärts ausgerichtet auf einer Linie von Nord nach Süd. Der südlichste Kalan ist der größte, wenn man so will, der Hauptturm. Warum aber wurde der prunkvollste Kalan nicht in die Mitte der drei Kalane errichtet, wie es beispielsweise am Thap Chien Dan praktiziert wurde? Cham-Architektur zeichnet sich durch ein harmonisches, respektive symmetrisches Baukonzept aus, weshalb eine ursprüngliche Reihung von fünf Kalanen zu vermuten ist, bei dem der südliche und höchste, der mittlere Hauptkalan gewesen wäre. Was also ist am Thap Khuong My geschehen, nicht geschehen oder falsch gelaufen? Wurde der Hauptkalan zuerst gebaut, danach die beiden nördlichen Kalane, mit der Absicht noch zwei südliche Kalane zu erbauen? Ob die südlichen Kalane je existiert haben oder aus welchen Günden sie fehlen, darüber kann nur spekuliert werden.
Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones
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Auf den ersten Blick scheint der Thap Bang An ein unauffällig schlichtes Bauwerk zu sein: ein gen Osten ausgerichteter fensterloser Turm mit Vorbau. Wer genauer hinschaut, wird schnell auf die Besonderheiten dieses Cham-Tempels stoßen. Der extrem hohe Vorbau wurde optimal dem oktogonalen 21,5m hohen Turm angepasst. Das Tonnengewölbe über dem Vorbau steht keineswegs im Widerspruch zur achtseitigen gleichmäßig verjüngten Dachhaube des Turmes. Elegante Gesimse verbinden die Mauerflächen mit den Dachaufbauten. Vier Meter messen die Seitenwände des Turmes in der Breite. Die hohen Seitenfenster vom Vorbau beziehen sich auf die Höhe vom Eingang. Alles passt zu einander. Fazit: architekturspezifisch wurde optische Harmonie angestrebt und erreicht, was erstaunt, denn außer Ziegelsteinen wurden keine weiteren Materialien zum Einsatz gebracht. Mit einfachsten Mitteln wurde Großes erreicht. Erbaut wurde der Thap Bang An im 11. Jahrhundert, ausdrücklich muss betont werden, dieser Turm ist der einzige oktogonale Tempelbau der Cham. Es gibt keinen weiteren Cham-Turm dieser Bauart. Alle anderen Tempelbauten der Cham in Zentral-Vietnam haben einen quadratischen oder rechteckigen Grundriss und meist stehen die Türme in Dreiergruppen oder anderen Konstellationen, heißt konkret: einzelne Turmbauten sind eher die Ausnahme. Die inneren Volumina von Vorbau und Tempelraum beeindrucken, jeder Blick nach oben macht Staunen. Der Vorbau assoziert himmlische Höhen einer gotischen Kathedrale. Das Kuppelgewölbe erinnert an Formgebungen antiker Bauwerke. Von der sakralen Innenausstattung hat sich außer einem Lingam-Fragment nichts erhalten, welches auf einer modernen Säule präsentiert wird. Hübsch anzuschauen sind die beiden Gajasimha-Statuen vor dem Tempeleingang. Sie werden gewiss als Tempelwächter gedacht gewesen sein. Die Elefanten-Löwen (Gaja=Elefant und Simha=Löwe) sind neben dem Lingam die einzigen Bauteile aus Sandstein, dieses Material blieb den figural-sakralen Dekorationen vorbehalten, was nicht nur für den Bang An Tempel gilt. Zwei Informationstafeln geben sachliche Auskünfte zum Tempel. Aufschlussreich ist der Grundriss der Bang An Tempelanlage, leider ist von den eingezeichneten Schreinen nichts mehr zu sehen. Sollten bei archäologischen Erkundungen noch Grundmauern gefunden worden sein, sind diese inzwischen von Erde und Gras bedeckt. Das ehemalige Vorhandensein zweier Nebentempel gibt Rätsel auf: könnten nicht vier kleine Tempel um den Haupttempel gestanden haben? Die kurze Beschreibung bestätigt, dass der Thap Bang An mehr als nur einen ersten flüchtigen Blick wert ist. Fotos und Text: Günter Schönlein
