Der Schmuck der Stadt Battambang sind die zahllosen Klöster. Inzwischen kann die Stadt mit dem neu erbauten Provincial Museum aufwarten, in dem eine beachtliche Sammlung Khmer-Kunst gezeigt wird, doch gleichfalls sehenswert sind die Khmer-Tempel im Umfeld der Stadt. Bekannt sind der Phnom Ek Tempel und der Phnom Banan Tempel. Selten werden die Snoeng Tempel (East & West Snoeng Temple) von Touristen angesteuert und am Baset Tempel sind die Einheimischen meist unter sich. Nur 13km östlich von Battambang entfernt breitet sich das flache Tempelgelände aus. Die gut ausgebaute Zufahrtsstraße endet direkt am Tempel bzw. am benachbarten Kloster. Gesichert scheint die Bauzeit, einstimmig verkünden etliche Quellen als Auftraggeber den König Suryavarman I, der von 1002-1050 regierte. Nur sechs Jahre soll die Bauzeit betragen haben, in mehreren Artikeln und Reiseführern werden die Jahre 1036-1042 angegeben. Es muss also mindestens eine Steininschrift gefunden worden sein. Einige Tempelbauten, die bis heute Staunen und Gefallen auslösen, wurden durch den buddhistisch gesinnten, den Hinduismus gleichermaßen tolerierenden König veranlasst, so etwa der legendäre Felsentempel Prasat Preah Vihear im Dongrek Gebirge im heutigen Grenzgebiet zu Thailand oder der bekannte Phimeanakas Tempel innerhalb der Stadt Angkor Thom und nicht zu vergessen der nördlich von Battambang gelegene Ek Phnom Tempel. Es scheint kein Zufall zu sein, dass sich rund um Battambang, wie auf einem Gürtelstreifen mehrere namhafte Khmer-Tempel nachweisen lassen. Obwohl die vorhandenen Bausubstanzen kaum noch daran erinnern, muss der Baset Tempel zu den großen Angkor-Tempeln gezählt werden. Auf dem gut überschaubaren rechteckigen Ruinenfeld sind nur zwei Gebäude als Tempelbauten wahrnehmbar. Von wenigen Pfeilern und Türrahmen abgesehen liegen die verbliebenen steinernen Überreste der Tempelanlage flach am Boden. An allen Khmer-Tempeln im Großraum Battambang sind der natürliche Verfall und die mutwilligen Zerstörungen zu beklagen, doch am Baset Tempel sind die Schäden am deutlichsten sichtbar. Trotz der zaghaften, sicher wohlmeinenden Wiederaufbauversuche prägt sich ein Bild der Verwüstung ein. Das Hauptaugenmerk richtet sich verständlicherweise auf die Bausubstanz, welche noch am ehesten die Strukturen vertrauter Tempelbauten verraten. Zwischen dem länglichen und dem turmartigen Bau herrscht eine schwer zu deutende Diskrepanz, die Bauten passen schwerlich zueinander. Sowohl der Turm als auch das Langhaus werden als Einzelbauten erfasst, auch mit bestem Willen lässt sich kein Zusammenhang außer der örtlichen Nähe zwischen beiden Gebäuden erschließen. Der Prasat vom West Snoeng Tempel scheint das Baumuster für den Prasat vom Baset Tempel gewesen zu sein. Quadratisch im Grundriss entspricht der Turmaufbau manchem Tempel in Angkor. Abgesehen von den Türstürzen hinterlässt der Prasat den Eindruck gewollter Schlichtheit. Der Einsatz verschiedener Steinsorten bestätigt die Rekonstruktion des kleinen Prasat, für den an der gegenüber liegenden Seite kein Pendant vorhanden ist. Den unprofessionellen Wiederaufbau würden Fachkreise gewiss kritisieren, andererseits nutzen die Kambodschaner den östlich zugänglichen Turmbau als Tempel. Hier beten sie und legen ihre Opfergaben nieder. Erstaunlicherweise haben sich an dem Turm-Prasat alle vier Lintel erhalten, während die tragenden Säulen nur noch teilweise vorhanden sind. Der Prasat ist wahrhaftig kein Schmuckstück, doch die Türstürze verdienen die etwas eingehendere Betrachtung, zumal hier betreffs Bildinhalten ein in sich geschlossenes Konzept vorgelegen haben muss, denn auch die Türstürze vom Lang-Bau entsprechen der Bildgestaltung des Prasat, hier liegen offenbar inhaltlich religiöse Entsprechungen vor. Zwei Fertigungszustände offenbaren sich im Vergleich der Lintel (Bild 9 & Bild 10). Die Türstürze vom Turm-Prasat geben mehr oder weniger einen Grundentwurf vor, dessen Muster jedoch für alle weiteren Stürze am Baset Tempel maßgeblich und verbindlich zu sein schien. Der Endzustand ist an dem Lintel (Bild 11) hervorragend zu erkennen, der im Lang-Bau zu sehen ist. Nicht alle Türstürze sind am vorgesehenen Ort verblieben bzw. konnten ihrem ursprünglichen Platz zugeordnet werden. Einige Türstürze wurden nach Draußen verbracht und ebenerdig aufgestellt. Andere Türstürze sind zerbrochen oder schwer zugänglich. Wie auch immer der Zustand der jeweiligen Lintel sein mag, Kala, die personifizierte Zeit (oder Vergänglichkeit) ist auf allen Türstürzen das bestimmende Bildelement. Eine weitere motivbestimmende Dominante im Kontext Kalas ist der stets wiederkehrende gewunden dargestellte Naga, den Kala umklammert, frisst bzw. ausspeit. Der Lintel (Bild 12) befindet sich in einem weit fortgeschrittenen Fertigungszustand. Sämtliche Bildstrukturen liegen unabänderlich fest, sind aber noch nicht voneinander getrennt. Eigenwillige nur hier vorhandene perforierte Linien verbinden die einzelnen Bildelemente noch miteinander. Dem Lintel fehlt noch die endgültig vorgesehene Tiefe des Reliefs. Besonders flach erscheinen Kala und Indra auf Airavata, während der Naga beidseitig neben Kala schon ausgeprägt deutlich hervortritt. Eine zusätzliche, auf allen Türstürzen vorhandende vereinheitlichte Bildkomponente ist die Mandorla über Kala, in der die zu verehrende Gottheit abgebildet wird. In dieser immer gleichen, geflammten geometrischen Formschablone lassen sich die Götter Yama (Bild 11), Indra (Bild 12 & 14), Shiva (Bild 15 & 16) und sogar Brahma (Bild 13) identifizieren. Sehr selten auf Khmer-Türstürzen findet sich der auf der heiligen Gans reitende Gott Brahma, hier sind dem Gott drei Gänse zu Diensten, das ist ein Sonderfall, an sich wird der Urschöpfer Brahma mit drei Gesichtern dargestellt. (Ein ähnliches Brahma/Hamsa-Relief kann im unteren Ostbereich vom Pre Rup Tempel besichtigt werden.) Den leider zerbrochenen Lintel (Bild 14) schmückt das typische, in Angkor weit verbreitete Indra-Motiv. Der dreiköpfige Elefant Airavata macht den Gott untrüglich kenntlich. Anders gestaltet als auf den bisher vorgestellten Türstürzen ist der Bogenschwung des Naga. Während auf allen anderen Lintel der Naga sich doppelt windet, krümmt sich hier der Naga in nur einem rechtwinklig großen Bogen. Der in extremer Schräglage eingeklemmte Lintel (Bild 15 & 16) befindet sich im Bestzustand. Die fein gearbeiteten Bilddetails treten deutlich hervor. Besonderes Augenmerk sollte der Lintel-Mitte geschenkt werden. Die Gestaltung der Kala-Mandorla ist auf den Baset-Türstürzen ohnegleichen. Das gleichmäßig gewachsene Blattwerk und der geschwungene Rahmen betonen die Dominanz der Gottheit, bei der es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Shiva handeln wird. Zwei bedeutende Tympanum-Fragmente (Bild 17 & 18) werden wie auch einige Türstürze im Außenbereich der Tempelbauten präsentiert. Das markante Kala-Tympanum (Bild 17) muss ausdrücklich erwähnt und gezeigt werden: hier ist Kala sehr detailliert dargestellt, zu beachten sind die feinen Abbildungen der Hände, Finger und Arme, wie auch die typische Formgebung von Nase, Augen und Stirn. Es gelang dem Bildhauer eine Tiefenwirkung hervorzurufen, die das Kala-Antlitz trotz Frontansicht überzeugend modelliert. Außergewöhnlich ist das Nichtvorhandensein einer Gottheit über Kala. Dieses Tympanum wird allein von Kala beherrscht. Beachtung verdient die besondere Handhaltung Kalas. Auf allen bisher vorgestellten Türstürzen greifen Kalas Hände den Naga in der stets gleichen Manier: der Zugriff erfolgt immer von unten. Anders der Tympanum-Kala, er greift seine Beute von oben, wodurch die Handgelenke und Unterarme sichtbar werden. Anders verhält es sich mit den Tympanum-Fragment (Bild 18). Erhalten hat sich nur der untere Bildteil, und davon wiederum nur die Bildmitte mit Kala und die rechte Bildhälfte. Allein die Vergleiche der Tympanum-Kala-Darstellungen und der Lintel-Kala-Darstellungen kennzeichnen die differierenden Möglichkeiten der Bildhauer. Zwei Buckelstiere über Kala (Bild 18 links) verweisen auf Shiva. Da aber der obere Bildteil vom Tympanum fehlt, lässt sich diese Bestimmung nicht festschreiben. Wären mehrere Rinder und neben den Tieren noch Menschen zu sehen, könnte auch Krishna Govardhana (Vishnu) das Tympanum geziert haben. Die stämmigen Beinansätze erlauben diese Vermutung. Würde diese Annahme zutreffen, wären alle wichtigen männlichen (!) Gottheiten im Baset Tempel präsent. Als eine absolute Besonderheit müssen die zwei sitzenden Figuren in der rechten Bildhälfte betrachtet werden. Sie passen weder ins Bildkonzept noch ordnen sie sich stilistisch ein. Auf keinem Tympanum dieser Angkor-Periode sind derartige Figuren bzw. Figurengruppen nachweisbar. Motive auf Türstürzen und Tympana aus der ersten Hälfte des 11. Jahrhundert zeigen keine Menschen in solch natürlich-naiver Darstellung. Weder betet noch ist dieses Paar in innerer Andacht versunken, beide scheinen einfach zu ruhen, wenn nicht gar zu schlafen. Anmutig lehnt das Paar aneinander. Wahrscheinlich wurden die zwei Sitzenden nachträglich auf die Freifläche des Tympanums