Ohne Abstriche vorweg: LÖWEN und INDIEN gehören zueinander. Eine in den Herzen (in den Seelen) der Inder gehegte ideelle Verbindungskette, die sich vom Großreich des König Ashoka bis zur heutigen Republik Indien spannt, ist niemals gerissen. Am 26.1.1950, dem Tag der Ausrufung der Unabhängigkeit Indiens, wurde das Löwen-Staatswappen für Indien gültig. Nicht zufällig übernahm die Regierung die Säulen-Kapitelle des König Ashoka unverändert: vier stehende Löwen auf dem Rad der Lehre, welches wiederum auf einer Lotos-Glocke lagert. Der Schriftzug »Allein die Wahrheit siegt« steht für die Unerschütterlichkeit der Demokratie. Welch ein Wappen, welch eine Verpflichtung! Die Baumeister früher buddhistischer Höhlentempel in Süd-Indien bedienten sich der vom König Ashoka im 3. vorchristlichen Jahrhundert kreierten Vorlagen. Die Kapitelle der Säulen, an denen er seine Verordnungen dem Volk kundtat, schienen das verbindliche Muster zu sein. Die Verwendung ist eine Referenz an den König und an den vom König geforderten Staatsglauben: den Buddhismus. Der etwa 10km von Lonavala entfernte Höhlentempel-Komplex von Karla (Karli) zählt zu den ältesten buddhistischen Tempeln Süd-Indiens. Angenommen wird eine Entstehungszeit vom 2. Jahrhundert vor Chr. bis zum 5. Jahrhundert nach Chr. In diesem Zeitraum wurde auch die berühmte Chaitya, die große Versammlungshalle (Höhle 8) in den Fels geschlagen. Von den zwei Säulen, die dem offenen Korridor (Mandapa) vorgestellt waren, hat sich nur eine erhalten. Das Kapitell dieser Säule kann die stilistischen Vorgaben der Königs-Säulen nicht verleugnen: vier Löwen auf einer Plattform, darunter die Lotos-Glocke. Zu dieser Zeit standen im indischen Großreich gewiss noch viele der Ashoka-Säulen. Den Menschen waren diese Säulen mit den eindrucksvollen Kapitellen vertraut, was wunder, dass sich Baumeister großzügig an den Mustern bedienten. Die wiederholte Verwendung stilistischer Eigenheiten an Bauwerken steigerte ihren Wiedererkennungswert und sicherte die Aufmerksamkeit des Publikums. Die etwa 20 Höhlen von Pandava in der Nähe von Nashik wurden in markante Felsrücken des Deccan-Plateaus getrieben. Die Quellen zur Entstehungsgeschichte sind trübe, will heißen wenig aussagekräftig, geschätzt wird ein Zeitraum zwischen dem 1. Jahrhundert vor Chr. bis etwa ins 5. Jahrhundert nach Chr. Klassische Ashoka-Löwen-Kapitelle sind an den Pandava-Höhlen nicht mehr geschlagen worden. Vor mehreren großen Hallen (etwa Höhle 10) finden sich Löwen-Kapitelle im neuen Stil. Die verschiedenen Tier-Kapitelle sind zweigeteilt. Die Tiere der Außenseite werden von Menschen geritten. Angeblich wären hier die Stifter (Sponsoren) verewigt worden. Die Innenseiten der Kapitelle zeigen Tiere ohne Menschen. Nicht alle Tierfiguren zeichnen sich durch naturgetreue Wiedergabe aus. Die Wirkung einiger Kapitelle muss als unbeholfen, regelrecht naiv bezeichnet werden. Viele Wände der Pandava-Höhlen sind mit Reliefs dekoriert, wobei die Bildinhalte wenig variieren, sich jedoch die Qualität der künstlerischen Ausführung unterscheidet. Als häufige Wiederholung ist der Buddha-Löwenthron zu registrieren. Das senkrecht gezeigte Rad der Lehre (Dharmachakra) wird von Gläubigen oft berührt. Die neben dem Rad der Lehre hockenden Löwen mit den viel zu großen Köpfen zählen gewiss nicht zu den prächtigsten Exemplaren ihrer Gattung. Blicken wir auf eine Lehrlingsarbeit? Hatte der Bildhauer je einen Löwen gesehen? Doch eine Pose sollten sich Betrachter einprägen: die erhobene Pranke, dieses Detail, wird noch mehrfach ins Blickfeld geraten. Die Höhlen von Elephanta auf der östlich von Mumbai gelegenen Elephanta Insel (Elephanta Island) zählen zum Weltkulturerbe. Die Kunstwerke der hinduistischen Tempel widmen sich vorrangig der Shiva-Verehrung. Die Bildwerke in den Höhlen von Elephanta verdienen durchweg das Prädikat: einmalig. Der rechts vor dem Ost-Schrein der Haupthöhle stehende Wächter-Löwe wirkt naturgetreuer als die ungünstig getroffenen Löwen der Pandava Caves. Wiederum beachtenswert ist die erhobene Pranke. Was diese Geste zu bedeuten hat, ob sich gar religiöse Konnotationen hinter dieser Haltung verbergen, entzieht sich der Kenntnis des Autors. Allansichtige vollplastische Löwen-Statuen, also Raum-Plastiken, sind in Süd-Indien eher selten anzutreffen. Die Hauptattraktion der Ellora Höhlen ist zweifellos der Kailasa Tempel. Die recht weit ausgedehnte Höhlenanlage gliedert sich in hinduistische, buddhistische und jainistische Höhlen. In den buddhistischen Höhlen finden sich Buddha-Löwenthrone in sehr unterschiedlicher Ausführung. Es besteht kein Zweifel, hier waren verschiedene Bildhauer zu verschiedenen Zeiten am Werk. Zu sehen sind Löwen in Flach- bzw. Halbrelieftechnik. An einem Thron sind die Löwen sogar doppelt präsent, als Relief und als vollplastische Figur. Die folgenden zwei Bilder sind absolut untypisch für den Kailasa Tempel. Zu entdecken und zu bestaunen sind seltsame Löwen in einem kleinen düsteren Tempelraum im östlichen Außenbereich des Tempels. In keinem anderen Raum fanden sich ähnliche Mischwesen mit Menschengesichtern und Löwenmähnen, die auf Hufen unterwegs sind. Die als Verbindungselemente zwischen den Eckpfeilern (Eck-Kapitellen) und der Raumdecke dienenden ungewöhnlichen Wesen sollten wohl böse Geister und/oder unliebsame Besucher abschrecken. Welche religiösen Gründe die Anwesenheit dieser Mensch-Löwen in dem kleinen Tempelraum rechtfertigen, lässt sich nur schwerlich klären. Auffallend ist immerhin die dominante Betonung der Männlichkeit. Im hinduistischen Götter-Pantheon besaß Vishnu die Fähigkeit sich in einen Mensch-Löwen zu verwandeln. In seiner vierten Inkarnation, erscheint Vishnu als Narasimha (Menschlöwe). Es ist sehr unwahrscheinlich, dass in dem dunklen Raum an einem völlig untypischen Platz unter der Decke dem Gott Vishnu Tribut gezollt werden sollte. Kunstgeschichtlich sind derartige Mensch-Löwen-Wesen in mehreren frühen Kulturen der Menschheitsgeschichte nachzuweisen. Im Regelfall werden diese Wesen als SPHINX bezeichnet. Der/die berühmteste und größte Sphinx lagert seit über 4500 Jahren (viereinhalbtausend!) im Wüstensand von Gizeh. (Die mangelhafte Qualität der Sphinx-Fotos belegt die ungünstigen Lichtverhältnisse im Raum.) Es fällt nicht leicht, eine der wunderbaren Ajanta-Höhlen als definitiv schönste Höhle auszuzeichnen. Jede der Höhlen scheint die Pracht der vorherigen noch übertreffen zu wollen. In die künstlerischen Ausgestaltungen der Ajanta-Höhlen flossen wertvolle Erfahrungen, die in vorherigen oder zeitgleich errichteten Bauwerken gewonnen wurden. Nebenbei: die Höhlenkomplexe von Ellora und Ajanta stehen ebenfalls auf der Weltkulturerbe-Liste. Buddha-Löwenthrone sind schon einige vorgestellt worden, doch die in Ajanta vorgeführte Ikonographie entlieh konkrete Bildinhalte aus den Überlieferungen, die sich auf Buddhas Leben beziehen. Buddha soll seine erste Predigt im Gazellenhain von Benares=Varanasi (Nord-Indien) gehalten haben. Gazellen und fünf Asketen sollen seine Zuhörer gewesen sein. Fortan erscheinen an den Sockeln der Löwen-Throne noch zwei Gazellen, die sich neben dem Rad der Lehre niedergelassen haben. Dieses Motiv wird noch immer als Bekrönung von Tempeln oder Tempeltoren verwendet und kann an alten und neuen buddhistischen Tempeln in aller Welt nachgewiesen werden. Im indischen Bundesstaat Karnataka können hunderte Tempelanlagen besichtigt werden. Egal ob man in Pattadakal, Badami oder Aihole unterwegs ist, Tempel gibt es wahrhaftig in Hülle und Fülle zu besichtigen, doch nach Löwen vor und in Tempeln wird man vergeblich Ausschau halten. Nandi, der heilige Stier, ist präsent. Der im Außenbereich des Aihole Museums gezeigte Löwe unbekannter Herkunft mutet im Umfeld hinduistischer Tempel und Götter seltsam verloren an. Die sittsam brav und friedfertig liegende Vollplastik dieses Löwen aus Sandstein wird kaum je als Tempelwächter gedient haben. Das verbindende Glied zwischen dem Aihole-Löwen und dem Löwenkampf aus Balligavi (Prine of Wales Museum in Mumbai) könnte ein Tempelrelief von Belur sein. Wird vom König Sala gesprochen, ist kein König, sondern ein mythischer Krieger gemeint, der den Kampf gegen einen Tiger bestand. Der legendäre Sala (manche sehen in ihm den Gründer des Hoysala-Reiches) könnte einer aus der Dynastie der Hoysala gewesen sein, zweifellos war er ein leidenschaftlicher Jäger. Die wunderbar heldenhafte Szene vom Chennakesava Tempel in Belur wurde zum Emblem der Macht der Hoysala. Jeder Betrachter mag entscheiden, ob er einen Löwen oder einen Tiger erkennt. Wie auch immer, die (optische) Verwandtschaft der Löwen von Aihole, Balligavi und Belur ist nicht ohne stichhaltige Argumente von der Hand zu weisen. Die Belur-Kampfszene ähnelt stark der Balligavi-Kampfszene. Aus rechtlichen Gründen kann das Belur-Foto nicht gezeigt, aber mit einem Link darf auf den englischsprachigen Artikel und das Foto verwiesen werden: https://en.wikipedia.org/wiki/Hoysala_Empire#/media/File:Hoysala_emblem.JPG Die Encyclopaedia Britannica zeigt im Hoysala-Artikel das gleiche Foto der Belur-Kampfszene: https://cdn.britannica.com/86/143386-050-D8D62DE8/Sala-tiger-sculpture-Hoysala-Chennakesava-Temple-Karnataka.jpg Das im Chhatrapati Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalaya, dem ehemaligen Prince of Wales Museum of Western India in Mumbai ausgestellte Dolorit-Relief zeigt Sala im Kampf gegen einen Löwen. Die Museumsbeschriftung des Kunstwerks bezeichnet Sala als einen König, doch der erste historisch nachgewiesene Hoysala-König hieß Vinayaditya, er regierte von 1047-1098. Das auf das Jahr 1070 datierte Relief stammt aus dem Tripurantaka Tempel Balligavi (Karnataka) und wäre demnach in der Regierungszeit dieses Königs gefertigt worden. Die sehr bewegte Kampfszene ist an Dynamik und Detailreichtum kaum zu übertreffen. Spannung und Dramatik werden einerseits durch Verkleinerungen der Nebenfiguren (Pferd und Elefant) und andererseits durch überdimensionierte Vergrößerung des Löwen hervorgerufen. Salas Schild kann nur die Pranke des Löwen abwehren. Im annähernd richtigen Größenverhältnis sind Jagdhunde und Mensch (Sala) getroffen. Die herrlich stilisierte Pflanzenwelt liefert nicht nur einen kunstvollen Rahmen für die Szene, sondern zeichnet auch den Schauplatz des Kampfes: im Wald findet der legendäre Kampf statt. Dieses herausragende Werk eines unbekannten Meisters soll den Löwen-Exkurs beschließen.
