Die Stadt Bagan, ein Hauptreiseziel im heutigen Myanmar, lockt jährlich tausende Touristen an. Mehr als zweitausend Sakralbauten können in Bagan besichtigt werden. In Bagan, der alten Königsstadt am Irrawaddy, wurden alle Tempel und Stupas in ZIEGEL-Bauweise errichtet. Viele Tempel waren mit Stuck dekoriert. An keinem der Monumente haben sich die Stuckdekorationen vollständig erhalten. Die Auswahl der hier vorgestellten Objekte sollte nicht als Wertskala der Bauwerke angesehen werden, einzig die Stuckaturen stehen im Fokus dieser Betrachtung. Sämtliche Tempel-Fotos entstanden auf einer mehrtägigen gut vorbereiteten Erkundungstour in Bagan. Die Thatthe Mogku Hpaya und die Lin Pya Gu Hpaya gehören zu den kleineren Pagoden, die bei Streifzügen im dörflichen Ambiente von Nyaung U unwillkürlich ins Blickfeld geraten. Ohne zu suchen finden sich auf engsten Raum viele solcher Pagoden (Hpaya=Pagode). Über den kulturhistorischen Wert dieser kleinen Tempel lässt sich streiten, doch für die Anwohner sind es wichtige Plätze, hierher kommen die Menschen zur Ausübung ihrer Glaubensrituale. Täglich vor ihren Buddha treten, ihre Buddha-Statue anbeten zu können, ist ihnen Bedürfnis. – Wie oben schon erwähnt, alle Bauwerke in Bagan sind aus Ziegelsteinen gemauert und verputzt. Bedeutende Tempel wurden und werden gepflegt und also werden die Stuckaturen erhalten und erneuert, was nicht immer sachgemäß geschieht. Die bekannten Tempel strahlen in blendendem Weiß und leuchten golden. Nicht so jene Pagoden, die etwas abseits der großen Tempel stehen. Beide Hpayas (Bild 1 & 2) zeigen die typische Tempel-Bauweise in Bagan. Ein kleiner Vorbau (Portal, Mandapa) führt in eine Vorhalle, die sich zum Tempelraum, dem Heiligtum mit Buddha-Statue, öffnet. Dieser Raum wird außen durch den Stupa-Aufbau auf dem Dach kenntlich. Soviel in äußerster Kürze zur Bauweise vieler Tempel in Bagan, die in der Zeitspanne vom 11. bis zum 13. Jahrhundert errichtet wurden. In diesem Artikel soll der Fokus unentwegt auf die Stuckaturen gerichtet bleiben. Nicht überall sind die Tempelnamen ausfindig zu machen, bestenfalls findet sich eine Registrier-Nummer auf einem kleinen Schild, welches häufig neben dem Eingang am Mauerwerk angebracht ist. Der französische Wissenschaftler Pierre Pichard hat in einem achtbändigen Fachbuch alle Tempel in Bagan erfasst, nach seinem System nummeriert und beschrieben. Seine Ordnungsnummern stimmen nicht allenfalls mit den aktuellen Registrier-Nummern überein. Offenbar beziehen sich die Wissenschaftler in Myanmar heutzutage auf weitere literarische Quellen oder haben ihr eigenes Zählsystem entwickelt. Folglich müssen in diesem Artikel manche Tempel nach ihrer Lage benannt bzw. beschrieben werden. Registrier-Nummern sind für exakte wissenschaftliche Arbeit verbindlich, doch hier werden Fotos vorgeführt, die Einblicke auf Dekorationen an Tempelbauten gewähren. Blicken wir etwas intensiver auf die unscheinbare Yan-aung-sin Pagoda (zwischen der Shwezigon Pagoda u. U Yan We Hpaya), lenken wir unser Augenmerk auf die Stuckaturen. Das Portal (Bild 3) ist von doppelten Pfeilern (Pilastern) eingefasst. Die Pfeiler stehen auf Basen und werden von Kapitellen abgeschlossen. Die unterschiedlich hohen Pfeiler tragen einen doppelt geschwungenen Makara-Bogen (Bild 4 & 5), der gleichzeitig die Grundform für den Giebel (Tympanum) liefert. Die Stuckaturen vom Bildfeld des Tympanums als auch des rechteckigen Blendfensters über der Tür haben sich verloren, sind schlichtweg abgeblättert. Gut erhalten haben sich die Makara-Bögen (Bild 4 & 5). Bemerkenswert sind auch die Pfeilerdekorationen: drei unterschiedliche Kala-Bilder (Bild 6, 7 & 8) und ein Doppel-Löwe (Bild 9). Vergessen wir nicht, die Fotos von diesen kunstreichen Stuckaturen sind an einem unbekannten Tempel aufgenommen worden. Von zwei Pfeilern blickt Kala auf die Menschen herab (Bild 6 & 7). Die Stuckaturen über den Basen der Pfeiler (Bild 8 & 9) sind in normaler Höhe angebracht, die Menschen stehen dem Kala und dem Löwen direkt gegenüber. Nicht zu übersehen ist die Fragilität der Stuckaturen, an vielen Stellen scheinen die blanken Ziegelsteine hervor. Auch alle weiteren Bilder werden diese Aussage bestätigen. Wer in Nyaung U unterwegs ist, will die Shwezigon Pagoda sehen, einen riesigen Stupa. Wir fliehen zunächst religiöse und touristische Betriebsamkeit und besichtigen selten besuchte Pagoden am Ufer des Irrawaddy. Sandige Wege führen aus Nyaung U heraus und hinein in eine hügelige halbaride Landschaft. In dieser scheinbar abgelegenen Gegend sind mehrere äußerst sehenswerte Pagoden erbaut worden. Tatsächlich, und das ist kein Zufall, haben sich im Umfeld dieser Pagoden viele Menschen ansässig gemacht. Es ist nur zu ahnen, wie das Stadtbild zu Zeiten der großen Könige Anawrahta (1044-1078) und Kyanzittha (1084-1113) ausgeschaut hat und wie es um die Besiedelungsdichte bestellt gewesen ist. Diese Könige gaben viele der Sakralbauten, die heute in Bagan bewundert und immer noch benutzt werden, in Auftrag. Der Bedarf an Tempeln muss jedenfalls hoch gewesen sein. Gleich wo man in Bagan auf erhöhten Standort sich dreht und wendet, zu sehen sind historische und neuere Tempelbauten. Verlässt man das Zentrum der erheblich gewachsenen dörflichen Siedlung Nyaung U nordöstlich, gerät entweder der breite Fluss oder die mächtige Guni Hpaya (Nr. 135) in den Blick. Die auf quadratischen Sockel ruhende Guni Pagoda öffnet sich nach vier Seiten, wobei der Ost-Zugang durch einen weiten Mandapa hervorgehoben wird. Formschön erhebt sich der vierseitige Turmbau (Bild 10 & 11), dem leider die Spitze fehlt. Betreffs Stuckaturen müssen die Bildwerke am Turm (Bild 12 & 13) hervorgehoben werden. Eine sehr modern anmutende, weil stark stilisierte Bodhibaum-Darstellung bedeckt die glatten Freiflächen am Turmbau. Die Bildflächen sind als Spitzblatt ausgeformt, was sich aus der Geometrie der Turmbauweise ergeben. Die Stuckaturen zeigen (allerdings verschieden gut erhalten) an allen vier Seiten jeweils das gleiche Bodhigara-Motiv: einen sehr gleichmäßig gewachsenen Baum, der in einem Altartisch wurzelt. Das Motiv symbolisiert nichts anderes als die steinernen Einfassungen der Heiligen Bäume, wie sie in vielen buddhistischen Klöstern Südostasien zu sehen sind. Bodhibäume in Klöstern werden verehrt und deren Einfassungen sind vierseitig zugänglich und insgesamt zu umgehen. Wer um den Baum schreitet, hat stets zur rechten den Baum im Blick. Nicht anders bei der Guni Hpaya. Der Bodhibaum ist präsent, gleich wo man geht oder steht. Die Stuckverkleidungen am Tempelgebäude haben stark gelitten und sind wenig sehenswert. Betrachten wir den Flusslauf des Irrawaddy: von Nordosten her kommend, windet sich der Fluss schließlich konsequent in Richtung Süden. An seinem südlichen Ufer breitet sich großflächig die Stadt Bagan aus. Ehe der Fluss den Bereich der Shwezigon Pagoda streift, fließt er an Nyaung U vorbei. Auf der Landkarte ist ein Gebiet zu erkennen, welches von einer ziemlich geraden (fast waagerecht) verlaufenden Süd-Uferlinie von Ost nach West begrenzt wird. Hinter diesem Ufer auf einer Fläche von etwa drei Quadratkilometern wurden etwa ein Dutzend Pagoden errichtet. Kein Gebiet von Bagan eignet sich idealer, um ungestört die noch fast unberührte Tempelarchitektur der Stadt Bagan in Augenschein zu nehmen. Größere und kleinere Tempel wechseln einander ab, sogar ein Höhlen-Tempel ist vorhanden und kann besichtig werden. Nur ein Groß-Stupa fehlt, der findet sich in Nyaung U. Die Shwezigon Pagoda ist das naheliegende