verbracht. Sollte die Bildgestaltung original sein, blickten die Betrachter auf ein Unikat. Die Bildausschnitte 18.1 & 18.2 ermöglichen die genauere Betrachtung der ungewöhnlichen Menschengruppe. Bei der rechten, wahrscheinlich weiblichen Figur entspricht der tiefenentspannte Gesichtsausdruck nicht der ziemlich komplizierten Handhaltung. Die Hände umspannen die Beine in ungewollt seltsamer, anatomisch schwieriger Pose. Wesentlich bequemer ruht die linke Figur. Nach eingehenden Betrachtungen der Lintel und Tympana sollen Bilder vom und Erläuterungen zum Lang-Bau folgen. Beim ersten Blick auf das Tempelgebäude kommen Zweifel auf. Für Verunsicherung sorgen die nördlichen und südlichen Ein- bzw. Ausgänge. Erst nach intensiver Begutachtung der Baukonstruktion erschließt sich die Tempelarchitektur. Errichtet wurde das Tempel-Hauptgebäude auf der Ost-West-Mittelachse der Tempelanlage. Der Bau ruht auf einem soliden, schön verzierten Sandsteinfundament. Ein nicht mehr vorhandener Ost-Eingang (Mandapa) führte in den Tempel. An den verlorenen Mandapa reiht sich der Maha Mandapa (Langhaus, Halle) an. Die Überdachung ist nicht mehr vorhanden (Bild 19). Am Ende der großen Halle verbreitert sich das Tempelgebäude, hier befindet sich der nördliche und südliche Eingang bzw. Ausgang (Bild 20). Neben den Türen sorgt jeweils ein Fenster für Lichteinfall. Ein schmalerer Zwischenbau (Antarala), eine Art Vestibül (Bild 21) schließt die Verbindung zum Garbhagriha, dem völlig zerstörten Zentral-Tempel (Bild 22). Die Ruine, nichts als ein Berg Steine, ermöglicht keine konkrete Vorstellung, wie der zentrale Tempel aussah (Bild 22, 23, 24). Das originale Baumaterial ist vorhanden, einem Wiederaufbau stünde nichts im Wege. Doch fehlen wohl die Fachleute und die nötigen Mittel. Die Gesamtrestaurierung müsste mit der Anpassung/Abtragung des Bodenniveaus beginnen. Weitere Steinmaterialien kämen zum Vorschein. Zukünftig stehen die Archäologen vor spannenden Aufgaben. Längst sind nicht alle Mauern und Gebäudestrukturen der großflächigen Tempelanlage freigelegt (Bild 25 & 26). In den jedermann zugänglichen Reisehandbüchern finden sich keine ausführlichen Beschreibungen zum Baset Tempel, der mitunter auch als Barsaet Tempel erwähnt wird. Interessierte Besucher entdecken auf dem Tempelareal viele kunstvoll bearbeitete Sandsteinfragmente. Diese Steine sind beredtes Zeugnis für die einstige prachtvolle Ausstattung des Baset Tempels. Eine Auswahl an sehenswerten Fundstücken bieten die Bilder 27 – 36. Ein kurzer Artikel vom 16. Mai 2016 bestätigt stattgefundene Ausgrabungsarbeiten am Baset Tempel, ein Foto zeigt die Funde. Der folgende Link führt zum Artikel:
https://www.khmertimeskh.com/7348/ancient-statues-found-at-baset-temple/ Quellenangaben: Die Daten zur Bauzeit und die Lebensdaten von König Suryavarman I. wurden der Internetseite https://www.jayakiri.com/attractions/battambang/baset-temple.html entlehnt. Eine berichtigende Ergänzung zu diesem Artikel und zu Bild 18 findet sich hier... Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones
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Nur wenige Touristen begeben sich auf den beschwerlichen Weg zum Prasat Bakan, bekannt auch als Prasat Preah Khan in Kampong Svay. Der Fahrtaufwand ist enorm. Die Strecken sind nicht geteert, auch nicht geschottert. Die Fahrer müssen ihr Fahrzeug durch kilometerlange löchrige Sandpisten manövrieren. Wer frühzeitig in Siem Reap aufbricht, erreicht entnervt, gerüttelt und geschüttelt mittags den Prasat Bakan. In der Hoffnung einige Dollars zu gewinnen, bietet sich vielleicht ein ortskundiger Führer an. Der Prasat Bakan ist sehenswert, ist einer der wirklich großen Khmer-Tempel. Seine Ausdehnung (äußerer Wassergraben) gleicht den Ausmaßen der Stadt Angkor Thom. Der abseitige Standort dieser bedeutenden Tempelanlage verhindert deren verdiente Popularität, die ihr gerechterweise zusteht. Die Besichtigungszeit für Tagestouristen aus Siem Reap ist knapp bemessen. Zieht man von den 12 Lichtstunden des Tages 2 x 4 Fahrstunden ab, dann bleiben zirka 3 - 4 Stunden für die Besichtigung der Tempelanlage. Auf Grund dieser Limitierung bleiben zwangsläufig wichtige Teile der riesigen Tempelanlage buchstäblich auf der Strecke, will heißen: ungesehen bzw. nicht besichtigt. Obwohl die Möglichkeit besteht, wird wahrscheinlich kein Besucher das Tempelgelände aus westlicher Richtung kommend betreten. Üblicherweise wird das Prasat Bakan-Gelände durch das Ost-Tor betreten. Der lange und breite Steg und das Tor erinnern durchaus an die Drei-Turm-Zugänge am Prasat Preah Khan in Angkor. Die Naga-Balustraden sind den Angkor-Kennern vertraut, doch die durchgängigen Hamsa-Reliefs an der Brücke sind an keinem weiteren Angkor-Tempel nachzuweisen. Die Reliefs sieht nur, wer die Brücke verlässt, wer an geeigneter Stelle in den verlandeten Wassergraben hinabsteigt. Die wenigen Autoren, welche die Reliefs begutachtet haben, sprechen einstimmig von Hamsa-Reliefs. Das mag stimmen. Tatsächlich klammert jeder der Vögel mit Krallenfüßen zwei sich aufbäumende Schlangen, doch mythengerecht kämpft kein Hamsa, sondern Garuda gegen die Naga. Die ewige Feindschaft zwischen Garuda und den Naga war den Khmern vertraut und fand seine bildhafte Umsetzung beispielsweise an der Außenmauer vom Preah Khan Tempel in Angkor: die zahlreichen übergroßen Garuda-Statuen klammern jeweils zwei Schlangen. Heilige Gänse (Hamsa) sind als Naga-Jäger nicht bekannt, aber der Gott Brahma nutzt eine Hamsa als sein angestammtes Reittier. Lotospflanzen und Lotosblüten sind allerdings im Kontext von Hamsa-Reliefs oftmals nachzuweisen (Bild 2). Hamsa und Lotos, beide weiß, symbolisieren die Reinheit. Am Bakan-Relief ist offenbar eine Verquickung zweier Bildmotive zu verzeichnen: Hamsa und Garuda. (Bilder und Ausführungen zu diesem speziellen Thema finden sich im Artikel HAMSA in diesem Blog.) Nördlich vom Mittelweg (Ost-West-Achse), welcher direkt zum Haupt-Tempel führt, steht ein typisches Khmer-Gebäude, ein Dharmasala, im Google Maps Kartensystem als Kat Tempel eingezeichnet. Nur 250m gegenüber (südlich vom Mittelweg) steht der kleine, aber durchaus ansehnliche Kat Kdei Tempel, diese Tempelanlage achtlos buchstäblich auf der Seite liegen zu lassen, wäre nach langer anstrengender Fahrt wahrhaftig eine Unterlassungssünde. Mittels einer Lateritmauer ist ein rechteckiges Areal abgegrenzt. Auf diesem mauergerahmten Hof stehen zentral platziert zwei unterschiedliche Prasat (Türme). In Kambodscha haben sich einige Tempelanlagen ähnlicher Bauart und vergleichbarer Größenordnung erhalten, doch keine befindet sich auf dem Gelände einer größeren Tempelanlage. Vertraut man auf die Namensverwandtschaft von Kat Tempel und Kat Kdei Tempel, möchte man den Schluss ziehen, beide Tempel gehören zusammen, bilden ein Paar und stehen an ihren fixierten Plätzen, um exakt der gewohnten Khmer-Symmetrie zu genügen. Dem ist nicht so, der Sachverhalt lagert schlichtweg anders. Erstens wurden die Tempel nicht in gleicher Entfernung von der Mittelachse errichtet, zweitens sind die Tempel mitnichten vergleichbar und drittens wurden die Tempel zu verschiedenen Zeiten erbaut. Dharmasala wurden nach einem vorgeschriebenen Baumuster an den Hauptmagistralen im Khmer-Reich während der Regierungszeit von Jayavarman VII. erbaut, dieser König gilt gemeinhin als Auftraggeber für die Dharmasala. Etwa ein Dutzend dieser Rasthäuser (Vahnigriha, mitunter auch als Feuerhäuser bezeichnet) lassen sich auf dem Gebiet des heutigen Kambodscha nachweisen. Jayavarman VII. regierte von 1181 – 1215, folglich kann das Gebäude (Kat Tempel) frühestens im späten 12. wenn nicht gar erst im frühen 13. Jahrhundert erbaut worden sein. Das vermeintliche Gegenstück, der Kat Kdei Tempel muss während der Frühzeit des Prasat Bakan erbaut worden sein. Suryavarman I. lebte von 1001 – 1050, ihm wird die Gründung von Prasat Bakan zugeschrieben. Angeblich setzte Suryavarman II. (1113 – 1150) die Bauaktivitäten fort, ehe Jayavarman VII. (1181 – 1215) einige Jahre im Bakan Tempel verbrachte und der Tempelanlage baustilistisch den Stempel seiner Zeit aufdrückte. Die meisten der Tempelbauten im inneren Bereich entsprechen dem Bayon-Stil. Der Kat Kdei Tempel passt jedoch stilistisch nur in die Gründungszeit der Tempelanlage, das aber ist lediglich die bescheidene Meinung des Autors. (Weitere Informationen zu Dharmasala können im Artikel DHARMASALA – VAHNIGRIHA in diesem Blog abgerufen werden.) Die Anordnung der Tore in der Außenmauer ist ungewöhnlich. Selten zu sehen ist ein nördlich orientierter Gopuram (Bild 3 & 6), doch dieses Tor war der Haupteingang in die Tempelanlage. Etwas seitlich versetzt ist ein kleineres Tor in die südliche Mauer integriert (Bild 7). Die Größe der Tore unterscheidet sich erheblich. Vom Nord-Tor haben sich nur außen und innen lagernde Steinmassen erhalten, doch die vorhandenen Materialmengen (Laterit und Sandstein) lassen auf einen opulenten Torbau schließen (nochmals Bild 3 & 6). Das Süd-Tor (Ausgang) bestand vermutlich nur aus schlichten Sandsteinbauteilen, die ein bescheidener Laterit-Überbau umschloss (Bild 7 & 8). Zwei ungleiche Bauten bestimmen das zentrale Erscheinungsbild der Kat Kdei Tempelanlage. Dicht aneinander gerückt mit einem Zwischenbau verbunden stehen ein Sandstein- und ein Laterit-Bau. Der fensterlose mit drei Scheintüren versehene quadratische wuchtige schmucklose Sandstein-Turm muss als der ursprüngliche Tempel angesehen werden. Der östliche Vorbau, ebenfalls aus Sandstein, funktionierte vormals als Eingangsbereich. Östliche Tempelausrichtungen sind sozusagen verpflichtend an Khmer-Tempelbauten. Der östlich angesetzte rechteckige Lateritbau entspricht keineswegs den Konzeptionen früher Khmer-Tempel und passt auch nicht in die Schablonen westlich geprägter ästhetischer Vorstellungen und schon gar nicht zum Sandstein-Tempel, was nicht ausschließt, dass der Bau als südliches Pendant zum nördlichen Kat Tempel konzipiert worden ist. Ein dem Lateritbau vergleichbarer Tempel kann im Angkor-Gebiet besichtigt werden, gemeint ist der Prasat Sampeau: dieser ebenfalls aus Laterit errichtete Dharmasala geht auf die Rechnung von Jayavarman VII. und gleich ist nicht nur der Baustoff, sondern ähnlich auch die innere Formgebung. Der umgedrehte Schiffsrumpf (Bild 11) ist ein typisches Merkmal der Dharmasala-Bauten aus dieser Ära. Ein weiteres Beispiel für diese Bauweise steht (allerdings mächtig verfallen) außerhalb nahe der Nordwest-Ecke vom Preah Khan Tempel in Angkor, die Rede ist vom Laterit-Dharmasala Prasat Phitu (nicht zu verwechseln mit Prasat Preah Pithu in Angkor Thom). Auf Grund dieser Erkenntnisse ist die Schlussfolgerung möglich, der Laterit-Bau sei jüngeren Ursprungs als der benachbarte Sandstein-Tempel. Doch auch jede andere Deutung ist erlaubt, etwa die: der Lateritbau stand zuerst, ihm sollte ein Tempel gegenüber gestellt werden. Der zuerst vorhandene Laterit-Bau und der später errichtete Sandstein-Tempel verbanden sich zum ungewöhnlichen Komplex: Dharmasala und Tempel als Gebäudeeinheit (Bild 3 & 9). Auch der Sandsteinbau kann mit ähnlichen Tempelbauten im Kerngebiet von Angkor verglichen werden, zu denken ist an den West Prasat Top, östlich vom Ta Keo Tempel gelegen. Beide Innenräume (Bild 10 & 11) wurden mit großer Sorgfalt gebaut. Das äußerste Maß an Akkuratesse bei der Raumgestaltung ist trotz Verfall noch heute sehr gut zu erkennen. Überreste von Sakraleinrichtungen sind in den Zentralbereichen der kleinen Tempel nicht nachweisbar. Keinerlei Spuren deuten auf eine vormalige religiöse Nutzung hin, so bleiben nur verschwommene Ahnungen. Aufmerksamen Besuchern wird die zweispaltige Inschrift (Bild 12) an einem Türpfeiler auffallen. Am Ort oder auch später darf gerätselt werden, ob sich der Schreiber in Khmer oder in Sanskrit mitteilte. Aufschlussreich und hochinteressant wäre außerdem der Inhalt der steinernen Botschaft. Inschriften dieser Art sind die einzigen schriftlichen Hinterlassenschaften der Khmer. Keineswegs zielen die Ausführungen auf eine Überbewertung eines unbekannten Tempels, doch auch dem unvoreingenommensten Leser wird die nebelhafte Forschungslage am Bakan Tempel aufscheinen. Der Artikel gibt lediglich einige Anstöße für eine umfassendere Besichtigung des Prasat Bakan, über deren Relevanz gestritten werden darf.
Abschließend folgen noch Hinweise für außergewöhnliche Exkursionen. Erwähnt wurde, dass der Prasat Bakan auch von Westen her zugänglich sei. Wer diesen Weg wählt, kommt auf der alten Khmer-Route aus Richtung Beng Mealea, fährt südöstlich weiter, überquert die Ta Aok Brücke (übrigens eine sehenswerte Khmer-Brücke), folgt der Straße in östlicher Richtung weiter bis Kvav Market, in dessen Umfeld sich drei Tempel finden: Ta En Tempel, Pram Tempel und Prasat Sralao Tung, etwa 5km nordwestlich versteckt sich noch der Lobaek Tempel im Wald. 5km in südlicher Richtung steht der Preah Theat Tempel. Weiter in östlicher Richtung setzt sich die Straße als nicht befestigter Waldweg fort. Ehe der westliche Graben vom Prasat Bakan erreicht wird, liegen der Phnom Bantheay Tempel, der South Sopheab Tempel und der Aur Tuk Haub Tempel am Weg. Hinter dem äußeren westlichen Wassergraben liegen die Ruinen vom South Chheuteal Tempel, Koh Kokir Tempel, Wat Koki Tempel, Trapeang Angkong Tempel, Chheu Teal Toch Tempel, Prasat Cham und Aur Chheuteal Thom Tempel. Wer sich östlich dem Haupttempel nähert, könnte den Prasat Damrei, den Mebon Tempel und den Preah Stung Tempel besichtigen. Nordöstlich im inneren Tempelbezirk steht noch der Boeng Sre Tempel. Die Besichtigung der vorhandenen kleineren Tempel auf dem relativ überschaubaren Gebiet erfordert mindestens einen Tag, zumal längere Fußwege zu bewältigen sind. Genauere Wegverläufe sind dem Google Kartenwerk zu entnehmen. Die Aufzählung der unbekannten Tempel soll lediglich zu speziellen Unternehmungen anregen und ganz nebenbei die Bedeutung der Tempelstadt Bakan hervorheben. Wer in dieser Region unterwegs ist, betritt geschichtsträchtigen Boden. Hinweise: Der eingangs beklagte Streckenzustand könnte sich binnen mehrerer Jahre verbessert haben. Der hier vorgelegte Bericht bezieht sich auf eine Besichtigung im Januar 2016. Zu danken ist unserem wackeren, niemals missgelaunten Fahrer Sopheak Raksar, der noch ganz nebenher in der steinernen Inschrift (Bild 12) eine Sanskrit-Botschaft erkannte. Foto und Text: Günter Schönlein Fotos 6 & 9: Vanessa Jones Korrektur: Vanessa Jones Gleich zur Klärung: Spean bedeutet in der Khmer-Sprache Brücke. Brückennamen in Kambodscha beinhalten tatsächlich das Wort Spean. Hier bezeichnet Kbal Spean eine besondere Kultstätte unter freiem Himmel, die unter dem Namen »Fluss der tausend Lingas« bekannt ist. Die Besichtigung der erst in jüngerer Zeit wieder zugänglichen archäologischen Stätte erfordert etwas Ehrgeiz, denn sie ist nur zu Fuß erreichbar. Je nach Verfassung werden für den Weg etwa 30-45min benötigt. Die Zeit der Besichtigung kann zwischen 30 und 60min differieren. Der ungefährliche Weg steigt leicht aber stetig an, ist sandig, teilweise steinig, folglich empfiehlt sich festes Schuhwerk. Die abwechslungsreiche Wegstrecke wird von klobigen Felsbrocken und ansehnlichem Baumbestand gegliedert. Der Weg kann kaum verfehlt werden, es gibt nur einen. Während der regenreichen Monate ist von dieser Tour eher abzuraten, wahrscheinlich wären für diese Zeit Gummistiefel anzuraten. Es ist ohnehin vorteilhafter die Kultstätte in den wasserarmen Monaten zu besichtigen. Je weniger Wasser vom Quellbach über die Steine fließt, desto mehr ist von den Reliefs zu sehen. Ausblicke in die Ferne sind kaum möglich, zu dicht ist der Baumbewuchs. An wenigen offenen Sichtschneisen lassen sich lediglich die flächendeckende Bewaldung der Bergregion und Teile der felsigen Landschaftsstruktur erkennen. Auffällig große und ungewöhnlich geformte Steine wie auch besondere Steinschichtungen werden von den Einheimischen verehrt. Solche magischen Plätze haben sie mit einem Namen versehen. Den Außenstehenden sagen die Namen nichts, aber ihnen wird deutlich, mit welcher allumfassenden Achtsamkeit die Kambodschaner dem Wunder der Natur begegnen. Die Sorge um den Erhalt der Landschaft scheint in ihrem Glauben wie selbstverständlich verankert zu sein. Religion und Vernunft vereinigen sich zum Schutz der Natur. Mehrere Hinweisschilder in Khmer und Englisch Please respect the natural environment fordern entsprechendes Verhalten. Tatsächlich befindet sich das gesamte Gebiet erfreulicherweise in einem ausgesprochen sauberen Zustand. Unversehens mündet der Waldweg in die Zentralregion des heiligen Platzes. Der erste Blick trifft unvermittelt auf zahlreiche Lingams und auf mehrere Reliefs. Das felsige Bachbett und die gleichfalls felsigen Uferbereiche sind weitestgehend bearbeitet. Bildreliefs wechseln mit Lingams oder vereinen sich zum Ensemble. Hunderte Lingams bedecken vorwiegend die mehr oder minder ebenen Flächen des steinigen Grundes. In den regen- und wasserreichen Monaten fließt das Quellwasser ungehindert über die ungezählten Shiva-Lingams. In Shiva-Tempeln wird allerorten das Linga täglich gereinigt und rituell mit geheiligtem Wasser übergossen, in Kbal Spean übernimmt die Natur diesen Ritus. Der Zentralbereich des Heiligtums ist abgesperrt. Holzpfeiler und Spannseile sollen das Betreten der behauenen Steine verhindern. Ein Weg führt außen herum, so können die Reliefs betrachtet bzw. kann vor allen Reliefs verharrt, gebetet oder meditiert werden. Zu nichts Geringeren als zur Verehrung der Götter wurde die Kultstätte im 11. Jahrhundert erschaffen. Asketen, Waldmönche, Einsiedler oder wer auch immer haben den herrlichen von der Natur geschaffenen Platz entdeckt und zum würdigen Ort für ihre Gebete erkoren. Im Laufe vieler Jahre (in Jahrzehnten muss gedacht werden) schufen begnadete Hände dieses in Angkor einmalige Felsen-Heiligtum. Die Auswertung der maßgeblichen Relief-Motive fällt ambitionierten Laien nicht schwer. Drei Motive lassen sich unterscheiden, wobei das Vishnu-Motiv häufiger als das Shiva-Motiv zu sehen ist und der Gott Brahma als Einzel-Motiv nur in einer Version zu finden ist. Summiert man jedoch alle Lingams und sieht in ihnen Shiva-Bildnisse, dann