Die Inder von heute blicken zuversichtlich voraus, sie blicken auch mit berechtigtem Stolz zurück und blicken nicht zuletzt immer und immer wieder auf die Löwen ihres Königs Ashoka, die einst Stärke, Macht, Vernunft und Friedfertigkeit symbolisierten. Hinweis: Mehr zum König Ashoka kann im Artikel GESINNUNGSWANDEL ZWEIER KÖNIGE in diesem Blog nachgelesen werden. Foto: Das historische Foto des Ashoka-Kapitells von Vincent Arthur Smith wurde dem Internet als gemeinfreies Foto entlehnt. Fotos: Günter Schönlein Autor: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones
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Touristen, die von Phnom Penh nach Siem Reap reisen, nehmen meistens einen geplanten Umweg in Kauf, weil eine Unterbrechung in Sambor Prei Kuk vorgesehen ist. Dort werden ihnen (zeitbedingt im Schnelldurchlauf) drei Tempelkomplexe gezeigt. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Prasat Tao gewidmet, denn hier stehen auf zwei Stufenwangen Löwen, die es in dieser Ausprägung nur in Sambor Prei Kuk zu bewundern gibt. Der östlich ausgerichtete Tao Tempel steht als einzelner Ziegel-Prasat im Zentrum eines ummauerten Areals. Einzig am Ost-Tor haben sich zwei Löwen erhalten. Die anderen ehemals vor den Schein-Toren positionierten Löwen sind verloren gegangen. Das Vorhandensein von Wächterlöwen schließt die gleichzeitige Anwesenheit von Dvarapalas (männliche Tempelwächter in Menschengestalt) nicht aus. Dvarapalas sind meist direkt neben den Toren als freistehende Statuen oder auf Pilastern zu finden. Am Prasat Tao erfüllen einzig die Löwen die Wächterfunktion. Ihr äußeres Antlitz und ihre Haltung sind in Kambodscha einmalig. Auffällig ist die ringelgelockte Mähne. Die eigenwillige hockende Haltung – nicht sitzend, nicht stehend – gilt auch als Spezifikum der Sambor Prei Kuk-Löwen. Der bis zum Kopf hochgezogene, auf dem Rückgrat liegende Schwanz ist ebenfalls beispielgebend für die Fortentwicklung der Löwenstatuen in Kambodscha. Hinweis: Zwei leider arg mitgenommene Löwen-Statuen, die eventuell aus Sambor Prei Kuk stammen könnten, werden im Kampong Thom Museum gezeigt. Wächterlöwen an Eingängen zu Tempeln aufzustellen, ist eine weit verbreitete Tradition, die sich mit ungezählten Bildbeispielen aus vielen asiatischen Ländern, etwa Indien, Indonesien, Laos, Vietnam, Myanmar und nicht zuletzt Kambodscha, belegen ließe. Schon im alten Indien, um ein frühes Beispiel anzuführen, krönten jeweils vier Löwen mit gelockter Mähne die Edikt-Säulen des König Ashoka. Der in diesem Blog abrufbare Artikel Gesinnungswandel zweier Herrscher gibt nähere Auskünfte über den König Ashoka und zeigt ein Foto eines Löwenkapitells. Die grenzüberschreitende Ausbreitung des Buddhismus in Asien sorgte nicht zuletzt auch für stilistische Übernahmen bzw. Adaptionen von Bauwerken und deren Einzelelementen. Nachdem die Sambor Prei Kuk-Löwen vorgestellt wurden, soll sich die kurz gefasste Betrachtung der stilistischen Weiterentwicklung der Löwenstatuen in Kambodscha widmen. Weit über tausend Jahre umfasst die Zeitspanne der kunstgeschichtlichen Periode, die im Jahr 616 mit Sambor Prei Kuk beginnt und in modernen kambodschanischen Klöstern endet bzw. sich fortsetzt. Aus der Übergangszeit der Prei Khmeng Periode (635 – 700), wenn man will der Vor-Angkor-Periode, in der die Tempel Prasat Ak Yum, Prasat Khnat und Prasat Prei Khmeng errichtet wurden, sind keine Löwenstatuen nachweisbar. – Um einer logisch strukturierten Chronologie zu folgen, müssen jetzt die Löwen der Roluos-Gruppe ins Blickfeld gerückt werden. Wird die Roluos-Gruppe erwähnt, sind immer die drei Haupt-Tempel: Preah Ko, Bakong und Lolei gemeint. Der Lolei Tempel (893 eingeweiht) steht auf einer zweistufigen quadratischen Plattform. Vier Zugänge führen hinauf zum Tempel. Es ist sehr wahrscheinlich, dass an den Stufenwangen, die zum Tempel führen, Wächterlöwen gestanden haben. Möglicherweise sind zwei der vormals sechzehn Löwen (vier pro Aufgang) gerettet worden, denn zwei Löwen, die eventuell die Plattform von Lolei bewacht haben könnten, flankieren jetzt den Eingang der modernen Tempelhalle des Wat Lolei. Eindeutiger ist die Situation am Preah Ko Tempel. Sechs Löwen, je zwei pro Stufenaufgang, bewachen den Tempel. Aufmerksame Beobachter werden die Dvarapalas an den Vorderfronten der Stufenwangen erkennen, somit ist die Bewachung des im Jahr 880 geweihten Shiva-Heiligtums doppelt abgesichert. Der während der Regierungszeit des Königs Indravarman des I. errichtete Preah Ko Tempel wurde samt seinen epochalen Neuerungen maßstabgebend für zukünftige Tempelbauten im Angkor-Gebiet. Die Kunstwissenschaft prägte den Terminus vom Preah Ko Stil. Erstmals wurde eine Tempelanlage von mehreren Mauerringen und einem breiten Wassergraben umgeben. Der Zutritt erfolgte durch gemauerte Gopurams. Nebengebäude (Bibliotheken und Feuerhäuser) komplettierten das Ensemble. Der Vergleich zwischen den Sambor Prei Kuk-Löwen und den Preah Ko-Löwen zeigt erhebliche Unterschiede und Veränderungen. Das Erscheinungsbild ist ein völlig anderes: die Körperhaltung wirkt gedrungener, der Kopf ist höher erhoben, die Füße stehen näher beieinander. Das Katzenhafte findet mehr Ausdruck, der aufrechten Haltung kann ein majestätisch-herrischer Habitus nicht abgesprochen werden. Der Kopf wirkt klobiger, das Maul ist eckiger und weniger weit geöffnet. Die Mähne ist geglättet, verschwunden sind die Ringellocken. Vor dem Preah Ko Tempel scheint eine andere Rasse die Wacht zu halten. Zur Ehrenrettung der Bildhauer sei erwähnt, dass weder die Bildhauer von Sambor Prei Kuk noch vom Roluos-Gebiet einen echten Löwen gesehen haben konnten. In Kambodscha lebten niemals Löwen. Wer von den Bildhauern war schon weitgereist? Wir dürfen nicht vergessen, die Bildhauer waren Handwerker, die bestenfalls von Baustelle zu Baustelle unterwegs waren oder ihre Produkte in der Werkstatt fertigten. Lebendige Vorlagen gab es nicht. Die fünfstufige Pyramide des Bakong Tempel (eingeweiht 881) ist über vier Treppen zugänglich. An jedem der Treppenabsätze hielten Löwen die Wacht. Nicht alle Treppenwangen sind heute noch mit Löwen besetzt. Die meisten Löwen haben sich am Ost-Aufgang erhalten. Allein für diesen Tempel wurden vierzig Löwen-Statuen benötigt. Der Löwen-Typus ähnelt stark dem Preah Ko-Muster. Vermessungen der Statuen würden vermutlich nur geringe Abweichungen ergeben. Die Anfertigung gleichwertiger Einzelexemplare muss schon recht perfekt gewesen und sicher von nur einer Werkstatt ausgeführt worden sein. Besonders augenfällig an den Löwenstatuen und auch im oberen Tempelbereich des Bakong ist die Verletzlichkeit des Sandsteins zu beobachten. So hart der Stein ist, die Jahrhunderte, die Wetterläufe und nicht zuletzt die Umweltbelastungen setzen dem Material arg zu. Anbei sei noch erwähnt, dass die Eckpunkte der drei unteren Terrassen von mächtigen Elefanten besetzt sind, die nicht minder angegriffen und betroffen sind. Im Ostbereich des Bakong Tempels befinden sich mehrere kleine Tempelbauten. Die aus Sandstein und Ziegeln errichteten Tempel stehen auf niedrigen mehrfach gestuften Sandstein-Sockeln und an den Stufen finden sich kleinere Löwenstatuen, die in der Statur den größeren Löwen gleichen. Der riesige Bakong Tempel wird von einem breiten Wassergraben und einer umlaufenden Mauer umschlossen. Eine Straße verläuft um dieses rechteckige Areal. An diese Straße grenzen Gärten und Grundstücke der Anwohner. Etwa zwanzig kleine Tempel sind in diesem Außengebiet zu finden. Nur an einem dieser Tempel sind der Größe des kleinen Tempels angepasste, nur in Fragmenten erhaltene Löwen-Statuen nachzuweisen. Dieser Tempel ist leicht zu finden, er kann kaum übersehen werden. Der Tempel liegt direkt gegenüber vom West-Ausgang des Bakong Tempel. Eine nähere Besichtigung lohnt allemal, denn nur wenige der zwanzig Tempel befinden sich in solch eindrucksvollen, aussagekräftigen Zustand. Zwei spezielle Artikel in diesem Blog ergänzen die Ausführungen zu den Tempeln im Roluos-Gebiet und zu den Tempeln im Außenbereich des Bakong: Unbekannte Tempel in Roluos Tempel im Umfeld des Bakong Mehrere wichtige