Im Herzen der Stadt Angkor Thom erhebt sich exakt in der geometrischen und geographischen Mitte der Bayon Tempel. Es besteht nicht die Absicht eine weitere Beschreibung vom Gesichter-Tempel vorzulegen. Über den Bayon existiert ausreichend Literatur. Jedes Reisehandbuch empfiehlt den Bayon Tempel als eine der Hauptattraktionen in Angkor und liefert entsprechende Auskünfte. Die hier folgende Betrachtung befasst sich vorwiegend mit selten gezeigten Dekorationen der unteren Tempelebene des Bayon. Voraussichtlich von 2022 bis 2024 wird die obere Tempelebene wegen Restaurierungsmaßnahmen nicht zugänglich sein, folglich wird sich das Publikum vorrangig auf die Besichtigung der Reliefwände und der selten besuchten Innenhöfe und Innenräume beschränken müssen und die Gesichter-Türme nur aus großen Abstand bewundern können. Zum Osteingang, dem offiziell konzipierten Eingang zum Tempel führt eine ausgedehnte und breite Terrasse. Links am Zugangsweg auf der Terrasse ist eine Steinwand nicht zu übersehen (Bild 1 links). An dieser Wand muss jeder Besucher vorbei. Vor der Wand ist eine liegende Buddha-Statue platziert (Bild 2). Der Standort dieser Statue wie auch der Steinaufschichtung (eine improvisierte Altarwand) ist willkürlich gewählt, eine solche Installation war im Tempel nicht vorhanden. Die Buddha-Statue (Bild 2.1) ist wohl die einzig verbliebene dieser Art im Bayon Tempel, zwar sind noch einige Buddha-Statuen zu sehen, doch ein Nirvana-Buddha findet sich in keinem Sakralraum des Bayon. Offenbar bewusst wird dieser Buddha im Eingangsbereich präsentiert, es ist ein guter Platz zu kurzem Innenhalten, ehe der Tempel besichtigt wird. Die Statue ist nur unvollständig erhalten, dennoch fällt eine Besonderheit sofort in den Blick: die Hand Buddhas liegt nicht unter seinem Kopf. Meist stützt der abgewinkelte Arm den Kopf ab oder der Kopf liegt in die Hand gebettet. Besucher können also einen (in Angkor Thom) besonderen Buddha begrüßen und anbeten. Schon im Eingangsbereich schreiten die meisten Besucher an bedeutenden, aber wenig beachteten Reliefs ahnungs- und achtlos vorbei. Der Grund ist verständlich, die Blicke richten sich nach oben zu den Gesichter-Türmen bzw. lenkt sich der Fokus zielorientiert auf die viel gepriesenen Reliefwände. Die Manipulationen der Reisehandbücher sind unverkennbar. Auf Grund seiner beeindruckenden Ausmaße verlieren sich die Kleindetails am Bayon. Faszinierende Größe negiert das wunderbar Kleine. Der Drang, das Wesentliche unbedingt sehen zu müssen, ist nachvollziehbar, zumal für viele Menschen der Besuch des Bayon zur Einmaligkeit gerät. Nur wenige Touristen leisten sich den Luxus, mehrmals einen Tempel aufzusuchen. Bayon-Kenner richten ihre Augen nach mehrmaliger Visite auch nach unten und suchen nach Besonderheiten. Jeder bearbeitete Stein wird sondiert, wird intensiv begutachtet, folglich geraten Reliefs in den Blick, die kein Reiseführer erwähnt. Ein Local-Guide (Kambodschaner) bewunderte unseren Eifer, möglichst korrekt alle Reliefs digital festzuschreiben. Ihm fiel auf, dass wir schon im Eingangsbereich Dutzende Fotos schossen. Er freute sich, uns aufklären und gleichzeitig seine Englischkenntnisse präsentieren zu können. Ungefragt, ohne aufdringlich zu sein, offerierte er sein überdurchschnittliches Wissen. Hier wusste einer mehr, als andere Touristenführer. Er hatte nicht nur auswendig gelernt, er verfügte über eine durchaus selbstgeprägte Deutung der Reliefs. Er machte uns Staunen ohne zu langweilen. So erfuhren wir, dass auf dem linken Tor-Pfeiler die Königin (Bild 3) und dem rechten Pfeiler die Nebenfrau des Königs (Bild 4) zu sehen sei, beide stehen auf einem Lotos, dem Symbol absoluter Reinheit. Es wäre tradiert, die Hauptfrau eines Königs (also die Königin) immer linksseitig des Herrschers, folglich auf der Herzenseite darzustellen und alle Nebenfrauen würden rechtseitig des Königs abgebildet. Auf Lotosthronen zu stehen, dieses Recht stünde nur Königen und deren Frauen zu. – Zum Vergleich zu den Königsfrauen wird mit Bild 5 eine Göttin gezeigt, diese Frau steht auf einem Sockel (Piedestal). Nicht oft knien zu Füßen der Göttinnen andächtige im Gebet versunkene Verehrer (Bild 5). Ein schön verzierter Pfeiler zeigt eine Tänzerin (Apsara), die ihre Kunst ebenfalls auf einem Sockel ausübt (Bild 6). Glaubt man dem informierten Guide, so scheiden sich hier schon die Lebenssphären. Die Königin und die Nebenfrau sind dem weltlichen, die Göttin und die Apsara dem sakralen Bereich zuzuordnen. (Hinweis: Die Informationen zu den Königinnen-Reliefs sind nur unter Vorbehalt gültig und jederzeit widerrufbar.) Ebenfalls mit Feuereifer und Sachkenntnis erklärte besagter Guide die selten erwähnten Reliefs im unteren Bereich zweier ansonsten schmuckloser Pfeiler im Eingangsbereich (Bild 7.1 bis 7.4). Hier sind ausschließlich profane Szenerien in Stein geschlagen. Zu sehen sind Ringkämpfer, Zirkusartisten, Tanzende und ein Liebespaar. Abgesehen von den weltlichen Szenen auf den riesigen Reliefwänden des Bayon sind diese quadratischen Reliefs die einzigen Darstellungen alltäglicher Geschehnisse. Zwar sind die Reliefs ziemlich angegriffen, doch die spezielle Platzierung im Außenbereich des Tempels, die atypische Bildgestaltung und die konzeptionell sortierte Motivauswahl zeichnen diese hübschen Bilder als Besonderheiten aus. Vor dem Haupttor und allen anderen Toren halten mannsgroße Dvarapalas die Wacht. Links vom Haupt-Gopuram, sozusagen an einem Nebentor, finden sich auf Sockeln neben den Stufen auffällig schöne Reliefs stehender kraftstrotzender Löwen. Die erhobenen Vorderpranken gleichen menschlichen Armen und Händen. Die Fäuste klammern florale Gebilde, solche pflanzenlichen Windungen stehen immer symbolisch für die Nagas (Bild 8). Ganz anders geben sich die Löwen auf den Wänden (Bild 9.1 & 9.2). Im typischen Meditationssitz haben sich diese seltsamen Wesen niedergelassen, ihre ausgestreckten Arme stützen pflanzliche Gebilde, die aber, schaut man genau hin, keine Nagas, sondern Hamsas sind. Hier treten die heiligen Gänse (Hamsa) in Erscheinung. Seltsam eigenwillig erscheinen die Löwen, denn Gefieder schmückt sie. Der Vergleich mit dem stehenden Sockel-Löwen (Bild 9) lässt den Rückschluss zu, dass beide Wesen einer Art angehören. Es wird sich um ein Sinnbild für bzw. um eine Inkarnation Vishnus handeln, denn Vishnu trat auch als Mann-Löwe (Narasimha) in Erscheinung. Das Löwengefieder drückt die Anwesenheit Garudas aus. Gott und Reittier gehören im Fall von Vishnu und Garuda immer zueinander. Kein anderer Gott ist mit seinem Reittier, ausgenommen vielleicht Shiva und Nandi, derart verwachsen, wie der Gott Vishnu mit Garuda, dem allseits kampfbereiten Vogel, der auch ohne seinen Herrn im Einsatz sein kann. Der noch recht gut erhaltene Ausschnitt vom Löwen-Fries (Bild 9.3) gibt den formvollendeten Wandschmuck wieder. Girlandenartiges Blattwerk ist mit den Schwüngen der Naga-Hamsa-Bögen verwoben. Nicht nur auf dieser auch auf vielen anderen Wänden wurden mit peinlicher Exaktheit alle Buddha-Bilder ausgelöscht. Die Leerstellen zwischen den Löwen-Hamsa-Ensemble müssen nicht näher erläutert werden. Ungezählte Buddha-Reliefs wurden Opfer religiöser Intoleranz. Trotz ungebremsten Übereifer der akribischen Austilgungsaktionen blieben einige Buddha-Bilder erhalten. Umbauten und nachträgliche Einbauten veränderten das Baugefüge, doch meist waren diese Veränderungen praktischen Erwägungen geschuldet und wurden den Erfordernissen der jeweiligen Nutzer gerecht. Im unteren Tempelbereich herrscht ein unübersichtliches Nebeneinander von engen Gängen, kleinen Kammern und dunklen Innenhöfen, was die Bauherren nicht hinderte, überall Dekorationen anzubringen. Die Verschachtelung der Räumlichkeiten geriet unbeabsichtigt zur Perfektion. Besucher wandeln durch einen steinernen Irrgarten. Nach dem Ableben vom König Jayavarman VII. erstarkte erneut der Hinduismus. Wieder zu Macht gelangte Brahmanen bestimmten fortan welcher Gott zu verehren sei und damit nicht zuletzt den Bilderkanon in den Tempeln. Bilderschmuck war üblicherweise an fast allen Wänden und über den Türen auf Türstürzen angebracht, außerdem waren meist die Pfeiler mit Flachreliefs verziert. Im Bayon Tempeln existieren kaum Pfeiler, Säulen und Wände, an denen keine Dekorationswechsel nachzuweisen sind, die nicht auf religiöse Engstirnigkeit zurückzuführen wären. Die praktischste und einfachste Lösung war die radikale Entfernung der angeblich verfänglichen Reliefs. Weitaus aufwendiger war die spezielle Umarbeitung eines Reliefs. Viele Pfeiler wurden meist vierseitig im unteren Bereich dekoriert. Häufig sind auf diesen Flächen sitzende heilige Männer zu sehen, ursprünglich waren wohl Buddhas bzw. Arhats dargestellt. Die Bilder 10.1-10.4 zeigen verschiedene Pfeilerreliefs. Bild 10.1 ist eine typische Darstellung eines betenden Mannes, die derbe Ritzung und geringe Konturierung stützen die Vermutung einer Umarbeitung. Bild 10.2 zeigt einen meditierenden Mann, hier könnte ein Buddha-Relief nicht als solches erkannt worden sein. Bild 10.3 zeigt einen vishnuitischen Beter, wenn nicht gar den Gott Vishnu selbst. Kein Buddha trägt die für Vishnu typische Topf-Krone, auch der Bart spricht für den Gott oder einen seiner Anhänger. Wie auch immer, hier ist eine geschickte Motivumwandlung gelungen. Bild 10.4 ist ein Beispiel radikaler Veränderung des Motivs, aus einem Buddha wurde ein Shiva-Altar, ein Lingam. Die Gegenüberstellung der Apsara-Motive (Bild 6 & Bild 11) belegt die variantenreiche Ausführung gleicher Motive bzw. die unterschiedlichen Handschriften zweier Bildhauer. Äußerst selten und gleichfalls ungewöhnlich ist das Motiv auf einer leicht angeschrägten Pfeilerbasis (Bild 12): in dieser Sitzhaltung wird weder gebetet, noch meditiert, auch die Armhaltung verbietet den Rückschluss