Kein Hindu bedarf zu Yoni & Lingam einer Erklärung. Für den Hindu verkörpert sich in dem steinernen Symbol die Gottheit schlechthin. Er sieht in Yoni & Lingam die weibliche und männliche Schöpferkraft vereint. Meist wird vom Shiva-Lingam gesprochen, ein Begriff, der den Gegenstand nur ungenau bzw. teilweise beschreibt, denn nur der Lingam (Phallus), der männliche Anteil der Skulptur steht in direktem Bezug zu Shiva. Die Yoni (Vulva, Vagina), der weibliche Anteil der Skulptur, dargestellt als flache Wanne, bezieht sich auf Shakti. Ausnahmslos Shiva und Shakti inkarnieren sich in Yoni und Lingam. Unzertrennlich also: Yoni & Lingam bzw. Shakti & Shiva, wenn einzeln vorhanden, dann durch Willkür auseinandergerissen. Über Jahrhunderte hinweg hat sich die Darstellung der Vereinigung weiblicher und männlicher Schöpferkraft nicht verändert, wurde lediglich dem Formempfinden der Stilepochen angepasst. In der Kunstgeschichte hat sich der Begriff Snanadroni etabliert, der im Regelfall unversehrte Exemplare dieser Gattung bezeichnet. Für keine anderen hinduistischen Gottheiten wurden jemals vergleichbare anikonische Darstellungen kreiert. Im National Museum Siem Reap (Bild 1) wird eine Snanadroni der Prä-Angkor-Periode präsentiert. Die zwei Teile der Skulptur, also die quadratische Yoni und der runde Lingam bilden eine untrennbare Einheit. An dieser Snanadroni ist zudem ein typisches Merkmal einer Yoni sehr gut zu erkennen: das Somasutra, zu Deutsch: der Wasserablauf. Die Lingams wurden täglich gereinigt und während der Rituale mit geheiligten Flüssigkeiten übergossen. Das Wasser (auch Milch oder Öle) flossen über das Somasutra in einen Ableitungskanal nach draußen und versickerten in der Erde. Um ein unkontrolliertes Überlaufen zu vermeiden, sind alle Yoni-Platten mit einem umlaufenden Rand versehen. Die leicht überhöhte Umrandung und der Ablauf kennzeichnen neben der Öffnung (den Öffnungen) zur Aufnahme des Lingams (der Lingams) den typischen Aufbau einer Yoni. Die beschriebenen Merkmale können an allen folgend vorgestellten Yonis festgestellt werden. Um die folgenden Ausführungen thematisch einzugrenzen, beschränkt sich die Bildauswahl auf Yonis und Lingams bzw. Snanadronis ausschließlich aus Khmer-Tempeln. Eine unversehrte Snanadroni, wie jene im Nationalmuseum Siem Reap gezeigte (Bild 1), kann in Sambur Prei Kuk nirgendwo am ursprünglichen Standort begutachtet werden. Nach genauerer Betrachtung ist auch der Lingam (Bild 3) nur als nachträglich gefertigter Ersatz für das verlorene Original zu erkennen. In Sambor Prei Kuk (vormals Isanapura), im 7. und 8. Jahrhundert Hauptstadt der Khmer, sind einige markante Yonis zu sehen. Trotz aller Verluste haben sich die Archäologen ernsthaft bemüht, die Vielfalt der Altäre in Sambor Prei Kuk wieder sichtbar zu machen. Zu unterschieden sind zwei Typen (Formen): die runde und die quadratische Yoni. Beiden Formen gemein ist, dass sie auf einem Sockel (Piedestal) liegen. Bemerkenswert ist die Auswahl bzw. Festlegung der jeweiligen Yoni-Form, denn diese korreliert mit einer bestimmten Tempelform. Runde Yonis (Bild 4 & 8) wurden in oktogonalen und quadratische Yonis (Bild 2, 6 & 9) wurden in rechteckigen bzw. quadratischen Tempeln aufgestellt. Ästhetische Leitlinien und sakrale Prinzipien scheinen eine verbindliche Gültigkeit besessen zu haben. Keiner der in Sambur Prei Kuk am Ort verbliebenen Altäre wurde aus einem Block gemeißelt, stets sind die Unterbauten aus mehreren Segmenten geschichtet. Zu registrieren sind einerseits vorrangig schlichte, glatt verbliebene Flächen (Bild 4) und andererseits sind aufwendige Muster an den Sockeln (Bild 3 & 7), auf denen die Yoni-Platten lagern, zu sehen. Sofern die leider nur in Fragmenten erhaltene Yoni (Bild 5) als solche zu identifizieren ist, dann zählte sie wahrscheinlich zu den größten und schönsten Yonis von Sambor Prei Kuk. Verschraubte Gerüststangen dienen als behelfsmäßiger Ersatz für den verlorenen Mittelteil. Die Verzierungen beider Platten lassen einstige Pracht ahnen. Ob diese Yoni tatsächlich einen Lingam umschloss oder die runden Teile möglicherweise nur den Sockel für eine Götterstatue bildeten, ist schwerlich zu ermitteln. In einigen Tempeln von Sambor Prei Kuk, das zumindest ist belegt, wurden keine Lingams, sondern Götterstatuen angebetet, es standen also Götterfiguren im Tempelraum. Lingas und Statuen reizten wohl von jeher die Sammler. Nicht eine der originalen Objekte sind in den Tempeln von Sambor Prei Kuk verblieben. Einige Statuen aus Sambor Prei Kuk werden im National Museum Phnom Penh und andere im Musée Guimet Paris präsentiert. Sowohl die Yonis als auch die Lingams wurden in Sambor Prei Kuk musterlos gestaltet. Auf jeglichen Schmuck wurde verzichtet, klare Formgebung dominierte. Die Fotos 11, 13 & 14 zeigen die verschiedenen Formen der Lingams, die in Sambor Prei Kuk und der umgrenzenden Region gefunden und geborgen wurden. Einer Sorte Lingams ist der Vierkantsockel (Bild 11 & 14) gemeinsam, hier fügt sich der viereckige Stein in die eckige Yoni-Öffnung ein. Die andere Sorte Lingams setzt sich durch die konische Passung im runden Yoni-Loch fest (Bild 13). Der Altartisch (Bild 10 & 12) stammt aus jüngerer Zeit, ist aber ein anschauliches Musterbeispiel für die Fertigung von Yoni und Piedestal aus einem Block. Die Vierkantöffnung ist als Aufnahme des Lingams gut zu erkennen. Der rötliche Sandstein bringt die abwechslungsreichen Muster besonders auffällig zur Geltung. Ehe die Machtzentren, sprich: die Staatstempel nach Angkor verlagert wurden, herrschten die Könige Jayavarman IV. und Harshavarman II. kurzfristig in Lingapura, heute als Koh Ker bekannt. Im Prasat Thom, einem größeren Komplex, steht neben anderen Tempelbauten auch ein einzelner auffällig hoher Ziegeltempel. In diesem Ziegelbau muss sich der Staats-Lingam befunden haben. Der aus Bruchstücken rekonstruierte Altartisch (Bild 15 & 16) zeigt noch im fragmentarischen Zustand die mächtige Öffnung der Yoni zur Aufnahme des Lingams (Bild 16). An den Außenflächen des Yoni-Sockels haben sich mittig angeordnet Garuda-Figuren befunden (Bild 15, Bildmitte). Die Erwähnung der hier unscheinbaren Garudas ist insofern von Belang, weil sich auf der oberen Ebene der Pyramide Prasat Prang (ebenfalls zum Prasat Thom gehörend) ein riesiger Lingam befand, dessen Yoni von mannshohen Garudas behütet wurde. Die Steingrube auf der Pyramide (das Innere der Yoni) hat sich erhalten. Der Lingam ist verschwunden, die Garuda-Statuen an den Außenflächen der Yoni sind noch gut zu erkennen. Garuda als Beschützer des Lingams – das ist ein interessanter Aspekt, weil Garuda üblicherweise mit Vishnu und nicht mit Shiva assoziiert wird. Innerhalb von Prasat Thom im mittleren westlichen Bereich stehen mehrere ansehnliche kleine Ziegeltempel. In einem dieser Tempel befindet sich eine rechteckige Yoni mit drei quadratischen Öffnungen (Bild 17). Es ist davon auszugehen, dass in dieser Yoni drei Lingams ihren Platz hatten. In der Stadt Lingapura, der Stadt der Lingas, war das Vorhandensein vieler Lingams durchaus legitim. Warum sollten nicht drei Lingams in einem Schrein angebetet werden? Zumal der Lingam-Kult der Stadt den Namen gab und im nördlichen Bereich der Stadt seinen unübersehbaren Ausdruck fand: zu sehen sind mehrere in Reihe erbaute Lingam-Tempel (Bild 18 – 20). Die Ausmaße der Yonis der Lingam-Tempel 1, 2, 3 & 4 sind in Koh Ker (von Prasat Prang