Teil III der Ausführungen zur HOLZARCHITEKTUR IN MYANMAR stellt drei Klöster in Mandalay vor. In manchen Reisehandbüchern werden das Shwe Inn Bin Kloster und das Atumashi Kloster erwähnt und in keinem Reiseführer bleibt das Shwenandaw Kloster unerwähnt. Das Shwe Inn Bin Kloster von 1895 nimmt sich im Vergleich zum 1782 erbauten Schwenandaw Kloster eher bescheiden aus, ohne armselig zu wirken. Zitat WIKIPEDIA: "Das Kloster wurde 1895 von chinesischen Kaufleuten gestiftet. Es steht auf einem imposanten Säulenwald aus Teakholz-Stämmen und ist, wie das Shwenandaw-Kloster, mit Schnitzereien aus Teakholz verziert. Die Haupthalle besitzt ein dreistufiges Pagodendach, der anschließende Pavillon ist mit einer fünfstufigen Pagode samt Hti gekrönt." (Zitat Ende, abgerufen am 25.12.2019) Die Bilder 1 - 6 bestätigen die WIKIPEDIA-Angaben. Das Shwenandaw Kloster hat eine im Sinne des Wortes bewegte Geschichte. Gebaut (wahrscheinlich eingeweiht) wurde das Shwenandaw Kloster im Jahr 1782 in Amarapura, früher eine separate kleine Stadt, die heute schon fast als Vorort von Mandalay zählt. Im Jahr 1857 wurde das Kloster abgebaut und auf Wunsch des Königs Mindon in das Palastgelände von Mandalay versetzt. Nur 23 Jahre später, also 1880, wurde auf Befehl des Königs Thibaw das Shwenandaw Kloster erneut umgesetzt, diesmal in die Nähe des Atumashi Klosters in Mandalay. Durch diese vorläufig letzte Ortsveränderung blieb das Shwenandaw Kloster erhalten, während alle Palastgebäude im Jahr 1945 von einer verheerenden Feuersbrunst vernichtet wurden. Die heutigen Palastanlagen in Mandalay sind Rekonstruktionen. Amarapura war seinerzeit nicht irgendeine eine Stadt, sondern mehrfach Sitz der Könige, ehe endgültig Mandalay zur Königsstadt auserkoren wurde. Blieben auch von den Palastgebäuden in Amarapura nur zeitgenössische Zeichnungen erhalten, geben diese doch beredte Auskunft über angewandte Holzarchitektur im damaligen Burma. Der Palast von Amarapura (Bild 7) wird in Pracht und Ausstattung seinem Anspruch, ein königlicher Palast zu sein, über alle Maßen gerecht. Die vorherrschende Symmetrie beeindruckt und war sicher beispielgebend für zukünftige Bauwerke. Die Größe des Palastes und nicht zuletzt die Höhe der Palastvorhalle müssen wahrhaft königlich genannt werden. Alle Dach- und Turmaufbauten scheinen als Maßvorgaben für alle Holzklöster, die fortan gebaut würden, gedacht gewesen zu sein. Die Ähnlichkeit der Grundkonstruktion kann an allen noch existierenden Holzklöstern nachgewiesen werden. Der sehr schlanke Turmaufbau hat sich als Baumuster bis in die neuere Zeit überliefert. In Bagan, Ortsteil Nyaung U, sind solche Türme=Pagodendächer noch im 20. Jh. gebaut worden (siehe Bild 1, 2, 7-9 im Artikel: HOLZARCHITEKTUR IN MYANMAR I). Das 1877 fertiggestellte Atumashi Kloster in Mandalay ist ein Steinbau (Bild 8) und hat scheinbar mit Holzarchitektur nichts zu tun. Im Jahr 1890 war dieses Kloster abgebrannt. Wilhelm Klein spricht im APA GUIDE zu BIRMA (Ausgabe 1996) noch von Ruinen und Planungen zum Wiederaufbau des Klosters, der offenbar irgendwann in den letzten 25 Jahren geschehen ist. Der unglaublich große Saal (die Versammlungshalle) im Innern (Bild 10) wird von 246 mächtigen Holzpfeilern gestützt und getragen, es muss also von einer in Stein gefassten genialen Holzkonstruktion gesprochen werden. Die Baupläne für die Audienz-Halle des Königspalastes von Amarapura (Bild 9) müssen den Baumeistern des Atumashi Klosters (Bild 10) vorgelegen haben. Zur bewegten Baugeschichte des Shwenandaw Klosters wurden schon im Kontext zur Königsstadt Amarapura kurze Fakten mitgeteilt (siehe weiter oben). Eine weitere Ortsveränderung würde das Kloster schwerlich vertragen, es muss jetzt und für alle Zukunft an seinem Platz verbleiben. Das wertvollste Holzkloster in Mandalay muss unbedingt vor unbefugtem Zugriff gesichert werden. Hohe Stahlzäune mit gefährlichen Spitzen umgeben das Gelände, solche massiven Absperrungen werden sonst nur als Sicherungsmaßnahmen für gefährdete Botschaftsgebäude oder Gefängnisse verwendet. Zusätzlich wurden auf den äußeren Klostermauern Stacheldrahtringe befestigt (Bild 12). Trotz all der notwendigen unansehnlichen Schutzvorkehrungen hinterlässt das Shwenandaw Kloster insgesamt einen überwältigenden Eindruck (Bild 13). Egal worauf sich die Betrachter einlassen, die Blicke sind gefesselt. Die Fülle der Details ist unglaublich. Es ist kaum zu fassen, dass dieses Bauwerk den mehrfachen Ortswechsel fast unbeschadet überstanden hat. Zitat WIKIPEDIA: Über steinerne Treppen betritt man die umlaufende Veranda des Klosters, das auf 150 riesigen Teakholz-Stämmen ruht. In der Tempelhalle steht zwischen den vergoldeten Säulen eine Nachbildung des Königsthrons. Die Außenflächen sind fast überall mit holzgeschnitzten Blüten, Nat-Gestalten und Jatakas bedeckt. (Zitat Ende, abgerufen am 25.12.2019) Dem WIKIPEDIA-Zitat können grundsätzlich nur Bestätigungen und nähere Erläuterungen hinzugefügt werden. Im Unterschied zu allen bisher vorgestellten Klöstern sind alle Holzwände, Decken, Stützen, Träger und Pfeiler ganzflächig bearbeitet, d. h. außen und innen sind hochwertige Schnitzarbeiten zu bewundern. Allein die umlaufende geschlossene Balustrade (Bild 14 & 15) zeigt fortlaufende, sich wiederholende Bildmotive in drei übereinander liegenden Registern. Schon diese geschnitzten Flächen verdienen höchste Bewunderung. Teakholz muss gegen Witterungseinwirkungen äußerst beständig sein, denn diese Außenflächen sind mittlerweile schon mehr als zwei Jahrhunderte der Sonne und dem Regen ausgesetzt und haben trotz der wechselhaften Einflüsse fast nichts von ihrem Detailreichtum und ihrer Wirkung eingebüßt. Handwerklich muss in diesen Balustraden mehr als nur meisterhafte Arbeit gesehen werden, wir blicken auf große Kunst, was selbstverständlich auf alle weiteren Details im Kloster zutrifft. Sämtliche Dachverzierungen, Giebel und Tympana sind in Mandalay (wahrscheinlich in Myanmar?) ohne Vergleich (Bild 16, 17 & 18). Die Vielfalt der geschnitzten Götter, Halbgötter und sonstiger mythischer Wesen kann nicht beschrieben werden, weil sie sich dem Laien weder im Detail noch in der Gesamtheit erschließen. Hier kann nur empfohlen werden, möglichst lange mit den Augen und allen Sinnen auf den Dachlandschaften zu verweilen, um vielleicht einen geringen Schein göttlicher Harmonie einzufangen. In den vergoldeten Innenräumen verschlägt es Besuchern meist die Sprache. Außer den breiten, derben Dielenbrettern sind alle hölzernen Bauteile vergoldet. Vom Boden bis zur Decke schimmert es golden. Scheint die Sonne herein, ist die Blendung perfekt. Der Thronsaal hat in Mandalay nicht seinesgleichen. Ein Novum sind die integrierten gläsernen Säulen in der Zaunabtrennung zum Thronbereich (Bild 19, 20 & 21). Auf dem Thron sitzt kein König mehr, ein Buddha wird angebetet. Jede der Säulen im Thronsaal wurde in Augenhöhe mit einer Zier-Banderole bzw. Manschette (Bild 23) geschmückt. Im Sichtbereich haben sich die Vergoldungen durch törichtes Anfassen teilweise verloren. Die Decken und Säulenverstrebungen (Bild 22) glänzen golden, lediglich Staub und Spinnweben trüben ein wenig den Goldlack. In keinem Kloster darf auf die Glocke verzichtet werden. Mannshohe Glockenträger schultern ein Rundholz, woran die Glocke hängt (Bild 24). Reich verzierte Goldwände fordern intensives Betrachten heraus. In rechteckigen Kassettenfeldern findet sich jeweils ein in Andacht (im Gebet) versunkenes Wesen dargestellt. Bezeichnenderweise sind es meist geflügelte Wesen, die sich auf den Wandflächen die Ehre geben. Europäer erkennen darin zwangsläufig eine Engelsversammlung. Was auch immer die Schnitzer beabsichtigten oder die Auftraggeber sehen wollten, sei dahingestellt. Im Thronsaal scheint der Himmel auf Erden dargestellt zu sein: die Verkörperung ewiger Vollkommenheit geschnitzt in Holz. Die Bilder 28 & 29 geben nochmals Beispiele perfekter Materialbeherrschung und die unermessliche Vielfalt der Motive wieder. Zwei Pfauen friedlich vereint (Bild 28) und Kala/Kirtimukkha (Bild 29) sind nur zwei der bis in die Neuzeit immer wieder aufgenommenen Motivthemen.
