ANGKOR TEMPLES IN CAMBODIA
  • Home
    • Welcome
    • Directory
    • Nepal Link
    • Privacy Policy
  • About
  • Cambodia
    • Geography
    • Khmer History
  • Travel Info
    • Visa and Customs
    • Climate
    • Food
    • Shopping
  • Destinations
    • Phnom Penh
    • Siem Reap
    • Battambang
    • Sihanoukville
    • Kep
    • Tonle Sap
  • Temples
    • Cambodia jungle temples
    • Preah Khan
    • Ta Som
    • Phnom Kulen
    • Bang Melea
    • Koh Ker
    • Banteay Chhmar
    • Preah Vihear
    • Bakan
    • Sambor Prei Kuk
    • Tonle Bati
    • Phnom Chisor
    • Phnom Da
    • Phnom Banan
    • Prasat Sneung
  • Angkor
    • Angkor Wat
    • Angkor Thom >
      • Bayon
      • South Gate
      • North Gate
      • Victory Gate
      • East Gate
      • Prasat Chrung
      • Elephant Terrace
      • Leper King Terrace
      • Tep Pranam
      • Prasat Suor Prat
      • Preah Palilay
      • Vihear Prampil Loveng
      • Wat Preah Ngok
    • Yashodharapura >
      • Bakheng
      • Baksei Chamkrong
      • Bei Prasat
      • Baphuon
      • Phimeanakas
      • Royal Palace
      • Preah Pithu
      • North Khleang
      • South Khleang
      • West Prasat Top
      • Mangalartha
      • Ta Prohm Kel
      • Siem Reap River
      • Kapilapura
    • Small Circuit >
      • Thommanon
      • Chau Say Tevoda
      • Spean Thma
      • Chapel of the Hospital
      • Ta Keo
      • Ta Nei
      • Jayendranagari
      • Ta Prohm
      • Banteay Kdei
      • Kutishvara
    • Grand Circuit >
      • Prasat Tonle Snguot
      • Krol Romeas
      • Preah Khan in Angkor
      • Prasat Prei
      • Banteay Prei
      • Neak Pean
      • Krol Ko
      • Ta Sohm
      • East Mebon
      • Pre Rup
      • Leak Neang
      • Prasat Top
      • Srah Srang
      • Bat Chum
      • Prasat Kravan
    • Angkor East >
      • Prasat Tor
      • Banteay Samray
      • Phnom Bok
      • Chau Say Vibol
    • Angkor West >
      • West Baray
      • West Mebon
      • Ak Yum
      • Spean Memay
      • Phnom Rung
      • Kok Po
      • Neam Rup
      • Prasat Char
      • Prasat Sralao
      • Prasat Sampeau
      • Banteay Thom
      • Prei Prasat
    • Siem Reap area >
      • Wat An Kau Sai
      • Wat Athvea
      • Phnom Krom
    • Roluos Group >
      • Bakong
      • Preah Ko
      • Lolei
      • Prei Monti
      • Trapeang Phong
      • Toteung Thngai
      • Prasat O Ka-aek
      • Trapeang Srangae
    • North of Angkor >
      • Banteay Srei
      • Kbal Spean
  • Tours
  • Hotel
  • Blog
    • Schönlein Blog
    • Schönlein Artikel
    • English Blog
  • Contact

Günter Schönlein
Blog

Keshava Tempel in Somanathapura

10/27/2025

0 Comments

 
Der Keshava Tempel präsentiert sich im Bestzustand. Die Archaeological Survey Of India ist sich bewusst, welche Wertigkeit diesem Tempel beizumessen ist, dafür spricht nicht zuletzt ein sehr informatives wissenschaftlich aufbereitetes Dokumentationszentrum zur Geschichte und Bauweise des Tempels. Außerdem gibt im Eingangsbereich zum Tempel eine blaue Tafel wichtige Basisinformationen, gottlob in englischer Sprache, dazu ein Foto vom Tempel, nämlich eine Draufsicht aus einer Perspektive, die Besucher niemals erreichen können (Bild 1.1 – 1.3).