abgesehen) nicht mehr übertroffen worden. Wuchtige Sockel, teilweise schön verziert, tragen die Yoni. Die wuchtig wirkenden, dennoch gedrungenen Tempel sind einzig als räumliches Behältnis für die überdimensionierten Snanadronis errichtet worden. Der wahrscheinlich größte Lingam auf dem Gebiet des heutigen Kambodscha kann auf dem Phnom Bok besichtigt werden. Westlich hinter der Tempelanlage ist ein separat gelegener Lateritbau (Bild 21) leicht zu finden. Drinnen liegt ein zerbrochener 1,20m dicker Lingam, seine Länge darf auf etwa 4m geschätzt werden (Bild 22). In Hariharalaya, einer weiteren Königsstadt aus der Prä-Angkor-Zeit, besser bekannt unter dem heutigen Namen Roluos, wurde der Prasat Bakong als Königstempel erbaut und lt. einer Inschrift 881 dem Gott Shiva geweiht. Außerhalb des Bakong Tempels rund um den breiten Wassergraben sind 20 kleine Schreine errichtet worden, die für Touristen kaum von Interesse sein dürften. In einigen der meist völlig verfallenen Bauten befinden sich noch die originalen Yonis (Bild 23 & 24). Auch in Roluos (resp. am Bakong) bestätigt sich, was im Zusammenhang mit Sambor Prei Kuk erwähnt wurde: Yonis sind teils noch vorhanden, aber sämtliche Lingams verschwunden. Die von König Yashovarman I. neu gegründete Hauptstadt hieß Yashodharapura, eine Inschrift verweist auf das Jahr 907. Im Staatstempel, dem Phnom Bakheng, einer riesigen Pyramide, wurde der Königs-Lingam verwahrt. Auf der oberen Pyramidenebene standen fünf Schreine in Quincunx-Stellung. Der mittlere (größte) Schrein beherbergte den Lingam. Der Schrein steht, vom Lingam keine Spur. Aus einem der ringsum zerstörten, nunmehr offenen Schreinen ragt aus einer mittelgroßen Yoni ein Lingam heraus (Bild 25). Zu Fuße der Pyramide standen 44 kleine Ziegel-Tempel, fast alle befinden sich im desolaten Zustand. Die Sakral-Requisiten, also Yoni und Lingam sind aus fast allen Tempelräumen entfernt und neben den Tempeln abgestellt oder geraubt worden. Auch unter dem neuen König in der neuen Regierungshauptstadt hat sich an der Grundform der Snanadroni nichts verändert (Bild 25 & 26). Nördlich des Phnom Bakheng wurde eine steile Laterit-Pyramide errichtet. Dieser Tempel, der Prasat Baksei Chamkrong wurde 947 dem Gott Shiva dediziert. Auf der oberen Ebene ruht ein stattlicher Ziegelprasat. In diesem Ziegelbau lagert am Boden in eine Ecke verschoben das Fragment einer Yoni, deren Aussehen Rätsel aufgibt. Die Yoni sieht neu aus, ist dennoch zerbrochen, ihr scheint ein Drittel zu fehlen, wie sonst wäre die fehlende Umrandung an der Schmalseite zu erklären. Es müssen sich drei Lingams in der Yoni befunden haben bzw. müssen drei quadratische Öffnungen vorhanden gewesen sein. Zwischen den Prasat Baksei Chamkrong und den südlichen Wassergraben der Stadt Angkor Thom schiebt sich das Tempelensemble Prasat Bei, zu dem auch der unscheinbare Prasat Sak Kroap zählt. Obwohl der Tempel selbst weitgehend zerstört ist, sind Yoni & Lingam in dem kleinen Tempel am Originalstandplatz verblieben (Bild 28 & 28.1). Die Stadt Angkor Thom wurde durch den König Jayavarman VII. buddhistisch geprägt. Er integrierte vorhandene Tempelbauten in seine Bauprojekte der neuen Stadt. Als spektakulärster zu Ehren Buddhas erbauter Tempel muss der Bayon gelten. Gesichter-Türme, die den Bodhisattwa Lokeshvara zeigen, beherrschen das Erscheinungsbild der Tempelanlage. Nach dem Ableben Jayavarman VII. wurde der Bayon Tempel umgewidmet und mit hinduistischen Requisiten ausgestattet, deshalb finden sich, wenn auch an ziemlich unauffälligen Orten mehrere Yonis. Zwei quadratisch geformte Yonis zeigen die Bilder 29 & 30. An beiden Yonis sind Umrandung und Ablauf gut erhalten. Im Bild 29 liegen hinter der Yoni Bruchstücke einer weiteren, wahrscheinlich rechteckigen Yoni. Bei intensiver Suche in der Stadt Angkor Thom finden sich an entlegenen Plätzen mehrere Yonis und Lingams. In einer kleinen wirklich sehenswerten namenlosen Tempelanlage, die sich östlich hinter dem nördlichen Khleang verbirgt, steht (nach draußen verbracht) der Lingam in einer Yoni (Bild 31). Im sehr selten besuchten Mangalartha Tempel (Bild 32) liegt eine rechteckige mit zwei Öffnungen versehene Yoni am Boden der Cella (Tempel-Innenraum). Mangalartha wurde 1295 unter der Ägide des König Jayavarman VIII. erbaut. Der Bildschmuck am Tempel (Reliefs) und die Innenausstattung entsprachen der hinduistischen Gesinnung des Königs und der tonangebenden Brahmanen. Diesem König sind vermutlich die hinduistischen Zugaben am Bayon Tempel zuzuschreiben. Der Preah Khan Tempel zählt zu den großen Tempelanlagen in Angkor. Auch dieser Tempel wurde während der Regierungszeit von Jayavarman VII. erbaut. Bauwerke dieser Ausmaße wurden über längere Zeiträume resp. meist von mehreren Königen genutzt. Dieser Umstand erklärt das Vorhandensein sowohl von Snanadronis, als auch von Stupas und Buddha-Statuen im Preah Khan Tempel. Die Bilder 33 bis 35 zeigen die vertrauten Formen von Yoni und Lingam. An keinem Tempel in Angkor haben sich die Zeugnisse hinduistischer Nutzung völlig verloren. Sowohl im Prasat Kravan, einem Tempel aus der frühen Angkor-Periode, als auch im nicht fertig gestellten Ta Keo Tempel stehen Yonis an ihren angestammten Plätzen (Bild 36 & 37). Auch an den entlegenen unbekannten Tempeln am Südufer des Westlichen Baray lassen sich Yonis nachweisen. Jeweils eine quadratische und eine rechteckige Yoni geben eine passable Vorstellung von den schon im 9. Jahrhundert ausgeprägten Grundformen der eckigen Yonis (Bild 38-40). Im heutigen Kambodscha beten die Menschen in modernen Tempeln zu Buddha, was sie nicht hindert hinduistische Kultstätten (Khmer-Tempel) aufzusuchen, um dort zu beten und den anderen Göttern zu opfern. Faszination und Verehrung für die Religion der frühen Khmer verbinden sich mit der von Buddha geforderten Toleranz. Das friedvolle Miteinander der Religionen wird von den Menschen im täglichen Leben praktiziert. Die stark beschädigte Snanadroni vom Neang Khmau Tempel in Koh Ker wird genauso verehrt, wie die übergroße flache Snanadroni vom Wat Chedei. Das buddhistische Chedei Kloster, wurde in der südlichen Stadtregion von Siem Reap erbaut, weil sich an diesem Platz immer schon eine religiöse Stätte befand. Ein Ziegelprasat aus alten Khmer-Zeiten bestätigt diese Aussage. Die vielfältige Bildauswahl und die erläuternden Texte geben umfassende Auskünfte zum Thema Yoni & Lingam, dennoch soll auf wenigstens einen Internet-Artikel hingewiesen werden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Yoni Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones
