ANGKOR TEMPLES IN CAMBODIA
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Günter Schönlein
Blog

Prasat Neang Khmau

11/12/2022

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Auf dem weitläufigen Gelände der modernen Neang Khmao Pagoda stehen die zwei erhaltenen Türme des Prasat Neang Khmau, auch als Neangkhmao Tempel bezeichnet. Die Pagoda ist leicht zu finden. Tempel und Kloster befinden sich rund 20km südwestlich vom Ta Prohm (Tonle Bati) Tempel und sind über die Straße Nr. 2 zu erreichen und mit Hilfe von Google Maps nicht zu verfehlen.

Ziegeltürme existieren in Kambodscha wahrscheinlich einige Hundert, ansehnliche Ziegeltempel sind schon seltener. Verwirrend am Neang Khmau Tempel ist der Bestand von zwei Türmen. Kenner werden bestätigen, dass nur drei oder fünf Türme in Reihe gebaut wurden. Auch stehen einzelne Prasat in der Landschaft, aber Turm-Paare sind ungewöhnlich. Rund heraus: hier fehlt ein Turm. Erhalten haben sich der mittlere und der rechte Turm. Vom linken Turm, der das Pendant zum rechten Turm gewesen sein muss, fehlt jegliche Spur. Kein Fundament, keine Mauerfragmente, keine Ziegel fanden sich am ausgemachten Platz des linken Turms. Ursachen für das Fehlen, das völlige Verschwinden des Turms waren nicht zu erfahren. Interessenten müssen sich mit zwei Prasat begnügen. Die zwei Türme sind rasch in Augenschein genommen, auch mehrfaches Umschreiten der Ziegelbauten zeitigt keine nennenswerten Ergebnisse.
Bild 1: Prasat Neangkhmao
Bild 1: Prasat Neangkhmao
Bild 2 & 2.1: Prasat Neangkhmao – mittlerer Turm, Eingang und Türsturz
Bild 2 & 2.1: Prasat Neangkhmao – mittlerer Turm, Eingang und Türsturz
Einziger Blickfang ist und bleibt der prachtvolle Lintel vom mittleren Turm. Das großformatige Relief befindet sich in bestem Zustand. Pedanten werden kritischen Blicks vergeblich nach auffälligen Fehlstellen suchen. Sammler und Kunstliebhaber würden diesen fast makellosen Türsturz als Kabinettstück einstufen. Nun ist der Grad der Erhaltung nur ein Kriterium der Bewertung, auch das Motiv und seine künstlerische Umsetzung stehen im Fokus, diesbezüglich verdient der Lintel Bestnoten. Das Relief gehört zu den Glanzstücken der Khmer-Reliefkunst.
 
Die Maße von Breite und Höhe der meisten Lintel nähern sich dem Seitenverhältnis vier zu zwei. Der hier vorgestellte Lintel entspricht ungefähr dem Verhältnis drei zu zwei. Solche in der Höhe ausgeweiteten Lintel sind beispielsweise an den westlichen Ziegeltürmen des Prasat Bakong in Roluos zu sehen (Bild 3). Der Bakong Tempel wurde in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts erbaut. In diesen Jahren oder später muss auch der Prasat Neang Khmau errichtet worden sein. Der ähnliche architektonische Aufbau der Ziegel-Prasat (Bakong & Neang Khmau) und mehr noch die stilistische Parallelität ihrer Lintel (Bild 2.1 & Bild 3) stützen diese Annahme.

Eine Anschlagtafel mit Bild und Textinformationen (in Khmer) zum Prasat Neang Khmau muss irgendwo/irgendwann im Kloster gestanden haben oder noch stehen. Im Februar 2022 war diese Tafel nicht vorhanden. Ein Internet-Foto dieser Tafel vom September 2021 verrät, dass der Tempel in der Regierungszeit vom König Jayavarman IV. (928-941) im Ko Ker Stil erbaut und dem Gott Vishnu geweiht wurde, diesen Angaben vertrauend muss die vor Ort vom Autor getroffene Annahme präzisiert werden. Der Neang Khmau Tempel wurde in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts erbaut.
 
Der übergroße Kala dominiert das gesamte Lintel-Relief. Es fällt schwer, sich von diesem imponierenden Bildzentrum zu lösen. Der Fokus bleibt auf dem faszinierend schrecklichen Kopf haften. Die schlanken vermenschlichten Finger Kalas stehen im krassen Widerspruch zu seiner furchterregenden Grimasse. Mit leichter Hand und dünnen Fingern hält Kala die Naga-Makara-Gespanne im Griff (Bild 2.1). Kala verkörpert die Vergänglichkeit, er gilt als Herr der Zeit, als Herrscher über Leben und Tod. Die ideelle Verwandtschaft zu Yama ist nicht von der Hand zu weisen, selbst Shiva wird manchmal als Yama identifiziert. Shiva, wenn nicht Yama, könnte die Gottheit auf Kalas Zunge sein (Bild 2.3). Die Figur auf bzw. über Kala wird eine Gottheit sein, doch eine konkrete Identität kann der kleinen Erscheinung nicht zugewiesen werden, ähnelt sie doch zu sehr den dreizehn in Reihe betenden Männern, die auf das göttliche Dreiergespann herabschauen (Bild 2.2).
Bild 2.2 & 2.3: Prasat Neangkhmao – mittlerer Turm, Türsturz (Detailaufnahmen)
Bild 2.2 & 2.3: Prasat Neangkhmao – mittlerer Turm, Türsturz (Detailaufnahmen)
Je vier halbgöttliche weibliche Wesen mit erhobenen Armen tummeln sich auf den Naga-Leibern (Bild 2.1 & 2.2). Mehrfach geschwungene Rahmen um die Frauen und flammendes Blattwerk hinter ihnen betonen ihre gleichberechtigte Anwesenheit neben den Göttern, wie auch der florale Reichtum unter den Nagas dem gesamten Relief ein feierlich-festliches Gepränge verleiht. Das Relief in seiner Gesamtheit bietet ein sehr geordnetes Abbild göttlicher Natur und ist gleichzeitig die komprimierte Metapher für Werden und Vergehen, ein natürlicher Vorgang, den Kala beherrscht und mit den Makaras und den Nagas, die einander bedingen, endet. Die Pflanzen hinter und über den dreiköpfigen Nagas wirken wie eine Fortsetzung der dreiköpfigen Schlangen. Hier ist die Synthese von Fauna und Flora kunstreich vollzogen (Bild 2.4). – Der Türsturz vom Bakong Tempel (Bild 3) unterscheidet sich in mehreren Details, doch das strukturelle Grundmuster vom Bildaufbau ist dem Neang Khmau-Türsturz sehr ähnlich und thematisch wird ein und derselbe mythologische überlieferte, philosophisch untermauerte Ablauf dargestellt.
Bild 2.4: Detail von Bild 2.1 	Bild 3: Lintel vom Prasat Bakong in Roluos
Bild 2.4: Detail von Bild 2.1 - Bild 3: Lintel vom Prasat Bakong in Roluos
Betreffs der Türsäulen, die den Türrahmen vorgestellt sind, die auch einen Teil der Türsturzlast aufnehmen, wurden am mittleren Prasat schlichte Säulen (Bild 3) und am rechten Prasat die prächtigeren Säulen (Bild 5) eingesetzt. Weshalb die Sandstein-Bauteile vom rechten Prasat stark angegriffen und die vom Mittel-Prasat gut erhalten sind, kann nicht erklärt werden. Fragmente einer Inschrift (Bild 4) haben sich im Türrahmen des Mittel-Prasat erhalten.
Bild 3, 4 & 5: Prasat Neangkhmao – Türsäulen beider Türme und Fragment einer Inschrift
Bild 3, 4 & 5: Prasat Neangkhmao – Türsäulen beider Türme und Fragment einer Inschrift
Der verschlossene mittlere Prasat scheint nichts Wertvolles mehr zu bergen. Für besondere religiöse Feiern wird er sicher geöffnet werden. Das Elektrokabel wird eine Lampe versorgen (Bild 1).