Es empfiehlt sich, die Informationstafeln im Dokumentationszentrum zu lesen, ehe die Besichtigung ansteht. Etliche Bildtafeln geben Auskünfte zur Architektur des Tempels, den dekorativen Elementen und den wichtigsten Götterbildern (Bild 2.1 & 2.2). Frühmorgens die Tempelvisite zu starten, bringt nur Vorteile, erstens haben Fotografen bestes Licht und zweitens halten sich die Besucherströme in überschaubaren Grenzen. Der 1268 geweihte Tempel zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. 
Bild 1.1: Schrifttafel (I)
Bild 1.1: Schrifttafel (I)
Bild 1.2: Schrifttafel (II)
Bild 1.2: Schrifttafel (II)
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird die Infotafel in diesem Artikel dreigeteilt vorgestellt: in zwei Textblöcken (Bild 1.1 & 1.2) und dem besagten Foto (Bild 1.3).
Bild 1.3: Keshava Tempel, Foto (Draufsicht)
Bild 1.3: Keshava Tempel, Foto (Draufsicht)
Bild 2.1 & 2.1.1: Keshava Tempel, Grundriss
Bild 2.1 & 2.1.1: Keshava Tempel, Grundriss
Bild 2.2: Keshava Tempel, Seitenansicht mit Erklärung der Architekturelemente
Bild 2.2: Keshava Tempel, Seitenansicht mit Erklärung der Architekturelemente
Sind der Grundriss und die Architektur den Besuchern vertraut, fällt das Architekturverständnis der Tempelanlage leicht. Die Ost-West-Orientierung der Hoysala-Tempel ist obligatorisch, so auch hier. Betreten wird das Tempelgelände durch den Ost-Gopuram (Bild 3.2), beim Durchschreiten desselben fokussiert sich der Blick auf die Ost-Fassade des Tempels, der auf einem Sockel ruht, welcher mit seiner äußeren Bauform den Tempelbau reflektiert. Der geometrisch angelegte Säulengang (Bild 3.3), der von außen nur als Mauer registriert wird (Bild 3.1), gibt der bewegten Tempelarchitektur einen würdigen Rahmen. 
Bild 3.1: Ummauerung mit Ost-Gopuram und Säule 	Bild 3.2: Ost-Gopuram
Bild 3.1: Ummauerung mit Ost-Gopuram und Säule --- Bild 3.2: Ost-Gopuram
Bild 3.3: Keshava Tempel, Ostansicht
Bild 3.3: Keshava Tempel, Ostansicht
Der Keshava Tempel ist rundum verziert, betreffs dekorativer Schmuckausstattung werden sämtliche Kriterien und Erwartungen mustergültig erfüllt. Keine Löwen, sondern Elefanten stehen an den Eckpunkten des vielfach gezackten Sockels (Jagati). Einige der schön gehauenen Elefantenstatuen fehlen. Der Elefant als Wächtertier symbolisiert Stärke, Macht und Reichtum (Bild 3.5 & 3.6). Das untere umlaufende Reliefband der Adhistana ist durchgängig von Elefanten besetzt, sie zu zählen wäre ein mühseliges Unterfangen, die Elefantenparade zu betrachten macht Freude, von serieller monotoner Reihung kann nicht die Rede sein (Bild 3.5 & 3.7).