Fotos der Gajasimha: Vanessa Jones Korrektur: Vanessa Jones Stünde nicht in der Nähe der Tempelanlage auf einem Sockel der unumstößliche Hinweis auf den Thap Phu Dien geschrieben, würde keiner den unmittelbar hinter dem Strand und zusätzlich noch unter Boden- bzw. Meeresniveau versteckten Tempel vermuten. Der kleine Tempel kann mit mehreren Superlativen aufwarten. Wahrscheinlich existiert weit und breit kein Tempel, der in einem Glashaus steht, welches den Tempel vor schädlichen Witterungseinflüssen schützt und vor weiterer Zerstörung bewahrt. Der erst im Jahr 2001 entdeckte und vom Schwemmsand befreite Tempel bestimmt seinen Wert durch die Tatsache, dass es der älteste Tempelbau der Cham-Baumeister ist. Archäologen meinen der Thap Phu Dien wurde im 8. Jahrhundert erbaut und gleichzeitig ist es auch der nördlichste Tempel im ehemaligen Herrschaftsgebiet der Cham, zusammenfassend als das Land Champa bezeichnet. Im weitesten Sinne liegt der Thap Phu Dien im Einflussgebiet der ehemaligen Königsstadt Hue. Keine 20km Luftlinie in östlicher Richtung trennen den Tempel von Hue, der reguläre Fahrweg ist auf Grund landschaftlicher Gegebenheiten rund 10km länger. Thap Phu Dien (auch als My Khanh bekannt) wurde auf einer langgestreckten, dem Festland vorgelagerten Insel gebaut. Etliche der noch existierenden Cham-Tempel liegen (abgesehen von My Son) mehr oder minder in Meeresnähe. Alle Tempelbauten der Cham verteilen sich auf das Gebiet vom heutigen Zentral- und Südvietnam. Die Zeichnung (Ausschnitt aus einer Informationstafel im Cham Museum Da Nang) verdeutlicht die rechteckige Bauform des Thap Phu Dien und zeigt die erhaltenen Mauerstrukturen. Mit Hilfe der graphischen Wiedergabe lassen sich die folgenden Tempelfotos besser auswerten, im Vergleich fügen sich die Fotos der Teilansichten zu einem vorstellbaren Gesamtbild. Zehn Fotos vom Thap Phu Dien wurden bewusst in Schwarzweißfotos umgewandelt. Das durch bläulich getönte Kunststoffglasscheiben einfallende Sonnenlicht verfremdete die Farbgebung der Fotos ins übertrieben Unnatürliche, wodurch für den Betrachter der farbigen Bilder entstellte Wahrnehmungen entstünden. Die fotografische Dokumentation des eingepferchten Tempels war ohnehin ein schwieriges Unterfangen, verschmutzte Scheiben, Metallrahmen und Lichtreflexe verhinderten ideale Abbildungen des Tempelbaus. Eine Gesamtaufnahme des Tempels war (ohne Glaseinhausung) nicht möglich, weshalb der Tempel nur in Teilansichten gezeigt wird. Alle Teilansichten verdeutlichen die virtuose Verwendung einfacher Ziegelsteine. Der Vorbau (Eingang), die drei Schein-Vorbauten (angedeutete Scheintüren bzw. Nischen) und alle restlichen Mauerpassagen sind trotz streng gegliederter Linienführung der Pilaster und Gesimse von vornehmer Eleganz geprägt, was bei der vorherrschenden archaischen Architektur, die jegliche Sandsteinbauteile ausschließt, nicht unbedingt als selbstverständlich hinzunehmen ist. Die über dem Sockel ausgestellten Mauerpassagen sind mit schlichten Verzierungen versehen, welche entfernt an Blumen erinnern, aber auch schlichte Formelemente ohne bildhaften Hintergrund sein könnten. Unter dem nicht mehr vorhandenem Dach stehen die schön geschnittenen Gesimse ebenfalls heraus, nehmen damit die Ausmaße vom Sockel wieder auf. Noch