Wurde ursprünglich Shiva verehrt, dem der Tempel dezidiert war, muss auch eine Göttin angebetet worden sein. Ein ansehnlicher weiblicher Torso (Bild 6), geborgen im Neang Khmau Tempel, hat im National Museum Phnom Penh seinen Ehrenplatz gefunden. Die 1. Hälfte des 10. Jahrhunderts wird als Entstehungszeit für die formschöne Statue angenommen, was wohl auch der Bauzeit des Neang Khmau Tempels entsprechen dürfte.
Bild 6: Torso einer Göttin
Bild 6: Torso einer Göttin
Anmerkung: Im südlichen Bereich der Ko Ker-Tempelgruppe steht ein Neang Khmau Tempel (ein Laterit-Turm). Auf Grund der räumlichen Distanz von mehreren hundert Kilometern ist eine Verwechslung trotz Namensgleichheit ausgeschlossen.

Foto und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
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Yeay Pow Tempel

10/29/2022

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Bild 1: Yeay Pow Tempel – Gesamtansicht mit neuer Pagode
Bild 1: Yeay Pow Tempel – Gesamtansicht mit neuer Pagode
Der Yeay Pow Tempel ist leicht zu finden, er steht nur 200 m nordöstlich vom Ta Prohm Tempel entfernt. Um Missverständnisse zu vermeiden, sei erklärt, der eben erwähnte Ta Prohm Tempel ist nicht zu verwechseln mit dem namensgleichen, bekannteren und entschieden größeren Tempel in Angkor, hier ist der Ta Prohm in der Provinz Takeo gemeint, der auch als Tonle Bati Tempel firmiert.

Zurück zum Yeay Pow Tempel: schon auf den ersten Blick wirkt der Bau unvollkommen oder irgendwie aus der Form geraten. Kenner der Angkor-Architektur sind verunsichert, so sieht kein Khmer-Tempel aus, betreffs Authentizität erwachen unweigerlich Zweifel. Immerhin Pfeiler und Türsäulen, Lintel und Tympanum, die einen östlich ausgerichteten Eingang kennzeichnen, sind vorhanden und auch die Scheintür der Westfassade ist nicht zu übersehen. Die kahlen Seitenwände verstärken allerdings den disharmonischen, irgendwie ungeratenen Gesamteindruck, den dieser Tempel hinterlässt.
Bild 2 & 3: Yeay Pow Tempel in zwei Ansichten: West- und Südostansicht
Bild 2 & 3: Yeay Pow Tempel in zwei Ansichten: West- und Südostansicht
Die Besichtigung vom Ta Prohm Tempel wird in einigen Kambodscha-Reiseführern empfohlen, doch der Yeay Pow Tempel ist nicht mehr als eine kurze Randnotiz wert, die bestenfalls als beiläufige Erwähnung gelten kann. Zum Ta Prohm Tempel wird zu wenig, zum Yeay Pow Tempel zu viel gesagt. Trotz aller Einwände folgt eine kurze Beschreibung des mit Mängeln behafteten Tempels, weil der Versuch unternommen wird, einige Unklarheiten zu beseitigen, will heißen eine halbwegs gesicherte Faktenlage zu schaffen.

Deutlich zu unterscheiden sind die echten (alten) und die unechten (nachgemachten) Bauteile, welche den unförmigen zweigeteilten Tempel kennzeichnen. Vorbau (Mandapa) und Haupttempel (Garbhagriya) unterscheiden sich kaum. Dieses unübliche Gleichgewicht der Ausmaße macht einen Teil der Unansehnlichkeit des Tempels aus. Echt sind der Türrahmen, die Säulen und der Türsturz, außerdem einige Reliefsteine am Tympanum und an der Westfassade (Scheintür). Unecht sind alle grob behauenen Steinquader und nachgemachten Formteile. Gesetzt dem Fall, an diesem Platz hätte tatsächlich ein Tempel gestanden, dann ist die Restaurierung missraten bzw. der Wiederaufbau ohne Sachverständnis vollzogen. Wichtiger als die Erhaltung der alten Bausubstanz war den Mönchen vermutlich der neue moderne Tempelbau, in dessen Areal sich der Yeay Pow Tempel wie ein Fremdkörper ausnimmt. Wahrscheinlich wurde der alte Tempel baustellenbedingt abgebaut und nach Fertigstellung der neuen Tempelanlage der Yeay Pow Tempel nach Gutdünken wieder aufgeschichtet. Vom gelungenen Neben- oder gar Miteinander alter und neuer Bausubstanzen kann keineswegs die Rede sein, hier korrespondiert nichts mit nichts.
Bild 4.1 & 4.2: Yeay Pow Tempel – Osteingang und Lintel mit Tympanum
Bild 4.1 & 4.2: Yeay Pow Tempel – Osteingang und Lintel mit Tympanum
So abschreckend und ernüchternd der Bau wirkt, so interessant sind die Bildwerke, doch auch hier gilt es Abstriche hinzunehmen. Unverfälschte Authentizität muss dem Türsturz über dem Ost-Eingang (Bild 4.3) bescheinigt werden. Bedauerlicherweise ist der Sturz an der linken Seite, wenn nicht auch an der rechten Seite beschnitten (radikal abgesägt), das heißt in seiner Breite den Wiederaufbaumaßen der Ost-Fassade bzw. dem Türrahmen und der Säulenstellung angepasst worden.
 
Das ansehnliche, vormals spiegelgleiche Türsturz-Relief zeigt floral umrankt (die Nagas lassen grüßen) ein großes Buddha-Bildnis. Auf einem Sockel über Kala und den assistierenden Löwen knien drei Figuren (Yakshas?), die den Buddha-Thron stützen/tragen/heben. Zwei weitere Buddha-Bilder an den Seiten und vier betende Männer ergänzen das Figuren-Ensemble. Zwei beschnittene Kala-Bilder an den Außenseiten vervollständigen das gelungene Relief.

Die Vergrößerung (Bild 4.4) stellt die hervorragende detailreiche Feinarbeit auf diesem Türsturz heraus, zumindest im gut erhaltenen Mittelbereich des Lintel. Wunderbar sind die pflanzlichen Gebilde über den vier betenden Männern gestaltet, vermitteln sie doch unverkennbar das Bild vom Nagaraja (Mucalinda), welcher seine Häupter wie eine Kapuze schützend über den Buddha wölbte, damit die Unbilden abwehrte, dass er ungestört seine Versenkung fortsetzen könne. Meist wird nach volkstümlichem Verständnis von der Kobra gesprochen, die dem Buddha Schutz gewährte. Tatsächlich ist in den meisten Fällen der Schlangenkönig Mucalinda bzw. die bekannte Mucalinda-Legende abgebildet. Die Bilder und Statuen von diesem Mythos gehören zur Ausstattung moderner Klöster in Kambodscha und anderer asiatischer Länder.
Bild 4.3: Yeay Pow Tempel – Lintel
Bild 4.3: Yeay Pow Tempel – Lintel
Bild 4.4: Yeay Pow Tempel – Bildausschnitt von 4.3.
Bild 4.4: Yeay Pow Tempel – Bildausschnitt von 4.3.
Die Situation auf dem Tympanum der Ostfassade ist mehr als betrüblich. Nur wenige Reliefsteine entstammen der alten Bausubstanz. Lediglich die oberen Randbereiche des Giebelreliefs lohnen eine nähere Begutachtung.