Der Betrachter ist von der Pracht der Fassade hin und her gerissen, er weiß nicht, ob er sich zuerst den sechs Bildbändern der Adhistana oder den Götterbildern der Bhitti widmen soll. Das zweite Band über dem Elefantenreliefband ist von Pferden mit Reitern besetzt. Das dritte Reliefband ist ein Zierband, stilisierte Yalis, die auch als Kirtimukhas zu deuten sind, unterbrechen das durchgängige wunderbar florale Muster. Im vierten Registerband werden Szenen aus der Ramayana, der Mahabharata, den Bhagavata Purana und der in Deutschland am ehesten bekannten Bhagavad Gita, (wiederum ein Teil der Mahabharata) wiedergegeben. Das fünfte und sechste Band ist von Makaras bzw. Hamsas besiedelt.
Bild 3.4: Keshava Tempel, Südostansicht
Bild 3.4: Keshava Tempel, Südostansicht
Bild 3.5: Keshava Tempel, Sockel mit Wächter-Elefanten und Adhistana
Bild 3.5: Keshava Tempel, Sockel mit Wächter-Elefanten und Adhistana
Schichtet sich die dekorative Vielfalt an der Adhistana übereinander, so präsentiert sich auf der Bhitti (erfreulicherweise in Sichthöhe) die Götter-Phalanx in unbeschreiblicher Dichte nebeneinander gereiht (Bild 3.3, 3.4 & 3.7).
Bild 3.6: Wächter-Elefant 	Bild 3.7: Adhistana und Bhitti
Bild 3.6: Wächter-Elefant ---- Bild 3.7: Adhistana und Bhitti
Die Götter-Reliefs am Keshava Tempel zählen zum Besten, was die Hoysala-Bildhauer zu leisten vermochten, an Aussagekraft, Lebendigkeit und Detailreichtum sind die Götterbilder kaum je übertroffen worden. Unmöglich können Laien alle Götter kennen, an ihren Attributen, ihren Haltungen und Gesichtern lassen sich die Götter identifizieren. Es macht Freude, die Götterparade abzuschreiten, den Göttern von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen, auch wenn nur wenige Götterreliefs westlichen Reisenden vertraut sein werden. Die Überfülle des hier vorhandenen hinduistischen Götterpantheons überwältigt noch jeden Betrachter. Kunstfreunde geraten ins schwelgerische Begutachten und Vergleichen. Eine bescheidene Auswahl markanter Götterbilder wird in Folge vorgestellt.

Problemlos erkennbar ist Ganesha, der Elefanten-Gott, hier tanzend vierarmig, zwei Musiker (Becken und Trommel) geben Rhythmus und Takt vor. Ohne Zweifel erfreut sich Ganesha höchster Beliebtheit in Süd-Indien, seine Präsenz in Form von Reliefs, Statuen und Bildern muss Legion genannt werden. Kein Gott wurde wohl häufiger dargestellt (Bild 4.1).

Surya, der Sonnengott, gilt als eine der ältesten Gottheiten, die verehrt werden, die meisten Darstellungen zeigen ihn in einen von sieben Pferden gezogenen Wagen, hier präsentiert sich der Gott Surya in aufrechter Haltung, zur Seite stehen ihm Usha und Pratyusha, seine Frauen. Usha: erster Lichtstrahl des Morgens und Pratyusha: letztes Licht des Tages (Bild 4.2).

Der Gott Brahma mit vier Gesichtern ist leicht zu erkennen, wobei an einem Relief oder auf einem Bild nur drei Gesichter zu sehen sind. Bei einer freistehenden Statue wäre das vierte Gesicht darstellbar. Das Relief zeigt den Gott als ehrwürdigen bärtigen alten Mann, assistiert wird der Gott von zwei Chamaradharinis (bekannter als Chauri Bearer) hier sind es Yakshinis (Bild 4.3).
Bild 4.1: Ganesha 	Bild 4.2: Surya-Narayana 	Bild 4.3: Brahma
Bild 4.1: Ganesha --- Bild 4.2: Surya-Narayana --- Bild 4.3: Brahma
Die Göttin Saraswati gilt als die Verkörperung der Weisheit und Gelehrsamkeit, sie ist den Künsten, dem Tanz und der Musik gewogen, manche Schriften erwähnen sie als Gattin Brahmas. Hier wird sie tanzend dargestellt. Zwei Hände ihrer acht Arme halten eine Vina, das für sie typische Lauteninstrument, weshalb die bis heute gespielte edle Langhalslaute als Saraswati-Vina bezeichnet wird. Eine andere Hand zeigt den Rosenkranz (Japamala), eine weitere Hand präsentiert Schriftblätter (Pustaka). Einer von zwei Musikern hat sich am unteren Reliefrand erhalten (Bild 4.4). 
Mahishamardini (öfters auch als Mahishasuramardini bezeichnet) ist eines der bekanntesten Kampfmotive der indischen Mythologie: die Göttin Durga besiegt Mahisha. Der Asura (Dämon) namens Mahisha in der Zwittergestalt als Büffel/Mensch ist machtlos gegen die kämpferische Durga, die von ihrem Löwen assistiert wird (Bild 4.5).

