In den himmlischen Gefilden leben die Götter und Göttinnen nicht allein. Viele halbgöttliche und gottähnliche Wesen verschiedener Herkunft bevölkern die Himmel und sind den hinduistischen Göttern zur Assistenz dienstbeflissen an die Seite gestellt. Den APSARAs werden halb menschliche, halb göttliche Eigenschaften nachgesagt. Höchst bezeichnend ist die Tatsache, dass diese den Nymphen nicht unähnlichen Wesen auch in buddhistisch geprägten Himmelsregionen tänzerisch schwebend die Götter umschwärmen und in der westlichen Hemisphäre schweifen die Nachfahren dieser liebreichen Geister als Engel, Elfen und Nixen umher. Mit berückender Schönheit, Grazie, Anmut und Charme versuchen APSARAs die Götter zu betören. Kein Relief, kaum ein Bildwerk kann diese wunderbaren Wesen entbehren. Wir müssten auf Leerflächen blicken, hätten sich nicht die reizenden Tänzerinnen zur Unterhaltung um die Götter versammelt. Kein Tanz ohne Musik, für die musikalische Untermalung sorgen GANDHARVAs, die himmlischen Musiker. Nach bestandenen heldenhaften Kämpfen wollen die Götter unterhalten werden. Was einfach klingt, lässt sich mit schlichten Worten nur ungenügend erläutern. Bildwerke zeigen, was gemeint ist. Im Palast des Gottes INDRA haben die Apsaras ihre Heimstatt. Tanz ist ihre einzige Profession. Sie haben sich ausschließlich dem Tanz verschrieben. Sie scheinen dem Vergnügen zu frönen und sich selbst zu genügen. Sie pflegen ihre Schönheit. Ihre formschönen Körper sind ihr Kapital. Mit der Eleganz ihrer Bewegungen reizen sie die Götter. Sie leben um zu verführen – das Himmelsballett. Nochmals: in buddhistischen Bildwerken sind die weiblichen Wesen allgegenwärtig, wie sie auch in hinduistischen Himmelssphären unterwegs sind. Apsara – Devata: die Sanskritbegriffe beschreiben allenfalls göttliche Engelswesen. Deva oder Devi meint auch Göttin. Gleich wie, mit graziler Anmut verzaubern sie die Götter und Betrachter. In den meisten Tempeln der Khmer gelten sie bis heute als Publikumsmagnet. Allein im Angkor Wat, also in jenem Tempel, den wohl alle Touristen, die in Siem Reap Quartier beziehen, besichtigen werden, sollen etwa 1700 dieser ansehnlichen Frauen zu bewundern sein. Sie sind mehr als nur beliebt, manche der attraktiven Tänzerinnen treten mit geschminkten Lippen auf. Besonders reizvoll scheint manchen Männern die direkte Berührung der weiblichen Spezifika zu sein. Blank gegriffene Brüste sind keine Seltenheit. Ihre Verführungskunst wirkt bis heute. Nicht nur Kinder müssen mit den Fingern schauen. Leider ist auch das Gegenteil der Begeisterung, die Ablehnung zu beklagen. Rückständig verbohrte Moralisten oder religiöse Eiferer haben einigen der herrlichen Frauenfiguren Köpfe und Brüste abgeschlagen. Verunstaltungen von Kunstwerken haben auch in westlichen Kulturkreisen stattgefunden, es kann also keine spezifisch ausschließlich asiatisch verwerfliche Beschränktheit vorliegen. Irregeleitete verblendete Einzeltäter führen derlei unrühmliche Taten aus, zu verdammen sind die Schänder hier wie dort. Dabei galt im alten Indien (übrigens auch in der europäischen Antike) körperliche Nacktheit keineswegs als anstößig. Göttliche Liebespaare (Mithuna) zieren die Fronten buddhistischer Höhlentempel in Süd-Indien. Viele Bildszenen an/in hinduistischen Tempeln zeigen zwanglos ungeniert weibliche und männliche Nacktheit, sogar Paare, die sich körperlich mehr als nur nahe kommen, sind zu sehen. Lediglich bornierte engstirnige Kleingeister nehmen an natürlichen Darstellungen des menschlichen Körpers Anstoß. Wer in Kambodscha (Angkor) mehrere Tempel besucht hat, dem sind die Darstellungen der Apsaras und Devatas vertraut. Wer viele der graziösen Wesen gesehen hat, weiß sich an der Vielfalt der Darstellungen zu erfreuen. Sie sind zu erkennen, obwohl keine Apsara einer anderen gleicht. Schmuck und Kronen variieren, jede trägt die Haare anders frisiert. Nur die Tanzposen gleichen sich, die gelten noch heute. Den Touristen wird in Kambodscha zur Abendunterhaltung in Siem Reap und Phnom Penh »Apsara Dance« angeboten. Talentierte Frauen lernen die schwierige Tanzkunst auszuüben und können bescheiden davon leben. Geschickte Manager vermarkten die traditionsreichen Einzel- Paar- und Gruppentänze in abwechslungsreichen bunten Shows. Inzwischen haben die Khmer von heute den kulturellen Eigenwert der Tempeltänze erkannt. An speziellen Schulen lässt sich die hohe Kunst des Apsara-Tanzes erlernen. Die traditionelle Musik und der Khmer-Tanz mussten nach 1990 reanimiert werden. Die Roten Khmer verfolgten und töteten neben den Bildungsschichten, die ihnen besonders suspekt erschienen, auch die Kunstschaffenden, darunter Musiker und Tänzer. Pol Pots Schergen ermordeten nicht nur tausende unschuldige Menschen, sie wollten gleichzeitig das kulturelle Erbe der Khmer endgültig ausrotten. Nicht verschont vom Terror blieben viele Khmer-Tempelanlagen. An schuldlosen Tempelbauten tobte sich die Zerstörungswut der "Roten Khmer" oftmals vernichtend aus. Tempel wurden zu Festungen umfunktioniert. Soldaten verschanzten sich hinter Tempelmauern. (Mehr zu diesem unrühmlichen Kapitel kambodschanischer Geschichte soll hier nicht ausgeführt werden. Weitere Informationen liefert der WIKIPEDIA-Artikel: Rote Khmer) Außer den Himmelstänzerinnen (Apsaras) sind in vielen hinduistischen Bildwerken immer auch die Vidyadharas/Vidyadharis unterwegs. Wir schauen auf halbgöttliche, den Menschen ähnliche männliche und weibliche Wesen aus Indras Gefolgschaft, die mitunter als "Wissensbewahrer" oder "Weisheits-Halter" eingeschätzt werden, die später aber, nachdem sich Indras Ruhm verlor und sein Glanz verblasste, in Vishnus Himmelssphären als "Geister der Lüfte" umher schweben. In den Epen wird den Vidyadhari verführerische Schönheit angedichtet, keine geringe Verlockung für Ravana. Hanuman, der Affengott, Sohn einer Apsara, kämpft gemeinsam mit Rama gegen Ravana, um Sita, Ramas Gattin, die Ravana entführte, zurückzugewinnen. Im Kampf findet Ravana, der König von Lanka, den Tod. Das ist eine bekannte Geschichte, die im »Ramayana« nachzulesen ist. Die zwei unbekannten (nicht erfassten?) Steinfragmente aus dem riesigen Umfeld des Baphuon zeigen jeweils eine Apsara/Devata. Mit nur wenig Aufwand lassen sich im ungeordneten "Materiallager" des Baphuon wunderschöne Fundstücke entdecken. Der Stein mit dem sich rechts anschließenden Bildquadrat (Stier) ist eindeutig dem Baphuon zuzuordnen, derart gerahmte Bilder mit sakralen und weltlichen Inhalten gibt es nur im Baphuon. Die Fehlstelle in den Bildleisten des Baphuon wäre sicher leicht zu ermitteln und der prächtige Stein könnte in die Lücke einfügt werden, doch die mühsamen und aufwendigen Restaurierungsarbeiten am Baphuon-Tempel sind abgeschlossen. Das großflächige Angkor-Gebiet unterliegt ständiger Veränderung. Archäologen bemühen sich um die Erhaltung und den Wiederaufbau der wichtigsten Tempel. Sensationelle Neufunde sind kaum zu erwarten, aber dem bescheidenen, begeisterungsfähigen Privatforscher bleiben wenigstens die kleinen Entdeckerfreuden erhalten, doch auch dem gelingt es nicht, jeden Stein zu wenden. In den Steinwüsten der Angkor-Region liegen viele himmlische Tänzerinnen im Sinne des Wortes unbeweglich am Boden und werden durch einen simplen Druck auf den Auslöser der Kamera zu neuen (wenigstens zu digitalen) Leben erweckt. Die himmlischen Wesen in der Angkor-Region sind Legion. Wer wöllte sie zählen? Sie ließen sich unterscheiden und nach stilistischen Merkmalen sortieren. Nur der Versuch, sämtliche Apsaras/Devatas in Angkor Thom zu erfassen und diese zu kategorisieren, käme einer Sisyphusarbeit gleich. Allein die Detailvielfalt der Bildregister an der Lepra-König-Terrasse ist kaum zu erfassen. Das Staunen wächst, steigert sich und findet kein Ende, je länger sich der Betrachter in die Bildfolgen dieser einmaligen Terrasse vertieft. Mit einem Wort: hier geben sich Götter und alle die Himmelswelten bevölkernden Wesen ein Stelldichein, wir blicken auf die Vollversammlung des hinduistischen Götterpantheons. Um einer zumindest annähernden Vollständigkeit zu genügen, sei hier noch auf unbekannte wenig berücksichtigte Wasserwelten himmlischer Regionen verwiesen. Das untere Bildregister der Außenwand der Lepra-König-Terrasse zeigt weibliche Wesen, die auf seltsamen, schwer zu definierenden Wassertieren reitend schwimmend unterwegs sind. Ob diese Nixen, Nymphen oder Wellentöchter den Apsaras, Devatas oder Vidyadharis verwandt sind, entzieht sich der Kenntnis des Autors. Die Vermutung, dass hier ein Ring des Weltenozeans (des Milchozeans) vorgeführt werden sollte, liegt nah. Nur die mittlere Reiterin schwimmt bzw. reitet auf einem Tier, welches klar zu definieren ist, sie ist auf einer Krabbe unterwegs. Am dreifach abgestuften Beckenrand des Männerbades im Königspalast-Areal sind in der unteren Ebene ähnlich gestaltete, von mythischen Tieren bevölkerte Wasserwelten zu besichtigen. In den Relief-Bildwerken des Bayon und des Angkor Wat findet der Fischreichtum realer Wasserwelten anschaulich künstlerischen Niederschlag. Die Reliefs der Seeschlachten, die auf dem Tonle Sap-See ausgefochten wurden, zeigen nicht nur die siegreichen Khmer, sondern auch die Unterwasserwelt. In den inneren Gängen der Lepra-König-Terrasse können in mehreren Registern Bildergeschichten betrachtet werden. Aus diesen Bildfolgen, die nach Ansicht des Autors durchgehend religiös konnotiert sind, lassen sich gewiss manche der überlieferten mythischen Göttergeschichten rekapitulieren. Viele weibliche Wesen verschiedenster Couleur, vorwiegend wohl Devatas, bevölkern bzw. besetzen die Bildregister: Frauen sitzen den Göttern/Herrschern zu Diensten. Auffällig gleichen sich die jeweils eine Lotosblüte hochhaltenden Mädchen in ihrer statuarischen Sitzhaltung, als wären sie in Serie gefertigt worden. Hier waren dem Bildhauer entweder Vorschriften auferlegt, weil eine bestimmte Riege halbgöttlicher Wesen vorlagengetreu in Szene gesetzt werden musste oder ihm mangelte es an Einfallsreichtum bzw. Fantasie? Dem Betrachter und seiner Fantasie können keinerlei Beschränkungen auferlegt werden. Er kann nach Herzenslust die herrlichen in Registern gegliederten Bildfolgen anschauen und vermöge seiner Einbildungskraft sich in allen himmlischen Welten verlieren.
Fällt auch jegliche Kategorisierung der weiblichen halbgöttlichen Wesen schwer, so fällt die Zuordnung der männlichen gottähnlichen Gestalten nicht minder leicht. Die Mannigfaltigkeit der Erscheinungen schadet der überirdischen Anziehungskraft des Bilderreigens der Lepra-König-Terrasse keineswegs. Der rätselhafte Zauber des Unbekannten steigert die Wirkung dieser Bilderfolge. Wer die Szenerien detailverliebt anschaut, sich an den Gesichtern der Figuren erfreut und versucht, sich die verschlungenen Zusammenhänge der Bildregister zu erschließen, der kann lange Zeit ohne sich zu langweilen in den schmalen Gängen der Lepra-König-Terrasse verbringen. Unzufrieden wird kein Besucher in die Außenwelt zurückkehren. Hinweis 1: Dem ambitionierten Besucher, der sich nach der Besichtigung der Terrasse (nach der Reise) eingehender mit den Bildaussagen beschäftigen möchte, sei empfohlen, möglichst viele Gesamtfotos und Detailfotos der Bildregister aufzunehmen, denn es gibt keine einschlägigen Artikel oder Bücher (zumindest nicht in deutscher Sprache), die sich ausschließlich und ausführlich den Bildwänden (Bildinhalten) dieser Terrasse widmen. Allein schon die Beschreibung der Außenwände der Terrasse verlangt nach einem zusammenfassenden Überblick. Wer aber schriebe diesen Aufsatz, gar ein Buch zu diesem Thema? Zweckdienliche Hinweise auf spezielle Fachliteratur sind jederzeit willkommen. Hinweis 2: Näheres zur Lepra-König-Terrasse im Artikel INMITTEN VON GÖTTERN TEIL 12 Hinweis 3: Die GANA, Shivas Schutztruppen unter Ganeshas Leitung, ebenfalls in den Himmeln unterwegs und auf vielen Bildwerken verewigt, wurden schon im Artikel INMITTEN VON GÖTTERN TEIL 7 vorgestellt.