Auf den restlichen Flächen des Tympanums sind außer ungelenken Versuchen, das vormalige Reliefmotiv nachzugestalten, kaum nennenswerte Reliefstrukturen zu erkennen. Unter dem allseits vertrauten Naga-Makara-Bogen befand sich eine Buddha-Darstellung. Ein einziger Originalstein gibt noch eine geringe Vorstellung vom Buddha-Gesicht. Arme, Körper und Beine des sitzenden Buddhas sind lediglich als nachträgliche Andeutungen der Körpergestalt zu bewerten.

Von der linken Partie des Naga-Makara-Bogens hat sich mehr erhalten als von der rechten Partie, die muss als völlig verloren abgeschrieben werden. Die Flammen oder floralen Verzierungen entsprechen der Bayon-Stilistik und sind in dieser Form an allen Tempeln aus dieser Periode nachweisbar. Was auch immer die gezackten Flammenkronen über den Naga-Makara-Bögen konkret meinen, sei dahingestellt bzw. hier nicht näher erläutert, doch ziemlich selten, wenn nicht einzigartig, ist ein sitzender, meditierender Buddha in die oberste Flamme integriert. Davon abgesehen, dass die Steine schlecht zusammengefügt sind, trägt der Buddha den typischen Khmer-Kopfschmuck dieser Zeit, einen Hut, der bei vielen Götterstatuen zu sehen ist. Das Motiv ist vielleicht eine Anspielung auf den König Jayavarman VII. und auf den Buddha des Mitgefühls Lokeshvara, als dessen Verkörperung auf Erden sich der König verstand.
Bild 4.5: Yeay Pow Tempel – Ostfassade, oberer Teil vom Tympanum
Bild 4.5: Yeay Pow Tempel – Ostfassade, oberer Teil vom Tympanum
Die Westfassade befindet sich in einem schlechten Zustand, damit der Ostfassade vergleichbar. Vom ursprünglichen Tympanum-Rahmen (über der Scheintür!) ist nur noch wenig vorhanden, dennoch sind in den oberen Flammenbögen kleine Buddha-Bilder zu erkennen (Bild 5.1 & 5.2). Das zentrale Gottesbild kann nur den tanzenden Shiva meinen (Bild 5.2). Beachtung gilt dem Aspekt, dass über der Scheintür einer Westfassade ein opulentes Tympanum angebracht wurde und ausgerechnet noch von einer dominanten Gottheit besetzt ist: Shiva im nur scheinbaren Ausgangsbereich ist eine ziemlich ungewöhnliche Konstellation (Bild 5.2).
Bild 5.1: Yeay Pow Tempel, Westfassade mit Lintel und Tympanum
Bild 5.1: Yeay Pow Tempel, Westfassade mit Lintel und Tympanum
Bild 5.2: Yeay Pow Tempel, Tympanum
Bild 5.2: Yeay Pow Tempel, Tympanum
Rätsel. Es lassen sich inhaltlich-thematisch keinerlei schlüssigen Verbindungen erkennen (Bild 5.1). Beide Bauelemente scheinen willkürlich vereint worden zu sein.  

In drei gleichhohen, klar voneinander getrennten Bildregistern finden sich betende Menschen versammelt, die sich ausschließlich der einen zentralen Gottheit im oberen Register zuwenden (Bild 5.3). Im unteren Register sind neun sitzende betende Männer versammelt, sie gehören der gleichen Religionsgemeinschaft an, die Kappen machen sie kenntlich als Khmer. Alle blicken auf die Betrachter herab. Im mittleren Register sitzen ebenfalls neun Männer mit erhobenen Armen, die sich einander zu wenden. Sie müssen anderer (fremder?) Abstammung sein. Haartracht und Gewänder unterscheiden sie von den Männern im unteren Register. Ihre Hände weisen zum oberen Register hin, in dessen Mitte ein König, ein Gott, ein Buddha thront, wer hier gemeint ist, lässt sich kaum definieren. (Hier gerät der Laie an die Grenzen seiner Kennerschaft.) Je vier Personen wenden sich zur Zentralfigur hin. Die erhobenen Hände scheinen Opfergaben zu halten. Völlig ungewöhnlich ist die kleine stehende Figur im rechten Registerbereich, die auf Grund der Registerhöhe zwergenhaft anmutet, obgleich sie statuarisch auftritt. Alle drei Register vereinigen sich zur Lobpreisung der Zentralfigur.
Bild 5.3: Yeay Pow Tempel – West-Fassade, Tympanum
Bild 5.3: Yeay Pow Tempel – West-Fassade, Tympanum
An den großflächigen Fassaden (Nord- und Südseite) fehlen jegliche Schmuckelemente. Keine Fenster, keine Scheinfenster, keine flächendeckenden Reliefverzierungen sind vorhanden, weil neue glatte Steine Verwendung fanden. Nur im Sockel- und Dachbereich kamen Originalsteine mit bescheidenen Gesims-Reliefs zum Einsatz (Bild 1 & 3). Der Tempel im aktuellen Zustand kann kein Originalbau sein. Die Demontage und der Wiederaufbau lassen sich durch mehrere Faktoren beweisen. Der Boden im Tempelinneren ist gefliest, entspricht also der äußeren Umgebung. Die Böden der Khmer-Tempel waren immer mit Sandsteinplatten oder Lateritsteinen ausgelegt. Ein Original-Dach (Kraggewölbe) fehlt, ein Wellblech-Dach schützt den Innenraum vor Regen. Alle Steine sind beim Wiederaufbau sorglos geschichtet worden, feste Mauerverbände fehlen. Die breiten klaffenden Spalten in den Mauern sind wohl nachträglich entstanden, denn so nachlässig kann nicht gearbeitet worden sein. Der kaum verfestigte Boden vermochte die Steinlasten nicht aufzunehmen und gab nach und senkte sich. Eine Anhäufung verbliebener Reststeine in unmittelbarer Nachbarschaft des Tempels zeugt von Abbruch und Wiederaufbau (Bild 6 & 7). Aller Mängel ungeachtet wird der Yeay Pow Tempel von den Gläubigen als Gebetsraum genutzt (Bild 8).
Bild 6 & 7: Reststeine vom Original-Tempel
Bild 6 & 7: Reststeine vom Original-Tempel
Bild 8: Yeay Pow Tempel – Sakralraum
Bild 8: Yeay Pow Tempel – Sakralraum
Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
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Vishnu Allgegenwärtig

10/8/2022

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Vishnus Popularität ist in Kambodscha ungebrochen. Nicht nur in Tempeln und Klöstern werden Standbilder vom Schöpfergott verehrt, auch im öffentlichen Raum blickt der Gott auf die Menschen herab. An zentraler Stelle ist der meist stehend Dargestellte vierarmig präsent, so beispielsweise unübersehbar auf einer großen Kreuzung in Battambang, als wäre Vishnu der Schutzheilige der Stadt. Die Menschen lieben den Gott, in Vishnu finden sie Schöpferkraft, Güte und Licht verkörpert, Eigenschaften, die unverfälscht nur noch Buddha spenden kann und genau an dieser Schnittstelle liegt der Zusammenhang zwischen den Religionen begründet: Vishnu erscheint neben vielen anderen Verkörperungen auch als Buddha.

Die Menschen schufen Gottesbilder nicht nur in Tempeln, sondern auch an entlegenen Stellen in der Natur. Felsengruppen und deren glatte Wände eigneten sich hervorragend für Götterreliefs. Die Anwesenheit der Gottheiten bildhaft zu veranschaulichen, lässt sich weit zurückverfolgen. Schon vor mehr als 2000 Jahren schmückten Götterbilder die Felswände zahlreicher Höhlentempel im alten Indien.