Das Shwenandaw Kloster ist das älteste der noch erhaltenen Holzklöster und ist gleichzeitig das schönste Beispiel für Holzarchitektur in Burma. Der frühe Entwurf (1782 Amarapura) eines Holzklosters muss allen zukünftigen Baumeistern als Musterbeispiel göttlicher Verehrung gegolten haben, so und schöner hatten fortan Holzklöster auszuschauen. Sämtliche Nachfolgebauten näherten sich dem Original, doch blieben es bestenfalls ansehnliche Adaptionen, denn Genialität ist nicht zu übertreffen, weil sie sich durch Einmaligkeit auszeichnet. Fotos: Günter Schönlein, außer Bild 7 und Bild 8 (gemeinfreie Fotos aus dem Internet) Bild 28 & 29: Vanessa Jones Zu Bild 7: View of the Imperial Court at Amarapura (Ummarapoora), and the Ceremony of Intriduction. Drawn by Singey Bey, engraved by T. Medland. – An account of an embassy to the kongdon of Ava, sent by the Governor-General of India, in the year 1795, Plate 414. Author Michael Symes Zu Bild 8: Watercolour with pen and ink of an interior view of the audience chamber in the Palace at Amarapura looking towards the throne from 'A Series of Views in Burmah taken during Major Phayre’s Mission to the Court of Ava in 1855' by Colesworthy Grant. Text: Günter Schönlein, ausgenommen die markierten WIKIPEDIA-Zitate: https://de.wikipedia.org/wiki/Shwe-Inn-Bin-Kloster https://de.wikipedia.org/wiki/Shwenandaw-Kloster Korrektur: Vanessa Jones
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Nachdem sich Teil I der Exkursion auf Holzklöster in Bagan beschränkte, weitet sich der Radius der Betrachtung aus. Ein sehenswertes Holzkloster steht in Sale (auch Saley). Die kleine Stadt Sale liegt etwa 60km südlich von Bagan. Nur wenige Schritte neben der Hauptstraße, die am Irrawaddy endet, befindet sich das Yokesone Kloster. Schon allein wegen der Yokesone Monastery lohnt sich die Fahrt nach Sale. Wer in Sale mehr als nur diese Klosteranlage sehen möchte, wird ebenfalls nicht enttäuscht. Es haben sich ein reichliches Dutzend Tempel aus der Bagan-Ära erhalten und die neueren Klöster in Sale sind auch nicht völlig unansehnlich. Enthusiastische Tempelliebhaber könnten abends beim Dinner euphorisch verkünden, sie seien heute in Klein Bagan unterwegs gewesen. Sale hat es bislang noch nicht verstanden, sich gebührend zu vermarkten. Es wird Gründe für diese Zurückhaltung geben, doch gibt es keinen einzigen Grund, die Yokesone Monastery nicht zu besichtigen. Die gepflegten Anlagen im Umfeld verwundern zunächst, aber strikt eingehaltene Öffnungszeiten und Hinweisschilder verdeutlichen, dass Besucher des Yokesone Klosters (Bild 1) ein Museum betreten. Im Jahr 1996 wurde das Kloster (Kyaung) in ein Museum umgebaut. Der Museumsbereich beschränkt sich ausschließlich auf das Holzkloster (Bild 1). Im hinteren Bereich der Klosteranlage haben sich weitere ältere Bauten erhalten und dort leben auch Mönche, noch existiert aktives Klosterleben. Die riesigen Steintreppen fesseln den Blick und lassen den Holzbau fast niedrig erscheinen (Bild 1). Die schematische Zeichnung auf hölzernem Panel (Bild 2) zeigt die tatsächlichen Ausmaße der Anlage. Gut zu erkennen ist der durchgängige Säulenbau. Das Kloster steht sozusagen auf Stelzen: Schutzmaßnahmen gegen Wasser und wilde Tiere (etwa Schlangen). Sehr übersichtlich und klar gegliedert sind die einzelnen Bereiche und Aufbauten des Klosters. Langgestreckte Rechtecke schienen das verbindliche Muster für die Grundrisse solcher Holzklöster zu sein; und vorgeschrieben war wohl auch, dass sich die Ein- und Ausgänge im mittleren Bereich zu befinden haben. Die Draufsicht würde beweisen, dass die Ausgänge auf der Südseite des Klosters axial den Eingängen zugeordnet sind. Die einzig gültige Prämisse lautet: rechtwinklige Symmetrie: also Übersichtlichkeit, keine verwirrenden Gänge, keine versteckten Winkel. Die geradlinige kurze Durchquerung des Klosters war in beiden Richtungen gewährleistet. Diesbezüglich und betreffs weiterer Ähnlichkeiten bietet sich der Vergleich mit dem Nat Taung Kyaung in Bagan an (Bilder 16 – 32 im Artikel HOLZARCHITEKTUR IN MYANMAR I). Der umlaufende Zaun wurde (wie auch am Nat Taung Kyaung in Bagan) an den äußeren, kürzesten Pfeilern befestigt. Alle anderen, inneren Tragpfeiler sind länger und dienen als Lastaufnahme für sämtliche Aufbauten. Über verbindende Elemente, Stützträger und Verschränkungen soll hier nicht referiert werden, das sind Details, auf die ein Schreiner schauen würde. Dieser Artikel liefert vorrangig mehr oder weniger Außenansichten. Die Aktenlage zum Yokesone Kloster ist aufgedeckt, hier gibt es keine Zweifel. Das Kloster wurde im Jahr 1882 erbaut, zu dieser Zeit regierte König Thibaw, der letzte König der Konbaung-Dynastie. Derlei Zahlenangaben erinnern meist an das Jahr der Einweihung der Tempel oder Klöster, denn manche Klosterbauten in Burma können unmöglich in einem Jahr hochgezogen worden sein. Ein Stupa ist recht schnell gemauert und verputzt, doch eine Klosteranlage erfordert mehr Aufwand. Besucher sollten niemals vergessen, alle Bauten wurden mühevoll per Handarbeit und ohne technische Hilfsmittel erstellt. Wie bereits erwähnt, wurde das Yokesone Kloster im Jahr 1996 zum Museum umgestaltet. Gelobt werden die prächtigen Schnitzarbeiten, die vorwiegend im Außenbereich an der Nordseite zu sehen sind. Das dunkle Holz macht sie kenntlich. Die erklärende Beschilderung einzelner Figuren und Figurengruppen wird in zwei Sprachen (birmanisch und englisch) gegeben und zielt auf ein interessiertes, doch schon aufgeklärtes Publikum. Dargestellt in teilweise fast naiven Szenerien sind Jataka-Episoden, also Geschichten aus Buddhas vielen, vielen Vorleben. Einige Schnitzarbeiten erscheinen ziemlich aufgefrischt – wenn sie denn nicht wirklich neueren Ursprung sind? Der Unterschied zu dem alten Schnitzwerk kann schon farblich wahrgenommen werden und die stilistischen Unterschiede fallen selbst dem Laien auf. Wichtig und sehenswert sind die wenigen wirklich alten Sammlungsstücke im Kloster. Die Qualität der handwerklichen Ausführung unterscheidet die neueren (Bild 5-7) von den älteren Schnitzarbeiten (Bild 9-10). Erläuterungen zu einzelnen Jataka-Szenen finden sich selten, sind insofern sehr willkommen, auffällig, dass hier (wie auch im Nataun Kyaung Bagan) wieder Kinnara und Kinnari zu sehen sind. Deutlich sind innerhalb der Dachlandschaft die apotropäischen Spitzen zu erkennen, die ebenfalls schon am Nataun Kyaung in Bagan zu sehen waren und deren Zweck im Artikel HOLZARCHITEKTUR IN MYANMAR I erklärt wurde. Der Favorit unter den Statuen ist zweifellos der bekrönte stehende Buddha aus dem 13. Jahrhundert, der unbedingt und zweifelsfrei der Bagan-Epoche zuzurechnen ist (Bild 11 & 12). Durchaus ansehnlich, doch schon eher kunstgewerblichen, als religiösen Aspekten verpflichtet, ist die Buddha-Statue (Bild 13) aus dem 19. Jahrhundert. Außer einigen wirklich hervorragenden Buddha-Statuen werden auch Möbel (Schränke und Truhen) und ein Thron gezeigt. Schön sind auch einige Deckenpanelen (Bild 14 & 15) anzuschauen. Hier wurde nicht nur üppig geschnitzt, sondern auch mit differierenden Holzfarben Wirkung erzielt. Die Farbabstufungen schaffen eine wohltuend freundliche Atmosphäre in den relativ hohen Räumen. Die quadratischen Kassettenfelder fassen jeweils ein blütenähnliches Ornament ein, ohne direkt auf eine Lotosblume anzuspielen. Insgesamt wird mehr Wert auf den Eindruck als auf den Ausdruck gelegt. Die runden Stützpfeiler zeigen ganz oben zwei Perlenringe, die wie zarte Kapitelle wirken. Schenkt man der Beschriftung Glauben, stammt die fragmentarische hölzerne Einfassung für einen Thron (Bild 14), aus dem 13. Jahrhundert, also aus der Spätzeit der Bagan-Epoche. Das ist eine Rarität, die es nicht oft zu sehen gibt. Was hier in Holz geschnitzt wurde, entspricht den Stuckaturen vieler Tempel in Bagan. Die Muster der Zierelemente sind identisch. Makara, Löwe und Kinnara-Buddha sind in Holz gestaltet, wie sie an den Tympana einiger Bagan-Tempel zu finden sind. Bildbeispiele werden in den Artikeln STUCKATUREN IN BAGAN TEIL 4 und TEIL 5 gezeigt. Selten schön gearbeitet, jedoch gewiss eher der Volkskunst zugehörig, sind die liebevoll und mit viel Fantasie ausgeführten Steinkappen auf den Pfeilern, welche dem Schutz des Holzes dienen. Diese Kappen sollen das Regenwasser ableiten (Bild 14 – 16). Besonders reizvoll nehmen sich die Blicke hinter die Kulissen aus. Ein Rundgang im bewohnten Teil des Klosters bietet Ansichten vom Alltagsleben der Mönche. Zu begutachten sind ein altes Klostergebäude und die Wohnungen der Mönche. Was einerseits sehr schlicht und fast schmucklos erscheint, ruft andererseits Staunen hervor. Überdimensionierte Stufenaufgänge vor glatten Bretterwänden muten seltsam an. Erst die Vorderseite des alten Klosters gibt die ehemalige Pracht zur Ansicht. Jeder aufmerksame Laie gerät unwillkürlich ins Zweifeln. Steht er hier wirklich vor Nebengebäuden des Yokesone Klosters oder vor einem zweiten, vielleicht dem ursprünglichen, dem alten, nämlich älteren Kloster? Vorstellbar wäre folgender Verlauf: nachdem 1996 das Kloster entweiht und zum Museum umfunktioniert wurde, musste den Mönchen ein "Ersatzkloster" zugewiesen bzw. eingerichtet werden. Der Erhaltungszustand einer solchen Interimslösung müsste dann aber neuer aussehen als das Kloster-Museum. In Wirklichkeit vermitteln die Gebäude hinter dem Museum den Eindruck, als seien sie die älteren. Vergleicht man die Steintreppen und die Holzarbeiten kann im Mindesten angenommen werden, dass hier zwei Klöster in unmittelbarer Nachbarschaft errichtet worden sind, denn derart viele alte Versatzstücke, die eine komplette Dekoration und Ausstattung eines weiteren Klosters ermöglichten, können beim Museumsumbau nicht übrig geblieben sein. Weshalb sollten Wohngebäude mit den gleichen prächtigen Treppenaufgängen und herrlich geschnitzten Türen versehen worden sein, die üblicherweise nur in die Klöster führten? Fragen über Fragen. Welche der Vermutungen der Wahrheit am nächsten kommen, sei dahingestellt, die versteckten Ansichten außerhalb des Museums hinterlassen jedenfalls bleibende völlig andere Eindrücke, die sich mit den im Museum aufgenommenen Impressionen alternierend vereinen. In der Buchausgabe BIRMA MYANMAR verliert Wilhelm Klein auf Seite 262 nur einen Satz zur Stadt Sale: » Flussabwärts erkennt man in Sale eine von Japanern erbaute Düngemittelfabrik. « - Etwas mehr als nur eine Industrieanlage hat Sale dann doch zu bieten. Ehe die Japaner kamen, standen in Sale längst schon Tempel und Klöster. Weshalb Kreuzfahrtschiffe hier keinen Stopp zur Besichtigung des Yokesone Klosters einlegen bleibt rätselhaft.