0 Comments
GARUDA und NANDI – ein Vogel und ein Stier. Was wäre VISHNU ohne GARUDA? Käme SHIVA ohne NANDI aus? Nur mit ihren Reittieren können die Götter Vollkommenheit erlangen und ihre Macht ausüben. Reittiere (Vahanas) sind auf vielen Götterdarstellungen präsent, sie sind mit ihren Göttern zur Einheit verschmolzen. GARUDA und NANDI sind die prominentesten Vertreter der göttlichen Nutztiere. Kaum bekannt ist die Ratte, auf der Ganesha unterwegs ist. Karttikeya, Ganeshas Bruder, reitet einen Pfau. Göttinnen benutzen bequemerweise die Reittiere ihrer Männer. Allein NANDI genießt den Vorzug göttlicher Gleichsetzung. Der Buckelstier kommt auch ohne seinen Herrn zu hohen Ehren. In eigenen Schreinen und in Vorhallen indischer Tempel liegt NANDI. Die Gläubigen treffen zuerst auf ihn, ehe sie sich Shiva nähern. NANDI wird von vielen Hindus mit SHIVA gleichgesetzt. Sie sehen in NANDI eine Verkörperung Shivas. Auf Grund dieser übersteigerten Wertschätzung des Reittieres finden sich häufig nochmals kleinere Nandi-Skulpturen in den Shiva gewidmeten Heiligtümern, obwohl doch das Lingam alles ist, das Lingam die Anwesenheit Shivas glaubhaft macht. Skulpturen von NANDI sind in vielen asiatischen, logischerweise hinduistisch geprägten Ländern aufgestellt. Die (relativ) jungen NANDI-Skulpturen von Solapur (Bild 3, 5 + 6) verweisen gegenüber den tradierten Vorlagen einige Veränderungen auf. Die in unterschiedlicher Größe aufgestellten Skulpturen ähneln sich auffällig. Ein Grundmuster stand für alle Nandi-Skulpturen als Modell zur Verfügung. Viele Werkstätten (mindestens aber eine in Solapur) müssen die Buckelstier-Skulpturen in Serie beliebig oft gefertigt haben, Nandi als käufliche Ware, greifbar für Jedermann. Größe und Steinsorte bestimmte der Auftraggeber. Ähnlich verhält es sich wohl auch mit den Shiva-Lingams. Immerhin schien/scheint für die Aufstellung ein festes Reglement zu gelten: NANDI schaut stets aus östlicher Richtung auf das Lingam (Bild 5 + 6). Bild 5 & 6: Freiluftaltäre mit NANDI & SHIVA-Lingam im Siddheshwar Tempel in Solapur In Kambodscha sind NANDI-Skulpturen weniger häufig zu entdecken, dennoch werden Besucher dem Heiligen Stier ebenfalls begegnen, allerdings, so scheint es, hält sich die anbetende Verehrung in bescheideneren Grenzen als in Indien. Die Menschen in Kambodscha vertrauen heutzutage auf buddhistische Heilsverkündungen. NANDI bedeutet ihnen im Herzen nichts oder nur wenig. Allerdings sind für die Kambodschaner die hinduistischen Khmer-Tempel (inklusive der Nandi-Skulpturen) ein Teil ihrer Vergangenheit, somit ein beträchtlicher Bestand der eigenen Identität. Bild 7 & 8: Drei NANDI-Skulpturen vor dem Preah Ko Tempel in der Roluos Gruppe bei Siem Reap Wer sich den fünf Prasats der Preah Ko Tempelgruppe östlich nähert, kann die jeweils einem der vorderen drei Prasat (Tempelturm) zugeordneten NANDI-Skulpturen nicht übersehen. Vermutlich waren die NANDIs äußerlich gleich und von einem Bildhauer geschaffen. Der nördlichste der Buckelstiere ist schlecht erhalten (Bild 7 links). Der mittlere und südliche NANDI sind im guten Zustand. Ob die Skulpturen an ihren Originalstandort verblieben sind, kann nicht mit Sicherheit behauptet werden. Die von Indien übernommenen Mustervorgaben sind nicht zu verleugnen. Die NANDI-Skulpturen vor dem Ost- bzw. dem Westzugang des Prasat Bakong (Roluos Gruppe) sind in einem desaströsen Zustand. Die Positionierung entspricht den Standorten am Preah Ko Tempel. Der nur fragmentarisch erhaltene NANDI aus Ko Ker muss ein ausgesprochenes Prachtexemplar gewesen sein. Allein die künstlerische Gestaltung der Kopfpartie lässt ahnen, wie schön die Skulptur einstmals ausgeschaut haben muss. Der Innenraum des Prasat Thom, ehemals reich verziert, wurde vollständig ausgeraubt. Sämtliche Figuren werden in internationalen Museen präsentiert. Es grenzt fast an ein Wunder, dass dieser NANDI-Kopf in Ko Ker verblieben ist. Computergestützte Rekonstruktionsversuche amerikanischer Wissenschaftler haben bestätigt, dass neben opulenten Götterstatuen auch NANDI im zentralen Tempelraum, also im Sanktuarium des Prasat Thom seinen Standort hatte. Der relativ kleine Raum vermittelt im Jetzt-Zustand nichts mehr von seiner einstigen Bedeutung. Die Raumgröße ist zu erkennen, ansonsten liegen viele Bruchstücke umher. Die chaotische Unordnung hält kaum einen Besucher länger auf. Der Raum wird zügig durchquert, dabei wird der herrliche NANDI-Kopf in Bodennähe oftmals übersehen. Bild 10 & 11: NANDI – Tempelgruppe in Prambanan auf Java (Indonesien) Die auf Java entdeckten NANDI-Exemplare wurden von den Bildhauern in entspannter liegender Haltung gestaltet. Die Tiere wirken natürlich, keineswegs tragen sie göttliche Attribute, verzichtet wurde auf jegliche schmückenden Zutaten. Echte Tiere schienen Modell gelegen zu haben. Die javanischen Bildhauer mussten sich offenbar nicht zwanghaft an tradierte Vorgaben halten. Der mythenumwobene GARUDA muss einerseits seinem Herrn, dem Gott Vishnu dienen, gilt aber andererseits als Mittler zwischen Himmel und Erde. Er übt die Funktion eines Botschafters aus. Seine Zwittergestalt – halb Mensch, halb Vogel – scheint ihn für diese speziellen Aufgaben zu prädestinieren. Der Adler ist unter den Vögeln einer der größten, diesen majestätischen Greifvogel zeichnen besondere Eigenschaften aus: meisterhafter Flugkünstler, ungeheuerliche Sehschärfe, fast unfehlbarer Jäger. Frühzeitig waren die Menschen von diesem Tier fasziniert. In fast allen Kulturen zeichnete sich diese Begeisterung nachhaltig ab. Der »König der Lüfte« existiert in vielen Mischformen. Er war und ist weltweit unterwegs. In Mesopotamien wurde der Löwenadler verehrt. Der Doppeladler sicherte die Herrschaftsbereiche in Babylonien, als Wappentier war der Adler beliebt. Erinnert sei hier nur an den Deutschen Reichs-Adler, der auf Flaggen, Münzen und Briefmarken nationale Gesinnung symbolisierte. Zusammenfassende Betrachtungen, die sich der europäischen Kunstgeschichte widmen, zeigen ungezählte Adler, doch der sagenhafte GARUDA lässt sich nur in Asien nachweisen. Der legendäre Vogel zeigt sich in den Kunstwerken des alten Indien meist nur im Verbund mit seinem Herrn, dem Gott Vishnu. Anders in Kambodscha, dort hat sich GARUDA massenhaft fortgepflanzt. Einige größere Ansammlungen (Schwärme) von Garudas können im Angkor-Gebiet wirklich nicht übersehen werden. Ob man vom Westen oder vom Osten kommend die Elefanten-Terrasse betritt, ist egal, die Stufenwangen sind mit Garuda-Reihen dekoriert. Die Außen-Tore des Preah Khan Tempel in Angkor werden von riesigen Garuda-Reliefs flankiert. Die Wangen der Brücke, die in südöstlicher Richtung in den Preah Khan Tempel in Kampong Svay hineinführt, sind ebenfalls mit herrlichen Garuda-Reliefs verziert. In neuerer Zeit fühlt sich der außerordentliche Vogel in den modernen, erst in jüngster Zeit errichteten buddhistischen Klöstern wohl, GARUDA ist dort geradezu heimisch. Im Land der Khmer lässt sich der Bedeutungswandel GARUDAs vom Reittier eines hinduistischen Gottes zum unverzichtbaren, tragenden Gestaltungselement in buddhistischen Klöstern nachvollziehen. Komplette Balustraden, die den Tempelbereich von der Außenwelt abgrenzen, werden von GARUDA-Reihen gestützt. Hier hat eine eminente Verschiebung der Wertschätzung stattgefunden. Ein absolut einmaliges Bildwerk des Garuda kann im Prasat Kravan bewundert werden. Das großflächige, eine Wand bedeckende Ziegelrelief »Vishnu auf Garuda« gibt es in der Angkor-Region in dieser ungewöhnlich kunstreichen Ausführung nirgends noch einmal. Dieses GARUDA-Relief ist genauso singulär, wie der aufrecht freistehende GARUDA im National Museum Phnom Penh. Die monumentale GARUDA-Skulptur (2,13m Höhe) aus dem Prasat Thom in Koh Ker (vormals die Stadt Lingapura) kann in Kambodscha nirgends übertroffen werden. Das Kunstwerk ist einmalig und wurde im National Museum Phnom Penh als Blickfang ("Hingucker") und einzig offiziell genehmigtes Fotomotiv im Eingangsbereich aufgestellt. Es hat schon eine besondere Bewandtnis mit dem eigenwilligen Mischwesen. Die Faszination ist ungebrochen. Der Bildausschnitt (Bild 18) zeigt eine äußerst dynamische Kampfszene aus den das Angkor Wat umspannenden riesigen Reliefwänden. GARUDA schirmt Vishnu ab, er begegnet dem Angriff berittener Krieger, vier Pferde vermag er gleichzeitig abzuwehren. Den Mythen zufolge war GARUDA ein schlangentötendes Wesen, dem das Gift der Schlangen nicht schadete. Auf ungezählten Lintel (Türstürzen) der Khmer-Tempel wurde das Motiv des schlangenbeherrschenden Vogels immer wieder neu variiert vervielfältigt. Die Garuda-Lintel (Bild 20 & 21) werden im Pariser Musée Guimet präsentiert. Gezeigt werden ausgesprochen prachtvolle, künstlerisch hochwertige Beispiele der Garuda-Motive. Auf beiden Bildwerken hält Garuda die Nagas (Schlangen) fest. Seinem Zugriff kann kein Wesen entkommen. Im Lintel aus dem Prasat Kok Po (Bild 20) steht Garuda auf einer Lotos-Plattform. Er wird im Kampf gegen die Nagas von zwei Kirtimukhas (Kala) unterstützt. Die Nagas (dreiköpfig) bäumen sich am Bildrand kraftvoll auf. Über ihren Häuptern flattern kleinere Garudas. Die Kirtimukhas, mitunter auch als Kala definiert, sind angeblich Wesen, die sich selbst verzehren, jedoch häufig dienen sie der Abschreckung. Sie finden sich meist vor bzw. über Tempeleingängen. Die Sockel, respektive Lotosblüten, am unteren Bildrand, auf denen die Nagas sich aufbäumen, werden von Yakshas (oder Ganas?) gestützt. Vishnu und Garuda tragen die jeweils gleiche topfartige Krone. Vishnu selbst (hier vierarmig) hält das Wurfrad (Chakra) bereit, alle weiteren Attribute (Waffen) sind nicht mehr zu identifizieren. Üblicherweise kennzeichnen ihn (neben dem Chakra) das Muschelhorn, die Keule und die Lotosblume. Die in vielen Bildwerken am Rand des Geschehens beteiligten halbgöttlichen Mischwesen entziehen sich oftmals der eindeutigen Klassifizierung. So wäre über die seltsam gewachsenen Makaras oder die fliegenden Vidyadharas noch zu referieren, wie über die Nagas hier nur gesagt werden soll, dass die Nagas im alten Indien paarweise, meist personifiziert als Naga-König und Naga-Königin erscheinen, nämlich als Naga & Nagini. (Weitere Informationen zu Vishnu in den Artikeln INMITTEN VON GÖTTERN TEIL 2 und TEIL 6) Die ungewöhnlich beeindruckende, in der schlichten Formgebung fast noch archaisch wirkende Garuda-Statue könnte in einer Höhle der Ngu Hanh Son-Berge, später vielleicht in einem der Berg-Klöster angebetet worden sein. Der magischen Ausstrahlung dieser Figur kann sich kaum ein Betrachter entziehen. In keinem anderen Museum Europas wurde bisher ein Pendent zu diesem Garuda gezeigt (Behauptung unter Vorbehalt). Dieser Garuda ist unvergleichlich. Garuda kniet nieder, trägt seinen Herrn geschultert, lässig und leicht, als trüge ein Mann sein Kind. Betreffs der optischen Erscheinung verhält sich das Größenverhältnis zwischen Diener und Meister etwa 1:1. Aufrecht stehend wäre Vishnu erheblich größer als Garuda. Im Vergleich zum Vishnu-Hochrelief aus dem Durga-Tempel in Aihole (Bild 12) wirkt Garuda hier dem Gott Vishnu durchaus ebenbürtig. Die körperliche Statur dieses Garuda überzeugt als Vahana. Diesem Reittier kann sich Vishnu anvertrauen. Dieser Garuda kennt keine Unterwürfigkeit. Schaut her, ich diene dem großen Vishnu, dessen Gelassenheit überträgt sich auf Garuda. Hervorragend gearbeitet ist Vishnus topfförmige Krone, hier in hexagonaler Ausformung. Nur noch das Muschelhorn (Schneckenhorn) wird vom linken hinteren Arm hochgehalten. Die rechte vordere Hand scheint eine segnende Geste auszuführen. Zwei Arme sind leider verloren. Der Kriegsgott Karttikeya (Bruder Ganeshas) ist fliegend und/oder reitend unterwegs, er nutzt einen Pfau als Vahana (Reittier). Karttikeya ist auch unter dem Namen Skanda oder Kumara bekannt, als Skanda wird ihm die Ehre zu Teil, für einen Sohn Shivas zu gelten. Waffenlos unbesorgt entspannt reitet Karttikeya einem unbekannten Ziel entgegen (Bild 25). Im Angkor Wat-Relief (Bild 26) stehen Karttikeya und sein Pfau mitten im Tumult eines Gefechts Gott Brahma hat sich eine Wildgans zum Reittier auserkoren, folglich wird auch seiner Frau Brahmani die Gans (Hamsa) für ihre Unternehmungen zugewiesen. Die ausgemergelte Chamunda bewegt sich auf einer Eule voran. Alle anderen Götter/Göttinnen sind auf Vierbeinern unterwegs. Beispielsweise reitet Yama, der Todesgott, einen schwarzen Büffel. Ein Widder, mitunter auch ein Elefant, muss den schwergewichtigen Kubera, den Gott des Reichtums, tragen. Nicht nur ihre Waffen zeichnen die Götter aus, auch an ihren Reittieren sind sie kenntlich. Außer Nandi und Garuda haben nur noch die Schlange Shesha (Ananta) und der Elefant Airavata übergeordnete mythologische Bedeutung erlangt. Ihre Namen sind nicht nur buchstäblich Symbol geworden, auch die göttliche Glorifizierung drückt sich in ihnen aus. Wer Nandi sagt, meint immer Shiva.