Tempelbauten sind dem Minister, Architekten und Baumeister Kavindrarimathana zu verdanken. Auf Betreiben des Königs Rajendravarman II. ließ Kavindrarimathana die Tempel East Mebon, Pre Rup, Bat Chum, Kutisvara, Baksei Chamkrong und Srah Srang (Wasserbecken) erbauen. – Am Kutisvara Tempel sitzen keine Löwen zur Wacht und am Bat Chum Tempel finden sich nur zwei Löwen an der Treppe zum Mittelprasat. Der Östliche Mebon Tempel, ehemals eine Insel, wurde im Jahr 952 eingeweiht. Sechzehn Löwenpaare zierten ursprünglich die Stufenwangen. Nur wenige haben überlebt. Erhalten geblieben sind einige Exemplare im oberen Tempelbereich, jener Ebene, die aus Sandstein gebaut wurde. Im Gegensatz zu den Bakong-Löwen wirken die Mebon-Löwen noch gestreckter, noch schlanker, der Kopf ist noch weiter zurückgeworfen. Der Rücken wölbt sich noch mehr zum Hohlkreuz. Das Hinterteil berührt fast die Sockelplatte, mit der die Löwen fest verbunden sind. Die Mebon-Löwen stehen auf einem größeren, geschmückten Sockel. Die Verbindung zwischen Sockel und Löwenstatue ist durch die Jahrhunderte unverändert geblieben, stets bilden die vier Füße des Löwen das Bindeglied zum Sockel. Das Gesamtgewicht ruht demnach auf vier Beinen (Säulen). An der Unterseite der Sockelplatte befand sich stets ein angepasster viereckiger Zapfen, der als Anker in einer entsprechenden Aufnahme diente, im Falle des Mebon in den größeren geschmückten Sockeln. Die Größe der Blöcke, resp. der Sockelplatten, war gleichzeitig die Vorgabe für die Größe der Löwen. Wurden zwei Dutzend Löwenstatuen benötigt, mussten zunächst mindestens vierundzwanzig in Länge, Breite und Höhe gleiche Sandsteinblöcke gebrochen werden. Kein Löwe überragt in seiner körperlichen Ausdehnung die Grundplatte. Über die Werkzeuge und Hilfsmittel zur Bearbeitung der Steinblöcke ist nichts bekannt. Im Gegensatz zu den gemauerten, verputzten und bemalten Tempel-Löwen in Bagan (Burma) sind in Kambodscha sämtliche Löwen aus Sandstein gefertigt worden. Aus Kostengründen werden an neu errichteten Pagoden in Kambodscha Löwenstatuen aus Zementmischungen gegossen und bemalt. Sandstein ist wertvoll und teuer geworden, auch im Billiglohnland Kambodscha. Die Bildreihe verdeutlicht die künstlerische Veränderung der Löwen-Darstellung innerhalb eines relativ geringen Zeitraumes. Unverändert geblieben ist allen Löwenstatuen die sitzende Haltung. Am Baksei Chamkrong Tempel, einem Ziegel-Prasat, der auf einem Pyramidensockel errichtet wurde, sind außer am leider nur noch rudimentär erhaltenen Ost-Gopuram keine Löwen auszumachen, obwohl mit großer Wahrscheinlichkeit die Stufenabsätze der vier steilen Aufgänge mit Löwen besetzt waren. Auch alle anderen im Umfeld des Phnom Bakheng gelegenen Tempel weisen keine Löwen auf. Am Phnom Bakheng sind die Stufenaufgänge zum Bakheng Tempel jeweils von zwei großen Löwen bewacht. Die Ausmaße dieser Löwen werden (nach Wissensstand des Autors) nirgends im Angkor-Gebiet übertroffen. Geschätzte 2,50m hoch sind die Löwenstatuen. Außer am Süd-Aufgang, der wohl nie fertiggestellt wurde, haben sich an den Aufgängen West, Nord und Ost alle monumentalen Löwen-Statuen erhalten. Leider sehen die meisten Touristen nur die Löwen am Ost-Aufgang, weil die Besucher dort abgesetzt werden und den Aufstieg zum Tempel auf einem neu geebneten Weg in Angriff nehmen. Zum Prasat Bei, der nördlich des Phnom Bakheng liegt, gelangen viele Besucher. Nach nur wenigen Schritten weiter westwärts stießen sie auf die Löwen am Nord-Aufgang. Der Artikel RUNDWEG UM DEN PHNOM BAKHENG in diesem Blog wird weitere Informationen und Fotos zu diesem Thema liefern. Die Stufenaufgänge (Treppenabsätze) zum oberen Prasat des Phnom Bakheng Tempels sind beidseitig mit Löwenstatuen gesäumt. Der Erhaltungszustand dieser Löwen ist sehr unterschiedlich. Der etwas nach oben gerichtete Kopf mit der betont erhobenen Nase unterscheidet diese Löwen von den Löwen an den Berg-Zugängen. Seit einigen Jahren dürfen die Stufenaufgänge nicht mehr benutzt werden, eine Behelfstreppe aus Holz führt auf die obere Pyramidenebene. Beidseitig dieser Treppe sind die Löwen nicht zu übersehen. Die Restaurierung des Phnom Bakheng wird sich noch einige Jahre hinziehen. Ob auch fehlende Löwen durch Replikate ersetzt werden, ist nicht bekannt. Am Pre Rup Tempel fallen die aus Sandstein gefertigten Löwenkopf-Wasserspeier auf. Die im zehnten Jahrhundert erbaute, am Westufer des Wasserreservoirs Srah Srang gelegene Anlegestelle wird nur von zwei Löwen bewacht, die in Richtung Wasserbecken schauen. Der Typus der Löwen entspricht den Löwen des Phnom Bakheng Tempels. Die Terrasse, ebenfalls Srah Srang genannt, wurde später überbaut und entspricht dem Bayon-Stil. Naga-Balustraden ergänzen das Ensemble. Srah Srang bildet ein Ensemble mit dem Banteay Kdei Tempel. Der Steg in seiner jetzigen Gestaltung geht auf Jayavarman VII. zurück. Diese Bauweise gilt vielen Wissenschaftlern als Muster für weitere, nicht erhaltene Landungsstege an Wasserbecken und Barays im Angkor-Gebiet. Der Banteay Kdei Tempel zieht sich linear ausgerichtet auf der Achse, die an Srah Srang beginnt, von Ost nach West. Im östlichen und im westlichen Eingangs/Ausgangsbereich sind die zu Jayavarman des VII. bevorzugten und beliebten Zugänge (Plattformen) vor den Gopuram erbaut worden. Diese werden von Löwen und Nagas bewacht. Diese Vereinigung beider Kraftpotentiale muss die damals favorisierte Schutzmacht gewesen sein. Am Gopuram selbst wachten die obligatorischen Dvarapalas. Die vier sehr steilen Aufgänge, die zum Phimeanakas Tempel (Königspalast-Areal) hinaufführen, wurden von jeweils sechs Löwen bewacht. Der Phimeanakas Tempel gilt in jeder Angkor Thom-Besichtigungsrunde als Programmpunkt. Eine ebenerdige Umrundung des Tempels rückt alle noch vorhandenen Löwen in den Fokus der Betrachtung. Der Phnom Krom Tempel im Süden von Siem Reap ist sehenswert, seine Sockel-Löwen sind es nicht. Ehemals zwölf Löwen bewachten die kurzen Aufgänge zu den auf einem gemeinsamen Sockel errichteten drei Prasat. Am Ta Prohm Tempel finden sich erstaunlich wenige Löwen, lediglich an der Terrasse zum Ost-Gopuram sind einzelne Exemplare zu sehen, die allerdings zu den Ausnahme-Löwen zu zählen sind. Das erhobene breite Hinterteil scheint eine verspätete Reminiszenz an die Sambor Prei Kuk-Löwen zu sein. Die aufrechte Haltung mit zurück gezogenem Haupt gleicht vielen vorgestellten Typen, doch die Mähne ist anders geflochten und neu ist die angedeutete Beinbehaarung, die als Girlande kunstvoll gearbeitet ist. Der auf dem Rücken liegende Schwanz fehlt. Welche Lösung die Bildhauer für den Schwanz parat hatten, lässt sich an den erhaltenen Exemplaren nicht erkennen. Wurden die Schwänze der East Mebon-Löwen noch bis zum Kopf hochgezogen, so schienen bei den Banteay Samre-Löwen und den Ta Prohm-Löwen vielleicht kurze Stummelschwänze Bevorzugung zu genießen. Besonderer Wert wurde auf die Ausprägung von Kopf und Maulpartie gelegt, die nach außen ragenden Eckzähne im Oberkiefer sind markant. Zum krönenden Abschluss müssen noch die Löwen in den Hauptattraktionen im Angkor-Gebiet ins rechte Licht gerückt werden. Tatsächlich ist die animalische Ausbeute am Bayon Tempel und im Angkor Wat mit Verlaub gesagt ernüchternd. Die zwei Groß-Tempel warten mit Devatas, Reliefs und Lokeshvara-Köpfen auf. Löwen sind nur in den Außenbereichen beider Tempel zu finden. Sechs Löwen bewachen den West-Zugang zum Angkor Wat. Die noch auf dem »Festland« stehenden Löwen unterscheiden sich im Typus von den Löwen im Innenbereich des Angkor Wat. Eine ziemlich gedrungene Rasse behütet den Außenbereich, eine andere, hochaufgeschossene Rasse erfüllt die Wächterfunktion im Tempelbereich. Dem rechten Löwen am West-Steg ist, wie allen anderen Löwen im Angkor Wat, die Restaurierung anzusehen. Der aufmerksame Betrachter meint, eine leichte seitliche Drehung des Kopfes zu erkennen. Falls hier nicht die Restauratoren nachgeholfen haben, wäre das eine Neuerung, um nicht zu sagen ein Sonderfall. Im Regelfall schauen sämtliche Löwen im Angkor-Gebiet geradeaus nach vorn. Hinter dem opulenten West-Gopuram setzt sich in Form eines langen von