auf einen Betenden oder einen nach innerer Versenkung Strebenden. Nicht alle Dvarapalas im Bayon Tempel sind derart dominant präsent, wie das mit den Bildern 13 – 16 vorgestellte Tempelwächter-Paar. Die wunderbare Plastizität bei gleichzeitiger Raffinesse der Detailgestaltung erhebt diese sehr lebendig wirkenden Wächterfiguren zu den ausgereiftesten Exemplaren der Khmer-Bildhauerkunst der Bayon-Periode. Es hat eine besondere Bewandtnis mit diesen Wächtern. Fernab abschreckender Grimmigkeit geht von ihren Erscheinungen ein strahlendes versöhnliches Leuchten, ja fast schon göttliches Lächeln aus. Unter diesen Aspekten betrachtet, fällt es leicht, diese Dvarapalas als Götter zu identifizieren. Der Autor tendiert zur Ansicht, im Dvarapala (Bild 13) den Gott Shiva und in seinem Gegenpart (Bild 15) den Gott Vishnu zu erkennen. Eine mögliche Shiva-Identität stützt sich auf die Spitzkrone und den Dreizack als Waffe. Für Vishnu können die Topfkrone und die Keule als Erkennungszeichen herangezogen werden. Zu allen Fakten der Beweislage, gesellt sich die begütigende Sanftmut beider Gesichter, welche in dieser anmutigen Strahlkraft nur Göttern eignet. Mit der Vorstellung eines weiteren Tempelwächter-Paares (Bild 17 & 18) werden die qualitativen Unterschiede handwerklicher Fertigkeiten kenntlich. Die Flachreliefs gehen über konturierende Ritzungen kaum hinaus. Der Rucksack wurde bewusst ins Bild gestellt, wodurch die Größe der Reliefs anschaulicher wird. Natürlich können diese Flachreliefs auch als unvollendete Arbeiten angesehen werden. Diese Annahme lässt sich leicht entkräften, wenngleich nicht völlig ausschließen, denn neben den Aufgängen zu den Außengalerien sind ähnlich flach gearbeitete Dvarapalas zu finden. Sämtliche Reliefs der Galerien sind ausgearbeitet, weshalb sollten die Dvarapalas unvollendet sein? Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
0 Comments
08.02.2022 Wandertag im Großraum Beng Mealea, so ließe sich der heutige Tag überschreiben. Nördlich vom Beng Mealea Tempel erheben sich die felsigen Ausläufer des Phnom Kulen. Ein im Zentrum des Höhenzuges schwer zugängliches Gebiet, welches die Khmer als Steinreservoir nutzten, wollten wir in seinen Randgebieten zaghaft erobern. Der sanft ansteigende Pfad brachte uns in einer ungeheuer fruchtbaren Landschaft malerisch verstreuten zyklopischen Felsbrocken näher. Wir fanden unser Ziel: Peung Kom Nuo, die drei Silben bezeichnen großflächige Felsenreliefs hinduistischer Götterbilder. Nur nach Garuda, der an einer separaten Felswand abgebildet ist, suchten wir etwas länger, lernten aber dadurch die obere Region des Plateaus kennen. Eine Stunde währte das Vergnügen in luftiger Höhe zwischen Felsen. Unvergesslich wird uns diese Morgenstunde in Erinnerung bleiben. – Nach dem Prasat Ta Tiep mussten wir trotz Google Maps etwas länger fahnden. Es war mittlerweile 10Uhr und die Sonne brannte schon gnadenlos. Wir verzagten nicht, schlussendlich war unsere Suche erfolgreich. Wir fanden einen völlig eingewachsenen Laterit-Tempel, dessen Grundstruktur sich leicht erschloss, der aber leider irgendwann schon seiner Sandsteinbauteile beraubt worden ist. – Noch schwieriger war die Ortung des Prasat Kro Nhung. Dichte dornige Sträucher schienen unseren Zutritt in den Tempel verhindern zu wollen. Sopheak gab nicht auf. Unter komplizierten Bedingungen erweist er sich stets als unschätzbarer sehr umsichtiger Scout, der sich nicht scheut vorauszugehen, um einen Weg für die nachfolgenden weniger erfahrenen Tempelstürmer zu bahnen, so auch hier. Er fand einen gangbaren Weg ins Tempelinnere. Wir erkannten ein Grundmuster, nach welchem die kleineren Tempel im Großraum Beng Mealea erbaut worden sind, ein Baumuster welches sich auch am Prasat Songkei Sheng bestätigen sollte. Gegen 14Uhr erreichten wir ziemlich erschöpft den Songkei Sheng Tempel. Mittels Kletterkünsten und Balanceakten stiegen wir in den verwachsenen Tempel hinein und siehe da, der sportliche, waghalsige Aufwand wurde entschädigt. Wir besichtigten eine ungewöhnliche Anordnung dreier sehenswerter Tempeltürme, das heißt, wir arbeiteten uns um drei sehenswerte Prasat herum, deren fast unversehrte Ziegel-Tympana von unvergleichlicher Schönheit waren. Schon hier, mitten im Dschungel, völlig durchgeschwitzt, schwor ich, diesen Tempel in einem Artikel zu beschreiben. Sehr zufrieden erreichten wir Beng Mealea. Kletten an der Kleidung und verstaubte Schuhe sind problemlos zu reinigen und Kratzwunden verheilen schnell. Manche Khmer-Tempel lassen sich mit Absatzschuhen begehen, hier jedoch war Entdeckergeist und Opferbereitschaft gefragt. 09.02.2022 Heute haben wir Siem Reap nicht verlassen. Dem ersten Abschnitt der alten Straße nach Roluos galt unser Interesse. Die TukTuk-Tour startete am Sala Bey Knorng, einer religiösen Versammlungsstätte. An der östlich verlaufenden Straße verzeichnet die Karte von Google einige alte Khmer-Tempel. Prasat Kuk Krus, Prasat Kork Nak Ta, Prasat Kok Ku und der Prasat Kok Balang standen auf der Tempel-Liste des Tages, als Ergänzung besichtigten wir noch das Wat Pren und die Wat Aranhreangsey Pagoda (auch als Wat La Ork bekannt). Keiner der Tempel animierte uns zu Begeisterungsstürmen, doch an allen Plätzen entdeckten und registrierten wir herumliegende Steinmaterialien, welche den Standort der genannten Tempel markieren. Am ehesten verweisen noch die landschaftlichen Gegebenheiten, wie etwa die Wassergräben oder die sanften Erhebungen, auf denen vormals die Tempelbauten errichtet wurden, auf einen Prasat. Unser Suchen bestätigte für Touristen unnütze, unbrauchbare Angaben in Siem Reap-Stadtplänen. Die Anwohner kennen die Plätze, weisen den Weg oder führen hilfreich direkt hin und rätseln, wonach wir suchen. In beiden Klöstern fanden wir Überreste alter Khmer-Tempel. Der Umgang mit den Hinterlassenschaften der Khmer unterscheidet sich erheblich. An den ehemaligen Tempelplätzen werden die sortierten Sandsteinreste meist in kleinen Holzschreinen präsentiert. Im Wat Pren waren die nicht unerheblichen Überreste des alten Tempels acht- und lieblos neben einem Klostergebäude als Steinhaufen abgelegt (eher hingeworfen), im Wat La Ork fanden sich die Steinfragmente vom altem Tempel unter einem Naga-Bogen zu einem Altar aufgeschichtet. An solchen tradierten Orten wurden und werden moderne Pagoden errichtet und ständig erweitert, das scheint Regel und Bestimmung zu sein. 10.02.2022 Wenn einer uns prophezeit hätte, wir würden jemals allein im Kerngebiet von Angkor unterwegs sein können, diesem Hellseher hätte ich niemals Glauben geschenkt, einen Phantasten hätten wir ihn geheißen. Fast schon beängstigende Stille lagerte über dem Srah Srang Becken. Wir standen allein auf dem inzwischen fertig restaurierten königlichen Anlegesteg gleichen Namens und schauten in den bedeckten Himmel, der sich fahl im Wasser spiegelte. – Im Banteay Kdei Tempel konnten wir nach Lust und Laune kreuz und quer unterwegs sein. Kein Tourist lief uns in die Quere. Einzig zugegen war das gelangweilte Aufsichtspersonal. Die frühen Gäste schienen mehr Verwunderung als wirkliche Freude auszulösen. Die Sauberkeit der Hauptwege und in den Tempeln muss erwähnt werden, sie ist dem Personal zu danken, diese Leute werden sich bestimmt oftmals fragen, für wenn sie die Wege reinhalten. Eine Gruppe von Musikern, die ich wiedererkannte, scheint am Hauptweg zum West-Ausgang ihren Stammplatz behauptet zu haben. Kaum sahen sie uns, intonierten sie unverdrossen jene klagende Melodie, die ich noch von 2019 im Ohr hatte. Wie oft werden sie gesessen und vergeblich auf Publikum gewartet haben? Wie viele Tage haben sie ihre Instrumente nicht anrühren müssen? Wie viele verlorene Tage hat ihnen Corona beschert? – Andererseits gab (und gibt) die Pandemie Gelegenheit, notwendige Tempel-Restaurierungen ungestört ohne Publikumsverkehr auszuführen. Die schon lang währenden Arbeiten am Ta Prohm Tempel sind weit fortgeschritten, wenngleich längst nicht abgeschlossen. Mit mutigem Selbstverständnis ist der äußere Ost-Gopuram komplett demontiert und flach am Boden links und rechts neben dem Hauptweg ausgebreitet worden. Auch der Wiederaufbau der großen Halle neigt sich der finalen Phase entgegen. Noch heben sich die neu ergänzten Steine von den alten Steinen farblich ab, ihnen fehlt die Patina vergangener Jahrhunderte. – Die wunderbaren Ziegelreliefs von Vishnu und Lakshmi in zwei von fünf Türmen des Prasat Kravan ungestört und ohne Zeitlimit betrachten zu können, verstanden wir als außergewöhnlichen Vorzug. 