Benutze Literatur: BIRMA MYANMAR von Wilhelm Klein. Apa Guides, Ausgabe 1996 Informationen aus: https://en.wikipedia.org/wiki/Yokesone_Monastery,_Salay Buch-Tipp: Sylvia Fraser-Lu: Splendour In Wood: The Buddhist Monasteries of Burma 344 Seiten, New York, Weatherhill 2001 Fotos: Günter Schönlein & Vanessa Jones Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Wer über Myanmar schreibt, gerät unweigerlich in Konflikte. Beschränken sich die Berichte auf das aktuelle Zeitgeschehen, ist immer von Myanmar zu sprechen. Werden die Tempel von Bagan (Pagan) besprochen, muss der jetzige Landesname Myanmar nicht unbedingt erwähnt werden, weil von den Bauwerken der alten Königsstadt Arrimaddana (Arrimaddanapura) die Rede ist. Sollen in jüngerer Zeit errichtete Klosteranlagen beschrieben werden, wechseln je nach Objekt und zeitlicher Zuordnung die Adjektive zwischen burmesisch, birmanisch und myanmarisch, wobei myanmarisch das ungebräuchlichste der Adjektive, jedoch politisch derzeit das korrekteste der Adjektive ist. Wenn in der Artikelfolge, die sich mit Holzarchitektur in Myanmar befassen wird, die Adjektive burmesisch bzw. birmanisch auftauchen, so sei den Lesern ausdrücklich versichert, dass der Autor sich stets bewusst ist, dass er Klöster und Tempel beschreibt, die auf dem Staatsgebiet des heutigen Myanmar zu finden sind, jedoch zu Zeiten der englischen Besetzung gebaut wurden, als die Gebiete des heutigen Myanmar noch unter Burma/Birma auf Landkarten eingezeichnet wurden. Nebenbei sei erwähnt, dass in englischsprachigen Ländern der Gebrauch des veralteten Ländernamens noch immer im Schwange ist, was schlussendlich der Nichtanerkennung der jeweils amtierenden Militärdiktatur geschuldet ist. Neben ungezählten Tempeln (Pagoden) und Stupas in Myanmar bewundern Besucher immer wieder staunend die aus Holz errichteten Klöster der neueren Zeit. Während der Bagan-Periode (11. – 13. Jh.) und vorher wurden Sakralbauwerke durchgängig aus Ziegelsteinen errichtet. Mauern, Tempel und Stupas aufzubauen und diese reich mit Stuck zu verzieren, was die Bauten zum Kunstwerk erhob, muss als nicht zu verachtende Höchstleistung aller beteiligten Gewerke betrachtet werden. Der kunstgeschichtliche Wert dieser eigenständigen Entwicklung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Im Gegensatz zum Großreich Indien oder dem Khmer-Imperium war das Kerngebiet von Bagan nur ein relativ kleiner Staat, desto bemerkenswerter ist der kulturelle Aufschwung, welcher sich in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum vollzog. Touristen, die in Bagan unterwegs sind, besichtigen vorwiegend Ziegelbauten. Nur wer zielgerichtet Sakralbauten der jüngeren Zeit aufsucht, wird in Bagan Klöster in völlig anderer Bauart entdecken. Wer in Nyaung U die touristisch belebten Straßenzüge hinter sich lässt und in die Wohnregionen der Myanmari vordringt, der stößt auf schlichte Bauernhäuser mit kleinen Gärten und auf bescheidene Klosteranlagen. In Nyaung U, dem nördlichsten Ortsteil von Bagan, sind etliche Klöster aus dem 19. und 20. Jahrhundert noch in aktiver Benutzung. Oft stehen alte Klostergebäude neben neuen Gebäuden, die erst in den letzten 50 Jahren gebaut wurden. Nicht immer kann der Außenstehende entscheiden, welche Gebäude noch in Gebrauch sind und welche dem Verfall preisgegeben wurden. Ganz Bagan wird vermutlich unter Denkmalschutz gestellt sein, wer sollte den Abriss historischer Klostergebäude genehmigen? Im Regelfall werden in der Nähe eines oder mehrerer Stupas ein Tempel, eine Versammlungshalle und die Wohngebäude der Mönche gebaut. Die Stupas werden erneuert, manche sogar vergoldet (Bild 1), die Pagoden hingegen hinterlassen auf den ersten Blick einen traurig-trostlosen Eindruck, der sich auch nach längerer Begutachtung kaum aufhellt (Bild 2). Erst im späten 18. und im 19. Jahrhundert kam der Baustoff Holz verstärkt zum Einsatz, durchaus in Kombination mit Stein. Zuvor, wie schon erwähnt, galt der Ziegelstein als einzig favorisiertes Baumaterial. Die Bilder 1 bis 4 zeigen den wechselweisen Einsatz bzw. die parallele Verwendung von Stein und Holz an Klosteranlagen in Nyaung U. In jüngster Zeit wurden Holzdächer durch Blechdächer ersetzt, das mag praktisch und kostengünstiger sein, doch den ästhetischen Grundprinzipien einer in sich geschlossenen HOLZ-Architektur widersprechen solche Maßnahmen. Während die kleine Pagoda (Bild 2) auf einem Steingebäude ruht, also nur für den mehrstufigen Dachaufbau Holz verwendet wurde, ruht die Pagoda (Bild 3 & 4) auf hölzernen Pfählen. Die Pagode (Bild 5) vereinigt alle bisher beschriebenen Merkmale: auf dem rechteckigen Unterbau aus Stein (Erdgeschoss) lagert das hölzerne Obergeschoss, darauf wiederum wurde der mehrgeschossige Pagodenturm aufgesetzt. An der Ostseite der Pagode hat sich der vergoldete Ziergiebel aus Holz relativ gut erhalten (Bild 6). Für den Aufbau der Dächer und Türme bedarf es lediglich guter Handwerker, doch dieser Giebel belegt in bescheidenem Maß die Kunstfertigkeit im Umgang mit Holz. Ein Bautischler muss nicht zwangsläufig das Schnitzen und Formsägen beherrschen. Hierzu bedarf es Kunsthandwerker mit besonderen Begabungen. Wie weit die Kunstfertigkeit im Umgang mit Holz getrieben werden kann, wird an anderen Beispielen in diesem Artikel aufgezeigt werden. Die Zusammenstellung (Bild 7, 8 & 9) zeigt die individuellen Unterschiede im Turmaufbau. Der Turm selbst entspricht den Merkmalen einer Pagode. Ein oder zwei Vordächer, die den Himmelsrichtungen zugeordnet sind, geben den Rahmen für die Turmdächer. Gewöhnlich liegen sieben Dach-Geschosse übereinander. Das obere Dach trägt die schlanke Spitze mit dem Schirm. Der Schirm (im Sanskrit chattra genannt) gilt den Buddhisten als eines der glückverheißenden Symbole. Das äußere Erscheinungsbild einer Pagode unterliegt allenfalls religiösen Konnotationen. Jedem der Bauelemente wird eine spirituelle Bedeutung zugemessen, dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Geschoss-Pagode (Bild 10) oder um eine Stupa-Pagode (Bild 11) handelt. Begehbar sind beide, betreten werden hier wie dort Tempelräume, währenddessen ein Stupa nicht zu begehen ist, sondern umrundet wird. An vielen Tempeln=Pagoden in Bagan lassen sich hölzerne Eingänge, Vorbauten und Überdachungen und komplette hölzerne Tempelbauten nachweisen. Leicht sind im Umfeld berühmter Pagoden hölzerne Bauten, die im Laufe der Jahrhunderte hinzu gebaut wurden, nachzuweisen. Ein klassisches Beispiel ist die Shwezigon Pagoda in Nyaung U, korrekterweise müsste vom Shwezigon Stupa gesprochen werden. Hier und wohl generell in Myanmar bezeichnet der Begriff Pagoda eine gesamte, in sich geschlossene Klosteranlage. Den Shwezigon Stupa umgibt eine Mauer. Innerhalb dieser Mauer finden sich etliche prachtvolle Pagoden aus Holz, die den hohen Stellenwert dieses Wallfahrtsortes kennzeichnen. Die großen Pagoden, die auf den Hauptkoordinaten um den Stupa herum erbaut wurden, erfüllen die Funktion eines Tazaung. Ein Tazaung ist im weitesten Sinn ein Glockenhaus mit angeschlossenem Tempel. Mit Glockenschlag künden die Gläubigen ihr Kommen oder bestätigen durch Glockenschläge eine vollbrachte gute Tat: etwa mehrere Umrundungen der Stupa, ein Gebet oder eine Opfergabe. Die Glocken hängen tief, erreichbar für jeden und werden mit einem stumpfen Rundholz angeschlagen. Bild 3 zeigt ein solches Glockenhaus. Das (oder der?) Tazaung wurde nahe dem Stupa und neben dem Tempel errichtet (Bild 4). Die Unterschiede betreffs Ausstattung der Tazaung sind eminent, die Vergleiche der Bilder 3 und 13 geben beredt Auskunft. Im nördlichen Bereich von Old Bagan liegt in Ufernähe das Nat Taung Kyaung Kloster: ein prächtiges Beispiel für sakrale Holzarchitektur. Die über dem Boden lagernde untere Ebene ruht auf mächtigen runden Holzpfeilern. Steinerne Treppenaufgänge führen hinauf zum Tempel und enden an einer hölzern überdachten Torpagode. Der Wechsel von Stein zu Holz markiert symbolisch den Übergang vom weltlichen in den religiösen Bereich. Schon beim Betreten des Tempels besticht die hochwertige Schnitzkunst. Die Einfassungen der Schwenktüren sind mit fantasievollem Blumendekor geschmückt. Auf den Rahmen der Türflügel wird ein Kinnari-Paar präsentiert. Links steht Kinnari, die weibliche Version des mythischen himmlischen Mensch-Vogel-Wesens (Bild 17) und rechts ist Kinnara, die männliche Version zu sehen (Bild 18). Auf einen Blick fällt die faszinierende Gleichheit beider Wesen auf. Trotz verschiedener Gewandung gehören sie zusammen, sie sind ein unzertrennliches Paar. Man ist geneigt, das Paar als Spiegelung anzusehen, so perfekt gleich stehen sich die Vogelwesen gegenüber. Wie die beiden Türflügel bedingen Kinnara und Kinnari einander: paarweise Vollkommenheit schon im Eingangsbereich, die sich klosterweit sowohl im religiösen Kontext als auch in der kunsthandwerklichen Umsetzung fortsetzt. Herausragend sind die Gesichtszüge, die Gewänder und Faltenwürfe, das Federkleid und die Krallen gearbeitet. Auf Ästen, die hinter den Schwanzfedern der Mensch-Vogel-Wesen hervorstehen, sitzen kleine Vögel. Obwohl die Bildwerke relativ flach geschnitzt sind, erscheinen die Figuren voluminös. Mit absoluter Sicherheit stammen die Schwenktüren aus einer Werkstatt und sind von einem Schnitzer gefertigt worden, der nicht nur sein Handwerk verstand, sondern auch seine außergewöhnlichen Imaginationen wundervoll verewigte. Bei geöffneten Türen weisen die erhobenen Arme der Kinnara/Kinnari ins Kloster. Kann ein Empfang freundlicher sein? Jeder ist willkommen. Die Tür ist die Verheißung auf eine andere Welt. Die Kinnara und Kinnari werden den niederen Gottheiten zugeordnet. Sie leben – vertrauen wir den altindischen Mythen – im Himaphan Wald am Fuße des heiligen Berges Meru. Es muss daran erinnert werden, dass Stupas und Tempelbauten im architektonischen Aufbau und im Erscheinungsbild meist auf den heiligen Berg Meru verweisen. Diese Sphären zu erreichen ist Ziel aller religiösen Bestrebungen. Der Zugang an der Nordseite des Klosters scheint nicht mehr benutzt zu werden. An der südlichen Tor-Pagode (Bild 16) gelangen die Besucher hinein und heraus. Das Nord-Tor ist weniger opulent gestaltet, ist nicht überdacht, lediglich auf vier dünnen Pfeilern ruht ein schmuckes Querjoch. Die Schwenktüren sind völlig anders gestaltet, ihre Form ist mehr hoch als breit, auch die Motive unterscheiden sich von den Türen des Süd-Zugangs (Bild 20). Mit den runden Teakholzpfeilern hat es seine spezifische Bewandtnis. Sie sind das Gerüst des Bauwerks und tragen alle Aufbauten. Die äußeren Pfeiler überragen die untere Ebene. Sie tragen den Umlauf. Alle innen liegenden Pfeiler sind länger, sie tragen die Aufbauten, die Vorhalle und den Tempel. Die längsten Pfeiler ragen bis in den Turm hinein. Der Freiraum unter dem Kloster sorgt für ständige Belüftung. Feuchtigkeit wird durch den Luftzug verdrängt. Generell gilt: ein Holzkloster hält und steht, solange seine Pfeiler stabil und tragfähig sind. Vermieden werden muss das Eindringen von Regenwasser. Die freiliegenden Außenpfeiler sind deshalb mit Steinkappen abgedeckt (Bild 16, 19, 20, 24 & 25). Die innen liegenden Pfeiler sind vom Dach (von den Dächern) geschützt. Welche natürlichen Lasuren oder Lacke als Holzschutzmittel Verwendung finden, kann hier nicht mitgeteilt werden. (Ein Beispiel aus dem westlichen Kulturkreis: in Norwegen wurde früher das Holz mit Ochsenblut behandelt, dieser Anstrich sorgte für längere Haltbarkeit des Holzes und die typische dunkelrotbraune Färbung der Fassaden an den Bauernhäusern.) Gefährdet sind die filigranen Dachkonstruktionen und die hoch aufragenden Pagoden-Türme. Sturmböen und Blitzeinschläge können sich in der Dachlandschaft verfangen. Viele Holzklöster sind abgebrannt, weil keine geeigneten Löschmittel zur Hand waren bzw. keine Feuerwehren anrückten. Trockenes Holz brennt lichterloh, wer wüsste das nicht. Unbedingt beschrieben werden müssen die feingliederigen Schnitzarbeiten an den Dachbereichen. Viele Vögel und auch wieder Kinnara und Kinnari besiedeln die herrlichen Dachverzierungen. Der Laie kann hier nur mutmaßen, weshalb die gefiederte Vielfalt hier zahlreich seinen Auftritt feiert. Sollten etwa die Abhänge des Berges Meru (Himaphan Wald) in Szene gesetzt sein? Ranken und Astwerk deuten auf einen Wald. Vögel und Kinnara/Kinnari machen den Wald glaubhaft. Leicht zu erklären sind die extrem überlängten, stilisierten vogelähnlichen Statuen. Spitzen ragen aus ihren Köpfen gen Himmel. Diese nicht zu definierenden Figuren befinden sich an markanten Stellen, sie beschließen die Giebel und stehen auf den Dachecken (Bild 26 – 30). Auf die apotropäische Wirkung solcher Figuren wird vertraut. Böse Geister und Dämonen sollen abgeschreckt werden. Es gilt, den Tempel vor negativen Einflüssen zu bewahren. Die Bauzeit des Klosters war schwer zu ermitteln, wer sollte verbindliche Auskünfte liefern . . . die Mönche, falls das Kloster dauerbesetzt ist, hielten sich vornehm zurück, blieben im Sinne des Wortes unsichtbar. Die wenigen Autoren, denen das Kloster bekannt ist, verlassen sich nur auf Schätzungen oder stützen sich auf Angaben anderer. Das Kloster wäre mindestens 200 Jahre alt, heißt es in den meisten Erwähnungen. Wie auch immer, dieses architektonische Kleinod muss bewahrt werden. Nicht zu allen Zeiten wussten die Mönche den kulturhistorischen Wert ihres Klosters zu schätzen. Einerseits werden etliche Bruchstücke und Fragmente der ursprünglichen Schnitzereien aufbewahrt (Bild 21, 23 & 31) und andererseits wurden grobe Nägel in die wertvollen Schnitzwerke (Bild 32) geschlagen. Die frühesten noch erhaltenen Schnitzarbeiten werden in den Innenräumen des Klosters gezeigt (Bild 31). Einige wertvolle Stücke hängen an den Teakholz-Pfeilern, andere sind im Kloster aufgestellt. Würden die vorhandenen Fragmente sortiert und wissenschaftlich analysiert, ergäben sich exakte Altersbestimmungen für die verwendeten Hölzer und somit auch Rückschlüsse auf die Bauzeit des Klosters, zusätzlich könnten Wissenschaftler die Ikonographie der geschnitzten Bildwerke deuten und mit anderen Bildwerken dieser Zeit vergleichen. Beispielsweise könnten die sich begegnenden Pfauen (Bild 32) als Referenz an das Königshaus bewertet werden. Der Bildhauer wollte die Pfauen bestimmt als Paar verstanden wissen. Der rechte Pfau erscheint wenig kleiner und gibt eine etwas unterwürfig geduckte Pose. Für jeden der Pfauen stand der gleiche Platz zur Verfügung, jeweils die Hälfte der symmetrischen Fläche. Mit nur kleinen Ungenauigkeiten gelang es dem Holzschneider die Dominanz des linken Pfau zu betonen. Die von der Spitze der Bildfläche fallende (gedachte) Symmetrieachse trennt nicht das Pfauenpaar, sondern läuft am Schnabel des linken Pfau vorbei und schneidet dessen linken Flügel. Alle Körperteile des rechten Vogels sind unwesentlich kleiner geschnitten, jedoch nur so wenig kleiner, dass die beabsichtigte symmetrische Wirkung erzielt wird. Das Vogelpaar symbolisiert auch Fortpflanzung, Vermehrung, also immerwährendes sich fortsetzendes Leben . . . hoch lebe das Königshaus . . . ein stolzer grüner Pfau mit aufgestellten Schwanzfedern (Rad) auf weißen Grund flatterte im Wind, so schaute die Königsflagge der Kon-baung-Dynastie aus. Diese privaten assoziativen Abschweifungen haben nichts mit Architektur zu tun, sie könnten aber den Blick auf Details und deren Bewertung schärfen. Das Sehen will gelernt sein. Die Menschen früherer Jahrhunderte mussten ihre Informationen Bildern entnehmen oder glauben, was die Obrigkeit verkündete. Lesen konnten nur wenige. Schriften lagerten in den Klöstern. Einen ergänzenden Textbeitrag und beste Fotos zum Nat Taung Kyaung finden sich auf der Webseite: https://www.orientalarchitecture.com/sid/526/myanmar/bagan/nat-taung-kyaung-monastery In den Jahrhunderten vor der Kon-baung-Periode (1752 – 1885) wurden Buddha-Statuen aus Ziegelsteinen gemauert, verputzt und bemalt, ein erprobtes Verfahren, das während der Bagan-Ära Hochkonjunktur erfuhr, verständlich also, dass zu dieser Zeit Götterstatuen nur vereinzelt aus Holz (oder Bronze) gefertigt wurden. Auf Grund der bedingten Haltbarkeit haben nur wenige Statuen aus Holz die Jahre überdauert. Die Schnitzer=Holzbildhauer haben die kunstvolle Holzbearbeitung bis heute nicht verlernt. Wie überall wurden die handwerklichen Fertigkeiten von Generation zu Generation, von Meister zu Meister übertragen. Einige Werkstätten in Bagan sind frei zugänglich und präsentieren ihre Erzeugnisse auf der Straße (Bild 33 & 34). Nicht zu übersehen ist die fragwürdig-auffällige Rekonstruktion des Königspalastes in Bagan: ein Prestigeprojekt und Fantasieprodukt in Holz, welches sogar gegen Entgelt besichtigt werden darf. Die Relevanz solcher Wiederaufbauten wird durch zweifelhafte Vermarktungsstrategien in Frage gestellt. Der moderne Aussichtsturm im östlichen Bereich von Bagan muss als ähnlich obskures Bauwerk eingestuft werden. Kunst kommt von Können und Architektur ist Kunst. Als ergänzende Lektüre zum Thema kann nur ein Buch empfohlen werden, sachkundiger hat wohl bislang kein Autor über Holz-Klöster in Burma referiert:
SYLVIA FRASER-LU SPLENDOUR IN WOOD The Buddhist Monasteries of Burma 344 Seiten New York, WEATHERHILL First Edition 2001 ISBN 0-8348-0493-X Fotos: Günter Schönlein Fotos: Vanessa Jones (11, 24, 33) Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Einer der großen Könige von Bagan soll befohlen haben, gleich wo er in seinem Land unterwegs ist oder Station macht, gleich in welche Himmelsrichtung er blickt, mindestens einen Stupa möchte er sehen. Mag dieser königlich fromme Wunsch vielleicht Inhalt einer oft nacherzählten Legende sein, in der Stadt Bagan scheint des Königs Wille in die Realität umgesetzt worden zu sein. Dem Reisenden von heute, der von einem erhöhten Standpunkt auf Bagan schaut, ist es ohne Vorkenntnisse nicht möglich, zu unterscheiden, was sind ältere Bauten und welche wurden erst in neuerer Zeit errichtet. Zu sehen sind hunderte Tempelbauten, die im äußeren Erscheinungsbild ähnlich sind. Nicht alle Tempel lassen sich als STUPAS klassifizieren. Speziell für Burma/Birma/Myanmar müsste der Begriff STUPA gesondert definiert werden. In der vielfältigen, sich über die Jahrhunderte hinweg gewandelten Tempel-Architektur sind Mischformen zu registrieren, die nicht in jedem Fall eindeutige Klassifizierungen zulassen. Der Stupa gilt generell als nicht begehbares Bauwerk. Die Entwicklung von der Erdaufschüttung zum befestigten Grabhügel soll hier nicht beschrieben werden. Angeblich soll der Buddha selbst den Auftrag für Stupa-Bauten gegeben haben. In Indien ließ König Ashoka ungezählte Stupas bauen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde den äußeren Formen der Stupas inhaltliche Bedeutung zugewiesen. Die verschiedenen Bauelemente vom Sockel bis zur Krone entsprechen dem Sangha (der Gemeinde), dem Dharma (der Lehre) und dem Buddha selbst. Ein Stupa ist kein Tempel im herkömmlichen Sinn, obwohl ihm gleichviel Verehrung und Andacht zu Teil wird. Ein Stupa wird umrundet, manche können bestiegen werden. Die religiösen Verrichtungen werden außen vollzogen. Falls vorhanden, befinden sich Reliquien im Stupa eingemauert, etwa in der Reliquienkammer, auf jeden Fall im Innern verborgen. In einem Tempel wird ein Heiligtum betreten, dort befinden sich Kultobjekte, etwa Statuen, sichtbar zur Anbetung präsentiert. Besonders heilige Reliquien werden nur temporär gezeigt. Tempel widmen sich meist der Verehrung einer Gottheit. Ein Stupa, gleich welcher Größe und Bauart, wird an präsenten Orten errichtet und dient weitestgehend der Buddha-Verehrung. Der verkehrsumtoste Sapada Paya (Paya/Phaya=Stupa) steht heute wie auf einer Insel. Wichtige Straßen führen an dem Stupa vorbei. Die Einheimischen nennen ihren Stupa Paya Ni. Eine Webseite zu Bagan, die für Touristen gedacht ist, gebraucht anstatt Paya die Bezeichnung Zedi, somit ist vom Sapada Zedi die Rede: erklärt wird auch die Herkunft des Namens. Ein Mönch, Sapada geheißen, verbrachte zu Studienzwecken mehrere Jahre auf Sri Lanka. Nach seiner Rückkehr ließ er den Stupa erbauen. Das Vorbild für den Stupa hatte Sapada auf Sri Lanka in Anuradhapura gesehen. Der Sapada Zedi gliche dem Thuparamaya Dagoba in Anuradhapura. Wie auch immer, wir blicken nicht nur auf einen "echten" Stupa, sondern auf einen gesicherten faszinierenden Beleg kulturellen Austauschs zwischen weit entfernten Ländern. Sicher wird Sapada keinen Bauplan-Transfair bewerkstelligt haben, doch positive Erinnerungen an seine Lehrer und die Jahre der Ausbildung auf Sri Lanka hatten sein Erinnerungsbild an einen Stupa in Anuradhapura verfestigt. Diese Vorstellung wird den Bau der Sapada Zedi beeinflusst haben. Das alles geschah während der Regierungszeit des Königs Narapatisithu im 12. Jahrhundert. Der Sapada-Stupa gilt als einer der älteren, gut erhaltenen Bauten in Bagan, steht jedoch als Solitär im Schatten attraktiverer größerer Tempelbauten. Gewiss galt der Sapada-Stupa als stilbildende Maßvorgabe für weitere Stupas in Bagan. Durch gemauerte Tore gelangen die Gläubigen auf einen quadratischen Sockel, auf dem der Stupa errichtet wurde. Auf den sich jeweils verjüngenden Mauerringen befindet sich ein schmuckloses, gerade emporgezogenes Mauersegment, welches der Form eines Tumulus (Grabhügel) nachempfunden wurde. Dieser Tumulus trägt die quadratische Reliquienkammer. Darüber erhebt sich die wiederum runde Bekrönung des formschönen Stupas. Zu erkennen sind verschiedene Ziegelsteinsorten, die mit großer Wahrscheinlichkeit mehrere Phasen der Restaurierungsarbeiten belegen. Die quadratischen, jetzt leeren Nischen im heller scheinenden unteren Mauerring enthielten gebrannte Terrakotta-Reliefs. Meist wurden Szenen aus Buddhas Leben (und seinen ungezählten Vor-Leben) abgebildet. Diese Geschichten und deren Darstellungen werden mit dem Sanskritbegriff Jataka (Geburtsgeschichten) erfasst. An anderen Tempelbauten in Bagan haben sich zahlreiche Jatakas erhalten. Am Sapada Zedi können nur noch die Leerfelder gezählt werden. Eine spezielle wissenschaftliche Bewertung der (aller) vorhandenen Jatakas in Bagan steht noch aus. Ungezählte Jatakas sind in Privatsammlungen gelangt. Am Borobudur auf Java, dem größten Stupa der Welt, haben sich die Jataka-Szenen ziemlich lückenlos erhalten, wurden sie doch als Reliefs in Sandstein gemeißelt und sind unverrückbare Teile des Bauwerkes. Viele Bauten in Bagan erscheinen auf den ersten Anblick als Stupa, diese sind jedoch begehbare Tempelbauten in einer den Stupas verwandten Bauart. Eine Vielzahl dieser Tempel wurden mit Aufbauten bekrönt, die, für sich genommen, in der Form auf einen Stupa verweisen. Die SHWEZIGON-PAGODE ist eindeutig als Stupa zu identifizieren. Der Eintrag im Google-Maps-System lautet: Shwezigon-Pagode Berühmter Tempel mit vergoldetem Stupa. Die Zusatzbemerkung zum Tempelnamen deutet auf die Wertigkeit dieser Tempelanlage. Viel wäre über diesen berühmten Stupa und die umliegenden Tempel zu schreiben. Themenbezogen konzentrieren wir unser Augenmerk einzig auf den zwischen 1059 und 1110 errichteten Stupa. Der Shwezigon Stupa liegt etwa zwei Kilometer westlich der Sapada Stupa. Während der Sapada Stupa allein, völlig isoliert steht, befinden sich im Umfeld des Shwezigon Stupas viele Tempel und Stupas. Es muss für das persönliche Karma wichtig gewesen sein, im unmittelbaren Umfeld des berühmten Shwezigon Stupa weitere religiöse Bauten errichten zu lassen, wie eben heute mehrfache Umrundungen solcher Stupas wichtig sind. Der Shwezigon Stupa enthält wertvolle Buddha-Reliquien, kein Wunder also, dass täglich hunderte, wenn nicht tausende Menschen zum Shwezigon Stupa pilgern, diesen mehrfach betend umrunden und Opfergaben ablegen. Das Foto verdeutlicht die typische Bauweise. Drei quadratische, kleiner werdende Sockelebenen tragen eine achteckige Ebene, die als Aufnahme für den gleichmäßig rund geformten Stupa (Tumulus) dient. Eine typische Schirmbekrönung bildet die Spitze, die Verbindung in den Himmel. Das Shwezigon-Foto entstand vier Monate nach dem schweren Erdbeben vom August 2016. Der Stupa wurde mit Bast-Matten eingehüllt, wahrscheinlich um die brüchig erhaltene oder zerfetzte Vergoldung wenigstens teilweise zu retten und sie nicht dem Wind oder sonstigen Witterungsunbilden auszusetzen bzw. preiszugeben. Die Zugänge auf die oberen Ebenen waren im Dezember 2016 aus Sicherheitsgründen gesperrt. Auf dem Foto sind die an den Eckpunkten der unteren Ebenen aufgestellten kleineren Stupas zu erkennen. Was von außenstehenden Betrachtern eventuell nur als Schmuck eines Bauwerkes erkannt und bestenfalls als Akroterien bewertet werden könnte, hat für Buddhisten bei der religiösen Umrundung immense Bedeutung. So kann auf jeder Ebene an vier Stupas verweilt und gebetet werden, ehe die direkte Annäherung an den großen Stupa vollzogen wird. Gemächlich ohne Zeitdruck einen Stupa mehrfach