Naga-Balustraden gesäumten Weges der Zugang ins Angkor Wat fort. Erst am Eingang in den Tempel halten wieder Löwen die Wacht. Ob die hochbeinig, gereckten, stark verschlankten Löwen dem hoch aufragenden Tempelbau bewusst angepasst wurden oder ob nur eine andere Werkstatt für die Produktion zuständig war, lässt sich wohl kaum noch ergründen. Alle Löwen im Angkor Wat sind wenig ansehnlich. Der Zahn der Zeit hat mächtig an ihnen genagt. Ohne Restaurierungsmaßnahmen wären die meisten der Löwen nicht mehr standfähig. Fast alle Köpfe sind zerstört. Die Vielzahl der Löwen im Angkor Wat hinterlassen einen traurigen Gesamteindruck. Ähnlich sekundär und ähnlich angegriffen wie im Angkor Wat und dennoch vorhanden sind einige Löwen im Außenbereich des Bayon. Die Löwen werden kaum wahrgenommen. Die Gesichter-Türme dominieren das Erscheinungsbild des Bayon. Innerhalb dieser kurzen Betrachtung, die einen Aspekt kunstgeschichtlicher Entwicklung beleuchtet, können unmöglich sämtliche Löwenstatuen in Kambodscha vorgestellt werden. Das Hauptaugenmerk muss auf die Tempel-Löwen im Angkor-Gebiet gerichtet bleiben, dennoch sollen einige wichtige Tempel außerhalb von Angkor gestreift werden. Viele Touristen kommen nach Beng Mealea und Koh Ker, manche reisen nach Beanteay Chhmar. Seltener werden die Tempel Preah Vihear und Prasat Bakan (Prasat Preah Khan in Kampong Svay) besucht. Wenden wir uns kurz den weiter von Angkor entfernt gelegenen Tempelanlagen zu. So groß und prachtvoll der Beng Mealea Tempel gestaltet war, eine vollständig erhaltene Löwenstatue kann im Jetztzustand nicht nachgewiesen werden. Sämtliche Merkmale, die einen großen Angkor-Tempel auszeichnen, sind in Beng Mealea leicht auszumachen, doch nach Löwen zu suchen, ist ein vergebliches Unterfangen. Nur spärliche Fragmente belegen Löwenstatuen. Lediglich am einige Kilometer weiter östlich gelegenen Kong Phlouk Tempel finden sich noch zwei am Ort verbliebene Löwen. Ihre Statur weist eindeutig die Angkor-Provenienz aus. Sehr beachtlich ist die handwerklich aufwendige Aushöhlung zwischen Rücken und Schwanz. Die etwa zwei Dutzend Tempel, die am Rundweg des Koh Ker-Gebietes liegen, bieten erstaunlich wenige Löwenstatuen. Lediglich drei Beispiele sollen für weitere stehen. Die wenigen Löwenstatuen in Koh Ker fallen nur geübten Löwenjägern in den Blick. Unübersehbar sind die Löwen am Prasat Thom, weil der vorgegebene Besichtigungspfad direkt auf sie zuführt. Nur vereinzelte Löwenstatuen finden sich in der riesigen Anlage des Bergtempels Preah Vihear. Ein Exemplar steht am Treppenaufgang, der am östlichen Berghang zum ersten Gopuram führt. Der zweite Löwe bewacht einen kleineren Treppenaufgang im inneren Bereich. Auf dem Plateau des Berges wurde der Haupttempel erbaut, dort sind keine Löwen vorhanden. Die riesige Tempelanlage Prasat Bakan (Prasat Preah Khan in Kampong Svay) ist absolut sehenswert, doch Löwen sind dort nicht zu finden. Ob die Löwenstatuen, falls es im Prasat Bakan je welche gab, geraubt oder zerstört worden sind, konnte nicht ergründet werden. Im Banteay Chhmar Tempel und in seinen zwölf Satelliten-Tempeln ist durchweg Staunen angesagt. Viel gibt es zu sehen, doch Löwen sind rar. Der kopflose Löwe bestätigt auf den ersten Blick den bekannten Typus mit Beinverzierungen aus dem Ta Prohm Tempel in Angkor, jedoch der zweite Blick sieht den auf dem Rücken liegenden Schwanz, somit eine Mischform. Nachdem die Ära der ruhmreichen Khmer-Königsdynastien in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts ein Ende fand und Kambodscha in den nächsten vierhundert Jahren in Abhängigkeit zu Thailand und Vietnam geriet, wurde die eigenständige kulturelle Entfaltung unterbrochen. Die jüngere Geschichte des Landes kann nicht mit drei Sätzen beschrieben werden. Die erst seit 1998 wieder erlangte Unabhängigkeit und der Wiederaufbau einer Monarchie in Kambodscha sichert den Menschen eine richtungsweisende und zukunftsträchtige Lebensgrundlage. Die heutigen Khmer sind sich ihres kulturellen Erbes und den daraus erwachsenden Verpflichtungen bewusst geworden. Der Großteil des Volkes fühlt sich dem Buddhismus verpflichtet. Überall im Land werden neue Klöster erbaut. Ein Boom, der nur noch vom Wohnungs- und Hotelbau übertroffen wird. In vielen der modernen Klosteranlagen finden sich unverkennbar tradierte Stilelemente aus Khmer-Tempeln. Immer noch Wert legen die heutigen Khmer auf Naga-Balustraden, die den Vihara (Tempelhalle) schützend umgeben. Auch Löwen üben weiterhin ihre Schutzfunktion aus, sie bewachen die Tempelzugänge. Allerdings hat sich ihr Aussehen stark verändert. Der außenstehende Betrachter erblickt teilweise seltsame Fantasiewesen. Mit den vertrauten Khmer-Löwen haben die modernen Tempel-Löwen nur noch wenig Ähnlichkeit. Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones Fotos: Günter Schönlein, Vanessa Jones & Birgit Schönlein
Lage: Phnom Penh, Stadtmitte, 13. Straße, in Nachbarschaft zum Königspalast.
Die aktuellen Öffnungszeiten und Eintrittspreise sind der Internetseite des Museums zu entnehmen. Für das NATIONAL MUSEUM OF CAMBODIA in Phnom Penh muss die Werbetrommel nicht gerührt werden. Unter den Museen in Kambodscha muss das National Museum of Cambodia als Kleinod betrachtet werden. Es ist nicht nur der Stolz der Stadt und eine viel besuchte Touristenattraktion, es gilt den Kambodschanern schlechthin als National-Heiligtum. Über dieses Museum identifizieren sich die heutigen Khmer. Das Museum ist ihr Wahrzeichen und steht damit gleichrangig neben dem Angkor Wat. In diesem Museum werden der Welt die Hinterlassenschaften der KHMER in allen Facetten vorgeführt.
In den Sälen werden neben erstklassigen Statuen auch Lintels, Säulen und andere Sandstein-Relikte präsentiert. Reichhaltiger ist kein Museum in Kambodscha bestückt. Das Museum wurde übrigens von den französischen Besatzern erbaut. Die Grundsteinlegung fand im August 1917 statt und im April 1920 wurde das Museum offiziell eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Während der Herrschaft der Roten Khmer (1975 – 1979) blieb das Haus verschlossen und verwahrloste. Die Sammlungen überstanden ziemlich schadlos die düsteren Jahre des Terrors. In den achtziger Jahren wurden die Sammlungen neu geordnet und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Um den unglaublichen Wert der Schätze des Museums zu erkennen und zu würdigen, sind mehrfache Besichtigungsdurchgänge zu empfehlen. Kunstliebhabern ist Genuss garantiert.
Sehens- und lesenswert ist der viersprachig gestaltete Katalog im A4-Format Masterpieces of the National Museum of Cambodia An Introduction to the Collection. Copyright 2006, 2012 by Friends of Khmer Culture, Inc. PO Box 164, Norfolk, CT 06058-0164, USA ISBN: 978-99950-836-0-1
Das Fragment einer Kolossalstatue des Gottes Vishnu (Anantashayin) aus dem West Mebon Tempel, der auf einer Insel im West Baray im Angkor-Gebiet erbaut wurde, ist ein herausragendes Beispiel der Kunstfertigkeit der Khmer im Umgang mit Bronze. Kleine und mittelgroße Skulpturen aus Bronze haben sich vielfach erhalten, jedoch Monumentalstatuen sind äußerst selten. Anhand der erhaltenen Teile der Skulptur haben Wissenschaftler die Größe des auf der Weltenschlange Ananta liegenden Vishnu (häufig wird nur vom reclining Vishnu gesprochen) errechnet. Die komplette Skulptur maß einst mehr als 6m in der Länge und gilt mit diesem Ausmaß als eine der größten Bronze-Skulpturen die jemals in Südostasien in dieser Zeit (2. Hälfte 11. Jh.) geschaffen wurden.
Buch-Tipp: Ein wichtiges Nachschlagewerk zur Sammlung des National Museums of Cambodia ist ein opulenter Ausstellungskatalog der Bundeskunsthalle in Bonn. Einmalig, wahrscheinlich letztmalig, wurden die Schätze des National Museums Phnom Penh und anderer Museen Kambodschas in ungeahnter Überfülle nach Europa verliehen. Im Jahr 2007 wurde in Bonn, Berlin und Zürich die hervorragende Ausstellung ANGKOR GÖTTLICHES ERBE KAMBODSCHAS gezeigt. Aus diesem Anlass erschien der mit erstklassigen Fotos ausgestattete, schwergewichtige Katalog (395 Seiten, registriert als ISBN 978-3-7913-6086-7) im PRESTEL VERLAG München Berlin London New York.
