Wer über Myanmar schreibt, gerät unweigerlich in Konflikte. Beschränken sich die Berichte auf das aktuelle Zeitgeschehen, ist immer von Myanmar zu sprechen. Werden die Tempel von Bagan (Pagan) besprochen, muss der jetzige Landesname Myanmar nicht unbedingt erwähnt werden, weil von den Bauwerken der alten Königsstadt Arrimaddana (Arrimaddanapura) die Rede ist. Sollen in jüngerer Zeit errichtete Klosteranlagen beschrieben werden, wechseln je nach Objekt und zeitlicher Zuordnung die Adjektive zwischen burmesisch, birmanisch und myanmarisch, wobei myanmarisch das ungebräuchlichste der Adjektive, jedoch politisch derzeit das korrekteste der Adjektive ist. Wenn in der Artikelfolge, die sich mit Holzarchitektur in Myanmar befassen wird, die Adjektive burmesisch bzw. birmanisch auftauchen, so sei den Lesern ausdrücklich versichert, dass der Autor sich stets bewusst ist, dass er Klöster und Tempel beschreibt, die auf dem Staatsgebiet des heutigen Myanmar zu finden sind, jedoch zu Zeiten der englischen Besetzung gebaut wurden, als die Gebiete des heutigen Myanmar noch unter Burma/Birma auf Landkarten eingezeichnet wurden. Nebenbei sei erwähnt, dass in englischsprachigen Ländern der Gebrauch des veralteten Ländernamens noch immer im Schwange ist, was schlussendlich der Nichtanerkennung der jeweils amtierenden Militärdiktatur geschuldet ist. Neben ungezählten Tempeln (Pagoden) und Stupas in Myanmar bewundern Besucher immer wieder staunend die aus Holz errichteten Klöster der neueren Zeit. Während der Bagan-Periode (11. – 13. Jh.) und vorher wurden Sakralbauwerke durchgängig aus Ziegelsteinen errichtet. Mauern, Tempel und Stupas aufzubauen und diese reich mit Stuck zu verzieren, was die Bauten zum Kunstwerk erhob, muss als nicht zu verachtende Höchstleistung aller beteiligten Gewerke betrachtet werden. Der kunstgeschichtliche Wert dieser eigenständigen Entwicklung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Im Gegensatz zum Großreich Indien oder dem Khmer-Imperium war das Kerngebiet von Bagan nur ein relativ kleiner Staat, desto bemerkenswerter ist der kulturelle Aufschwung, welcher sich in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum vollzog. Touristen, die in Bagan unterwegs sind, besichtigen vorwiegend Ziegelbauten. Nur wer zielgerichtet Sakralbauten der jüngeren Zeit aufsucht, wird in Bagan Klöster in völlig anderer Bauart entdecken. Wer in Nyaung U die touristisch belebten Straßenzüge hinter sich lässt und in die Wohnregionen der Myanmari vordringt, der stößt auf schlichte Bauernhäuser mit kleinen Gärten und auf bescheidene Klosteranlagen. In Nyaung U, dem nördlichsten Ortsteil von Bagan, sind etliche Klöster aus dem 19. und 20. Jahrhundert noch in aktiver Benutzung. Oft stehen alte Klostergebäude neben neuen Gebäuden, die erst in den letzten 50 Jahren gebaut wurden. Nicht immer kann der Außenstehende entscheiden, welche Gebäude noch in Gebrauch sind und welche dem Verfall preisgegeben wurden. Ganz Bagan wird vermutlich unter Denkmalschutz gestellt sein, wer sollte den Abriss historischer Klostergebäude genehmigen? Im Regelfall werden in der Nähe eines oder mehrerer Stupas ein Tempel, eine Versammlungshalle und die Wohngebäude der Mönche gebaut. Die Stupas werden erneuert, manche sogar vergoldet (Bild 1), die Pagoden hingegen hinterlassen auf den ersten Blick einen traurig-trostlosen Eindruck, der sich auch nach längerer Begutachtung kaum aufhellt (Bild 2). Erst im späten 18. und im 19. Jahrhundert kam der Baustoff Holz verstärkt zum Einsatz, durchaus in Kombination mit Stein. Zuvor, wie schon erwähnt, galt der Ziegelstein als einzig favorisiertes Baumaterial. Die Bilder 1 bis 4 zeigen den wechselweisen Einsatz bzw. die parallele Verwendung von Stein und Holz an Klosteranlagen in Nyaung U. In jüngster Zeit wurden Holzdächer durch Blechdächer ersetzt, das mag praktisch und kostengünstiger sein, doch den ästhetischen Grundprinzipien einer in sich geschlossenen HOLZ-Architektur widersprechen solche Maßnahmen. Während die kleine Pagoda (Bild 2) auf einem Steingebäude ruht, also nur für den mehrstufigen Dachaufbau Holz verwendet wurde, ruht die Pagoda (Bild 3 & 4) auf hölzernen Pfählen. Die Pagode (Bild 5) vereinigt alle bisher beschriebenen Merkmale: auf dem rechteckigen Unterbau aus Stein (Erdgeschoss) lagert das hölzerne Obergeschoss, darauf wiederum wurde der mehrgeschossige Pagodenturm aufgesetzt. An der Ostseite der Pagode hat sich der vergoldete Ziergiebel aus Holz relativ gut erhalten (Bild 6). Für den Aufbau der Dächer und Türme bedarf es lediglich guter Handwerker, doch dieser Giebel belegt in bescheidenem Maß die Kunstfertigkeit im Umgang mit Holz. Ein Bautischler muss nicht zwangsläufig das Schnitzen und Formsägen beherrschen. Hierzu bedarf es Kunsthandwerker mit besonderen Begabungen. Wie weit die Kunstfertigkeit im Umgang mit Holz getrieben werden kann, wird an anderen Beispielen in diesem Artikel aufgezeigt werden. Die Zusammenstellung (Bild 7, 8 & 9) zeigt die individuellen Unterschiede im Turmaufbau. Der Turm selbst entspricht den Merkmalen einer Pagode. Ein oder zwei Vordächer, die den Himmelsrichtungen zugeordnet sind, geben den Rahmen für die Turmdächer. Gewöhnlich liegen sieben Dach-Geschosse übereinander. Das obere Dach trägt die schlanke Spitze mit dem Schirm. Der Schirm (im Sanskrit chattra genannt) gilt den Buddhisten als eines der glückverheißenden Symbole. Das äußere Erscheinungsbild einer Pagode unterliegt allenfalls religiösen Konnotationen. Jedem der Bauelemente wird eine spirituelle Bedeutung zugemessen, dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Geschoss-Pagode (Bild 10) oder um eine Stupa-Pagode (Bild 11) handelt. Begehbar sind beide, betreten werden hier wie dort Tempelräume, währenddessen ein Stupa nicht zu begehen ist, sondern umrundet wird. An vielen Tempeln=Pagoden in Bagan lassen sich hölzerne Eingänge, Vorbauten und Überdachungen und komplette hölzerne Tempelbauten nachweisen. Leicht sind im Umfeld berühmter Pagoden hölzerne Bauten, die im Laufe der Jahrhunderte hinzu gebaut wurden, nachzuweisen. Ein klassisches Beispiel ist die Shwezigon Pagoda in Nyaung U, korrekterweise müsste vom Shwezigon Stupa gesprochen werden. Hier und wohl generell in Myanmar bezeichnet der Begriff Pagoda eine gesamte, in sich geschlossene Klosteranlage. Den Shwezigon Stupa umgibt eine Mauer. Innerhalb dieser Mauer finden sich etliche prachtvolle Pagoden aus Holz, die den hohen Stellenwert dieses Wallfahrtsortes kennzeichnen. Die großen Pagoden, die auf den Hauptkoordinaten um den Stupa herum erbaut wurden, erfüllen die Funktion eines Tazaung. Ein Tazaung ist im weitesten Sinn ein Glockenhaus mit angeschlossenem Tempel. Mit Glockenschlag künden die Gläubigen ihr Kommen oder bestätigen durch Glockenschläge eine vollbrachte gute Tat: etwa mehrere Umrundungen der Stupa, ein Gebet oder eine Opfergabe. Die Glocken hängen tief, erreichbar für jeden und werden mit einem stumpfen Rundholz angeschlagen. Bild 3 zeigt ein solches Glockenhaus. Das (oder der?) Tazaung wurde nahe dem Stupa und neben dem Tempel errichtet (Bild 4). Die Unterschiede betreffs Ausstattung der Tazaung sind eminent, die Vergleiche der