dominiert Shiva als Haupt-Gottheit die Kultstätte. Es ist ja kein Geheimnis, dass das Lingam für Shiva steht, dass das phallische Symbol als anikonische Darstellung der Gottheit gilt. Die Reliefs sind nichts Anderes als von Menschen erdachte Personifizierungen der Gottheiten. Zurück zum ersten Anblick der Kultstätte. Das Wasser kommt aus nordwestlicher Richtung und fließt südöstlich weiter abwärts, nach geographischem Verständnis lässt sich also ein südlicher und ein nördlicher Uferbereich definieren. Wie schon erwähnt, verzieren Bild-Reliefs die schrägen bis lotrechten Uferbereiche, deshalb lohnt die beidseitige Begutachtung der felsigen Uferpartien. Außerhalb der zentralen Absperrungen bieten im Bachbett liegende Steine bequeme Möglichkeiten zum Wechsel der Uferseiten. Alle Vishnu-Reliefs, ein in Kbal Spean vielfach variiertes Motiv, halten sich in der Aussage konkret an den überlieferten Mythos. Vishnu ruht/schläft auf der Weltenschlange Ananta. Shakti sitzt zu Vishnus Füßen. Träumend erschafft Vishnu eine neue Welt. Aus seinem Rücken (Nabel) wächst ein Lotos, darauf residiert Brahma. Das Bild 8 (ein Ausschnitt von Bild 7) zeigt das unmittelbare Nebeneinander zweier Vishnu-Reliefs gleicher Thematik. Weshalb hier eine Motivdopplung vorliegt, kann nicht erklärt werden: Zufall, Absicht, Wettbewerb, Nutzung der Freifläche? Motivdopplungen sind übrigens mehrfach in Kbal Spean vorhanden. Die Symbiose zwischen den anikonischen Gottes-Darstellungen (Shiva-Lingams) und den personifizierten Gottesabbildungen (Bild-Reliefs) schien angestrebtes Ziel der Bildhauer gewesen zu sein und wurde an einigen Stellen der Kultstätte eindringlich verwirklicht. Einige der Bildwerke müssen derart schön und reizvoll gewesen sein, dass Teile der Reliefs geraubt oder aber aus unerklärlichen Gründen mutwillig zerstört wurden. Die obere Körperpartie und der Kopf Vishnus und der Kopf Anantas (Bild 10) sind eindeutig als nachträgliche Ergänzungen erkennbar. Der Kopf der Lakshmi fehlt an beiden Reliefs (Bild 9 & 10) und wurde, sollte oder konnte noch nicht ersetzt werden, wahrscheinlich handelt es sich hier um jüngere Raubzüge. Der Umfang der Beschädigungen wurde von den Transportmöglichkeiten limitiert. Der Kopf einer Göttin lässt sich problemlos stehlen und verkaufen, ein vollständiges Relief zu rauben, hieße einen ganzen Felsenblock dem natürlichen Gefüge zu entreißen und bergab zu schaffen. Weitere etwas abseits gelegene Vishnu-Reliefs blieben bislang unversehrt (Bild 11 & 12). Die Lage Vishnus entspricht der induviduellen Auffassung der Bildhauer. Es macht keinen Unterschied ob Vishnu links- oder rechtsseitig ruht, die Bildaussage verändert sich dadurch nicht. Auch im Bild 12 kann wieder die Nachbarschaft zweier Vishnu-Darstellungen registriert werden (vergleiche Bild 8). Sonnenreflektionen erschweren dem Laien die fotografische Darstellung der Reliefs. Moos- und Algenbewuchs setzen den Steinen arg zu und verfremden mitunter auf pittoreske Art die Bildwerke. Neben nichtvollendeten, vielleicht misslungenen und deshalb bewusst verworfenen oder aber verwaschenen Vishnu-Reliefs (Bild 13) findet sich ein liegendes großformatiges Brahma-Reliefs, es ist das einzige in seiner Art (Bild 14). Der flache ebene Stein ragt bis ins Wasser hinab, seine natürlich gerundete äußere Form bot sich für die Gloriole und die Gottheit geradezu an. Die seitlich der Gloriole sitzenden Asketen sind hübsche Ergänzungen zum Gesamtbild: Menschen versunken im Gebet zu ihren Göttern. Das Foto (Bild 14) gibt das gelungene Relief nur ungenügend wieder. Der Fotograf hätte die Absperrungen überwinden und die geheiligten Bereiche betreten müssen, was einer Entweihung der Kultstätte gleichgekommen wäre. Verbote missachten, dabei Menschen und ihre religiösen Wertevorstellungen verletzen, um hochwertige Fotos zu erstellen, widerstrebt dem Autor. Die intensivsten Bilder speichert der Mensch ohnehin im Kopf. Nur zwei personifizierte Shiva-Darstellungen konnten vom Autor in Kbal Spean eruiert werden. Im rechten oberen Bereich von Bild 7 sind der Gott Shiva und seine Frau Uma (Parvati) auf dem Buckelstier Nandi zu erkennen. (Leider verhinderten Lichtreflektionen die klare, fotografische Wiedergabe des Motivs. Auf https://de.wikipedia.org/wiki/Kbal_Spean wird ein besseres Foto vom besagten Shiva-Relief gezeigt, rechtliche Gründe verbieten die Übernahme des Fotos für diesen Artikel.) Etwas weiter entfernt findet sich das Shiva-Uma-Nandi-Motiv nochmals in einen größeren überdachten Stein gehauen (Bild 15 & 16). Die Ausschnittvergrößerung (Bild 16) offenbart links von Nandi zwei menschliche Gestalten. Die Steinfläche rechts von Nandi ist noch unbearbeitet. Hier könnte der Plan für eine fortlaufende Bildergeschichte vorgelegen haben. Welche Bildkonzeption realisiert werden sollte, ist heutzutage unwesentlich, wichtiger ist die zum Gebet und zur inneren Versenkung prädestinierte Lage dieses Platzes. Der flache niedrige Stein (Bild 15 Mitte) kann als Altar, als Meditationssitz oder als Niederwerfungsstein benutzt werden. Immer bleibt der Blick auf Shiva gegeben. Der große alles überragende Stein überdacht den offenen Altar-Raum. Rückseitig werden hunderte Lingams vom Quellwasser benetzt. Das beruhigende Plätschern des fließenden Wassers ist vermöge der Imagination auch zu Trockenzeiten vernehmbar. Die Menschen saßen in einem von der Natur erschaffenen Tempel. Das Göttliche inkarniert sich auch und nicht zuletzt in der Natur. Solchen Räumen sind noch heute magische Anziehungskräfte eigen. Viele der Felsflächen sind mit quadratischen Mustern bedeckt. Hierin verbergen sich keine geometrischen Formenspiele oder astrologische Verstiegenheiten, sondern nur die Häufung etlicher Snanadronis. In Kbal Spean wurden extrem abgeflachte Snanadronis in Stein gehauen. Das fließende Wasser hat für zusätzliche Glättung der Reliefs gesorgt. (Bild 17 & 18). Kurz zum Sanskrit-Begriff Snanadroni: in jedem Hindu-Tempel befinden sich nördlich ausgerichtete wannenartige flache Steinplatten (Snanadroni) aus deren Mitte das Lingam oder eine Götterstatue ragt. Zur Segnung werden die Kultobjekte mit Wasser übergossen, welches über einen Abfluss (Somasutra) nach draußen geleitet wird. Im Glossar des Buches A GUIDE TO THE ANGKOR MONUMENTS erklärt Maurice Glaize: "Snanadroni - An ablution slab with a beak, always orientated to the north, placed on the pedestal of the idols for the flow of lustral water". Abschließend sollen noch einige Reliefs vorgestellt werden, die erstens nicht sogleich ins Blickfeld geraten, zweitens aber vom Motivgehalt auffällig, wenn nicht gar selten sind. Eine Dreier- und eine Zweier-Personengruppe (Bild 19 & 20) und ein Krokodil (Bild 21) sind näher in Augenschein zu nehmen. Der Zustand der Reliefs verhindert eine Beurteilung, die zu gesicherten Erkenntnissen führt. Nur wenige Details sind erkennbar, deshalb muss zunächst der Gesamteindruck, den die Bilder hervorrufen, genügen. Verlorene Details können nicht ersetzt werden, aber analoge Vergleiche zu adäquaten Interpretationen führen. Die Bestimmung der Dreiergruppe (Bild 19) ließe sich salopp erledigen, indem man sie mit knienenden Betern, die häufig auf Tympana und Lintels in Angkor zu sehen sind, gleichstellt, doch eine solche oberflächliche Betrachtung führt zu keinem Ziel: wenn überhaupt Beter, dann sind die Beter im Relief (Bild 19) Beterinnen, denn Weiblichkeit ist keiner der Figuren abzusprechen, wahrscheinlich sind es sogar Göttinnen. Keine der Frauen hat die Hände zum Gebet geschlossen, keine zeigt eine demütige Körperhaltung, von gesenkten Blicken kann kaum die Rede sein. Die Armhaltungen unterscheiden sich von Figur zu Figur, auch differieren die Haartrachten. Tragen die Frauen gar Kronen? Wurde hier der Versuch unternommen, eine weibliche Trimurti im Relief zu erfassen? Diese Assoziation ließe sich weiter ausspinnen, blicken wir etwa auf eine unvollendete oder auf das Fragment einer Sapta Matrika? Zur Zweiergruppe (Bild 20): hier scheint eine dritte Figur verloren zu sein. Das linke Drittel der Bildfläche hinterlässt den Eindruck vormaliger Bearbeitung. Beide Figuren sind männlicher Natur. Die linke Figur schmückt sich mit einer Kappe und trägt einen langen Bart. Die rechte Figur ist leicht als Mensch mit Elefantenkopf zu identifizieren, diesbezüglich muss für Ganesha plädiert werden. Ein zusätzliches Indiz für Ganesha, den Elefantengott, ist die mit der rechten Hand hochgehaltene Mala. Der bärtige Mann könnte Shiva sein, Ganeshas Vater, personifiziert als Asket. Die verlorene Figur der linken Reliefpartie könnte Parvati (Uma), Ganeshas Mutter gezeigt haben? Falls dem so war, hätte sich hier ein Künstler an einem Familienbildnis versucht. Diese Version der Götterfamile ist in der Angkor-Region äußerst selten, wenn nicht einmalig. Die Krokodil-Darstellung (Bild 21) gibt nichts als Rätsel auf. Die Flussgöttin Ganga ist auf einem Krokodil unterwegs. Ihr Reittier (Vahana) ist das Krokodil (Kumbhira). Varuna, (der Allumfassende, der Umhüller) eine altvedische Gottheit, reitet ebenfalls auf einem Krokodil. Sowohl Ganga als auch Varuna stehen in enger Verbindung zur Natur, d. h. zu den göttlichen Schöpfungen. Varuna gilt als Hüter der kosmischen Ordnung. Ganga und Varuna wären ohne Schwierigkeiten in Beziehung zum Fluss-Heiligtum Kbal Spean zu setzen. So unwahrscheinlich und abseitig die Deutungsversuche klingen, ist nicht davon auszugehen, dass hier lediglich eine naive Tierabbildung angestrebt wurde, zumal im Prasat Kravan in Angkor ein durchaus vergleichbares Krokodil-Relief (Bild 22) zu sehen ist. Mögen auch manche Deutungen der Reliefs gewagt sein und den Charakter von Vermutungen kaum überschreiten, doch eine Erkenntnis sollte als Fazit weder angezweifelt noch angetastet werden: Besucher betreten eine außergewöhnliche, hinduistisch geprägte Tempelanlage unter freiem Himmel, errichtet zur Feier der Trimurti, zur Ehre der Göttertriade Brahma – SHIVA – Vishnu. Die unmissverständliche Symbolik der Tempel-Triade (Bild 23) bestätigt dieses Credo. Eine andere Beschreibung und bessere Fotos zu Kbal Spean bietet Ando Sundermann, zu finden auf gleicher Webseite unter ANGKOR → NORTH OF ANGKOR → KBAL SPEAN