TEPKAOSA SNAY ARCHAEOLOGICAL SITE
Lage und Zufahrt: Das Museum liegt 80km von Siem Reap entfernt, auf der NR6 durchgängig nordwestlich fahren, das Museum liegt in Blicknähe nördlich der NR 6
Tepkaosa Snay meint keinen Tempel. Tepkaosa Snay bezeichnet ein kleines archäologisches Museum, wohl auch deshalb der Zusatz Archaeological Site. Zwei ältere Männer lagen im Schatten des Hauses, ruhten sich aus. Einer von beiden hütete die Schlüssel und schloss auf, der andere öffnete Türen und Fenster. Licht und Luft strömten in den Ausstellungsraum. So ist wohl jedem seine Aufgabe zugewiesen. Nun weiß so ziemlich jeder, wie menschliche Skelette aussehen, aber Schmuck aus frühen Khmer-Zeiten ist nicht überall zu sehen und Khmer-Töpferwaren kennt man bestenfalls aus amerikanischen Büchern. In solchen Büchern werden meistens Prachtstücke abgebildet. Im Tepkaosa Snay wird Gebrauchskeramik gezeigt. (Die Schmuckstücke unter Glas durften nicht fotografiert werden.)
Die fachliche Inkompetenz der beiden Männer und die fast naive Präsentation der Objekte wirkten eher rührend, als dass sie zu verwerfen wären. – Einzig der Wille zählt. Es wird versucht, die Relikte aus glanzvollen Khmer-Zeiten, die in dieser Region ausgegraben wurden, zu bewahren. Die Investitionsmittel sind gewiss nur geringfügig, desto mehr verwundern der gediegene Zweckbau und der benachbarte Schrein und die Versammlungshalle bzw. Gebetshalle. Inwieweit die Sammlungen des Museums von wissenschaftlich ausgebildetem Personal betreut und ausgewertet werden bzw. ob überhaupt Forschungsarbeit stattfindet, war im Museum nicht zu erkunden.
Der obligatorische Banyan-Baum wächst auf dem (vielleicht historischen?) Gelände prachtvoll. Vielleicht wachsen auch die Sammlungen. Ausgrabungen in Kambodscha haben bislang immer wertvolle Relikte ans Licht gefördert. Der Eintritt in das kleine Museum ist frei. Spenden sind höchst willkommen. Das Museum hätte mehr Beachtung und Publikum verdient. Wer die NR6 Richtung Nordwest benutzen muss und in Richtung Sisophon unterwegs ist, dem sei ein kurzer Stopp am kleinen Tepkaosa Snay Museum empfohlen. BANTEAY MEANCHEY PROVINCIAL MUSEUM in Sisophon
Zufahrt und Lage: Das Museum liegt 105 km von Siem Reap entfernt, zu benutzen ist die NR6 in nordwestlicher Richtung.
Öffnungszeiten: unverbindliche Angaben. Fotografieren ist erlaubt. Sisophon (gesprochen Sisoponn) ist von Siem Reap problemlos mit dem Auto zu erreichen. Mitten in der Stadt ist ein schöner Park angelegt, dort befindet sich in zentraler Lage das Banteay Meanchey Provincial Museum Sisophon, eine Außenstelle des National Museums in Phnom Penh. Trotz vorgegebener Öffnungszeiten bleibt das Museum wohl meist verschlossen. Auf irgendeinen Menschen trifft man in der Nähe des Museums, der registriert und vermeldet per Mobiltelefon die Anwesenheit interessierter Besucher und bald erscheint der Herr der Schlüssel, um die gesicherten Pforten und Gitter zu öffnen. Eine Dauerbesetzung von morgens bis abends scheint nicht vonnöten, nur selten verirren sich Touristen nach Sisophon, noch seltener wohl ins Provincial Museum. Eher unterbricht man in Sisophon die Fahrt auf einen Kaffee im westlich orientierten Ambiente der modernen Bar TALK2COFFEE. Geordnet und zweisprachig (Khmer/Englisch) beschrieben sind sämtliche Objekte gut sichtbar präsentiert. Gezeigt werden Lintels, Säulen, Akroterien, Finials, Yonis, Lingams und Statuen aus verschiedenen Khmer-Epochen, kurzum: begehrte Stücke aus Sandstein. Leider ist das Platzangebot beschränkt und die Kapazität an Ausstellungsfläche schon vollständig ausgelastet. Größere Objekte müssen schon unter dem Vordach im Außenbereich des Museums abgestellt werden. Ein Anbau oder ein zweiter Museumstrakt wird zukünftig notwendig sein.
Episode: Der mit passenden Schlüsseln ausgestattete, gut gekleidete junge Mann (sicher der amtierende Museumsleiter) schien anfänglich unsere Begeisterung für die Kunstobjekte zu verstehen, wunderte sich aber wenig später doch, über den einen Menschen, der sich verrenkte und verbog oder auf Knien am Boden kroch, um die passenden Perspektiven für möglichst verzerrungsfreie Lintel-Fotos zu suchen. Einen solchen Typ hatte er wohl noch nicht in seinem heiligen Hallen erlebt. Während ich fotografierte, spürte ich, fotografiert zu werden. Zur Verabschiedung mussten sich Sopheak und ich noch für ein Erinnerungsfoto zur Schau stellen. Nun werde ich wohl, gottlob namenlos, im Facebook oder sonstigen sogenannten social medien als crazy tourist umherirren. Dieses Opfer musste ich zwangsläufig bringen. Der Gewinn war weitaus hochwertiger. Ich hatte erstens für mein Foto-Archiv den Bestand des Museums digital festgeschrieben und zweitens gewährte mir, was einer Auszeichnung gleichkam, der junge Museumsangestellte sogar noch einen Einblick in das Depot des Museums, einen vergitterten Raum, in dem sich Teile von Statuen, Lintel, Akroterien und sonstige Steinfragmente türmten. Meine Begeisterung schien ihn angesteckt zu hoben, so konnte er wenigsten heute einmal alle Schlüssel drehen.
Vor etlichen Jahren muss viel Geld für Museumsbauten in Kambodscha zur Verfügung gestanden haben, denn in fast allen Landesteilen wurden kleinere und größere Museen gebaut. Manche der Regionalmuseen gleichen sich sogar äußerlich. Vermutlich war geplant, für jeden Verwaltungsbezirk des Landes jeweils ein zuständiges Regionalmuseum zu bauen, was beispielsweise in den Regionen Kampong Thom, Battambang, Takeo, Kampot, Prei Veng und Svay Rieng verwirklicht wurde. KAMPONG THOM MUSEUM in Kampong Thom
Zufahrt und Lage: Entfernung von Siem Reap 145km, das Museum liegt direkt an der NR 6
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 7 – 16 Uhr, Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Fotografieren ist erlaubt.
Das im Jahr 2010 eröffnete kleine Museum ist mit vielseitigen Exponaten aus der Region mehr als nur vollgestellt. Weitere Sammlungsobjekte stehen im Hof unter einer Überdachung (im Foto rechts). Hier im Außenbereich finden auch die Restaurierungsarbeiten statt. Vor dem Haus links und rechts neben den Stufen sind zwei Löwen aus Sambor Prei Kuk aufgestellt. Weitere Relikte aus der Sambor Prei Kuk-Region sind in der Sammlung im Haus zu bewundern. Wer Lintel aus der Vor-Angkor-Periode sehen möchte, muss dieses Museum besuchen.
BATTAMBANG PROVINCIAL MUSEUM in Battambang
Zufahrt und Lage: von Siem Reap auf der NR 6 & NR 5 165km bis Battambang fahren, das Museum liegt an der Rd No 1 und südlich der Street 125 in Flussnähe
Öffnungszeiten: Angaben zum neuen Museum sind dem Internet zu entnehmen.
Das Foto zeigt das alte Museums-Gebäude. Unmittelbar links daneben wurde ein neues Museums-Gebäude gebaut, welches inzwischen (wahrscheinlich Anfang 2019) eröffnet wurde. Die Ausstellungsflächen im alten Battambang Provincial Museum zogen sich um einen quadratischen Innenhof herum. Hier wurde aufgestellt, was nur irgendwie hineinpasste. Der Platzmangel war nicht zu übersehen. Es bleibt zu hoffen, dass das neue Museum mit größerem Raumangebot bessere Möglichkeiten einer zeitgemäßen Präsentation bietet. Zum Jahreswechsel 2017/2018 befanden sich die Ausstellungen sozusagen "work in progress". Fotos im Internet aus dem Jahr 2019 zeigen die Ausstellungen im neuen Gebäude. Allein der Anblick dieser Fotos lässt Freude aufkommen.
Die Qualität der gezeigten Objekte (der Autor verfügt nur über Kenntnisse des Bestandes vom alten Museum) ist über jeden Zweifel erhaben. Berechtigte Zweifel hinterließen nur die mangelhaften bzw. nicht vorhandenen Beschriftungen der Kunstwerke.
Inwieweit nach Bezug und Einrichtung des neuen Museums der alte Museums-Bau noch für Ausstellungen oder als Magazin genutzt werden wird, ist aktuell nicht bekannt. Eine zweckdienliche Nutzung gleich welcher Art wäre unbedingt anzuraten. So wäre zum Beispiel ein Schau-Depot durchaus vorstellbar. Die Schätze würden nicht in der Verborgenheit schlummern.
Hinweis: In Battambang kann (unter Vorbehalt) im Wat Po Veal das Klostermuseum besichtigt werden. Die Geschichte dieses Museums ist traurig. Was die Mönche über viele Jahre hin gesichert und bewahrt hatten, wurde von den rücksichtlosen Schergen der Roten Khmer geraubt und/oder zerstört. Was erhalten blieb, steht bis heute unter Verschluss. Das Kloster kann jeder betreten. Der Bau im Klosterareal ist leicht zu finden, den zuständigen Mönch mit Schlüssel aufzuspüren ist weitaus schwieriger. Ältere Fotodokumente belegen den hohen Wert dieser Klostersammlung. Blicke durch verschmutzte Fensterscheiben lassen ahnen, was verloren, was geblieben, was noch zu sehen ist. TANI CERAMIC MUSEUM
Zufahrt und Lage: 33km nordöstlich von Siem Reap, östlich der R66 (tagsüber offen, Eintritt frei)
Auf den ersten Blick überrascht der ungewöhnlich moderne Zweckbau im ländlichen Ambiente. Das Oval der Ausstellungshalle entspricht der äußeren Form des Museumsbaus. Die Keramik-Produktion im Angkor-Gebiet wird anschaulich in nur einem Raum erläutert. Großformatige Tafeln und Modelle geben Auskünfte zur Herstellung der Keramik, die größtenteils aus dem 10. und 11. Jahrhundert stammt. Die Beschriftung der ausgestellten Objekte ist sehr übersichtlich gestaltet.