Hinweis: Bilder 1 – 6 wurden von Vanessa Jones zur Verfügung gestellt. Unter den Göttern dominieren zweifelsohne die männlichen Gottheiten. Sie stehen im Mittelpunkt der überlieferten Mythen. Auf Reliefs wird vorrangig das männliche Herrscherprinzip ins zentrale Blickfeld gerückt. Schauen wir beispielsweise auf altindische Bildwerke stehen die Göttinnen (oft verkleinert) ihren Männern zur Seite, weil eben keiner dieser göttlichen Herrlichkeiten ohne seinen weiblichen Gegenpart denkbar ist und schöpferisch tätig werden kann. Der Gott Shiva ohne seine Frau PARVATI ist nicht vorstellbar, wie eben auch Vishnu nicht auf seine SHAKTI verzichtet. Das Weibliche zieht seinen jeweils männlichen Gegenpart magisch an. Der einander bedingenden Polaritäten wären viele zu nennen. Tag und Nacht sind untrennbar verbunden. Sonne, Mond (und Sterne) werden besungen. Stärke überwindet Schwäche. An den Grundprinzipien der Schöpferkraft der Natur vermochten auch die Götter nicht zu rütteln. Diese Abhängigkeiten spiegeln sich in den künstlerischen Hinterlassenschaften Asiens eindrucksvoll wieder. Die Zusammenhänge zeichnen sich unter anderen auch in vielgestaltigen Götterbildern naturalistisch oder symbolisch ab. Bild 1: Idealbild einer Göttin – National Museum Phom Penh Bild 2: Max Klinger – Amphitrite – Nationalgalerie Berlin Bild 3: Idealbild einer Göttin – Art of Institut Chicago Die leider kopflosen wunderschönen Göttinnen (Bild 1 & 3) könnten in einer Sonderausstellung neben der in der Nationalgalerie Berlin ausgestellten Amphitrite Max Klingers präsentiert werden, ohne dass die kambodschanischen Torsi neben Klingers klassisch adaptierter Statue auch nur im Geringsten ins Hintertreffen gerieten. Weiblicher Liebreiz und anmutige Eleganz sind von Khmer-Bildhauern kaum jemals überzeugender in Stein geformt worden. Was göttlich sich nennt, muss wohl oder übel zwangsläufig mit makelloser überirdischer Schönheit aufwarten. »Dies Bildnis ist bezaubernd schön, wie noch kein Auge je gesehn! Ich fühl es, wie das Götterbild mein Herz mit neuer Regung füllt.« lässt Mozart seinen Tamino hingerissen singen und Goethe konstatierte »Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan!« Tatsächlich verbirgt sich hinter jedweder Gottesdarstellung ein Idealbild, eine idealisierte Vorstellung. Jeder Künstler erschafft zunächst sein persönlich intendiertes Gottesbild. Jegliche Kunstwerke, gleich ob aus innerem Antrieb oder als Auftragswerk erschaffen, werden im Idealfall zu Heiligtümern. Andächtige oder auch ekstatische rituelle Verehrung der von menschlicher Hand geschaffenen Gottesbilder kann die seltsamsten Formen und Ausmaße annehmen. Die Grenzen zwischen hingebungsvoller Anbetung und exaltierter Verzückung verschwimmen. Unmöglich können alle Göttinnen (alle Götterpaare) gezeigt und besprochen werden. Das äußerst umfängliche Thema lässt sich nur mittels vernünftiger Beschränkung einigermaßen verständlich bewältigen. Götterpaare waren von jeher ein bevorzugtes Motiv asiatischer Bildhauer. Hier jedoch soll das Augenmerk hauptsächlich auf die Göttinnen gerichtet werden. Findet altindische Literatur Erwähnung, werden zumeist die Veden zitiert. Die sagenhaften Wunder und Taten der Götter lassen sich in den verschiedensten brahmanischen Aufzeichnungen nachlesen, beispielsweise in den vedischen Schriften der Rigveda und den Upanishaden. Berühmt sind die bildgewaltigen Epen Ramayana und Mahabharata. Innerhalb der Mahabharata nehmen die Bhagavadgita einen herausragenden Rang ein. Wichtig für Hindus sind die Puranas, in diesen Heiligen Schriften werden die Entstehung der Welt und die damit verwobenen Göttergeschichten anschaulich erzählt. Das umfängliche Sammelwerk der Puranas beruft sich inhaltlich auf die Veden. Im Laufe mehrerer Jahrhunderte wurden die Puranas nach und nach aufgezeichnet. Der Sanskrit-Begriff Purana meint schlichtweg "alte Geschichte". Der Vorzug der Geschichtensammlung liegt in der übersichtlichen Gliederung, sie kann auszugsweise gelesen und zitiert werden, ohne dass Zusammenhänge verloren gehen. Die einzelnen Teile der Puranas bewahren ihre jeweilige Eigenständigkeit. Jedes Buch der Puranas ist einem Gott und seinen Verdiensten zugewiesen. Die dreifach gegliederte Hauptgruppe der Puranas widmet sich den Göttern Brahma, Vishnu und Shiva. Weitere Teile der Puranas lobpreisen die Wundertaten und Vorzüge der Göttinnen. Geraten Betrachter ins nähere Umfeld der Göttin PARVATI sind zunächst ihre Erscheinungsformen augenfällig und überraschend. Ihre vielgestaltigen Verwandlungen verunsichern. Sie mutiert nach Belieben jeweils den Bestimmungen folgend zur KALI, zur DURGA, zur SHAKTI, zur SARASVATI, zur LAKSHMI, zur AMBIKA und zur ISHVARI und doch feiert stets die gleiche Frau ihren Auftritt auf der Götterbühne. Hier sind außenstehende Nicht-Hindus ernsthaft gefordert. Im Umfeld von Shiva gibt sie immer die PARVATI: Shivas Frau und stolze Mutter zweier Söhne, deren einer bekannt ist, während der andere seltener Erwähnung findet: die Rede ist vom Brüderpaar Ganesha (siehe Artikel INMITTEN VON GÖTTERN TEIL 8) und Karttikeya. Mit der Göttin DURGA hat es seine besondere Bewandtnis. Sie ist zu vielfältigen Verwandlungen fähig und passt sich gleich mehreren männlichen Begleitern an. Durga gilt einerseits als die Göttin der Vollkommenheit und tritt in dieser Eigenschaft als Sarasvati, Lakshmi, Ambika oder Ishvari hervor. In diesen Verwandlungen verkörpert Durga Kraft, Wissen, Handeln und Weisheit. Grundsätzlich lassen sich alle Erscheinungen auf MAHADEVI (die große Göttin) reduzieren bzw. zurückführen, denn: "DEVI (…) gilt als einzige Göttin, die alle Göttinnen in sich vereint, denn alle Göttinnen erscheinen nur als Ausprägungen von Devis unterschiedlichen Naturen. (…) Devis zentrale Rolle in der Mythologie ist die der Schöpferin und Königin des Universums. (…) Als Königin der unzähligen Universen und unzähligen Brahmas, Shivas und Vishnus, die aus ihr hervorgehen, ist Devis Funktion das Schöpfen, Erhalten und Zerstören." (Zitiert aus dem Artikel DEVI bei WIKIPEDIA) Was für Außenstehende schwer zu begreifen ist, muss geglaubt bzw. anerkannt werden: eine Göttin verkörpert alle anderen, ob sie als Durga, Shakti oder Parvati auftritt, immer blicken wir auf die große Mutter, immer auf Devi. Die Schöpfung, schlechthin die Entstehung allen Lebens, ist unbestritten weiblichen Ursprungs. Früheste überlieferte figürliche menschliche Darstellungen zeigen uns Frauen: die Venus von Willendorf, die Venus vom Galgenberg, die Venus vom Hohlefels. Fruchtbarkeitsidole oder (pseudo)religiöse Kultfigurinen tragen ausschließlich feminine Merkmale. In frühen Hochkulturen der Menschheit wurden schöpferisch tätige Frauen (Göttinnen) angebetet. Im Tantrismus wird Durga als Shakti verehrt. Tantra ist eine esoterische Strömung des Hinduismus, aus dessen Sinngehalt später der Buddhismus Teile für die eigenen tantrischen Glaubensriten übernahm. Erkennen wir die Göttin als Lakshmi, dann gehört sie als Frau zum Gott Vishnu und werden wir auf die Göttin Sarasvati (nämlich Brahmani) verwiesen, tritt sie als Gattin des Gottes Brahma in Erscheinung. Die mit Abstand häufigste Darstellung der Göttin Durga ist eine Kampfszene: Durga besiegt (tötet) den Dämon Mahishasura. Den Hindus ist der Bildtitel Mahishasuramardini geläufig. Derartige Bildwerke stechen insofern hervor, weil eine FRAU=Göttin einen männlichen Dämon (meist in Büffelgestalt) siegreich überwand. In manchen Bildwerken bittet der Dämon in Menschengestalt um Gnade. Die Darstellungen dieses Kampfes variieren. Durga bedient sich allenfalls mehrerer bewaffneter Arm-Paare. Im Bild 7 zeigt die Göttin Durga ein äußerst grimmiges Angesicht, ihr ragen Eckzähne aus dem Mund, die wiederum zeichnen den wütenden furchterregenden Kämpfer Bhairava aus, der – wir erinnern uns – eine Inkarnation des Gottes Shiva ist. Wird Durga als Kämpferin abgebildet, ist sie keinem männlichen Gott zugeordnet. Tritt die Göttin ausschließlich als Durga in Erscheinung, bedarf sie keiner männlichen Unterstützung. Meist wurde die gegen den Dämon Mahishasura kämpfende Göttin Durga vier, sechs oder achtarmig dargestellt. Im Kampf unterstützt sie ein Löwe (die Mythen erzählen vom Tiger). Bild 7: Durga Mahishasuramardini (1300-1500) Ost-Java – Amsterdam Rijks Museum Bild 8: Durga Mahishasuramardini (1000-1100) Bangladesh – Amsterdam Rijks Museum Durga ist leicht zu identifizieren, sie wird immer als Siegerin präsentiert. Sie hält den Büffeldämon in Schach, mit einem Bein drückt sie den Dämon nieder. Kein Mann in der Nähe, der ihr zu Hilfe käme. Sie besteht den Kampf gegen Mahishasura allein. Im Bild 7 ist der Kampf bereits beendet. Die Siegerin steht selbstbewusst auf dem Verlierer. Das Bild 8 beschreibt einen dramatischen Kampfmoment. Der Dämon Mahishasura bittet in Menschengestalt um Gnade, die ihm nicht gewährt wird. Kurz vor seiner Vernichtung zeigte Mahisha (Büffel) letztmalig seine Kräfte als Dämon (Asura). Er war fähig als Büffel und als Mensch (Dämon) in Erscheinung zu treten. Doch gegen die allseits gerüstete Durga versagten die dämonischen Kräfte des Mahishasura. Die Götter hatten ihre Streiterin mit allen