Paradebeispiel für einen berühmten Groß-Stupa. Nur 500m Weg in nördlicher Richtung trennen die Guni Hpaya (Bild 10 – 13) und die Taung Hteik Pagoda (Bild 14 – 16), hinter der das felsige Ufer steil zum Fluss hin abfällt. Die kleine Taung Hteik Pagoda kann im Außenbereich nur noch geringfügige Stuckaturen aufweisen (Bild 14 & 16). Jedoch der Innenraum bietet schöne Wanddekorationen (Bild 15). Buddha, aus Steinen gemauert, mit Stuck versehen und bemalt, sitzt in der Erdberührungsgeste auf einem schlichten Thron. Die Wand hinter der Statue erhebt den Platz zum Altar. Das Flachrelief mahnt einen Tempel an. Der extrem stilisierte Makara-Bogen ruht auf Säulen, deren untere Enden wiederum in stilisierten Nagas auslaufen. Vom Makara-Bogen umschlossen findet sich das Motiv des Bodhi-Baums. Buddhas Haupt wird von einem Flammenkranz umrahmt. Nicht zu übersehen sind die schmerzlichen Fehlstellen in der Stuck-Dekoration. Gewiss werden die Buddha-Statuen in regelmäßigen Abständen oder je nach Bedarf farblich aufgefrischt. Viele farbige Wand- Decken- und Gewölbestuckaturen hinterlassen den Eindruck spätmittelalterlicher Malerei. In berühmteren Tempeln sind inzwischen die wertvollen Malereien hinter Glaswänden geschützt oder jegliche Berührung wird durch Abstandsgitter ausgeschlossen, auch ist das Fotografieren untersagt. Zu viele Malereien haben sich buchstäblich abgegriffen bzw. sind durch zu viel Licht verblasst. Viele Menschen müssen mit den Fingern schauen. Wir konnten erleben, wie zehnjährige Kinder uns in ihren Tempel führten und mit den Fingern die bunten Wände berührten, als könnten wir nur wahrnehmen, worauf sie mit Fingern und Händen griffen. In den abgelegenen, touristisch nicht erschlossenen Tempeln, können die Wandmalereien auf den stuckierten Wänden ungehindert betrachtet und fotografiert werden. Technologische Hinweise, die sich dem Aufbau der stehenden, sitzenden oder liegenden Buddha-Statuen widmen, können hier nicht gegeben werden. Soviel nur: alle Buddha-Statuen sind mit Ziegelsteinen gemauert, in Form gebracht und mit Stuck verputzt, anschließend bemalt worden. Eine erprobte Technik, die auch für Löwenstatuen in Myanmar Anwendung fand und findet. Stehen Menschen in burmesischen Tempeln einer Buddha-Statue gegenüber, blicken sie auf eine mit Stuck bedeckte gemauerte Statue. Ausnahmen bestätigen die Regel. Dieser Aufsatz soll sich dennoch fortan den Stuckaturen an Tempelbauten in Bagan widmen. Viele Tempel in Bagan scheinen sich äußerlich zu gleichen, was auf den Grundaufbau zutrifft, doch im Detail lassen sich die kleinen und mittleren Tempel gut unterscheiden. Die jeweiligen spezifischen Merkmale der Tempelbauten zu entdecken, macht eine Tempeltour außerhalb der touristischen Pfade spannend und abwechslungsreich. Von der Innenbemalung (Bild 18) der kleinen Pagode (Bild 17) hat sich nur die Gewölbe-Partie halbwegs geschlossen erhalten. Das lehmige Braun und die Tönungen in Grau und Weiß verleihen dem kleinen Tempelraum harmonische Geschlossenheit. Keine 500m östlich stoßen Rad- oder Mopedfahrer auf die Chauk-hpaya-hla-gyi (Nr. 145) (Bild 19). Der vormals weißbemalte Stuck, der den Tempel vollständig bedeckte, zeigt viele brüchige Stellen, wie überhaupt die Jahrhunderte an dem Bauwerk nicht spurlos vorbeigegangen sind. Schöne Stuckdetails sind an der Mandapa zu bewundern, die fein gearbeiteten Makaras (Bild 20) sind beachtenswert. Das schlichte Rautenmuster der Pilaster steht im Kontrast zur opulenten Ausführung und bestechenden Wirkung der mythischen Wesen. Nur 300m weiter, ebenfalls in östlicher Richtung gelangen Besucher zu einer geschlossenen Tempelgruppe. Jeder einzelne dieser Tempel verdiente eine gesonderte Betrachtung. Von Nord nach Süd, ziemlich exakt auf dieser Koordinate, reihen sich die Shwe Thabeik Hpaya, Thet Kya Muni und die Kon Daw Gyi aneinander. Auf kürzester Distanz (etwa 100m) können sechs Sakralbauten begutachtet werden. Im Umkreis der Thet Ky Muni Pagoda stehen moderne Klostergebäude. Ein älterer Mönch schloss bereitwillig die Pagoda auf, hieß uns auch auf das Dach zu steigen, führte uns danach die wenigen Schritte hinauf zur Kon Daw Gyi Pagoda. Von dort bot sich ein herrlicher Rundblick. Nördlich sahen wir den Fluss, westlich alle Tempel, die wir gerade erst besichtigt hatten, noch weiter sahen wir Nyaung U und die Shwezigon Pagoda. Südwestlich breitete sich das riesige Tempelfeld von Bagan aus. Wer von der etwas erhöht gebauten Kon Daw Gyi auf Bagan herabschaut, wird sich der Größe der Stadt und dem bevorstehenden Besichtigungsaufwand bewusst. Die Panorama-Ansicht (Bild 21) hebt das unwegsame Gelände hervor, durch das keine asphaltierten Straßen, sondern nur sandige Wege zu den Tempeln und den Bauernhäusern führen. In dieser Gegend wurden – Buddha sei Dank – noch keine Hotels oder Gästehäuser gebaut. Im Norden der gedachten Nord-Süd-Achse erhebt sich die Shwe Thabeik Hpaya, sozusagen im Talboden lagert die Thet Kya Muni Pagoda und südlich auf einer Anhöhe wurde die Kon Daw Gyi erbaut. Zwischen Thet Kya Muni Pagoda und Kon Daw Gyi stehen drei weitere Tempelbauten, der kleinste von den dreien, die Zu-Lein Pagoda, direkt gegenüber der Thet Kya Muni Pagoda ist absolut sehenswert (rechts im Bild 23 ist nur die gebrochene Turmspitze zu erkennen). Die Bilder 24-26 bestätigen die nicht übertriebene Aussage. Wer jetzt meint, alles gesehen zu haben, der irrt. Diese unbekannte Tempelgruppe bietet eine wahre Schatzkammer allerfeinster Stuckaturen. An allen Tempeln, außer an der nördlichen Shwe Thabeik Hpaya, haben sich herrliche Stuckelemente überliefert. Außer an der Zu-Lein Pagoda (Bild 25 & 26) sind die vorzüglichsten Stuckmotive an der Thet Kya Muni Pagoda zu sehen (Bild 27 – 31). Auf einem recht engen Hügelplateau wurde die Kon Daw Gyi erbaut. Eine geschlossene Mauer mit nur einem Tor umfängt einen Stupa, der vermutlich im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Der Stupa war ursprünglich vollständig stuckbedeckt. Nur eine umlaufende Stuckpartie hat sich teilweise erhalten. Die Reste der Stuckummantelung erwecken nur verschwommene Ahnungen einstiger Pracht (Bild 33, 34 & 35). Stupas werden in Myanmar auch als Zedi bezeichnet. Die weiße Spitze der Stupa ist ein aufgesetztes Produkt der Neuzeit. Derartige Fertigteile bekrönen viele restaurierte Pagoden in Bagan. Nur 1,5km Luftlinie liegt der Höhlentempel Kyaugky Umin von der Kon Daw Gyi entfernt. Wer sich durch unwegsames Gelände wagt und GPS benutzt, der kann den direkten Weg favorisieren, doch eher zu empfehlen sind die festen längeren offiziellen Wege zum Höhlentempel Kyaugky Umin. Umin meint immer Höhlentempel. Hervorragend gestaltet und bestens erhalten haben sich die Kala-Reliefbänder unter den Dachvorsprüngen des Tempels. Ob die Pfeiler am Höhleneingang jemals mit Stuck bedeckt waren, lässt sich im Jetzt-Zustand nicht ermessen, achtlos sollte man an diesen Pfeilern nicht vorbeigehen, einen Blick und zwei Fotos sind sie allemal wert. Besonders eifrige Tempelstürmer werden der kleinen Yat Sauk Pagoda (oberhalb des Kyaugku Umin gelegen) gewiss noch einige Momente ihrer Aufmerksamkeit widmen. Auch an dieser Pagode finden sich einige hübsche Stuckfragmente. Von eingewachsenen Ruinen abgesehen, die in Fachbüchern erwähnt werden und nur Anwohner zu finden wissen, sind in dieser Region keine weiteren Tempel aufzuspüren. Für die Betrachtung der im Artikel beschriebenen, unbekannten Tempel sind etwa vier bis fünf Stunden zu veranschlagen. In den frühen Morgenstunden sollte der Aufbruch zu dieser spannenden Tempel-Tour stattfinden.