Im Umfeld des Museums befinden sich einige historische Brennöfen, die museal aufbereitet sind und besichtigt werden können. Die Übersichtskarte für den kleinen Rundgang zu den Brennöfen hängt im Museum aus. Angeblich sind Dorfbewohner bereit, Führungen zu den Brennöfen zu übernehmen. Hinweis: Die Empfehlungen für den Besuch der Sammlungen beschränken sich auf die vom Autor besichtigten Museen. Öffnungs- und Schließzeiten können sich ändern, aber der Kernbestand der einzelnen Sammlungen bleibt im Regelfall erhalten, somit haben die wesentlichen Aussagen Bestand. Der Artikel bestätigt insofern seine Relevanz, weil in vielen Reisehandbüchern die kleineren Sammlungen nur kurz erwähnt, aber selten beschrieben werden und Fotos zu den Kollektionen eher die Ausnahme bilden. Alternierend zu diesem Artikel sei der Artikel MUSEEN IN SIEM REAP in diesem Blog empfohlen. Autor: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Fotos: Günter Schönlein Touristen, die mehrere Tage in Siem Reap verweilen oder öfters die Stadt besuchen, werden, nachdem sie die wichtigsten Angkor-Tempel besichtigt haben, mit Sicherheit auch die Museen der Stadt besuchen. Einschlägige Reisehandbücher verweisen auf das Angkor National Museum, gelegentlich wird noch das Preah Norodom Sihanouk Angkor Museum erwähnt, selten werden die Sammlungen von Angkor Conservation empfohlen. Die getroffene Auswahl der Museen beschränkt sich auf Einrichtungen, deren Sammlungen sich ausschließlich den Epochen der klassischen Khmer-Kunst widmen. In zentraler Lage an der Zufahrt in Richtung Angkor Wat westlich der Vithei Charles de Gaulle wurde das Angkor National Museum errichtet. Der opulente Bau, dem tradierte Khmer-Baumuster in zeitgenössischer Adaption als Vorbild dienten, kann kaum übersehen werden. Das Museum ist groß, die Sammlungen sind umfangreich, der Eintrittspreis ist teuer, aber angemessen. Übersichtlicher und gleichfalls verständlicher kann eine Gesamtschau auf die Entwicklung der Khmer-Kunst nicht gestaltet werden. Der Einstieg in die verschiedenen nach Themen geordneten Abteilungen befindet sich im oberen Geschoss. Nachdem die Besucher alle Abteilungen besichtigt haben, werden sie im Erdgeschoss noch durch den Museumsshop in Richtung Ausgang geleitet. Das ist eine international erprobte und erfolgreiche Praxis, die einerseits versucht den Ansprüchen des Publikums gerecht zu werden und andererseits auf kommerziellen Gewinn abzielt. Leider geht (nach Ansicht des Autors) die Rechnung für beide Seiten nicht zufriedenstellend auf. Begründungen: Nach wie vor ist in diesem Museum das Fotografieren verboten und noch immer warten – nun seit Jahren schon – interessierte Museumsbesucher auf eine Wiederauflage des 2011 aufgelegten Kataloges MASTERPIECES IN ANGKOR NATIONAL MUSEUM, der in einer Übersicht auf 160 Seiten die Sammlung des Hauses mit ansprechenden Fotos und kurzen Beschreibungen vorstellt. Publikumswirksame Schriften, die den Wert der eigenen Sammlung hervorheben, fehlen. Von einem Gesamtkatalog kann fortan und weiterhin nur geträumt werden. Hochpreisige Fachbücher internationaler Provenienz werden in Museumsläden seltener erworben, eher in Bibliotheken entliehen. Foto-Genehmigungen werden auch gegen Gebühr nicht erteilt. Das zuständige Aufsichtspersonal muss sich also nicht wundern, wenn kunstbegeisterte Menschen verstohlen oder auch ohne Scham ihre Kameras oder Smartphone aktivieren und ihre Lieblingsobjekte fotografieren. Die Museumsleitung und die verantwortlichen Behörden haben noch immer nicht begriffen, dass sie Unmengen zusätzliches Geld verdienen könnten, wenn sie das ungehinderte Fotografieren gegen Gebühr genehmigen würden. Ich würde ohne Zögern 5 bis 10 Dollar für eine Fotoerlaubnis zahlen oder für 25 Dollar einen Katalog der hauseigenen Sammlung erwerben. Diesbezüglich müssen sich die Behörden noch eine gehörige Portion Internationalität, wie sie Kunstliebhabern vertraut ist, aneignen. Nachdem nun einleitend alle unerfreulichen Tatsachen und Fakten verkündet wurden, wenden wir uns der lobenswerten Sammlung zu. Gezeigt wird ein großflächiger Querschnitt durch einen Abschnitt Kunstgeschichte, der sonst nur in Fachbüchern besichtigt werden kann. Das Museum versteht sich als Ableger des National Museums in Phnom Penh, wie überhaupt alle anderen kleineren Regional-Museen in Kambodscha als Dependancen des National Museums Phnom Penh registriert sind. In Phnom Penh werden vorrangig Skulpturen aus allen Khmer-Epochen und aus allen Regionen des Landes gezeigt. Die hochwertige Kollektion in Siem Reap beschränkt sich – der Name des Museums verrät es – nur auf die Angkor-Region und die jeweiligen Zeitepochen. Was in den Museen Kambodschas ausgestellt wird, muss weitestgehend als gerettete Kunst betrachtet werden. Die Objekte sind entweder den Beutezügen gieriger Kunsträuber entgangen oder vor unsinniger Zerstörungswut gerettet worden. Auf Schuldzuweisungen wird in diesem Artikel bewusst verzichtet. Ein Blick auf die jüngere Geschichte des Landes gibt nähere Aufschlüsse zu diesem traurigen Thema. Sieben themenzentrierte Galerien können neben der 1000 Buddha-Galerie, die der Publikumsmagnet zu sein scheint, besichtigt werden. Die Themen lauten: Khmer Zivilisation / Die großen Khmer Könige / Religion und Glaube / Angkor Wat / Angkor Thom / Geschichten auf Stein: die Beweise der Vergangenheit / Historische Kostüme: Die Faszination der Apsara. Die Präsentationen lassen keine Wünsche offen, die Ausgestaltung der Säle genügt modernen museumspädagogischen Anforderungen und rückt die Objekte ins jeweils günstigste Licht. Großformatige Fotos schmücken die Wände, Götter stehen vor entsprechenden Kulissen. Die Vielzahl wichtiger Objekte kann umgangen bzw. von mehreren Seiten betrachtet werden. Im runden Kinosaal wird im Panorama-Format die kinematographische Aufarbeitung der Khmer-Geschichte geliefert. Die gesamte Kollektion ergänzt die hoffentlich im Vorfeld stattgefundenen Tempelbesichtigungen. Im Museum wird versucht, die Pracht ehemaliger Ausstattung der Tempel zu veranschaulichen. Durch übersichtliche Gegenüberstellungen verschiedener Objekte erschließen sich größere Zusammenhänge. Nicht mit Masse wird geprahlt, sondern auf konkrete Aussagekraft der Objekte zielt die Präsentation ab. Alle Texte werden in Khmer und in Englisch gegeben. Anstatt endloser Textblöcke sprechen steinerne Hinterlassenschaften zum Publikum, diese bestätigen die Einmaligkeit und Eigenständigkeit der Stil-Entwicklungen der Khmer-Kunst. Was in vielen Angkor-Tempelanlagen nur noch bruchstückhaft oder stark verwittert, jedoch am Originalschauplatz besichtigt werden kann, wird im Museum bestens aufbereitet präsentiert. Kaum einer wird unberührt dieses Museum verlassen. Bibliographischer Hinweis auf das im Text erwähnte vergriffene Buch: Masterpieces in Angkor National Museum Guide Book 2011 (gedruckt und gebunden in Thailand) ISBN: 978-616-90798-0-4 Wüssten Touristen, wie nahe sie sich, wenn sie das Angkor-Ticket erwerben, am Preah Norodom Sihanouk Angkor Museum befinden, käme für manche vielleicht ein Besuch dieses Museums in Betracht, denn selten wird diese Randregion der Stadt Siem Reap nochmals befahren. Die etwas abseitige Lage des hervorragenden Museums verhindert den kontinuierlichen Zulauf der Interessenten. Der Bau dieses unterschätzten Museums ist der Zusammenarbeit von APSARA Authority und Sophia Universität Tokio, unterstützt von AEON Japan, zu verdanken. Das von einem hübschen Park umgebene Gebäude beherbergt u. a. die auf dem Gebiet des Banteay Kdei Tempels in den Jahren 2000/2001 ausgegrabenen 274 Buddha-Statuen. Von der Präsentation dieser Fundstücke werden Kunstliebhaber besonders angetan sein. Des Weiteren gibt es Grabungsfunde aus dem Bronzezeitalter und der Vor-Angkor-Periode zu sehen, beispielsweise Grabfunde von Koh Ta Meas (im West Baray) und von Prei Khmeng (westlich des West Baray). – Hübsche Keramiken jüngeren Datums und ostasiatischer und fernöstlicher Provenienz, die am Kok Patri Tempel (Prasat Patri) in Siem Reap ans Licht gefördert wurden, ergänzen die Sammlung. Wer Ruhe und Besinnung sucht, der findet diese im kleinen, ansehnlich bepflanzten Park des Preah Norodom Sihanouk Angkor Museums und vor der großen Buddha-Statue. Die Museumsleitungen scheinen sich abgesprochen zu haben oder in den Häusern gelten die gleichen Bestimmungen. Liebhabern ist auch in diesem Haus das Fotografieren untersagt. Die Suche nach einem Museumsshop ist vergeblich. Die Kasse bietet außer Eintrittskarten nichts, keine Kataloge, keine die Ausstellungen erläuternde Schriften und auch keine Kunstpostkarten sind erhältlich. Ein kostenloses Faltblatt (Flyer) zu allen Ausstellungsbereichen kann eine (leider noch nicht erschienene) spezielle Broschüre zu den Banteay Kdei-Ausgrabungen nur