Wissbegierige Leser können weiterführende Informationen in den Artikeln VISHNU IN ANGKOR GANESHA TRIMURTI IN ANGKOR SAPTA MATRIKA in diesem Blog abrufen. Fotos 1, 2, 5-8, Vanessa Jones Foto 21 Birgit Schönlein Fotos 3, 4, 9-20, 22, 23 Günter Schönlein Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Besucher in Sambor Prei Kuk (fortan: SPK) werden, so ihnen ein sachkundiger Guide zur Seite steht, garantiert auf die "Fliegenden Paläste" hingewiesen. Die von der Wissenschaft (?) als "Fliegende Paläste" bezeichneten Ziegelreliefs sind in dieser speziellen Ausführung einmalig. Dem Autor ist in Kambodscha keine weitere Tempelanlage mit gleichartigen bzw. vergleichbaren Reliefs bekannt. Der Begriff "Fliegende Paläste" bezieht sich auf Ziegelreliefs, die sich an den Außenwänden der Tempel in SPK befinden. Die Darstellungen lassen sich thematisch auf einen Nenner bringen: zu sehen sind Götter und Göttinnen in ihren himmlischen Wohnungen. Die Betrachtungen in diesem Artikel richten sich folglich auf Dekorationen an den Ziegelbauten von SPK, damit erheben sich einige Fragen: Beschränken sich die Dekorationselemente nur auf die äußeren Mauerwände? Sind vereinheitlichende Platzierungen der Reliefs wahrzunehmen? Sind verschiedene Formate zu registrieren? Was zeigen die Reliefs? Wie lassen sich die Reliefs kategorisieren? Und endlich: Woher bezogen die Baumeister und Künstler ihre Inspirationen? Von einer Ausnahme abgesehen (dem Asram Eisei Tempel) wurden in SPK nur Tempel aus Ziegeln errichtet. Drei geometrisch regelmäßige Grundriss-Formate kamen in SPK zur Anwendung: Rechteck, Quadrat und Oktogon. Vorzufinden sind Einzelbauten und ummauerte Tempelkomplexe. Der Prasat Sandan zählt zu den Rechtecktempeln und steht als Solitär in der nördlichen Tempelgruppe. Die Bilder 1 und 2 zeigen die Ost- und die Westfassade, die Bilder 3 und 4 die Süd- und die Nordfassade vom Prasat Sandan, zu sehen sind jeweils zwei Wandgrößen, nämlich die dem rechteckigen Grundriss geschuldeten Kurz- bzw. Langseiten. Im Bild 2 sind die unterschiedlichen Wandbreiten zu erkennen, nämlich die breitere Süd- und die schmalere Westfassade. Zumeist befinden sich die Tempelzugänge ostseitig, so auch am Sandan Tempel, die verbleibenden Wandseiten sind mit Scheintüren versehen. Diese Bauform lässt sich nicht nur in SPK, sondern an vielen Tempeln in Kambodscha nachweisen, wobei sich diese Anordnung prinzipiell nur auf vierseitige, also auf quadratische und rechteckige Tempelbauten bezieht. Auf den Bildern 1 – 4 lassen sich die strengen Wandgliederungen deutlich erkennen. Das Tor (Ost) und die Scheintüren (Süd, West und Nord) sind jeweils mittig in die Fassaden integriert. Zu beiden Seiten der Türen verbleiben rechteckige gerahmte Flächen im Hochformat, die von Dekorationen belegt sind. Die Höhen der Bilderrahmen sind rundum gleich, umlaufende untere und obere Gesimse begrenzen die Rahmenhöhe, die Breiten der Bilderrahmen variieren je nach Wandseite. Über den Scheintüren befinden sich weitere Bildwerke. Wird hier von Bildwerken gesprochen, sind immer Reliefs, vorrangig die "Fliegenden Paläste" gemeint. Sämtliche Dekorationen sind als integrierte Bestandteile der Ziegelwände anzusehen, nichts wurde nachträglich aufgesetzt. Die erheblichen Mauerdicken der Wände ermöglichten die unterschiedlich hohen (tiefen) Modellierungen der Reliefs, der Bilderrahmen, der Scheintüren und der Gesimse, wodurch eine lebhafte Plastizität mit überzeugender Raumwirkung erzielt und gleichzeitig die glatten Mauerflächen aufgelockert wurden. Tatsächlich ergänzen bzw. vermischen sich unterschiedlich hohe Bildelemente, die partiell der Flach- Halb- oder Hochrelieftechnik zuzuschreiben sind. An den Detailaufnahmen vom Sandan Tempel lassen sich stets wiederkehrende Grundformen im Aufbau der "Fliegenden Paläste" erkennen. Deutlich unterscheiden sich die geometrisch exakten Strukturen von den gerundeten Formen. Die waagerechten und senkrechten Elemente, die einen Palast fixieren bzw. symbolisieren, heben sich von den oberhalb angeordneten ovalen Fenstern ab. Auf massiven Traversen (Fundamente mit Säulenreihen und anderen Verzierungen) ruhen die Paläste. Die Mittelteile der Paläste werden von Säulen/Pilaster-Paaren gerahmt, dort präsentieren sich die (Haupt?)-Gottheiten. Der Zentralraum (Mittelteil) der Paläste ragt am weitesten aus dem Mauerwerk hervor. In den geringer herausragenden seitlichen Gemächern (nicht immer vorhanden) erscheinen weitere göttliche und/oder halbgöttliche Wesen. Gedeckt sind die Paläste mit breiten Gesimsen, die durchaus der griechischen Attika vergleichbar sind. Die Dekorationen der Gesimse sind meist als harmonische Wiederholungen der unteren Traversen gestaltet, so sind wiederum Säulenreihen und Hamsa-Bordüren (Hamsa=Heilige Gänse) dominant. Bildschmuck ziert den Hauptraum. Aus den Fenstern über den Palästen, deren Form sich auf frühindische Hufeisenfenster (Kudu) beruft, blicken die Schutzgottheiten herab. Makaras (mythische Mischwesen) flankieren die Fenster, wie auch Makaras mittig über den Palasträumen (Tympanon) Position bezogen haben. Den Makaras werden Schutzfunktionen nachgesagt, ihre apotropäische Wirkung galt und gilt in Asien als gesichert. Die Zahl der Gottheiten, die in den verschiedenen Palästen der Tempel von SPK wohnen, schwankt je nach Ausmaß der "Fliegenden Paläste", diesbezüglich lassen sich bestimmte symmetrische Gruppierungsmuster erkennen, die sich scheinbar wiederholen, ohne sich jedoch wirklich zu gleichen. Der völlig in sich zusammengebrochene Kbal Chrouk Tempel (Bild 12) entspricht den Grundriss-Vorgaben anderer Rechteck-Tempel in SPK. Die ehemalige Höhe des Tempels kann nur geschätzt werden. Herabgestürzte Ziegelsteine von Mauern und Dach füllen den Innenraum. Von der Ostfassade (Bild 13) hat sich außer dem derben Sandstein-Türrahmen nichts erhalten. Am südlichen unteren Teil der Südfassade (Bild 14) lassen sich partiell noch Gesimse und ein Pilaster erkennen, besser erhalten hat sich der "Fliegende Palast" (Bild 15). Das ehemalige Vorhandensein von "Fliegenden Palästen" an der Ostfassade ist zu vermuten, lässt sich aber nicht beweisen. Derbe Mauerrisse gliedern die Fläche der Nordfassade (Bild 16). Trotz der Bauschäden haben sich die "Fliegenden Paläste" gut erhalten (Bild 16 & 17). Am Prasat Kbal Chrouk fallen breite Varianten der Paläste auf, welche ausnahmslos von weiblichen Gottheiten besetzt sind. Im mittleren Saal thront die Haupt-Göttin, neben bzw. hinter ihr sitzen zwei Gefährtinnen. In den Nebenräumen jeweils an den Pilaster (Pfeiler) gelehnt steht eine Göttin. Zwei Tempel wurden bisher vorgestellt: der Prasat Sandan und der Prasat Kbal Chrouk. Zu erkennen sind unterschiedliche Bauformen der "Fliegenden Paläste". Drei Grundformen der Paläste sind zu unterscheiden. Der schmale Palast in zwei Etagen mit Hauptraum ohne Nebenräume darüber der Kudu-Bogen, diese Form ist die einfachste Variante und schmückt die Schmalseiten rechteckiger Tempel (Bild 18). Der breite Palast mit Hauptraum und beidseitigen Nebenräumen und Kudu-Bogen muss als erweiterte Palastvariante angesehen werden (Bild 19). Die sehr breite Palastvariante mit Portal, drei Etagen und Kudu ist nur über Scheintoren zu finden, gezeigt werden diese Paläste nur als Außenansicht (Bild 20 & 21). Die Anzahl der göttlichen Palastbewohner schwankt. In den kleinen Palästen wohnt pro Raum und Kudu jeweils ein männlicher Gott (Bild 18). In den größeren Palästen präsentieren sich weibliche Götter im Mittelraum, jeweils eine Göttin im Nebenraum und fünf Göttinnen im Kudu (Bild 19). In den Palästen über den Scheintüren sind keine Götter anwesend, lediglich ein Kopf füllt die Kudu-Luke (Bild 20 & 21). Die Bilder vom Prasat Daeum Chan (Rechteck-Tempel) zeigen die schon bekannte symmetrisch dreigeteilte Gliederung einer breiten Fassade nach dem Muster: Palast – Scheintür - Palast (Bild 22). Das Bild 23 zeigt den gut erhaltenen rechten Palast der Südfassade aus Bild 22. Beachtenswert sind die Makara-Attika und das von Makaras behütete Kudu, in dem sich fünf stehende Götter präsentieren. Auch die Götter im Hauptraum und den Nebenräumen geben sich aufrecht stehend die Ehre. Im unteren Palastraum, der vielleicht einen Vorbau meint, sitzt eine (Schutz?)