Hinweis: Die Tour ist anspruchslos und völlig ungefährlich. Hin und wieder muss das Fahrrad geschoben werden. Die Anwohner geben betreffs der Wege bereitwillig Auskunft. Hunde sind nicht zu fürchten, doch im weglosen Gelände sollte man die Augen offen halten. Myanmar ist bekannt für seinen Reichtum an gefährlichen Schlangen. Genügend Wasser und Lebensmittel sind unbedingt im Rucksack mitzuführen. In den kleinen Siedlungen gibt es keinerlei Einkaufsmöglichkeiten. Ergänzende Lektüre: Artikel STUPAS IN MYANMAR in diesem Blog Artikel LÖWEN IN MYANMAR in diesem Blog Artikel STUCKATUREN IN BAGAN (TEIL II, III, IV, V) in diesem Blog Text und Fotos: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones
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Einer der großen Könige von Bagan soll befohlen haben, gleich wo er in seinem Land unterwegs ist oder Station macht, gleich in welche Himmelsrichtung er blickt, mindestens einen Stupa möchte er sehen. Mag dieser königlich fromme Wunsch vielleicht Inhalt einer oft nacherzählten Legende sein, in der Stadt Bagan scheint des Königs Wille in die Realität umgesetzt worden zu sein. Dem Reisenden von heute, der von einem erhöhten Standpunkt auf Bagan schaut, ist es ohne Vorkenntnisse nicht möglich, zu unterscheiden, was sind ältere Bauten und welche wurden erst in neuerer Zeit errichtet. Zu sehen sind hunderte Tempelbauten, die im äußeren Erscheinungsbild ähnlich sind. Nicht alle Tempel lassen sich als STUPAS klassifizieren. Speziell für Burma/Birma/Myanmar müsste der Begriff STUPA gesondert definiert werden. In der vielfältigen, sich über die Jahrhunderte hinweg gewandelten Tempel-Architektur sind Mischformen zu registrieren, die nicht in jedem Fall eindeutige Klassifizierungen zulassen. Der Stupa gilt generell als nicht begehbares Bauwerk. Die Entwicklung von der Erdaufschüttung zum befestigten Grabhügel soll hier nicht beschrieben werden. Angeblich soll der Buddha selbst den Auftrag für Stupa-Bauten gegeben haben. In Indien ließ König Ashoka ungezählte Stupas bauen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde den äußeren Formen der Stupas inhaltliche Bedeutung zugewiesen. Die verschiedenen Bauelemente vom Sockel bis zur Krone entsprechen dem Sangha (der Gemeinde), dem Dharma (der Lehre) und dem Buddha selbst. Ein Stupa ist kein Tempel im herkömmlichen Sinn, obwohl ihm gleichviel Verehrung und Andacht zu Teil wird. Ein Stupa wird umrundet, manche können bestiegen werden. Die religiösen Verrichtungen werden außen vollzogen. Falls vorhanden, befinden sich Reliquien im Stupa eingemauert, etwa in der Reliquienkammer, auf jeden Fall im Innern verborgen. In einem Tempel wird ein Heiligtum betreten, dort befinden sich Kultobjekte, etwa Statuen, sichtbar zur Anbetung präsentiert. Besonders heilige Reliquien werden nur temporär gezeigt. Tempel widmen sich meist der Verehrung einer Gottheit. Ein Stupa, gleich welcher Größe und Bauart, wird an präsenten Orten errichtet und dient weitestgehend der Buddha-Verehrung. Der verkehrsumtoste Sapada Paya (Paya/Phaya=Stupa) steht heute wie auf einer Insel. Wichtige Straßen führen an dem Stupa vorbei. Die Einheimischen nennen ihren Stupa Paya Ni. Eine Webseite zu Bagan, die für Touristen gedacht ist, gebraucht anstatt Paya die Bezeichnung Zedi, somit ist vom Sapada Zedi die Rede: erklärt wird auch die Herkunft des Namens. Ein Mönch, Sapada geheißen, verbrachte zu Studienzwecken mehrere Jahre auf Sri Lanka. Nach seiner Rückkehr ließ er den Stupa erbauen. Das Vorbild für den Stupa hatte Sapada auf Sri Lanka in Anuradhapura gesehen. Der Sapada Zedi gliche dem Thuparamaya Dagoba in Anuradhapura. Wie auch immer, wir blicken nicht nur auf einen "echten" Stupa, sondern auf einen gesicherten faszinierenden Beleg kulturellen Austauschs zwischen weit entfernten Ländern. Sicher wird Sapada keinen Bauplan-Transfair bewerkstelligt haben, doch positive Erinnerungen an seine Lehrer und die Jahre der Ausbildung auf Sri Lanka hatten sein Erinnerungsbild an einen Stupa in Anuradhapura verfestigt. Diese Vorstellung wird den Bau der Sapada Zedi beeinflusst haben. Das alles geschah während der Regierungszeit des Königs Narapatisithu im 12. Jahrhundert. Der Sapada-Stupa gilt als einer der älteren, gut erhaltenen Bauten in Bagan, steht jedoch als Solitär im Schatten attraktiverer größerer Tempelbauten. Gewiss galt der Sapada-Stupa als stilbildende Maßvorgabe für weitere Stupas in Bagan. Durch gemauerte Tore gelangen die Gläubigen auf einen quadratischen Sockel, auf dem der Stupa errichtet wurde. Auf den sich jeweils verjüngenden Mauerringen befindet sich ein schmuckloses, gerade emporgezogenes Mauersegment, welches der Form eines Tumulus (Grabhügel) nachempfunden wurde. Dieser Tumulus trägt die quadratische Reliquienkammer. Darüber erhebt sich die wiederum runde Bekrönung des formschönen Stupas. Zu erkennen sind verschiedene Ziegelsteinsorten, die mit großer Wahrscheinlichkeit mehrere Phasen der Restaurierungsarbeiten belegen. Die quadratischen, jetzt leeren Nischen im heller scheinenden unteren Mauerring enthielten gebrannte Terrakotta-Reliefs. Meist wurden Szenen aus Buddhas Leben (und seinen ungezählten Vor-Leben) abgebildet. Diese Geschichten und deren Darstellungen werden mit dem Sanskritbegriff Jataka (Geburtsgeschichten) erfasst. An anderen Tempelbauten in Bagan haben sich zahlreiche Jatakas erhalten. Am Sapada Zedi können nur noch die Leerfelder gezählt werden. Eine spezielle wissenschaftliche Bewertung der (aller) vorhandenen Jatakas in Bagan steht noch aus. Ungezählte Jatakas sind in Privatsammlungen gelangt. Am Borobudur auf Java, dem größten Stupa der Welt, haben sich die Jataka-Szenen ziemlich lückenlos erhalten, wurden sie doch als Reliefs in Sandstein gemeißelt und sind unverrückbare Teile des Bauwerkes. Viele Bauten in Bagan erscheinen auf den ersten Anblick als Stupa, diese sind jedoch begehbare Tempelbauten in einer den Stupas verwandten Bauart. Eine Vielzahl dieser Tempel wurden mit Aufbauten bekrönt, die, für sich genommen, in der Form auf einen Stupa verweisen. Die SHWEZIGON-PAGODE ist eindeutig als Stupa zu identifizieren. Der Eintrag im Google-Maps-System lautet: Shwezigon-Pagode Berühmter Tempel mit vergoldetem Stupa. Die Zusatzbemerkung zum Tempelnamen deutet auf die Wertigkeit dieser Tempelanlage. Viel wäre über diesen berühmten Stupa und die umliegenden Tempel zu schreiben. Themenbezogen konzentrieren wir unser Augenmerk einzig auf den zwischen 1059 und 1110 errichteten Stupa. Der Shwezigon Stupa liegt etwa zwei Kilometer westlich der Sapada Stupa. Während der Sapada Stupa allein, völlig isoliert steht, befinden sich im Umfeld des Shwezigon Stupas viele Tempel und Stupas. Es muss für das persönliche Karma wichtig gewesen sein, im unmittelbaren Umfeld des berühmten Shwezigon Stupa weitere religiöse Bauten errichten zu lassen, wie eben heute mehrfache Umrundungen solcher Stupas wichtig sind. Der Shwezigon Stupa enthält wertvolle Buddha-Reliquien, kein Wunder also, dass täglich hunderte, wenn nicht tausende Menschen zum Shwezigon Stupa pilgern, diesen mehrfach betend umrunden und Opfergaben ablegen. Das Foto verdeutlicht die typische Bauweise. Drei quadratische, kleiner werdende Sockelebenen tragen eine achteckige Ebene, die als Aufnahme für den gleichmäßig rund geformten Stupa (Tumulus) dient. Eine typische Schirmbekrönung bildet die Spitze, die Verbindung in den Himmel. Das Shwezigon-Foto entstand vier Monate nach dem schweren Erdbeben vom August 2016. Der Stupa wurde mit Bast-Matten eingehüllt, wahrscheinlich um die brüchig erhaltene oder zerfetzte Vergoldung wenigstens teilweise zu retten und sie nicht dem Wind oder sonstigen Witterungsunbilden auszusetzen bzw. preiszugeben. Die Zugänge auf die oberen Ebenen waren im Dezember 2016 aus Sicherheitsgründen gesperrt. Auf dem Foto sind die an den Eckpunkten der unteren Ebenen aufgestellten kleineren Stupas zu erkennen. Was von außenstehenden Betrachtern eventuell nur als Schmuck eines Bauwerkes erkannt und bestenfalls als Akroterien bewertet werden könnte, hat für Buddhisten bei der religiösen Umrundung immense Bedeutung. So kann auf jeder Ebene an vier Stupas verweilt und gebetet werden, ehe die direkte Annäherung an den großen Stupa vollzogen wird. Gemächlich ohne Zeitdruck einen Stupa mehrfach im Uhrzeigersinn zu umgehen, die Mala (Rosenkranz) durch die Finger gleiten zu lassen, um die Gebete bzw. die Mantras zu zählen, kann durchaus zur Läuterung der inneren Befindlichkeit beitragen. Der Bildstreifen zeigt drei der fünfhundertfünfzig grünglasierten Terrakotta-Reliefs mit Motiven aus Buddhas Leben. Jataka-Bilder lohnen allenfalls die nähere Begutachtung. Spezielle Ziegelglasuren an Stupas in Bagan müssen an weiteren Beispielen betrachtet werden. Hinweis: Der Artikel LÖWEN IN MYANMAR in diesem Blog liefert weitere Informationen und Bilder zum Shwezigon Stupa. Der westlich der Shwezigon Stupa in der Nähe des Höhlentempels Kyansitha Umin gelegene kleine Stupa ist ein Beispiel für bauliche Varianten, die in Bagan in vielfältigen Formen zu registrieren sind. Die Konstruktionesabweichungen sind leicht zu erkennen. Wir blicken auf einen typischen Stupa, der jedoch an seiner Ostseite ein Portal aufweist, welches in einen sehr kleinen Innenraum führt. Dort sitzt auf niedrigen gemauerten Thron ein Buddha. Jataka-Reliefs wurden an dem kleinen