unzureichend ersetzen. Wer zur passenden Zeit kommt, dem wird Einlass in das 2008 eröffnete Museum gewährt. Manche Angaben im Internet können auch falsch sein: das Museum öffnet 8Uhr30 (nicht 8Uhr). Die Webseite ist nicht aktualisiert. Im Depot der Angkor Conservation, einer Einrichtung der APSARA Organisation, werden vorwiegend steinerne Relikte aus der Angkor-Zeit verwahrt und zu großen Teilen open air präsentiert. Unter Vordächern stehen mehrfach über- und hintereinander gestapelte Lintels, des Weiteren Akroterien, Tympana-Fragmente, Grenzsteine, Nagas, Löwen, Elefanten und Götterstatuen. In verschlossenen Gebäuden befinden sich die für die Wissenschaft wertvolleren Objekte: Inschriften auf Tafeln, Säulen, Laibungen und Grenzsteinen. Im Außenbereich können sich die Besucher ungehindert bewegen und fotografieren. Im inneren, verschlossenen Bereich, der neuerdings nur noch unter Aufsicht des Personals betreten werden kann, ist das Fotografieren verboten. Auf die Einhaltung dieser Vorschrift wird strikt geachtet. Kunstliebhaber geraten vor den ungezählten Türstürzen ins Entzücken. Eine gewisse motivische Ordnung, die ungefähr der Chronologie der Entstehung bzw. den Motivthemen der Lintel entspricht, ist nicht abzustreiten, doch von musealer Beschriftung und Kategorisierung kann keine Rede sein. Die Herkunft der Lintel bleibt den Besuchern verborgen. Wie auch immer, in keinem anderen Museum in Siem Reap können mehr Türstürze im direkten Vergleich betrachtet werden. Angkor-Kenner fühlen sich in den siebenten Lintel-Himmel versetzt. Die meist kopflosen Götterstatuen stehen jeglicher Systematik entbehrend beieinander, wie an anderer Stelle Asura-Köpfe, Löwen oder Nagas gesammelt unter einem Dach vereinigt ihren Standort gefunden haben. Ernsthafte Forschungsarbeit findet im Hintergrund statt oder hat noch nicht begonnen. Beschriftungen und Nummerierungen fehlen zumeist, was allerdings der Schönheit und Eleganz der Statuen mitnichten schadet. Auf den ersten Blick vermitteln die unter freien Himmel gelagerten steinernen Relikte den Eindruck eines Schrottplatzes. Nach näherer Betrachtung meint man der reizvollen Illusion zu verfallen, dass die aufrecht stehenden Dvarapalas noch immer Wache hielten und den Zugriff Unbefugter auf den Liegeplatz herrlichster Sandstein-Fragmente verhinderten. Der Eintritt zu diesem Depot ist frei, doch nachdem die Besucher die ansehnliche Sammlung der Angkor-Schätze gesehen haben, das wenigste fotografieren durften, wird sehr eindringlich und unmissverständlich mit Nachdruck eine freiwillige Spende von 10 Dollar gefordert. Offensichtlich haben die Angestellten den Lehrgang » Wie treibe ich Geld ein? « erfolgreich absolviert.
Die im Artikel gezeigten Fotos entstanden im Januar 2016. Inzwischen wurde im Angkor Conservation Depot aufgeräumt. Im Jahr 2019 gab es weniger zu sehen, weil einige Bereiche nicht mehr betreten werden durften. Bestimmte Innenhöfe und Hallen bleiben für das Publikum verschlossen. Dennoch wird kein Besucher das ummauerte und vergitterte Gelände unzufrieden verlassen. Kunstliebhaber werden die beruhigende Gewissheit mit nach Draußen nehmen, dass hier im Depot unersetzbare Khmer-Kunstwerke eine gesicherte Heimstatt gefunden haben. Nicht alle TukTuk-Fahrer wissen den Weg zum Angkor Conservation, offensichtlich wird dieser Zielpunkt weniger häufig nachgefragt als das Angkor National Museum. Das archäologische Depot ist weder zu verfehlen, noch zu übersehen. Angkor Conservation liegt am Siem Reap River an der Angkor Conservation Street, auf der anderen Seite des Flusses befindet sich das Wat Preah En Kosei. Im Eingangsbereich wird eine Kopie des Pferdes Balaha gezeigt, jener Großskulptur, die im Neak Pean Tempel fast im Wasserbecken versinkt bzw. nur in den Trockenzeiten des Jahres teilweise aus dem Wasser ragt. Balaha gilt als eine Emanation des Buddhas Lokeshvara (Avalokiteshvara). Das Pferd Balaha kann nochmals an der Einfahrt zum Airport Siem Reap besichtigt werden. Die geregelten Besuchszeiten im Angkor Conservation sind verbindlich und einzuhalten. Der Zutritt ist nur durch ein einziges Tor und nach Absprache mit dem Pförtner möglich. Werktags: 7 – 11.30 und 14 – 17.30 Uhr Den Weg zum Preah Khan Tempel im Angkor-Gebiet kennt jeder Fahrer in Siem Reap. Die Zufahrt muss nicht erklärt werden. Preah Khan gilt neben dem Angkor Wat als Pflichtprogrammpunkt im Angkor-Gebiet. Der riesige Tempel ist während einer ersten Besichtigung kaum überschaubar. Einzelheiten zum Preah Khan Tempel sollen hier nicht gegeben werden. Das haben andere Kenner längst mustergültig erledigt. Aus voller Überzeugung muss unbedingt der Artikel zu PREAH KHAN von ANDO SUNDERMANN empfohlen werden, nachzulesen auf gleicher Internetseite hier... Im Folgenden soll ein kleiner Spaziergang beschrieben und zur Nachahmung empfohlen werden. Wie viele Touristen wandern pro Jahr um den äußeren Mauerring des Preah Khan Tempels? Wie viele deutsche Touristen gönnen sich dieses Vergnügen? Das wären finale Fragen für die TV-Sendung »Wer wird Millionär?«. Die Zahl wird sich gering ausnehmen. Nur sehr wenige Menschen werden sich zu diesem außergewöhnlichen, doch ungefährlichen Spaziergang aufraffen. Ich kenne nur einen und der begegnete auf seinem morgendlichen Mauerspaziergang im März 2019 keinem anderen Menschen. Der Weg ist weder lang noch schwierig. An einigen Stellen ist die Mauer gebrochen oder umgestürzt, dort heißt es über Steine steigen, ansonsten ist der Weg eben und ausgetreten. Gleich wo man die Besichtigung des Preah Khan beginnt, ein Tor führt hinein. Links und rechts der Tore sind die vielgerühmten spektakulären Groß-Garudas zu sehen. Dort entstehen viele Alibi-Fotos: ICH oder WIR vor Garuda. Ich kann weder sagen, wer es geschrieben hat, noch wo ich es gelesen habe, angeblich würden diese Garudas in gleichen Abständen verteilt sein und die komplette Mauer verzieren. Um glauben zu können, was behauptet wird, musste ich spazieren. Der äußere Mauerring um den Preah Khan Tempel misst lediglich 700x800m, nach Adam Riese also drei Kilometer. Der Gewinn dieser kleinen Wandertour ist nicht zu verachten. Erstens sieht man sämtliche Garudas in unterschiedlichem Erhaltungszustand, zweitens sieht man die noch monumentaleren Garudas an den Eckpunkten des Mauerringes, drittens werden alle Außen-Tore erreicht und viertens sind bei tiefem Wasserstand die herrlichen Reliefs an den Dammwangen zu sehen. Aus Gründen der Beleuchtung ist Fotografen der Start frühmorgens am Ost-Tor zu empfehlen und den Rundweg im Uhrzeigersinn zu absolvieren. Jedes der vier Tore ist über eine Zugangsallee zu erreichen. Die Alleen Ost und West werden bis heute benutzt, das sind die Eingangs- bzw. Ausgangswege der Besucher. Die Alleen Nord und Süd sind ziemlich verwildert und eingewachsen, weil sie nur wenig frequentiert werden. Jede der Alleen mündet in einen Brückendamm, der den Wassergraben quert. Die Balustraden der Brücken sind Übernahmen der Baukonstruktionen der Brückendämme der Stadt Angkor Thom. Einerseits klammern Devas, andererseits klammern Asuras einen Naga, (die Milchozean-Legende lässt grüßen), gleichartig gestaltete Naga-Balustraden führen zu den Stadttoren von Angkor Thom. Der östliche Zugang zum Tempel beginnt am Wasser, nämlich am West-Ufer des Jayatataka Baray (Preah Khan Baray). Die Laterit-Reste einer Ufer-Terrasse geben Auskünfte zu Größe und Anlage der Terrasse. Preah Khan konnte also ostseitig per Boot angefahren werden. Wer hier anlegte und zum Tempel pilgern wollte, ging über die Terrasse, welche als Verbindung vom Ufer zur Allee diente. Die beidseitig von massiven Sandsteinpfosten (häufig als boundary deklariert) gesäumte Allee führt direkt zum Damm, der wiederum die unmittelbare Verbindung zum Gopuram herstellt. Erst kurz vor Betreten des Dammes/Brücke öffnet sich der Blickwinkel auf die drei Türme des Ost-Gopuram. Die mittlere Durchfahrt war den Wagen und den Elefanten zugedacht, die seitlichen Durchgänge dem Personenverkehr vorbehalten. Nichts weiter zum Tor, Garuda steht im Fokus. Unser Blick richtet sich auf die Mauern, die beidseitig stumpf am Torbau anstoßen, und auf die unübersehbaren, jeweils neben den äußeren Tor-Durchgängen positionierten Garuda-Standbilder. Zur Sache: alle fünfzig Meter trifft der Wanderer auf einen 5m hohen Garuda und hier sei versichert, unterwegs finden sich ausgesprochen schöne Exemplare dieser Spezies. Ich meine sogar, dass viele besser erhalten sind, als die jeweiligen Garudas, die neben den Toren die Schlangen (Naga) krallen. Ehe der Rundweg in südlicher Richtung gestartet wird, sollte noch der Blick auf die Reliefs am Damm gerichtet werden. Der Erhaltungsgrad dieser Reliefs variiert von Damm zu Damm, aber partiell sind sagenhafte Details zu sehen. Mehr noch: inhaltlich scheinen die Friese völlig