11.02.2022 Moped-Tour auf dem Phnom Kulen – das ultimative Abenteuer überhaupt – mehr Ängste haben wir selten ausgestanden, doch Opfer bringen muss, wer in Kambodscha unbekannte Tempel sehen möchte. Mahendraparvata (Berg des Großen Indras), eine Hauptstadt der Khmer, die Überreste dieser Stadt befinden sich auf einem Bergrücken des Phnom Kulen-Massivs. Die Gründung der Stadt geht auf den König Jayavarman II. zurück und wird auf das Jahr 802 nach Christi datiert, so bezeugt es zumindest eine Inschrift aus dem Ak Yom Tempel (Western Baray). Kurz nach 9Uhr blickten wir auf den ersten Tempel, einen ansehnlichen Ziegel-Prasat, den Ou Pha Ong Tempel. Da hatten wir schon die bequeme Anfahrt mit dem Auto den Berg hinauf und die erste Moped-Strecke durch den Wald hinter uns. Wir ahnten, was uns noch bevorstehen würde und kriegten den ersten Eindruck von der Weitläufigkeit des Bergplateaus. Ohne zu wissen, dass wir Unmögliches verlangten, hatten wir gefordert, möglichst alle Tempel an den erschlossenen Routen anzusteuern. Wir kannten die Fahrer nicht. Sie kannten uns nicht. Sie sprachen kaum englisch, wir kein Wort Khmer. Sie versuchten, ein ihnen angenehmes Programm zu diktieren und die Sache möglichst zu verkürzen, so viel wurde schon am zweiten Tempel klar. Von nun bekamen sie unsere Hartnäckigkeit zu spüren. Jetzt bestimmten wir die Route. Von Tempel zu Tempel wurde deutlicher, was wir den Fahrern abverlangten. Querfeldeinfahren ist eine Sportart, hier auf dem Phnom Kulen mitten im Dschungel ist diese Art der Fortbewegung die einzige unumgängliche Möglichkeit die gewählten Ziele zu erreichen. Der Unterschied liegt im Detail: Querfeldeinfahrer benutzen eigens präparierte Motorräder (Enduro), den Phnom Kulen-Fahrern stehen nur ihre eigenen Mopeds zur Verfügung. Sie besitzen fast ausschließlich serienmäßig gefertigte Honda-Mopeds (Modell Dream). Die kaum geebneten schmalen Wegstrecken durch den Dschungel, sind meist sandig und/oder steinig, queren Bäche, führen über Knüppeldämme und Felspassagen. Für Besorgungen in der Stadt sind die kleinen Honda-Modelle bestens geeignet, doch im Phnom Kulen-Gelände werden die Mopeds meist über die Höchstbelastungsgrenzen hinaus beansprucht. Schon die Tatsache, keine Reifenpanne, keinen Federn- oder Achsenbruch, keinen Sturz erlitten zu haben, muss als Glücksfall eingeschätzt werden. – Wunderbare Atmosphäre herrschte am Peung Tbal, einer Felsengruppe, deren senkrechte Flächen mit Götterreliefs versehen sind. Die Fahrer stoppten sozusagen an einem Standard-Besichtigungspunkt. Zu weiteren Reliefs führte uns eine Frau, die sich irgendwie verantwortlich fühlte, dass uns doch bloß nichts entginge. Der Neak Ta Tempel erinnert an Tempelbauten in Sambor Prei Kuk. Für den Aur Chheuteal Tempel benötigten wir mehr Zeit, als an den vorherigen Haltepunkten. Die Dekorationen an diesem Ziegel-Turm verweisen auf das Erbe von Sambor Prei Kuk und geben gleichzeitig schon einen Ausblick auf den Preah Ko Tempel in Roluos. Der O Thmor Dab Tempel ist völlig zerfallen, doch erhalten hat sich eine ausgefallene massive Ziegelummauerung. Scheinbar wenig beachtet liegen quadratische Säulen und ebenfalls quadratische verzierte Kapitelle am Boden. Aus unserer Sicht gehören solche Stücke in ein Museum. Am Chob Chrei Tempel entdeckten wir ein herrliches (gleichfalls museales) Lintel-Fragment und ein nicht minder schönes Säulenfragment. Der Khting Slab Tempel war schnell besichtigt, doch ein alter Mann führte uns etwa 300m ins Abseits zum Peung Aysay, einen verträumten von Felsen eingefassten Meditationsplatz mit Höhle und Wasserbecken. Viel Zeit verwendeten wir zur Besichtigung des Prasat O Toub, einer Dreier-Turm-Gruppe. An den Fassaden dieser Türme finden sich etliche stilbildende Schmuckelemente in feinster Vollendung angebracht, an denen der Sambor Prei Kuk Stil noch kenntlich ist. Den separat abgestellten auserlesenen Brahma-Türsturz vom Ost-Gopuram mussten wir erst fotogerecht präparieren, die Restauratoren und Bauarbeiter hatten den Lintel als Tisch verwendet. Helme, Wasserflaschen, Obsttüten, gebrauchte Schutzmasken, Handschuhe, Lappen und Kanister hätten unsere Fotos verunstaltet. – Zwischen jede Besichtigung schoben sich lange Fahrzeiten auf dem Moped. Wir empfanden diese Torturen mehr oder weniger positiv, brachte uns doch jede Passage von Tempel zu Tempel eine überraschende Schüttelmassage von unterschiedlicher Dauer. Scherzhaft lästernd meinte ich, wer auf dem Phnom Kulen keinen Bandscheibenschaden davonträgt, sei selber schuld, dabei hatte ich längst Rückenschmerzen. Es war Mittag und sehr heiß geworden. Der viel zu enge Schutzhelm drückte mir auf die Schläfen, doch an Abbruch oder Verkürzung der Besichtigungstour dachte ich nicht. Eher war ich um das Wohl unserer Fahrer besorgt, würden sie durchhalten und weiter konzentriert und sicher fahren. Sie hatten viel zu wenig Wasser und nichts Essbares dabei. – Nach langer Fahrt stoppten wir am Elephant Pond der ebenso gut auch Lions Pond heißen könnte, denn neben einer übergroßen Elefantenstatue bewachen drei Löwen-Statuen den anmutigen Talboden und wer ganz genau hinschaut, der entdeckt noch einen Buckelstier (Nandi) und einen Naga-Felsen. Wer die Statuen zu welcher Zeit erschaffen hat, ist nicht bekannt. Der schier endlos lange Rückweg zur Preah Ang Thom Pagoda artete aus zur letzten Quälerei, aber wir hatten keinen Grund zur Klage, die Folter war selbstgewählt. Wir entlohnten die Fahrer. Dankbar empfingen sie die ersehnten Dollarnoten und wir hatten endlich wieder festen Boden unter den Füßen. Die Kuppe eines hoch aufragenden Felsens haben unbekannte Bildhauer zu einem Buddha im Parinirvana verwandelt. Stufen führen zum Preah Ang Buddha hinauf. Eine kleine Halle umfängt den liegenden Buddha. Etliche Klostergebäude und Andachtsnischen erheben das Gelände zum spirituellen Ziel vieler Pilger. – In das steinerne Bett eines Baches haben findige Mönche viele Lingams in verschiedenen Größen und Anordnungen geschnitten und mit etwas Vorstellungsvermögen ist auch der schlafende Vishnu und seine Lakshmi auszumachen. Ruhig fließt das leicht getrübte Wasser über das geheiligte Bachbett. Der geweihte Ort wird A Thousend Lingams genannt. Zum Schluss der ungewöhnlichen Tour spazierten wir noch zum Wasserfall, der sich in zwei Stufen ergießt. Tausende Schmetterlinge begleiteten den Abstieg in den Talkessel. Der Platz ist beliebt bei den Einheimischen. Sie versammeln sich zum Picknick und zum Baden. Für den oberhalb vom Wasserfall erbauten Kral Romeas Tempel interessierte sich außer uns niemand. Der keineswegs unerhebliche Laterit-Tempel ist erst in jüngster Zeit freigelegt und zugänglich gemacht worden. Gegen 18Uhr trafen wir im Sinne des Wortes gerädert, aber sehr zufrieden im Hotel ein. Erfüllt haben wir uns einen lang gehegten Wunsch. 12.02.2022 Bei der Besichtigung der Stadt Angkor Thom kommt niemals Langweile auf. Wir haben schon oft das 3x3km große Areal durchstreift und haben stets Neues entdeckt. Die Stadt ist erschlossen, alle Tempel sind bekannt und für Touristen zugänglich, doch die Verzauberung liegt im Detail. Wer nur den Dunstkreis des Bayon verlässt, der findet Gebetsterrassen und kleinere namenlose Tempel im Abseits der großen Tempelanlagen und wer nach Herzenslust wandern möchte, der kann unbesorgt im nordwestlichen Teil der Stadt unterwegs sein. Zu empfehlen ist die Umrundung des größten Wasserspeichers in Angkor Thom, Trapeang Daun Mea genannt. Seltene Pflanzen sind zu sehen, neben Schmetterlingen und Wasservögeln sind auch Wasserbüffel unterwegs. Naturfreunde fühlen sich in dieser menschenleeren Region sicher heimisch. Kein TukTuk knattert. Kein Auto rauscht vorbei, allein Stille dominiert. – Ähnlich beruhigend empfanden wir die Abgeschiedenheit am Ost-Tor der Stadt Angkor Thom. Wer hier die Stadt verlässt, tritt unmittelbar in den Dschungel ein und kann mit etwas Fantasie nachvollziehen, was einst französische Forscher empfanden, als sie die Tempel wiederentdeckten. Vier Brücken, die aus Angkor Thom herausführen sind mehr oder weniger gut erhalten. Die Süd-Brücke ist restauriert und der erste Haltepunkt für Touristen, aber die Ost-Brücke am sogenannten Tor des Todes wurde von der Dschungelvegetation regelrecht aufgefressen. Wir suchten und fanden im dichten Strauchwerk Teile der Balustraden, Fragmente der Statuen, welche die Schlangenleiber klammerten, doch jenseits der Brücke, also östlich des Wassergrabens waren keine weiteren steinernen Reste auszumachen, die auf Tempel oder andere Bauten außerhalb der Stadt schließen ließen. Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones Vorbemerkung zum Reisebericht Kambodscha 2022 Dreißig Tage in Kambodscha unbeschwert unterwegs sein zu können, unterwegs sein zu dürfen, schätzten wir schon im Vorfeld der Reise als besonderen Vorzug ein. Trotz aller Strapazen und Entbehrungen haben wir uns (unter speziellen Aspekten betrachtet) eine Luxus-Reise organisiert. Wobei sich unser Luxusverständnis in einer sehr speziellen Programmgestaltung und nicht im Genießen von abwechslungsreichen Verwöhn-Programmen manifestiert. Die meisten der sonst zahlreichen Touristen nehmen drei, höchstens fünf Tage in Siem Reap Quartier. Entsprechend kurz sind die Besichtigungsprogramme der Reiseveranstalter konzipiert. Wir hatten viel Zeit, waren über weite Strecken allein unterwegs und haben dennoch nicht alle Programmpunkte auf unserer Arbeitsliste abhaken können. Es galt, Prioritäten zu setzen. Stringenz in den täglichen Programmdurchführungen war wichtig und unbedingt notwendig, was allen Beteiligten Disziplin und Opferbereitschaft abverlangte. Viele bekannte Angkor-Tempel haben wir erneut besichtigt und – wie nicht anders erwartet – Neues entdeckt. Sind auch die Attraktionen in Angkor in zahlreichen Reisehandbüchern längst beschrieben und kursieren auch tausende Tempel-Fotos im Internet, bleibt dennoch vieles ungesagt. Reisende benötigen Detailinformationen, nützliche aktuelle Hinweise und aussagekräftige Fotos. Um derlei Lücken auszufüllen, wird in diesem Blog der Reisebericht TROTZ CORONA KAMBODSCHA in vier Teilen erscheinen. Zusätzlich wird im Anschluss eine Fortsetzungsreihe von Tempelbeschreibungen veröffentlicht. Diese Artikel stellen Besonderheiten bekannter Angkor-Tempel vor. Die Überschriften dieser Artikel-Reihe werden stets den Zusatz SPEZIAL beinhalten, also etwa: Ta Prohm Spezial, Preah Khan Spezial und so weiter und so fort. 01.02.2022 Wer wagt, gewinnt! Ein bekannter Slogan, der beim Lotto-Spiel selten zutrifft. Viele wagen, nur wenige gewinnen. Den Einsatz und Aufwand für die Einreise zur siebenten Kambodscha-Reise empfanden wir immens, doch durchaus erträglich, zumal sich coronabedingt seit Monaten die erste Möglichkeit bot, wieder Khmer-Boden zu betreten. Nach Vorlage der online erstellten Visa, den aktuellen PCR-Tests sowie der kompletten Impfzertifikate durften wir die Flugreise antreten. Die erste Hürde war genommen. Zu den Einreisebestimmungen gehörte noch ein Schnelltest am Flughafen von Siem Reap. Berichte aus dem Internet besagten, wenn nur ein Fluggast positiv getestet würde, müssten alle Mitflieger in einem staatlich verordneten Quarantäne-Hotel für 14 Tage Quartier nehmen. Eine entsprechende im Vorfeld erfolgte offizielle Anfrage beim Migrationsministerium von Kambodscha war unbeantwortet geblieben. Wir bangten also nicht unbegründet dem Ergebnis unserer und der Testergebnisse unserer Mitreisenden entgegen. Unsere beiden Tests fielen negativ aus und wir durften, oh Wunder, ohne Weiteres einreisen. Wir waren also nicht umsonst von München über Singapore nach Siem Reap geflogen. Unser Gewinn entsprach einem Fünfer im Lotto. 