Vergleichbare Reliefs unter freien Himmel finden sich auch in Kambodscha. Die Fahrstraße R 64 verbindet die Siedlungen Phumi Boeng Mealea und Svay Leu. Die kleine Siedlung Svay Leu breitet sich an den südlichen Niederungen des Bergmassivs Phnom Kulen aus. Rund drei Kilometer nördlich befindet sich der heilige Platz PEUNG KOM NUO, der nur zu Fuß oder von Ortskundigen mit Moped erreicht werden kann.

Ungewöhnlich große Felsbrocken erheben den südöstlichen Ausläufer vom Phnom Kulen zum heiligen Ort. Auf dem Gelände sind mehrere schräge Felsüberhänge zu entdecken, unter denen regensicher gesessen und meditiert werden konnte, doch nur eine Felsengruppe schien den Bildhauern für Götterreliefs geeignet. Vishnu auf der Weltenschlange ist an der Felsengruppe Peung Kom Nuo gleich doppelt gegenwärtig.
Peung Kom Nuo – Vishnu (Gesamtansicht)
Peung Kom Nuo – Vishnu (Gesamtansicht)
Die monochrome (nicht kolorierte) Darstellung der Schöpfungslegende orientiert sich an tradierten Bildmustern und verzichtet auf jegliches figuratives Beiwerk. Der auf der Weltenschlange Shesha schlafende Gott präsentiert vierarmig seine wichtigsten Attribute. Aus seinem Nabel wächst ein Lotos, auf dem Brahma seinen Platz hat. Lakshmi, Vishnus weiblicher Gegenpart, sitzt ihm zu Füßen. Mehr muss nicht gezeigt werden, drei Bildelemente genügen, den allseits beliebten Schöpfungsmythos unverwechselbar kenntlich zu machen.
 
Der Platz für dieses Relief ist gut gewählt, ein überhängender Fels schützt das Relief weitestgehend vor Regen und Verwitterung. Eine schräge Rinne oberhalb vom Relief leitet das Regenwasser ab.
Peung Kom Nuo – Vishnu (Teilansichten)
Peung Kom Nuo – Vishnu (Teilansichten)
Auffällig größer als das monochrome Relief ist das kolorierte aus mehreren Bildteilen bestehende Relief an einer senkrechten Felswand. Die kleineren Randbilder neben dem rechteckigen Hauptbild könnten nachträglich hinzugefügt worden sein. Von einer inhaltlich geschlossenen Bildkonzeption, die etwa einem Triptichon entspräche, kann nicht die Rede sein. Für diese Betrachtung ist der linke Flügel von Belang, hier ist nochmals eine Variante vom Schöpfungsmythos zu sehen.
Peung Kom Nuo – dreigeteiltes Relief mit Vishnu
Peung Kom Nuo – dreigeteiltes Relief mit Vishnu
Um nach PEUNG TBAL zu gelangen, ist etwas mehr Aufwand zu betreiben. Die heilige Stätte befindet sich nicht am, sondern auf dem Phnom Kulen. Nur ortskundige, akkreditierte Mopedfahrer bringen interessierte Touristen an den Platz der Götterverehrung. Außer den bekannten Peung Tbal-Reliefs gibt es noch einen weiteren wenig abseits gelegenen den Göttern gewidmeten Ort. Eine kleine von Felsen gerahmte Talmulde bot sich an, um, wenn man so will, einen Tempel unter freiem Himmel zu erbauen.

Hier finden sich auf dunklen, fast schwarzen Fels zwei ziemlich verblasste Vishnu-Reliefs, die nochmals den Mythos vom schlafenden Vishnu aufgreifen. Das im Format größere Relief (etwa 2,5m in der Längenausdehnung) wurde in die senkrechte Fläche eines länglichen, inzwischen stark verwitterten Felsen gemeißelt. Vom Relief sind nur noch die untere Körperhälfte Vishnus und die zu seinen Füßen sitzende Lakshmi deutlich erkennbar, die anderen Bildpartien sind dem natürlichen Verschleiß, sprich: der Verwitterung zum Opfer gefallen.

Für das zweite Relief wurde die flache leicht schräg abfallende Oberfläche eines Steines genutzt. Hier wurde die natürlich Form eines Felsblocks zum Opferstein kreiert. Zu diesem Altar bringen die Anwohner ihre bescheidenen Opfergaben. Der Platz gilt den Gläubigen als geheiligter Ort.

Hinweis: die Fotos vom Peung Tbal wurden bewusst in s/w-Fotos umgewandelt, die Farbaufnahmen besitzen geringeren Informationswert, geben allerdings den malerischen Reiz der Landschaft wieder.
Peung Tbal – Vishnu (Relief 1)
Peung Tbal – Vishnu (Relief 1)
Peung Tbal – Vishnu (Relief 2)
Peung Tbal – Vishnu (Relief 2)
Wer auf dem Phnom Kulen noch mehr Vishnu sehen und erleben möchte, der sei auf ein besonderes Heiligtum verwiesen. In den steinernen Grund von einem Bachbett wurden hunderte Shiva-Lingams gemeißelt, im oberen Bereich der Andachtsstätte THOUSAND LINGAMS findet sich wiederum das beliebte Vishnu-Motiv verewigt. Getrübtes Wasser verhinderte die fotografische Wiedergabe.

Ohne Schwierigkeiten, völlig problemlos kann in Siem Reap das Depot ANGKOR CONSERVATION aufgesucht werden. Dort wird ein stark in Mitleidenschaft gezogenes Relief vom Vishnu-Mythos gezeigt. Auf der Seitenfläche des Steins ist das Datum der Sicherstellung und die Region Sot Nikum, eine Provinz  vom Regierungsbezirk Siem Reap, notiert. Auf Nachfrage zum Fundort, vermutlich eine Tempelanlage, konnte keine Auskunft gegeben werden. Das knapp zwei Meter breite Fragment, kann ein Türsturz oder Teil von einem Giebelrelief gewesen sein. Der Erhaltungszustand des Reliefs lässt keine genaue Zeiteinordnung zu. Gegenüber den fein gearbeiteten Türstürzen und Tympana aus den glanzvollen Khmer-Epochen scheint das sehr modern wirkende Relief wie aus der Zeit gefallen.
Angkor Conservation Siem Reap
Angkor Conservation Siem Reap
Im Provincial Museum Battambang (seit 2021 im Neubau) wird ein ansehnlicher Vishnu-Lintel aus der Prei Khmeng-Epoche präsentiert. Dieser Türsturz muss als Unikat eingeschätzt werden, denn Bild-Motive aus der Vor-Angkor-Periode (7. – 8. Jahrhundert) sind äußerst selten, wie überhaupt gut erhaltene Reliefs aus diesen frühen Khmer-Zeiten als Raritäten betrachtet werden müssen und in großen Museen als Prachtstücke behütet werden.
Provincial Museum Battambang – Vishnu
Provincial Museum Battambang – Vishnu
Angkor Borei Museum – Vishnu
Angkor Borei Museum – Vishnu
Der außergewöhnliche im Angkor Borei Museum (Provinz Takeo) ausgestellte  Vishnu-Türsturz wird als "great size lintel" im Baphuon Stil (frühes 11. Jahrhundert) beschrieben, als Herkunfts- bzw. Bergungsort ist der Phnom Da in Takeo angegeben. Besondere Sorgfalt hat der Bildhauer auf die Darstellung der Ananta verwendet, er fasste die Schlange Ananta (Shesha) als vierfüßiges Wasserwesen auf. Für derartige Vishnu-Darstellungen wird in kunstgeschichtlichen Betrachtungen der Begriff Anantashayana verwendet.