Bilder 3 und 13 geben beredt Auskunft. Im nördlichen Bereich von Old Bagan liegt in Ufernähe das Nat Taung Kyaung Kloster: ein prächtiges Beispiel für sakrale Holzarchitektur. Die über dem Boden lagernde untere Ebene ruht auf mächtigen runden Holzpfeilern. Steinerne Treppenaufgänge führen hinauf zum Tempel und enden an einer hölzern überdachten Torpagode. Der Wechsel von Stein zu Holz markiert symbolisch den Übergang vom weltlichen in den religiösen Bereich. Schon beim Betreten des Tempels besticht die hochwertige Schnitzkunst. Die Einfassungen der Schwenktüren sind mit fantasievollem Blumendekor geschmückt. Auf den Rahmen der Türflügel wird ein Kinnari-Paar präsentiert. Links steht Kinnari, die weibliche Version des mythischen himmlischen Mensch-Vogel-Wesens (Bild 17) und rechts ist Kinnara, die männliche Version zu sehen (Bild 18). Auf einen Blick fällt die faszinierende Gleichheit beider Wesen auf. Trotz verschiedener Gewandung gehören sie zusammen, sie sind ein unzertrennliches Paar. Man ist geneigt, das Paar als Spiegelung anzusehen, so perfekt gleich stehen sich die Vogelwesen gegenüber. Wie die beiden Türflügel bedingen Kinnara und Kinnari einander: paarweise Vollkommenheit schon im Eingangsbereich, die sich klosterweit sowohl im religiösen Kontext als auch in der kunsthandwerklichen Umsetzung fortsetzt. Herausragend sind die Gesichtszüge, die Gewänder und Faltenwürfe, das Federkleid und die Krallen gearbeitet. Auf Ästen, die hinter den Schwanzfedern der Mensch-Vogel-Wesen hervorstehen, sitzen kleine Vögel. Obwohl die Bildwerke relativ flach geschnitzt sind, erscheinen die Figuren voluminös. Mit absoluter Sicherheit stammen die Schwenktüren aus einer Werkstatt und sind von einem Schnitzer gefertigt worden, der nicht nur sein Handwerk verstand, sondern auch seine außergewöhnlichen Imaginationen wundervoll verewigte. Bei geöffneten Türen weisen die erhobenen Arme der Kinnara/Kinnari ins Kloster. Kann ein Empfang freundlicher sein? Jeder ist willkommen. Die Tür ist die Verheißung auf eine andere Welt. Die Kinnara und Kinnari werden den niederen Gottheiten zugeordnet. Sie leben – vertrauen wir den altindischen Mythen – im Himaphan Wald am Fuße des heiligen Berges Meru. Es muss daran erinnert werden, dass Stupas und Tempelbauten im architektonischen Aufbau und im Erscheinungsbild meist auf den heiligen Berg Meru verweisen. Diese Sphären zu erreichen ist Ziel aller religiösen Bestrebungen. Der Zugang an der Nordseite des Klosters scheint nicht mehr benutzt zu werden. An der südlichen Tor-Pagode (Bild 16) gelangen die Besucher hinein und heraus. Das Nord-Tor ist weniger opulent gestaltet, ist nicht überdacht, lediglich auf vier dünnen Pfeilern ruht ein schmuckes Querjoch. Die Schwenktüren sind völlig anders gestaltet, ihre Form ist mehr hoch als breit, auch die Motive unterscheiden sich von den Türen des Süd-Zugangs (Bild 20). Mit den runden Teakholzpfeilern hat es seine spezifische Bewandtnis. Sie sind das Gerüst des Bauwerks und tragen alle Aufbauten. Die äußeren Pfeiler überragen die untere Ebene. Sie tragen den Umlauf. Alle innen liegenden Pfeiler sind länger, sie tragen die Aufbauten, die Vorhalle und den Tempel. Die längsten Pfeiler ragen bis in den Turm hinein. Der Freiraum unter dem Kloster sorgt für ständige Belüftung. Feuchtigkeit wird durch den Luftzug verdrängt. Generell gilt: ein Holzkloster hält und steht, solange seine Pfeiler stabil und tragfähig sind. Vermieden werden muss das Eindringen von Regenwasser. Die freiliegenden Außenpfeiler sind deshalb mit Steinkappen abgedeckt (Bild 16, 19, 20, 24 & 25). Die innen liegenden Pfeiler sind vom Dach (von den Dächern) geschützt. Welche natürlichen Lasuren oder Lacke als Holzschutzmittel Verwendung finden, kann hier nicht mitgeteilt werden. (Ein Beispiel aus dem westlichen Kulturkreis: in Norwegen wurde früher das Holz mit Ochsenblut behandelt, dieser Anstrich sorgte für längere Haltbarkeit des Holzes und die typische dunkelrotbraune Färbung der Fassaden an den Bauernhäusern.) Gefährdet sind die filigranen Dachkonstruktionen und die hoch aufragenden Pagoden-Türme. Sturmböen und Blitzeinschläge können sich in der Dachlandschaft verfangen. Viele Holzklöster sind abgebrannt, weil keine geeigneten Löschmittel zur Hand waren bzw. keine Feuerwehren anrückten. Trockenes Holz brennt lichterloh, wer wüsste das nicht. Unbedingt beschrieben werden müssen die feingliederigen Schnitzarbeiten an den Dachbereichen. Viele Vögel und auch wieder Kinnara und Kinnari besiedeln die herrlichen Dachverzierungen. Der Laie kann hier nur mutmaßen, weshalb die gefiederte Vielfalt hier zahlreich seinen Auftritt feiert. Sollten etwa die Abhänge des Berges Meru (Himaphan Wald) in Szene gesetzt sein? Ranken und Astwerk deuten auf einen Wald. Vögel und Kinnara/Kinnari machen den Wald glaubhaft. Leicht zu erklären sind die extrem überlängten, stilisierten vogelähnlichen Statuen. Spitzen ragen aus ihren Köpfen gen Himmel. Diese nicht zu definierenden Figuren befinden sich an markanten Stellen, sie beschließen die Giebel und stehen auf den Dachecken (Bild 26 – 30). Auf die apotropäische Wirkung solcher Figuren wird vertraut. Böse Geister und Dämonen sollen abgeschreckt werden. Es gilt, den Tempel vor negativen Einflüssen zu bewahren. Die Bauzeit des Klosters war schwer zu ermitteln, wer sollte verbindliche Auskünfte liefern . . . die Mönche, falls das Kloster dauerbesetzt ist, hielten sich vornehm zurück, blieben im Sinne des Wortes unsichtbar. Die wenigen Autoren, denen das Kloster bekannt ist, verlassen sich nur auf Schätzungen oder stützen sich auf Angaben anderer. Das Kloster wäre mindestens 200 Jahre alt, heißt es in den meisten Erwähnungen. Wie auch immer, dieses architektonische Kleinod muss bewahrt werden. Nicht zu allen Zeiten wussten die Mönche den kulturhistorischen Wert ihres Klosters zu schätzen. Einerseits werden etliche Bruchstücke und Fragmente der ursprünglichen Schnitzereien aufbewahrt (Bild 21, 23 & 31) und andererseits wurden grobe Nägel in die wertvollen Schnitzwerke (Bild 32) geschlagen. Die frühesten noch erhaltenen Schnitzarbeiten werden in den Innenräumen des Klosters gezeigt (Bild 31). Einige wertvolle Stücke hängen an den Teakholz-Pfeilern, andere sind im Kloster aufgestellt. Würden die vorhandenen Fragmente sortiert und wissenschaftlich analysiert, ergäben sich exakte Altersbestimmungen für die verwendeten Hölzer und somit auch Rückschlüsse auf die Bauzeit des Klosters, zusätzlich könnten Wissenschaftler die Ikonographie der geschnitzten Bildwerke deuten und mit anderen Bildwerken dieser Zeit vergleichen. Beispielsweise könnten die sich begegnenden Pfauen (Bild 32) als Referenz an das Königshaus bewertet werden. Der Bildhauer wollte die Pfauen bestimmt als Paar verstanden wissen. Der rechte Pfau erscheint wenig kleiner und gibt eine etwas unterwürfig geduckte Pose. Für jeden der Pfauen stand der gleiche Platz zur Verfügung, jeweils die Hälfte der symmetrischen Fläche. Mit nur kleinen Ungenauigkeiten gelang es dem Holzschneider die Dominanz des linken Pfau zu betonen. Die von der Spitze der Bildfläche fallende (gedachte) Symmetrieachse trennt nicht das Pfauenpaar, sondern läuft am