eigenständig zu sein. Hier fehlt dem Laien die Fachliteratur. Der Vergleich der breitgezogenen Bild-Friese ist mehr als nur spannend, zumal dem Nicht-Wissenschaftler die Konzentration auf ansehnliche, auffällige Details (z.B. Gesichter) das Verständnis des vollständigen Bildgeschehens ersetzen muss. Vom Ost-Tor zur Süd-West-Mauerecke sind 350m Wegstrecke zu bewältigen. Zur rechten hat man immer die Mauer im Blick, zur linken liegt still und ohne jegliche Strömung der Wassergraben. Allein der Anblick des übergroßen GARUDA an der Süd-Ost-Ecke lohnt den Weg. Würde man hier wieder umkehren, wäre der Weg allein wegen IHM nicht umsonst gewesen. Kein Foto, keine Beschreibung vermag diesen Eindruck zu vermitteln. Solche Garudas sind im Angkor-Gebiet nirgend anders zu sehen. Von diesen übergroßen Garudas gibt es nur vier Exemplare, sie zieren die Ecken des äußeren Mauerringes des Preah Khan Tempels. Garudas in dieser Größenordnung sind einmalig und – man kann es nicht oft genug lautstark betonen – nur hier zu bewundern. Die Langseite der Mauer misst 800m, folglich sind 400m bis zum Süd-Tor zu gehen. Das südliche Tor befindet sich in ziemlich schlechtem Zustand. Die Außenseite lässt die vorgegebene dreifach gegliederte Turmkonstruktion aller äußeren Preak-Khan-Gopuram erkennen. Der rechte Turm musste verschnürt werden, der linke Turm ist teilweise zusammengebrochen. Innseitig ist der Grad der Zerstörung vehement. Noch schlimmer ist es um den Damm, die Balustraden und die Reliefs bestellt. Die visuelle Vorstellung der vorbildlich restaurierten Ost-Balustrade hilft das Fehlende der Süd-Balustrade in Gedanken zu ersetzen. Die Reliefs an den Damm-Wangen müssen als verloren gelten. Nur einzelne Steine liefern den Beweis für die ehemals vorhandenen Reliefbänder. Oberflächlichen Betrachtern könnte sich im Bereich des Süd-Tores der flüchtige Eindruck trostloser Verwahrlosung aufdrängen. Tatsächlich wurde hier lediglich die vorhandene Bausubstanz gesichert. Restaurierungsmaßnahmen sind in diesem Bereich wohl noch nie durchgeführt worden. Ähnlich wie die Damm-Reliefs müssen auch die Balustraden als verloren beschrieben werden. Kein Kopf, keine vollständige Deva- oder Asura-Figur ist zu finden. Die noch am Ort liegenden wenigen Reststücke der Balustrade suggerieren die Vermutung, dass hier manches, wenn nicht alles Verwertbare abtransportiert, wenn nicht gar geraubt wurde. (Das ist lediglich die Mutmaßung eines harmlosen Sonntagsspaziergängers.) Dagegen haben sich die Garudas neben dem Süd-Tor wunderbar erhalten. In Folge soll auf die feinen Unterschiede der Garuda-Bildwerke eingegangen werden. Im Gegensatz zu Scheintüren, die häufig aus einem Steinblock gehauen und verziert wurden, sind die Garudas geschichtet. Bis zu zehn gleichmäßig hohe Sandsteinschichten sind nachzuweisen. Die Bildwerke sind vor die Mauer gestellt, stehen selbst auf einer Laterit-Steinschicht, wie auf einem Sockel. Garuda zeigt sich durchweg in gleicher Pose: aufrecht stehend mit erhobenen Armen=Flügeln hält er die Nagas fest im Griff. Seine Krallen=Füße stehen auf den vielköpfigen Schlangen, die sich beidseitig aufbäumen. Garuda trägt eine Krone. Im Vergleich der vielen Garuda-Figuren sind erhebliche Detailunterschiede zu registrieren, die vermuten lassen, dass mehrere Steinmetze (Bildhauer), wahrscheinlich sogar mehrere Werkstätten mit der Fertigung beauftragt gewesen sein müssen. Zuerst wurde eine Wand gleichdicker Steinblöcke geschichtet. Auf der glatten Frontfläche wurde Garuda vorgezeichnet oder vorgeritzt. Der Vorlage gemäß wurden die Segmente der Steine unterschiedlich tief bearbeitet. Die "Dicke" der Garudas ist mit zirka 40-45cm, vielleicht sogar 50cm zu veranschlagen. Verordnet und gefordert schienen nur die Grundform und die Bildgröße der Wandplastik zu sein. Gearbeitet wurde nach Musterzeichnungen, die aber auf Detailwiedergaben verzichteten, denn Garuda findet sich unterschiedlich dekoriert. Der Bein- und Armschmuck differiert, wie sich auch Brustschmuck, Gürtel & Gürtelschnallen unterscheiden. Betreffs Federkleid und Kopfschmuck sind ebenfalls markante Unterschiede nachweisbar. Nebenbei: Auch heutzutage könnte kein einzelner Handwerksbetrieb einen solchen umfangreichen Auftrag realisieren. Fünf Detailaufnahmen der Garuda-Kopfpartien mögen genügen, um klar zu erkennen, dass kein Detail-Muster vorlag, nach dem alle weiteren Garuda-Köpfe gemeißelt wurden. Anbei muss noch auf die differierenden Arm/Flügel-Dekorationen verwiesen werden, die ebenfalls an den Kopf-Bildern ersichtlich sind. Auch die Fotos vom Gürtelschmuck sind nur zwei Beispiele, welche die Verschiedenheiten der künstlerischen Ausführungen belegen. Es ist eher davon auszugehen, dass die verschiedenen Ausführungen die einzelnen Handwerker bzw. Werkstätten kenntlich machten. Vielleicht war es sogar ein Vorzug, eine "eigene Handschrift" in Stein zu schreiben? Die Fahndung nach Bildhauerzeichen oder möglichen Werkstatt-Signaturen wurde unterlassen. Exakte Messungen würden eventuell Größendifferenzen der Garudas bestätigen. Vieles mehr ließe sich noch zu den wundervoll ausgeführten 72 Garuda-Wandplastiken sagen. Spezifische Beschreibungen müssten am Sockel beginnen und am Kopfschmuck bzw. an der Bekrönung enden oder umgekehrt erfolgen. Der Mauer-Rundweg erschließt drei Themengebiete: Tore – Garudas – Reliefs, deren jedes eine separate vergleichende Betrachtung verdienen würde. Hier müsste die wissenschaftliche Forschung ansetzen, die Beschreibung der Bildinhalte der Reliefs wäre als dringlicher Auftrag zu favorisieren. Es ist einem Laien unmöglich und auch nicht seine Aufgabe, hier eine wissenschaftliche Dissertation über die künstlerische Ausführung der Garuda-Bildwerke am Preah Khan Tempel vorzulegen, doch einige Detailfotos können die obigen Behauptungen verfestigen. Im Nachhinein muss sich der Angkor-Kunstliebhaber und Amateurfotograf eingestehen, viele, aber immer noch zu wenige Detailfotos der Garudas aufgenommen zu haben. Oberhalb der Eck-Garudas erhebt sich jeweils ein Finial weit über die Mauerzinnen hinaus. Garuda ist insgesamt größer gestaltet. Die Schlangenschwänze sind länger, ziehen sich weit über Kopfhöhe. Der Naga bäumt sich siebenköpfig auf, an allen anderen Wand-Garudas hat der Naga nur fünf Köpfe. Bei gut erhaltenen Garuda-Exemplaren befindet sich über dem Garuda-Kopf ein geschwungener Giebel, ein kleines Tympanum mit Mandorla. Das Tympanum überragt die Mauerzinnen. In den Mandorlen waren höchstwahrscheinlich Buddha-Bildnisse eingearbeitet. Die Mauer selbst wird von zahllosen Zinnen bekrönt, die allerdings nicht durchgängig auf der Mauer verblieben sind. Es heißt, sämtliche Buddhas in den Bildfeldern der Zinnen wurden ausgemeißelt. Was eben auch nicht stimmt. Mindestens einer wurde an der nördlichen Mauerpassage übersehen, siehe Fotobeweis. Weitere Zinnen-Buddhas sind am Nord-Tor zu sehen, dort wird ebenerdig eine Zinnen-Reihe präsentiert. Abschließend werden noch einige Detailfotos der Reliefs am Nord-Damm vorgestellt. Sand, Wind und Wasser zermürben noch den härtesten Stein. Der natürliche Verschleiß zerstört die Reliefs. So schön sich mancher Part der Friese ausnimmt, inhaltliche Zusammenhänge der Einzelbilder, die einer mythologischen Geschichte oder einem geschichtlichen Ereignis entsprächen, lassen sich an diesen Reliefs nicht ermitteln. Kühne Deutungsversuche eines Laien bewegten sich schlussendlich nur in den düsteren Grauzonen der Ungewissheit. Die Wertschätzung dieser Bildwerke steht noch aus. Einen Versuch, die Aufmerksamkeit auf diese Bild-Friese zu lenken, unternimmt dieser Artikel. Die Runde schließt sich am Ost-Tor und wessen Blick noch nicht Garuda-getrübt ist, der wird weit oben am mittleren Tor-Turm den Gott Indra auf seinem dreiköpfigen Elefanten Airavata entdecken. In der Literatur zu Preah Khan wird Indra eher selten erwähnt, deshalb hier der themenfremde Hinweis. Die Fülle der im Artikel gezeigten Fotos entspricht mitnichten den realiter empfangenen Eindrücken. Spannender, reizvoller, abwechslungsreicher und kurzweiliger kann eine Besichtigung des Preah Khan nicht beginnen.
Der Artikel zu PREAH KHAN von Ando Sundermann findet sich unter folgender Adresse: www.angkor-temples-in-cambodia.com/preah-khan.html Informationen zu GARUDA sind in diesem Blog im Artikel INMITTEN VON GÖTTERN (TEIL 10) nachzulesen. |
Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher acht Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
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Der Blog enthält sowohl Erlebnis-Reiseberichte als auch reine Orts- und Tempel-Beschreibungen, siehe Kategorien "Persönliches" und "Sachliches" in der Liste von Tags oben, sowie eingestreute Beiträge zu anderen Reiseländern und Themen.
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