verfügbaren (männlichen) Waffen ausgestattet. Kein Arm, keine Hand, die nicht bewehrt wäre. Gegen Shivas Dreizack (trishula), Vishnus Muschelhorn (shankha), Kuberas Keule (gada), Indras Donnerkeil (vajra) war die Niederlage des Dämon Mahishasura schicksalhaft kalkuliert. Eine friedfertige Darstellung der Durga kann auf Bild 9 begutachtet werden. Durga sitzt auf einem Lotos-Thron und präsentiert ihre Macht. Schwert und Schild signalisieren Kampfbereitschaft. Eine Hand, die hintere rechte, streckt sich dem Betrachter leer entgegen, vielleicht eine Geste der Friedfertigkeit. Die vordere linke Hand hält eine Lotosblüte. Durgas leicht gesenkter Blick initiiert Versunkenheit während der Meditation. Die ausdrucksstarke Skulptur vermittelt zwei Bewusstseinszustände: einerseits die Wachsamkeit und andererseits die Konzentration. Ein Zustand bedingt den anderen. – In anderen Manifestationen erscheint Durga als Kali oder Chamundi. (Siehe die Bilder: 12, 13, 23) Die Geschichte von der büffeltötenden Frau ist dem kollektiven Bewusstsein der Inder eingebrannt, wie den Deutschen das Märchen vom tapferen Schneiderlein vertraut ist. Angeblich vermag jedes Kind die spannende Geschichte aus dem 5. Buch der Devi Bhagavatam/Devi-Purana (Kap. 2-18) wiedergeben. Das in Indien weit verbreitete Mahishasuramardini-Motiv konnte (vom Autor) in Kambodscha bisher nur mit einem Beispiel in Sambor Prei Kuk eindeutig nachgewiesen werden. Der liegende, im Kampf niedergesteckte Dämon weist hier Menschengestalt auf. Die Siegerpose ist deutlich zu erkennen, die Göttin Durga und ihr Löwe sind nur noch partiell erhalten. Kein helfender Gott, einzig ein Löwe steht ihr zur Seite (auch hier ein Löwe, kein Tiger). Die aus Ziegeln gestalteten Mauer-Medaillons von Sambor Prei Kuk sind in Kambodscha einmalig. Einerseits verweisen die kreisrunden Bildwerke auf inhaltliche Übernahmen aus dem indischen Kulturkreis und andererseits stellen sie gleichsam ein frühes Zeugnis künstlerischen Eigenwillens dar. (Siehe auch den Artikel: Tempelmauern in Kambodscha auf dieser Webseite.) Erst in jüngerer (jetziger) Zeit sind sich die Künstler bewusst geworden, dass Durga auch eine bewundernswerte schöne Frau zu sein hat, entsprechend schillernd und auffällig bunt idealisiert finden sich zeitgenössischen Darstellungen dieser Göttin. Die Göttin KALI (»Die Schwarze«) wird als zornige Manifestation der DURGA angesehen. Dem Tod und der Zerstörung widmet sie ihre Kräfte. Manche Quellen dichten Kali jedoch auch erneuernde Wirksamkeit an. Sie gilt als die dunkle Seite der Göttin Parvati. Wir finden Kali oft in körperlicher Vereinigung mit Bhairava (»Der Schreckliche«), der als Manifestation Shivas gilt. Es fügt sich, was zusammen gehört: Kali & Bhairava → Parvati & Shiva. Im Banteay Srei Tempel in Kambodscha ist ein bemerkenswert schönes Beispiel dieser göttlichen Verbindung, die nicht ausschließlich nur sexuell konnotiert gesehen werden sollte, zu bewundern. Hier muss endlich auf den Terminus SAPTA MATRIKA näher eingegangen werden. Innerhalb der überbordenden Bilderfluten, die sich im indischen Großraum im Laufe der Jahrhunderte aufgestaut haben, nehmen die Sieben-Mütter-Bilder (Sapta-sieben, Matrika-Mutter) eine Sonderstellung ein. Vereinigt finden sich sieben (manchmal acht) Mutter-Göttinnen, denen über Zeiten hinweg eine außerordentliche Wertschätzung zuteilwurde. Der Gott Shiva und die Götterfrauen Brahmani, Mahesvari, Kaumari, Vaishnavi, Varahi, Indrani und Chamundi haben in Reihe geordnet zum Gruppenbild Aufstellung genommen bzw. sich gesetzt. Nehmen wir von links nach rechts die Matrika-Parade ab. Jeweils rechts unten neben den Göttinnen haben sich die Reittiere niedergelegt. Über Shiva (ganz links) müssen wir nicht reden. Allein den Götterfrauen widmet sich unsere Aufmerksamkeit. BRAHMANI, ihr Name verrät es unmissverständlich, ist die Gattin Brahmas. Brahmanis Kopf mit drei Gesichtern gilt als Indiz zur Identifizierung dieser Götterfrau. Brahma selbst wird meist mit drei Gesichtern (Köpfen) und vier Armen dargestellt. Nicht nur die korbartige Krone ist typisch, sie zeigt auch ihre Attribute vor: das Buch der Veden, eine Lotosblüte und ein Wassergefäß. Eine Gans (hamsa) ist das Reittier der Göttin Brahmani, dargestellt links unten am Sockel. MAHESVARI ist eine Verkörperung der Parvati, ist also die Frau des Shiva. Im Lande hatte es einhundert Jahre lang nicht geregnet. Die endlose Dürre zeitigte verheerende Folgen. Hunger und Elend quälten die Menschen. Tief berührt von diesen Zuständen weinte Mahesvari neun Tage und neun Nächte lang. Die Tränen flossen und vereinigten sich zu einem Strom. Die Menschen wurden durch das Mitleid und die (unbewusste?) Tat einer Frau gerettet. Bewegende Geschichten nisten sich in das Gedächtnis ein und werden begeistert von Generation zu Generation weiter erzählt. KAUMARI (Kumari) steht im Zusammenhang mit Karttikeya (dem Kriegsgott und Bruder Ganeshas), sie gilt als dessen Shakti und reitet ebenfalls einen Pfau. Ihr können vier bis zwölf Arme wachsen. Sie bekämpft die Rakshasa (Dämonen), ist als Kriegsgöttin einzuschätzen und im vernichtenden Eifer ihren Mann gewiss nicht nachstehend. VARAHI kann auf Grund ihrer auffälligen äußerlichen Erscheinung ohne Schwierigkeiten erkannt werden. Den Eberkopf hat sie von ihrem Gatten Vishnu geliehen, falls der nicht selbst als Varaha in Erscheinung tritt. Die Varahi aus Gujarat (Bild 20) scheint Teil einer Sapta Matrika-Gruppe gewesen zu sein, ähnlich könnte es sich mit der Mahesvari (Bild 16) und der Vaishnavi (Bild 18) verhalten. Die senkrechten, ziemlich geraden Außenkanten der genannten Skulpturen suggerieren den Trennschnitt mit der Säge. INDRANI, der Name verrät und spricht es deutlich aus, ist zweifelsfrei die Frau des Gottes Indra. Beschrieben wird INDRANI (auch SHACHI genannt) als auffallend schöne Frau, deshalb wird sie häufiger auch als Göttin der Schönheit apostrophiert. CHAMUNDI (Chamunda) steht im Zusammenhang mit Durga und Kali, schlussendlich wieder eine Inkarnation der Parvati. Sie unterstützt den Gott Shiva im Kampf gegen den Dämon Andhaka. Sie wird auch unter dem Namen YAMI gelistet, gilt damit als Frau des Yama, dem Herrn des Todes. Üblicherweise wird Chamundi als hässliche alte ausgemergelte Frau dargestellt. Chamundi sitzt oft auf einem Leichnam und trägt Schädelgirlanden als Halsschmuck. In den Händen hält sie meist einen abgetrennten Kopf und eine Schädelschale, auch eine Sanduhrtrommel und Dreizack. Mit Keule und Schwert zieht sie in den Kampf. Es muss mehr oder weniger als Rückversicherung nochmals betont werden, das im Grunde, so verschieden die Erscheinungen der Göttinnen auch ausfallen mögen, der Blick stets auf die gleiche Göttin fällt: auf DEVI, die nur in veränderten Verwandlungen auf die Götterbühne tritt. Die Bildwerke der SAPTA MATRIKA werden geschätzt. Um die sieben Frauen ranken sich zahllose Legenden. Im Kailasha-Tempel in Ellora wurde in der südlichen Außengalerie eigens eine Halle zur Ehre der sieben Göttinnen in den Fels geschlagen. Das ist insofern bemerkenswert, weil dieser monumentale Tempel allein dem Gott Shiva dezidiert wurde. Wer die Galerie im Uhrzeigersinn abschreitet, beginnt westseitig mit den drei Fluss-Göttinnen (Ganga, Yamuna, Kaveri), wird alsbald dutzendfach mit dem Gott Shiva konfrontiert, dem auch vereinzelt seine Parvati zur Seite steht. Nordseitig folgen weitere Bilder Shivas, dazwischen hat auch Vishnu seinen Auftritt. Ostseitig rückt mehr und mehr PARVATI ins Blickfeld. An diese Galerie schließt sich der SAPTA MATRIKA-Saal an. In diesem Saal haben sich die Göttinnen mit ihren Reittieren zusammengefunden. Auf der Insel Elephanta (Nähe Mumbai) wurde in der Haupthöhle hinter dem Ost-Schrein eine ganze Felswand der Sapta Matrika gewidmet. Leider befindet sich dieses überdimensionale Relief im Zustand arger Zerstörung. Die Göttinnen (und Götter) führen in diesem sicher einst imposanten Bildwerk nur noch ein Schattendasein. Noch deutlich schaut aus der rechten Bildseite Ganesha heraus. Der Gott Ganesha (Sohn Parvatis) ist nicht in allen Sapta Matrika - Versammlungen zugegen. Chamundi, die Hässliche, ist noch am ehesten zu erkennen, über die Aufstellung der anderen Göttinnen könnten lediglich vage Vermutungen geäußert werden. Die Phantasie des Betrachters versucht die Fehlstellen zu ersetzen. Überzeugend ist die Größe des Raumes und der Figuren. Hier wurde den Göttinnen nach europäischem Verständnis ein opulenter Altar errichtet. Bild 29: Shiva-Lingam im Kailasha-Tempel – Ellora (Maharashtra) Indien Bild 30: Shiva-Lingam, Höhle 14 – Ellora (Maharashtra) Indien Ein Lingam – das anikonische Symbol für den Gott Shiva – befindet sich niemals in isolierter Aufstellung. Das häufig als Phallus betrachtete steinerne Idol ist stets von einer Yoni (Snanadroni) – die wiederum als Shakti interpretiert wird – umgeben bzw. in ihr aufgestellt. Generalisierend ließe sich behaupten: Lingam und Yoni versinnbildlichen die Verbindung von männlicher und weiblicher Schöpferkraft. Nur durch das bewusste Zusammenwirken und die Vereinigung der energetischen Polaritäten kann Leben entstehen: Zweiheit, die nach Einheit strebt.