Schnabel des linken Pfau vorbei und schneidet dessen linken Flügel. Alle Körperteile des rechten Vogels sind unwesentlich kleiner geschnitten, jedoch nur so wenig kleiner, dass die beabsichtigte symmetrische Wirkung erzielt wird. Das Vogelpaar symbolisiert auch Fortpflanzung, Vermehrung, also immerwährendes sich fortsetzendes Leben . . . hoch lebe das Königshaus . . . ein stolzer grüner Pfau mit aufgestellten Schwanzfedern (Rad) auf weißen Grund flatterte im Wind, so schaute die Königsflagge der Kon-baung-Dynastie aus. Diese privaten assoziativen Abschweifungen haben nichts mit Architektur zu tun, sie könnten aber den Blick auf Details und deren Bewertung schärfen. Das Sehen will gelernt sein. Die Menschen früherer Jahrhunderte mussten ihre Informationen Bildern entnehmen oder glauben, was die Obrigkeit verkündete. Lesen konnten nur wenige. Schriften lagerten in den Klöstern. Einen ergänzenden Textbeitrag und beste Fotos zum Nat Taung Kyaung finden sich auf der Webseite: https://www.orientalarchitecture.com/sid/526/myanmar/bagan/nat-taung-kyaung-monastery In den Jahrhunderten vor der Kon-baung-Periode (1752 – 1885) wurden Buddha-Statuen aus Ziegelsteinen gemauert, verputzt und bemalt, ein erprobtes Verfahren, das während der Bagan-Ära Hochkonjunktur erfuhr, verständlich also, dass zu dieser Zeit Götterstatuen nur vereinzelt aus Holz (oder Bronze) gefertigt wurden. Auf Grund der bedingten Haltbarkeit haben nur wenige Statuen aus Holz die Jahre überdauert. Die Schnitzer=Holzbildhauer haben die kunstvolle Holzbearbeitung bis heute nicht verlernt. Wie überall wurden die handwerklichen Fertigkeiten von Generation zu Generation, von Meister zu Meister übertragen. Einige Werkstätten in Bagan sind frei zugänglich und präsentieren ihre Erzeugnisse auf der Straße (Bild 33 & 34). Nicht zu übersehen ist die fragwürdig-auffällige Rekonstruktion des Königspalastes in Bagan: ein Prestigeprojekt und Fantasieprodukt in Holz, welches sogar gegen Entgelt besichtigt werden darf. Die Relevanz solcher Wiederaufbauten wird durch zweifelhafte Vermarktungsstrategien in Frage gestellt. Der moderne Aussichtsturm im östlichen Bereich von Bagan muss als ähnlich obskures Bauwerk eingestuft werden. Kunst kommt von Können und Architektur ist Kunst. Als ergänzende Lektüre zum Thema kann nur ein Buch empfohlen werden, sachkundiger hat wohl bislang kein Autor über Holz-Klöster in Burma referiert:
SYLVIA FRASER-LU SPLENDOUR IN WOOD The Buddhist Monasteries of Burma 344 Seiten New York, WEATHERHILL First Edition 2001 ISBN 0-8348-0493-X Fotos: Günter Schönlein Fotos: Vanessa Jones (11, 24, 33) Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones
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Im abschließenden fünften Teil dieser Artikelserie wird ein Bilderbogen vorgeführt, der auf Beschreibungen der Stuckaturen verzichtet, lediglich den Fotos die Tempelnamen zuordnet. Der üppige Bilderreigen verfolgt einzig den Zweck, die unerschöpfliche Vielfalt der Stuckaturen, folglich auch die motivische Bandbreite der Darstellungen nochmals aufzuzeigen. Die Bilderauswahl kann als ergänzendes Material zu den vorangestellten Artikeln betrachtet werden. Vielleicht rufen die Bilder auch gesteigertes Interesse am Thema und einen ästhetischen Genuss hervor, das wären höchst erfreuliche Effekte, deren Folge bestenfalls die weiterführende Beschäftigung mit dem ergiebigen Thema sein könnte. Gleichzeitig gibt diese Bilderfolge die Sichtweise eines anderen Fotografen wieder. Zwei Menschen waren unterwegs, zwei Menschen haben die gleichen Tempel besichtigt. Die unterschiedlichen Ergebnisse sind frappant. Sämtliche im Bilderbogen gezeigten Fotos schoss Vanessa Jones, die an der Seite des Autors in Bagan unterwegs war. Fotos: Vanessa Jones
Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Nachdem im Teil III mehrere Tempel südlich von Old Bagan begutachtet wurden, verbleiben noch einige wichtige Tempel, die östlich von New Bagan und südlich der Anawratha Road zu finden sind. Doch ehe weitere Tempelbauten und deren Stuckaturen vorgestellt werden, muss noch ein Blick auf die Na-gyi hpaya (Nr. 1204) geworfen werden, eine kleine Pagode, die östlich der bekannteren Abe-ya-dana (Nr. 1202) im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Der unscheinbare Tempel müsste nicht erwähnt werden, würden nicht die prägnanten umlaufenden Stuckaturen am zweifach abgestuften Dach auffallen. Dutzende schlichte Buddha-Statuen füllen die rechteckigen, oben abgerundeten Bildfelder. Einer von vormals vier stuckierten Eck-Löwen (Bild 2 Bildmitte) ist in situ verblieben. Westlich vom Bagan Airport und südlich vom Nyaung U Golf Platz gerät die ansehnliche Iza Gawna Pagoda ins Blickfeld (Bild 4). Dieser Tempel ist das größte Bauwerk in einer quadratischen, ehemals vollständig ummauerten Klosteranlage. Der Grundriss dieser Pagode folgt dem vielfach erprobten Konzept: Ziegelbau mit Stuckdekoration, rechteckiger Tempelraum mit Vorhalle, Terrassendach mit Sikhara. Die Iza Gawna Pagoda wurde auf einem geräumigen, schmucklosen Ziegelsockel erbaut (Bild 4). Das sehr in die Höhe gezogene Ost-Portal (Bild 5) ist der unmittelbare Blickfang. Vor dem Hochgiebel ragt ein Pfeilerrahmen (zwei Pfeiler mit Querjoch) empor, wiederum davor schwingt der Makara-Bogen. Dieser Bogen nimmt die Form des Giebels auf. Diese Form der Portalgestaltung ist nicht neu, kann an vielen Pagoden in Bagan nachgewiesen werden, doch vollständige Stuckaturen in gutem Zustand sind rar in Bagan. Im weit nach oben gezogenen Zenit-Bildfeld wurde ein Buddha platziert. Flammenbögen wechseln mit Lotosblüten. Giebel und Bogen streben nach oben, nicht umsonst zeigen die Flammenspitzen der Bögen gen Himmel. Wer die Portale betrachtet, blickt immer auch in den Himmel. Dahinter versteckt sich nicht zuletzt eine zwanghafte Symbolik: schaut auf zu Buddha, schaut zum Himmel, tretet ein, betet, opfert und folgt ihm. Die Portalfront der Iza Gawna Pagoda weist sehr schöne Stuckdetails auf. Die Pfeilerdekorationen sind phantasiereich gestaltet. Ein Löwe auf Kala im Dreieckrahmen (Bild 6) muss in Bagan als seltenes Stuckmotiv betrachtet werden, wie auch die Tiersymbole in Blumenranken auf den seitlichen Pfeilern (Bild 7) in Bestzustand zu sehen sind. Löwen an Eckpfeilern (Bild 8) finden sich öfters in Bagan. Löwen symbolisieren Kraft und Macht. Im übertragenen Sinn wachen die Löwen über die Herrschaft der Glaubenslehren. Die genaue Betrachtung des Makara-Bogens der Iza Gawna Pagoda muss dringend angeraten werden. Feiner ist in Bagan selten in Stuck gearbeitet worden. Üppig gewundene Pflanzenmotive umschließen Tierbilder. Der Buddha im zentralen Bildfeld steht auf einem Doppel-Löwen, wobei die Behauptung, hier sei ein Buddha dargestellt, nur kurzen Bestand hat. Blickt man länger auf das Bild, erscheint der vermeintliche Buddha als ziemlich seltsame Gestalt. Vom Kopf bis zur Hüftlinie kann die Figur als Menschenwesen durchgehen. Unterhalb der Hüftlinie sind vogeltypische Partien zu erkennen. Die Beinstellung ist wenig menschlich und Rockschöße, die einem Federkleid frappierend gleichen, hat kein Buddha je getragen. Kurzum: hier wurde ein Kinnara verewigt. Kinnara/Kinnari