-Gottheit mit erhobener Waffe. Zwei Detail-Palastaufnahmen vom Daeum Chan Tempel (Bild 24 & 25) rücken nochmals die sitzenden Götter ins Bild, außerdem zu sehen sind in den unteren Bildbereichen die Hamsa-Gesimse. Bild 26 zeigt den gesamten Tempel in nördlicher Ansicht. Rechteckige Tempelbauten waren wohl betreffs Dachaufbauten höher konzipiert als quadratische Tempel, vergleiche Bild 2 & 26 mit Bild 27. Wie die Kräfte der Natur, im speziellen das ungehemmte Wachstum der Bäume, den Tempeln zusetzen, belegen die Bilder vom Daem Chrei Tempel (Bild 27 & 28). Einerseits umklammern die Wurzeln das Bauwerk und halten dadurch die Mauern zusammen, andererseits dringen Wurzeln zwischen den Ziegeln in die Fugen, werden stärker, verdicken sich, wodurch Risse entstehen, die irgendwann die Mauern auseinander sprengen. Der quadratische Daem Chrei Tempel weist an den Fassaden keine "Fliegenden Paläste" auf, aber über den Scheintüren befinden sich stark modellierte kleine "Paläste" in Außenansichten ohne Personal. Die oberen Gesimse werden (trotz Wurzeln noch deutlich erkennbar) durch Säulenreihen und Hamsa-Bänder strukturiert (Bild 28). An einem der acht namenlosen Tempel der C-Gruppe (Bild 29), die westlich vom Prasat Tao zu finden sind, haben sich Teile der unteren und oberen Gesimse gut erhalten. Über einer Säulenreihe lagert eine stilisierte Kreuzblumenbordüre, zuoberst schließen die Heiligen Gänse (Hamsa) das Gesims ab. Derartige Beispiele schöner Dekorationsvarianten sind an vielen Tempeln in SPK zu entdecken, (Bild 5, 28 & 30). Der markante Trapeang Ropeak Tempel (auch Tempel Y genannt) überragt die niedrigeren Tempel seiner Gruppe um einige Meter. Die Gruppe von drei Tempeln, deren Anordnung sich auf eine Ost-West-Längsachse bezieht, kann mit zwei Grundriss-Typen aufwarten: Rechteck und Oktogon (Achteck). Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass der Trapeang Ropeak Tempel von vier kleinen Schreinen umgeben war, von denen außer fast unkenntlichen Erderhebungen nichts mehr wahrzunehmen ist. Vormals muss dieser Tempel mit seinen vier Neben-Tempeln (Quincunx-Stellung) ein äußerst attraktives Bauensemble gewesen sein. Am Trapeang Ropeak Tempel sind Dekorationselemente an allen Dachbereichen zu erkennen (Bild 31 & 33). Das in vier gleichmäßig hohen Segmenten gegliederte Dach erinnert an pyramidale Aufbauten (Bild 34 & 35). Die aus den Dachabstufungen sich ergebenden senkrechten Wandflächen sind vierseitig mit Reliefs und Gesims-Dekorationen verziert. Vom Aufbau her sind auch diese mit Göttern besetzten Dach-Nischen im querstehenden Rechteckformat als "Fliegende Paläste" anzusehen (Bild 32), sie bilden das Pendant zu den "Fliegenden Palästen" der Fassaden. Diese Besonderheit hat sich nur an wenigen Tempeln in SPK erhalten, obgleich anzunehmen ist, dass die meisten Dächer der höheren Tempel mit ähnlichen Dekorationen versehen waren. Auffällig sind die Scheintür-Nischen strukturiert. Weit hervorstehende dreifache Pilaster tragen zu Tympani überhöhte Lintel. Diese ausladenden opulenten Ziegelaufbauten, welche die Gesimse der Fassaden überragen, sind allerdings nur im äußerst desolaten Zustand vorhanden, (Bild 33). Von der Bildgestaltung dieser Relief ist mehr zu ahnen, als wirklich noch zu sehen, sie müssen als verloren gelten. Erfreulicherweise haben sich am Trapeang Ropeak Tempel von den acht "Fliegenden Palästen" vier Paläste in überaus gutem Zustand erhalten. In der Gegenüberstellung der Bilder 36-39 lässt sich die Wirkung der ehemaligen Stuckaturen ermessen. Bild 37 ist als Beweis für stuckierte Wandflächen zu bewerten. Auf der ebenen Mauerfläche hinter dem Palast (im Bild 37 rechts) sind partiell Stuckreste zu erkennen. Es darf angenommen werden, dass die Fassaden flächendeckend stuckiert waren. Farbige Bemalungen der Fassaden und Paläste sind nicht belegt. Wenden wir uns der Betrachtung achteckiger Tempel zu, können wir zunächst noch in der Trapeang Romeas Gruppe verweilen. Zwei oktogonale Tempel stehen in der Trapeang Ropeak Gruppe der mittlere Tempel existiert nur noch als halbhohe Ruine, weitaus ansehnlicher ist der westliche Oktogon-Tempel (als Tempel Y bezeichnet) (Bild 40). Nur von mäßig hervorstehenden senkrechten Ziegelbändern geteilte, ansonsten glatte Mauerflächen betonen die Gebäudestruktur am namenlosen Oktogon-Tempel (Bild 41). Schlichte Gesimse mit drei Musterbändern (Bild 42) schließen die Fassadenflächen ab und leiten über zum harmonisch gewölbten Kuppeldach (Bild 41), welches formvollendet den Bau krönt. Die Mehrzahl der oktogonalen Tempel befindet sich in der Südgruppe, benannt als Prasat Yeay Poan. Ein Achteck-Tempel steht im Prasat Sambor, also in der Nordgruppe. Im Prasat Tao (C-Gruppe) sind keine Oktogon-Tempel vorhanden. Das Achteckformat der vier kleinen verlorenen Schreine des Prasat Trapeang Ropeak kann nur durch Ausgrabungen belegt werden, diesbezüglich kann nur der Übersichtskarte von SPK Glauben geschenkt werden. Fünf Oktogon-Tempel sind in der Südgruppe zu bewundern. Drei Achteck-Tempel zur rechten und zwei Achteck-Tempel zur linken flankieren in großen Abstand den rechteckigen Zentral-Tempel der Gruppe, den Yeay Poan Tempel. Das Panorama-Foto (Bild 44) zeigt aus östlicher Perspektive die Anordnung der Neben-Tempel zum Haupt-Tempel Yeay Poan. Von den drei Tempeln der nördlichen Reihe sind zwei zu erkennen (rechte Bildhälfte), der dritte Tempel ist zu ahnen. Von den zwei Tempeln der südlichen Reihe kann nur der westlich stehende, hinter Bäumen versteckte Tempel gesehen werden (ganz links im Bild). Der geometrischen Form folgend gleichen sich die fünf Achteck-Tempel, was den Bauzustand betrifft sind erhebliche Unterschiede festzustellen. Keiner der Tempel befindet sich im Bestzustand (Bild 45-50). Einige der Tempel wurden mit Spannseilen umwunden, um das Abkippen der Fassaden zu verhindern (Bild 45, 46, 48 & 50). Über jeweils sieben "Fliegende Paläste" verfügen die Oktogon-Tempel, ein Palast pro Wandfläche. Die achte Fassadenwand bleibt der Mandapa vorbehalten, diese kleinen Vorbauten haben sich entweder verloren oder sind nur partiell erhalten. Ebenfalls verschwunden sind die meisten Sandstein-Bauteile, so kann nicht mit Bestimmtheit behauptet werden, dass vor den Türen Säulen standen, die einen Lintel trugen oder dass die Stufen mit seitlichen Wangen versehen waren. Bildschmuck in Form von "Fliegenden Palästen" ist an den Vorbauten nicht vorhanden, jedoch schmücken Gesimse die Mandapa. 5 x 7 "Fliegende Paläste" bieten ausreichend Anschauungsmaterial, um die spezifischen Eigenheiten der Bildwerke des Prasat Yeay Poan zu erfassen. Auch hier differieren die Erhaltungsgrade von Palast zu Palast. Die Fassaden auf der Wetterseite sind stärker in Mitleidenschaft gezogen, als die geschützten Fassaden. 35 "Fliegende Paläste" können und sollen in diesem Artikel nicht vorgestellt werden, aber empfohlen werden muss die Betrachtung aller Paläste. Zu sehen sind die schmalen und die breiteren Bauformen der Paläste, die schon im Kontext zum Prasat Sandan und zum Prasat Kbal Chrouk erläutert wurden (siehe Text vor Bild 18 & 19). Anzunehmen, im Prasat Yeay Poan seien nur Wiederholungen der schon bekannten Bildmuster vorhanden, wäre der falsche Schluss, die Abwechslung liegt im Detail. Keines der Reliefs ist eine Kopie eines anderen Reliefs. Jeder "Fliegende Palast" darf als Unikat bewundert werden. Was sich an einem Palast verloren hat, weist ein anderer auf. Wer will, kann in Gedanken die Fehlstellen ersetzen und sich auf diese Art einen kompletten "Fliegenden Palast" erbauen. Möglich wäre auch, die Besetzungen der Paläste und der Kudus zu vergleichen oder die Darstellungen der Makaras zu begutachten, oder zu versuchen, die Gottheiten zu identifizieren, das wäre eine der schwierigsten Aufgaben. Wer hier nach Lösungen sucht, ist in der Königsklasse unterwegs. Die Forschung hat den Brahma-Kult bestätigt und auch die Verehrung des Gottes Harihara, doch keine der genannten Gottheiten konnte vom Autor auf den Reliefs erkannt werden. Nur wenige Statuen aus den Tempeln haben den Weg in die Museen gefunden. Eine Durga-Statue und eine Harihara-Statue aus SPK werden im National Museum Phnom Penh behütet und gezeigt. Durga gilt als weibliches Pendant zu Shiva. Harihara ist die Symbiose von Vishnu und Shiva. Etliche Lingams, wenige noch am Originalstandplatz in SPK, verweisen auf den Shiva-Kult. Einige Makaras werden von männlichen Gottheiten geritten (Bild 15 & 19), hier könnte Varuna aufsitzen. Varuna gilt als Gott der Ozeane, gemeint ist der Weltenozean, sein Reittier ist das Krokodil (Makara). Einerseits anmutig, andererseits irgendwie verloren steht der Oktogon-Tempel im Südwestbereich des Prasat Sambor. Die gleichmäßig gewölbte, gut erhaltene Kuppel muss als Musterbeispiel früher Dacharchitektur an Khmer-Tempeln eingeschätzt werden (Bild 51 & 52). An den Fassaden sind schmale senkrechte Mauerbänder (Bild 53) zu erkennen, auf derartige Bänder