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Valmiki erzählt in vierundzwanzigtausend Versen die Lebensgeschichte des Prinzen Rama, so könnte der lexikalische Kurzeintrag zum Schlagwort RAMAYANA lauten. RAMA ist der älteste von vier Brüdern, alle sind Söhne des mächtigen Königs DASHARATHA, Herrscher über das Reich Koshala. Auf der Jagd trifft RAMA die schöne Königstochter SITA und verliebt sich. Alles könnte wunderbar sein, wären da nicht die unvermeidlichen Hindernisse. Nur wer es vermag, den Bogen SHIVAS zu spannen, der darf SITA heiraten. RAMA zeigt seine Kräfte und spannt mühelos den Bogen. Doch höfische Intrigen einer bösen Schwiegermutter verhindern zwar nicht die Hochzeit, jedoch die rechtmäßige Thronfolge. Der König wird gezwungen, seinen eigenen Sohn in die Verbannung zu schicken. SITA und RAMA und Ramas Halbbruder LAKSHMANA verlassen den Hof und verschwinden in dunklen Wäldern. In der Fremde muss sich ihre Liebe bewähren. Liebe besiegt das Böse. (Hier wird kein Grimm’sches Märchen erzählt.) Unterwegs begegnen sie einer Dämonin in Riesengestalt, die verliebt sich in RAMA, doch der bleibt unerschütterlich seiner SITA treu. Die Dämonin SHURPANAKSHA sinnt erzürnt auf Rache. Ihr Bruder RAVANA (König aller Dämonen) entführt die schöne SITA auf die Insel Lanka. Dort hält er SITA in seinem Harem gefangen. Auf der Suche nach SITA trifft der tiefbetrübte RAMA unversehens auf Mitstreiter. RAMA bittet den Affenkönig SUGRIVA um Hilfe. Ein Affenheer unter der Führung HANUMANs sind ihm treue Gehilfen. HANUMAN, SUGRIVA und VALIN (ein Bruder Sugrivas) finden die schöne SITA auf Lanka. Drei Tage und drei Nächte währt der unerbittliche Kampf gegen RAVANA. VALIN kommt zu Tode, doch SITA wird befreit. Das glücklich wiedervereinte Paar kehrt nach Hause zurück. (Hier könnte die Geschichte enden, doch das Liebesdrama setzt sich fort.) SITA muss RAMA ihre Unversehrtheit beweisen. Innige Beteuerungen ihrer Unbescholtenheit genügen ihm nicht. SITA bietet RAMA einen ungewöhnlichen Beweis ihrer Liebe an. Sie begibt sich in die Flammen eines Scheiterhaufens und falls sie unversehrt vom Scheiterhaufen herabsteigen sollte, muss das als Beweis ihrer körperlichen Reinheit gelten. Die unschuldige SITA besteht die Feuerprobe. (Ein später dem Ramayana hinzugefügtes Buch setzt die Geschichte fort.) RAMA und sein Volk hegen dennoch Misstrauen gegen SITA, hat sie doch mehrere Jahre (wenn auch zwangsweise) bei einem fremden Mann gelebt. RAMA schickt sein Weib erneut in die Verbannung. Draußen in der Welt gebärt sie RAMAs Zwillingssöhne. Jahre vergehen. Sie kehrt an den Hof RAMAs zurück. Erneut soll sie per Feuerprobe ihre Unschuld beweisen. Zornig begehrt sie auf und ruft nach ihrer Mutter BHUMI und bittet um deren Beistand (Bhumi, auch Bhudevi, gilt als die personifizierte Erdgöttin). SITA kehrt in den Schoß zurück, dem sie einst entschlüpfte. Welch eine Geschichte, schon die Kurzfassung ist spannend von Anfang bis Ende. So nimmt es kaum Wunder, dass die großartige Liebesgeschichte über Jahrhunderte hinweg die Menschen faszinierte und viele Erzählvarianten nachweisbar sind. Gegen Hinzufügungen und Streichungen gab es keinerlei Bedenken. Die Zuhörer wollten gefesselt sein. In verschiedenen Ländern entstanden variierte Fassungen. Jede Generation erfand sich seine wohltönende Version, doch der Grundgehalt der Geschichte blieb substantiell erhalten. Die Geschichte verbreitete sich weit über den indischen Subkontinent hinaus. Variierte Fassungen der Ramayana sind in Kambodscha, Vietnam, Malaysia und Indonesien nachweisbar. Egal ob als Drama oder als Pantomime oder als Puppenspiel aufgeführt, der Stoff ist unverwüstlich und erfreut sich in asiatischen Länder größter Beliebtheit. In der Reliefkunst der Khmer blieb der förmlich nach bildlichen Darstellungen schreiende Geschichtenfundus der Ramayana nicht ohne Folgen. In einigen hinduistisch geprägten Khmer-Tempeln lassen sich auf Türstürzen und Giebelfeldern etliche Motive aus der Ramayana nachweisen. Die Reliefbilder sind mehr als dominant, weshalb eine Auswahl getroffen werden musste. Sämtliche "Affen"-Reliefs, die in Angkor vorhanden sind, hier vorzuzeigen, war keineswegs die zielsetzende Prämisse des Artikels, was schlussendlich nur einer Bestandsaufnahme gleichgekommen wäre. Gesichert darf angenommen werden, dass alle Khmer-Reliefs mit Affen-Darstellungen inhaltlich zweifelsohne in Bezug zum Ramayana stehen. Eingangs muss eine Ausnahme angezeigt werden: im Banteay Srei Tempel agieren Löwen, Yakshas, Garudas und Affen als Tempelwächter. Der Affe als Dvarapala konnte (vom Autor) bislang nur am Banteay Srei Tempel nachgewiesen werden, wie auch keine weiteren Affen-Skulpturen in Angkor bekannt sind (Bild 1-3). Die Skulpturen im Banteay Srei Tempel (auch die Affen-Wächter) sind vermutlich Replikate (Bild 1-2), die Affen-Skulptur (Bild 3), gezeigt im Depot Angkor Conservation in Siem Reap, könnte ein Original sein. Falls hier unter freien Himmel (nur unzureichend überdacht) eine Original-Skulptur präsentiert wird, wäre es höchste Zeit, das Kunstwerk in eine der geschlossenen Hallen zu bringen. Banteay Srei Tempel: Eine unglaubliche Dynamik vermittelt die Wiedergabe des Kampfgeschehens zwischen Sugriva und Valin. In der Mitte des Tympanums sind aufrecht kämpfend Sugriva und Valin zu sehen, leibliche Brüder, doch Widersacher von Anbeginn der Erzählung, Hass steht zwischen ihnen. Der Kampf der Brüder geht um Leben und Tod. Auf der rechten Bildseite steht Rama und ihm zu Füßen hockt vermutlich sein treuer Halbbruder Lakshmana. Die Szene ist auf den Punkt gebracht: Rama hat gerade eben seinen unfehlbaren Pfeil abgeschossen. Tödlich getroffen, Ramas Pfeil in der Brust, liegt Valin am Boden (linke Bildseite). Entsetzen breitet sich über die Affengesichter. Kein Relief in Angkor gibt diese entscheidende, den Verlauf der Handlung maßgeblich bestimmende Szene überzeugender wieder als das Tympanum vom Banteay Srei Tempel (Bild 4). Ziemlich schlecht erhalten haben sich die Ramayana-Reliefs am Banteay Samre Tempel, weshalb diese Bildwerke wenig gewürdigt und kaum erwähnt werden. Zu entdecken sind ein Halbtympanum (Bild 5) und ein hübsches Relief in Bodennähe an einem Pilaster (Bild 6) und ein stark verwittertes Tympanum (Bild 7). Auf dem Halbtympanum (Bild 5) sind zwei Affen in waldiger Umgebung zu sehen, da keine anderen Affenkrieger abgebildet sind, kann es sich wohl nur um die Brüder Sugriva und Valin handeln. Übrigens die Namen variieren von Land zu Land. Die Khmer nennen Sugriva Sukhreeb und Valin kann auch Vali oder Bali heißen. In jedem Fall ist Valin der ältere Bruder Sugrivas. Beide gelten als Söhne des Sonnengottes Surya, sie sind also von edler Abstammung. Die Kampfszene (Bild 6) bezieht sich vermutlich auf eine Nebenhandlung des Ramayana. Valin kämpft gegen einen Dämon. Der Ausgang des Kampfes führt zu Irretationen. Sugriva glaubt seinen Bruder unterlegen, meint er sei tot. Die nur schwer zu deutende Szenerie im Tympanum (Bild 7) zeigt im oberen Bildteil den Kampf der Brüder und im unteren Bildteil den sterbenden (schon gestorbenen?) liegenden Valin, an seiner Seite der trauernde Bruder Sugriva und weitere Gefährten. Äußerst schlecht erhalten ist das Relief vom Chaw Srei Vibol Tempel (Bild 8). Das Relief gibt ebenfalls Valins Tod wieder. Der Liegende wie auch die anderen beteiligten Affenkrieger sind nur schwer zu identifizieren. Das Relief von geringer Aussagekraft fand hier Aufnahme, weil bestätigt werden soll, dass an den meisten großen Tempeln im Angkor-Gebiet Ramayana-Darstellungen wie eine Art Pflichtprogramm aufscheinen mussten, will heißen: Ramayana-Szenen gehörten vermutlich zum sakral verordneten Bilder-Kanon an Khmer-Tempeln. Doch nicht nur Valins Tod schlägt sich in den Reliefs nieder, gleich häufig wird die Schlacht von Lanka glorifiziert. Ganz selten aber ist die gefangene Sita dargestellt. Eine berührende Szene findet sich auf einem Lintel im Preah Khan Tempel (Bild 9). Sita ist endlich auf der Insel Lanka ausfindig gemacht worden. Ein Affenbote (vielleicht gar Sugriva oder Hanuman selbst) nähert sich der betrübten Frau, versucht sie zu trösten und verspricht Rettung. Der unvermeidliche, allgegenwärtige Kala (untere Bildmitte) darf auf keinem Khmer-Lintel