sind mythische Mischwesen, halb Mensch – halb Vogel, die sowohl männlich (Kinnara) als auch weiblich (Kinnari) in Erscheinung treten, sie werden den Halbgöttern zugeordnet. Es existiert sogar eine burmesische Bezeichnung für den Kinnara: kin-na-yi. WIKIPEDIA meldet: Burmesische Buddhisten glauben, dass Buddha bei seinen 136 früheren Leben als Tier auch viermal als Kinnara gelebt hat. (Zitat Ende) Folglich stünde hier also doch ein Buddha über dem Eingang zum Tempel, wenn auch in besonderer Ausprägung. Im Bogen unter dem Kinnara-Buddha ist zweifellos der gefräßige Kala (Kirtimukha) dargestellt. Im Rahmen dieser Studie muss der Kinnara-Makara-Bogen (Bild 9 & 10) als Stuckatur-Rarität eingestuft werden. Hinweis: Weitere Informationen zu Kinnara/Kinnari und Kala/Kirtimukha können in folgenden Artikeln in diesem Blog abgerufen werden: INMITTEN VON GÖTTERN TEIL 12 und LINTEL-SPEZIAL Wer glaubt, dass in Sachen Makara-Bogen keine Steigerung möglich ist, der wird am Thambula Tempel eines Besseren belehrt. Der Thambula Tempel, ebenfalls Teil einer Klosteranlage, wurde etwa einen Kilometer südlich der Iza Gawna Pagoda erbaut. An dieser weiterhin südlich verlaufenden, nach Minnanthu führenden Straße liegen noch etliche sehenswerte Klosterkomplexe. Baulich unterscheidet sich der Thambula vom Iza Gawna Tempel nicht. An den Dekorationen können die Tempel (und nicht nur die hier genannten) noch am ehesten unterschieden werden. Das Portal vom Thambula Tempel muss eines der prächtigsten in Bagan gewesen sein. (Werturteil des Autors, der nur zirka 300 Tempel in Bagan gesehen hat.) Vom hinteren, höchsten Giebelfeld hat sich nur die Grundform überliefert. Deutlich sind die Übergänge zwischen der historischen Bausubstanz und den Ergänzungen zu erkennen. Vergleichende Forschungen haben ein gültiges Giebel-Modell ergeben, welches vielleicht zu oft Anwendung fand; aus diesem Blickwinkel sind jegliche Restaurierungen unter Vorbehalt zu betrachten. Ein vernünftiger Skeptizismus, der Anerkennung und Kritik nicht ausschließt, kann in Bagan durchaus zum besseren Verständnis der Tempelarchitektur beitragen. Fotos vermitteln nur bedingt räumliche Tiefe, dennoch sind im Bild 11 die einzelnen Ebenen klar zu erkennen. Weit hinten stehen die kleinen Stupas (im Bild links und rechts außen), die ursprünglich komplett stuckiert waren. Stuckreste sind deutlich sichtbar. Vor den Stupas steigt die hintere Giebelwand auf, auch hier sind links und rechts alte Mauerreste und Stuckfragmente zu sehen. Dieser Giebel wurde mit neuen Ziegelsteinen ergänzt und um mindestens eine Steinbreite vorgebaut, wodurch eine weitere Giebelebene entstand, die sich vor der historischen Giebelebene erhebt. Den zwei Giebeln vorgestellt wurde das rechteckige Scheinportal mit Pilastern und Querjoch, im Grunde nur eine weitere Mauerblende. Erst vor dieser Blende spannt sich der elegant geschwungene Giebelbogen. Auf diesen Bögen, die dem Betrachter am nächsten lagen, konnten die Stuckateure ihre hohe Kunstfertigkeit unter Beweis stellen. Auf diese Bildflächen trafen die Blicke der Gläubigen zuerst. Spätestens hier vor dem Eintritt in den Tempel mussten die Sinne und der Geist fokussiert werden. Die Makaras sind Mischwesen aus der hinduistischen Mythologie (Bild 12 & 14). Makaras sind in Bagan (und im gesamten südostasiatischen Raum) vielfach präsent, nicht zuletzt auf den nach ihnen benannten Bögen. Meist zeigen die Makaras Merkmale von Vogel, Krokodil und Elefant. Der weit aufgerissene Rachen verschlingt Pflanzenstränge, Tiere, manchmal Menschen. Ob die Makaras fressen oder ausspeien, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Manche deuten den Makara als Symbol für den ewigen Kreislauf der Wiedergeburten, das endungslose Sterben und Geborenwerden, (diese Deutung der Makaras beruht auf Überlegungen von Vanessa Jones). – Aus dem Bogenwinkeln wachsen Pflanzenstränge, die eine Mandorla (Gloriole) tragen, in dieser sitzen die vertrauten Löwen (Bild 12-14). Sicher kein Zufall, denn aus den Rachen der Makaras steigen Löwen (Bild 12 & 14). Die jeweils vier weiteren aufsteigenden Bildfelder zur Linken und zur Rechten geben Raum für Kinnaras. Zwischen den schlanken flammenförmigen Bildfeldern sprießen Lotosstängel mit Blüten aufwärts. Das Mittelfeld gibt die Essenz: auf einem Löwen steht Kinnara-Buddha (vergleiche Iza Gawna Tempel Bild 10), darüber thront Buddha (leider ohne Kopf) auf einem Lotos in der bekannten Sitzhaltung, die Hände zum Gebet erhoben (Bild 13). Nicht zu übersehen sind die Kala-Bordüren hinter dem Giebel. Fazit: großartige Bildersprache in hervorragender Ausführung und bester Erhaltung. An einem Seitenportal des Thambula Tempel fand sich eine Nagini, die Naga-Königin, die Frau des Naga (Bild 15). Der Naga (Schlangenkönig) und die Nagini (Schlangenkönigin) wurden oft als mehrköpfige Kobra dargestellt, später wurden Naga und Nagini personifiziert dargestellt. – Die Stufe (Schwelle) zum Thambula Tempel (Bild 16) gibt ein Rätsel auf: Stuck oder Sandstein? Zwischen dem Payathonzu Tempel und der Ley-myet-hna Tempelgruppe (bei Google: Lemyethna-Tempel) liegt östlich der Straße ein kleiner Rundtempel (Nr. 447), der im flüchtigen Vorbeifahren kaum oder nur beiläufig registriert wird, hier jedoch unbedingt vorgestellt werden muss. Der im 13. Jahrhundert erbaute kreisrunde Tempel (Bild 17) mit quadratischem Innenraum und Vorbau in West-Orientierung, gibt sich in seinem äußeren Erscheinungsbild unauffällig gediegen. Erst die Nahsicht gibt die Reste der Stuckaturen preis. Das glockenförmige Dach war stuckiert (Bild 18) und der Stupa-Aufsatz sicher auch. Wichtig sind die umlaufenden quadratischen Bildnischen und Bildfenster, ein Stuckreigen, der Tiere, Figuren und Ornamente (Bild 19, 20 & 21) vorführt. Klein, aber fein, sehenswert, weil selten. Das Le-myet-hna Kloster ist einer der größten Klosterkomplexe an der Straße nach Minnanthu. Der Blick auf den Grundriss des Klosters ist verwirrend. Viele Gebäude haben sich erhalten (Bild 22 & 23), jedoch die meisten Mauern sind kahl, keine Spur von Stuck. Unter dem Dachgesims vom Gebäude Nr. 448 (Bild 22) haben sich Reste von Stuckaturen erhalten (Bild 24 & 25). Im Verhältnis zur riesigen Fassadenfläche sind die verbliebenen Stuck-Fragmente geringfügig zu nennen. Jeweils links und rechts unter dem Dachgesims sind nur drei Bildfelder (Bild 24 & 25) zu erkennen. Kala-Köpfe verbinden die Bildschilder, in denen je ein Buddha auf einem Lotos sitzt. Neben dem Lotosstängel haben sich Löwen postiert. Auch hinter den Buddhas sprießen Lotosblüten empor. Der Blick durch ein Fernglas oder die Aufnahme mit Zoom enthüllt das Geschlecht der Buddhas. Auf den Lotosblüten sitzen weibliche bekrönte Buddhas. Findet sich hier die Göttin Tara abgebildet? War das Le-myet-hna Kloster ein Nonnenkloster? Das sind Fragen, die nicht leicht zu beantworten sind. Ein Fakt kann hier gesichert bestätigt werden: Bildfriese mit weiblichen Buddhas sind in Bagan selten und nur hier eindeutig nachweisbar. – Das Bild 23 zeigt die Wiederaufbaubemühungen in Bagan. Was vom ursprünglichen Baubestand erhalten bleibt bzw. verloren geht, lässt sich nach Fertigstellung der rekonstruierten