GANESHA – wir kennen ihn alle – ist unbestritten das prominenteste Mitglied im hinduistischen Götterpantheon. Vermutlich lebt in Indien kein Kind, das den dickleibigen Elefantengott nicht ins Herz geschlossen hätte, doch auch die erwachsenen Menschen pflegen ihr Verhältnis zu Ganesha. Dieser Gott ist auf Erden allgegenwärtig. Seine Erscheinung ist unverkennbar, mit keinem anderen Gott kann er verwechselt werden. Er tritt immer als Elefant auf. Verwandlungen sind ihm fremd. Er bleibt, was er ist, eine sympathische Erscheinung, die keiner fürchtet. GANESHA präsentiert sich, er zeigt, was er hat. Kugelrund ist sein Leib. Eine Schlange windet sich um diesen gepflegten Bauch. In der linken Hand hält Ganesha eine mit Früchten gefüllte Schale, die andere Hand umfängt den Stängel einer Lotosblüte, für Futter ist gesorgt. Die rechte Hand führt den abgebrochenen Stoßzahn, mit diesem notiert er die Sünden der Menschen. Die vierte Hand hält eine Art Stachel bereit, ein Werkzeug, wie es Elefantentreiber verwenden. Die liebevoll gestaltete, keineswegs kleine Statue schien beliebt zu sein, ehe sie im Museum Aufstellung fand. Bauch und Knie sind blank gegriffen. Vermutlich wird Ganesha im Museum auch noch vertrauensvoll berührt. Das Verbotene reizt. Sieht man von den Schäden an der Skulptur ab, die auf lange Sicht nachweislich entstehen werden, können vorsorgliche Berührungen nicht schaden – vielleicht schwinden das Bauchweh oder die Kniegelenkschmerzen. Physische Annäherungen müssen steingewordene Götter (Kunstwerke) in Indien zwangsläufig aushalten. Ganesha soll über viele unglaubliche Fähigkeiten verfügen. Ganesha – der Wunderhelfer. (Eine Anmerkung zum Vergleich: Ikonen unter Glas, goldene Kruzifixe und Hände christlicher Würdenträger werden innig geküsst. – In Tibet werden heilige Schriften mit der Stirn berührt.) Der Beliebtheitsgrad Ganeshas kann kaum überboten werden. Das Museum in Aihole im indischen Bundesstaat Karnataka zeigt im Außenbereich eine stattliche Ganesha-Kollektion. Kaum eine Museumssammlung, die asiatische Kunst zeigt, besitzt nicht mindestens einen Ganesha. Eines haben diese Statuen alle gemeinsam, der Gott Ganesha befindet sich (von Ausnahmen abgesehen) stets in entspannter bequemer Sitzposition. Diese Ruhehaltung strahlt eine angenehm-wohltuende Gemütlichkeit aus. Für Elefanten ist diese Sitzposition eher untypisch. Gelegentlich wird diese Sitzhaltung im Zirkus vorgeführt, doch diese Tiere sind speziell trainiert und keine Götter. Anders Ganesha, der ruht völlig gelassen in sich selbst. Seine üppige Masse vermittelt Erdverbundenheit und Erdenschwere. Ihn kann nichts erschüttern. Vielleicht macht die statische Unverrückbarkeit einen Teil seiner Anziehungskraft aus. Der Rest seiner Faszination strahlt in Form der Vermenschlichung des Gottes auf uns nieder. So könnten auch wir sitzen und ruhen. Es würde uns mehr als nur guttun. An sich selbst und sein Wohlbefinden denkt Ganesha. Auch wir denken meist zuallererst an uns. Ganesha ist ständig am Fressen. Sein linker Arm hält (wie schon erwähnt) meist eine Schale mit Früchten oder eine Lotosblume fest. Er sorgt für sich. Wir schauen auf Ganesha und blicken sinnbildlich in einen Spiegel. In Ganesha erkennen wir uns wieder. Sympathisch sitzt der Gott uns gegenüber, niemals schaut er grimmig drein. Wir möchten ihm ähnlich sein, das ist der Vorzug jeglicher Gottesbilder, sie reizen uns, spornen uns zur Nachfolge an. Den Göttern folgen, heißt einen Weg einschlagen, der zu uns selbst, in unser Inneres führt. Doch meist ist alles ganz anders, schwieriger und keineswegs geradlinig zu erreichen. In Kambodscha hat sich der Ganesha-Kult stets in Grenzen gehalten. Von einer flächendeckenden Ganesha-Verehrung kann keine Rede sein. Nur vereinzelt sind Ganesha-Idole aus frühen Zeiten überliefert. Die im Pariser Musée Guimet gezeigte Ganesha-Statue ist eines der wirklich raren Beispiele der Ganesha-Verehrung in Kambodscha. Sra Ta Set bezeichnet wohl nur den Fundort der Statue. Sra meint immer ein Wasserbecken, keinen Tempel. Ta Set bezeichnet ein Wasserbecken in Angkor Thom. Im Angkor-Gebiet ist (nach Wissensstand des Autors) kein Tempel jemals dezidiert dem Ganesha-Kult vorbehalten gewesen. – Nun ließe sich einwenden, überall im Angkor-Gebiet und in ganz Kambodscha wären doch Elefanten präsent, sogar Tempel hießen Prasat Damrei. Das ist richtig, jedoch ist nicht bewiesen, dass diese Tempel der Ganesha-Anbetung dienten. Meist sind die oftmals großen Elefanten-Skulpturen an den Eck-Punkten oder an Treppenaufgängen der Tempel platziert, wie eben auch Löwen an und in Khmer-Tempeln präsent sind. Ein Beispiel: der Prasat Damrei in Koh Ker zeigt zwar Elefanten, doch über dem Zugang zum Heiligtum thront der Gott Indra. Ein zweites Beispiel: der East Mebon Tempel im Angkor-Gebiet wird auf den unteren Pyramiden-Stufen von prächtigen Elefanten bewacht, geweiht wurde der Tempel dem Gott Shiva. Das dritte Beispiel: die Elefanten-Terrasse in Angkor Thom zeigt Elefanten zuhauf, doch keines dieser Tiere trägt göttliche Attribute. Zu sehen ist eine Elefanten-Parade: dargestellt sind Zirkusszenen und Elefanten-Polo, ein sportliches Spiel. In großzügig angelegten Reliefbildern wird der Elefant bestenfalls als ein von Göttern den Menschen geschenktes Tier verehrt. Diese mehr oder weniger weltliche Huldigung setzt sich bis heute fort. Viele Zugänge moderner buddhistischer Tempel werden von Elefanten bewacht. Der Unterschied zwischen Elefanten-Skulptur und Götter-Idol wird anhand der folgenden zwei Fotos ausgewiesen. Beide Kunstwerke sind nicht näher bezeichnet, weder Herkunft noch Datierung scheinen bekannt zu sein. Im Fall des Ganesha aus Kampong Thom (Bild 6) wäre die zeitliche Zuordnung seiner Entstehung wichtig. Nirgends in Kambodscha finden sich derart archaisch, radikal vereinfachte Ganesha-Skulpturen. (Das ist eine Aussage unter Vorbehalt und nur die private Meinung des Autors, der allein diesen einen außergewöhnlich hervorstechenden Ganesha kennt. Hinweise sind jederzeit willkommen.) Der Ganesha aus Tamil Nadu eignet sich bestens für die kunstgeschichtliche Auswertung. Üblicherweise wird Ganesha mit vier Armen dargestellt. Diese vier Arme symbolisieren Geist, Ego, Intellekt und Bewusstsein. In zwei Händen hält er eine Axt und ein Fangseil, die anderen Hände umklammern Süßigkeiten und eine Lotosblume. Im Regelfall sitzt Ganesha auf einer Lotosblume, hier allerdings hat er sich auf einem Thron niedergelassen. Ihm zu Füßen wartet unterwürfig sein Reittier: eine Ratte, hier sogar gesattelt. Die Ratte symbolisiert den Egoismus. Ganesha hat diese uns Menschen sehr vertraute negative Eigenschaft völlig überwunden. Er ist der Herr der Ratte. Das Reittier ist Ganesha, seinem Gebieter, absolut hörig. Dieser Ganesha repräsentiert eindringlich Macht und Stärke eines Gottes. Charakteristisch in den vielfältigsten Darstellungen sind die großen Ohren und die kleinen Augen. Viele Ganesha-Idole verfügen nur über einen Stoßzahn. Auch das ist gewollt und bewusst so dargestellt. Weshalb Ganesha einen Stoßzahn eingebüßt hat, erzählen verschiedene Geschichten. Das nicht näher bezeichnete Idol aus dem Königspalast in Phnom Penh verfügt über die markanten beschriebenen Merkmale. Beine und Arme sind geschmückt. Ganesha trägt eine Krone, er sitzt auf einer Lotosblume und ist in Meditation versunken. Demütig zu Füßen duckt sich die Ratte. Die Holz-Statue zeigt den Gott in sehr konzentrierter Haltung. Die Vermenschlichung ist hier weit getrieben. Er sitzt wie ein Buddha. Füße und Hände sind menschlich ausgeformt. Der Blick ist leicht gesenkt. Noch deutlicher spiegelt sich dieser Aspekt im Banteay Srei-Ganesha (Bild 9) wieder. Der Bildhauer zeigt uns einen Menschen mit Elefantenkopf. Dieser Mensch (Mann) trägt Khmer-Kleidung und hat die Hände zum Gebet gefaltet. Noch heute werden in Indien und in Kambodscha die Hände zum Gruß und zum Gebet in der im Lintel gezeigten Weise zusammengelegt. Nebenbei noch eine Feststellung am Rande: die Khmer-Bildhauer formten Ganesha immer nur zweiarmig. Ein sehr schön ausgebildeter Ganesha aus dem National Museum Phnom Penh, der hier leider aus rechtlichen Gründen nicht abgebildet werden darf, begnügt sich mit nur zwei Armen, wie auch der Ganesha aus dem Kampong Thom Museum (Bild 6) mit zwei Armen leben kann. Der in New York gezeigte stehende Ganesha (Bild 14) behauptet sich ebenfalls mit nur zwei Armen. Naturtreue schien angesagt. Die realistisch-natürliche Formbildung zeichnet nicht zuletzt den Prasat Andet-Stil (Bild 14) aus. Viergliedrig, also mit zwei Armen und zwei Beinen, ließ sich wohl die angestrebte Vermenschlichung überzeugender gestalten. Fehlt auch dem Ganesha (Bild 10) der Rüssel, kommt trotz des Mangels die kunstvolle Gestaltung der Skulptur zur Wirkung. Ganesha sitzt auf einer Lotosblüte (einem Lotos-Thron). Eine in Falten gelegte Decke dient ihm als Unterlage. Seine Beinkleider sind mit Blumen verziert. Um die Fesseln trägt er Perlenketten. Bauch, Hals und Oberarme sind ebenfalls schmuckbewehrt. Deutlich zu sehen ist die Schlange, die sich um den Leib windet. Die Form der Krone ist schwer zu erkennen, sie ist schadhaft. Das schwarzgraue Gestein (Lava-Gestein aus Java) passt wunderbar zu Ganesha. Der vermutlich zeitgleich entstandene Ganesha (Bild 11) vermittelt ziemlich gesicherte Auskünfte, wie der Ganesha im Kopfbereich (Bild 10) ursprünglich ausgesehen haben könnte. Ganesha kann auch tanzen. Diesbezüglich ist er wohl der gelehrige Sohn des Vaters. Ganesha ist der Sohn des Gottes Shiva. Parvati ist seine Mutter. Tanzbilder, die den Vater Shiva zeigen, sind weit verbreitet, den tanzenden zwölfarmigen (!) Ganesha trifft man seltener an. Zwölf Hände mit passenden Attributen zu füllen, war für den Künstler keine leichte Aufgabe. Die rechten unteren Hände halten Ritualobjekte fest, die bei tantrischen Riten benutzt und bis heute bei buddhistischen Zeremonien verwendet werden: den Phurba (Dolch) und den Vajra (Donnerkeil). - Angeblich liebte Ganesha das Vergnügen. Auch den Frauen schien er nicht abgeneigt. In dieser Angelegenheit driften die Meinungen weit auseinander. Zu lesen ist, er hätte sich drei Frauen gleichzeitig zugewendet. Andere Quellen verfechten sein Zölibat. Viele Geschichten über Ganesha kursieren und alle sind wie aus dem realen Leben gegriffen. Die ältesten überlieferten Bildwerke, die uns den Elefanten als Gott zeigen, stammen aus dem 5. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Die Anbetung Ganeshas muss wesentlich eher begonnen haben. Ein Zentrum früher Ganesha-Verehrung befand sich in der Stadt Benares (heute Varanasi). Dort werden noch heute Dutzende Ganesha-Schreine von Gläubigen besucht. Um einen zentralen Ganesha-Tempel wurden (konzentrischen Kreislinien entsprechend) auf den Hauptkoordinaten kleinere Schreine errichtet. Pilgerströme bewegen sich durch Varanasi und suchen das Ufer der heiligen Ganga zu erreichen. Auf den Pilgerwegen werden den Göttern Shiva und Ganesha Opfer gebracht. Das Stadtbild wurde nicht zuletzt von Tempeln und zahlreichen Schreinen, die der Ganesha-Verehrung dienten, geformt. Was erhoffen sich die Menschen vom Gott Ganesha? Wofür ist er zuständig? Was wird ihm nachgesagt? Was wird ihm zugetraut? Ganesha gilt als Herr der Hindernisse, nur er kann sie beseitigen. Ganesha trägt verschiedene Namen, der geläufigste seiner Namen ist Ganapati: Herr der Gana. Sowohl die Gana, kleine dickbauchige Gesellen, als auch Ganesha selbst sollen mit den Yakshas kooperieren. (Hier scheiden sich die Meinungen.) Nach europäischen Verständnis sind die Yaksha kleine, den Menschen meist freundlich gesinnte Erdgeister. Irgendwie und irgendwann muss sich Ganesha hervorgetan haben. Er übernahm die Führung der Truppen, die später im Gefolge von Shiva in Erscheinung treten. (Näheres zu den Gana im Artikel INMITTEN VON GÖTTERN TEIL 7) Es wäre ein Leichtes gewesen, Fakten betreffs Ganeshas Verdiensten und Fähigkeiten aus Büchern und dem Internet abzuschreiben. Geschichten aus seinem Leben werden ehrfürchtig mitgeteilt. Legenden verwandeln sich im Laufe der Jahrhunderte. Zutaten ergänzen die alten Geschichten. Jede Generation erschafft sich ihren Ganesha. Noch enger gefasst, jeder gläubige Mensch (Hindu) trägt seinen Ganesha im Herzen und verehrt Ganesha, wie es ihm beliebt. Zur Empfehlung sei hier wenigsten auf die WIKIPEDIA-Seite zu Ganesha verwiesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ganesha. Wärmsten empfohlen werden muss das Buch: »Benares Stadt des Lichts« von Diana L. Eck erschienen als Insel-Taschenbuch Nr. 3171 im Insel Verlag 2006
Ehe Ganesha zum Gott stilisiert wurde und heutzutage fast zur Kult-Figur avancierte, lebten die acht großen Elefanten, die angeblich die Welt trugen. Vier (manchmal auch nur zwei) auserwählte Elefanten wuschen (tauften?) die Göttin Gajalakshmi mit reinstem Wasser (siehe INMITTEN VON GÖTTERN TEIL 5). Der Gott Indra kam auf einem dreiköpfigen Elefant geritten (siehe INMITTEN VON GÖTTERN TEIL 3). Der Elefant an sich wurde stets als ein den Göttern ebenbürtiges Wesen angesehen, ein Vorzug, der gewiss aus seinen besonderen Eigenschaften resultiert. Man muss kein Hindu sein, um den Elefant als außergewöhnliches Wesen anzuerkennen. Schauen wir auf die Kinder. Spielen sie mit Plüsch- Holz- oder Stofftieren, dann sind die Elefanten äußerst beliebt, Elefanten sind die Favoriten. Die Faszination für den Dickhäuter wird nicht nachlassen. Etliche indische Restaurants in Deutschland tragen den Namen des Gottes, der in diesem Artikel beschrieben wurde. Ganesha ist zum Markenzeichen für das Gute, für den Genuss geworden. Die Vermarktung schreckt auch vor einem Gott nicht zurück.