02.02.2022 Am Vormittag bezogen wir unser Stammquartier im ruhigen Bou Savy Guest House. Nach zwei Stunden Tiefschlaf flanierten wir durch das Zentrum der Touristenstadt Siem Reap und begegneten nur sehr wenigen Touristen. Der lang währende Mangel dieser Spezies Mensch hat der Stadt einerseits geschadet, denn viele Hotels und Geschäfte mussten schließen oder völlig aufgeben, andererseits hat die Stadtverwaltung die zwangsweise eingetretene Ruhezeit für zukunftsträchtige Investitionen genutzt. Viele Straßen (von 37 wird gesprochen) wurden asphaltiert, Gehwege erneuert, Hotelbauten modernisiert und ein Riesenrad (Angkor Eye) aufgestellt. Die Sponsoren für das Riesenrad genießen ihr Leben in Japan und hoffen auf baldige Touristenströme. Ähnlich orientieren sich die Hoffnungen aller Kambodschaner, die bisher leidlich gut vom Tourismusgewerbe leben konnten. Zwei Extreme begegnen sich derzeit: Siem Reap als Großbaustelle und Siem Reap in Schlafstarre. Corona hat den Reiz und das Flair der Stadt verändert. Bunt geschmückte Brücken zum Neujahrsfest 2022 wirken für den Außenstehenden aufgesetzt. Den meisten Kambodschanern ist das Lachen vergangen und der Frohsinn aus dem Gemüt gewichen. Von Siem Reap sind die meisten Angkor-Tempel bequem zu erreichen, diesbezüglich war die Stadt auf Massentourismus eingestellt. Auf Grund ausbleibender Touristen sind die Corona-Einbußen schmerzlich hoch. Viele Familien mussten und müssen sehen, wie sie ohne staatliche Hilfe über die Runden kommen. Alle großen Hotels sind geschlossen, der Vergnügungspark wartet auf Publikum, sogar das National Museum in Siem Reap ist verriegelt. Wem sollte nach Khmer-Kunst zumute sein? Die Khmer-Tempel stehen an ihrem angestammten Platz und kaum einer kommt. Im Angkor Ticket Counter herrschte bedrückende Stille, wir waren die einzigen Kunden. Stark verminderter Ansturm von Publikum in den bekannten Angkor-Tempeln war vorhersehbar. Wir hofften (und hoffen) mit den Kambodschanern auf eine baldige Zunahme der Touristenströme, waren andererseits froh mit zu den ersten Menschen zu gehören, die sich wieder in das Land getraut haben. Wir waren auf ungetrübte Aussichten mehr als nur gespannt, endlich Fotos ohne störende Menschen im Bild. 03.02.2022 Zaghaft gingen wir am zweiten Urlaubstag zuwege. Im Südwesten der Stadt Siem Reap gab es einige Klein-Projekte zu erledigen, die wir über Jahre hin mehrfach verschoben hatten, denen wir uns heute widmen wollten. Fünf unserem Freund Sopheak unbekannte Ziele hatten wir ausgewählt und meinten diese Objekte an einem Vormittag besichtigen zu können: Prasat Lberk Don Oum, Prasat Lpeuk Teuk Thla Bopahram Pagoda, Wat Krabi Riel Pagoda, Aranh Hemphab Prei Thom Pagoda, The Happy Ranch Horse Farm. Die Überbleibsel vom Prasat Lberk Don Oum (bei Google unter ប្រាសាទល្បើកដូនអុំ zu finden) sind vielleicht für Archäologen von Interesse, jedoch für Touristen nicht zu empfehlen. Wer hier frohlockt und sich nicht enttäuscht abwendet, muss viele Tempel in Kambodscha gesehen haben oder zu den unentwegten Tempelsuchern gehören, denen jeder neu entdeckte Khmer-Tempel zum Gewinn wird. Nach deutschem Verständnis wäre dieser Platz mit wenigen Worten beschrieben: ein abseits gelegener Weiler mit kleiner Kapelle. Wenige Menschen harren hier aus, halten ihrem Geburtsplatz die Treue, wachsen hier auf, pflegen ihren Tempel und sterben in der Abgeschiedenheit. Neben dem Hindu-Tempel aus dem 10. Jahrhundert wurde ein bescheiden angepasster buddhistischer Tempel gebaut. Krematorium und Friedhof liegen nahe bei. Die einfachen, sehr zweckgebundenen Bauernhäuser mit kleinen Gärten umrahmen den religiösen Bereich der kleinen Tempelanlage. Zur Erinnerung: beschrieben ist die Lebenssituation von Menschen in einer mittleren Großstadt: Siem Reap zählt rund 175 000 Einwohner. – Wer mag, kann in Siem Reap etwa zwei Dutzend Pagoden besichtigen. Die von Touristen sicher selten frequentierte Prasat Lpeuk Teuk Thla Bopharam Pagoda im Süden der Stadt zählt zu den jüngeren Pagoden, die sich aber wie alle Pagoden, auf den Standort ehemaliger Tempel berufen. In dieser Pagoda ist vom alten Tempel nichts erhalten geblieben, angeblich wurde der neue Tempel auf den Fundamenten des ehemaligen Hindu-Tempels gebaut. Alle Pagoden sind dem Buddha gewidmet, was die Anwesenheit hinduistischer Gottheiten nicht ausschließt. Das vielfältige, meist auffällig bunte Schmuckwerk nimmt dezidiert auf die wichtigsten hinduistischen Überlieferungen Bezug. Im hinteren Bereich der Pagoda lässt sich Begräbniskultur der heutigen Khmer anschaulich nachvollziehen. Der Begräbniswagen, das Krematorium und viele Gräber (Stupas) in stimmungsvoller Anordnung erheben den Friedhof zum Platz der Andacht. – Das Wat Krabi Riel Pagoda unterscheidet sich durch ihre Anlage von den meisten Pagoden in Siem Reap. Der zentrale Tempel ist von einem Wassergraben umgeben. Brücken führen zu den Eingängen des Tempels. Beachtenswert ist außerdem die fein gearbeitete übergroße Buddha-Statue aus Stein. Viele Buddha-Statuen in anderen Klöstern sind aus Zement geformt und übermalt. Ein Wasserbecken trennt den Friedhof vom Klosterbereich. – Im dritten Kloster, der Aranh Hemvab Prey Thom Pagoda, bestätigte sich der grundsätzliche Musterbauplan aller modernen Klosterbauten in Siem Reap, wobei spezielle Besonderheiten in jedem Kloster den außenstehenden Besucher durchaus faszinieren können. Hier fiel eine stehende Buddha-Statue unter freien Himmel sofort ins Blickfeld. Die Sonne brachte den goldenen Lack zum Leuchten und unsere Herzen zum Schnellerschlagen. Irgendwie waren die Belastungen der Anreise schon in weite Ferne gerückt. Vor einigen Jahren hatte ich unserem stets sehr bemühten Freund und Fahrer das Sprichwort Aller guten Dinge sind drei erklärt, eine Aussage, welche sich auch heute bewährt hatte. – Wir versuchten die eben zitierte Regel zu toppen (neudeutsch) und wollten noch ein nachdrückliches Ausrufezeichen setzen. Sopheak stoppte sein neues TukTuk, welches übrigens mit Benzin oder Gas zu betreiben ist, vor der Happy Ranch Horse Farm. Zum Reiten war uns keineswegs zumute, obgleich gepflegte Pferde zur Verfügung gestanden hätten. Mit Google Street View hatte ich etwas Tempelähnliches ausgemacht, hier bedurfte es unbedingt einer Bestätigung, gleich welcher Art sie ausfallen würde. Zu sehen ist ein Tempel, den Phantasie-Bau behüten Götterstatuen. Ein kreativer Liebhaber der indischen Kultur hat sich ein Denkmal gesetzt und seine Nachfahren pflegen sein Erbe durch ständige Erweiterung. Wir standen vor und im dem Gott Vishnu gewidmeten Prasat Durban. Archäologen würden sich Nase rümpfend abwenden, doch wir meinten, dass viele Menschen mit weitaus eigenwilligeren Nachlässen in Erinnerung bleiben. 04.02.2022 Heute bewältigten wir das erste Großprojekt, angesagt war die systematische Gesamtbesichtigung vom Preah Khan Tempel in Angkor. Wir hatten beschlossen, wenigstens einen Blick auf jede Mauer, auf jeden Prasat, in jede Galerie, auf jedes Relief zu werfen, was bei den unglaublichen Ausmaßen der ehemaligen Tempelstadt und bei 35° Celsius kein geringes Unterfangen ist. Allein die Außenumrundung der Mauerringe erfordert mehrere Kilometer Beinarbeit. Vorab sei erwähnt, wir sind an diesem heiß-schwülen Tag fast zehn Kilometer zu Fuß aktiv gewesen und haben jeder mehr als 500 Fotos geschossen. Der Einsatz war hoch, die dokumentarische Ausbeute gewaltig, dabei kannten wir den Tempel, hatten den Tempel schon mehrfach besichtigt, wohl deshalb wussten wir ziemlich genau, die Fehlstellen vorheriger Besichtigungen zu beziffern. Heute leisteten wir ganze Arbeit. Wir starteten mit der Außenumrundung, welche den Blick auf Dutzende von gigantischen Garuda-Statuten gewährt. Alle fünfzig Meter sichert ein Garuda den Tempel. Touristen werden auf diese Bildwerke lediglich am Ost-Gopuram hingewiesen, bestenfalls werden sie am West-Tor, falls die Aufmerksamkeit nicht von der intensiven Sonneneinstrahlung zerschmolzen wurde, nochmals dieser Großstatuen ansichtig. Uns begegneten im gesamten Tempelbereich nur vereinzelte Touristen. Kein Mensch verunstaltete unsere Fotos. Die Atmosphäre und geheimnisvolle Stille mutete schon unheimlich, fast schon gespenstisch an, waren wir doch Menschenströme im Preah Khan Tempel gewöhnt. Weitere Beschreibungen dieses herrlichen Tages werden mit dem Verweis auf die hervorragende, schwerlich zu übertreffende Preah Khan-Beschreibung inklusive sehenswerter Slide-Show von Herrn Ando Sundermann https://www.angkor-temples-in-cambodia.com/preah-khan.html und meinen Blog-Artikel https://www.angkor-temples-in-cambodia.com/schoumlnlein-blog/preah-khan hinfällig. 