im Uhrzeigersinn zu umgehen, die Mala (Rosenkranz) durch die Finger gleiten zu lassen, um die Gebete bzw. die Mantras zu zählen, kann durchaus zur Läuterung der inneren Befindlichkeit beitragen. Der Bildstreifen zeigt drei der fünfhundertfünfzig grünglasierten Terrakotta-Reliefs mit Motiven aus Buddhas Leben. Jataka-Bilder lohnen allenfalls die nähere Begutachtung. Spezielle Ziegelglasuren an Stupas in Bagan müssen an weiteren Beispielen betrachtet werden. Hinweis: Der Artikel LÖWEN IN MYANMAR in diesem Blog liefert weitere Informationen und Bilder zum Shwezigon Stupa. Der westlich der Shwezigon Stupa in der Nähe des Höhlentempels Kyansitha Umin gelegene kleine Stupa ist ein Beispiel für bauliche Varianten, die in Bagan in vielfältigen Formen zu registrieren sind. Die Konstruktionesabweichungen sind leicht zu erkennen. Wir blicken auf einen typischen Stupa, der jedoch an seiner Ostseite ein Portal aufweist, welches in einen sehr kleinen Innenraum führt. Dort sitzt auf niedrigen gemauerten Thron ein Buddha. Jataka-Reliefs wurden an dem kleinen Stupa nicht eingesetzt, doch mehrere Mauerringe sind mittels Stuckornamentik verziert. Auffällig, aber durchaus typisch ist die lang ausgezogene Spitze der Stupa, die im Hti (Schirm-Bekrönung) endet. Die Freifläche südwestlich des Shwezigon Stupas scheint ein Sammelplatz der Pilger gewesen zu sein. Viele kleine Stupas und Säulen-Monumente neueren Ursprungs in verschiedener Bauweise stehen hier mehr oder weniger geordnet auf weitem Plan. Die nordöstlich der Shwezigon Stupa gelegene U Yan We Hpaya mag als Beispiel dienen, wie sich im Laufe vieler Jahre das ursprüngliche Erscheinungsbild eines Stupa verändern kann. Der Stupa selbst könnte separat gestanden haben. Später wurden die Pagode (links im Bild), moderne Anbauten und die durchlaufende Umfassungsmauer mit Torbau hinzugefügt, so entstand eine Tempelanlage. Indizien für die Pflege, Erhaltung und aktive Nutzung einer Tempelanlage sind die Verwendung weißer Tünche und Goldbronze. In der Kombination von Weiß und Gold scheint sich der Ausdruck hoher Wertschätzung zu manifestieren. Die von Touristen selten besuchte Che Daw Ya Hpaya in Nyaung U scheint offenbar für die ansässigen Menschen als täglicher Andachtsort wichtig zu sein. Die Kuppel der Stupa wird neu oder nachvergoldet. Um das Antlitz der Stupa zu verschönern, wird aufwendige Handarbeit unter gefährlichsten Bedingungen nicht gescheut. Vergolder muss ein ehrenwerter Beruf sein, der das persönliche Karma gewiss aufwertet. – An der benachbarten hölzernen Pagode müssten Restaurierungsarbeiten vorgenommen werden, doch Vorrang hat der Stupa der Che Daw Ya Hpaya. Wir sind in unseren Betrachtungen weit fortgeschritten und haben uns lediglich in Nyaung U in der Umgebung der Shwezigon Pagode umgeschaut und den Blick nur auf wenige Bauwerke gerichtet. Die Häuser von Nyaung U werden wir hinter uns lassen, um in östlicher Richtung an das Süd-Ufer des Irrawaddy River zu gelangen. Auf Touristen trifft man in dieser hügeligen, teilweise versteppten, teilweise baumbewachsenen Gegend kaum noch. Ein Fahrrad, das streckenweise geschoben werden muss, ist das ideale Gefährt in dieser Region. Zwischen der Road No. 2 und dem Flussufer finden sich ein halbes Dutzend wichtiger Tempelanlagen, die in jedem Fall den Besuch lohnen. Das Panorama-Foto rückt (v.l.n.r.) die Guni Hpaya, die Chauk Hpaya Hla und die Taung Htaik Pagoda ins Blickfeld. Ehe die Kone Daw Gyi erreicht wird, finden sich weitere kleine Stupas und Pagoden am Weg. Um die Klosteranlage Thet Kya Muni wurden weitere Pagoden und Stupas gebaut. Nah an das steil abfallende felsige Flussufer gerückt, erhebt sich die Shwe Thabeik Hpaya, ein quadratischer Tempelbau mit Stupa-Bekrönung. Im Zentrum der Klosteranlage befindet sich der Thet Kya Muni Tempel. Auf der höchsten Erhebung des ansteigenden Geländes wurde Kone Daw Gyi erbaut, ein Stupa ohne "Innenleben", der aber bestiegen werden kann. Der formvollendete Stupa der Kone Daw Gyi war einst rundum mit feinsten Stuckverzierungen bedeckt, die sich nur partiell erhalten haben. Die Girlanden im oberen Bereich sind ein in Bagan weit verbreitetes, oft nachweisbares Dekor. Im Sockelbereich (Bild links) können noch Reste einer Lotosblätter-Kante ausgemacht werden. Das Tor im Mauerring ist nur ein Scheintor. Die Aussicht vom Kone Daw Gyi (Stupa/Zedi) ist schier atemberaubend. Bagan in Gänze breitet sich aus. Östlich in nur geringer Entfernung wäre der sehenswerte Höhlentempel Kyauk-Gu-Umin zu besichtigen. Umin meint immer einen Höhlentempel. Kein direkter Verbindungsweg führt dorthin, ein langer Umweg muss gefahren werden. Südöstlich des Kyauk-Gu-Umin steht ein kleiner Stupa. Der Höhlentempel und dieser kleine Stupa sind die letzten erschlossenen, zugänglichen und erhaltenen Tempelanlagen in der nordöstlichen Region von Nyaung U. Mitten im dörflichen Ambiente von Nyaung U erheben sich der Nagayon Tempel und der markante, in der Größe angepasste Stupa. Beide Bauwerke ergeben ein in sich geschlossenes Ensemble. Keine befestigte Straße führt zu den Tempeln hin oder vorbei. Rundherum stehen schlichte Bauernhäuser. Wichtig: Der hier gezeigte Nagayon Hpaya kann leicht mit der berühmteren gleichnamigen Naga Yon Hpaya, welche südlich von Alt-Bagan zu finden ist, verwechselt werden. Die meisten Tempel in Bagan sind ohne Schwierigkeiten zu finden. Sie reihen sich gering oder weiter entfernt entlang der Anawratha Road, besagter Road No.2, die sich vom nördlichen Nyaung U südwestlich nach Old-Bagan wendet, um alsbald südlich nach New-Bagan abzudriften. Im Grunde spiegelt diese Straße den Flussverlauf des Irrawaddy zu Lande wieder. Selten steht ein Tempel oder ein Stupa in der Region Bagan isoliert. Orte, die einmal zum heiligen, zum auserwählten Platz erkoren wurden, sind für weitere Tempelbauten prädestiniert, so entstanden Tempelgruppen, die oftmals den Namen des Haupttempels tragen. Die nachträglich hinzugefügten Bauten sind nur noch mit Nummern gekennzeichnet und in der Fachliteratur registriert. Das Google Maps System hat bei weiten nicht alle Tempelanlagen von Bagan erfasst, aber erfreulich viele Tempel und Stupas sind in das Kartensystem aufgenommen. Das Panorama-Foto vermittelt den ungefähren Eindruck einer Tempelgruppe. Oft führen schmale Wege (Trampelpfade) durch Grasland zu den Tempeln. Nur wenige Wege, die von den Straßen abzweigen, sind mit Hinweisschildern versehen. Sich treiben lassen, auf kleine Abenteuer einlassen, auf Überraschungen und Enttäuschungen gefasst sein – solch entspannte Grundeinstellung macht die Touren in Bagan spannend. Nicht jede der Tempelanlagen hält seine Pforten ganztägig geöffnet, dennoch sind auf Schritt und Tritt Entdeckungen zu machen. Stupas, die nur mit einer Nummer erfasst sind, finden sich viele. Wo Tempel erbaut wurden, stehen meist auch Stupas. Über 2000 Bauwerke sind registriert, wer ein Zehntel von ihnen besucht, ist mindestens eine Woche beschäftigt. Die meisten Tempelgruppen werden von den Einheimischen gepflegt. Für die nahe ihrer Wohnstatt liegenden Tempel fühlen sie sich verantwortlich. Diese Leute verfügen über die Schlüssel und öffnen "ihren" Tempel nach Bedarf. Es lohnt immer, gesteigertes Interesse zu bekunden. Höflichkeit öffnet fast alle Türen. Oft führen Kinder die Besucher in verborgene Kammern, klettern auf Stiegen voran, zeigen auf Bildwerke oder Statuen, die sie schätzen. Oftmals können die Leute in ihren Tempeln auch auf Reste von Fresken verweisen. Leider haben sich viele Wandmalereien verloren, die Fresken sind im Sinne des Wortes abgegriffen worden. Fast alle Bildmotive in erreichbarer Griffhöhe sind verschwunden. Der Wert unwiederbringlicher Fresken ist zu spät erkannt worden, doch Wandmalereien werden in diesem Artikel nicht betrachtet. Natürlicher Bewuchs an Bauwerken muss als gefährlicher und zerstörender Faktor eingestuft werden. Bauern sind keine Denkmalpfleger. Hier herrscht Mangel an Fachpersonal. Der Stupa und der kleine Tempel nördlich der Alodawpyi Pagoda (Bild links) zeigen einerseits vorhandene Größenverhältnisse (Vergleich zum Auto) und andererseits den Unterschied zwischen Tempel und Stupa, wobei der kleine Tempel als "Dach" einen Stupa trägt. Noch deutlicher fällt die vermischte Architektur an der Alodawpyi Pagoda auf. Der rechteckige Tempelbau