Das ANGKOR WAT gilt als Tempel der Superlative. Architektur und Reliefschmuck faszinieren alle Besucher. Eintausend und achthundert  Apsara-Reliefs sorgen für Begeisterung des Publikums. Kaum beachtet werden einige Vishnu-Reliefs, dabei ist der Angkor Wat Tempel ausdrücklich dem Gott Vishnu gewidmet gewesen, ehe der Tempel zum Buddha-Heiligtum avancierte.
Angkor Wat – Vishnu auf Shesha (Flachrelief)
Angkor Wat – Vishnu auf Shesha (Flachrelief)
Dem ausdrucksstarken extrem in die Breite gezogenen Flachrelief über einem Türrahmen fehlt leider der Brahma-Lotos. Zu beiden Seiten des schlafenden Vishnu sitzen je zwei Menschen, die andächtig betend den Schöpfungsschlaf des Gottes begleiten. Lakshmi sitzt Vishnu zu Füßen. Das Relief ist kein Lintel, sondern als flächendeckende Wanddekoration gestaltet.
Angkor Wat (Gopuram West) & Angkor Conservation Siem Reap – Vishnu auf Türsturz
Angkor Wat (Gopuram West) & Angkor Conservation Siem Reap – Vishnu auf Türsturz
Vom Türsturz im westlichen Gopuram im Angkor Wat hat sich das Vishnu-Zentralmotiv erhalten. Zum Vergleich ist dem Angkor Wat-Vishnu ein motivgleicher Vishnu aus dem Angkor Conservation Depot gegenübergestellt. Die Kunstgeschichte erfasst das wohl mit Abstand beliebteste Vishnu-Motiv aus der indischen Mythologie zusammenfassend unter dem Begriff Narayana, was nichts anderes meint, als aus dem Wasser Kommender (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Vishnu). Nur Indra auf Airavata wurde ähnlich oft auf Khmer-Reliefs in Szene gesetzt.

Der Inhalt der Schöpfungs-Szenerie schien allen Khmer-Bildhauern vertraut gewesen zu sein, betreffs der Darstellung der Schlange Shesha schienen jedoch keine klaren Vorstellungen zu bestehen. Laut mythologischer Überlieferung besaß Shesha neun Häupter, die sie schützend über Vishnu ausbreitete. Auf den hier vorgestellten Narayana-Bildwerken variiert die Anzahl der Schlangenköpfe. Meist findet sich Shesha mit drei und fünf Köpfen dargestellt, einzig der Bildhauer aus der Prei Khmeng-Periode fertigte eine Shesha mit sieben Köpfen. Eine neunköpfige Shesha konnte bisher nicht identifiziert werden.
Angkor Wat – Vishnu im Kampf
Angkor Wat – Vishnu im Kampf
Das Kampf-Relief zeigt das bewegte Handgemenge zwischen Vishnu und dem Dämonenkönig Ravana. Der übermächtige Vishnu beherrscht die Bildmitte, selbstredend seine Gegner. Mehrere Kampfgefährten des Dämonen Ravana liegen geschlagen oder schon tot am Boden. Maßgebliche Szenen aus dem Epos Ramayana wurden häufig auf den Reliefs vieler Khmer-Tempel wiedergegeben. Ein vergleichbares Relief kann im Banteay Samre Tempel besichtigt werden. Die Gestalten in den kreisrunden Medaillons werden im Banteay Samre-Relief als Personifikationen von Sonne und Mond angesehen, ob diese Deutung auch für das Angkor Wat-Relief zutrifft, vermag der Autor nicht zu sagen.
Angkor Wat – Vishnu-Statue (2014 und 2022)
Angkor Wat – Vishnu-Statue (2014 und 2022)
Die mit Abstand größte Verehrung wird einer bestimmten Vishnu-Statue im Angkor-Wat zuteil: obwohl diese Statue im Ausgangsbereich, nämlich in einem Durchgangsraum vom West-Gopuram aufgestellt wurde, ist dieser zum Sakralraum erhobene Platz für viele Gläubige wahrscheinlich der heiligste Ort im Angkor Wat.

Über die nachfolgenden Links gelangen interessierte Leser zu vier weiteren Artikeln in diesem Blog, welche zusätzliche Informationen und Fotos zu Vishnu beinhalten:
VISHNU IN ANGKOR
KRISHNA GOVARDHANA
INMITTEN VON GÖTTERN TEIL 6
GÖTTERSTATUEN IM ANGKOR WAT

Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
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Krishna & Kaliya

10/1/2022

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In dem Buch "Art & Architecture of Cambodia" von Helen Ibbitson Jessup, erschienen im Jahr 2002 bei Thames & Hudson London, ist auf den Seiten 132/133 ein schöner Türsturz abgebildet. Das herrliche Foto schuf der australische Fotograf John Gollings. Aus urheberrechtlichen Gründen kann das Foto nicht gezeigt werden. Es handelt sich um einen Lintel aus dem Prasat Pen Chung, dieser unbekannte (wahrscheinlich verlorene?) Tempel muss in der Region Kompong Thom zu suchen sein. Die Bildunterschrift lautet: "The undulating and swirling movement of foliate motifs transmogrifying into demon's bodies and swinged creatures encloses the depiction of Krishna dancing on the evil serpent Kaliya, whom he has torn apart as punishment for poisoning the water of the Yamuna River."

Der vom Google-Übersetzerprogramm maschinell generierte ins Deutsche übertragene Text lautet: Die wellenförmige und wirbelnde Bewegung von Blattmotiven, die sich in Dämonenkörper und schwingende Kreaturen verwandeln, umschließt die Darstellung vom Krishna, der auf der bösen Schlange Kaliya tanzt, die er als Strafe für die Vergiftung des Wassers des Yamuna-Flusses zerrissen hat.

Erst im Abbildungsverzeichnis am Ende des oben erwähnten Buches findet sich der Vermerk, dass besagter Lintel im National Museum Phnom Penh ausgestellt wird. Eben dieses besondere Lintel-Motiv fiel dem Autor schon bei seiner ersten Visite 2014 im National Museum Phnom Penh auf, wobei bedauerlicherweise der Fokus der Kamera nur auf das Zentralbild gerichtet blieb. Die Wiederbegegnung mit dem Kunstwerk im Jahr 2022 hinterließ einen faden Nachgeschmack.
Bild 1 & 1.1: Lintel vom Prasat Pen Chung, Kompong Thom (0,71x1,38m)  National Museum Phnom Penh 2014
Bild 1 & 1.1: Lintel vom Prasat Pen Chung, Kompong Thom (0,71x1,38m) National Museum Phnom Penh 2014
Die Präsentation selbigen Khmer-Kunstwerks im Museum entsprach im Februar 2022 mitnichten dem wahren Wert dieses Lintel (Bild 1.3. & 1.4). Offenbar haben Tauben unter dem innenhofseitigen hölzernen Überdach des Museums eine Wohn- und/oder Schlafstatt gefunden. Tauben hinterlassen viel Dreck, der im öffentlichen Raum keineswegs willkommen ist und an Gebäuden und Steinen – hier an Kunstwerken – nicht nur Spuren, sondern auch ernsthafte Schäden hinterlässt. Mag sein, dass zwischenzeitlich der missliche Zustand abgestellt wurde, aber im bedeutendsten Kunstmuseum Kambodschas derartige Situationen überhaupt aufkommen zu lassen, zeugt, bei allem Respekt gegenüber der buddhistischen Achtung für das Leben jeglicher Kreatur, von geringer Sachkenntnis ob des unwiederbringlichen Wertes der Kunstwerke. Einerseits werden die Statuen und Reliefs im Haus buchstäblich gehütet wie die eigenen Augäpfel und andererseits wird sorglos über leicht zu verhindernde Beschädigungen hinweggeblickt. Taubenkot ist Gift für die kostbaren Reliefs. Kunstliebhaber aus aller Welt werden kopfschüttelnd meiner Kritik beipflichten.