Stupa nicht eingesetzt, doch mehrere Mauerringe sind mittels Stuckornamentik verziert. Auffällig, aber durchaus typisch ist die lang ausgezogene Spitze der Stupa, die im Hti (Schirm-Bekrönung) endet. Die Freifläche südwestlich des Shwezigon Stupas scheint ein Sammelplatz der Pilger gewesen zu sein. Viele kleine Stupas und Säulen-Monumente neueren Ursprungs in verschiedener Bauweise stehen hier mehr oder weniger geordnet auf weitem Plan. Die nordöstlich der Shwezigon Stupa gelegene U Yan We Hpaya mag als Beispiel dienen, wie sich im Laufe vieler Jahre das ursprüngliche Erscheinungsbild eines Stupa verändern kann. Der Stupa selbst könnte separat gestanden haben. Später wurden die Pagode (links im Bild), moderne Anbauten und die durchlaufende Umfassungsmauer mit Torbau hinzugefügt, so entstand eine Tempelanlage. Indizien für die Pflege, Erhaltung und aktive Nutzung einer Tempelanlage sind die Verwendung weißer Tünche und Goldbronze. In der Kombination von Weiß und Gold scheint sich der Ausdruck hoher Wertschätzung zu manifestieren. Die von Touristen selten besuchte Che Daw Ya Hpaya in Nyaung U scheint offenbar für die ansässigen Menschen als täglicher Andachtsort wichtig zu sein. Die Kuppel der Stupa wird neu oder nachvergoldet. Um das Antlitz der Stupa zu verschönern, wird aufwendige Handarbeit unter gefährlichsten Bedingungen nicht gescheut. Vergolder muss ein ehrenwerter Beruf sein, der das persönliche Karma gewiss aufwertet. – An der benachbarten hölzernen Pagode müssten Restaurierungsarbeiten vorgenommen werden, doch Vorrang hat der Stupa der Che Daw Ya Hpaya. Wir sind in unseren Betrachtungen weit fortgeschritten und haben uns lediglich in Nyaung U in der Umgebung der Shwezigon Pagode umgeschaut und den Blick nur auf wenige Bauwerke gerichtet. Die Häuser von Nyaung U werden wir hinter uns lassen, um in östlicher Richtung an das Süd-Ufer des Irrawaddy River zu gelangen. Auf Touristen trifft man in dieser hügeligen, teilweise versteppten, teilweise baumbewachsenen Gegend kaum noch. Ein Fahrrad, das streckenweise geschoben werden muss, ist das ideale Gefährt in dieser Region. Zwischen der Road No. 2 und dem Flussufer finden sich ein halbes Dutzend wichtiger Tempelanlagen, die in jedem Fall den Besuch lohnen. Das Panorama-Foto rückt (v.l.n.r.) die Guni Hpaya, die Chauk Hpaya Hla und die Taung Htaik Pagoda ins Blickfeld. Ehe die Kone Daw Gyi erreicht wird, finden sich weitere kleine Stupas und Pagoden am Weg. Um die Klosteranlage Thet Kya Muni wurden weitere Pagoden und Stupas gebaut. Nah an das steil abfallende felsige Flussufer gerückt, erhebt sich die Shwe Thabeik Hpaya, ein quadratischer Tempelbau mit Stupa-Bekrönung. Im Zentrum der Klosteranlage befindet sich der Thet Kya Muni Tempel. Auf der höchsten Erhebung des ansteigenden Geländes wurde Kone Daw Gyi erbaut, ein Stupa ohne "Innenleben", der aber bestiegen werden kann. Der formvollendete Stupa der Kone Daw Gyi war einst rundum mit feinsten Stuckverzierungen bedeckt, die sich nur partiell erhalten haben. Die Girlanden im oberen Bereich sind ein in Bagan weit verbreitetes, oft nachweisbares Dekor. Im Sockelbereich (Bild links) können noch Reste einer Lotosblätter-Kante ausgemacht werden. Das Tor im Mauerring ist nur ein Scheintor. Die Aussicht vom Kone Daw Gyi (Stupa/Zedi) ist schier atemberaubend. Bagan in Gänze breitet sich aus. Östlich in nur geringer Entfernung wäre der sehenswerte Höhlentempel Kyauk-Gu-Umin zu besichtigen. Umin meint immer einen Höhlentempel. Kein direkter Verbindungsweg führt dorthin, ein langer Umweg muss gefahren werden. Südöstlich des Kyauk-Gu-Umin steht ein kleiner Stupa. Der Höhlentempel und dieser kleine Stupa sind die letzten erschlossenen, zugänglichen und erhaltenen Tempelanlagen in der nordöstlichen Region von Nyaung U. Mitten im dörflichen Ambiente von Nyaung U erheben sich der Nagayon Tempel und der markante, in der Größe angepasste Stupa. Beide Bauwerke ergeben ein in sich geschlossenes Ensemble. Keine befestigte Straße führt zu den Tempeln hin oder vorbei. Rundherum stehen schlichte Bauernhäuser. Wichtig: Der hier gezeigte Nagayon Hpaya kann leicht mit der berühmteren gleichnamigen Naga Yon Hpaya, welche südlich von Alt-Bagan zu finden ist, verwechselt werden. Die meisten Tempel in Bagan sind ohne Schwierigkeiten zu finden. Sie reihen sich gering oder weiter entfernt entlang der Anawratha Road, besagter Road No.2, die sich vom nördlichen Nyaung U südwestlich nach Old-Bagan wendet, um alsbald südlich nach New-Bagan abzudriften. Im Grunde spiegelt diese Straße den Flussverlauf des Irrawaddy zu Lande wieder. Selten steht ein Tempel oder ein Stupa in der Region Bagan isoliert. Orte, die einmal zum heiligen, zum auserwählten Platz erkoren wurden, sind für weitere Tempelbauten prädestiniert, so entstanden Tempelgruppen, die oftmals den Namen des Haupttempels tragen. Die nachträglich hinzugefügten Bauten sind nur noch mit Nummern gekennzeichnet und in der Fachliteratur registriert. Das Google Maps System hat bei weiten nicht alle Tempelanlagen von Bagan erfasst, aber erfreulich viele Tempel und Stupas sind in das Kartensystem aufgenommen. Das Panorama-Foto vermittelt den ungefähren Eindruck einer Tempelgruppe. Oft führen schmale Wege (Trampelpfade) durch Grasland zu den Tempeln. Nur wenige Wege, die von den Straßen abzweigen, sind mit Hinweisschildern versehen. Sich treiben lassen, auf kleine Abenteuer einlassen, auf Überraschungen und Enttäuschungen gefasst sein – solch entspannte Grundeinstellung macht die Touren in Bagan spannend. Nicht jede der Tempelanlagen hält seine Pforten ganztägig geöffnet, dennoch sind auf Schritt und Tritt Entdeckungen zu machen. Stupas, die nur mit einer Nummer erfasst sind, finden sich viele. Wo Tempel erbaut wurden, stehen meist auch Stupas. Über 2000 Bauwerke sind registriert, wer ein Zehntel von ihnen besucht, ist mindestens eine Woche beschäftigt. Die meisten Tempelgruppen werden von den Einheimischen gepflegt. Für die nahe ihrer Wohnstatt liegenden Tempel fühlen sie sich verantwortlich. Diese Leute verfügen über die Schlüssel und öffnen "ihren" Tempel nach Bedarf. Es lohnt immer, gesteigertes Interesse zu bekunden. Höflichkeit öffnet fast alle Türen. Oft führen Kinder die Besucher in verborgene Kammern, klettern auf Stiegen voran, zeigen auf Bildwerke oder Statuen, die sie schätzen. Oftmals können die Leute in ihren Tempeln auch auf Reste von Fresken verweisen. Leider haben sich viele Wandmalereien verloren, die Fresken sind im Sinne des Wortes abgegriffen worden. Fast alle Bildmotive in erreichbarer Griffhöhe sind verschwunden. Der Wert unwiederbringlicher Fresken ist zu spät erkannt worden, doch Wandmalereien werden in diesem Artikel nicht betrachtet. Natürlicher Bewuchs an Bauwerken muss als gefährlicher und zerstörender Faktor eingestuft werden. Bauern sind keine Denkmalpfleger. Hier herrscht Mangel an Fachpersonal. Der Stupa und der kleine Tempel nördlich der Alodawpyi Pagoda (Bild links) zeigen einerseits vorhandene Größenverhältnisse (Vergleich zum Auto) und andererseits den Unterschied zwischen Tempel und Stupa, wobei der kleine Tempel als "Dach" einen Stupa trägt. Noch deutlicher fällt die vermischte Architektur an der Alodawpyi Pagoda auf. Der rechteckige Tempelbau mit Vorhalle und Haupthalle wird von einem vergoldeten Stupa bekrönt, der sicher keine Reliquien enthält, jedoch als krönende Verzierung des Tempels zum Blickfang avanciert. Westlich hinter der östlich ausgerichteten Alodawpyi Pagoda ragt ein Stupa hervor. Dieser begehbare Stupa ist einer der wenigen Stupas in Bagan, der noch mit grün glasierten Ziegeln aufwarten kann. Für die Unterbauten wurden normale an der Luft getrocknete Ziegel verwendet, nur für den Oberbau (Tumulus) kamen Glasurziegel zum Einsatz. Drei Ringe im Tumulus und sieben Ringe in der sich verjüngenden Spitze haben Symbolkraft, so könnten die drei Ringe den Sangha, den Dharma und den Buddha versinnbildlichen, die sieben Ringe könnten für die sieben edlen Wahrheiten der Lehre stehen. In Folge sollen nicht nur einige bekannte (in Reiseführern empfohlene) Stupas vorgestellt, sondern auch ungewöhnliche Stupas, die nur als Einzel-Typus nachweisbar sind, gezeigt werden. Der recht eigenwillig gestaltete Stupa befindet sich an der Zufahrt zum Shwe Nan Yin Taw Kloster. Auf einem dreistufigen oktogonalen Unterbau ruht ein geometrisch exakt ausgeprägter zylindrischer Tumulus, der wiederum trägt eine mehrfach gestaffelte Reliquienkammer, aus dieser Kammer ragt die runde Spitze mit sieben Ringen empor. An diesem kleinen namenlosen Stupa finden sich alle Besonderheiten vereinigt, die Stupas aufweisen können. Bei den drei Stupas im Areal des Shwe Nan Yin Taw Klosters fallen die massiven Tumuli und die flachen Reliquienkammern auf. Wie bei anderen Stupas fehlen in den unteren Mauerringen die Jatakas. In der Gegenüberstellung zur Inn Paya wird der formale Unterschied in der Bauweise definiert. Die Inn-Paya (Bild links, bei Google: Inn Pagoda) südöstlich von Old-Bagan gelegen, wurde leider vom Erdbeben 2016 stark in Mitleidenschaft gezogen. Dieser recht hoch ausfallende, wuchtig wirkende Stupa ruht auf einem dreifach gestuften oktogonalen Sockel (im Bild nicht erkennbar). Als besondere Exemplare werden encased Stupas angesehen. Nur wenige dieser geöffneten Stupas sind in Bagan zu entdecken. Der glockenförmige Stupa (linkes