mit Vorhalle und Haupthalle wird von einem vergoldeten Stupa bekrönt, der sicher keine Reliquien enthält, jedoch als krönende Verzierung des Tempels zum Blickfang avanciert. Westlich hinter der östlich ausgerichteten Alodawpyi Pagoda ragt ein Stupa hervor. Dieser begehbare Stupa ist einer der wenigen Stupas in Bagan, der noch mit grün glasierten Ziegeln aufwarten kann. Für die Unterbauten wurden normale an der Luft getrocknete Ziegel verwendet, nur für den Oberbau (Tumulus) kamen Glasurziegel zum Einsatz. Drei Ringe im Tumulus und sieben Ringe in der sich verjüngenden Spitze haben Symbolkraft, so könnten die drei Ringe den Sangha, den Dharma und den Buddha versinnbildlichen, die sieben Ringe könnten für die sieben edlen Wahrheiten der Lehre stehen. In Folge sollen nicht nur einige bekannte (in Reiseführern empfohlene) Stupas vorgestellt, sondern auch ungewöhnliche Stupas, die nur als Einzel-Typus nachweisbar sind, gezeigt werden. Der recht eigenwillig gestaltete Stupa befindet sich an der Zufahrt zum Shwe Nan Yin Taw Kloster. Auf einem dreistufigen oktogonalen Unterbau ruht ein geometrisch exakt ausgeprägter zylindrischer Tumulus, der wiederum trägt eine mehrfach gestaffelte Reliquienkammer, aus dieser Kammer ragt die runde Spitze mit sieben Ringen empor. An diesem kleinen namenlosen Stupa finden sich alle Besonderheiten vereinigt, die Stupas aufweisen können. Bei den drei Stupas im Areal des Shwe Nan Yin Taw Klosters fallen die massiven Tumuli und die flachen Reliquienkammern auf. Wie bei anderen Stupas fehlen in den unteren Mauerringen die Jatakas. In der Gegenüberstellung zur Inn Paya wird der formale Unterschied in der Bauweise definiert. Die Inn-Paya (Bild links, bei Google: Inn Pagoda) südöstlich von Old-Bagan gelegen, wurde leider vom Erdbeben 2016 stark in Mitleidenschaft gezogen. Dieser recht hoch ausfallende, wuchtig wirkende Stupa ruht auf einem dreifach gestuften oktogonalen Sockel (im Bild nicht erkennbar). Als besondere Exemplare werden encased Stupas angesehen. Nur wenige dieser geöffneten Stupas sind in Bagan zu entdecken. Der glockenförmige Stupa (linkes Bild) zeigt das obere Ende der inneren Achse, ein Stab, der als symbolische Verbindungsachse zwischen Erde und Himmel dienen soll. Eine solche Achse muss nicht zwangsläufig in jedem Stupa eingebaut sein. Das Foto der encased Stupa Nr. 289 macht den inneren Stupa im äußeren Stupa kenntlich. Deutlich ist die einst völlig ummauerte Kegelform sichtbar, die auf eine versteckte Reliquienkammer schließen lässt. Stupas besitzen eben durchaus ein geheimnisvolles Innenleben. Die Existenz (das tatsächliche Vorhandensein) vieler wertvoller Reliquien in berühmteren Stupas ist nur mangelhaft belegt. Glaube versetzt Berge. Lieber eine vermeintliche Reliquie anbeten und einen Stupa mannigfach umrundet, als an die Macht und den Sieg tödlicher Waffen glauben. Im Umfeld der Inn-Paya stehen bekannte Monumente: der Sulamani Tempel, der Dhammayangyi Tempel und die Shwesandaw Pagode. Was die Bauweise der Shwesandaw Stupa anbelangt, können keine besonderen Merkmale aufgezeichnet werden. Der Stupa ist groß, ist hoch und kann begangen werden. Keine anderen hohen Bauwerke in der Nähe behindern die Fernsicht. Sein pyramidenartiger Stufenbau bietet Stand- und Sitzplätze für viele Menschen. Dieser Stupa wird von Sonnenanbetern bevorzugt. Das Bild zeigt einen bewölkten Himmel. Ein sichtbarer Sonnenuntergang ist kaum zu erwarten und dennoch haben sich hunderte Menschen versammelt. Ähnlich wie Glaube Berge versetzen soll, verhält es sich mit der Hoffnung, die angeblich zuletzt stirbt. Es gibt viele andere Tempel und Stupas in Bagan, die sich für das Erleben von Sonnenauf- und Untergängen eignen. Doch ausgerechnet die Shwesandaw Pagode wird von allen Reisehandbüchern für die Sonnenereignisse empfohlen. Meist wird nicht erwähnt, dass der Anblick dieses Stupas einen äußerst harmonischen Eindruck hinterlässt. Nicht alle Stupas glänzen mit solch genialer Formgebung. Weitere Ausführungen und Fotos zum Shwesandaw Stupa finden sich in diesem Blog im Artikel LÖWEN IN MYANMAR. Nicht ganz so groß, doch ähnlich pyramidal gebaut ragt der Bulethi Stupa gen Himmel. Das Erdbeben 2016 hat auch diesen Stupa nicht verschont. Besucher konnten das monumentale Bauwerk zum Jahreswechsel 2016/2017 nur aus gesichertem Abstand bewundern. Das Foto belegt die Fülle der umliegenden Bauten und gleichzeitig die wuchtige Präsenz des Bulethi Stupa. Es ist ohnehin mehr als erstaunlich, dass sich über einen Zeitraum von rund 1000 (eintausend) Jahren die Vielzahl der Tempel und Stupas in leidlich guten Zustand erhalten haben. Hatten die Baumeister in ihren Konstruktionen vorhersehbare Erdbeben kalkuliert, in dem sie bestimmte Vorkehrrungen zum Schutz der Bauten getroffen hatten? Erdbebensicheres Bauen ist bis heute ein brisantes Thema geblieben. Zwei Stupas mit Sonderformen sind in Old-Bagan zu begutachten. Nicht häufig findet sich die atypische Glockenform. Der ältere und berühmtere Stupa ist der Ngakywenadaung, er fällt eben nicht nur auf Grund seiner Form aus dem üblichen Rahmen, zusätzlich glänzt er noch mit glasierten grünlich leuchtenden Ziegeln, die ihn einst vollständig umgaben. Der andere glockenförmige Stupa (Bild rechts) wirkt weniger elegant, eher gestaucht. – Als Parade- und Glanzbeispiel für einen Glocken-Stupa muss der oberhalb vom Flussufer errichtete komplett vergoldete Bupaya gezeigt werden. Dieser Platz galt wohl von jeher als herausragend heiliger Ort. Kaum eine Gegend in Bagan ist sauberer und aufgeräumter. Behauptet wird, der Bupaya wäre schon im 9. Jahrhundert erbaut worden, damit wäre dieser Stupa eines der ältesten Bauwerke in Bagan. Im Baustil ähneln sich der Maha-Zedi und der Mingala-Zedi. Stellt man noch den Bulethi Stupa daneben, ist man fast geneigt von Serienfertigung zu sprechen. In den jeweiligen Zeitepochen wurden bestimmte Stilkriterien und Bauformen bevorzugt, was zur Wiederholung bzw. Nachahmung einzelner Bauwerke führte. Begutachtung und Vergleiche fördern diverse Unterschiede ans Licht. Beispiellos ist der Zedi (Stupa?) in der Nähe der berühmten Nan-Paya. Sofern sich dieser Bau in die Rubrik STUPA einordnen lässt, muss er in einer gesonderten Kategorie abgelegt werden. West Petleik & East Petleik stehen sich unmittelbar gegenüber. Die Stupas sind kaum zu verfehlen. Sie liegen nur wenige Schritte westlich der Hauptstraße, die von Old-Bagan nach New-Bagan in südlicher Richtung führt. Spektakulär nehmen sich die ungewöhnlichen Erscheinungsbilder der Petleik-Stupas aus, dabei finden sie wenig Beachtung beim Publikum. Die relativ klein wirkenden, nur fragmentarisch erhaltenen Stupas lagern auf überdimensionierten Unterbauten. Für den West Petleik sollte unbedingt die Innenansicht eingeplant werden. An den Wänden eines umlaufenden Ganges sind Dutzende herrliche nicht glasierte Terrakotta-Reliefs angebracht: Jatakas im Großformat. Etwas Aufwand erfordert die Besichtigung der Tuyin Taung Pagoda. Eingangs wurde der Sapada Stupa beschrieben. Nur 10 Km weiter südöstlich auf einem Höhenrücken befindet sich die wunderbar vergoldete Tuyin Taung Pagode. Der Wallfahrtsort ist nur zu Fuß erreichbar. Fahrzeuge müssen unten geparkt werden. Der Weg nach oben ist gesäumt von Buddha-Statuen und kleinen Tempeln. Der Dhammayazika Stupa fällt insofern aus dem gewohnten Rahmen, weil der Stupa auf einem pentagonalen Unterbau errichtet wurde. Fünf Zugänge führen dem Fünfeck entsprechend in den Tempelbau. Nur ein Zugang zum Tempel entspricht einer realen Hauptkoordinate: der Ost-Eingang. Der im linken Bild in der Ferne sich hinziehende Bergrücken erhebt sich hinter dem West-Ufer des Irrawaddy. Ganz oben wurde die Tant Kyi Taung Pagode erbaut, ein vergoldeter Stupa, er wird als westlicher Gegenpart zur östlichen Tuyin Taung Pagode angesehen. Wer an einem Tag die Tuyin Taung Pagode, die Bupaya und die Tant Kyi Taung Pagode besucht, hat sich besondere Verdienste gesichert und rückt damit der Wiedergeburt näher. – Wie auch immer, in keinem Land der Welt sind auf gleicher Fläche mehr Tempelbauten als der in Bagan vorhandenen Dichte nachzuweisen. Die Vielfalt der Bauwerke fasziniert die Touristen. Kunstliebhaber betrachten die Tempel mit anderen Augen. Buddhisten wissen, zu welchen glückverheißenden Stupas sie pilgern müssen.