auffälliger als die Gesimse sind die schmalen Nischen in den Schein-Vorbauten Süd, West und Nord, welche in/mit einer Wölbung enden. Bleibt die Frage, was stellen die stilisierten ebenfalls aus Ziegeln geschichteten Formen dar: sind nach indischen Vorbild glückbringende Vasen (Purnagatha) gemeint oder sind Figuren menschlicher bzw. göttlicher Statuen verloren gegangen? Gleich was dargestellt ist, zu sehen sind die frühesten Beispiele von reliefierten Verzierungen an Cham-Tempeln. Der einzig mögliche Blick in den Tempelinnenraum lässt nur einen Altar erkennen, einen Sockel, dessen oberer Teil möglicherweise einer Yoni entspricht, doch von einem Lingam ist nichts zu sehen. Die eingangs vorgestellte, ziemlich genaue Zeichnung verheißt noch weitere Überreste von sakralen Inventarteilen, die leider von außen nicht zu sehen sind. Mag sein, dass der Innenraum in der Zwischenzeit leergeräumt wurde und die Fundstücke in einem Museumsmagazin lagern, somit der Altarsockel als einziges religiöses Requisit im Garbhagriha verblieb. Die Möglichkeit, dass ein Dorfbewohner die Schlüssel zum Glashaus verwahrt und gegen ein geringes Entgelt öffnet, ist nicht auszuschließen, doch ein Verweis auf diese Option fand sich nirgends. Für die meisten Interessenten wird sich die Tempelbesichtigung auf eine Außenansicht beschränken, als eine wahrhaft erfrischende Ergänzung bietet sich ein Bad in den Fluten des Südchinesischen Meeres an. Die farbige Außenansicht mit fotografierender Person gibt einen realistischen Eindruck von den wahren Ausmaßen des Tempels. Das Foto im Hochformat zeigt im Vordergrund einen gemauerten Altar. Zu welcher Zeit dieser Altar/Opfertisch gebaut wurde, steht nirgends geschrieben. Er könnte jüngeren Ursprungs sein, eine Ziegelanalyse würde das Alter der Ziegel bestätigen, was nicht unbedingt bedeutet, dass der Altar zeitgleich mit dem Tempel errichtet worden ist. Mehr über Geschichte und Architektur der Cham-Tempel ist im Cham Museum Da Nang zu erfahren. Ein reichliches Dutzend großformatiger, reich bebilderter Schautafeln liefert Informationen, die vielleicht an den jeweiligen Standorten der Tempel nicht zu erfahren sind. Leider werden im Museum weder broschürte Schriften oder dickleibige Fachbücher zu diesem Thema angeboten. Allein ein Faltblatt mit den Schautafeln wäre für Kunstliebhaber eine echte Handhabe für weitere Exkursionen. Ein zusätzlicher Gewinn wäre der Kauf des Buches VIBRANCY IN STONE – MASTERPIECES OF THE DA NANG MUSEUM OF CHAM SCULPTURE von Vo Van Than & Peter DˈSharrock (ISBN 978 616 7339 993) gewesen, offenbar haben die Verantwortlichen diese Marktlücken bislang übersehen. Hinweis: Nordwestlich von Hue liegt/steht völlig eingewachsen der unbekannte Tháp Liễu Cốc, als Ziel ist dieser vermutliche Cham-Tempel nicht zu empfehlen. Besucher sehen vor lauter Ästen und Blättern kaum einen Ziegel. Fotos im Internet lassen nicht im Geringsten die Ahnung von einem Ziegelgebäude, geschweige denn von einem Cham-Tempel aufkommen. Fotos und Text: Günter Schönlein, ausgenommen das von Birgit Schönlein