Tatsächlich existieren in Kambodscha und in namhaften Museen der Welt noch (!) viele Türstürze aus den besten Jahren der Khmer-Dynastien, doch die wenigsten sind völlig unversehrt. Jedes Relief, jeder Lintel ist einmalig, unwiederbringlich und also wertvoll.
Bild 1.2: Krishna-Kaliya-Lintel, National Museum Phnom Penh, Präsentation 2022
Bild 1.2: Krishna-Kaliya-Lintel, National Museum Phnom Penh, Präsentation 2022
Das Motiv (Bild 1) lässt sich leicht entschlüsseln, sofern man die Bhagavatapurana gelesen hat. Im 10. Gesang steht die entsprechende Episode aus dem Leben des jungen Krishna geschrieben. Kurz erzählt, geht die Geschichte so: Krishna lebt in einer fruchtbaren Aue am Yamuna-Fluss. Gemeinsam mit seinem Bruder und anderen Jungen genießen sie unbeschwert die Zeit der Jugend. Balarama, Vishnus Bruder, fällt unversehens ins Wasser. Krishna, in der Absicht ihn zu retten, springt ihm nach. Unvermittelt taucht Kaliya, ein Schlangendämon auf, der erbost sein Reich verteidigt und Krishna zu vernichten versucht, in dem er seinen Schlangenleib um Krishna mannigfach windet. Krishna, dem Tode nah, bläht sich auf, entkommt der Umschlingung, woraufhin sich der vermeintlich todgeweihte Krishna zum Sieger erhebt, indem er tanzend die giftschäumenden Schlangenhäupter Kaliyas unermüdlich mit Füßen niedertritt, wodurch der Dämon ermattet und alsbald der Unterlegene sein wird. Des Dämons Frauen erbitten Gnade. Vishnu tötet Kaliya nicht, lässt Gnade walten, verbannt aber den Dämon in die Tiefen des Ozeans. Der Schlangendämon ist verschwunden, der Yamuna entgiftet, unbesorgt können die Menschen wieder am Fluss leben. Angeblich sei sich der junge Krishna durch diese Tat erstmals seiner Gotteskraft und seiner Sendung bewusst geworden.

Auf dem Relief (Bild 1) ist Krishnas Siegeskampf gegen Kaliya überzeugend dargestellt, immer ist auch an Vishnu zu denken, denn Krishna ist eine Verkörperung/Erscheinung Vishnus. Mit Händen und Füßen wehrt der junge Gott die todbringenden Köpfe des Dämons ab. Garuda, Vishnus Reittier hält sich in unmittelbarer Nähe seines Herrn gleich in doppelter Erscheinung auf, obwohl Garuda aus gottgegebenen Gründen das Umfeld Kaliyas meiden muss.