wurde schon im Zusammenhang mit dem Tempel Y der Trapeang Romeas Gruppe (Bild 41 & 42) hingewiesen. Besondere Beachtung sind den herrlichen waagerechten Zier-Bändern unter den "Fliegenden Palästen" am Oktogon-Tempel der Prasat Sambor-Gruppe zu schenken. Auf vielen Zier-Bändern und Gesimsen in SPK sind die Hamsa zu sehen (Bild 26, 28, 30 & 42). Die Hamsa sind übrigens ein Verweis auf den Gott Brahma, der auf einer Gans (Hamsa) reitet. Jeder Gott präferiert sein bestimmtes Reittier (Vahana). Auf den Bändern vom Prasat Sambor (Bild 54) sind die Kinnara (männlich) bzw. die Kinnari (weiblich) abgebildet. Die mythischen Mensch-Vogelwesen leben an den bewaldeten Flanken des Heiligen Berges Meru. Die Anordnung wiederkehrender Tempelbauformen und bestimmte Wiederholungen bildnerischer Eigenheiten an den "Fliegenden Palästen" beweisen das intensive Streben nach stilistischer Einheit, nach architektonischer und künstlerischer Harmonie, nach innerer und äußerer Geschlossenheit die das Göttliche zu verehren sucht. Das Nebeneinander gleicher Bildelemente hebt die Vielfalt der Bildwerke hervor. Die Bilder dreier Kudu-Nischen bestätigen die vorangestellte Behauptung. Fünf Götter, die einen als Halbfigur (Brustbildformat), die anderen als Ganzkörperstatuen abgebildet, schauen aus dem Kudu auf die Menschen herab (Bild 55 & 57), doch nur am Prasat Kok Troung (auch San Tan Tempel genannt) ist ein Kudu zu sehen, in dem sich sieben Götter/Göttinnen die Ehre geben (Bild 56). Der Prasat Kok Troung (ein Rechteck-Tempel) ist der südlichste Tempel in SPK. Das Verfahren ähnliche Motive nebeneinander zu stellen, ist auch betreffs der Götter ein lohnendes Unterfangen, hierdurch scheint die Vielfalt männlicher und weiblicher Gottheiten auf. Die Bilder 58 & 60 zeigen vermutlich den Gott Yama, den Herrn des Totenreichs. Die schaurigen Masken neben Yama meinen wahrscheinlich Kala (Bild 60). Die Identität der weiblichen Gottheit ist nicht zu ermitteln, geblieben ist ein hübsches Gesicht, ein Kopf mit indischer Haartracht (Bild 59). Eingangs wurden mehrere Fragen aufgeworfen, deren Beantwortung durch die kommentierten Fotos erfolgt sein dürfte. Allein die Klärung der Provenienz steht noch aus: Woher bezogen die Baumeister und Künstler ihre Anregungen? Alle Götter, Schutzgötter und halbgöttlichen Wesen, welche in den "Fliegenden Palästen" wohnen, entstammen ausnahmslos dem hinduistischen Götter-Pantheon. Es ist also davon auszugehen, dass Missionare den indischen Subkontinent verließen und für ihre Götter und Religion in Südostasien warben. Der Autor fühlt sich nicht befähigt, über den kulturellen Transfer von Indien nach Kambodscha zu referieren, weiß auch keine konkreten Kunstwerke zu nennen, die als Vorbild dienten oder bestimmte Wege von Indien nach Kambodscha bestätigen würden. Einige Tempel in Karnataka (Süd-Indien) erinnern zweifellos an die Reliefs der "Fliegenden Paläste", doch diese als Bauvorlagen für SPK zu stempeln, scheint gewagt. Die Baumuster für die SPK-Tempel könnten auch durch die Cham nach Kambodscha gelangt sein. In My Son auf dem Gebiet des heutigen Vietnam stehen vergleichbare Ziegel-Tempel in ähnlich geordneter Gruppierung. Die historischen Verbindungslinien zwischen den Cham und den Khmern sind weitestgehend erforscht und gesichert, weniger klar ist die Sachlage in Bezug auf das Funan-Reich. Etwas breiter aufgestellt ist die Faktenlage über das Chenla-Reich, ein Stadtstaatenverband, dem auch SPK (Isanapura) zugerechnet wird. Die Stadt SPK wird mit einiger Berechtigung als die Wiege des Khmer-Reiches angesehen. Wie auch immer, die Inspirationen zu den Tempeln in SPK, deren Herkunft sich auf indische Tempel beziehen, haben trotz mancher Übernahme zu einer völlig eigenständigen Bauentwicklung geführt, die folgerichtig als Sambor Prei Kuk Stil in allen Publikationen Aufnahme findet und als erste großartige Etappe der Khmer-Kunst geschätzt wird.
Auch ohne archäologisches Fachwissen bleibt für den Laien die eingehende Besichtigung der Tempel von SPK eine unglaublich spannende Unternehmung. Die abschließende Frage, weshalb die wundervoll einmaligen Reliefs von SPK "Fliegende Paläste" genannt werden, muss jeder Betrachter für sich beantworten. Viele abenteuerliche, teils absurde Erklärungen schwirren in den Weiten und Tiefen des Internet umher. Weitere hanebüchene Deutungen werden hier tunlichst vermieden. Fotos: Günter Schönlein Fotos: Vanessa Jones (Bild 3, 5, 6, 9, 10, 11, 13, 14) Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Valmiki erzählt in vierundzwanzigtausend Versen die Lebensgeschichte des Prinzen Rama, so könnte der lexikalische Kurzeintrag zum Schlagwort RAMAYANA lauten. RAMA ist der älteste von vier Brüdern, alle sind Söhne des mächtigen Königs DASHARATHA, Herrscher über das Reich Koshala. Auf der Jagd trifft RAMA die schöne Königstochter SITA und verliebt sich. Alles könnte wunderbar sein, wären da nicht die unvermeidlichen Hindernisse. Nur wer es vermag, den Bogen SHIVAS zu spannen, der darf SITA heiraten. RAMA zeigt seine Kräfte und spannt mühelos den Bogen. Doch höfische Intrigen einer bösen Schwiegermutter verhindern zwar nicht die Hochzeit, jedoch die rechtmäßige Thronfolge. Der König wird gezwungen, seinen eigenen Sohn in die Verbannung zu schicken. SITA und RAMA und Ramas Halbbruder LAKSHMANA verlassen den Hof und verschwinden in dunklen Wäldern. In der Fremde muss sich ihre Liebe bewähren. Liebe besiegt das Böse. (Hier wird kein Grimm’sches Märchen erzählt.) Unterwegs begegnen sie einer Dämonin in Riesengestalt, die verliebt sich in RAMA, doch der bleibt unerschütterlich seiner SITA treu. Die Dämonin SHURPANAKSHA sinnt erzürnt auf Rache. Ihr Bruder RAVANA (König aller Dämonen) entführt die schöne SITA auf die Insel Lanka. Dort hält er SITA in seinem Harem gefangen. Auf der Suche nach SITA trifft der tiefbetrübte RAMA unversehens auf Mitstreiter. RAMA bittet den Affenkönig SUGRIVA um Hilfe. Ein Affenheer unter der Führung HANUMANs sind ihm treue Gehilfen. HANUMAN, SUGRIVA und VALIN (ein Bruder Sugrivas) finden die schöne SITA auf Lanka. Drei Tage und drei Nächte währt der unerbittliche Kampf gegen RAVANA. VALIN kommt zu Tode, doch SITA wird befreit. Das glücklich wiedervereinte Paar kehrt nach Hause zurück. (Hier könnte die Geschichte enden, doch das Liebesdrama setzt sich fort.) SITA muss RAMA ihre Unversehrtheit beweisen. Innige Beteuerungen ihrer Unbescholtenheit genügen ihm nicht. SITA bietet RAMA einen ungewöhnlichen Beweis ihrer Liebe an. Sie begibt sich in die Flammen eines Scheiterhaufens und falls sie unversehrt vom Scheiterhaufen herabsteigen sollte, muss das als Beweis ihrer körperlichen Reinheit gelten. Die unschuldige SITA besteht die Feuerprobe. (Ein später dem Ramayana hinzugefügtes Buch setzt die Geschichte fort.) RAMA und sein Volk hegen dennoch Misstrauen gegen SITA, hat sie doch mehrere Jahre (wenn auch zwangsweise) bei einem fremden Mann gelebt. RAMA schickt sein Weib erneut in die Verbannung. Draußen in der Welt gebärt sie RAMAs Zwillingssöhne. Jahre vergehen. Sie kehrt an den Hof RAMAs zurück. Erneut soll sie per Feuerprobe ihre Unschuld beweisen. Zornig begehrt sie auf und ruft nach ihrer Mutter BHUMI und bittet um deren Beistand (Bhumi, auch Bhudevi, gilt als die personifizierte Erdgöttin). SITA kehrt in den Schoß zurück, dem sie einst entschlüpfte. Welch eine Geschichte, schon die Kurzfassung ist spannend von Anfang bis Ende. So nimmt es kaum Wunder, dass die großartige Liebesgeschichte über Jahrhunderte hinweg die Menschen faszinierte und viele Erzählvarianten nachweisbar sind. Gegen Hinzufügungen und Streichungen gab es keinerlei Bedenken. Die Zuhörer wollten gefesselt sein. In verschiedenen Ländern entstanden variierte Fassungen. Jede Generation erfand sich seine wohltönende Version, doch der Grundgehalt der Geschichte blieb substantiell erhalten. Die Geschichte verbreitete sich weit über den indischen Subkontinent hinaus. Variierte Fassungen der Ramayana sind in Kambodscha, Vietnam, Malaysia und Indonesien nachweisbar. Egal ob als Drama oder als Pantomime oder als Puppenspiel aufgeführt, der Stoff ist unverwüstlich und erfreut sich in asiatischen Länder größter Beliebtheit. In der Reliefkunst der Khmer blieb der förmlich nach bildlichen Darstellungen schreiende Geschichtenfundus der Ramayana nicht ohne Folgen. In einigen hinduistisch geprägten Khmer-Tempeln lassen sich auf Türstürzen und Giebelfeldern etliche Motive aus der Ramayana nachweisen. Die Reliefbilder sind mehr als dominant, weshalb eine Auswahl getroffen werden musste. Sämtliche "Affen"-Reliefs, die in Angkor vorhanden sind, hier vorzuzeigen, war keineswegs die zielsetzende Prämisse des Artikels, was schlussendlich nur einer Bestandsaufnahme gleichgekommen wäre. Gesichert darf angenommen werden, dass alle Khmer-Reliefs mit Affen-Darstellungen inhaltlich zweifelsohne in Bezug zum Ramayana stehen. Eingangs muss eine Ausnahme angezeigt werden: im Banteay Srei Tempel agieren Löwen, Yakshas, Garudas und Affen als Tempelwächter. Der Affe als Dvarapala konnte (vom Autor) bislang nur am Banteay Srei Tempel nachgewiesen werden, wie auch keine