aus dieser Zeit ausgespart bleiben. Ist die Schlacht von Lanka im Preah Khan Tempel nur auf Giebelfeldern verewigt, kann die Kampfszenerie im Breitbandformat im nördlichen Flügel der West-Galerie im Angkor Wat begutachtet werden (Bild 10). Häufig wird Ravana, der legendäre König der Dämonen, der angeblich jede Gestalt annehmen kann, mit zehn Köpfen und zwanzig Händen (Bild 11) oder auch zehnarmig dargestellt (Bild 12). Ravana war unvorstellbar kräftig, er vermochte sogar am Berg Kailash zu rütteln, auf dessen Gipfel Shiva und Parvati wohnten, doch das Götterpaar blieb unerschütterlich gelassen, sie beherrschten unabänderlich die Welt . . . aber das ist ein anderer Mythos. Das Angkor Wat gilt als dem Gott Vishnu geweihter Tempel. Rama, von Valmiki ursprünglich als Mensch konzipiert, wurde später zum Gott stilisiert und wird als eine Verkörperung Vishnus angesehen. Folglich sind verschiedene Darstellungen Vishnus im Angkor Wat aufzufinden. Der Gott Vishnu erscheint als Rama auf Erden und gibt den Menschen ein Beispiel für Ehrlichkeit, Treue und Kampfkraft, Eigenschaften, für die Rama=Vishnu bis heute verehrt wird. Das Halb-Tympanum (Bild 13) wird von kampfbereiten Affenkriegern dominiert, doch über allen Kämpfern wacht Rama, der unübertreffliche Bogenschütze (oberer Bildbereich). Das Fragment eines Tympanums (Bild 14) zeigt zwei kämpfende Affen, die Krone des einen deutet auf den Rang, es könnte Valin oder Sugriva sein. Nicht unterschlagen werden dürfen die völlig anders gestalteten Ramayana-Bildfolgen am Baphuon Tempel. Hier werden in kleinformatigen Einzelbildern fortlaufend Geschichten erzählt. Überspitzt formuliert, wäre von Khmer-Comic-Strips zu reden. An keinem anderen Tempel innerhalb der Stadt Angkor Thom sind gleichartige Bildfolgen nachzuweisen, eine Tatsache, die leicht zu begründen ist: der im 11. Jahrhundert erbaute Baphuon Tempel war in seiner pyramidalen Monumentalität als Staatstempel der ehemaligen Hauptstadt Yasodharapura konzipiert. Der Baphuon Tempel befindet sich auf dem Gelände der später (12./13. Jahrhundert) errichteten Stadt Angkor Thom. Nicht nur die Ausmaße des Baphuon sind beachtlich, auch sein Bildschmuck wird weithin geschätzt. So stehen sich also in einer Stadt, sogar sehr nah beieinander, der Baphuon-Stil und der Bayon-Stil gegenüber, ein Zustand, der Gelegenheit zu reizvollen Vergleichen bietet. Die Bilder 15 bis 21 geben sehr gerafft einen Überblick auf die vielfältigen Bilder, auf szenische Darstellungen, die kaum ihres gleichen in Angkor haben. Die grandiosen Bildwände am Bayon Tempel unterliegen einer anders geordneten Bildkonzeption. Das Pariser Musée Guimet zeigt einen wunderbar erhaltenen Türsturz aus dem Vat Baset (Baset Tempel) bei Battambang (Bild 22). Der 69cm hohe, 152cm breite und 34cm dicke Lintel ist im prachtvollsten Baphuon-Stil gestaltet: äffischer geht es auf keinem bekannten Angkor-Lintel zu. Auf engsten Raum ist die Story um Rama, Sugriva und Valin geschildert. Auf diesem Relief finden sich Freud und Leid eng nebeneinander gerückt. Neben musizierenden Affen (Bild 22.1) bewegen sich verbissen ringende Affen (Bild 22.2 & 22.3). Das Sterben bzw. der Tod Valins ist mehr als ergreifend dargestellt, das fassungslose Schreien der Affen ist fast zu hören (Bild 22.4). Ganz links oben auf dem Lintel stehen Rama und wahrscheinlich Lakshmana (Bild 22), das sind die einzigen menschlichen Wesen auf diesem großartigen Relief. Neben den Brüdern kniet ein Affe, es wird wohl Hanuman gemeint sein, der hier womöglich Treue und Verbundenheit schwört (Bild 22).
Seltsamerweise fand sich nirgends eine Wiedergabe der Entdeckung der Sita auf Lanka, dabei bietet sich gerade diese Episode zur bildnerischen Ausformung an. Alle Affen schwärmen aus, begeben sich auf die Suche nach Sita. Endlich erfährt Sampati, der älteste Sohn Garudas, durch den Geier Jatayu den Aufenthaltsort der Vermissten. Die kundigen Vögel verbünden sich mit Hanuman, nur der ist fähig, den Sprung auf Lanka auszuführen. Garuda ist in Kambodscha omnipräsent, der mythische Vogel kann nicht übersehen werden, desto seltsamer mutet das Nichtvorhandensein besagter Szenen an. Viele Begebenheiten aus der Ramayana eignen sich hervorragend zur bildlichen Wiedergabe. Tatsächlich existieren viele ältere und jüngere farbige Illustrationen. Die meist zyklisch gefassten Bildfolgen sind vorwiegend indischer Provenienz. In Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, kann an den inneren Wänden der Mauereinfassung der Silberpagode eine herrliche Ramayana-Bilderfolge bewundert werden. Die Khmer schufen ihre eigene Prägung des Ramayana, bei ihnen heißt das Epos REAMKER. Auf den Wänden der Silberpagode fand die kambodschanische Variante der Ramayana farbgewaltig ihren künstlerischen Niederschlag und bleibt nicht zuletzt durch solche Bilder im kollektiven Gedächtnis des Volkes. Siehe auch: den Artikel REAMKER in diesem Blog, aufzurufen mit folgendem Link https://www.angkor-temples-in-cambodia.com/schoumlnlein-blog/reamker-epos Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Auf den Reliefs in Angkor dominieren die Götter Indra, Brahma, Vishnu und Shiva, ihnen wird die höchste Verehrung zuteil. Ihre Darstellungen gehören zum festgemeißelten Kanon der Khmer-Kunst. Diese Götter sind an ihren Attributen und Reittieren zu erkennen. Doch neben den bekannten Götterbildern finden sich weitere Götter, die nicht so häufig in Stein verewigt wurden und deren Identifikation ohne Vorkenntnisse einige Schwierigkeiten bereitet. Nur ernsthafte Beschäftigung bringt Gewissheit, wenn auch keine absolut verlässliche. Das Flachrelief (Bild 1) auf einer Wandfläche im Angkor Wat zeigt den Gott Vayu auf seinem Reittier, der Gott ist auf einer Antilope unterwegs. Vayu wird als der Gott des Windes, der Lüfte und des Lebenshauches angebetet. Zu seinen Attributen (Waffen) zählen Pfeil und Bogen, der Donnerkeil und ein Stab. Das Angkor-Relief zeigt den Gott stehend auf seiner Antilope, der rechte erhobene Arm schwingt den Stab. Vayu ist der Vater Hanumans, ihm, dem Affengott Hanuman, verlieh er die außergewöhnliche Fähigkeit des Fliegens. Die Hauptattraktion auf der Reliefwand ist die schöne Devata, eine Göttin (Bild 1.1). Diese göttlichen Wesen werden meist unter dem nicht völlig korrekten Sammelbegriff Apsara erfasst. Auf Bild 1.1 sind außer der Devata die Standorte der Vayu-Reliefs zu sehen. Über einer waagerechten Zierleiste und daneben auf einem Wandvorsprung (links oben Bild 1.1) befinden sich die Vayu-Reliefs (Bild 1 & 1.2). Aufmerksame Besucher finden im oberen Bereich des Angkor Wat, also auf der Quincunx-Ebene, noch einige der schwer zu definierenden Reiter. Die reitenden Gottheiten ähneln sich auffallend. Sollte jeweils der Gott der Lüfte gemeint sein, schien betreffs seiner Darstellung Klarheit zu herrschen, nicht ähnlich sind sich seine Reittiere. Antilopen existieren in vielen Mutationen. Die Bildhauer schienen mehrere Arten zu kennen. Während Vayu auf Bild 1 einen Hirsch zu reiten scheint (siehe Geweih und Körperbau), ist Vayu auf den Bildern 1.2 und 1.4 eher auf einer Hirschantilope (gerade Hörner und gedrungener Körperbau) unterwegs. Ein markanter Fries (Bild 1.5) mit stabschwingenden Reitern und wechselnden Reittieren schmückt eine Wandpartie über einer Fensterreihe auf der Innenseite vom Elefanten-Tor des Angkor Wat. Das vielgestaltige Wandrelief (Bild 2) gibt auf drei Registern jeweils eine