Bild) zeigt das obere Ende der inneren Achse, ein Stab, der als symbolische Verbindungsachse zwischen Erde und Himmel dienen soll. Eine solche Achse muss nicht zwangsläufig in jedem Stupa eingebaut sein. Das Foto der encased Stupa Nr. 289 macht den inneren Stupa im äußeren Stupa kenntlich. Deutlich ist die einst völlig ummauerte Kegelform sichtbar, die auf eine versteckte Reliquienkammer schließen lässt. Stupas besitzen eben durchaus ein geheimnisvolles Innenleben. Die Existenz (das tatsächliche Vorhandensein) vieler wertvoller Reliquien in berühmteren Stupas ist nur mangelhaft belegt. Glaube versetzt Berge. Lieber eine vermeintliche Reliquie anbeten und einen Stupa mannigfach umrundet, als an die Macht und den Sieg tödlicher Waffen glauben. Im Umfeld der Inn-Paya stehen bekannte Monumente: der Sulamani Tempel, der Dhammayangyi Tempel und die Shwesandaw Pagode. Was die Bauweise der Shwesandaw Stupa anbelangt, können keine besonderen Merkmale aufgezeichnet werden. Der Stupa ist groß, ist hoch und kann begangen werden. Keine anderen hohen Bauwerke in der Nähe behindern die Fernsicht. Sein pyramidenartiger Stufenbau bietet Stand- und Sitzplätze für viele Menschen. Dieser Stupa wird von Sonnenanbetern bevorzugt. Das Bild zeigt einen bewölkten Himmel. Ein sichtbarer Sonnenuntergang ist kaum zu erwarten und dennoch haben sich hunderte Menschen versammelt. Ähnlich wie Glaube Berge versetzen soll, verhält es sich mit der Hoffnung, die angeblich zuletzt stirbt. Es gibt viele andere Tempel und Stupas in Bagan, die sich für das Erleben von Sonnenauf- und Untergängen eignen. Doch ausgerechnet die Shwesandaw Pagode wird von allen Reisehandbüchern für die Sonnenereignisse empfohlen. Meist wird nicht erwähnt, dass der Anblick dieses Stupas einen äußerst harmonischen Eindruck hinterlässt. Nicht alle Stupas glänzen mit solch genialer Formgebung. Weitere Ausführungen und Fotos zum Shwesandaw Stupa finden sich in diesem Blog im Artikel LÖWEN IN MYANMAR. Nicht ganz so groß, doch ähnlich pyramidal gebaut ragt der Bulethi Stupa gen Himmel. Das Erdbeben 2016 hat auch diesen Stupa nicht verschont. Besucher konnten das monumentale Bauwerk zum Jahreswechsel 2016/2017 nur aus gesichertem Abstand bewundern. Das Foto belegt die Fülle der umliegenden Bauten und gleichzeitig die wuchtige Präsenz des Bulethi Stupa. Es ist ohnehin mehr als erstaunlich, dass sich über einen Zeitraum von rund 1000 (eintausend) Jahren die Vielzahl der Tempel und Stupas in leidlich guten Zustand erhalten haben. Hatten die Baumeister in ihren Konstruktionen vorhersehbare Erdbeben kalkuliert, in dem sie bestimmte Vorkehrrungen zum Schutz der Bauten getroffen hatten? Erdbebensicheres Bauen ist bis heute ein brisantes Thema geblieben. Zwei Stupas mit Sonderformen sind in Old-Bagan zu begutachten. Nicht häufig findet sich die atypische Glockenform. Der ältere und berühmtere Stupa ist der Ngakywenadaung, er fällt eben nicht nur auf Grund seiner Form aus dem üblichen Rahmen, zusätzlich glänzt er noch mit glasierten grünlich leuchtenden Ziegeln, die ihn einst vollständig umgaben. Der andere glockenförmige Stupa (Bild rechts) wirkt weniger elegant, eher gestaucht. – Als Parade- und Glanzbeispiel für einen Glocken-Stupa muss der oberhalb vom Flussufer errichtete komplett vergoldete Bupaya gezeigt werden. Dieser Platz galt wohl von jeher als herausragend heiliger Ort. Kaum eine Gegend in Bagan ist sauberer und aufgeräumter. Behauptet wird, der Bupaya wäre schon im 9. Jahrhundert erbaut worden, damit wäre dieser Stupa eines der ältesten Bauwerke in Bagan. Im Baustil ähneln sich der Maha-Zedi und der Mingala-Zedi. Stellt man noch den Bulethi Stupa daneben, ist man fast geneigt von Serienfertigung zu sprechen. In den jeweiligen Zeitepochen wurden bestimmte Stilkriterien und Bauformen bevorzugt, was zur Wiederholung bzw. Nachahmung einzelner Bauwerke führte. Begutachtung und Vergleiche fördern diverse Unterschiede ans Licht. Beispiellos ist der Zedi (Stupa?) in der Nähe der berühmten Nan-Paya. Sofern sich dieser Bau in die Rubrik STUPA einordnen lässt, muss er in einer gesonderten Kategorie abgelegt werden. West Petleik & East Petleik stehen sich unmittelbar gegenüber. Die Stupas sind kaum zu verfehlen. Sie liegen nur wenige Schritte westlich der Hauptstraße, die von Old-Bagan nach New-Bagan in südlicher Richtung führt. Spektakulär nehmen sich die ungewöhnlichen Erscheinungsbilder der Petleik-Stupas aus, dabei finden sie wenig Beachtung beim Publikum. Die relativ klein wirkenden, nur fragmentarisch erhaltenen Stupas lagern auf überdimensionierten Unterbauten. Für den West Petleik sollte unbedingt die Innenansicht eingeplant werden. An den Wänden eines umlaufenden Ganges sind Dutzende herrliche nicht glasierte Terrakotta-Reliefs angebracht: Jatakas im Großformat. Etwas Aufwand erfordert die Besichtigung der Tuyin Taung Pagoda. Eingangs wurde der Sapada Stupa beschrieben. Nur 10 Km weiter südöstlich auf einem Höhenrücken befindet sich die wunderbar vergoldete Tuyin Taung Pagode. Der Wallfahrtsort ist nur zu Fuß erreichbar. Fahrzeuge müssen unten geparkt werden. Der Weg nach oben ist gesäumt von Buddha-Statuen und kleinen Tempeln. Der Dhammayazika Stupa fällt insofern aus dem gewohnten Rahmen, weil der Stupa auf einem pentagonalen Unterbau errichtet wurde. Fünf Zugänge führen dem Fünfeck entsprechend in den Tempelbau. Nur ein Zugang zum Tempel entspricht einer realen Hauptkoordinate: der Ost-Eingang. Der im linken Bild in der Ferne sich hinziehende Bergrücken erhebt sich hinter dem West-Ufer des Irrawaddy. Ganz oben wurde die Tant Kyi Taung Pagode erbaut, ein vergoldeter Stupa, er wird als westlicher Gegenpart zur östlichen Tuyin Taung Pagode angesehen. Wer an einem Tag die Tuyin Taung Pagode, die Bupaya und die Tant Kyi Taung Pagode besucht, hat sich besondere Verdienste gesichert und rückt damit der Wiedergeburt näher. – Wie auch immer, in keinem Land der Welt sind auf gleicher Fläche mehr Tempelbauten als der in Bagan vorhandenen Dichte nachzuweisen. Die Vielfalt der Bauwerke fasziniert die Touristen. Kunstliebhaber betrachten die Tempel mit anderen Augen. Buddhisten wissen, zu welchen glückverheißenden Stupas sie pilgern müssen.
Das angeschlagene vielschichtige Thema entzieht sich einer umfassenden Ausleuchtung. Mehr als eine anregende Übersicht kann hier nicht geboten werden. Um das Blickfeld auf STUPAS zu erweitern, können die ähnlich gestalteten Artikel STUPAS IN INDIEN und STUPAS IN KAMBODSCHA empfohlen werden, nachzulesen in diesem Blog. Für intensive Beschäftigung mit den Bauwerken in Bagan wird folgendes Standardwerk empfohlen: Pierre Pichard: Inventory of Monuments at Bagan. Acht großformatige Bände erfassen und beschreiben sämtliche Tempelbauten in Bagan. Weitere Bücher zum Thema: Nina Oshegowa: Kunst in Burma. Seemann Verlag Leipzig 1988 Zusammenfassende Betrachtung. Uli Huber: Bagan Myanmar Monumente der Tempelstadt. Guidebook 2019 Neu auf dem Markt, auch als e-book bei KINDLE abrufbar. Folgende WIKIPEDIA-Artikel, die als Informationsquelle vom Autor verwendet wurden, können als ergänzende Lektüre empfohlen werden: https://de.wikipedia.org/wiki/Stupa https://info-buddhismus.de/Stupa.html Autor und Fotos: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Werden in Reiseführern Sehenswürdigkeiten von Mandalay aufgelistet, wird meist (völlig zu Recht) der Mahamuni Buddha Tempel beschrieben. Der Tempel und seine vergoldete Buddha-Statue gelten einheimischen Buddhisten lang schon als verehrungswürdiges Ziel. Kurze Erwähnung finden in diesem Kontext einige Khmer-Bronzen. In einem schlichten Gebäude, welches einen der Innenhöfe des Mahamuni Buddha Tempel begrenzt, werden sechs Khmer-Statuen ausgestellt, mit denen es eine besondere Bewandtnis hat. Aus heutiger Sicht würden diese Statuen der Rubrik Raubkunst bzw. Kriegsbeute zugeordnet. Die Geschichte dieser Bronze-Statuen muss abenteuerlich genannt werden, desto erstaunlicher ist die ziemlich lückenlose Dokumentation der Odyssee, die diese Khmer-Kunstwerke hinter sich haben. Im Jahr 1431 wurden die aus dem Angkor Wat (Kambodscha) stammenden Bronze-Figuren von den Siamesen (den Siegern eines Kriegszuges) nach Ayutthaya gebracht. Nach etwas mehr als dreißig Jahren gelangten die Bronzen im Jahr 1564 nach Bago (Pegu). Der Verbleib der Bronzen in Bago war nur ähnlich kurz, wie zuvor in Ayutthaya, schon 1599 wurden die Statuen nach Mrauk U transferiert. Dort verblieben sie etwa zweihundert Jahre, ehe sie im Jahr 1785 in Amarapura eintrafen. Zu dieser Zeit sollen angeblich noch dreißig Bronzen existiert haben. Ein Großteil der Bronzen wurde später eingeschmolzen. Kanonen hatten Kunstwerken den Rang abgelaufen. Sechs Khmer-Bronzen sind erhalten geblieben: zwei Wächter-Figuren, drei Löwen und ein Elefant. Der Ausstellungsraum ist fortwährend von Einheimischen und Touristen belagert. Über die speziellen Eigenschaften der Bronzen wird noch zu sprechen sein. Betrachten wir zunächst die Löwen. Lediglich einer von drei Löwen befindet sich in gutem Zustand. Die aufrecht sitzenden Löwen entsprechen in ihren Abmaßen etwa ihrer natürlichen Größe. Zwei der Löwen werden kopflos präsentiert. Weitere Fehlstellen an den Löwen-Torsi sind zu beklagen. Ein Löwenkopf kann als Einzelstück näher betrachtet werden. Löwen-Statuen aus Stein finden sich in Kambodscha und anderen asiatischen Ländern als Tempelwächter