weiteren Affen-Skulpturen in Angkor bekannt sind (Bild 1-3). Die Skulpturen im Banteay Srei Tempel (auch die Affen-Wächter) sind vermutlich Replikate (Bild 1-2), die Affen-Skulptur (Bild 3), gezeigt im Depot Angkor Conservation in Siem Reap, könnte ein Original sein. Falls hier unter freien Himmel (nur unzureichend überdacht) eine Original-Skulptur präsentiert wird, wäre es höchste Zeit, das Kunstwerk in eine der geschlossenen Hallen zu bringen. Banteay Srei Tempel: Eine unglaubliche Dynamik vermittelt die Wiedergabe des Kampfgeschehens zwischen Sugriva und Valin. In der Mitte des Tympanums sind aufrecht kämpfend Sugriva und Valin zu sehen, leibliche Brüder, doch Widersacher von Anbeginn der Erzählung, Hass steht zwischen ihnen. Der Kampf der Brüder geht um Leben und Tod. Auf der rechten Bildseite steht Rama und ihm zu Füßen hockt vermutlich sein treuer Halbbruder Lakshmana. Die Szene ist auf den Punkt gebracht: Rama hat gerade eben seinen unfehlbaren Pfeil abgeschossen. Tödlich getroffen, Ramas Pfeil in der Brust, liegt Valin am Boden (linke Bildseite). Entsetzen breitet sich über die Affengesichter. Kein Relief in Angkor gibt diese entscheidende, den Verlauf der Handlung maßgeblich bestimmende Szene überzeugender wieder als das Tympanum vom Banteay Srei Tempel (Bild 4). Ziemlich schlecht erhalten haben sich die Ramayana-Reliefs am Banteay Samre Tempel, weshalb diese Bildwerke wenig gewürdigt und kaum erwähnt werden. Zu entdecken sind ein Halbtympanum (Bild 5) und ein hübsches Relief in Bodennähe an einem Pilaster (Bild 6) und ein stark verwittertes Tympanum (Bild 7). Auf dem Halbtympanum (Bild 5) sind zwei Affen in waldiger Umgebung zu sehen, da keine anderen Affenkrieger abgebildet sind, kann es sich wohl nur um die Brüder Sugriva und Valin handeln. Übrigens die Namen variieren von Land zu Land. Die Khmer nennen Sugriva Sukhreeb und Valin kann auch Vali oder Bali heißen. In jedem Fall ist Valin der ältere Bruder Sugrivas. Beide gelten als Söhne des Sonnengottes Surya, sie sind also von edler Abstammung. Die Kampfszene (Bild 6) bezieht sich vermutlich auf eine Nebenhandlung des Ramayana. Valin kämpft gegen einen Dämon. Der Ausgang des Kampfes führt zu Irretationen. Sugriva glaubt seinen Bruder unterlegen, meint er sei tot. Die nur schwer zu deutende Szenerie im Tympanum (Bild 7) zeigt im oberen Bildteil den Kampf der Brüder und im unteren Bildteil den sterbenden (schon gestorbenen?) liegenden Valin, an seiner Seite der trauernde Bruder Sugriva und weitere Gefährten. Äußerst schlecht erhalten ist das Relief vom Chaw Srei Vibol Tempel (Bild 8). Das Relief gibt ebenfalls Valins Tod wieder. Der Liegende wie auch die anderen beteiligten Affenkrieger sind nur schwer zu identifizieren. Das Relief von geringer Aussagekraft fand hier Aufnahme, weil bestätigt werden soll, dass an den meisten großen Tempeln im Angkor-Gebiet Ramayana-Darstellungen wie eine Art Pflichtprogramm aufscheinen mussten, will heißen: Ramayana-Szenen gehörten vermutlich zum sakral verordneten Bilder-Kanon an Khmer-Tempeln. Doch nicht nur Valins Tod schlägt sich in den Reliefs nieder, gleich häufig wird die Schlacht von Lanka glorifiziert. Ganz selten aber ist die gefangene Sita dargestellt. Eine berührende Szene findet sich auf einem Lintel im Preah Khan Tempel (Bild 9). Sita ist endlich auf der Insel Lanka ausfindig gemacht worden. Ein Affenbote (vielleicht gar Sugriva oder Hanuman selbst) nähert sich der betrübten Frau, versucht sie zu trösten und verspricht Rettung. Der unvermeidliche, allgegenwärtige Kala (untere Bildmitte) darf auf keinem Khmer-Lintel aus dieser Zeit ausgespart bleiben. Ist die Schlacht von Lanka im Preah Khan Tempel nur auf Giebelfeldern verewigt, kann die Kampfszenerie im Breitbandformat im nördlichen Flügel der West-Galerie im Angkor Wat begutachtet werden (Bild 10). Häufig wird Ravana, der legendäre König der Dämonen, der angeblich jede Gestalt annehmen kann, mit zehn Köpfen und zwanzig Händen (Bild 11) oder auch zehnarmig dargestellt (Bild 12). Ravana war unvorstellbar kräftig, er vermochte sogar am Berg Kailash zu rütteln, auf dessen Gipfel Shiva und Parvati wohnten, doch das Götterpaar blieb unerschütterlich gelassen, sie beherrschten unabänderlich die Welt . . . aber das ist ein anderer Mythos. Das Angkor Wat gilt als dem Gott Vishnu geweihter Tempel. Rama, von Valmiki ursprünglich als Mensch konzipiert, wurde später zum Gott stilisiert und wird als eine Verkörperung Vishnus angesehen. Folglich sind verschiedene Darstellungen Vishnus im Angkor Wat aufzufinden. Der Gott Vishnu erscheint als Rama auf Erden und gibt den Menschen ein Beispiel für Ehrlichkeit, Treue und Kampfkraft, Eigenschaften, für die Rama=Vishnu bis heute verehrt wird. Das Halb-Tympanum (Bild 13) wird von kampfbereiten Affenkriegern dominiert, doch über allen Kämpfern wacht Rama, der unübertreffliche Bogenschütze (oberer Bildbereich). Das Fragment eines Tympanums (Bild 14) zeigt zwei kämpfende Affen, die Krone des einen deutet auf den Rang, es könnte Valin oder Sugriva sein. Nicht unterschlagen werden dürfen die völlig anders gestalteten Ramayana-Bildfolgen am Baphuon Tempel. Hier werden in kleinformatigen Einzelbildern fortlaufend Geschichten erzählt. Überspitzt formuliert, wäre von Khmer-Comic-Strips zu reden. An keinem anderen Tempel innerhalb der Stadt Angkor Thom sind gleichartige Bildfolgen nachzuweisen, eine Tatsache, die leicht zu begründen ist: der im 11. Jahrhundert erbaute Baphuon Tempel war in seiner pyramidalen Monumentalität als Staatstempel der ehemaligen Hauptstadt Yasodharapura konzipiert. Der Baphuon Tempel befindet sich auf dem Gelände der später (12./13. Jahrhundert) errichteten Stadt Angkor Thom. Nicht nur die Ausmaße des Baphuon sind beachtlich, auch sein Bildschmuck wird weithin geschätzt. So stehen sich also in einer Stadt, sogar sehr nah beieinander, der Baphuon-Stil und der Bayon-Stil gegenüber, ein Zustand, der Gelegenheit zu reizvollen Vergleichen bietet. Die Bilder 15 bis 21 geben sehr gerafft einen Überblick auf die vielfältigen Bilder, auf szenische Darstellungen, die kaum ihres gleichen in Angkor haben. Die grandiosen Bildwände am Bayon Tempel unterliegen einer anders geordneten Bildkonzeption. Das Pariser Musée Guimet zeigt einen wunderbar erhaltenen Türsturz aus dem Vat Baset (Baset Tempel) bei Battambang (Bild 22). Der 69cm hohe, 152cm breite und 34cm dicke Lintel ist im prachtvollsten Baphuon-Stil gestaltet: äffischer geht es auf keinem bekannten Angkor-Lintel zu. Auf engsten Raum ist die Story um Rama, Sugriva und Valin geschildert. Auf diesem Relief finden sich Freud und Leid eng nebeneinander gerückt. Neben musizierenden Affen (Bild 22.1) bewegen sich verbissen ringende Affen (Bild 22.2 & 22.3). Das Sterben bzw. der Tod Valins ist mehr als ergreifend dargestellt, das fassungslose Schreien der Affen ist fast zu hören (Bild 22.4). Ganz links oben auf dem Lintel stehen Rama und wahrscheinlich Lakshmana (Bild 22), das sind die einzigen menschlichen Wesen auf diesem großartigen Relief. Neben den Brüdern kniet ein Affe, es wird wohl Hanuman gemeint sein, der hier womöglich Treue und Verbundenheit schwört (Bild 22).
Seltsamerweise fand sich nirgends eine Wiedergabe der Entdeckung der Sita auf Lanka, dabei bietet sich gerade diese Episode zur bildnerischen Ausformung an. Alle Affen schwärmen aus, begeben sich auf die Suche nach Sita. Endlich erfährt Sampati, der älteste Sohn Garudas, durch den Geier Jatayu den Aufenthaltsort der Vermissten. Die kundigen Vögel verbünden sich mit Hanuman, nur der ist fähig, den Sprung auf Lanka auszuführen. Garuda ist in Kambodscha omnipräsent, der mythische Vogel kann nicht übersehen werden, desto seltsamer mutet das Nichtvorhandensein besagter Szenen an. Viele Begebenheiten aus der Ramayana eignen sich hervorragend zur bildlichen Wiedergabe. Tatsächlich existieren viele ältere und jüngere farbige Illustrationen. Die meist zyklisch gefassten Bildfolgen sind vorwiegend indischer Provenienz. In Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, kann an den inneren Wänden der Mauereinfassung der Silberpagode eine herrliche Ramayana-Bilderfolge bewundert werden. Die Khmer schufen ihre eigene Prägung des Ramayana, bei ihnen heißt das Epos REAMKER. Auf den Wänden der Silberpagode fand die kambodschanische Variante der Ramayana farbgewaltig ihren künstlerischen Niederschlag und bleibt nicht zuletzt durch solche Bilder im kollektiven Gedächtnis des Volkes. Siehe auch: den Artikel REAMKER in diesem Blog, aufzurufen mit folgendem Link https://www.angkor-temples-in-cambodia.com/schoumlnlein-blog/reamker-epos Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones |
Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher acht Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
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Der Blog enthält sowohl Erlebnis-Reiseberichte als auch reine Orts- und Tempel-Beschreibungen, siehe Kategorien "Persönliches" und "Sachliches" in der Liste von Tags oben, sowie eingestreute Beiträge zu anderen Reiseländern und Themen.
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