Himmelsregion wieder. Das mittlere Register (ziemlich versehrt) schildert die Legende von Vishnus Schöpfungsschlaf. Im oberen Register (über Vishnu) tummeln sich zahlreiche halbgöttliche Wesen. Das untere Register (Bild 2.1) schildert den Aufmarsch etlicher Gottheiten, allesamt unterwegs auf ihren Reittieren. Im vorderen Teil der von links nach rechts ziehenden Parade, die von Shiva angeführt wird, fallen drei Götter auf (Bild 2.2): Indra auf seinem Elefanten Airavata – Vayu auf seiner Antilope – Agni auf seinem Widder (v.l.n.r.). Indra hält in seiner rechten Hand den Donnerkeil. Der Elefant bestätigt die Authentizität Indras. Vayu hält Stab und Donnerkeil in den Händen. Das Reittier trägt eindeutig Hörner. Die geraden Hörner dieser Antilope überzeugen mehr als die gebogenen Hörner der Antilope auf dem Wandrelief (Bild 1). Agnis Attribute sind nicht dargestellt. Mit gutem Willen ist das Reittier als Widder zu erkennen. Da alle Götter auf einer Höhe erscheinen, wenn man so will, in die Registerhöhe gepresst wurden, stimmen die Größenanpassungen der Tiere nicht, so treten Elefant, Antilope und Widder mit einer Schulterhöhe auf. Sollten die vorgestellten Gottheiten richtig erkannt sein, wäre auf diesem Relief die vielgerühmte vedische Göttertriade Indra-Vayu-Agni versammelt. Die Götter im hinteren Teil der Parade (Bild 2.3) sind schwieriger zu definieren. Den Festzug beschließt ein Gott, der von einem Menschen getragen wird. Vor ihm marschieren zwei Götter, die auf überdimensionierten Zweibeinern unterwegs sind. Der vierte Gott reitet wiederum auf einem Vierbeiner. – Zum Gott-Mensch-Paar (Bild 2.3 ganz links) kann der Autor derzeit keine verbindliche Auskunft geben. Die göttlichen Attribute Schwert und Lotos geben keine verbindliche Auskunft zu einer bestimmten Gottheit. – Der seltsame Vogel, eine Gans (Hamsa mit Lotos im Schnabel), trägt den Gott Brahma, obwohl der meist mit drei Gesichtern dargestellt wurde. – Mit dem nächsten Gott-Vogel-Paar ist unzweifelhaft der Kriegsgott Skanda (Karttikeya) gemeint, denn nur er reitet auf einem Pfau. Der Kopf mit sechs Gesichtern und die zwölf Arme lassen keine andere Deutung zu, obgleich die Waffe, ein Dreizack, auf Shiva hinweist. Immerhin gilt Skanda als ein Sohn Shivas. – Falls die Betrachter willens sind, das vermeintliche Pferd (Bild 2.3 ganz rechts) als Esel zu bestimmen, würde der Reiter eine Reiterin sein, hier müssten Nirriti oder Shitala genannt werden. Ein männlicher Gott, der auf Pferd oder Esel unterwegs ist, wird in den alten indischen Schriften nicht überliefert, lediglich angekündigt wird Kalkin, die zehnte Inkarnation Vishnus, Kalkin wird auf einem weißem Pferd geritten kommen. Da jedoch die Parade durchgängig männlich besetzt ist, ist der Auftritt weiblicher Götter auszuschließen und ein Gott, der erst in einem zukünftigen Zeitalter erscheinen wird, gibt sich wohl kaum vor seiner Zeit die Ehre, folglich kann die Abbildung von Vishnu-Kalkin ausgeschlossen werden. Nicht völlig auszuschließen ist folgende Deutung: die Götterparade könnte als Aufzug der acht Weltenhüter der Himmelsrichtung verstanden werden. Zumindest Indra (Osten), Vayu (Nordwesten) und Agni (Südosten) würden in den mutmaßlichen Aufzug der Lokapalas (Dikpalas) passen. Doch auch diese Deutung ruht auf keinem sicheren Fundament: Skanda passt nicht in den Reigen der Weltenhüter und lt. Überlieferungen sind den Dikpalas Elefanten (Diggajas) zugewiesen. Unter der Reliefwand (Bild 2) ist ein im Angkor-Gebiet seltenes Motiv zu sehen: in gleich doppelter Abbildung feiert Surya, der Sonnengott, seinen Auftritt. Surya (Bild 2.4 & 2.5) fährt in einem mit Rossen bespannten Wagen vor, diese Darstellung folgt indischen Traditionen. In den Veden steht geschrieben, Suryas Wagen werde von sieben Pferden gezogen. Auf dem Relief wird der Wagen nur von zwei Pferden gezogen, folglich könnte die Identität Suryas angezweifelt werden. Wurde vielleicht Aruna, der Wagenlenker Suryas dargestellt? Aruna symbolisiert die Morgenröte und wird oftmals mit Surya (dem Licht) gleichgestellt. Nicht unerwähnt bleiben darf die West-Ausrichtung des Angkor Wat, ein Tempel, der als Grabtempel gedacht war und mit seinen Bildkonzeptionen als solcher verstanden werden muss. Es ist kein Zufall, dass Vayu, die Personifikation des Lebenshauches, und die Lichtgestalt Surya im Angkor Wat präsent sind. Im Westen geht die Sonne unter. Mit Dunkelheit endet das Leben. Im Osten steigt die Sonne auf. Mit Licht beginnt das neue Leben, die Wiedergeburt. Im Zustand zwischen Tod und Wiedergeburt tauchen alle Gottheiten auf und weisen dem Geist den rechten Weg ans Licht. Dieses Verständnis eines endungslosen Lebens von Wiedergeburt zu Wiedergeburt lässt sich in etlichen Hochkulturen der Welt nachweisen. Der Bildhauer hat die auf Khmer-Reliefs ziemlich seltene Frontal-Perspektive gewählt: Pferde und Gottheit kommen den Betrachtern entgegen, scheinen aus dem Relief herauszutreten (Bild 2.5). Von den unzähligen Devatas abgesehen, werden die meisten mythologischen Geschehnisse im Angkor Wat in Seitenansicht abgebildet. Kaum eine Stunde Fahrzeit vom Angkor-Kerngebiet entfernt liegt der Beng Mealea Tempel. Der wahrscheinlich in der Mitte des 12. Jahrhunderts während der Regierungszeit von König Suryvarman II. errichtete Großtempel ist ziemlich zerstört und wird von Bäumen überwuchert. Hölzerne Treppen und gesicherte Gehwege führen über den Tempel hinweg. Eine intensive Besichtigung ist nur bedingt möglich. Einige sehenswerte Lintel und Tympana fallen aufmerksamen Besuchern auf. Die Zahl der erhaltenen Reliefs steht im umgekehrt proportionalen Verhältnis zur Größe des Tempels. Das Agni-Tympanum (Bild 3) kann (oder muss) als Rarität eingeschätzt werden. Agni, der Gott des Feuers, nutzt einen Widder als Vahana. Die Darstellung entspricht keineswegs den mythologischen Überlieferungen, doch keine andere Gottheit ist auf einen Widder als Reittier anzutreffen, wobei künstlerische Freiheiten oder aus Unkenntnis verursachte Behelfslösungen nicht auszuschließen sind. Im hier vorgestellten Relief scheint ein asiatisches Rhinoceros für den vermeintlichen Widder Modell gestanden zu haben. Wie Agni überlicherweise dargestellt wird, lässt sich bei WIKIPEDIA nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Agni Ein von der Statur her vergleichbares, allerdings reiterloses Tier findet sich auf einem Tympanum des kleinen Prasat Banteay Ampil. Das nashornähnliche Tier zeigt einen ausgeprägten Kopf mit scharfen Zähnen im Maul. Bei dieser Darstellung könnte es sich um eine Jagdszene handeln, doch eine so weltliche, fast schon profane Begebenheit auf einem Tympanum wäre wirklich als Ausnahme zu bewerten. Da auf dem Relief keine Gottheit zu erkennen ist, bleibt dem Betrachter die Dechiffrierung der Tierdarstellung. Die Deutungen der seltenen Götter-Reliefs wurden nach bestem Wissen erstellt. Fehleinschätzungen sind keineswegs auszuschließen. Zu welchen Teilergebnissen oder Erkenntnissen die willigen Betrachter der Reliefs gelangen, hängt nicht zuletzt von der eigenen Befindlichkeit und vom aktuellen Forschungsstand bzw. den verfügbaren Quellen ab. Laien sind ziemlich isoliert auf weiter Flur unterwegs, ein Umstand, der die Freuden an den Reliefs kaum zu trüben vermag. Spannend bleiben die Exkurse allemal. Fast jeder Tempel kann mit eigenständigen Bildlösungen aufwarten. Nur vergleichende Forschungen werden gültige Ergebnisse liefern.
Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Balaha? Uchchaihshravas? Beide Begriffe sind in der Angkor-Literatur selten zu lesen. Am ehesten ist noch in der Beschreibung zum Neak Pean Tempel von Balaha zu lesen. Tatsächlich ist Balaha dort nur zu sehen, wenn das Wasser in dem Becken vom Prasat Neak Pean niedrig steht, dann nämlich taucht östlich im großen Hauptbecken ein steinernes Pferd auf. Diese übergroße Pferde-Statue hat in Angkor nirgends eine Entsprechung, wie auch der Prasat Neak Pean kein Pendant hat. Marilia Albanese klärt die Interessenten auf: "Östlich des Prasat erhebt sich das Pferd Balaha, eine Manifestation von Lokeshvara, aus dem Wasser. An seinen Flanken halten sich der Kaufmann Simhala und seine Gefährten fest. Sie wurden aus den von Menschenfressern bewohnten Gewässern von Sri Lanka errettet, nachdem ihr Schiff untergegangen ist. Die Szene soll symbolisieren, dass man den Ozean der Wiedergeburten mithilfe der Bodhisattvas überqueren und ins Nirvana gelangen kann." (Zitat S. 195/196, auf S. 197 sind Fotos vom Prasat und von Balaha zu sehen, der Fotograf nutzte die Gelegenheit, den Tempel im Trockenzustand zu dokumentieren.) Die vom Autor im Jahr 2019 erstellten Fotos zeigen die Tempelanlage bei Niedrigwasser. Kalkablagerungen belegen den ansonsten üblich hohen Wasserstand. In der überwiegenden Zeit des Jahres sieht man zumeist den Kopf und bestenfalls die Rückenpartie des Pferdes, wodurch nur eine ungenügende Vorstellung der Statue entsteht. Die beidseitigen Großaufnahmen von Balaha belegen den stark angegriffenen und teils mangelhaft ergänzten Zustand der Statue. Das Pferd muss mit Holzgerüsten abgestützt werden. Der Lateritsockel auf dem Beckengrund wird sich geneigt haben. Der Sandstein ist insgesamt brüchig geworden. Trotz in jüngster Zeit unternommener Rekonstruktionsarbeiten französischer Archäologen am Tempel und am Pferd, ist Balaha wohl kaum noch zu retten. Wasser und Wettereinflüsse setzen der Originalstatue arg zu. Im Eingangsbereich zum Depot der Angkor Conservation in Siem Reap steht eine gelungene Nachbildung der Balaha-Statue. Ein weiteres Balaha-Replikat ist in der Zufahrt zum Siem Reap Airport zu sehen. Der König Jayavarman VII. ließ Neak Pean erbauen. Der Tempel ist dem Bodhisattva des Mitgefühls Lokeshvara geweiht. Jayavarman VII. lebte und regierte im Sinne dieses Gottes. Lokeshvara ist in Angkor allgegenwärtig. Wenn ein Khmer-König in den Herzen der heutigen Kambodschaner in Erinnerung geblieben ist, dann ist es der siebente Jayavarman, womit die doppelte Präsenz Balahas in Siem Reap bestätigt ist. Die Bedeutung Balahas muss den kambodschanischen Buddhisten nicht erläutert werden. Zur Geschichte des Kaufmanns Simhala liefert das Internet keine Auskünfte, doch existiert eine Buchausgabe einer nepalesischen Bilderrolle, welche die illustrierten Abenteuer des Kaufmanns Simhala wiedergibt. In Marilia Albaneses Beschreibung der Elefanten-Terrasse wird auf Seite 232 ohne nähere Erklärung "ein majestätisches, fünfköpfiges Pferd" erwähnt. De facto sind an diesem Platz drei fünfköpfige Pferde nachweisbar (siehe folgende Fotos). Die alten indischen Schriften geben keine Kunde von einem Pferd mit fünf Köpfen. Mythologisch überliefert ist ein außergewöhnliches Pferd mit sieben Köpfen. Dieses Pferd entstand als Nebenprodukt beim Quirlen des Milchozeans. Das Begehren der Götter und Dämonen richtete sich auf Amrita (den Unsterblichkeitstrank). Ehe Amrita floss, wurden mehrere kostbare Schätze gewonnen, darunter Uchchaihshravas, ein weißes Pferd mit sieben Köpfen, dessen sich zunächst der Dämonenkönig bemächtigte, der es jedoch später an Indra abgeben musste. Farbige Illustrationen aus der Mogul-Epoche geben Uchchaihshravas in der Gestalt mit sieben Köpfen wieder. Bezüge zu dem Schöpfungsmythos vom Milchozean lassen sich in allen wichtigen klassischen Schriften Indiens nachweisen. Inhaltlich differieren die erzählten Versionen in der Mahabharata, in der Ramayana und in den Puranas. Mythen leben unsterblich weiter durch das Erzählen. Bevor eine Geschichte unveränderlich aufgeschrieben wurde, ist sie in ungezählten Varianten mündlich überliefert worden. Sämtliche Veränderungen und Ausschmückungen sind dem Erfindungsreichtum der Erzähler anzulasten. Kein Mensch, kein Bildhauer hat je das Pferd Uchchaihshravas gesehen, doch allen ist klar, das Pferd ist einmalig, es gilt schlechthin als das Pferd aller Pferde, sogar die Kunst des Fliegens wird dem außerordentlichen Pferd nachgesagt. Gut möglich also, dass irgendwo Erzählvarianten existieren, die Uchchaihshravas gar neunköpfig oder auch nur dreiköpfig beschreiben. Ob fünf oder sieben Köpfe, die Pferde-Reliefs der Elefanten-Terrasse können nur Uchchaihshravas meinen. Eine Parallele dazu sind die vielköpfigen Naga-Darstellungen. Der Schlangenkönig Mucalinda wurde mit drei, fünf, sieben, sogar mit neun Köpfen auf Angkor-Reliefs verewigt und immer handelt es sich um den gleichen Naga. Einige der erwähnten Naga-Varianten sind übrigens in unmittelbarer Nähe der Uchchaihshravas-Reliefs zu finden. Die vielfältigen göttlichen und halbgöttlichen Gestalten, die im Umfeld der Pferdereliefs in Erscheinung treten, können hier nicht erläutert werden. Nur so viel: die Rahmenwerke der Pferdereliefs gleichen sich nicht, doch treten Wesen auf, die aus anderen Reliefs vertraut sind. Etliche der Himmelswesen finden sich auch auf den Reliefwänden der Lepra-König-Terrasse wieder. Wer auch immer steinern verewigt wurde, alle Figuren sind unbedingt im großen Zusammenhang zu erfassen. Die mythologischen Überlieferungen verbinden die vielgestaltigen Reliefs in Angkor Thom. Nördlich der Lepra-König-Terrasse haben die Archäologen den möglichen Verlauf, also die Fortsetzung einer Reliefmauer rekonstruiert. Separat aufgestellt findet sich ein großformatiges (leider fragmentarisches) Uchchaihshravas-Relief. Dieses Pferd mit sieben Köpfen ist von sitzenden, stehenden und tanzenden himmlischen Wesen umgeben. Vom oberen Reliefbereich hat sich leider nichts erhalten. Wer mag, kann sich einen Gott (Indra) reitend auf Uchchaihshravas vorstellen. Indra auf dem dreiköpfigen Elefanten Airavata ist dem Publikum vertraut. Airavata ist in Angkor Thom allgegenwärtig, nicht zuletzt an der Elefanten-Terrasse. Im 10. Gesang der BHAGAVADGITA im Vers 27 verkündet Krishna (der Erhabene=Vishnu) dem Helden Arjuna: "Wisse, ich bin Uccâihçravas unter den Rossen, meerentstammt, Als Elephant Airavata (…)" – oder ähnlich bestimmt in der Übertragung von Klaus Mylius: "Kenne mich als Uccaihsravas unter den Rossen, aus Ambrosia stammend, als Airavata unter den mächtigen Elefanten (…)" Aufgrund dieses Selbstbekenntnisses lassen sich die mehrköpfigen Pferde als Inkarnationen Vishnus deuten. Solche mythologischen Zusammenhänge erschließen sich den Besuchern nicht unmittelbar, doch mit Grundkenntnissen der Überlieferung versehen, fallen die Betrachtungen und Auswertungen der sagenhaften Geschehnisse auf den Reliefs weniger schwer.