an vielen Eingängen zu Tempeln. Weitere Details zu diesem Themenkomplex bietet der Artikel LÖWEN IN KAMBODSCHA in diesem Blog. Die seltsam ausgeprägten Löwenköpfe aus Bronze haben in Stein kein Pendant. Zwar finden sich in Kambodscha viele Löwenstatuen mit weit aufgerissenen Mäulern, doch das eigenwillig gewundene Gebilde unter dem Kinn findet sich nirgends steinern ausgeformt. Extrem auffällig sind auch die Ohren und die spitz aufragende Mähne am Hinterkopf. Sehr vermenschlicht wirkt die weit offene Nase. Erhöhte Wachsamkeit sollen wohl die aufgerissenen Augen symbolisieren. Die Grundform und das Muster der Brustmähne ähneln den Vorgaben mancher Steinlöwen. Als Übernahmen von den steinernen Löwen müssen auch die mächtigen Tatzen und die Zierbänder am unteren Bein bewertet werden. Bemerkenswert kunstvoll geschwungen ist der erhobene Quastenschwanz. Einer von drei Löwen zeigt eine variierte Brustmähne und trägt außerdem noch eine geblümte Halskrause, ein schmuckes Halsband. Die Kniescheiben werden von einer Rosette markiert. Der Beinschmuck ist breiter und prächtiger als an den anderen Löwen. Vor uns steht eine besonders ausgeprägte Rasse, die in dieser Form wohl nur in Bronze nachzuweisen ist. Wie schon im Artikel LÖWEN IN KAMBODSCHA erwähnt, (nachzulesen in diesem Blog hier), konnten die Bildhauer keinen Löwen je gesehen haben. In Kambodscha lebten keine Löwen. Unter diesem Defizit litten wohl auch die Bronze-Bildhauer. Fantasie war gefragt bzw. vonnöten. Besonders wissbegierige Leser können im Nachgang die steinernen Löwen des Angkor Wat mit den hier vorgestellten in Bronze gegossenen Löwen aus dem Angkor Wat vergleichen und eventuelle Ähnlichkeiten herausfinden. Der Elefant ist in der Höhe den Löwen angeglichen. Bei diesem dreiköpfigen Elefant handelt es sich um keinen Geringeren als um Airavata, das Reittier des Gottes Indra. Airavata wurde bewusst in die Ecke bzw. an die Wand gestellt, weil zwei Beine, Teile des Körpers und des Rüssels des rechten Elefanten fehlen. Der wirkliche Schaden kann durch diese Maßnahme nicht unmittelbar begutachtet werden. Indra auf Airavata war bei den Khmern ein bevorzugtes Lintel-Motiv. In vielen Varianten wurde der Gott auf seinem dreiköpfigen Reittier konterfeit. Airavata ohne Indra kann steingehauen nicht nachgewiesen werden. Steinerne Elefanten sind in Angkor mehrfach nachzuweisen, doch sind es immer nur übliche Elefanten, keine göttlichen Tiere. So bewertet muss diese Airavata-Bronze als außergewöhnliches Kunstwerk betrachtet und eingestuft werden. Ob auf diesem Airavata jemals der Gott Indra aufsaß, kann nicht belegt werden. Ins Auge fallen die markanten Kopfhöcker. Nur schwach angedeutet sind die Ohren des mittleren Elefanten. Das Erscheinungsbild eines Elefanten war den Bildhauern vertraut. Elefanten wurden als Arbeitstiere, so auch beim Tempelbau, benutzt. Dutzende Indra-Airavata-Lintel im Angkor-Gebiet belegen durch detailgetreue Wiedergabe die Kenntnis der spezifischen Erkennungsmerkmale der Elefanten. Vollplastische dreiköpfige Elefanten schmücken beidseitig alle Tore der Stadt Angkor Thom. Es besteht durchaus die Möglich- und Wahrscheinlichkeit, dass die monumentalen steinernen Indra-Airavata-Statuen Vorbild oder Anregung für den bronzenen Airavata gewesen sind. Wenden wir uns abschließend den zwei stehenden menschlichen/göttlichen Figuren zu. In der Gegenüberstellung, die leicht fällt, stehen die Statuen doch nebeneinander, erschließen sich auf den ersten Blick die Größenverhältnisse zueinander und zu den Löwen. Die Informationstafel gibt für die linke Figur sieben und für die rechte Figur acht Fuß als Höhe an. Ein Fuß (foot=ft) entspricht 30,48cm, also misst die kleinere Figur 2,13m und die größere Figur 2,44m. Einige Unterschiede fallen auf: da wäre zunächst die Kopfhaltung. Schaut die rechte Figur bewusst aufrecht, so hält die linke Figur den Blick leicht nach unten gesenkt. Beide Figuren tragen den typischen Oberlippenbart, die rechte Figur trägt zusätzlich einen Kinnbart. Der Halsschmuck beider Figuren unterscheidet sich. Die Hüftgewänder (die Hosen) entsprechen der üblichen Khmer-Mode der Angkor-Zeit, wurden jedoch nicht beim gleichen Schneider gefertigt. Die linke Figur trägt Schmuck an den Füßen, die Fesseln sind bereift. Die kleinere Figur wirkt im Gesamterscheinungsbild stämmiger als die große Figur. Fazit: die Figuren haben niemals zueinander gehört. Von zwei ehemals vorhandenen Figuren-Paaren hat sich jeweils nur eine Figur erhalten. Zu bemerken wäre noch, dass der Oberkörper der größeren Figur nicht so recht auf den unteren Körperteil passt. Die Bruchkanten stimmen nicht überein. Die Hüfte der oberen Partie ist deutlich breiter. Vermutlich wurden die Fragmente zweier Figuren zu einer Figur zusammengefügt. Wie auch immer, lobenswert ist die Tatsache der durchaus würdigen Präsentation der hinduistischen Khmer-Kunstwerke in Myanmar. Wem steht der Betrachter gegenüber? Keine Götter blicken uns an, auch keine Könige. Dvarapalas, also Tempelwächter, schauen aus leeren Augenhöhlen. Aufrecht stehende männliche Figuren aus Stein, die als Entsprechung zu den Figuren aus Bronze gelten könnten, haben sich im Angkor-Gebiet in situ nur wenige erhalten. Auffällig ähnliche Figurenpaare stehen vor den inneren Gopuram des Preah Khan Tempels. Dvarapalas (und/oder Löwen) hielten vor den Toren des Tempels die Wacht. Die Informationen auf der im Ausstellungsraum aufgehängten Tafel entsprechen nicht den Angaben im WIKIPEDIA-Artikel, speziell einige Jahreszahlen differieren. Nebenbei sei noch die vorbildliche Renovierung des Ausstellungsraumes erwähnt. Hässliche grüne Wandfarbe wich den hölzernen, von Schnitzwerk gerahmten Paneelen, die sich den ockerfarbenen Wänden wohltuend anpassen. Die Neugestaltung des Raumes spricht für die Wertschätzung der Khmer-Kunstwerke.
Zurückzukommen ist noch auf die im Artikel einleitend erwähnte spezielle Attraktivität dieser Figuren. Weit verbreitet hat sich der Glaube, dass von diesen Figuren eine heilende Wirkung ausgeht, welche sich durch Berührung auf den Menschen überträgt. Bauch- Brust- und Kniebeschwerden scheinen in Myanmar zu grassieren, denn diese Körperstellen sind an den Dvarapalas bedenklich dünn, blank und abgegriffen, teilweise schon durchgegriffen. Ob die Fehlstelle im Genitalbereich des linken Dvarapala vom häufigen Anfassen herrührt oder eine Bruchstelle ist, die durch Materialermüdung, unsachgemäße Handhabung oder Fertigungsmängel entstand, bleibt offen. Es ist müßig, den Verlusten nachzutrauern. Nutzlos sind die Spekulationen, wie die verlorenen Figuren ausgesehen haben könnten. Wichtiger wäre das Augenmerk auf die Kunstfertigkeit der Khmer zu richten, die solch große Bronze-Statuen herzustellen vermochten. Klein-Bronzen aus Kambodscha existieren genügend, doch Groß-Statuen gibt es nur wenige. Der französische Archäologe Jean Boisselier (1912-1996) schreibt in seinem Buch Trends in Khmer Art sinngemäß: diese monumentalen Khmer Bronzen beweisen die meisterhafte Beherrschung der Fertigung solcher Kunstwerke. Boisselier beschreibt außerdem den Vishnu vom Westlichen Mebon, das Fragment dieser Statue wird im National Museum Phnom Penh präsentiert. Offenbar sind keine anderen monumentalen Khmer-Bronzen bekannt, zumindest sind weltweit keine weiteren Beispiele herausragender Khmer-Bronzen der Öffentlichkeit zugänglich. Hinweis: Im Artikel MUSEEN IN KAMBODSCHA wird ein Foto des Vishnu vom Westlichen Mebon gezeigt, (anzuschauen in diesem Blog oder hier). Einige Buchempfehlungen zum Thema: Myanmar (Burma) NELLES GUIDE von Helmut Köllner und Axel Bruns. Auf den Seiten 165/166 der englischen Ausgabe werden die Khmer Bronzen erwähnt und beschrieben. BIRMA MYANMAR APAGUIDES APA PUBLICATIONS 1996 (neu bearbeitete deutschsprachige Ausgabe) herausgegeben von Wilhelm Klein, fotografiert von Wilhelm Pfannmüller Die Seiten 169/170 liefern ein Foto (Dvarapala) und eine Kurzbeschreibung der Khmer-Bronzen. Trends in Khmer Art von Jean Boisselier. frz. Ausgabe 1956, engl. Ausgabe 1989. Die Seiten 71/72 der englischen Ausgabe befassen sich mit Khmer Bronzen. KHMER BRONZES New Interpretations oft the Past Emma C. Bunker and Douglas Latchford. Chicago, Illinois. First Edition 2011 (544 Seiten) ADORATION AND GLORY The Golden Age of Khmer Art Emma C. Bunker and Douglas Latchford. Chicago, Illinois. First Edition 2004 (496 Seiten) Beide Bücher von Emma C. Bunker und Douglas Latchford liefern hervorragendes Bildmaterial und sachkundige, wissenschaftlich fundierte Beschreibungen der Kunstwerke. Diese Bücher sind nur in englischsprachigen Ausgaben verfügbar. Für die Angaben betreffs Herkunft und Verbleib der Kunstwerke wurde der folgend aufgeführte WIKIPEDIA Artikel verwendet, welchen auch weitere Details zu den Kunstwerken und zum Mahamuni Buddha Tempel zu entlehnen sind: https://en.wikipedia.org/wiki/Mahamuni_Buddha_Temple Fotos: Günter Schönlein & Vanessa Jones Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Seit einigen Jahren können die meisten Regionen in Myanmar (dem ehemaligen Burma/Birma) ohne Probleme bereist werden. Die Hauptziele sind Bagan, Mandalay und Yangon (Rangun). Die »Löwenjagd« soll in der alten Königsstadt Bagan starten. Die Ausdehnung der Stadt wird mit etwa 35 km² angegeben. Auf dieser Fläche befinden sich über 2000 (zweitausend) Tempelbauten. Die Häufung derart vieler