bereitgestellte Foto Außenansicht mit fotografierender Person Korrektur: Vanessa Jones Die Übersichtskarte (Bild 1) zeigt die Plätze an denen sich Cham Tempel in Vietnam erhalten haben. Das Kartenbild beschränkt sich auf den südlichen Teil des Landes, in welchem die Gebiete liegen, die vom 8. bis zum 15. Jahrhundert von den Cham beherrscht wurden und welches zusammenfassend als das Land Champa bezeichnet wird. Auf den Kartenausschnitten mit der Benennung der gegenwärtigen Provinzen (Bild 1.1 – 1.3) sind die Standorte der eingetragenen Tempel besser zu erkennen. Im Großraum Da Nang, also in der Provinz Quang Nam können sieben Cham Tempelanlagen besichtigt werden. Es handelt sich um: Thap Phu Dien / Thap Bang An / My Son / Tra Kieu / Dong Duong / Khuong My / Chien Dan. Der Schauwert schwankt von Tempel zu Tempel. Von Fall zu Fall ist mit Einschränkungen zu rechnen. Tatsächlich lohnen nur fünf Ziele die Anfahrt. In Tra Kieu und Dong Duong gibt es keine nennenswerten Bausubstanzen zu sehen. Eine weitere schematisierte Karte (Bild 2) vermittelt den Eindruck, die genannten Tempelstätten lägen nah beieinander, dem ist nicht so: Den südlich gelegenen Thap Khuong My trennen rund 50km Luftlinie vom Thap Bang An und weitere 120km nördlich steht der Thap Phu Dien (in der Karte nicht eingezeichnet). Folgende vom Autor erprobte Besichtigungsrouten zu den Cham Tempeln sind zu empfehlen:
1.) Der etwa 80km nördlich von Da Nang gelegene Thap Phu Dien (der älteste erhaltene Cham Tempel) muss als Einzelziel angesteuert werden, lässt sich aber mit einem Bad im Südchinesischen Meer und der Besichtigung von zwei Fischereihäfen und schönen Grabanlagen verbinden. 2.) Das Großprojekt My Son lässt sich schwer mit anderen Tempelanlagen kombinieren, für diese Tempelstadt sollten mehrere Stunden Besichtigungszeit veranschlagt werden. Keinesfalls sollten Besucher die Ausstellungen in den zwei Langhallen der Tempelgruppe D und das Museum im Eingangsbereich auslassen. Auf Grund unvorstellbarer Besucherscharen lohnt das frühzeitige Kommen, ab 6Uhr ist der Zugang möglich. 3. & 4. & 5.) Die Besichtigung der Tempel Thap Vien Dong Duong, Thap Dien Chan und Thap Khuong My lässt sich problemlos zur Rundtour komprimieren. Vom Thap Vien Dong Duong (der ehemaligen Klosterstadt) ist nur noch ein Tor zu sehen. Das restliche Areal ist völlig verkrautet und mit Gesträuch überwachsen. Das Vordringen zur Ruine ist beschwerlich. Die Tempel Thap Dien Chan und Thap Khuong My (jeweils eine Dreier-Turm-Gruppe) sind problemlos zugänglich. Sehenswert ist das kleine Museum auf dem Gelände von Thap Dien Chan. 6.) Im Stadtgebiet von Da Nang, umgeben von Häusern und Grundstücken befindet sich ein weiterer Cham Tempel, nämlich Phong Le, eine Ausgrabungsstätte. Wem bodennahe Ruinen und Grundmauern die Vorstellung einer Tempelanlage vermitteln, der ist mit Phong Le bestens beraten. Die schönsten Fundstücke aus Phong Le werden im Cham Museum Da Nang präsentiert. 7.) Bei Tra Kieu sind sich alle Autoren von Reisehandbüchern einig, dort gäbe es fast nichts zu sehen, Touristen kämen in Tra Kieu nicht auf ihre Kosten. Kunstwerke aus der ehemaligen Königsmetropole Tra Kieu zeigt das Cham Museum Da Nang. Zu allen hier aufgeführten Tempelanlagen werden in Folge Blog-Artikel erscheinen. Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones |
Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher acht Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
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Der Blog enthält sowohl Erlebnis-Reiseberichte als auch reine Orts- und Tempel-Beschreibungen, siehe Kategorien "Persönliches" und "Sachliches" in der Liste von Tags oben, sowie eingestreute Beiträge zu anderen Reiseländern und Themen.
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