05.02.2022 Es braucht eine gehörige Portion Vertrauen, wenn sich mittelgewichtige Europäer als Soziusfahrer zu leichtgewichtigen Kambodschanern auf ein Moped setzen und Ziele im Abseits des Western Baray ansteuern. Im umfassenden Sinn hatten wir eine weitläufige Umrundung des größten Wasserspeichers in Angkor konzipiert, die uns die Besichtigung unbekannter Tempelanlagen gewährte. Muss noch betont werden, dass uns außer Einheimischen, die gesicherte Auskünfte nach den geeigneten Zufahrten zu den Tempeln gaben, kein einziger Tourist über den Weg oder ins Bild lief? Wer sollte auch den Prei Khmeng Tempel sehen wollen? Der Kok Sing Tempel (auch Prasat Trapeang Sen) ist ähnlich unpopulär und nur unter Vorbehalt zu besichtigen, denn er befindet sich auf eingezäuntem Privatgelände. Sopheak und sein Freund bewegten die Wächter ihre Schranken zu öffnen. Allein wäre uns die Zufahrt gewiss verwehrt worden. Ausdrücklich müssen Sopheaks Ortskenntnisse und die Steuerkünste unserer Mopedfahrer hervorgehoben werden. Ohne deren unentwegten Bemühungen hätten wir nur den Ak Yom Tempel gesehen, der liegt direkt am bzw. auf dem südlichen Damm des Western Baray. Wir haben außer den oben erwähnten Tempelanlagen den Phnom Rung Tempel, den Kok Po Tempel, den Neam Rup Tempel, den Prasat Ta Tnur, einen weiteren unbekannten namenlosen Tempel in dessen Nachbarschaft, den Prasat Cha, den Prasat Sralao, den Prasat Sampeau und die Memay Brücke besichtigt. Für diese Tempelvielfalt aus der Vor-Angkor-Periode lohnen sich einige Stunden Aufwand. Die schier unverwüstlichen Honda-Mopeds und ihre begnadeten Fahrer machen eine solche Tour möglich. 06.02.2022 Sonntagmorgen: herrliches Wetter und Tempelprojekte im Kopf, die uns in unbekanntes Gebiet führen sollten. Prasat Phnom Dei? Prasat Preah Vihear? Prasat Khpob? Keiner von uns kannte die drei Tempel im kambodschanischen Outback - ein riskantes Unternehmen? Keineswegs, Sopheak meinte siegesgewiss: ihr wisst die Tempel, ihr vertraut auf Google, wir werden die Tempel finden . . . und wir fanden sie. Die drei Tempel (hier also auch wieder die Zahl drei) liegen recht nah, aber sehr versteckt beieinander. Der Phnom Dei Tempel war für uns die größte Überraschung und gleichzeitig eine spannende Entdeckung. Mitten im Dschungel auf einem Hügel (deshalb: Phnom=Berg) versteckt sich der unerwartet große Tempel, der alle Merkmale der frühen Angkor-Periode aufweisen kann. Zwischen Ost-Gopuram und West-Ausgang befinden sich die inneren Tore und drei herrliche Ziegelbauten, von denen nicht sämtliche Sandsteindekorationen abgefallen oder entfernt worden sind. Säulen und Türstürze sind an der Originalposition verblieben, weshalb die Ziegelprasat nicht eingestürzt sind. Basen und Kapitelle der Pilaster an den Scheintüren und alle Gesimse befinden sich in fast unversehrtem Zustand, selbst noch die Ummauerung vom inneren Tempelbereich ist in Teilpassagen nachweisbar. Mutig stapften wir durch tiefes Laub, quälten uns durch stachliges Gestrüpp. Vorsicht vor Ameisen und Schlangen war geboten. Wir waren trotz der natürlichen Behinderungen mit denen der Dschungel überall aufwartet, guter Dinge, jeder wollte unbedingt alles gesehen haben. – Vom Prasat Preah Vihear haben sich vor Ort etliche aussagekräftige Sandsteinbauteile erhalten, doch einen Tempelbau werden unentwegte Tempelliebhaber auf dem sanften Hügel vergeblich suchen. Wir waren keineswegs enttäuscht, hatten wir doch Beweisstücke aufgestöbert, die das ehemalige Vorhandensein eines Khmer-Tempels bestätigten. – Im völlig anderen Baustil präsentiert sich der von einem riesigen Baum umklammerte Prasat Khpob. Dieser erstaunliche Anblick entlockte uns ein wie aus einer Kehle ausgestoßenes Wow. Mit solch einem monolithischen Bau mitten im Urwald hatte keiner gerechnet. – Sopheak und sein TukTuk sind ein unschlagbares Gespann. Kein Mensch in Mitteleuropa würde sich mit seinem Fahrzeug auf derart unbefestigte Wege wagen. Sopheak weiß, was er sich und dem Material abverlangen kann. 07.02.2022 Angkor Wat intensiv, so lautete das Arbeitsmotto für den heutigen Tag. Auf keiner Kambodschareise ließen wir die Besichtigung des Angkor Wat ausfallen, doch niemals zuvor konnten wir den herrlichen Tempel nahezu ungestört begutachten. Zwischen 7Uhr18 und 15Uhr08, der Dauer unserer Besichtigung, registrierten wir mehr Arbeiter als Besucher. Noch nie gehörte die oberste Ebene, fünf Prasat in Quincunx-Stellung, uns allein. Herrliches Morgenlicht beleuchtete die Tympana und Wände. Mit ungetrübter Freude betrieben wir Reliefstudien. Es schien, als hätte das Personal, welches unsere fotografischen Ambitionen nicht behinderte, den Tempel eigens für unsere Aktivitäten geöffnet und abgesperrt. Wir arbeiteten uns von oben nach unten durch alle Sakralebenen hindurch, besichtigten außer den oberen kleinen Bibliotheken, die gesperrt waren, alle Räume, dokumentierten sämtliche Giebel und Halbgiebel, alle gut erhaltenen Türsturze, Säulen, Pfeiler und Pilaster. Nur bei den Devatas (Apsaras) hielten wir uns vornehm zurück. Zirka 1800 reliefierte Göttinnen auf SD-Karte festzuhalten, hätte einen weiteren Arbeitstag im Angkor Wat gefordert. Auf diese Reliefs müsste sich ein Arbeitsteam fokussieren, denn diese Thematik ist kunstwissenschaftlich noch nicht umfassend behandelt. Wir gönnten uns den Luxus, die einmalige Schönheit des Angkor Wat fast ohne Publikum genießen zu dürfen und entdeckten diesen Khmer-Tempel nach bewährter Methode neu. Unglaublich was uns bei sechs früheren Besichtigungen entgangen war. Rund eintausend Fotos auf zwei Speicherkarten gilt es nach dem Urlaub auszuwerten und zwei Sichtweisen miteinander zu vergleichen. Unsere redlichen Bemühungen zielten darauf ab, mit uns selbst und den Ergebnissen nicht unzufrieden zu sein. Jeder gab sein Bestes. Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones So groß der Tempel sich ausnimmt, so wenige Statuen schmücken die sakralen Räume. Dieses Missverhältnis im Angkor Wat lässt sich begründen. Keiner vermag die einstige Fülle der sakralen Ausstattung zu bestimmen. Prozentual sind die Verluste nur unbestimmt zu beziffern. Viele der Statuen werden in Museen ausgestellt, andere Statuen sind in Privatsammlungen auf Nimmerwiedersehen verschwunden, die restlichen Statuen sind wohl bewusst zerstört worden. Der jetzige Statuen-Bestand im Angkor Wat kann allein mit dem Adjektiv gering eingestuft werden. Nach Wiederentdeckung des Angkor Wat im neunzehnten Jahrhundert wurden viele Statuen und andere bewegliche Kunstgegenstände entfernt. Leichtfertiger Diebstahl und organisierter Kunstraub hielten sich die Waage, dagegen verstanden sich die französischen Kolonialbeamten nicht als Diebe, sondern als Archäologen, die wertvolle Kunstschätze zur Sicherung nach Frankreich transferierten. Gewidmet wurde das Angkor Wat dem Gott Vishnu, aktuell genutzt wird der Tempel als buddhistische Weihestätte, gleichzeitig gilt das Angkor Wat als Aushängeschild für Kambodscha, dieser Tempel ist das Identifikationssymbol der Kambodschaner schlechthin, das Angkor Wat ist ihnen heilig. Die achtarmige Vishnu-Statue (Bild 1.1) steht im südlichen Flügel des westlichen Gopuram, also im äußeren Eingangsbereich. Eine Götterstatue im Eingangsgebäude zu positionieren ist absolut unüblich. Manche Fachleute meinen, diese Statue wäre ursprünglich im Zentral-Prasat angebetet worden. Der jetzige Standort scheint willkürlich gewählt, dafür waren wohl praktische Erwägungen bestimmend. Schnell gelangen die Menschen zu ihrem Idol, sie müssen nicht erst den beschwerlichen Weg nach ganz oben in den Haupt-Tempel zurücklegen. Nicht jeder ist gesundheitlich fähig, die steilen Stufen zur oberen Ebene des Tempels zu bewältigen. Weshalb der Vishnu-Statue noch immer volle Verehrung zuteilwird, obgleich doch die gesamte Bevölkerung den buddhistischen Glaubensidealen anhängt, ist leicht zu erklären. Vishnu manifestiert sich auch als Buddha (Buddha=neunter Avatar Vishnus). Dass die acht Hände der acht Arme keine Attribute festhalten, ist ungewöhnlich. Zur üblichen Ausstattung/Bewaffnung Vishnus zählen: das Muschelhorn, die Wurfscheibe, der Schild, das Schwert, die Keule, der Bogen, die Pfeile und das Seil. Mit diesen Attributen ausgestattet ist Vishnu kenntlich. Fehlen die Arme kann Vishnu leicht an der Krone identifiziert werden, kein anderer Gott trägt eine zylindrische, einem Topf vergleichbare Krone, mit diesem Kopfschmuck hebt sich Vishnu hervor. Zwei weitere, angeblich unbedeutendere Vishnu-Statuen, sind noch im Angkor Wat verblieben (Bild 3 & 4). Im künstlerisch-qualitativen Vergleich bleiben die letztgenannten Vishnu-Statuen tatsächlich hinter der oben vorgestellten achtarmigen Vishnu-Statue weit zurück (Bilder 1.1 – 1.4). Gelungen ist dem Bildhauer das ausdrucksstarke Gesicht Vishnus, ein typisch sanftes Khmer-Lächeln zeichnet die abgeklärten göttlichen Gesichtszüge aus (Bild 1.4). Das Angkor Wat wurde überreichlich mit prachtvollem Bildschmuck ausgestattet, zahlreiche Reliefs in allen Ebenen und vielen Räumen bezeugen den Reichtum der Dekorationen. Der Gott Vishnu ist in vielen Verkörperungen nachweisbar, doch Vishnu-Statuen sind, wie oben schon erwähnt, absolut rar. Anders verhält es sich mit Buddha-Statuen, hiervon sind viele vorzufinden, wenngleich die meisten der Buddha-Statuen nur kopflos vorhanden sind, bleibt ihnen die Verehrung und Anbetung nicht vorenthalten. Die Anzahl der Buddha-Statuen übertrifft die Vishnu-Statuen um ein Vielfaches. Einige Räume wurden speziell zur Buddha-Verehrung mit entsprechenden Statuen bestückt. Im Gegensatz zu den lichtdurchfluteten Reliefgalerien im Außenbereich des Tempels befinden sich die dem Buddha geweihten Kulträume im düsteren Halbdunkel. Mystisches Zwielicht umhüllt die Buddha-Statuen. Die wenigsten der Statuen sind der späten Angkor-Periode zuzuordnen, wahrscheinlich müssen die meisten Buddha-Statuen der Post-Angkor-Periode zugeschrieben werden und sind wahrscheinlich als großzügige Opfergaben in das Angkor Wat gelangt, was ihren Wert für das gläubige Publikum keineswegs mindert. Eine überlebensgroße Buddha-Statue (Bild 5) scheint besondere Anbetung zu verdienen. Vielleicht ist das die wertvollste, weil älteste Buddha-Statue im Angkor Wat? Mehrere kleinere Buddhas sind der großen Statue zu Füßen gestellt worden. Die Gestik der Hände der stehenden Buddhas (Bild 5 & 6) ist identisch, beide bedienen sich der Abhaya-Mudra. Die auf Brusthöhe erhobene rechte Hand symbolisiert Furchtlosigkeit und ermuntert