Tempelbauten in einer Stadt ist ungewöhnlich. Die ursprüngliche Stadt breitete sich am Ufer des Irrawaddi aus. Um Alt-Bagan herum liegen weitere Dörfer, die inzwischen zu größeren Siedlungen angewachsen sind und immer näher an den historischen Kern von Bagan heranrücken. Etwas weiter nordöstlich des alten Bagan, ebenfalls in der Nähe des Flusses, ragt zwischen den Dörfern Wetkyi In und Nyaung U die Shwezigon Pagode in den Himmel. Diese Pagode, ein von vielen Tempeln umgebener riesiger Stupa, zählt zu den meist besuchten Sehenswürdigkeiten in Bagan. Vier Pilgerwege, alle befestigt, teilweise überdacht, führen zur Shwezigon Pagode. Jeweils am Beginn eines Zugangsweges halten steinerne Löwen die Wacht. Keine Dvarapalas und/oder Löwen, wie an Tempeln in Kambodscha, sondern ausschließlich Löwen üben die Schutzfunktion aus. Eingangs muss auf eine spezifische Besonderheit der Burma-Löwen verwiesen werden. In Bagan, wie überhaupt in Myanmar, wurden (und werden) alle Tempel-Löwen aus Ziegelsteinen geformt, d.h. gemauert, anschließend verputzt und schlussendlich farblich dekoriert. Konkret: sind die Löwen auch noch so groß, der Betrachter steht immer vor einer gemauerten Tierstatue. Die Bereitstellung großer Mengen von Ziegelsteinen schien nie ein Problem gewesen zu sein, denn auch alle Tempel, gleich welchen Ausmaßes, ob kleinste Stupa oder mehrstöckiger Tempelbau, wurden mit Ziegelsteinen gebaut. Für die Löwen hatte sich im Laufe der Jahre ein Grundmuster in der Bau- und Fertigungsweise bewährt, das bis in die heutige Zeit überliefert wurde und gültig zu sein scheint. Meist finden sich zwei Löwen, die sich in Aussehen und Größe nicht unterscheiden, an den Zugangswegen bzw. neben den Eingängen der Tempel. Im Fall der Shwezigon Pagode halten die größten (stärksten?) Löwen am Süd-Zugang Wache, diese Löwen tragen Glocken am Halsband. Neben den anderen drei Zugängen stehen Löwen von geringerem Wuchs. Am Anfang des westlichen Weges bewachen die wahrscheinlich ältesten Löwen den Zugang zur Shwezigon Pagode. Hier sitzt sozusagen als Vorposten eine andere Rasse am Weg bzw. auf der Mauer. Die Tiere wirken gedrungener, sie sind auch tatsächlich wesentlich kleiner und ihre aufrechte Sitzhaltung mutet weniger imponierend und furchterregend an, als die herrische Position der anderen größeren Löwen. Eine Fehlstelle im Putz an einer der alten Löwenstatuen belegt die Ziegelverarbeitung. Unbeholfen und laienhaft schauen die Ausbesserungen am Löwenkopf aus. Der Vorteil gemauerter Tempelwächter liegt auf der Hand. Löwen aus Sandstein müssen aus einem Stück, aus einem Steinblock gehauen und zum Platz der Aufstellung transportiert oder gleich am richtigen Standort gefertigt werden. Allein das Gewicht der Sandsteinblöcke limitiert die Größe der Skulpturen. Eine aus Ziegeln gemauerte Löwen-Skulptur ist, so sie handwerklich sachgemäß gefügt, eventuell mit inneren Stützelementen verstärkt und die Statik berücksichtigt wird, keinen Beschränkungen im Ausmaß unterworfen. Reparaturen an Ziegelstein-Skulpturen sind ohne Probleme auszuführen. Löwen aus Sandstein verwittern, werden unansehnlich: Nässe dringt in Risse und irgendwann bersten die Steinfiguren auseinander. Reparaturen sind aufwendig und nur bedingt möglich. Der Preisvorteil zwischen Ziegelstein und Sandstein ist auch nicht von der Hand zu weisen. Sandstein ist teuer geworden. Ziegelsteine können preiswert in beliebigen Mengen produziert werden. Für die während der Regierungszeit des Königs Kyanzittha im Jahr 1100 vollendete Shwezigon Pagode wurde eine Bauzeit von etwa 50 Jahren veranschlagt. Angeblich hatte König Anawratha 1059 den Baubeginn veranlasst. Hier sind zwei wichtige Namen aufgeführt, die im Zusammenhang mit Bagans Tempelbauten immer wieder genannt werden. Beide Könige Anawratha und Kyanzittha gaben viele Tempelbauten in Auftrag. Regulär leuchtet der Shwezigon-Stupa im Sonnenlicht golden. Pilger werden vom strahlenden Glanz geblendet. Nach den Folgen des Erdbebens im Jahr 2016 musste die runde, ansonsten vergoldete Kuppel mit Schutzmatten umhüllt werden (Foto links). Ältere Fotos zeigen den Stupa komplett vergoldet. Rotgolden bemalt glänzen die Löwen an den Eckpunkten des quadratischen Sockels (Foto rechts). Nochmals: keiner der Löwen ist aus Sandstein, Granit oder anderen Steinsorten gemeißelt, auch die Eck-Löwen sind gemauert, verputzt und bemalt. Zu sehen ist eine Sonderform. Der Kopf blickt in Richtung der verlängerten Diagonale vom Grundriss. Die vorderen Beine positionieren sich in der gleichen diagonalen Orientierung. Der Körper breitet sich, den Kanten der quadratischen Grundform der Stupa folgend, zweigeteilt aus. Der Auftritt dieser wuchtigen Wächter-Löwen sollte vermutlich besonders furchterregend, aber auch majestätisch ausfallen. Üblicherweise zeigen die Löwen ihre Zähne, oft sogar das aufgerissene Maul. Große, weit geöffnete Augen sollen wohl erhöhte Wachsamkeit ausdrücken. Vonnöten sind noch Begriffserklärungen: Zedi meint immer einen Stupa, einen nicht begehbaren Bau, der Reliquien enthält. So kann beispielsweise von der Shwe Zigon Zedi die Rede sein, gemeint ist selbstredend die gleichnamige Pagode, also der 49m hohe Shwezigon Stupa. Patho meint immer einen Tempel, einen rechteckigen oder quadratischen begehbaren Bau, in dem fast ausnahmslos (ebenfalls gemauerte) Buddha-Statuen verehrt werden. Die Fotos vom Ananda Tempel und der Atwin Zigon Pagode zeigen zwei Eck-Löwen, die sich in Größe und Haltung deutlich unterscheiden. Der Löwe vom Ananda Tempel (Bild links) sitzt völlig entspannt auf seinem Sockel und bewacht ziemlich gelassen einen der Eckpunkte des Tempels, dieser Löwe erscheint geglättet, fast schon brav. Anders der Löwe der Atwin Zigon Pagode, er hütet einen der acht Eckpunkte der oktogonalen Stupa. (Oktogonale und pentagonale Stupas bilden die Ausnahme in Bagan. Hierzu existieren wissenschaftliche Studien, die aber mit gemauerten Löwen nichts zu tun haben.) Der Löwe vor der Atwin Zigon Pagode sitzt sprungbereit, er hat sich noch nicht wirklich gesetzt, er kann blitzartig jeden Angriff parieren. Das ist ein völlig anderer Gestus in der Darstellung. Der mit den Jahren grau gefärbte verwitterte Putz gibt dem Löwen zusätzlich den Anstrich unbändiger Wildheit. Viele Tempel in Bagan werden mehr im Vorbeigehen registriert, ohne dass sie wirklich besichtigt werden. Die Nga Myet Hna Pagode und die Su Taung Pye Pagoda haben für die Einheimischen für die Ausübung ihrer täglichen Glaubensriten Relevanz, doch für Touristen sind diese "Alltags"-Tempel mehr oder weniger bedeutungslos. Die Löwen vor diesen wenig prominenten Pagoden zeichnen sich durch verschiedene Besonderheiten aus. Erstens sind sie kleiner als die Kolossal-Löwen an der Shwezigon Pagode und zweitens sind sie nicht als monumentaler Block gemauert. Die Vorderbeine stehen separat nebeneinander, sind nicht miteinander verbunden, auch der Körper hat mehr Bauchfreiheit zum Boden. Die geringere Größe der Statuen erlaubt diesen "luftigeren" Aufbau. Die Mäuler sind weit aufgesperrt, aus dem Rachen ragt die Zunge, die Eckzähne dominieren. Recht statuarisch stehen die modifizierten (jüngeren) Löwen vor den Tempeln. Die geraden, säulengleichen Vorderbeine hinterlassen den Eindruck einer gewissen Leblosigkeit. Die dynamische Sprunghaltung, die an den Löwen der Atwin Zigon Pagode zu erkennen ist, hat sich zulasten steriler Statuarik verloren. Löwen bzw. löwenähnliche Wesen (Leogryphen) werden in Myanmar Chinthe genannt. Im MAHAVAMSA, einer bedeutenden Pali Chronik aus Ceylon (500 n.Chr.), wird eine Löwen-Geschichte überliefert, welche die Verehrung der Löwen erklärt und deren Aufstellung vor Tempeln verständlich scheinen lässt bzw. rechtfertigt. (Näheres im Anhang dieses Artikels) Kurz erwähnt seien hier noch Mischwesen. Manche der Chinthe scheinen Kreuzungen zwischen Löwen und Drachenwesen zu sein. Auch sind seltsame Erscheinungen von Löwen-Mensch-Wesen zu registrieren, diese treten männlich und weiblich auf den Plan. Trotz mancher Mutationen können jedoch die ältesten Tempelwächter eindeutig als Löwen identifiziert werden. An rechteckigen Tempelbauten sind oft die senkrechten Außenkanten zusammenstoßender Mauern durch hervorstehende Stuckaturen zu Schein-Pilastern stilisiert. Die Dekors wechseln. Zu sehen sind oft florale Muster, seltener sind mythische Wesen bzw. Löwen dargestellt. Die hier gezeigten Eck-Löwen sind sicher auf die großformatigen Vorbilder an der Shwezigon Pagode zurückzuführen. Das Bild vom Htilominlo Tempel muss keinen Löwen zeigen, hier ist die Kategorisierung nicht eindeutig. Auch kleine Dinge vermögen zu entzücken: die Glocken, resp. die Glockenaufhängungen mit Löwen-Dekor belegen einerseits die Beherrschung der Bronzegießerei in Burma und andererseits die Bevorzugung der Löwen als Schutzmacht an Ritualgegenständen. Der sich aufbäumende Löwe am Gubyaukgne Tempel darf nicht ausschließlich als selten schön erhaltene Stuckatur geschätzt werden, auch der Bildinhalt ist nicht häufig anzutreffen. Vollständige Stuckaturen haben sich an keinem Tempel in Bagan erhalten. Dieser aufrechte stehende Löwe muss unbedingt als Rarität bewundert werden. – Ähnlich selten finden sich Wasserspeier (Gargoyle) an Tempelbauten in Bagan oder anderen historischen Stätten in Myanmar. Der als Löwenkopf ausgeprägte Wasserspeier leitet das Regenwasser von einem Treppenabsatz nach