Die Relief-Bildwerke der Chalukya-Tempel und Chalukya-Höhlentempel in Badami unterscheiden sich inhaltlich erheblich, nehmen jedoch Bezug auf die jeweils zu verehrende Gottheit. Frühzeitig wurden im alten Indien Formen skulpturaler Architektur erprobt und angewandt. Skulpturen, im speziellen Fall vorwiegend großformatige Hoch- und Halbreliefs, dienten der Vermittlung religiöser Aspekte und Inhalte. Im Bildaufbau und der formalen Gliederung erwecken die überlebensgroßen Relief-Bilder der Höhlen-Tempel in Badami durchaus Assoziationen zu europäischen sakralen und sepulkralen Bildwerken des späten Mittelalters und Altarbildwerken der Renaissance-Zeit. Mag auch die Idee eines Vergleiches absurd oder weit hergeholt erscheinen, lässt sich dennoch auf den ersten Blick eine entfernte Verwandtschaft nicht von der Hand weisen. Leider verbieten sich im Rahmen dieser kurz gefassten Abhandlung weitere vergleichende Gedanken zwischen indischen Bildwerken und ähnlich gearteten Meisterwerken skulpturaler Kunst der westlichen Hemisphäre.
Bestechend an dem Dvarapala (Wächter) ist der wirkungsvolle, wechselweise Einsatz von Hoch- Halb- und Flachrelief. Der überlebensgroße (übrigens waffenlose) Dvarapala ist als vollplastisches Hochrelief herausgearbeitet, für den unteren Bildteil kam die Halbrelieftechnik zum Einsatz, als Flachrelief erscheint die trennende Girlande. In dem Wächter-Bild wurden die damals bekannten Möglichkeiten der Relieftechnik angewandt. Die meisten der Götterreliefs im Hochformat stehen auf einem Bildfries bzw. sind ihnen schmale alternierende Bilderstreifen als Basis untergeschoben, diese wiederum fordern den Vergleich mit den Predellen westlicher Altarbilder heraus.
Sehr in die Breite gezogene Halbrelief-Bänder finden sich an den Veranden der Badami-Höhlen und an Fundamenten einzelner Tempel in Badami. Allein den Basis-Reliefs und den Reliefbändern will sich diese kurze Betrachtung widmen. Besucher, die in Badami unterwegs sind, haben viel zu tun. Außer den vier berühmten Höhlentempeln gibt es ein reichliches Dutzend Chalukya-Tempel zu besichtigen. Sowohl die Höhlentempel als auch die anderen Tempel wurden am See (künstlich angelegtes Becken) bzw. in dessen Nähe erbaut. Nördlich und südlich des Sees erheben sich markante Felsen, auf denen jeweils ein Fort errichtet wurde. Schon Jahrhunderte früher ließen die Chalukya-Könige auf dem Nord-Felsen den Oberen Shivalaya Tempel erbauen. Der imposante (stark restaurierte) Tempel aus dem Jahr 642 erhebt sich 631m über der kleinen Stadt Badami. Näher dem Himmel ist in Badami kein Tempel gelegen.
Klar zu unterscheiden sind die ursprüngliche Bausubstanz und die zeitgenössischen "Zutaten", die dem Shiva-Tempel ein vermutlich authentisches Aussehen verleihen sollen. Der Wiederaufbau ist gelungen. Der Sockel und die Stufen, die einst in die Veranda oder in einen Mandapa (Vorbau) führten, mussten ersetzt werden. Erhalten aus der Originalsubstanz haben sich die Stufenwangen und Teile der Elefantenskulpturen. Vorstellbar wäre, dass sich am Sockel (Fundament), auf dem der Tempel errichtet wurde, die Bilderfriese umlaufend fortgesetzt haben könnten. Sofort ins Auge fallen die Elefantenskulpturen, die jene schmalen Reliefbänder bewachen bzw. begrenzen. Die schmalen Halbrelief-Bildbänder, die leicht übersehen werden, sollen hier näher betrachtet werden.
Beharrliches Nachfragen, was denn auf diesen Friesen abgebildet sei, wurde von einem umfassend informierten ortskundigen Reiseführer durchgehend einsilbig beantwortet. "Lilliputs" seien zu sehen. Mehr hatte er zu den Bildbändern nicht zu sagen, dabei, dass muss zu seiner Ehrenrettung erwähnt werden, konnte er zu allen anderen Bildwerken plausible Erklärungen liefern und die jeweils passenden mythologischen Geschichten erzählen. Kurzum, er war bestens präpariert. Hier aber waren wir auf eine Wissenslücke gestoßen. Keiner kann alles wissen. Wir fanden die Auskunft betreffs der "Lilliputs" ungenügend. Schließlich kannten wir Liliputaner, also die Bewohner von Liliput nur aus Jonathan Swifts Roman »Gullivers Reisen«. Gewiss, so meinten wir, können die kleinwüchsigen Erfindungen eines englischen Autors mit den indischen Gnomen nichts gemein haben. (bei Swift "Lilliput", in deutschen Übersetzungen nur "Liliput") Im DuMont-Buch »Richtig reisen« SÜD-INDIEN (1993) werden "Paare dickbäuchiger Zwerge in einer Vielzahl witziger Posen" erwähnt, (zu finden ist das Zitat a. S. 246). Kurz nur wird der Bildschmuck der Veranda von Höhle III in Badami besprochen. Nähere Einzelheiten über die dickleibigen Wichte konnten die Autoren Petra Haubold und Günter Heil auch nicht vermelden. Wieder daheim machten wir uns kundig und fanden im Internet befriedigende Informationen, die hier vereinfacht und hoffentlich für Jedermann verständlich gegeben werden. Die GANA – von ihnen wird forthin zu reden sein – rücken scharenweise an. Einzeln sind sie auf keinem der Bildbänder zu sehen, immer verbündet treten sie auf, als Gruppe vereint sind sie stark. Was hat es auf sich mit den kleinen, aufgeweckt tobenden, nicht unsympathischen Gestalten? Manchem Betrachter scheinen sie unheimlich, zu fürchten sind sie nicht wirklich. Gleichen sie nicht den Kobolden und Trollen oder sonstigen irrlichternden Nachtalben, die in westlichen Mythologien herumgeistern und ihr Wesen und Unwesen treiben?
Der Sanskrit-Begriff GANA meint etwa: Gruppe, Horte oder Schar. Die zwergenhaften und dickbäuchigen Gesellen sind die Begleitscharen des Gottes SHIVA. Sie geben sich also nicht zufällig am Eingang zu einem Shiva-Tempel die Ehre. Nennen wir sie die Vorhut des Gottes. Vorbei an ihnen muss, wer sich dem Gott nähert. Angeführt werden die wilden Truppen von GANESHA, dem Elefanten-Gott, ebenfalls dickbäuchig, der sich übrigens vornehm im Hintergrund bewegt, in den Bildern niemals in Erscheinung tritt. Ein anderer Name, den GANESHA trägt, lautet GANAPATI, Herr der GANA. Eigentlich alles ganz einfach und verständlich, man muss eben nur wissen, wo es nachzulesen ist: nämlich bei WIKIPEDIA → Gana (Mythologie).
An verborgenen Orten sollen sie sich gern aufhalten. In Höhlen scheinen sie sich wohl zu fühlen, dort können sie Unterschlupf finden. Am Oberen Shivalaya Tempel in Badami müssen sie den Tempel bewachen, der Aufgaben sind viele. Shiva zu dienen ist ihre erste Pflicht. Einige von ihnen haben sich der Musik verschrieben. Flötenspieler und Trommler geben Melodie und Takt vor, die anderen wiegen sich mehr behäbig als gesellig im Tanz. Sind sie trunken? Oder nur übermütig? Allenfalls dienen ihre Vorführungen der Unterhaltung der Götter. Im Süd-Fries (Foto 2) marschieren acht, im Nord-Fries (Foto 3) neun GANA auf. Die Truppen gleichen sich nicht. Die bildhauerische Gestaltung ist sehr verschieden. Zwei Bildhauer müssen, ohne dass einer auf den anderen geschaut hat, die Bildfriese des Oberen Shivalaya Tempel gefertigt haben oder einer der Friese stammt von der Bildumrandung des Fundamentes oder gar von einem anderen Tempel? Was möglich wäre, weil die Längen variieren. Vielleicht ist auch der südliche Fries nachträglich gefertigt worden? Er scheint späteren/anderen Ursprungs zu sein. Stilistisch stimmen beide Friese in keinster Weise überein.
In BADAMI wurden vier Höhlen in die südseitig des Sees gelegene Felswand getrieben. Die GANA-Friese in der Shiva gewidmeten Höhle I sind stark verwittert. Bis auf einen Teilbereich an der linken Veranda-Seite sind Einzelheiten der Figurenreihen kaum noch zu erkennen.
Die Höhlen II und III wurden dem Gott Vishnu geweiht. Trotzdem geben sich GANA die Ehre. Sie sind also Diener zweier Herren. Die offene Veranda zum Höhlen-Tempel II ist über eine mittig gelegene Treppe zu erreichen. Die vorderen Wandflächen der Veranda sind mit GANA-Bildfriesen belegt. Auf jeglichen anderen Bildschmuck wurde verzichtet. Jeweils vierzehn GANA tummeln sich. Je länger man ihrem Treiben folgt, desto karnevalesker mutet ihr Reigen an. Die GANA-Truppen an Höhle II scheinen von der Hand eines Bildhauers zu stammen. Zu ähnlich sind sich die Gestalten, als dass sie von verschiedener Hand aus dem Felsen geschlagen wurden.
Die Höhle III in Badami (Foto 10, 11) ist die größte der vier Höhlen, die, es sei nochmals erwähnt, dem Gott Vishnu dediziert wurde. Die Breite wird mit beachtlichen 21m angegeben, folglich messen die Wände der Veranda (mukha mandapa) wenigstens 9m, entsprechend lang auch die Bildbänder. Dafür hat sich der Bildhauer eine neue Art der Bildfries-Gestaltung einfallen lassen. Rechtecke, in denen jeweils zwei GANA gezeigt werden, gliedern die Überlänge des Bildbandes auf. Nur noch paarweise treten die GANA in Erscheinung. Welch eine Herausforderung: 34 ungleiche GANA-Paare zu erfinden. Zwei weitere Paare finden sich noch seitlich am Felsvorsprung eingearbeitet, (rechts im Bild). Erfindungsreichtum und Vorstellungskraft müssen den Bildhauer ausgezeichnet haben.
Auch in AIHOLE, PATTADAKAL und MAHAKUTA begaben wir uns auf Spurensuche, um weiteren dieser wackeren Gesellen zu begegnen. Wir wurden nur bedingt fündig. Tempelbauten sind in den drei kleinen Siedlungen in Vielzahl vorhanden, doch die GANA fühlen sich wohl eher an düsteren und abgelegenen Orten wohl. Nur vereinzelt wurden wir ihrer ansichtig. Vereint in langen Reihen traten die dickleibigen Burschen in keinem der prachtvollen Chalukya-Tempel mehr auf.
Jeder der fünf Musiker ist in einen eigenen Rahmen gefasst. Senkrechte Blütenleisten bilden die Trennpfeiler. Die Besetzung der Kapelle scheint vorgegeben. Die Instrumentalisten gleichen den Musikern, die auch in Badami fröhlich aufspielen. Blasinstrumente und Trommeln vereinigen sich zur Standardbesetzung. Noch heute wird klassische indische Musik mit Rohrblattinstrumenten und Tabla aufgeführt. An der Instrumentierung hat sich in Jahrhunderten nichts verändert.