Bauten schwerlich noch feststellen. Ehe die Anawratha Road nördlich in Richtung Old Bagan abzweigt und in südlicher Richtung zur Bagan Chauk Road wird, liegen direkt an der südlichen Seite der Anawratha Road mehrere Tempel, die keine zusammengehörige Gruppe bilden, sondern vermutlich peu à peu errichtet wurden. Nahe beieinander stehen der Ya-da-na-zedi-hsin-pya-gu, der Man-aung-hpaya, Sin Myar Shin und der Pa tha da Tempel. Interessant für diese Betrachtung sind die Rundbögen der Man-aung-hpaya, der von Pierre Pichard als Nr. 1479 gelistet wird und im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Wie nah die Pagoden zusammenstehen, kann auf dem Bild 26 erkannt werden. Der Torbogen (Bild 26 oben) ist der Nord-Ausgang vom Sin Myar Shin Tempel. Keine zehn Schritte entfernt steht der Man-aung-hpaya, ein begehbarer Stupa mit Buddha-Altären. Bild 26 zeigt den Süd-Altar im Halbdunkel. Die Stuckaturen der vier Bögen über den vier Eingängen, die den Hauptkoordinaten entsprechen, sind leider nur im desolaten Zustand erhalten (Bild 27), dennoch sind die Makaras links und rechts zu identifizieren. Wichtig sind hier der geometrisch exakte Halbkreis-Bogenschwung und das Fehlen der Flammen-Bildfelder. Auf Lotosblüten (Thron) saßen Gottheiten, die, weil zerstört oder zerbröckelt, nicht zu erkennen sind. Das Mittelbild im Zenit des Bogens ist komplett verloren, wahrscheinlich saß ein Buddha auf einem noch größeren Lotos-Thron. Die vorhandene Leerfläche lässt diese Vermutung zu. Abschließend werden noch Beispiele neuerer Stuckaturen gezeigt. Im nordöstlichen Teil von Nyaung U sind einige von Touristen selten besuchte Klöster zu entdecken. Hier finden sich sogar Höhlenklöster, denen wahrscheinlich erst im 19. Jahrhundert ein steinerner Torbau vorgesetzt wurde (Bild 28 & 29). Gewiss würde jeder Mönch auch ohne Torbau seine Höhlenzelle finden, doch zweifelsohne müssen die Makaras, und seien sie noch so stilisiert, die heiligen Orte bewachen und vor bösen Geistern beschützen. Die Höhlenräume und Gänge sind glatt gehauen, verputzt und weiß getüncht. Nur die Torbauten erheben kleine Räume im Fels (Höhlen) zu Tempelräumen. In Nyaung U finden sich mehrere Ortsangaben, deren Namen stets auf U Min enden, in solchen Fällen sind immer Höhlenklöster bezeichnet. In Bagan und überall in Myanmar werden Jahr für Jahr neue Tempel und Stupas gebaut. Mit diesen Aktivitäten wird offenbar den religiösen Bedürfnissen der Menschen Rechnung getragen. Selbst andere moderne Bauten (Bild 30 & 31), welche zivilen Zwecken dienen, wurden mit unverkennbar tradierten Stilelementen ausgestattet, wodurch eben auch die religiöse Identifikation der Burmesen anschaulich wird. Die Jahre 1044 – 1287 gelten als Bagan-Periode. In dieser Zeitspanne wurden die meisten der in vier Artikeln vorgestellten Tempel erbaut. Viele Tempel, die Pierre Pichard als Ruinen gesehen und als solche in seinem Buch erfasst hat, sind inzwischen restauriert. Die Restaurierungsarbeiten werden fortgesetzt und werden nach jeder Naturkatastrophe verstärkt nötig sein. Die gesamte Region ist erdbebengefährdet. Im Jahr 2016 erschütterte ein starkes Beben die Stadt Bagan und viele Tempel wurden beschädigt. Trotz aller Verluste bleibt das Tempelfeld von Bagan ein faszinierendes Zielgebiet für Touristen und Wissenschaftler. Die Tempelbauten von Bagan müssen in ihrer Komplexität kulturgeschichtlich als völlig eigenständige Stilentwicklung eingestuft werden. Die Tempelbauten von Bagan gelten in der südostasiatischen Architekturgeschichte als einzigartig. Als verbindliche Informationsquelle sollte das von der UNESCO geförderte und verausgabte Buch
INVENTORY OF MONUMENTS AT PAGAN Band 1 – 8 von PIERRE PICHARD Kiscadale Efeo Unesco 1992 benutzt werden. Leider sind die Bände erstens sehr teuer und zweitens vergriffen. Großbibliotheken haben das Werk in ihren Beständen. Fernleihen innerhalb Deutschlands möglich. Ergänzende Lektüre: Artikel STUCKATUREN IN BAGAN (TEIL I) in diesem Blog Artikel STUCKATUREN IN BAGAN (TEIL II) in diesem Blog Artikel STUCKATUREN IN BAGAN (TEIL III) in diesem Blog Artikel STUCKATUREN IN BAGAN (TEIL V) in diesem Blog Artikel STUPAS IN MYANMAR in diesem Blog Fotos: Günter Schönlein Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Der dritte Teil dieser speziellen Betrachtung stellt neben prachtvollen Tempeln auch unbekannte, wenig frequentierte Sakralbauten vor. Man muss wirklich nicht angestrengt suchen, um an den Tempelbauten in Bagan Stuckaturen zu entdecken. Anawratha war von einem Feldzug heimgekehrt. Geraubte Schriften (wohl der Pali Kanon?) im Umfang von 32 Elefantenladungen mussten sachgemäß verwahrt werden. Kurzerhand ließ der König Anawratha im Jahr 1058 ein Bibliotheksgebäude in seiner Stadt Bagan errichten. Was wir heute von Pitakat Taik (Bild 1) sehen, ist das Ergebnis eines Umbaus, der im 18. Jahrhunderts notwendig oder vom König Bodawpaya angewiesen wurde. (WIKIPEDIA) Die gemauerten Abstützungen (Bild 1 links) sind Maßnahmen aus jüngster Zeit zur Erhaltung der Bausubstanz. Die Mauern der Ostseite (Vorderfront) sind kahl, die Stuckaturen, falls jemals nach dem Umbau noch vollständig vorhanden, haben sich verloren. Wichtig für diese Betrachtung sind das mehrstufig gemauerte und stuckierte Pyramiden-Dach (Bild 2) und die Zugänge (Bild 3) ins Gebäude. Jeder der drei Eingänge war über einen separaten Stufenzugang erreichbar, derzeit nur noch Zutritt durch den mittleren Eingang möglich. Die Stufen münden auf einer schmalen Terrasse, die dem Eingangsbereich vorgelagert ist. Nur wenige Regenwasserabläufe (Gargoyle) haben in Bagan die Zeiten überdauert. Ein besonders schöner Wasserspeier (Bild 4) hat sich an der linken Seite der Terrasse erhalten. Ob der Wasserspeier aus Ziegeln gemauert und anschließend mit Stuck verkleidet wurde oder ob der Wasserspeier aus Sandstein, Granit oder vulkanischen Gestein als Fertigbauteil eingesetzt wurde, bleibt offen. Ebenso unklar muss die Bestimmung des Wesens bleiben, welches den Rachen weit aufsperrt. Der erste Anblick assoziiert einen Löwen. Hier versagen die Kenntnisse des durchaus ambitionierten Liebhabers. Die Stuckaturen an den Balustraden und der Terrasse wurden in zeitlosen unverbindlichen floralen Mustern ausgeführt, war doch eine Bibliothek eine weltliche Einrichtung, wenngleich zweifellos Schriften religiösen Inhaltes gelagert und hoffentlich gelesen wurden. Die Ordinationshalle Upali Thein ist jüngeren Ursprungs. Der ursprüngliche Bau wird in die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert. Die Wandmalereien entstanden 1794. Irgendwie hinterlässt der Bau einen stark renovierten Eindruck, er nimmt sich seltsam in seinem Umfeld aus. Der Tempel Nr. 2410 dürfte in Bagan einmalig sein. Kein annähernd vergleichbarer Tempel konnte in Bagan ausfindig gemacht werden. So klein der Tempel ist, so ungewöhnlich sind die skurrilen Dekorationen: Götter, Löwen und Elefanten geben sich in Tor-Nischen an den Außenfronten die Ehre. Pierre Pichard dokumentierte den Tempel im desaströsen Zustand (Band 8), er fand nur Ruinen vor und datierte die Bauzeit ins 15. Jahrhundert. Pichard bestätigt zwei liegende Buddhas (innen), Elefantenköpfe und Stuckleisten (außen). Seine Darstellung erwähnt keine Löwen an den Eckpunkten des nur 5x3m kleinen Tempels, – auf Pierre Pichards Beschreibungen ist uneingeschränkt Verlass. Die in neuerer Zeit mit wohlmeinender Detailtreue ausgeführten Wiederaufbauarbeiten wurden zweifellos von überbordender Phantasie beflügelt. Das etwa 12x12m große fast würfelförmige Klostergebäude Nr. 1442 auf dem Areal der Mingala-Zedi wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Zwei Zugänge auf der Ostseite und jeweils ein Zugang auf der Nord- bzw. Südseite ermöglichen den Zutritt zum inneren Heiligtum. Die Stuckleisten unter den Dachkanten zeigen (lt. Pierre Pichard) Oger-Köpfe und Tier-Motive (Bild 12 & 13). In Europa kursieren andere Vorstellungen: der Oger wird meist als menschenfressendes Ungeheuer definiert. Hier sei ein Widerspruch gewagt: ich deute die Oger als kunstvoll ausgeführte Kala-Köpfe, deren lange Zunge als Blumengirlande endet, deren Arme=Ranken (sonst Hände mit Krallen) sich vereinigen und jeweils ein von Girlanden umranktes Bildfeld für die Tiermotive schaffen. Pfau und Löwe sind vertraut, doch eine Giraffe im buddhistischen Bilderkanon lässt sich schwerlich einordnen, trotzdem große Kunst. Beim ersten Anblick löst die Ostseite der Gu Byauk Gyi nicht unmittelbar Begeisterung aus. Erst die intensive Begutachtung der Stuckaturen auf den Außenwänden des quadratischen Haupttempels lässt das Herz des Liebhabers höher schlagen. Die herrlichen Stuckaturen entschädigen für die recht nüchtern wirkende Eingangsfront. Die fast durchgängig erhaltenen Stuckleisten unter dem Dach stehen im besten Einvernehmen mit den herrlichen Fenstereinfassungen (Bild 17, 18, 22 & 24). Komplette Stuckflächen haben sich vom Fundament bis zum Dach erhalten, leider ist aber auch der Verlust ebensolcher Flächen zu beklagen (Bild 17, 18 & 19). Äußerst filigrane Muster winden sich um das Bauwerk. Unter einem halbrund hervorstehenden verzierten Band windet sich die geschwungene Kala-Girlande. Die halbovalen Bildfelder sind mit sich wiederholenden Blumenmotiven gefüllt (Bild 20, 21, 22 & 23). Gleich wo man hinschaut, gleich ob man sich den Pfeilern, den Gesimsen oder den Fenstern widmet, die Stuck-Dekorationen an der Gu Byauk Gyi sind in feinster Qualität ausgeführt und weitflächig in bester Erhaltung zu bewundern. Selten zu sehen ist die durchlaufende Zick-Zack-Perlenkette über dem gedoppelten Lotosblättergesimse (Bild 26), die sich von den stuckierten Pfeilern zu den Fenstern zieht und dort in die Fensterrahmendekoration übergeht (Bild 21). Die Verzierungen der Basen und Kapitelle an den Eckpfeilern suchen in Bagan ebenfalls seinesgleichen, die Dreieckmuster über der Base und unter dem Kapitell befinden sich in Harmonie zur Mittelraute (Bild 24, 25 & 26). Hier haben Geschmack und Kunstverständnis begnadete Hände geführt. Gleiches gilt für die einmalig schönen, herausragenden Fenster-Stuckaturen (Bild 27, 28 & 29). Prachtvoller wurde selten ein Tempel in Bagan geschmückt. Wichtiger Hinweis: Die hier beschriebene Gu Byauk Gyi befindet sich südlich von Old-Bagan, sie liegt östlich der Bagan-Chauk Road. Die Gu Byauk Gyi steht südlich der Gu Byauk Nge. Die Ergänzung Myin Kabar Pagoda oder Mya Zedi schließt betreffs der Lage jeden Irrtum aus, denn leicht ist eine Verwechslung möglich, weil südlich der Shwezigon Pagoda und nördlich fast an der Anawratha Road (Wetkyi In) die absolut namensgleichen Pagoden zu finden sind: nämlich eine Gu Byauk Gyi und eine Gu Byauk Nge, in diesem Fall also immer den Zusatz Wetkyi In anhängen. Der von außen wenig ansehnliche Manuha Tempel (Bild 30) beeindruckt eher durch seine Innenausstattung. Zu den riesigen Buddha-Statuen (sitzend und liegend) kommen die Gläubigen. Die Wände sind glatt geputzt und weiß getüncht. Nennenswerte Stuckelemente fallen kaum ins Auge und doch findet sich eine ungewöhnliche Kala-Bordüre unter einem Gesims (Bild 31). Prinz Naga Thaman, der Großneffe des Königs Manuha, ließ den Nanpaya Tempel während der Regierungszeit des Königs Anawratha erbauen, wie schon König Manuha den Manuha Tempel erbauen ließ bzw. erbauen durfte, so die Legende. Schlussfolgerung: königliche Gefangene wurden königlich, sprich standesgemäß behandelt. Im Außenbereich kann der Nanpaya Tempel mit keinerlei nennenswerten Stuckaturen aufwarten, doch sehr gut zu sehen sind die herrlichen Reliefgründe, die einst den Stuck trugen. Diese Strukturen sind derart fein gearbeitet, dass man grübelt, ob diese Reliefs jemals stuckbedeckt waren (Bild 34, 35 & 36). Die Pracht der Fenstereinfassungen der Nanpaya ist wohl niemals übertroffen worden. Wer meint, unbedingt nach Vergleichen suchen zu müssen, der begutachte die Fenstereinfassungen der Gu Byauk Gyi (Bild 23, 27, 28 & 29). Die Entscheidung, welche die schöneren Fenster sind, dürfte sich von selbst erübrigen, die einen wie die anderen bestechen den Betrachter durch Einmaligkeit. Die Makara-Bögen über den Fensterstürzen müssen als außergewöhnlich kunstvolle Arbeiten hervorgehoben werden. Unter dem reich verziertem Bogen steht eine Vase, im Sanskrit als Kalasha bzw. Purnagatha bezeichnet, ein Gefäß für wertvolle Kostbarkeiten. Die Figuren, die auf den Makaras reiten, sind nicht mehr zu identifizieren. Auf dem rechten Makara ist noch ein menschenähnlicher Körper zu erkennen. Im Zenit des Bogens thront eine Gottheit. Es ist anzunehmen, dass der Bildhauer eine hinduistische Gottheit präsentiert, denn auch das Hamsa-Reliefband (Bild 37) zeigt hinduistische Symbolik. Die Hamsa=die heiligen Gänse werden schon in den Veden beschrieben. Bekräftigt wird die Annahme noch durch die Götterdarstellungen im Tempel selbst. Vier mächtige gemauerte Pfeiler tragen das Dach des Tempels. Diese Pfeiler sind nicht stuckiert. Was auf den ersten Blick, wie polierter Stuck anmutet, wurde durch häufiges Anfassen glatt und blank, doch diese Flachreliefs sind aus Sandstein gefertigt und mit dem Mauerwerk verbunden. Abgebildet findet sich mehrfach der Gott Brahma (Bild 37, 38 & 39). Nichts in diesem Tempel verweist auf die buddhistische Nutzung, was den kunsthistorischen Wert des Tempels und seiner Ausstattung keineswegs mindert. Ergänzende Lektüre: Artikel STUCKSTUREN IN MYANMAR (TEIL I) Artikel STUCKATUREN IN MYANMAR (TEIL II) in diesem Blog Artikel STUCKATUREN IN MYANMAR (TEIL IV) in diesem Blog Artikel STUCKATUREN IN MYANMAR (TEIL V) in diesem Blog Artikel STUPAS IN MYANMAR in diesem Blog Artikel LÖWEN IN MYANMAR in diesem Blog Artikel KALA in diesem Blog Aus folgenden Quellen wurden am 14./15.12.2019 Informationen abgerufen:
http://bagan.travelmyanmar.net/pitakataik.htm https://de.wikipedia.org/wiki/Pitakat_Taik https://www.myanmartours.us/destinations/bagan/ba-attractions/upali-thein/ http://bagan.travelmyanmar.net/nanpaya-temple.htm http://bagan.travelmyanmar.net/upali-thein.htm http://bagan.travelmyanmar.net/manuha-temple.htm Fotos: Günter Schönlein, außer Bild 1: Vanessa Jones Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Im Teil I dieser Artikelserie wurden typische Stuckaturen an unbekannten Tempeln in Nyaung U gezeigt. Teil II widmet sich einigen Tempeln in Bagan, die zu den touristischen Attraktionen gezählt werden. Die Auswahl der Bauwerke richtet sich nach den jeweils vorhandenen Stuckaturen, was zur Folge haben könnte, das einige namhafte Tempel, die in Reisehandbüchern als unbedingt sehenswert eingestuft werden, hier nicht auftauchen. Wie schon im Teil I angestrebt, sollen auch in der Fortsetzung Bildbeispiele von Stuckaturen gezeigt und beschrieben werden, wobei wiederum Vergleiche und Gegenüberstellungen dominieren. Besucher können kreuz und quer durch Bagan schweifen und dem Zufall freien Lauf lassen oder aber sich von ortskundigen Führern mit Pferd und Wagen zu den wichtigsten Zielen kutschieren lassen. Zu sehen gibt es mehr als genug. Solche Touren beschränken sich üblicherweise auf Old-Bagan und ein halbes Dutzend ausgewählter Tempel. Touren in Eigenregie ermöglichen einen umfänglicheren Aktionsradius. Wer sich im Vorfeld der Reise genaue Kartenkenntnis verschafft und eine Vorauswahl der Tempel trifft, gerät vor Ort nicht in Zweifel bzw. läuft nicht Gefahr, sich zu verlieren. Die Dichte der historischen Tempelanlagen kann nur mit dem Adjektiv überwältigend bezeichnet werden. Begeben wir uns, nachdem Nyaung U (siehe Teil I) besichtigt wurde, in die nächste Siedlung mit eigenen Namen. Die Grenzen zwischen Wetkyi In und Nyaung U verschwimmen. Aus heutiger Sicht müssen wir die vormals separaten Dörfer als zusammengewachsene Ortsteile von Bagan betrachten. Ein kleiner Fluss, der vom Süden her fließend in den Irrawaddy mündet, wäre eventuell als geographische Scheide zwischen den Dörfern anzusehen. Eine weitere Orientierungslinie und gleichzeitige Trennlinie in Bagan sollte die Anawratha Road bleiben. Unser Einsatzgebiet wird von dieser Hauptstraße und dem Flussufer begrenzt. Je weiter wir uns in südöstlicher Richtung bewegen, desto näher kommen wir dem alten Stadtkern von Bagan. Doch bis dahin ist der Weg noch weit. Wie auf den Bildern 1 – 6 deutlich zu erkennen ist, wurden die Tempelbauten ungewollt durch Witterungseinflüsse, wohl auch durch Erdbeben und nicht zuletzt durch Umweltverschmutzungen in einen ursprünglich zu nennenden Rohzustand zurückversetzt. Die meisten Tempel zeigen nackte Mauern, von den Fassaden hat sich der Putz=Stuck restlos gelöst. Wer sich durch meist kniehohes Gras kämpft, der findet auch an namenlosen Tempeln durchaus noch sehenswerte Stuckaturen (Bild 2 & 3). Die fragmentarischen Stuckreste belegen stets, dass die Tempel rundum dekoriert waren. Nun könnten Liebhaber pittoresker Fotos einwenden, gerade die Rottöne der Ziegelfarben mischen sich aufs angenehmste mit dem abwechslungsreichen Grünschattierungen der Graslandschaft. Gegen solch ästhetisches Erleben gibt es nichts einzuwenden. Jeder erfasst Landschaft auf eigene Weise, jeder sieht, was er sehen möchte. Wir wollten Stuckaturen sehen. Die Alodawpyi Pagoda soll ein Hauptziel sein, doch ehe diese Tempelgruppe erreicht wird, fallen einige andere Tempel und Stupa ins Blickfeld. Ein Tempel steht selten allein. Diese Behauptung lässt sich auf ganz Bagan übertragen. Wer schnell sein möchte, kann die Alodawpyi Pagoda direkt über die Anawratha Road ansteuern. Reizvoller sind die verwinkelten Wege durch das von Gärten, Plantagen und kleinen Feldern unterbrochene ebene Grasland. Vergleichen wir die namenlose Pagoda (Bild 7) mit der Alodawpyi Pagoda (Bild 8) bestätigt sich das einheitliche Konzept der Konstruktionen, andererseits unterscheiden sich die Turmaufbauten. Die Grundrisse weisen stets den Vorbau, die Vorhalle und den Tempelraum auf, wobei jeder Baueinheit eine Verbreiterung zugemessen wird. Die Vorhalle ist breiter als der Vorbau, der Tempel ist wiederum breiter als die Vorhalle. Dieses grundsätzliche Baukonzept findet sich schon an älteren indischen Tempelbauten verwirklicht. Für die Bauern ist die dem Wohnhaus am nächsten liegende Pagoda wichtig – Touristen besichtigen die Alodawpyi Pagoda. Gold glänzt, Gold zieht magisch an. Im Rahmen unserer Betrachtung ist es wesentlich, festzuhalten, dass der Alodawpyi Pagoda kein üblicher Turmbau auf das Dach gesetzt wurde, sondern ein Stupa, der in verkleinerter Form den großen Stupas nachempfunden wurde. Shwezigon en miniature auf dem Tempeldach und auch noch vergoldet, wenn das kein eyecatcher ist, früher hätte man vom Blickfang oder der Augenweide gesprochen. Auf Oberflächen haftet Goldfarbe nur dauerhaft, wenn die Flächen glatt sind. Der Stupa muss, ehe die Farbe aufgetragen wird, sauber und gleichmäßig verputzt sein. Sicher war der Stupa vormals stuckiert, also weiß vielleicht goldgelb. In Zeiten ohne Goldfarben bzw. Blattgold wurde der leuchtende Goldgelb-Effekt mit Safran-Schlemmen hervorgerufen. Angeblich wird in keinem Land der Welt mehr Blattgold verbraucht als in Myanmar. Ähnlich wird es sich mit goldscheinenden Lacken verhalten. In dieser Betrachtung geht es nicht darum festzustellen, ob hier Blattgold oder Pigmentlack aufgetragen wurde. Wer prachtvolle Vergoldungen sehen möchte, der begebe sich zur Shwezigon Pagoda oder rufe den Artikel STUPAS IN MYANMAR in diesem Blog auf, dort werden Fotos der Shwezigon Pagoda gezeigt. Die Alodawpyi Pagoda ist ein lichter Bau. Rundherum sind große Fenster eingebaut. Die gemauerten Steingitterfenster werden von Pfeilern gerahmt und von Bögen überspannt. Statisch haben diese Elemente keinerlei Bedeutung. Zu sehen sind Verkleinerungen bekannter Vorbau-Tympana, verzierende Elemente, die zur Auflockerung der großflächigen Fassaden dienen. Leider liegen alle Fensterrahmen blank. Die Formen sind zu erkennen, der Stuck hat sich weitestgehend verloren. Westlich hinter der Alodawpyi Pagoda erhebt sich ein begehbarer Stupa (Sint-Zedi) (Bild 11 - 13), dessen oberer runder Aufbau (Tumulus) nicht mit Stuck, sondern mit glasierten Ziegeln verkleidet wurde. Der flächendeckende Einsatz glasierter Ziegel in Bagan ist nur an wenigen Tempeln/Zedis nachweisbar. Ein markantes Beispiel kann in Old Bagan besichtigt werden: der in seiner Form äußerst seltene, deshalb auffällige Ngakywenadaung Stupa war komplett mit glasierten Ziegeln bedeckt. Ansonsten finden sich nur noch an wenigen Tempeln kleine quadratische buntglasierte Ziersteine, die lange stuckierte Zierbänder unterbrechen oder Flächen auflockern. Der Htilominlo Tempel ist auf Grund seiner Größe nicht zu übersehen. Seine Ausmaße ziehen die Besucher förmlich an. Die Gestaltungen der Portale zeigen die bekannten Makara-Bögen (Bild 15), die jedoch an manchen Portalen zusätzlich von einem aufgesetzten Stupa bekrönt werden (Bild 14 & 16). Der Stupa erscheint weiterhin sehr plastisch auf den Pfeilern an einem der Kapellen-Zugänge (Bild 15 & 17). Das zweiseitig geformte Wesen (Bild 18) könnte als Kala identifiziert werden. Nicht zu klären ist die kreisrunde Fehlstelle über Kala in der linken Bildhälfte, so exakt geschnitten bröckelt kein Stuck. Wie Stuck sich verliert, ist in der unteren Bildmitte zu sehen. Der Stupa Nr. 0389 ist eine Zufallsentdeckung. Bemerkenswert ist sowohl die Stuck-Dekoration der abgestuften quadratischen Basis (Bild 19), als auch die Umrandung der glockenförmigen Zedi (Bild 20). In den oben abgerundeten, von Perlbändern eingefassten Rechtecken könnten sich glasierte, farbige Ziegel befunden haben, derart üppig wurden kleinere