Hinweise: Die Schreibweisen variieren: Uchchaihshravas, Ucchaissravas, Uchaishrava, Uccâihçravas. Die Abenteuer des Kaufmanns Simhala: Eine nepalesische Bilderrolle aus der Sammlung des Museums für Indische Kunst Berlin (Veröffentlichungen des Museums für Indische Kunst Berlin) Gebundene Ausgabe – 1. Januar 1985 von Siegfried Lienhard ISBN: 3886090043 Claude Jacques registriert in seinem Buch ANCIENT ANGKOR eine weitere Abbildung des Pferdes Ucchaissravas. Zitat aus der Beschreibung zum Milchozean-Relief im Angkor Wat: ". . . a flying Indra helps to steady the top of the mountain, while close to Vishnu’s discus are tiny images of the elephant Airavata and the horse Ucchaissravas, both created by the churning, like the apsaras. Notice that the area surrounding Vishnu is incompletely carved." (Zitat S. 63/64) Viel Fantasie ist nötig, um die von Claude Jacques erwähnten Details zu erkennen. Im Artikel Inmitten von Göttern 2 in diesem Blog können sich Interessenten Bilder zum Milchozean-Mythos anschauen und eine Erzählvariante des Mythos nachlesen: https://www.angkor-temples-in-cambodia.com/schoumlnlein-blog/inmitten-von-gottern-teil-2# Eine von vielen Internetseiten gibt weiterführende Information zum Quirlen des Milchozeans: https://de.wikipedia.org/wiki/Milchozean Verwendete Bücher: BHAGAVADGITA DES ERHABENEN SANG Eugen Diederichs Verlag Düsseldorf/Köln (1922) 1959 Übertragung: Leopold von Schroeder Die Bhagavadgita Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig 1980 Übersetzung: Klaus Mylius Marilia Albanese ANGKOR NATIONAL GEOGRAPHIC Hamburg 2014 ISBN 978-3-95559-032-1 Michael Freeman & Claude Jacques ANCIENT ANGKOR Books Guides 1999 ISBN 974 8225 27 5 Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Angkor-Besucher müssen schon sehr gut informiert unterwegs sein, um die wenigen Reliefs zu finden, auf denen die Legende von Krishna, der den Berg Govardhana hebt, dargestellt ist. Ausgerechnet diese Geschichte, so bekannt und vertraut sie den Menschen ist, lässt sich auf Khmer-Reliefs nicht in allen Fällen auf Anhieb eindeutig identifizieren. Es hat Vorteile, wenn betreffs der Bildgestaltung grundsätzliche Vorkenntnisse vorhanden sind. Der Artikel versucht mit Erklärungen und Bildern in die Thematik einzuführen. Zur Erinnerung: Krishna gilt als achte Inkarnation Vishnus. Krishna klärt seinen Freund Arjuna, der als Wagenlenker in die Schlacht ziehen will, über Recht und Unrecht der Kriegsführung auf. Das alles steht in der BHAGAVADGITA geschrieben. Doch ehe Krishna zu klaren Erkenntnissen gelangte, lebte der junge Gott verbannt und unerkannt umgeben von Tieren im Wald. Der junge Krishna hebt den Berg Govardhana in die Höhe, weil er die Bauern, die Kuhhirten und die Tiere vor einem vernichtenden Regensturm schützen wollte, den Indra als Strafe ausgelöst hatte. Die Geschichte und die weiteren Zusammenhänge können in der Bhagavata Purana nachgelesen werden. Der kunstgeschichtliche Terminus KRISHNA GOVARDHANA meint immer den Gott in der typischen wiedererkennbaren Körperhaltung mit erhobenem Arm. Im National Museum Phnom Penh ist die älteste in Kambodscha bekannte Krishna Govardhana Statue ausgestellt. Die im Phnom Da Tempel (Provinz Takeo) gefundene, sehr seltene Krishna Statue aus dem 6. Jahrhundert zeigt den Gott mit erhobenem linkem Arm. Ein vergleichbares, besser erhaltenes Gegenstück zu dieser Statue wird im Cleveland Art Museum gezeigt. Diese Statue ist eine von acht monumentalen Figuren, die in den Flussauen des Mekong in der Nähe der Stadt Angkor Borei geborgen wurden. Link zum Krishna Govardhana im National Museum Phnom Penh https://www.akg-images.com/archive/-2UMDHUJ23XY5.html Link zum Krishna Govardhana im Cleveland Museum https://medium.com/cma-thinker/turning-back-time-conserving-cmas-krishna-sculpture-4cf9196f81c Ungezählte Miniaturmalereien der neueren Zeit schildern die Govardhana-Episode. Die unmissverständliche düstere, gleichzeitig grellbunte Malerei aus der Graphischen Sammlung des British Museum London wird als anschauliches Beispiel für den Sieg des jungen Krishna über den alternden Gott Indra vorgestellt. Dunkle Farben beherrschen die Himmelsszenerie, helle Farben stehen für das Leben, das durch Krishna gesicherte Überleben. Bezeichnenderweise huldigen auf diesem Bild nur Frauen dem Sieger. Wenige Männer sitzen abseits. Die Hirten sind bei ihren Herden verblieben. Sehr klein, fast schon unauffällig waltet im oberen rechten Bildbereich der Gott Indra auf seinem Elefanten. Der Verursacher des Dramas nimmt sich gegenüber den von Krishna geretteten Menschen ziemlich bescheiden aus. Allen folgenden vorgestellten Khmer-Reliefs sind thematische Gemeinsamkeiten der Bildmotivik zu bescheinigen. Zu sehen ist immer der aufrecht stehende Krishna, dazu Menschen und Tiere an seiner Seite. Am eher selten besuchten Nord-Tor des Angkor Wat ist die vermutlich älteste Govardhana-Version in Angkor zu sehen. Dieses Tympanum scheint als Muster für das etwa einhundert Jahre später kreierte Preah Khan-Tympanum gedient zu haben, zumindest gibt der Bildaufbau Anlass zu dieser Vermutung. Das Relief ist in zwei Register aufgegliedert. Im unteren breiteren Register bewegen sich Menschen und Tier. Im oberen schmalen, aber etwa doppelt so hohen Register stemmt Krishna den Berg in die Höhe. Die natürliche (vorgegebene) Grundform des Tympanums bietet im oberen Bereich den idealen Raum für das Gottesbild, die geschwungene runde Form der Tympanum-Einfassung evoziert beim Betrachter die Berg-Assoziation. Ein weiteres Tympanum vom Preah Khan Tempel, diesmal in drei Register geteilt, nimmt nochmals das Govardhana-Motiv auf. Die Bildgestaltung vom oberen Register gleicht dem oberen Register des Angkor Wat-Tympanums. Krishna wird von zwei stehenden Personen begleitet (assistiert?). Zum Vergleich: auf dem Bayon-Relief fehlen die stehenden Personen, hier huldigen zwei kniende Menschen dem Gott. Noch ein wesentlicher Unterschied muss registriert werden: auf dem Angkor Wat-Relief agiert Krishna als Linkshänder, auf dem größeren Preah Khan-Relief wird Krishna als Rechtshänder ins Bild gestellt. Weshalb sich die Reliefs unterscheiden, weshalb der Künstler sich für eine Umkehrung entschied, den Gott anstatt mit links, mit rechts den Berg hochstemmen ließ, kann aus der Sicht des Autors nicht begründet werden. Bezeichnenderweise wurde das offenbar beliebte Govardhana-Thema zusätzlich noch auf einem Lintel im Preah Khan Tempel in Stein verewigt. Auf diesem Türsturz stemmt Krishna den Berg wiederum mit dem linken Arm in die Höhe. Während das Tympanum Raum für drei Register bot, musste der Lintel-Bildhauer die Bildaussage konkretisieren. Trotz Platzverknappung gelang es dem Bildhauer die wesentlichen Govardhana-Protagonisten in der verengten Bildmitte des Lintel zu platzieren. Während sich auf dem Tympanum Menschen und Tiere in den zwei unteren breiten Registern tummeln, müssen sich auf dem Halb-Tympanum und auf dem Lintel der Gott Krishna, die Menschen und die Tiere eine sehr begrenzte Ebene teilen. Um