Bemerkenswert ist die enge, unlösbare Verbindung zwischen Kaliya und den Makaras, aus deren Mäulern der Schlangendämon förmlich heraus gespien in Erscheinung tritt (Bild 1.4 unten). Diese auf Khmer-Reliefs häufig anzutreffende Personalunion zweier Wasserwesen, die im weitesten Sinn den Dämonen zuzurechnen sind, lässt sich schwer erklären. Der oder die Makaras scheinen ohne die Nagas (hier: Schlangendämon Kaliya) nicht auszukommen bzw. die Schlangen bedürfen der Makaras, um leben zu können. Die mythologisch unterfütterte Symbiose beider Wesen ist mit rational orientiertem Verstand nicht zu erfassen. Ohne Fachlektüre, hier sei an Heinrich Zimmers Buch Indische Mythen und Symbole gedacht, werden Laien nicht auskommen. Heinrich Zimmer hat wie kaum ein anderer Nicht-Inder den Sinngehalt der indischen Mythen verstanden und verständnisreich im Kontext zu europäischen Denkweisen gedeutet, ohne dabei in den oft lästigen professoralen Duktus zu verfallen.
Bild 1.3 & 1.4: Krishna-Kaliya-Türsturz
Bild 1.3 & 1.4: Krishna-Kaliya-Türsturz
Nicht allzu häufig auf Khmer-Türstürzen findet sich das Krishna-Kaliya-Motiv, dennoch gelang es einige ansehnliche Reliefs aus diesem Themenkreis ausfindig zu machen. Aufmerksame Besucher werden den Krishna-Kaliya-Türsturz im Prasat Preah Vihear mitnichten übersehen. Der in der nordöstlichen Grenzregion zu Thailand gelegene Bergtempel kann mit einigen sehr prägnanten Türstürzen aufwarten. Ein gut erhaltener Lintel zeigt die typische Szene: der sechsköpfige Kaliya wird vom tanzenden Krishna spielend in Schach gehalten (Bild 2).
Bild 2: Prasat Preah Vihear – Vishnu-Kaliya-Türsturz
Bild 2: Prasat Preah Vihear – Vishnu-Kaliya-Türsturz
Am Baphuon Tempel in Angkor Thom haben sich Dutzende Reliefkacheln erhalten, die zyklisch zueinander gehören und Episoden aus der Mahabharata und dem Ramayana wiedergeben. Das Relief (Bild 3) zeigt nicht nur den Kampf Krishnas gegen den Dämon, dem Bildhauer war daran gelegen, auch das natürliche Umfeld, in dem sich die erzählte Handlung abspielt, zu schildern. Stufen führen hinab zum Wasser. Zu sehen ist ein beidseitig steingefasstes Flussbett, gemeint ist der Yamuna, an welchen Krishna und seine Gefährten leben. Mit Hirten und Tieren befand sich Krishna in friedvoller Eintracht. Die Frau (am linken Ufer) und der Mann (am rechten Ufer) könnten seine Eltern sein, die besorgt das Treiben ihres Sohnes verfolgen und den Sieg des göttlichen Sohnes ahnen, wenn nicht schon wissen. Ungewöhnlich hebt sich Krishnas Kampfhaltung von den bisher gezeigten Posen ab. Krishna scheint auf Kaliya zu reiten, nur mit den Händen wehrt er die Schlangenköpfe ab. Auch sein Kopfschmuck ist schon göttlicher Art, er trägt eine Krone. Die symmetrische Bildgestaltung erzeugt beruhigende Harmonie in der Vorstellung der Betrachter. Je zwei Tiere, ein Mensch und ein Baum rahmen das Zentralgeschehen. Auf keinem Türsturz sind das soziale Milieu und der natürliche Lebensraum, in welchem Krishna aufwuchs, so für jedermann klar verständlich dargestellt, wie auf der Baphuon-Reliefkachel (Bild 3). Aus diesem Blickwinkel betrachtet ist dieses Relief nicht nur selten, sondern wahrscheinlich einmalig. Der Baphuon Tempel wurde in der Mitte des 11. Jahrhunderts erbaut, somit ist das Relief das vermutlich älteste der zu diesem Themenkreis vorgestellten Belegbeispiele. Alle anderen Krishna-Kaliya-Reliefs stammen aus dem späten 11. und dem frühen 12. Jahrhundert. Das jüngste Exemplar zu dieser Thematik stammt aus dem Beng Mealea Tempel (Bild 4).
Bild 3: Baphuon Tempel (Angkor Thom) – Krishna-Kaliya-Relief
Bild 3: Baphuon Tempel (Angkor Thom) – Krishna-Kaliya-Relief
Den Beng Mealea Tempel umgeben riesige Steinberge, die durch Zerstörung entstanden sind. Ausgewählte besondere Reliefs werden als geborgene Einzelstücke zu ebener Erde präsentiert, so auch der sehenswerte Türsturz (Bild 4). Das Kampfgeschehen wirkt im Vergleich zum Baphuon Relief dynamisch gesteigert, denn Krishnas rechtes Bein umklammert den Schlangenleib fest, das linke Bein drückt die andere Hälfte des Dämons kraftvoll nieder. Krishna tritt auf dieser ebenso wie auf der vorherigen Darstellung bekrönt auf (Bild 4.1).
Bild 4 & 4.1: Beng Mealea Tempel – Krishna-Kaliya-Türsturz
Bild 4 & 4.1: Beng Mealea Tempel – Krishna-Kaliya-Türsturz
Der Bergtempel Phnom Chisor, gelegen in der Provinz Takeo, kann als das südliche Pendant zum nördlichen Prasat Preah Vihear gesehen werden. In beiden Tempel sind sowohl Vishnu- als auch Shiva-Motive präsent. Leider ist der Chisor-Lintel im unteren Bereich beschädigt, dennoch gilt es einige Besonderheiten an diesem Türsturz hervorzuheben (Bild 5). Krishna kämpft rittlings gegen Kaliya, hier durchaus dem Relief vom Baphuon Tempel vergleichbar (Bild 3). Anders jedoch die Kopfbedeckung, hier trägt Krishna einen typischen Khmer-Kopfschmuck, der oft auch den Gott Shiva kennzeichnet. Obwohl fast verloren und kaum noch zu erkennen, spielt sich der Kampf über Kala (Kirtimukha) ab. Die enge Verbundenheit zwischen Kala und den Nagas lässt sich auf ungezählten Reliefs nachweisen, umso erstaunlicher und ungewöhnlicher, dass hier die floralen Stränge nicht in Schlangenköpfen enden, sondern als Hamsa  ausgeführt sind (Bild  5 außen links und außen rechts). Die Hamsa gelten als heilige Gänse, sind Symbole der Reinheit und auch Reittiere des Schöpfergottes Brahma. Allgemein gültig ist folgende Lehrmeinung: treten Reittiere in Erscheinung, sind auch die jeweiligen Gottheiten zumindest indirekt anwesend. Mit dem Buckelstier Nandi wird Shiva assoziiert, tritt Garuda auf den Plan, wird automatisch an Vishnu gedacht und ähnlich wird es sich mit Brahma verhalten, der sich durch den Hamsa manifestiert.
Bild 5: Phnom Chisor Tempel, West-Gopuram (nördlicher Nebeneingang) Krishna-Kaliya-Türsturz
Bild 5: Phnom Chisor Tempel, West-Gopuram (nördlicher Nebeneingang) Krishna-Kaliya-Türsturz
Das unbekannte, leider nicht bezeichnete und vermutlich wenig beachtete Krishna-Kaliya-Akroterion, vor Jahren noch im alten Provincial Museum Battambang ausgestellt, muss als Ausnahmewerk angesehen werden. Der im Grundriss quadratische, hohe Steinblock ist zweiseitig bearbeitet und zeigt dennoch nur ein Motiv. Gleich ob von links, von der Mitte oder von rechts betrachtet, es ist nur Krishna auf Kaliya zu sehen. Was sonst auf einem Relief (mehr oder weniger gehöht) flächig gezeigt wird, ist hier räumlich erfasst, wobei ein vollplastischer Eindruck hervorgerufen wird. Sowohl Kaliya als auch Krishna springen fast aus dem Stein hervor. Der in sich verwundene Schlangendämon wird von der Last seines Gegners niedergedrückt. Die Pose des Siegers zeichnet den Gott aus. Den Stolz und das Selbstbewusstsein, den Krishna als Bezwinger Kaliyas empfunden haben muss, können wohl kaum überzeugender gestaltet resp. zum Ausdruck gebracht werden.
Bild 6: Krishna-Kaliya-Akroterion Altes Provincial Museum Battambang
Bild 6: Krishna-Kaliya-Akroterion - Altes Provincial Museum Battambang
Bisher wurden nur Khmer-Bildwerke zur Krishna-Kaliya-Thematik vorgestellt. Abschließend soll ein Relief vom Prambanan Tempel belegen, dass die Krishna-Geschichte schon Mitte des 9. Jahrhunderts den Bildhauern auf der Insel Java bekannt war (Bild 7). Der um 850 erbaute Candi Prambanan ist die größte hinduistische Tempelanlage im heutigen Indonesien. Sechs Haupt-Prasat sind jeweils einem Gott gewidmet. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass dem Gott Vishnu (resp. Krishna) ein Prasat und seinem Reittier Garuda ein separater Prasat dediziert wurde. In weiteren Tempeln werden die Götter Shiva und Brahma verehrt. Das auf den ersten Blick unscheinbare Krishna-Relief unterscheidet sich von den Khmer-Reliefs erheblich. Der Kampf zwischen den Kontrahenten findet im Wasser statt. Hohe Wellen und ein Fisch markieren den Schauplatz Yamuna. Der Kampf ist zwar noch nicht entschieden, aber die Überlegenheit Krishnas ist unverkennbar. Der Mensch am Flussufer (auf einer Steinstufe stehend) könnte Krishnas Bruder, sein Vater, ein Spielgefährte oder ein Hirte sein. Wer auch immer gemeint ist, dieser Mensch ermutigt Krishna auszuhalten. Siegesgewissheit und Freude stehen diesem Menschen ins Gesicht geschrieben.
Bild 7: Prambanan Tempel auf Java Krishna-Kaliya-Relief
Bild 7: Prambanan Tempel auf Java Krishna-Kaliya-Relief
Der hier vorgelegte Artikel zum Krishna-Kaliya-Motiv kann nur als Versuch einer Annäherung zu dieser speziellen Thematik gelesen werden.

Zum besseren Verständnis der Thematik werden die
Kapitel II und III (Seite 29 – 136) aus dem Buch
Indische Mythen und Symbole
Vishnu, Shiva und das Rad der Wiedergeburten
von Heinrich Zimmer empfohlen
Diederichs Gelbe Reihe
Eugen Diederichs Verlag Köln 1984 (2. Auflage)
ISBN 3-424-00639-9

Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
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InDrajit

9/24/2022

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Wir kennen INDRA als majestätische Erscheinung auf seinem dreiköpfigen Elefanten Airavata. Kaum vorstellbar: die mächtige Stellung des Gottes INDRA war nicht dauerhaft unangefochten. Er hatte Feinde. Im Kampf unterlag er INDRAJIT, richtig geheißen Meghananda, der war ein Sohn des Dämonen Ravana. INDRAJIT, ein Beiname Meghanandas, bedeutet Überwinder Indras. Vater und Sohn (Ravana und Meghananda) kämpften gegen Indra und siegten. Indra wurde gefesselt und nach Lanka verschleppt. Der Sieg gelang wohl nur, weil Meghananda die Fähigkeit besaß, sich unsichtbar machen zu können, diesen Vorzug hatte er Shiva zu verdanken. Unter der Führung Brahmas wollten die Götter Indra befreien. Indrajit forderte von den Göttern Unsterblichkeit, die konnte ihm keiner verleihen, doch die Götter versprachen ihm Unbesiegbarkeit. Fortan lebte Indra wieder unter seinesgleichen: inmitten von Göttern.

Die ausführliche Erzählung dieses weit verflochtenen Geschehens fand seinen Niederschlag im Epos RAMAYANA, dieses Heldenlied muss den Khmern genau so vertraut gewesen sein, wie es noch heute die Vielzahl aller Inder kennen. So nimmt es kaum Wunder, dass Szenen aus dem Ramayana ihren Niederschlag in der Reliefkunst der Khmer fanden, denn das Epos hat zu keiner Zeit Einbußen seiner Popularität erlitten.