draußen. Das sehenswerte Yoke Sone Kloster (Kyaung=Kloster) in Sale wird vorrangig wegen seiner Holzarchitektur und dem Schnitzwerk besucht. Im hinteren Bereich werden noch ältere steinerne Gebäude bewohnt, hier fand sich der Löwen-Gargoyle. Die kleine Stadt Sale liegt etwa 60km südlich von Bagan und wird zu Unrecht selten besucht, obwohl Sale, ähnlich wie Bagan, mit vielen alten Tempeln auf engen Raum auftrumpfen kann. Die kommerzielle Vermarktung dieser Tempelanlagen steht noch aus. Die Stille der Abgeschiedenheit wird von den wenigen Besuchern als durchaus angenehm, wenn nicht gar reizvoll empfunden. Touristen sind in Sale auf sich allein gestellt. Der unscheinbare Thandawgya Tempel gilt als einer von vielen Tempeln in Alt-Bagan. In der Tempelhalle ist eine gemauerte Buddha-Statue im Rohzustand zu sehen, ein wichtiger Grund, diesen Tempel aufzusuchen. Jedoch in diesem Artikel bleibt der Fokus auf gemauerte Löwen gerichtet. Die Thandawgya-Wächter-Löwen sind geschmückt. Sie tragen Bänder um den Hals, die sich bis zu den Vorderfüßen hinunter ziehen und die Fesseln umspannen. Die gepflegte Kopfmähne hängt weit auf den Rücken herab. Diese Merkmale müssen als Novität registriert werden. Der Thandawgya Tempel wurde in der Regierungszeit des Königs Narathihapate 1256 - 1287 erbaut. Fazit: seit dem Bau der Shwezigon Pagode waren etwa 200 Jahre vergangen und die ästhetischen Auffassungen betreffs Chinthe hatten sich gewandelt. Eine Art von Verspieltheit, die, wie noch zu sehen sein wird, durchaus steigerungsfähig ist, muss den Künstlern (Handwerkern) bescheinigt werden. Die drei Bilder (zwei aus Bagan und eines aus Mandalay) führen seltsame Mischwesen vor, die jedoch ihre Abkunft vom Löwen nicht verleugnen können. Der stehende, seine Männlichkeit präsentierende, etwa 1,60m große Löwe vom Myin Yaw Yaza Tempel ist ein Unikat. – Der Löwenkopf mit Horn, Zunge und Bart ziert den Eckpunkt eines Stupas der Che Daw Ya Hpaya. – Der betende Mensch-Löwe oder Löwen-Mensch, geschnitzt aus dunklen Edelholz ziert neben anderen Figuren eine Altarwand im Shwenandaw Kloster in Mandalay. Kurz vor Sonnenuntergang wird die Shwesandaw Stupa von hunderten Fotografen belagert. Jeder giert nach dem ultimativen Sunset-Foto. Kaum einer fotografiert zu ebener Erde den einen Löwen im Rohzustand. Zu sehen ist ein Eck-Löwe auf niedrigen Sockel. Weshalb der wahrscheinlich durch Erdbeben zerstörte Löwe nicht bzw. nur teilweise restauriert wurde, entzieht sich der Kenntnis des Autors. Neue Ziegelsteine sind an den Vorderbeinen erkennbar (Bild rechts). Wo sind die Kopfsteine verblieben? Wurde die unlogische Sockelverlängerung aus den Kopfsteinen geschichtet? Sind die Bruchstücke auf dem Sockel Teile des Kopfes? (Bild links). Betreffs sachgerechter Wiederherstellung der Tempel und Stupas in Bagan bleiben viele Wünsche offen und viele Fragen unbeantwortet. Wer durch Sale spaziert, verwandelt sich auf Schritt und Tritt zum Entdecker. Die kleine Stadt vermag mit seinen alten und neueren Tempeln und Klöstern die Besucher zu überraschen. "Löwenjäger" kommen nur bedingt auf ihre Kosten, doch außergewöhnliche Löwen sind an einem Tempel (dessen Name nicht eruiert werden konnte) östlich vom Yoke Sone Kyaung zu bewundern. Der Löwe (Bild links) erhebt seine rechte Tatze schützend über eine hockende menschliche Gestalt. Die ikonographische Bedeutung dieser ungewöhnlichen Kombination aus Mensch und Löwe war bislang nicht zu entschlüsseln. – Der andere Löwe (Bild rechts) hat beide Tatzen erhoben und steht vor einem verzierten Schutzschild, der allerdings auch als Säule gedeutet werden kann, an welcher der Löwe lehnt. Beide Löwen sind auffällig verziert, ohne sich zu gleichen. Prunk und Prachtentfaltung schienen in dieser Zeit gefragt zu sein. Unwillkürlich drängte sich dem Betrachter der Begriff "barocker Überschwang" auf. Kunsthistoriker werden jetzt die Nasen rümpfen . . . aber ich lasse mich gern aufklären, sogar belehren. Es lohnt sich, zu Fuß im östlichen Bereich von Nyaung U umher zu streifen. Ausgangspunkt könnte die Sapada Pagode sein. Kaum vorstellbar, wie viele Tempel, Klöster und Stupas, die in keinem Reiseführer genannt, schon gar nicht beschrieben werden, in dieser dörflichen Region zu finden sind. Die Restaurierung einiger Klöster ist abgeschlossen. Tempelneubauten sind nicht zu übersehen. Je öfters neugierige Tempel- und Löwenjäger die offiziellen Straßen und Wege verlassen, desto größer nehmen sich die Funde aus. Der Vergleich eines modernen und eines in die Jahre gekommenen Löwen ist nicht nur reizvoll, sondern komplettiert mit zwei weiteren Fotos einen auf Löwen-Statuen bezogenen Kurzabriss kulturgeschichtlicher Entwicklung in Myanmar. Das Sapadew Kloster ist eine große, im Laufe von Jahrhunderten nach und nach erweiterte Anlage. Um den Ausmaßen des Klosters zu entsprechen, müsste der Löwe (Bild links) weitaus monumentaler gestaltet sein. Offenbar ist Größe nicht das Maß aller Dinge. In der Neuzeit sind Vergoldungen bzw. Goldbemalungen sehr beliebt. Es heißt, in keinem Land der Welt wird mehr Blattgold verarbeitet als in Myanmar, die gleiche Bewandtnis wird es mit goldbronzenen Farben haben. – Alle Tempelbauten in Bagan sind registriert, die meisten mit Nummernschildern gekennzeichnet, so auch das Monument Nr. 0161. Der vergessene oder nie vorhandene Name eines Bauwerkes wird durch eine Nummer ersetzt. Der kleine, von Buschwerk umwucherte Stupa steht mitten im Wald (Bild rechts), nur wenige Schritte von einem Höhlenkloster entfernt. Hinweis: Weltweit existiert nur ein Basiswerk, welches alle Tempel der Bagan-Region systematisch auflistet und beschreibt, Fotos und Zeichnungen ergänzen die unvergleichliche Dokumentation: INVENTORY OF MONUMENTS AT PAGAN von PIERRE PICHARD. Die von der EFEO (École Française d´Extrême-Orient Paris) und der UNESCO geförderte, großformatige, schwergewichtige Buchausgabe in acht Bänden ist das Resultat intensivster Forschungsarbeit. Leider verhindern die geringe Auflage und der extreme hohe Preis die Popularität des wichtigen Buches. (Die Universitätsbibliothek in Göttingen verfügt über das achtbändige Werk, Fernleihe möglich.) Mandalay, einstmals königliche Hauptstadt, inzwischen zur Millionen-Metropole angewachsen, kann mit einigen Sehenswürdigkeiten aufwarten. Es empfiehlt sich, ausgewählte Ziele direkt anzusteuern, der nüchterne Reiz der Stadt verlockt kaum zu Spaziergängen. Wichtig sind einige bekannte Pagoden, nicht zuletzt die Pagoden auf dem Mandalay Hill. In Bezug auf Tempel-Löwen sind in Mandalay keine neuen wesentlichen Erkenntnisse zu gewinnen. Gewisse stilistische Verfeinerungen fallen Kennern ins Auge, so der gedrehte, zopfige, zweigeteilte Kinnbart des Löwen der Kuthodaw Pagode. Die vergoldeten Riemen des Mandalay Hill-Löwen (Bild rechts) werfen die Frage auf: Was ist Mähne, was Geschirr/Gurt? – Die beiden übergroßen, von Tauben bevorzugten Löwen (Bild links) am Zugang zum Mandalay Hill wirken sehr beeindruckend. Mit geschätzten acht bis neun Metern Höhe könnten sie die Giganten ihrer Gattung in Mandalay sein. Erst das folgende Foto vermittelt überzeugend die Größe der Löwen. CHINTHE erfreuen sich in Myanmar allgemeiner Beliebtheit, nur dem BUDDHA selbst wird noch höhere Verehrung zuteil. Reisende in Myanmar begegnen beiden auf Schritt und Tritt. Die mehrtägige "Löwenjagd" wurde zum Jahreswechsel 2016/2017 veranstaltet.
ANHANG: Löwen-Geschichte aus dem Mahavamsa: "A princess had a son through her marriage to a lion, but later abandoned the lion who then became enraged and set out on a road of terror throughout the lands. The son then went out to slay this terrorizing lion. The son came back home to his mother stating he slew the lion, and then found out that he killed his own father. The son later constructed a statue of the lion as a guardian of a temple to atone for his sin." Quelle: http://www.shwechinthebirmans.co.uk/chinthestory.html Übersetzung: Eine Prinzessin war mit einem Löwen verheiratet, gemeinsam hatten sie einen Sohn. Sie verließ den Löwen jedoch, woraufhin dieser wütend wurde und auf seinen Wegen das ganze Land terrorisierte. Der Sohn ging dann aus, um diesen schrecklichen Löwen zu töten. Der Sohn kam zu seiner Mutter zurück und sagte, er habe den Löwen getötet und dabei herausgefunden, dass er seinen eigenen Vater getötet habe. Der Sohn baute später eine Löwenstatue als Hüter eines Tempels, um seine Sünde zu büßen. Finale Anmerkung: In Bremen steht in der Nähe des Hauptbahnhofs eine beachtlich große, immerhin 10m hohe, gemauerte, nicht verputzte Tierstatue: ein Elefant, das Antikolonial-Denkmal. Verwendete Quellen: Für Auskünfte, vorwiegend Daten und Namen, wurden zwei Artikel von WIKIPEDIA zu Rate gezogen. Chinthe https://en.wikipedia.org › wiki › Chinthe Shwezigon-Pagode https://en.wikipedia.org › wiki › Shwezigon-Pagode Autor & Fotos: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones |
Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher acht Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
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Der Blog enthält sowohl Erlebnis-Reiseberichte als auch reine Orts- und Tempel-Beschreibungen, siehe Kategorien "Persönliches" und "Sachliches" in der Liste von Tags oben, sowie eingestreute Beiträge zu anderen Reiseländern und Themen.
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