den Lintel zusätzlich zu würdigen, sei noch erwähnt, dass der gefräßige Kala (Bildmitte unten) hier zwei Löwen geklammert hält. Ob hier ein versteckter Bezug zu Narasimha (sprich: Vishnus Erscheinung als Mann-Löwe) ins Bildgeschehen gerückt werden sollte, sei dahin gestellt, de facto findet sich der Dämon Kala auf ungezählten Lintel-Reliefs. Die Götter scheinen auf Kala nicht verzichten zu wollen bzw. scheint Kala ohne die Götter nicht lebensfähig zu sein . . . die endungslos verschränkten mythologischen Verflechtungen können hier nicht aufgedröselt werden. Im Preah Khan Tempel ist ein weiteres Tympanum mit dem Krishna Govardhana-Motiv vorhanden. Der Vergleich mit den anderen Tympana lohnt durchaus, denn hier wurde dem Gott Krishna wahre Größe zuteil. Er steht inmitten der Menschen und Tierherden, also auf dem Erdboden, doch seine Gestalt erhebt sich bis in den Himmel, hier der Tympanum-Rahmen. Diese Bildversion ist die wohl überzeugendste Darstellungsvariante des Govardhana-Mythos. Einer der schönsten Govardhana-Lintel wird im Provincial Museum Kampong Thom gezeigt. Volkstümlicher, unmissverständlicher konnte die Krishna-Legende kaum noch in Szene gesetzt werden. Hier wird Krishna als wirklich junger Mann dargestellt, keine Krone schmückt den Gott, nur ein Haarknoten unterscheidet ihn von den Hirten, die bei ihren Tieren verweilen. Krishna ist Herr der Welt und des Himmels. Die Tiersymbole in den Blütenrosetten bezeichnen möglicherweise die vier Himmelsausdehnungen oder aber vier negative Eigenschaften, denen Krishna begegnet. Locker und leicht mit links drängt der junge Krishna das Weltgefüge auseinander. Der Berg selbst befindet sich außerhalb des Bildrahmens, existiert nur als imaginäre Vorstellung der Betrachter. Der Bildhauer setzt die Kenntnis der Geschichte voraus. Die liebevoll gestalteten Kleindetails im Erdgeschehen müssen nicht näher beschrieben werden, die Ausschnittvergrößerungen sprechen für sich. Noch einige Worte zur Herkunft des Govardhana Lintel. Laut Museumsbeschriftung stammt der Lintel vom Prasat Srikrob Leak, Robang Romeas, Kampong Thom. Diese Ortsbezeichnungen erfordern nähere Erläuterungen. Kampong Thom meint die Region, die Provinz. Robang Romeas bezeichnet die Tempelgruppe und mit Prasat Srikrob Leak wird der konkrete Tempel benannt. Nur Menschen, die in Sambor Prei Kuk unterwegs waren, dort alle zugänglichen Tempelgruppen aufgesucht haben, werden sich an eine der drei nördlichen Tempelgruppen erinnern, nämlich an die Kraol Romeas Tempelgruppe. Der von Google veröffentliche Tempelgruppenname Kraol Romeas ist mit Robang Romeas identisch, allerdings Prasat Srikrob Leak ist für Google kein Begriff. Wer die Tempelgruppe näher in Augenschein nimmt, wird etliche nichtbezeichnete Ziegel-Prasat vorfinden. An nur einem Prasat ist ein Lintel in situ verblieben, der allerdings stammt aus früherer Zeit. Dieser Lintel entspricht nicht dem Baphuon-Stil. Da kein weiterer Lintel am Ort vorzufinden ist, können Laien den Prasat Srikrob Leak nicht bestimmen, denn Hinweisschilder oder Übersichtszeichnungen fehlen in den nördlichen selten besuchten Tempelgruppen von Sambor Prei Kuk. Der kleine Mangalartha Tempel in Angkor Thom wurde während der Regierungszeit Jayavarman VIII. errichtet. In Fragmenten erhaltene Giebelfelder bestätigen die Widmung an den Gott Vishnu, denn auf den Tympana sind der auf Ananta ruhende Vishnu und Vishnu in seiner Inkarnation als Vamana zu erkennen. Leider wird in der einschlägigen Literatur selten ein Lintel erwähnt, der Vishnu als Krishna Govardhana abbildet. Der stark verwitterte Türsturz wird kaum beachtet. Wer mit dem Govardhana-Bildmotiv vertraut ist, erkennt Krishna, obwohl der gestreckte rechte Arm, der den Berg in die Höhe stemmt, nur noch zu ahnen ist. Die Registrierung dieses Motivs in Mangalartha ist im Kontext der anderen Vishnu-Motive nur allzu logisch und wird für die Wissenschaft von Bedeutung sein, jedoch für das Publikum, welches diesen Tempel selten aufsucht, ist der Türsturz ohne Belang, allerdings muss der fast unkenntliche Türsturz in dieser Govardhana-Betrachtung vorgestellt werden. Bekannter als der Prasat Mangalartha ist der Chao Sey Tevoda Tempel. Der überreich verzierte Tempel bietet auf einem Tympanum im vertrauten Angkor-Stil die Govardhana-Legende. Der etwa 60km nordwestlich von Siem Reap ziemlich im Abseits stehende aus rötlichem Sandstein geschichtete Char Leu Tempel kann mit einem fragmentarischen, aber stilistisch eigenständigen Govardhana-Tympanum aufwarten. Außer dem Tympanum-Fragment wurden alle schmückenden Bauteile entwendet. Kein Türsturz, keine Türsäulen, keine Pilaster sind am Ort verblieben. Ein schlichtes ziemlich kleines Govardhana-Relief schmückt den unteren Bereich des rechten Pilasters am Ost-Eingang zum Kouk Nokor Tempel. Dieser ungewöhnliche Laterit-Tempel ist nur am östlichen Tempelzugang mit Sandsteinschmuck ausgestattet. – Unscheinbar sind die Pilaster-Fragmente vom Preah Pithu Tempel in Angkor Thom, einzig die erhobenen Arme verweisen auf Krishna Govardhana. Nähere Informationen und weitere Bilder zum Kouk Nokor Tempel und zum Prasat Preah Pithu finden die Leser in diesem Blog in den Artikeln: https://www.angkor-temples-in-cambodia.com/schoumlnlein-blog/prasat-kouk-nokor https://www.angkor-temples-in-cambodia.com/schoumlnlein-blog/prasat-preah-pithu Ein weiteres durchaus sehenswertes Govardhana-Tympanum kann am selten besuchten Prasat Krol Ko in Augenschein genommen werden. – Am Prasat Preah Enkosei in Siem Reap, erbaut im 10. Jahrhundert, ist die älteste Govardhana-Darstellung im Angkor-Gebiet nachweisbar. Über der gut erhaltenen Milchozean-Legende ist das Krishna-Govardhana-Ziegelrelief kaum noch wahrnehmbar. Die Legende von Krishna Govardhana ist nicht aus der Luft gegriffen. Es gibt diesen Berg. Tatsächlich erhebt sich etwa 25km westlich der Stadt Mathura (Nord-Indien) der Govardhan Hill. Der langgezogene Hügel und die Umgebung gelten den Indern als heiliger Bezirk. Zu gewissen Zeiten im Jahr strömen die Menschen zu diesem Wallfahrtsort. Auf dem kaum 30m hohen Bergrücken hat sich ein historischer Tempel erhalten, seine ältesten Gebäude stammen aus dem 16. Jahrhundert. Das heute wohl sehenswertere Bauwerk befindet sich am See Kusum Sarovar. Der tempelartige Bau mit Kenotaphen der Maharaja-Familie von Bharatpur wurde 1764 fertiggestellt. Nach der Restaurierung im Jahr 2017 ist das ansehnliche Ensemble zum touristischen Highlight am See avanciert.
Link zum Govardhan Hill https://en.wikipedia.org/wiki/Govardhan_Hill Inhaber der Rechte am gemeinfreien Bild Krishna Govardhana ist das British Museum London Foto vom Prasat Krol Ko: Vanessa Jones Foto vom Prasat Preah Enkosei: Birgit Schönlein Fotos: Günter Schönlein Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones |
Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher sieben Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
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March 2023
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