Zur eindeutigen Identifizierung der GANA können nicht in jedem Fall stichhaltige Beweise erbracht werden. In manchen Bildfolgen und Einzelbildern sehen die Yaksha den GANA auffallend ähnlich. Manche Darstellungen bringen beide Gruppierungen in wechselseitige Zusammenhänge. Wo die einen unterwegs sind, treten die anderen meist auch in Erscheinung. Ob GANA, Yaksha oder sonstige halbgöttliche Wesen die Bildwerke bevölkern, lässt sich meist nur aus der bilderreichen Gesamtkonzeption eines Tempels ablesen. Jeder besetzt seinen Platz. In den Himmeln herrscht eine strenge Hierarchie, die sich kunstvoll vielgestaltig im Schmuckwerk der Tempel niederschlug. Bildanhang: Gana in Badami
Die linke Körperhälfte (im Bild rechts) verweist auf Shiva (Muschelhorn und Wurfscheibe), ihm zur Seite steht seine Frau Parvati. Die rechte Körperhälfte (im Bild links) zeigt den Gott Vishnu, ihm zur Seite ein GANA. Auf den seltenen Fall, das sich ein Zwerg=Gana im Lichtschein (s)eines Gottes zur Schau stellt, muss in dieser Abhandlung verwiesen werden. Der zu Shiva aufblickende GANA scheint beim Publikum eine herausgehobene Bevorzugung zu genießen, Bauch und Brust sind blank gegriffen. (Die Vermutung muss erlaubt sein: Vielleicht ist anstatt eines GANA der vermenschlichte Ganesha im Bild platziert worden?)
Die indische Internet-Seite http://www.art-and-archaeology.com/india/aihole/dur13.html spricht übrigens in der Bilderläuterung zum Harihara-Standbild vom "dwarf Gana" und erläutert in einem link: "A dwarf-like, auspicious nature-spirit that is often found decorating the temples and shrines of India and Southeast Asia. In Hinduism, the ganas are servants of Shiva (the name of Shiva's son, the elephant god Ganesha, means "Lord Of The Ganas.") In Buddhism, the ganas are servants of Kubera, the god of wealth."
Übersetzung: Ein zwergartiger, verheißungsvoller Naturgeist, der häufig die Tempel und Schreine Indiens und Südostasiens schmückt. Im Hinduismus sind die Ganas Diener von Shiva (der Name von Shivas Sohn, dem Elefantengott Ganesha, bedeutet "Herr der Ganas"). Im Buddhismus sind die Ganas Diener von Kubera, dem Gott des Reichtums.
Weitere Einzelheiten zu den GANA finden sich auf den S. 222-225 in »Benares Stadt des Lichts« von Diana L. Eck, erschienen als Insel-Taschenbuch 3171 im Insel Verlag 2006
|
Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher acht Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
Kategorien
All
Der Blog enthält sowohl Erlebnis-Reiseberichte als auch reine Orts- und Tempel-Beschreibungen, siehe Kategorien "Persönliches" und "Sachliches" in der Liste von Tags oben, sowie eingestreute Beiträge zu anderen Reiseländern und Themen.
Die Fotos in den Blog-Artikeln werden durch Anklicken vergrößert. sortiert nach Erscheinungsdatum:
ARTIKEL
Prasat Leak Neang Leak Neang bei Pre Rup Tempel bei Beng Mealea Prasat Banteay Ampil Prasat Chaw Srei Vibol Rong Damrei und Phnea Kol Tempelmauern in Kambodscha Namenlose Tempel Angkor Thoms Trapeang Roun Tempel Stupas in Kambodscha Spean Thma Prasat Sanlong Prasat To Stupas in Süd-Indien Inmitten von Göttern 1 Inmitten von Göttern 2 Inmitten von Göttern 3 Inmitten von Göttern 4 Inmitten von Göttern 5 Inmitten von Göttern 6 Inmitten von Göttern 7 Inmitten von Göttern 8 Inmitten von Göttern 9 Inmitten von Göttern 10 Inmitten von Göttern 11 Inmitten von Göttern 12 Jainismus Jali Gesinnungswandel zweier Könige Lintel - Spezial Prasat Kravan Unbekannte Tempel in Siem Reap Unbekannte Tempel in Roluos Tempel im Umfeld des Bakong Prasat Trapeang Kaek Daun Troung Tempel Gargoyle (Wasserspeier) Prasat Preah Pithu Wasserbecken in Angkor Thom Preah Khan Brücken der Khmer Prasat Ta Muon Dharmasala - Vahnigriha Angkor Wat - Spezial Prasat Ta Prohm Banteay Kdei Tempel Spurensuche in Angkor Thom Wat Chedei bei Siem Reap Klöster in Siem Reap Geisterhäuser Museen in Siem Reap Museen in Kambodscha Banteay Kbal Chen Tempel Prasat Chanseyma Tomnob Anlong Kravil Tempel Banteay Samre Banteay Toap Tempel Kasen Tempel Banteay Chhmar Satellitentempel Löwen in Kambodscha Löwen in Indien Löwen in Myanmar Löwen in Indonesien Löwen in Sri Lanka Khmer-Bronzen in Mandalay Seima-Steine Stufen Akroterion Empfehlenswerte Bücher Trav Tempel Phnom Kampot Tempel Reangsai & Chamreang Tempel Wat Banteay Srei Tempel Prasat Totung Thngai Rundweg um den Phnom Bakheng Berg-Tempel Rund um den West Baray Pram Tempel & Char Leu Tempel Scheintüren Scheinfenster Stupas in Myanmar Stuckaturen in Bagan 1 Stuckaturen in Bagan 2 Stuckaturen in Bagan 3 Stuckaturen in Bagan 4 Stuckaturen in Bagan 5 Holzarchitektur in Myanmar 1 Holzarchitektur in Myanmar 2 Holzarchitektur in Myanmar 3 Tempel in Sale (Saley) Thiri Muni Pagoda in Sale Fenster in Bagan Fenstersäulen in Angkor Wanddekorationen Stelenhäuser in Angkor Prasat Kok Pongro Prasat Ta Keo Fundstücke in Angkor Thom Beatocello Artikel Nr. 100 Kala resp. Kirtimukha Buddha-Statuen in Angkor Thom Prasat Suor Prat & Khleangs Elefantenterrasse Spezial Tier-Reliefs am Baphuon Tempel Tier-Reliefs am Bayon Tempel Khmer zur See Bauabläufe Vidyadharis Apsara: Tänzerin oder Göttin Apsara Spezial Dvarapala Teil I Dvarapala Teil II Dvarapala Teil III Purnagatha Teil I Purnagatha Teil II Purnagatha Teil III Hamsa Vishnu in Angkor Sapta Matrika Trimurti in Angkor Wassertiere in Angkor Elefanten in Kambodscha Prasat Kouk Nokor Prasat Banteay Prei Nokor Prasat Banteay Khchorng Prasat Chrung Stuckaturen an Khmer-Tempeln Roluos Spezial Türsäulen 1 Türsäulen 2 Basen Kapitelle Boundary Bibliotheken Bayon Bibliotheken Bayon Spezial Unterwegs im Abseits 1 Unterwegs im Abseits 2 Unterwegs im Abseits 3 Unterwegs im Abseits 4 Unterwegs im Abseits 5 Leben am Fluss Reamker-Epos Tuol Sleng und Wat Thmei War Memorial Siem Reap Jean Commaille Saptarishi - die Sieben Weisen Hiranyakashipu und Narasimha Krishna Govardhana Balaha und Uchchaihshravas Sri Lanka Reise 2019 Teil 1 Sri Lanka Reise 2019 Teil 2 Sri Lanka Reise 2019 Teil 3 Sri Lanka Reise 2019 Teil 4 Sri Lanka Reise 2019 Teil 5 Sri Lanka Reise 2019 Teil 6 Sri Lanka Reise 2019 Teil 7 Mihintale Sri Pada - Buddhapada Ungewöhnliche Reliefs Seltene Götter-Reliefss Sugriva und Valin Prasat Kansaeng TK 2 bei Beng Mealea Prasat Chrei Prasat Kong Phluk Toab Chey Thom / Toan Chey Tauch Ta En Tempel Pram Tempel (Trapeang Chhun) Prasat Kuk Troap Pram Tempel Koh Ker Sambor Prei Kuk (Teil 1) Sambor Prei Kuk (Teil 2) Fliegende Paläste Kbal Spean Bauernhäuser Preah Phnom Tempel Kat Kdei Tempel und mehr Baset Tempel Prasat Cheang Thom Prasat Rorng Ramong Götterstatuen im Angkor Wat Spuren der Intoleranz Unbekannte Tempel in Siem Reap 2 Yoni & Lingam Banteay Srei (Tempel ohne Namen) Kok Singh Tempel Prasat Ta Tnur Ergänzung: Baset Tempel Prasat Prei Prasat Bay Kaek Tempel Prasat Kongbong Alter Weg nach Roluos Neuentdeckungen in Roluos 1 Neuentdeckungen in Roluos 2 Neuentdeckungen in Roluos 3 Neuentdeckungen in Roluos 4 Neuentdeckungen in Roluos 5 Bilderbogen 2 als 200ster Artikel Phnom Chisor Trotz Corona in Kambodscha 1 Trotz Corona in Kambodscha 2 Trotz Corona in Kambodscha 3 Trotz Corona in Kambodscha 4 Bayon Tempel Spezial 1 Bayon Tempel Spezial 2 Prasat Top West Spezial Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 1 Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 2 Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 3 Hayagriva Indrajit Krishna & Kaliya Vishnu allgegenwartig Die verlorene Sammlung (The Lost Collection) Srah Srang Yeay Pow Tempel Ta Prohm (Tonle Bati) Tempel Prasat Neang Khmau Phnom Bayang Tempel Phnom Bayang Nebentempel Prei Tempel Spezial Banteay Prei Spezial Krol Ko Spezial Prasat Tonle Snguot Phnom Da Angkor Borei Museum Prei Khmeng Stil Kala Preah Norodom Sihanouk Museum Krol Romeas & Kral Romeas Preah Khan versus Banteay Kdei Frömmigkeit versus Glaube Khmer Halsschmuck Spean Toap & Prasat Prohm Kal Dachlandschaften in Angkor Eindrücke vom Tag Bilderbögen Zentral-Vietnam Da Nang Marmorberge Da Nang Da Nang Halbinsel Son Tra Da Nang Museum Cham Sculpture Cham-Skulpturen: Vishnu & Shiva Cham Tempel in Vietnam Thap Phu Dien Thap Bang An Thap Khuong My Thap Chien Dan Thap Chien Dan - Museum Thap Dong Duong My Son (Teil 1) My Son (Teil 2) My Son (Teil 3) My Son (Teil 4) My Son (Teil 5) Cham Phong Lee Makaras der Cham Kala in Vietnam Hue - Verbotene Stadt Incense Burner Sepulkralkultur in Vietnam I Sepulkralkultur in Vietnam II Sepulkralkultur in Vietnam III Sepulkralkultur in Vietnam IV Hoi An Cao Dai Tempel in Hoi An Glocken in Vietnam Museum of Da Nang Skulpturen in Da Nang Musik und Tanz der Cham Henri Parmentier West Mebon Tempel 2022 Mebon Tempel Banteay Chhmar Phnom Sampov Garuda gegen Naga Naga-Chakra Mucalinda versus Naga Provincial Museum Battambang Tempel in der Region Damdek Preah Khan Spezial Teil 1 Preah Khan Spezial Teil 2 Preah Khan Spezial Teil 3 Preah Khan Spezial Teil 4 Preah Khan Spezial Teil 5 Preah Khan Spezial Teil 6 Kna Phtoul Tempel Phnom Komnop Pagoda Neak Buos Tempel Prasat Kuk Bros & Prasat Kuk Srei Phnom Chhgok Cave Tempel Preah Theat Kvav Region Beng Mealea alle Artikel alphabetisch sortiert:
A - Z