Tempel selten ausgestattet. An der Ywa Haung Gyi (Bild 22) kann man nicht unverrichteter Dinge vorbeifahren, zu malerisch liegt die Pagode am Weg. Schon der erste Anblick verlockt selbst zielstrebigste Radfahrer nördlich von der Anawratha Road abzuschwenken. Der in zwei Etagen gebaute Tempel verfügt über mehrere Portale. Die obere Etage entspricht in seiner Verkleinerung der unteren Etage. Der Turmaufbau (Sikhara) entspricht der üblichen Ausführung, wie sie oft in Bagan zu sehen ist. Die Ywa Haung Gyi steht vor dem Besucher völlig ohne Stuck. Gäbe es das Wort, wäre von einer kompletten Entstuckung zu reden. Fakt ist: Was der Stuck verbarg, kann hier im Detail begutachtet werden (Bild 21 & 23). Bislang wurden meist einzelnstehende Tempelbauten vorgestellt und kurz beschrieben. Tatsächlich lassen sich in Bagan etliche Klosterkomplexe nachweisen. Auf quadratischen oder rechteckigen Arealen wurden Wohn- und Sakralgebäude errichtet, die von Mauern (selten vollständig erhalten) eingefasst waren. Nur in wenigen dieser historischen Klosteranlagen findet aktives religiöses Leben statt. Die Menschen kommen, hin und wieder sogar Mönche, und besichtigen die alten Gebäude und Tempel, verweilen in mancher Halle mehr oder weniger andächtig und verlassen alsbald den Ort. Viele der Klöster sind zum Freilichtmuseum geworden. Nähere Beschriftungen fehlen. Die Menschen registrieren die Gebäude und gehen weiter. Im Gegensatz zu den empfohlenen Sehenswürdigkeiten in Bagan treffen die Besucher der etwas im Abseits liegenden Klöster auf eine unverfälschte, nicht präparierte Atmosphäre. Geschulte Augen entdecken zweifellos die Besonderheiten und nicht zuletzt die verbliebenen Stuckaturen, die sich, wie überall in Bagan nur in Fragmenten erhalten haben. Rechts am Weg zum Shwe Nan Yin Taw Klosterkomplex steht ein kleiner Stupa (Bild 24 & 25), der im Vorbeifahren kaum wahrgenommen wird, betrachten wir aber die Stuckverzierungen und vergleichen diese mit den Stuckaturen vom Stupa Nr. 0389 (Bild 19 & 20), ist der Variantenreichtum künstlerischer Gestaltungsmöglichkeiten unverkennbar. Ähnlich verhält es sich mit den Stuckresten an der Versammlungshalle des Shwe Nan Yin Taw Klosters (Bild 26). Umlaufende Bildbänder an Gebäuden in oberen Mauerbereichen sind keine Seltenheit, doch Buddhas in den Bildfeldern (Bild 27) sind nicht häufig aufzufinden, meist werden mythische Wesen (etwa Kala) von dichten floralen Mustern umrankt. Der Vergleich der Bilder 3 & 27 in diesem Artikel und der Bilder 30, 31 & 36 im Artikel I dieser Serie bestätigt diese Aussage. Allein die Zierbänder an Tempeln in Bagan verdienten eine gesonderte Studie. Der zentral in Nyaung U an der Anawratha Road gelegene Sapada Stupa (siehe STUCKATUREN IN BAGAN (TEIL I) und der That-byin-nyu Tempel (bei Google Thatbinnyu Tempel) sind etwa 7km voneinander entfernt. Wir sind auf unserer Besichtigungstour endlich in Old-Bagan angelangt. Entlang dieser Straße können Dutzende Tempel besichtigt werden. Wochen brauchte es, um alle zugänglichen Tempelbauten zu besichtigen und Reste noch vorhandener Stuckaturen aufzuspüren. Einige Tempelbauten befinden sich in umzäunten Plantagen, in Gärten oder in gesperrten Privatgeländen. So müssen eifrige Tempelstürmer mit Fernansichten (Feldstecher oder Teleobjektiv) vorliebnehmen. Verzicht fällt in Bagan leicht, das Angebot ist im Sinne des Wortes unübersehbar. Überraschungen liegen am Weg, gleich in welche Himmelsrichtung ausgeschwärmt wird. In Alt-Bagan sollte man zu Fuß und wachen Auges unterwegs sein und viel Zeit haben. Den riesigen That-byin-nyu Tempel umgab eine von mächtigen Toren unterbrochene Mauer. Diese Umfriedung ist nur partiell erhalten. Der Weg durch das gut erhaltene Tor (Bild 28) führt direkt zum Tempel (Bild 29). Die Größe des Tempels kann jener erfassen, der den Außenbereich zu Fuß durchmessen und die unmittelbare Wirkung der großflächigen, weißen Fassaden verspürt hat. Der Eindruck vollständiger Stuckatur teilt sich dem Betrachter mit, was weitestgehend zutrifft. Leider wurden das Obergeschoss und die Sikhara durch das Erdbeben 2016 beschädigt (Bild 29). Eines der Portale prunkt mit einer schönen Buddha-Darstellung (Bild 30 & 31). Buddha auf dem Lotos-Thron ist ein sehr beliebtes und weit verbreitetes Motiv buddhistischer Ikonographie. Kaum ein Tempel in Bagan ruht auf hohem Sockel. Geschätzte 4 - 5m in der Höhe misst der senkrecht aufragende kahle Sockel, auf welchen der Shwe-gu-gyi Tempel errichtet wurde. Ohne den Unterbau verlöre sich der ziemlich kleine Tempel in der Landschaft, er wäre einer von vielen. Der Sockel adelt den Tempel zum Aussichtsplatz. Der Tempel öffnet sich erstaunlicherweise in Richtung Norden. Vor dem Mandapa ist ein wenig Platz zum Versammeln. Der Weg um den Tempel herum ist relativ schmal bemessen. Wer auf das Dach des Tempels steigt, kann einen Rundumblick auf Alt-Bagan genießen und die Turmverankerung, den Verbund zwischen Dach und Turmunterbau, begutachten. An diesem Unterbau sind Lotosblätterbänder angebracht, die von buntglasierten Kacheln unterbrochen werden. (Anmerkung: im Januar 2017 war die Dachbegehung nicht möglich.) Am Shwe-gu-gyi Tempel sind weite Flächen der Stuckverkleidung unversehrt. Viele schöne Details verdienten die gesonderte Hervorhebung (Bild 33). Die Buddha-Nischen neben dem Portal (Bild 34 & 35) fallen unmittelbar ins Auge, wer genauer hinschaut, kann feststellen, wie dünn und verletzlich die Stuckschichten sind (Bild 35). Bogen-Variationen der Buddha-Nischen umrahmen die Fenster. Hinweis 1: Die Aussicht vom Shwe-gu-gyi Tempel ermöglicht den Blick auf die einzigen Ausgrabungen in Alt-Bagan. Diese Mauerfreilegungen, die sich kaum über Bodenniveau erheben, sind mit Laufstegen überbrückt. Vor Ort (also zu ebener Erde) bleibt das Verständnis der Ruinen auf der Strecke. Von oben wirken die Ruinen anschaulicher, der ehemalige Königspalast wird vorstellbarer.
Hinweis 2: In Alt-Bagan wohnen außer Touristen in Hotels kaum noch Menschen. Die Anwohner wurden ausgesiedelt, mussten nach New Bagan (südlich von Old Bagan) umziehen. Old Bagan sollte zum Freilichtmuseum umgewandelt werden, so die Begründung der Umsiedlungsmaßnahmen. Hinweis 3: Wenig beachtenswert und äußerst unangenehm ragen einige moderne Gebäude aus dem historischen Ambiente von Alt-Bagan hervor. Eine "Perle" unter den Unansehnlichkeiten bildet die fragwürdige Rekonstruktion des Königspalastes. Besichtigung möglich, aber nicht nötig. Hinweis 4: Das Archaeological Museum Bagan ist absolut sehenswert. Kuriosum: Fotografieren mit Kameras verboten. Kameras müssen ins Schließfach oder in der Garderobe abgegeben werden. Fotos mit Handys werden gestattet. Hinweis 5: Im Teil III, IV, V dieser Artikelserie werden weitere Tempel und Stuckaturen vorgestellt. Ergänzende Lektüre: Artikel STUPAS IN MYANMAR in diesem Blog Artikel LÖWEN IN MYANMAR in diesem Blog Artikel STUCKSTUREN IN MYANMAR (TEIL I, III, IV, V) in diesem Blog Text und Fotos: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones |
Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher sieben Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
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