Das Motiv des gefesselten INDRA ist leicht zu erkennen. Eingeschlossen liegt der Gott als verschnürtes Menschenpaket in einem engen Verließ (Kerker), entkommen scheint unmöglich. In den darüber angeordneten Reliefregistern sitzen Menschen (mittleres Register) und Götter (oberes Register), die für sein Heil beten. Auf göttliche Hilfe wird gehofft. Bei näherer Betrachtung der Darstellungen ist die starke Betroffenheit der Götter und Menschen, als auch der Truppen Hanumans (Affenheer) deutlich erkennbar, die nicht zuletzt aus deren Ratlosigkeit resultiert. Ihr Gott, das Idol, scheint rettungslos verloren. Die vermeintlich ausweglose Situation ist auf dem Beng Mealea-Tympanum eindrucksvoll erfasst. Solche Bilder gehen zu Herzen, sie sprechen wortlos zu den Menschen, sofern ihnen die Mythen vertraut sind.
Prasat Beng Mealea: Tympanum – Der gefesselte Indra
Prasat Beng Mealea: Tympanum – Der gefesselte Indra
Der Baphuon Tempel (gelegen in der Stadt Angkor Thom) ist in mehrfacher Hinsicht von eminenter Bedeutung. Nicht nur seine Größe und pyramidale Schichtung beeindrucken, auch die Vielfalt der einmaligen Reliefs faszinieren die Besucher, sofern sie eine Detailbetrachtung der kleinteiligen Reliefs nicht scheuen. An keinem anderen Angkor-Tempel lässt sich die am Baphuon vorhandene ausführliche zyklische Geschlossenheit, welche in der narrativen Wiedergabe des Ramayana-Epos gipfelt, nachweisen. Die hier vorgestellte kleinformatige Reliefkachel komprimiert bzw. reduziert das oben beschriebene Motiv auf den Aspekt der Trauer. Die Affen, hier wohl die engsten Vertrauten Hanumans, sitzen und hocken mit gesenkten Köpfen ratlos und vorerst untröstlich bei dem Gefesselten.
Baphuon Tempel: Reliefkachel – Der gefesselte Indra und Hanumans Truppen
Baphuon Tempel: Reliefkachel – Der gefesselte Indra und Hanumans Truppen
Am Bakong Tempel (Roluos) sind die Tympana-Reliefs am nachträglich dem Pyramiden-Tempel aufgesetzten Prasat weniger auffällig, was nicht zuletzt mit ihrem schlechten Erhaltungsgrad zu tun haben mag. Ohne Erklärung sind sie für Laien kaum lesbar. Immerhin lässt sich an einem der vier Tympana das hier relevante Indra-Motiv noch recht gut erkennen. Der gefesselte Gott liegt am Boden. Affen umgeben ihn. Das in drei Bildregister geteilte Tympanum greift wiederum die bewegende Trauerszene auf. Im oberen Register über dem Erdengeschehen findet eine kampfähnliche Begegnung (?) statt, mehr vermag der Autor in der leider nur bruchstückhaften Reliefpartie nicht zu erkennen.
Bakong Tempel: Tympanum – Der gefesselte Indra
Bakong Tempel: Tympanum – Der gefesselte Indra
Die Dramatik und Intensität des erwähnten Kampfes auf der Insel Lanka sind auf einem weiteren Beng Mealea-Tympanum anschaulich in Szene gesetzt. Ohne Registergliederung weitet sich die Kampfszenerie raumgreifend über die gesamte Bildfläche des Tympanums. Weit oben ist ein Tempel zu erkennen, in dem wohl Rama und Sita Zuflucht gesucht haben . . . auch das bloß eine Vermutung. Die Schlacht auf Lanka ist ein von Khmer-Bildhauern häufig aufgegriffenes Bildmotiv. Mehrere Darstellungen dieser sehr bewegten unmissverständlichen Szene finden sich beispielsweise auf Reliefs im Preah Khan Tempel oder im Angkor Wat.
Prasat Beng Mealea: Tympanum – Die Schlacht auf Lanka
Prasat Beng Mealea: Tympanum – Die Schlacht auf Lanka
Weniger oft (und vom Autor bislang nur in Beng Mealea gesehen) ist die Feuerprobe Sitas auf Khmer-Reliefs wiedergegeben. Auch Sita wurde nach Lanka verschleppt und mit Hilfe Hanumans befreit. Rama tötet Ravana. Sita ist gerettet, doch Rama zweifelt die Treue Sitas an. Rama fordert eine Feuerprobe, sollte Sita vom Feuer unbescholten überleben, wäre dies ein Beweis ihrer Treue: Misstrauen gepaart mit blindwütiger Eifersucht begegnet bedingungsloser Treue. Sita, die liebende Frau, scheut das Feuer nicht. Sie vertraut auf Agni, den Gott des Feuers, der würde sie behüten. Das lodernde Feuer kann Sita nichts anhaben. Unversehrt schwebt sie über den Flammen. Sita war sich ihrer tugendhaften Reinheit bewusst. Ihr Vertrauen auf den Schutz der Götter ist unermesslich.

Kurz nur einige Fakten zu Sita: schon in den Veden (altindische Überlieferungen) wird diese Frau erwähnt. Sita sei eine Tochter der Erdgöttin Bhudevi. Sita wird als Göttin der Fruchtbarkeit angebetet und gilt zu vedischen Zeiten als Gattin Indras. Im Ramayana erscheint sie als treue Gattin Ramas. Rama wiederum gilt als siebente Inkarnation Vishnus, folglich ist Sita eine Verkörperung Lakshmis.
Prasat Beng Mealea: Sitas Feuerprobe
Prasat Beng Mealea: Sitas Feuerprobe
Im Beng Mealea Tempel muss ein Ramayana-Reliefzyklus existiert haben, einige Reliefs, die inhaltlich zueinander gehören, belegen diese Annahme. Der ruinöse Zustand des Tempels verhindert die lokale Zuordnung der Bilderfolge. Die zyklische Aneinanderreihung und folgerichtige Betrachtung der Reliefs ist nicht mehr möglich, aber auserlesene Reliefs (einzeln betrachtet) bestätigen den besonderen Status, den Vorrang und die Wertigkeit, den das Ramayana für die dekorative Ausgestaltung, sprich: der religiösen Ausrichtung des Tempels hatte. In diesem Kontext muss auch das Agni-Tympanum verstanden werden. In den Veden wird Agni als Gott des Feuers gelobt. Indra, Vayu und Agni wurden als Göttertriade angebetet. Das Feuer (die Flammen) gelten als Erscheinung Agnis auf Erden. Das Agni-Tympanum vom Beng Mealea Tempel kann im Kontext zu den anderen Ramayana Reliefs registriert werden.
Prasat Beng Mealea: Tympanum – Agni
Prasat Beng Mealea: Tympanum – Agni
Alle hier gezeigten und versuchsweise gedeuteten Reliefs sind als Huldigung an die Götter entstanden und dienen gleichzeitig für die Menschen als Bildvorlage zum Gebet. Selbstverständlich können alle Reliefs auch als grandiose Dekorationen der Außenwände betrachtet, als Kunstwerke verstanden und von Objekt zu Objekt einzeln bewertet werden.
Zieht man den Vorrang der Ramayana-Reliefs in Betracht, so muss Beng Mealea als ein dem Gott Vishnu geweihter Tempel angesehen werden, ein Faktum, welches bei diesem Tempel auf Grund seiner Größe und mehr noch seiner Einmaligkeit doch recht leichtfertig außer Acht gerät.

Abschließend noch zwei Sätze: der Titel zum Artikel lautet INDRAJIT, doch auf keinem Relief findet sich INDRAJIT abgebildet. Der Sohn Ravanas wird nicht gezeigt, allein die Leiden des INDRA und der Kampf um SITA, deren Befreiung und deren Reinheit sind Darstellungen wert.

Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
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    Autor Günter Schönlein

    Auf meinen bisher sieben Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen.


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