Das angeschlagene vielschichtige Thema entzieht sich einer umfassenden Ausleuchtung. Mehr als eine anregende Übersicht kann hier nicht geboten werden. Um das Blickfeld auf STUPAS zu erweitern, können die ähnlich gestalteten Artikel STUPAS IN INDIEN und STUPAS IN KAMBODSCHA empfohlen werden, nachzulesen in diesem Blog. Für intensive Beschäftigung mit den Bauwerken in Bagan wird folgendes Standardwerk empfohlen: Pierre Pichard: Inventory of Monuments at Bagan. Acht großformatige Bände erfassen und beschreiben sämtliche Tempelbauten in Bagan. Weitere Bücher zum Thema: Nina Oshegowa: Kunst in Burma. Seemann Verlag Leipzig 1988 Zusammenfassende Betrachtung. Uli Huber: Bagan Myanmar Monumente der Tempelstadt. Guidebook 2019 Neu auf dem Markt, auch als e-book bei KINDLE abrufbar. Folgende WIKIPEDIA-Artikel, die als Informationsquelle vom Autor verwendet wurden, können als ergänzende Lektüre empfohlen werden: https://de.wikipedia.org/wiki/Stupa https://info-buddhismus.de/Stupa.html Autor und Fotos: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Zur Erklärung: Phnom bedeutet Berg. Klingt also Phnom in Verbindung mit einem Tempel-Namen auf, ist ein Berg-Tempel gemeint. Auf Landkarten vom Angkor-Gebiet (Großraum Siem Reap) geraten folgerichtig drei Berg-Tempel in den Fokus, die hier kurz betrachtet und verglichen werden sollen: Phnom Bakheng Phnom Krom Phnom Bok Der Phnom Bakheng Tempel liegt südlich der Stadt Angkor Thom. Ein bequemer Weg führt auf den 70m hohen, von einer Pyramide gekrönten Hügel. Im Zentrum der obersten Plattform der fünfstufigen Pyramide wurde das Tempelgebäude errichtet. Zu sehen ist ein Prasat aus Sandstein, in dem ein Lingam verehrt wurde. Ein Lingam gilt als anikonische Verkörperung des Gottes Shiva. Ursprünglich standen fünf Prasat in Quinkunx-Anordnung auf der oberen Plattform. Der mittlere, einzig erhaltene Prasat ist ein Durchgangs-Tempel. Der Zugang erfolgte von Osten, verlassen wurde der Tempel durch den West-Ausgang. Die quadratische Grundform des Prasat könnte als tradiertes Baumuster in dieser Zeit zumindest für Berg-Tempel verbindlich gewesen sein. Das verlorene Dach des zentralen Prasat wird in der Bauweise sicher denen der auf anderen Ebenen liegenden kleineren Prasat entsprochen haben: eine sich verjüngende stufenweise Dachkonstruktion, die in einer Lotos-Rosette endet. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die weiblichen Figuren neben den Toren. Zu sehen sind sehr anmutige Göttinnen, die direkt und sehr plastisch aus den Sandsteinwänden herausgearbeitet wurden. Das war ein Novum, denn die Epoche der mit Stuck verkleideten Wandreliefs, wie sie z.B. am Prasat Preah Ko zu sehen sind, war abgelaufen. – Die allen Wetterunbilden ausgesetzten Berg-Tempel leiden unter stärkerer Verwitterung als ebenerdige Tempel. Die argen Schäden an den Außenwänden, resp. am Wandschmuck sind nicht zu übersehen. Etwas beschwerlicher als der Weg zum Phom Bakheng ist der Aufstieg zum Phnom Krom. Die Höhe des Berges wird mit 137m angegeben. Eine Straße und gesicherte Stufen führen hinauf zum Tempel. Auf einem gemeinsamen Sockel stehen drei Prasat in der Ost-West-Orientierung. Auf dem Phnom Krom wurden die Götter Vishnu – Shiva – Brahma (Trimurti) verehrt. Wichtig im Rahmen dieser Betrachtung ist wiederum die Bauweise der Prasat. Alle drei Tempel sind quadratische Durchgangstempel. Der mittlere Tempel war dem Gott Shiva gewidmet. Noch mehr Anstrengung als die Aufstiege zum Phnom Bakheng und zum Phnom Krom erfordert der Aufstieg zum Phnom Bok. Die Höhenangaben differieren, die Angaben bewegen sich zwischen 205m und 253m. Die häufigsten Angaben sind 210m, 212m, 221m. Google hat sich auf 210m festgelegt, das ist wohl die verbindlichste Quelle. Der Phnom Bok wird seltener als die beiden anderen Berg-Tempel besucht, eine Tatsache, die wohl auf den beschwerlichen Aufstieg zurückzuführen ist. An der Attraktivität des Phnom Bok kann das geringere Besucheraufkommen gewiss nicht liegen. Was viele nicht wissen bzw. übersehen: etwa 200m westlich des Tempels befindet sich eine Laterit-Terrasse. Die Terrasse beherbergte einen der ehemals größten Shiva-Lingams, die je in Kambodscha gefunden wurden. Leider kann das Lingam nur noch im zerborstenen Zustand begutachtet werden. Rücksichtslose Kunsträuber haben das Lingam bei einem misslungenen Diebstahl zerstört. Der König Yasovarman I. veranlasste annähernd zeitgleich den Bau der beschriebenen Berg-Tempel. Alle drei Tempel wurden Shiva, bzw. der Trimurti gewidmet. Im Vergleich sehen die Tempel Phnom Krom und Phnom Bok ziemlich ähnlich aus. Je drei Prasat erheben sich auf einer gemeinsamen Plattform. Betrachtet man nur den Mittelprasat des Phnom Bakheng, passt dieser stilistisch zu den mittleren Prasat der beiden anderen Bergtempel. Blickt man zusätzlich auf die Zierelemente, die sich leider nur teilweise und meist im schlechten Zustand an den Außenwänden der Tempel erhalten haben, können stilistische Verwandtschaften kaum geleugnet werden. Es darf vermutet werden, dass alle drei, jedoch mindestens zwei Tempel-Entwürfe vom gleichen Baumeister stammen, jenem Mann, der eben während der Regierungszeit von Yasovarman I. für die Durchführung der Bauvorhaben zuständig war. Yasovarman I. gilt als einer der bedeutenden Herrscher innerhalb der Khmer-Königs-Dynastie. Er regierte von 889 – 910. Einen Baray, den schon sein Vater geplant hatte, ließ er anlegen. In der Mitte dieses Wasserreservoirs wurde eine Insel aufgeschüttet, worauf sich der Prasat Lolei erheben sollte. Dieser Tempel ist noch heute zu besichtigen. Das Reservoir, der Intratataka Baray, ist verschwunden. Das Land um die Insel liegt trocken, wird heute landwirtschaftlich genutzt, doch bestiegen werden müssen noch immer die niedrigen Erhebungen, auf denen der Prasat Lolei gebaut wurde. Der Lolei Tempel ist der erste Tempel, der auf einer künstlichen Insel errichtet wurde. Weitaus wichtiger für den Wohlstand und das Überleben seines Volkes war der Bau des noch größeren Östlichen Baray. Lassen wir dem König seinen größten Verdienst: er hat sich intensiv um die Wasserversorgung seines Volkes gekümmert, aber vergessen wir nicht den Insel-Tempel und die drei Berg-Tempel, die in seinem Auftrag erbaut wurden. Die Berg-Tempel sind zur Verehrung Shivas errichtet worden. Nicht ohne Grund wurde diesem König posthum der Name PARAMASHIVALOKA verliehen. Als LEPRA-KÖNIG ist der Khmer-König noch bekannter geworden und wird bis heute verehrt. Nachsatz: Tatsächlich befinden sich vier Berg-Tempel im Angkor-Gebiet. Den Phnom Dei – östlich des Banteay Srei Tempel gelegen – umgibt vorerst noch die Undurchdringlichkeit des Dschungels. Wege hinauf zum Tempel sind noch nicht erschlossen.
Hinweis: die Berg-Tempel Phnom Bakheng, Phnom Krom und Phnom Bok sind von Ando Sundermann auf gleicher Webseite jeweils einzeln näher beschrieben und mit Fotos vorgestellt. |
Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher sieben Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
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Kirtimukha Buddha-Statuen in Angkor Thom Prasat Suor Prat & Khleangs Elefantenterrasse Spezial Tier-Reliefs am Baphuon Tempel Tier-Reliefs am Bayon Tempel Khmer zur See Bauabläufe Vidyadharis Apsara: Tänzerin oder Göttin Apsara Spezial Dvarapala Teil I Dvarapala Teil II Dvarapala Teil III Purnagatha Teil I Purnagatha Teil II Purnagatha Teil III Hamsa Vishnu in Angkor Sapta Matrika Trimurti in Angkor Wassertiere in Angkor Elefanten in Kambodscha Prasat Kouk Nokor Prasat Banteay Prei Nokor Prasat Banteay Khchorng Prasat Chrung Stuckaturen an Khmer-Tempeln Roluos Spezial Türsäulen 1 Türsäulen 2 Basen Kapitelle Boundary Bibliotheken Bayon Bibliotheken Bayon Spezial Unterwegs im Abseits 1 Unterwegs im Abseits 2 Unterwegs im Abseits 3 Unterwegs im Abseits 4 Unterwegs im Abseits 5 Leben am Fluss Reamker-Epos Tuol Sleng und Wat Thmei War Memorial Siem Reap Jean Commaille Saptarishi - die Sieben Weisen Hiranyakashipu und Narasimha Krishna Govardhana Balaha und Uchchaihshravas Sri Lanka Reise 2019 Teil 1 Sri Lanka Reise 2019 Teil 2 Sri Lanka Reise 2019 Teil 3 Sri Lanka Reise 2019 Teil 4 Sri Lanka Reise 2019 Teil 5 Sri Lanka Reise 2019 Teil 6 Sri Lanka Reise 2019 Teil 7 Mihintale Sri Pada - Buddhapada Ungewöhnliche Reliefs Seltene Götter-Reliefss Sugriva und Valin Prasat Kansaeng TK 2 bei Beng Mealea Prasat Chrei Prasat Kong Phluk Toab Chey Thom / Toan Chey Tauch Ta En Tempel Pram Tempel (Trapeang Chhun) Prasat Kuk Troap Pram Tempel Koh Ker Sambor Prei Kuk (Teil 1) Sambor Prei Kuk (Teil 2) Fliegende Paläste Kbal Spean Bauernhäuser Preah Phnom Tempel Kat Kdei Tempel und mehr Baset Tempel Prasat Cheang Thom Prasat Rorng Ramong Götterstatuen im Angkor Wat Spuren der Intoleranz Unbekannte Tempel in Siem Reap 2 Yoni & Lingam Banteay Srei (Tempel ohne Namen) Kok Singh Tempel Prasat Ta Tnur Ergänzung: Baset Tempel Prasat Prei Prasat Bay Kaek Tempel Prasat Kongbong Alter Weg nach Roluos Neuentdeckungen in Roluos 1 Neuentdeckungen in Roluos 2 Neuentdeckungen in Roluos 3 Neuentdeckungen in Roluos 4 Neuentdeckungen in Roluos 5 Bilderbogen 2 als 200ster Artikel Phnom Chisor Trotz Corona in Kambodscha 1 Trotz Corona in Kambodscha 2 Trotz Corona in Kambodscha 3 Trotz Corona in Kambodscha 4 Bayon Tempel Spezial 1 Bayon Tempel Spezial 2 Prasat Top West Spezial Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 1 Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 2 Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 3 Hayagriva Indrajit Krishna & Kaliya Vishnu allgegenwartig Die verlorene Sammlung (The Lost Collection) Srah Srang Yeay Pow Tempel Ta Prohm (Tonle Bati) Tempel Prasat Neang Khmau Phnom Bayang Tempel Phnom Bayang Nebentempel Prei Tempel Spezial Banteay Prei Spezial Krol Ko Spezial Prasat Tonle Snguot Phnom Da Angkor Borei Museum Prei Khmeng Stil Kala Preah Norodom Sihanouk Museum Krol Romeas & Kral Romeas Preah Khan versus Banteay Kdei Frömmigkeit versus Glaube Khmer Halsschmuck Spean Toap & Prasat Prohm Kal weitere Artikel werden folgen... 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March 2023
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Dharmasala Valin und Sugriva Verlorene Sammlung Vidyadharis Vidyadharis und Apsaras Vishnu allgegenwartig Vishnu in Angkor Vishnu-Skulpturen Wanddekorationen Wasserbecken in Angkor Thom Wasserspeier der Khmer-Tempel Wassertiere in Angkor Wat Athvear Glaubenspraxis Wat Banteay Srei Tempel Wat Chedei Wat Kesararam Wat Po Veal in Battambang Wat Preah Ang San Tuk Wat Preah Knok Wat Preah Ngok Wat Thmei und Tuol Sleng Wats in Siem Reap West Baray Rundfahrt Yama Yasovarman I. 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