zu Vertrauen. In einer weiteren dunklen Halle befinden sich zwei große Buddha-Statuen. Zu Füßen eines aufrecht stehenden segnenden Buddhas (Bild 6) liegt ein ruhender Buddha (Bild 7). Kleinere Buddha-Statuen (Opfergaben) bereichern auch in diesem Raum das sakrale Ambiente. Der liegende Buddha ist ein in Asien weit verbreitetes ikonographisches Motiv, es veranschaulicht den kranken, sterbenden Buddha beim Eintritt in das Parinirvana, womit die Vorstellung von der Befreiung (Auflösung) von allen Leiden, von allem Karma und von allen Wiedergeburten gemeint sein soll. Die Umhüllung/Bekleidung der Statuen mit wertvollen Stoffen betont die Bevorzugung bzw. Wertschätzung einzelner Buddha-Statuen, selbst die Internationale Buddhistische Flagge hat in der Tempelhalle seine Berechtigung (Bild 6). In der 1000 Buddha Galerie sind keine 1000 Buddhas zu sehen. In einem Tempel ist es nicht üblich Buddha-Statuen wie in einer Galerie zu präsentieren. Es wurden lediglich in der äußeren Galerie, die den oberen Tempelbereich umgibt, alle weiteren im Angkor Wat verbliebenen Buddha-Statuen und andere Buddha-Reliefs aufgestellt. Diese Buddha-Versammlung lässt tatsächlich den Eindruck musealer Präsentation aufkommen. Neben stehenden Buddhas finden sich vorwiegend meditierende Buddhas aneinander gereiht in der Galerie. Dieses Nebeneinander unterschiedlicher Statuen strahlt einen unbeschreiblichen Zauber aus. Eine unbegreifliche, nur schwer fassbare Magie scheint im Raum zu schweben, der sich weder gläubige noch neugierige Betrachter entziehen können. Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones Auf halben Weg zwischen Angkor Wat und Angkor Thom steht östlich neben der von Süd nach Nord verlaufenden Straße der Prasat Rorng Ramong. Selten unterbrechen Touristen ihre Fahrt zu den populären Zielen, um den unscheinbaren kleinen Tempel zu besichtigen, dabei beträgt die Distanz zwischen Straße und Tempel höchstens fünfzig Schritte. Menschenansammlungen sind an diesem Platz nicht zu erwarten. Wer diesen Tempel aufsucht, bleibt ungestört. Informationen zu diesem Tempel sind weder im Internet noch in Reiseführern zu finden. In touristischen Karten, die in Siem Reap im Touristikbüro oder in Hotels erhältlich sind, suchen Interessenten vergeblich nach einem Vermerk zu diesem Tempel. Im Kartensystem Google Maps ist der Tempel als ប្រាសាទរោងល្មុង eingetragen. Das Google-Übersetzungsprogramm Khmer-Deutsch gibt als ziemlich treffendes Ergebnis einen Rong Lumong Tempel bekannt. Kein Tourist benötigt die GPS-Daten der kleinen Tempelanlage, jegliche Verfehlung ist ausgeschlossen. Für die Buchführung interessierter Besucher seien die Daten hier genannt: 13°25'19"N 103°51'35"E Im Kerngebiet von Angkor haben sich nicht viele intakte Ziegel-Prasat erhalten, als markante Objekte sind etwa der Prasat Bei (drei Türme), der Prasat Kravan (fünf Türme) oder Prasat Bat Chum (drei Türme) anzuführen. Einzeln stehende Ziegel-Türme bilden eher die Ausnahme, hierfür ist der Prasat Leak Neang (Nähe Pre Rup Tempel) ein Beispiel. Der erste Eindruck vom Rorng Ramong Tempel mag vielleicht ernüchternd sein und Enttäuschung hervorrufen. Zu sehen ist ein gemauerter quadratischer Sockel, auf dem sich der niedrige Tempel erhebt. Vom Tempel geblieben ist eine gut zweieinhalb Meter hohe Ruine, deren Westfassade (Bild 1 & 2) noch um ein Drittel niedriger ist, als die ansehnlichere Ostfassade (Bild 3 & 4). Die Ost-Fassade vermittelt das typische Bild von einem Ziegelprasat aus der Vor-Angkor-Periode. Das Fundament ist von drei geradlinigen Seiten gekennzeichnet, nur die Ostseite mit Stufenaufgang gibt neben den Stufenwangen zwei winkligen Vorsprüngen Raum (Bild 4). Fünf Stufen führen auf den großzügig konzipierten ebenen Unterbau des Tempels, dessen gleichmäßige Gesimse die Gleichmäßigkeit glatter Einfassungsmauern aufheben. Die Fläche des Sockels ist so groß bemessen, dass genügend Raum bleibt, um den Tempel auf dem Sockel bequem umrunden zu können. Der quadratische Tempel folgt im Aufbau dem Grundriss des Sockels. Die ostseitig winklig abgestuften Formen vom Fundament wiederholen sich vierseitig in den Außenmauern des Tempels (Bild 2 & 4). Hier wurde versucht, mit einfachsten Mitteln, also Gesims-Variationen, die größtmögliche Harmonie hervorzurufen. Fallen die Mauerschichten am Fundament zunächst nach innen, ehe sie sich ab der Mittelhöhe wieder dem äußeren Umfang nähern, so weisen die unteren Mauerschichten am Tempel abwechslungsreich gewölbte Gesimse auf, die nach mehreren elegant geschwungenen Abstufungen zu den glatten Mauerschichten überleiten (Bild 5). Weitere Gesimse sind nur noch an den Pilastern (Pfeilern) angebracht, sie erfüllen die Funktion der Kapitelle, die dem Lintel eine schmucke Fassung geben (Bild 4). Aufmerksamen Betrachtern wird das Fehlen von Scheintüren an der Süd- West- und Nordfassade nicht entgangen sein (Bild 2 & 14). Die meisten Tempelbauten aus Vor-Angkor-Zeiten und nachfolgenden Stilperioden, egal ob aus Ziegeln oder Sandstein gebaut, verfügen über Scheintüren, auch Blindtüren genannt, diesbezüglich muss der Prasat Rorng Ramong als Ausnahmetempel registriert werden. Für die Stufen, den Türrahmen, die Türsäulen und den Lintel (Türsturz) wurde Sandstein verwendet. Jeweils eine verzierte Stufe liegt vor den vier Stufen des Sockels bzw. vor der Stufe, die in den Tempel führt (Bild 5, Bildmitte). Die in eleganten Bögen geschwungenen Sandsteinstufen dienten vermutlich als Niederwerfungsstufen, zumindest setzten die besonders geformten Stufen ein Zeichen: Hab acht, du begibst dich jetzt in einen heiligen Raum (Bild 6). Das Bildmotiv vom Türsturz ist noch erkennbar (Bild 7). Oft ist der dreiköpfige Elefant Airavata auf Bildwerken in Angkor zu finden, immer trägt er den Gott Indra. Auf dem Lintel des Prasat Rorng Ramong hat sich die majestätische Erscheinung Indras verflüchtigt, ein letzter Eindruck der aufrecht sitzenden Gottheit ist noch vorhanden, ob der Verlust auf natürlichen Verschleiß zurückzuführen ist oder bewusste Auslöschung vorliegt, lässt sich kaum noch mit Bestimmtheit feststellen. Aus welchem Grund wurde in der Abgeschiedenheit zwischen Angkor Wat und Angkor Thom ein isolierter Tempel errichtet? Blicke auf die Karte und in die Khmer-Chronologie beweisen, dass die Gegend zu bestimmten Zeiten keineswegs zu den abgeschiedenen Gebieten zählte. Nur wenige Meter weiter nordwestlich erhebt sich ein natürlicher Felsenhügel, auf diesem Hügel (Phnom) ließ König Yasovarman I. seinen Staatstempel Phnom Bakheng errichten, das geschah zu dem Zeitpunkt als er seinen Regierungssitz von Roluos nach Angkor verlegte. Yasovarman I. regierte von 889 – 915. Nördlich des Tempelberges Bakheng stehen mehrere Tempel, so etwa der Prasat Bei (drei Ziegeltürme) und der Prasat Baksei Chamkrong (ein Ziegelturm auf einer Laterit-Pyramide). Im Umfeld dieser Tempel wurden kleinere Schreine gebaut. Südöstlich des Phnom Bakheng befindet sich der Prasat Rorng Ramong und gegenüber auf der anderen Seite der jetzigen Straße ist erst vor wenigen Jahren ein namenloser kleiner Ziegeltempel freigelegt worden. Es ist zu vermuten, dass sich weitere kleine Tempel im Umkreis des Staatstempels befanden. Leider sind die Gebiete südlich und westlich des Phnom Bakheng dicht bewaldet, so dass sich Laien außerhalb von den gerodeten Wegen schwerlich auf archäologische Feldforschung begeben können. Mehrere Wasserbecken östlich des Phnom Bakheng sind Indizien für ehemalige Bebauung und das Vorhandensein von kleineren Tempelanlagen. Die östliche Bakheng-Region war dem offiziellen Publikum bislang nicht zugänglich, weshalb auch hier keine Beweise für Tempelanlagen erbracht werden konnten. Aus besagten Gründen muss folglich der Fokus auf die zugänglichen Gebiete der Bakheng-Region gerichtet werden. Eine auf den ersten Blick unscheinbare Erderhebung in unmittelbarer Nähe des Prasat Rorng Ramong deutet auf einen benachbarten kleinen Schrein hin (Bild 1 & 3, 8 & 9). Dieser fast im Erdreich versunkene bzw. in sich zusammen gebrochene Schrein ist klar auszumachen. Freigelegte aus dem Boden ragende Reste vom Fundament sind nicht zu übersehen (Bild 12). Etliche Bauteile aus Sandstein (Bild 10, 11 & 13) bestätigen mit Sicherheit einen, wenn nicht mehrere, d. h. wenigstens einen weiteren Schrein. Die Khmer-Baumeister folgten bewährten ästhetischen Prinzipien. Angestrebt wurden symmetrische Erscheinungsbilder der Tempelanlagen. Äußere Harmonie war oberstes Gebot. Drei oder fünf Türme ergaben ein geschlossenes Ensemble, sogar sechs Türme (2x3) sind nachweisbar (Prasat Preah Ko in Roluos), aber zwei zusammen gehörende Türme sind im Angkor-Gebiet nicht nachzuweisen. Bleibt also der Schluss: am Prasat Rorng Ramong muss noch ein weiterer Schrein gestanden haben. Blicken wir nochmals auf Bild 3: wir sehen die gut erhaltene Ost-Fassade, rechts daneben die Reste von einem nördlichen Schrein und links neben dem Tempel eine Leerstelle, hier muss das Gegenstück zum nördlichen Schrein gestanden haben, der südliche Schrein. Vielleicht könnten französische Wissenschaftler oder Fachbücher Auskunft geben und die hier geäußerte Vermutung bestätigen oder widerlegen . . . den Angkor-Enthusiasten bleibt die Realität, sie können neben vielen anderen Tempelanlagen den Prasat Rorng Ramong aufsuchen. Die Ansicht aus südöstlicher Richtung auf den Rorng Ramong Tempel (Bild 14) wird fast jeden Kenner der Khmer-Kunst erfreuen. Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones |
Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher acht Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
Kategorien
All
Der Blog enthält sowohl Erlebnis-Reiseberichte als auch reine Orts- und Tempel-Beschreibungen, siehe Kategorien "Persönliches" und "Sachliches" in der Liste von Tags oben, sowie eingestreute Beiträge zu anderen Reiseländern und Themen.