100ster Blog-Artikel 200ster Blog-Artikel Airavata in Indien und Angkor Akroterion Alter Weg nach Roluos Angkor Borei Museum Angkor Conservation Angkor National Museum Angkor Thom Buddha-Statuen Angkor Thom Fundstücke Angkor Thom Spurensuche Angkor Thoms namenlose Tempel Angkor Thoms Wasserbecken Angkors Tempelmauern Angkor Wat - Spezial Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 1 Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 2 Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 3 Apsara: Tänzerin oder Göttin Apsara Spezial Apsaras Artikel Nr. 100 Ashoka und Jayavarman VII Außentempel Banteay Chhmar Bagans Fenster Bagan Stuckaturen 1 Bagan Stuckaturen 2 Bagan Stuckaturen 3 Bagan Stuckaturen 4 Bagan Stuckaturen 5 Bagan Stupas Bakheng Rundweg Balaha und Uchchaihshravas Banteay Ampil Banteay Chhma Mebon Banteay Chhmar Satellitentempel Banteay Kbal Chen Tempel Banteay Khyang Banteay Meanchey Museum Banteay Kdei Banteay Kdei versus Preah Khan Bauernhäuser Banteay Prei Nokor Banteay Prei Spezial Banteay Samre Banteay Sra Banteay Srei (Tempel ohne Namen) Banteay Toap Tempel Bakong-Umfeld Baphuon Tempel Tier-Reliefs Basen Baset Tempel Baset Tempel - Ergänzung Battambang Museum Battambang Verlorene Sammlung Bauabläufe Bay Kaek Tempel Bayon Bibliotheken Bayon Spezial Bayon Tempel Spezial 1 Bayon Tempel Spezial 2 Bayon Tempel Boots-Reliefs Bayon Tempel Tier-Reliefs Beatocello Beng Mealea Region Beng Mealea Umgebung Berg-Tempel Bibliotheken Bilderbögen Zentral-Vietnam Blogeintrag Nr. 100 Blogeintrag Nr. 200 Boots-Reliefs am Bayon Tempel Borobudur Löwenskulpturen Boundary Brücke Spean Thma Brücken der Khmer Bücher-Empfehlungen Buddha Pada Buddha-Statuen in Angkor Thom Cao Dai Tempel in Hoi An Cham Phong Lee Cham-Skulpturen: Vishnu & Shiva Cham Musik und Tanz Cham Tempel in Vietnam Chamreang Tempel Char Leu Tempel Chaw Srei Vibol Chedei-Lintel Commaille, Jean Damdek Region Tempel Da Nang Da Nang Halbinsel Son Tra Da Nang Marmorberge Da Nang Museum Da Nang Museum Cham Sculpture Da Nang Skulpturen Dachlandschaften in Angkor Daun Troung Tempel Devata oder Apsara Devatas Dharmasala - Vahnigriha Dvarapala Teil I Dvarapala Teil II Dvarapala Teil III Eindrücke vom Tag Elefanten in Kambodscha Elefantenterrasse Spezial Empfehlenswerte Bücher Ergänzung: Baset Tempel Fenster in Bagan Fenster indischer Tempel Fenstersäulen in Angkor Fliegende Paläste Frömmigkeit versus Glaube Fundstücke in Angkor Thom Gajalakshmi Gana-Darstellungen in Indien Ganesha Gargoyle der Khmer-Tempel Garuda gegen Naga Garuda und andere Vahanas Geisterhäuser Gesinnungswandel zweier Könige Glocken in Vietnam Götterstatuen im Angkor Wat Göttinnen der Hindus Halsschmuck Hamsa Hayagriva Henri Parmentier Hiranyakashipu und Narasimha Höhlentempel auf dem Dekkhan Hoi An Holzarchitektur in Myanmar 1 Holzarchitektur in Myanmar 2 Holzarchitektur in Myanmar 3 Hospital-Kapelle Ta Muon Hue - Verbotene Stadt Incense Burner Indra in Indien und Kambodscha Indra Lintel Indrajit Indische Göttinnen Indische Höhlentempel-Stupas Indische Löwenskulpturen Jainismus Jali Javanische Löwenskulpturen Jayavarman VII und Ashoka Jean Commaille Jubiläum Blog-Artikel Nr. 100 Kailash-Darstellungen Kala Kala - Lintel Spezial Kala in Vietnam Kala resp. Kirtimukha Kambodschas Löwenskulpturen Kampong Thom Museum Kapitelle Karttikeya und andere Vahanas Kasen Tempel Kat Kdei Tempel und mehr Kbal Chen Tempel Kbal Spean Khleangs & Prasat Suor Prat Khmer-Bronzen in Mandalay Khmer Halsschmuck Khmer zur See Kinnari Kirtimukha Klöster in Siem Reap Kna Phtoul Tempel Koh Ker Koh Ker Tempelmauern Kok Singh Tempel Kouk Nokor Tempel Kouk Tempel Kok Pongro Kravan Krishna & Kaliya Krishna Govardhana Krol Ko Spezial Krol Romeas & Kral Romeas Lakshmi in der asiatischen Kunst Leak Neang (Phnom Bok) Leak Neang (Pre Rup) Leben am Fluss Lingam & Yoni Lintel Literatur-Empfehlungen Lolei - Restaurierungs-Stand Lost Collection Löwen in Indien Löwen in Indonesien Löwen in Kambodscha Löwen in Myanmar Löwen in Sri Lanka Makaras der Cham Mandalays Khmer-Bronzen Marmorberge Da Nang Mebon Tempel Banteay Chhmar Mihintale Mucalinda versus Naga Museen in Kambodscha Museen in Siem Reap Museum of Da Nang Musik und Tanz der Cham My Son (Teil 1) My Son (Teil 2) My Son (Teil 3) My Son (Teil 4) My Son (Teil 5) Myanmars Holzarchitektur 1 Myanmars Holzarchitektur 2 Myanmars Holzarchitektur 3 Myanmars Löwenskulpturen Myanmar Stupas Mythos vom Milchozean Naga Naga-Chakra Namenlose Tempel am Bayon Nandi und andere Vahanas Narasimha und Hiranyakahipu Nationalmuseum in Phnom Penh Neak Buos Tempel Nebentempel Banteay Chhmar Neuentdeckungen in Roluos 1 Neuentdeckungen in Roluos 2 Neuentdeckungen in Roluos 3 Neuentdeckungen in Roluos 4 Neuentdeckungen in Roluos 5 Nokor Bachey Tempel Norodom Sihanouk Museum Pachisi Spiel Parmentier, Henri Phnea Kol Phnom Bakheng Phnom Bayang Tempel Phnom Bayang Nebentempel Phnom Bok Phnom Chhgok Cave Tempel Phnom Chisor Phnom Da Phnom Kampot Tempel Phnom Komnop Pagoda Phnom Krom Phnom Penh Bootsfahrt Phnom Sampov Prambanan Löwenfiguren Pram Tempel Pram Tempel bei Kralanh Pram Tempel (Trapeang Chhun) Prasat Andet bei Beng Mealea Prasat Banteay Ampil Prasat Banteay Khchorng Prasat Banteay Prei Nokor Prasat bei Beng Mealea Prasat Chanseyma Prasat Chaw Srei Vibol Prasat Cheang Thom Prasat Chrei Prasat Chrung Prasat Kandal Doeum Prasat Kansaeng Prasat Kas Hos Prasat Khla Krahoem Prasat Khnat Prasat Kok Pongro Prasat Kong Phluk Prasat Kongbong Prasat Kouk Chak Prasat Kouk Nokor Prasat Kravan Prasat Kuk Bros & Prasat Kuk Srei Prasat Kuk Troap Prasat Leak Neang Prasat Neang Khmau Prasat Olok Prasat Patri Prasat Phra Keo Prasat Preah Pithu Prasat Prei am Airport Prasat Prei Prasat Prasat Prohm Kal & Spean Toap Prasat Rorng Ramong Prasat Rorng Ramong am Bakheng Prasat Salvien Mean Prasat Sanlong Prasat Suor Prat & Khleangs Prasat Ta Keo Prasat Ta Muon Prasat Ta Noreay Prasat Ta Prohm Prasat Ta Tnur Prasat To Prasat Tonle Snguot Prasat Top West Spezial Prasat Totung Thngai Prasat Trapeang Kaek Prasat Trapeang Roupou Preah Ang Sang Tuk Preah Khan Tempelmauern Preah Khan Spezial Teil 1 Preah Khan Spezial Teil 2 Preah Khan Spezial Teil 3 Preah Khan Spezial Teil 4 Preah Khan Spezial Teil 5 Preah Khan Spezial Teil 6 Preah Khan versus Banteay Kdei Preah Norodom Sihanouk Museum Preah Phnom Tempel Preah Pithu Preah Theat Kvav Preah Tis Brücke Prei Khmeng Stil Prei Tempel Spezial Provincial Museum Battambang Purnagatha Teil I Purnagatha Teil II Purnagatha Teil III Quirlen des Milchozeans Reamker-Epos Reangsei Tempel Region Beng Mealea Reisebericht 2019 Teil 1 Reisebericht 2019 Teil 2 Reisebericht 2019 Teil 3 Reisebericht 2019 Teil 4 Reisebericht 2019 Teil 5 Reliefs am Baphuon Tempel Richner, Beat Rishis - die Sieben Weisen Roluos - Alter Weg Roluos - Neuentdeckungen 1 Roluos - Neuentdeckungen 2 Roluos - Neuentdeckungen 3 Roluos - Neuentdeckungen 4 Roluos - Neuentdeckungen 5 Roluos Spezial Roluos-Tempel um den Bakong Roluos' unbekannte Tempel Rong Damrei Brücke Rong Damrei Tempel Ruinen in Angkor Thom Rund um den West Baray Rundweg um den Phnom Bakheng Sale (Saley) in Myanmar Sales Thiri Muni Pagoda Sambor Prei Kuk (Teil 1) Sambor Prei Kuk (Teil 2) Sambor Prei Kuk Tempelmauern Sapta Matrika Saptarishi - die Sieben Weisen Satellitentempel Banteay Chhmar Scheinfenster Scheintüren Seima-Steine Seltene Götter-Reliefs Sepulkralkultur in Vietnam I Sepulkralkultur in Vietnam II Sepulkralkultur in Vietnam III Sepulkralkultur in Vietnam IV Shiva-Skulpturen Shiva und Parvati Siem Reaps Klöster Siem Reaps Museen Siem Reaps unbekannte Tempel Sihanouk Angkor Museum Skulpturen in Da Nang Spielende Götter in Indien Spean Beong Ampil Spean Memay Spean Tameas Spean Thma Spean Thmor Bay Krien Spean Toap & Prasat Prohm Kal Spuren der Intoleranz Spurensuche in Angkor Thom Srah Srang Sri Pada - Buddhapada Sri Lanka Reise 2019 Teil 1 Sri Lanka Reise 2019 Teil 2 Sri Lanka Reise 2019 Teil 3 Sri Lanka Reise 2019 Teil 4 Sri Lanka Reise 2019 Teil 5 Sri Lanka Reise 2019 Teil 6 Sri Lanka Reise 2019 Teil 7 Sri Lankas Löwenskulpturen Götterstatuen im Angkor Wat Statuen in Angkor Thom Stelenhäuser in Angkor Stuckaturen an Khmer-Tempeln Stuckaturen in Bagan 1 Stuckaturen in Bagan 2 Stuckaturen in Bagan 3 Stuckaturen in Bagan 4 Stuckaturen in Bagan 5 Stufen Stupas in Kambodscha Stupas in Myanmar Stupas in Süd-Indien Sugriva und Valin Svay Leu Pagoda Ta Aok Brücke Ta En Tempel Ta Keo Ta Kou Tor Ta Loek Tor Ta Muon Hospital-Tempel Ta Pech Tor Ta Prohm Ta Prohm (Tonle Bati) Tempel Tempel in der Region Damdek Ta Prohm von Banteay Chhmar Tani Ceramic Museum Tanz und Musik der Cham Tempel bei Beng Melea Tempel im Umfeld des Bakong Tempel in Sale (Saley) Tempelmauern der Khmer Tempelmauern von Preah Khan Tepkaosa Snay Terrasse der Efanten Spezial Thap Phu Dien Thap Bang An Thap Khuong My Thap Chien Dan Thap Chien Dan - Museum Thap Dong Duong Thiri Muni Pagoda in Sale Thorani Tier-Reliefs am Baphuon Tempel Tier-Reliefs am Bayon Tempel TK 2 bei Beng Mealea Toab Chey Thom / Toan Chey Tauch Tomnob Anlong Kravil Tempel Totung Thngai Trapeang Chong Trapeang Roun Tempel Trav Tempel Trimurti in Angkor Trotz Corona in Kambodscha 1 Trotz Corona in Kambodscha 2 Trotz Corona in Kambodscha 3 Trotz Corona in Kambodscha 4 Tuol Sleng und Wat Thmei Türsäulen 1 Türsäulen 2 Türsäulen Basen Türwächter Dvarapala Teil I Türwächter Dvarapala Teil II Türwächter Dvarapala Teil III Uchchaihshravas und Balaha Unbekannte Roluos-Tempel Unbekannte Siem-Reap-Tempel Unbekannte Siem-Reap-Tempel 2 Ungewöhnliche Reliefs Unterwegs im Abseits 1 Unterwegs im Abseits 2 Unterwegs im Abseits 3 Unterwegs im Abseits 4 Vahanas Vahnigriha - Dharmasala Valin und Sugriva Verlorene Sammlung Vidyadharis Vidyadharis und Apsaras Vishnu allgegenwartig Vishnu in Angkor Vishnu-Skulpturen Wanddekorationen Wasserbecken in Angkor Thom Wasserspeier der Khmer-Tempel Wassertiere in Angkor Wat Athvear Glaubenspraxis Wat Banteay Srei Tempel Wat Chedei Wat Kesararam Wat Po Veal in Battambang Wat Preah Ang San Tuk Wat Preah Knok Wat Preah Ngok Wat Thmei und Tuol Sleng Wats in Siem Reap West Baray Rundfahrt West Mebon Tempel 2022 Yama Yasovarman I. Yeay Pow Tempel Yoni & Lingam Zentral-Vietnam Bilderbögen zusätzliche Stichwörter folgen... Archive
May 2024
|