Die Fotos in den Blog-Artikeln werden durch Anklicken vergrößert. sortiert nach Erscheinungsdatum:
ARTIKEL
Prasat Leak Neang Leak Neang bei Pre Rup Tempel bei Beng Mealea Prasat Banteay Ampil Prasat Chaw Srei Vibol Rong Damrei und Phnea Kol Tempelmauern in Kambodscha Namenlose Tempel Angkor Thoms Trapeang Roun Tempel Stupas in Kambodscha Spean Thma Prasat Sanlong Prasat To Stupas in Süd-Indien Inmitten von Göttern 1 Inmitten von Göttern 2 Inmitten von Göttern 3 Inmitten von Göttern 4 Inmitten von Göttern 5 Inmitten von Göttern 6 Inmitten von Göttern 7 Inmitten von Göttern 8 Inmitten von Göttern 9 Inmitten von Göttern 10 Inmitten von Göttern 11 Inmitten von Göttern 12 Jainismus Jali Gesinnungswandel zweier Könige Lintel - Spezial Prasat Kravan Unbekannte Tempel in Siem Reap Unbekannte Tempel in Roluos Tempel im Umfeld des Bakong Prasat Trapeang Kaek Daun Troung Tempel Gargoyle (Wasserspeier) Prasat Preah Pithu Wasserbecken in Angkor Thom Preah Khan Brücken der Khmer Prasat Ta Muon Dharmasala - Vahnigriha Angkor Wat - Spezial Prasat Ta Prohm Banteay Kdei Tempel Spurensuche in Angkor Thom Wat Chedei bei Siem Reap Klöster in Siem Reap Geisterhäuser Museen in Siem Reap Museen in Kambodscha Banteay Kbal Chen Tempel Prasat Chanseyma Tomnob Anlong Kravil Tempel Banteay Samre Banteay Toap Tempel Kasen Tempel Banteay Chhmar Satellitentempel Löwen in Kambodscha Löwen in Indien Löwen in Myanmar Löwen in Indonesien Löwen in Sri Lanka Khmer-Bronzen in Mandalay Seima-Steine Stufen Akroterion Empfehlenswerte Bücher Trav Tempel Phnom Kampot Tempel Reangsai & Chamreang Tempel Wat Banteay Srei Tempel Prasat Totung Thngai Rundweg um den Phnom Bakheng Berg-Tempel Rund um den West Baray Pram Tempel & Char Leu Tempel Scheintüren Scheinfenster Stupas in Myanmar Stuckaturen in Bagan 1 Stuckaturen in Bagan 2 Stuckaturen in Bagan 3 Stuckaturen in Bagan 4 Stuckaturen in Bagan 5 Holzarchitektur in Myanmar 1 Holzarchitektur in Myanmar 2 Holzarchitektur in Myanmar 3 Tempel in Sale (Saley) Thiri Muni Pagoda in Sale Fenster in Bagan Fenstersäulen in Angkor Wanddekorationen Stelenhäuser in Angkor Prasat Kok Pongro Prasat Ta Keo Fundstücke in Angkor Thom Beatocello Artikel Nr. 100 Kala resp. Kirtimukha Buddha-Statuen in Angkor Thom Prasat Suor Prat & Khleangs Elefantenterrasse Spezial Tier-Reliefs am Baphuon Tempel Tier-Reliefs am Bayon Tempel Khmer zur See Bauabläufe Vidyadharis Apsara: Tänzerin oder Göttin Apsara Spezial Dvarapala Teil I Dvarapala Teil II Dvarapala Teil III Purnagatha Teil I Purnagatha Teil II Purnagatha Teil III Hamsa Vishnu in Angkor Sapta Matrika Trimurti in Angkor Wassertiere in Angkor Elefanten in Kambodscha Prasat Kouk Nokor Prasat Banteay Prei Nokor Prasat Banteay Khchorng Prasat Chrung Stuckaturen an Khmer-Tempeln Roluos Spezial Türsäulen 1 Türsäulen 2 Basen Kapitelle Boundary Bibliotheken Bayon Bibliotheken Bayon Spezial Unterwegs im Abseits 1 Unterwegs im Abseits 2 Unterwegs im Abseits 3 Unterwegs im Abseits 4 Unterwegs im Abseits 5 Leben am Fluss Reamker-Epos Tuol Sleng und Wat Thmei War Memorial Siem Reap Jean Commaille Saptarishi - die Sieben Weisen Hiranyakashipu und Narasimha Krishna Govardhana Balaha und Uchchaihshravas Sri Lanka Reise 2019 Teil 1 Sri Lanka Reise 2019 Teil 2 Sri Lanka Reise 2019 Teil 3 Sri Lanka Reise 2019 Teil 4 Sri Lanka Reise 2019 Teil 5 Sri Lanka Reise 2019 Teil 6 Sri Lanka Reise 2019 Teil 7 Mihintale Sri Pada - Buddhapada Ungewöhnliche Reliefs Seltene Götter-Reliefss Sugriva und Valin Prasat Kansaeng TK 2 bei Beng Mealea Prasat Chrei Prasat Kong Phluk Toab Chey Thom / Toan Chey Tauch Ta En Tempel Pram Tempel (Trapeang Chhun) Prasat Kuk Troap Pram Tempel Koh Ker Sambor Prei Kuk (Teil 1) Sambor Prei Kuk (Teil 2) Fliegende Paläste Kbal Spean Bauernhäuser Preah Phnom Tempel Kat Kdei Tempel und mehr Baset Tempel Prasat Cheang Thom Prasat Rorng Ramong Götterstatuen im Angkor Wat Spuren der Intoleranz Unbekannte Tempel in Siem Reap 2 Yoni & Lingam Banteay Srei (Tempel ohne Namen) Kok Singh Tempel Prasat Ta Tnur Ergänzung: Baset Tempel Prasat Prei Prasat Bay Kaek Tempel Prasat Kongbong Alter Weg nach Roluos Neuentdeckungen in Roluos 1 Neuentdeckungen in Roluos 2 Neuentdeckungen in Roluos 3 Neuentdeckungen in Roluos 4 Neuentdeckungen in Roluos 5 Bilderbogen 2 als 200ster Artikel Phnom Chisor Trotz Corona in Kambodscha 1 Trotz Corona in Kambodscha 2 Trotz Corona in Kambodscha 3 Trotz Corona in Kambodscha 4 Bayon Tempel Spezial 1 Bayon Tempel Spezial 2 Prasat Top West Spezial Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 1 Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 2 Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 3 Hayagriva Indrajit Krishna & Kaliya Vishnu allgegenwartig Die verlorene Sammlung (The Lost Collection) Srah Srang Yeay Pow Tempel Ta Prohm (Tonle Bati) Tempel Prasat Neang Khmau Phnom Bayang Tempel Phnom Bayang Nebentempel Prei Tempel Spezial Banteay Prei Spezial Krol Ko Spezial Prasat Tonle Snguot Phnom Da Angkor Borei Museum Prei Khmeng Stil Kala Preah Norodom Sihanouk Museum Krol Romeas & Kral Romeas Preah Khan versus Banteay Kdei Frömmigkeit versus Glaube Khmer Halsschmuck Spean Toap & Prasat Prohm Kal Dachlandschaften in Angkor Eindrücke vom Tag Bilderbögen Zentral-Vietnam Da Nang Marmorberge Da Nang Da Nang Halbinsel Son Tra Da Nang Museum Cham Sculpture Cham-Skulpturen: Vishnu & Shiva Cham Tempel in Vietnam Thap Phu Dien Thap Bang An Thap Khuong My Thap Chien Dan Thap Chien Dan - Museum Thap Dong Duong My Son (Teil 1) My Son (Teil 2) My Son (Teil 3) My Son (Teil 4) My Son (Teil 5) Cham Phong Lee Makaras der Cham Kala in Vietnam Hue - Verbotene Stadt Incense Burner Sepulkralkultur in Vietnam I Sepulkralkultur in Vietnam II Sepulkralkultur in Vietnam III Sepulkralkultur in Vietnam IV Hoi An Cao Dai Tempel in Hoi An Glocken in Vietnam Museum of Da Nang Skulpturen in Da Nang Musik und Tanz der Cham Henri Parmentier West Mebon Tempel 2022 Mebon Tempel Banteay Chhmar Phnom Sampov Garuda gegen Naga Naga-Chakra Mucalinda versus Naga Provincial Museum Battambang Tempel in der Region Damdek Preah Khan Spezial Teil 1 Preah Khan Spezial Teil 2 Preah Khan Spezial Teil 3 Preah Khan Spezial Teil 4 Preah Khan Spezial Teil 5 Preah Khan Spezial Teil 6 Kna Phtoul Tempel Phnom Komnop Pagoda Neak Buos Tempel Prasat Kuk Bros & Prasat Kuk Srei Phnom Chhgok Cave Tempel Preah Theat Kvav Region Beng Mealea alle Artikel alphabetisch sortiert:
A - Z
100ster Blog-Artikel 200ster Blog-Artikel Airavata in Indien und Angkor Akroterion Alter Weg nach Roluos Angkor Borei Museum Angkor Conservation Angkor National Museum Angkor Thom Buddha-Statuen Angkor Thom Fundstücke Angkor Thom Spurensuche Angkor Thoms namenlose Tempel Angkor Thoms Wasserbecken Angkors Tempelmauern Angkor Wat - Spezial Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 1 Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 2 Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 3 Apsara: Tänzerin oder Göttin Apsara Spezial Apsaras Artikel Nr. 100 Ashoka und Jayavarman VII Außentempel Banteay Chhmar Bagans Fenster Bagan Stuckaturen 1 Bagan Stuckaturen 2 Bagan Stuckaturen 3 Bagan Stuckaturen 4 Bagan Stuckaturen 5 Bagan Stupas Bakheng Rundweg Balaha und Uchchaihshravas Banteay Ampil Banteay Chhma Mebon Banteay Chhmar Satellitentempel Banteay Kbal Chen Tempel Banteay Khyang Banteay Meanchey Museum Banteay Kdei Banteay Kdei versus Preah Khan Bauernhäuser Banteay Prei Nokor Banteay Prei Spezial Banteay Samre Banteay Sra Banteay Srei (Tempel ohne Namen) Banteay Toap Tempel Bakong-Umfeld Baphuon Tempel Tier-Reliefs Basen Baset Tempel Baset Tempel - Ergänzung Battambang Museum Battambang Verlorene Sammlung Bauabläufe Bay Kaek Tempel Bayon Bibliotheken Bayon Spezial Bayon Tempel Spezial 1 Bayon Tempel Spezial 2 Bayon Tempel Boots-Reliefs Bayon Tempel Tier-Reliefs Beatocello Beng Mealea Region Beng Mealea Umgebung Berg-Tempel Bibliotheken Bilderbögen Zentral-Vietnam Blogeintrag Nr. 100 Blogeintrag Nr. 200 Boots-Reliefs am Bayon Tempel Borobudur Löwenskulpturen Boundary Brücke Spean Thma Brücken der Khmer Bücher-Empfehlungen Buddha Pada Buddha-Statuen in Angkor Thom Cao Dai Tempel in Hoi An Cham Phong Lee Cham-Skulpturen: Vishnu & Shiva Cham Musik und Tanz Cham Tempel in Vietnam Chamreang Tempel Char Leu Tempel Chaw Srei Vibol Chedei-Lintel Commaille, Jean Damdek Region Tempel Da Nang Da Nang Halbinsel Son Tra Da Nang Marmorberge Da Nang Museum Da Nang Museum Cham Sculpture Da Nang Skulpturen Dachlandschaften in Angkor Daun Troung Tempel Devata oder Apsara Devatas Dharmasala - Vahnigriha Dvarapala Teil I Dvarapala Teil II Dvarapala Teil III Eindrücke vom Tag Elefanten in Kambodscha Elefantenterrasse Spezial Empfehlenswerte Bücher Ergänzung: Baset Tempel Fenster in Bagan Fenster indischer Tempel Fenstersäulen in Angkor Fliegende Paläste Frömmigkeit versus Glaube Fundstücke in Angkor Thom Gajalakshmi Gana-Darstellungen in Indien Ganesha Gargoyle der Khmer-Tempel Garuda gegen Naga Garuda und andere Vahanas Geisterhäuser Gesinnungswandel zweier Könige Glocken in Vietnam Götterstatuen im Angkor Wat Göttinnen der Hindus Halsschmuck Hamsa Hayagriva Henri Parmentier Hiranyakashipu und Narasimha Höhlentempel auf dem Dekkhan Hoi An Holzarchitektur in Myanmar 1 Holzarchitektur in Myanmar 2 Holzarchitektur in Myanmar 3 Hospital-Kapelle Ta Muon Hue - Verbotene Stadt Incense Burner Indra in Indien und Kambodscha Indra Lintel Indrajit Indische Göttinnen Indische Höhlentempel-Stupas Indische Löwenskulpturen Jainismus Jali Javanische Löwenskulpturen Jayavarman VII und Ashoka Jean Commaille Jubiläum Blog-Artikel Nr. 100 Kailash-Darstellungen Kala Kala - Lintel Spezial Kala in Vietnam Kala resp. Kirtimukha Kambodschas Löwenskulpturen Kampong Thom Museum Kapitelle Karttikeya und andere Vahanas Kasen Tempel Kat Kdei Tempel und mehr Kbal Chen Tempel Kbal Spean Khleangs & Prasat Suor Prat Khmer-Bronzen in Mandalay Khmer Halsschmuck Khmer zur See Kinnari Kirtimukha Klöster in Siem Reap Kna Phtoul Tempel Koh Ker Koh Ker Tempelmauern Kok Singh Tempel Kouk Nokor Tempel Kouk Tempel Kok Pongro Kravan Krishna & Kaliya Krishna Govardhana Krol Ko Spezial Krol Romeas & Kral Romeas Lakshmi in der asiatischen Kunst Leak Neang (Phnom Bok) Leak Neang (Pre Rup) Leben am Fluss Lingam & Yoni Lintel Literatur-Empfehlungen Lolei - Restaurierungs-Stand Lost Collection Löwen in Indien Löwen in Indonesien Löwen in Kambodscha Löwen in Myanmar Löwen in Sri Lanka Makaras der Cham Mandalays Khmer-Bronzen Marmorberge Da Nang Mebon Tempel Banteay Chhmar Mihintale Mucalinda versus Naga Museen in Kambodscha Museen in Siem Reap Museum of Da Nang Musik und Tanz der Cham My Son (Teil 1) My Son (Teil 2) My Son (Teil 3) My Son (Teil 4) My Son (Teil 5) Myanmars Holzarchitektur 1 Myanmars Holzarchitektur 2 Myanmars Holzarchitektur 3 Myanmars Löwenskulpturen Myanmar Stupas Mythos vom Milchozean Naga Naga-Chakra Namenlose Tempel am Bayon Nandi und andere Vahanas Narasimha und Hiranyakahipu Nationalmuseum in Phnom Penh Neak Buos Tempel Nebentempel Banteay Chhmar Neuentdeckungen in Roluos 1 Neuentdeckungen in Roluos 2 Neuentdeckungen in Roluos 3 Neuentdeckungen in Roluos 4 Neuentdeckungen in Roluos 5 Nokor Bachey Tempel Norodom Sihanouk Museum Pachisi Spiel Parmentier, Henri Phnea Kol Phnom Bakheng Phnom Bayang Tempel Phnom Bayang Nebentempel Phnom Bok Phnom Chhgok Cave Tempel Phnom Chisor Phnom Da Phnom Kampot Tempel Phnom Komnop Pagoda Phnom Krom Phnom Penh Bootsfahrt Phnom Sampov Prambanan Löwenfiguren Pram Tempel Pram Tempel bei Kralanh Pram Tempel (Trapeang Chhun) Prasat Andet bei Beng Mealea Prasat Banteay Ampil Prasat Banteay Khchorng Prasat Banteay Prei Nokor Prasat bei Beng Mealea Prasat Chanseyma Prasat Chaw Srei Vibol Prasat Cheang Thom Prasat Chrei Prasat Chrung Prasat Kandal Doeum Prasat Kansaeng Prasat Kas Hos Prasat Khla Krahoem Prasat Khnat Prasat Kok Pongro Prasat Kong Phluk Prasat Kongbong Prasat Kouk Chak Prasat Kouk Nokor Prasat Kravan Prasat Kuk Bros & Prasat Kuk Srei Prasat Kuk Troap Prasat Leak Neang Prasat Neang Khmau Prasat Olok Prasat Patri Prasat Phra Keo Prasat Preah Pithu Prasat Prei am Airport Prasat Prei Prasat Prasat Prohm Kal & Spean Toap Prasat Rorng Ramong Prasat Rorng Ramong am Bakheng Prasat Salvien Mean Prasat Sanlong Prasat Suor Prat & Khleangs Prasat Ta Keo Prasat Ta Muon Prasat Ta Noreay Prasat Ta Prohm Prasat Ta Tnur Prasat To Prasat Tonle Snguot Prasat Top West Spezial Prasat Totung Thngai Prasat Trapeang Kaek Prasat Trapeang Roupou Preah Ang Sang Tuk Preah Khan Tempelmauern Preah Khan Spezial Teil 1 Preah Khan Spezial Teil 2 Preah Khan Spezial Teil 3 Preah Khan Spezial Teil 4 Preah Khan Spezial Teil 5 Preah Khan Spezial Teil 6 Preah Khan versus Banteay Kdei Preah Norodom Sihanouk Museum Preah Phnom Tempel Preah Pithu Preah Theat Kvav Preah Tis Brücke Prei Khmeng Stil Prei Tempel Spezial Provincial Museum Battambang Purnagatha Teil I Purnagatha Teil II Purnagatha Teil III Quirlen des Milchozeans Reamker-Epos Reangsei Tempel Region Beng Mealea Reisebericht 2019 Teil 1 Reisebericht 2019 Teil 2 Reisebericht 2019 Teil 3 Reisebericht 2019 Teil 4 Reisebericht 2019 Teil 5 Reliefs am Baphuon Tempel Richner, Beat Rishis - die Sieben Weisen Roluos - Alter Weg Roluos - Neuentdeckungen 1 Roluos - Neuentdeckungen 2 Roluos - Neuentdeckungen 3 Roluos - Neuentdeckungen 4 Roluos - Neuentdeckungen 5 Roluos Spezial Roluos-Tempel um den Bakong Roluos' unbekannte Tempel Rong Damrei Brücke Rong Damrei Tempel Ruinen in Angkor Thom Rund um den West Baray Rundweg um den Phnom Bakheng Sale (Saley) in Myanmar Sales Thiri Muni Pagoda Sambor Prei Kuk (Teil 1) Sambor Prei Kuk (Teil 2) Sambor Prei Kuk Tempelmauern Sapta Matrika Saptarishi - die Sieben Weisen Satellitentempel Banteay Chhmar Scheinfenster Scheintüren Seima-Steine Seltene Götter-Reliefs Sepulkralkultur in Vietnam I Sepulkralkultur in Vietnam II Sepulkralkultur in Vietnam III Sepulkralkultur in Vietnam IV Shiva-Skulpturen Shiva und Parvati Siem Reaps Klöster Siem Reaps Museen Siem Reaps unbekannte Tempel Sihanouk Angkor Museum Skulpturen in Da Nang Spielende Götter in Indien Spean Beong Ampil Spean Memay Spean Tameas Spean Thma Spean Thmor Bay Krien Spean Toap & Prasat Prohm Kal Spuren der Intoleranz Spurensuche in Angkor Thom Srah Srang Sri Pada - Buddhapada Sri Lanka Reise 2019 Teil 1 Sri Lanka Reise 2019 Teil 2 Sri Lanka Reise 2019 Teil 3 Sri Lanka Reise 2019 Teil 4 Sri Lanka Reise 2019 Teil 5 Sri Lanka Reise 2019 Teil 6 Sri Lanka Reise 2019 Teil 7 Sri Lankas Löwenskulpturen Götterstatuen im Angkor Wat Statuen in Angkor Thom Stelenhäuser in Angkor Stuckaturen an Khmer-Tempeln Stuckaturen in Bagan 1 Stuckaturen in Bagan 2 Stuckaturen in Bagan 3 Stuckaturen in Bagan 4 Stuckaturen in Bagan 5 Stufen Stupas in Kambodscha Stupas in Myanmar Stupas in Süd-Indien Sugriva und Valin Svay Leu Pagoda Ta Aok Brücke Ta En Tempel Ta Keo Ta Kou Tor Ta Loek Tor Ta Muon Hospital-Tempel Ta Pech Tor Ta Prohm Ta Prohm (Tonle Bati) Tempel Tempel in der Region Damdek Ta Prohm von Banteay Chhmar Tani Ceramic Museum Tanz und Musik der Cham Tempel bei Beng Melea Tempel im Umfeld des Bakong Tempel in Sale (Saley) Tempelmauern der Khmer Tempelmauern von Preah Khan Tepkaosa Snay Terrasse der Efanten Spezial Thap Phu Dien Thap Bang An Thap Khuong My Thap Chien Dan Thap Chien Dan - Museum Thap Dong Duong Thiri Muni Pagoda in Sale Thorani Tier-Reliefs am Baphuon Tempel Tier-Reliefs am Bayon Tempel TK 2 bei Beng Mealea Toab Chey Thom / Toan Chey Tauch Tomnob Anlong Kravil Tempel Totung Thngai Trapeang Chong Trapeang Roun Tempel Trav Tempel Trimurti in Angkor Trotz Corona in Kambodscha 1 Trotz Corona in Kambodscha 2 Trotz Corona in Kambodscha 3 Trotz Corona in Kambodscha 4 Tuol Sleng und Wat Thmei Türsäulen 1 Türsäulen 2 Türsäulen Basen Türwächter Dvarapala Teil I Türwächter Dvarapala Teil II Türwächter Dvarapala Teil III Uchchaihshravas und Balaha Unbekannte Roluos-Tempel Unbekannte Siem-Reap-Tempel Unbekannte Siem-Reap-Tempel 2 Ungewöhnliche Reliefs Unterwegs im Abseits 1 Unterwegs im Abseits 2 Unterwegs im Abseits 3 Unterwegs im Abseits 4 Vahanas Vahnigriha - Dharmasala Valin und Sugriva Verlorene Sammlung Vidyadharis Vidyadharis und Apsaras Vishnu allgegenwartig Vishnu in Angkor Vishnu-Skulpturen Wanddekorationen Wasserbecken in Angkor Thom Wasserspeier der Khmer-Tempel Wassertiere in Angkor Wat Athvear Glaubenspraxis Wat Banteay Srei Tempel Wat Chedei Wat Kesararam Wat Po Veal in Battambang Wat Preah Ang San Tuk Wat Preah Knok Wat Preah Ngok Wat Thmei und Tuol Sleng Wats in Siem Reap West Baray Rundfahrt West Mebon Tempel 2022 Yama Yasovarman I. Yeay Pow Tempel Yoni & Lingam Zentral-Vietnam Bilderbögen zusätzliche Stichwörter folgen... Archive
April 2024
|