In fulminanter Bewegung präsentiert sich die tanzende Göttin Lakshmi, die Gattin Vishnus, sie verkörpert Glück, Wohlstand, Gesundheit, Fruchtbarkeit und viele positive Eigenschaften, sie wird als gütige Göttin verehrt. Ihre Hände halten Lotus und Mais, die Wurfscheibe und das Muschelhorn bereit. Wurfscheibe und Muschelhorn sind Attribute, die ihre Zugehörigkeit zu Vishnu attestieren. Zwei Musiker, einer nur erhalten, spielen für Lakshmi auf (Bild 4.6)
Bild 4.4: Saraswati 	Bild 4.5: Mahishamardini 	Bild 4.6: Lakshmi
Bild 4.4: Saraswati --- Bild 4.5: Mahishamardini --- Bild 4.6: Lakshmi
Keshava, die namensgebende Gottheit des Tempels, ist eine Verkörperung Vishnus. Im westlichen Garbhagriha befindet sich das zentrale Gottesbild, Keshava im Großformat. Die Darstellung an der Außenwand des Tempels passt sich in Größe und Stil allen anderen Götterbildern der Fassade an. Der stehende Keshava weist seine kennzeichnenden Attribute vor. Assistiert wird der Gott von Shridevi und Bhudevi (Bild 4.7).

Der Terminus Sachindra meint den Gott Indra und Sachi, das himmlische Paar auf dem Elefant Airavata. Indra ist kenntlich am Vajra (Donnerkeil) (Bild 4.8).

Aufrecht stehend in Frontansicht (Samabhanga) blickt der vierarmige Indra auf den Betrachter herab, auch in dieser Darstellung ist der mächtige Donnerkeil nicht zu übersehen (Bild 4.9).
Picture
Bild 4.7: Keshava --- Bild 4.8: Sachindra auf Airavata --- Bild 4.9: Indra
Vishnu, immer wieder Vishnu, der Gott tritt in allen seinen wichtigsten Inkarnationen in Erscheinung (Bild 4.10).

Narayana meint Vishnu auf dem Schlangenthron, der Naga breitet schützend seinen Nackenschild über Vishnus Haupt (Bild 4.11). Hinweis: Narayana ist nicht zu verwechseln mit Vishnu Anantashayana: Vishnu auf der Weltenschlange Ananta im Schöpfungsschlaf (Bild 4.19).

Krishna als Flötenspieler (resp. Vishnu) erscheint im Reliefkanon des Keshava Tempels mehrfach, so auch im südlichen Garbhagriha und auf den Bildbändern der Adhisthana. Der Sanskritbegriff für diese Darstellung lautet Venugopala (Bild 4.12).
Picture
Bild 4.10: Vishnu --- Bild 4.11: Narayana --- Bild 4.12: Venugopala
Zwei selten dargestellte Avatare Vishnus bleiben am Keshava Tempel nicht ausgespart. Vishnu Matsya, Vishnu als Fisch gilt als seine erste Inkarnation (4.13 & 4.13.1). Vishnu Varaha, Vishnu als Eber ist seine dritte Inkarnation (Bild 4.14 & 4.14.1) 
Bild 4.13 & 4.13.1: Vishnu Matsya 	Bild 4.14 & 4.14.1: Vishnu Varaha
Bild 4.13 & 4.13.1: Vishnu Matsya --- Bild 4.14 & 4.14.1: Vishnu Varaha
Narasimha = Mensch-Löwe, Vishnus vierter Avatar zeigt den Gott meist in grimmiger Positur, erinnert wird an die Tötung des Dämons Hieranyakashipu. Das kleine Relief zwischen zwei Säulen ist Teil vom Reliefband der Kakshasana (Bild 4.16). Seltener ist die gemeinsame Darstellung von Narasimha und Lakshmi zu sehen, die stilistisch den anderen Götterbildern gleicht (Bild 4.15).
Bild 4.15 & 4.16: Vishnu Narasimha mit Lakshmi & Vishnu tötet Hieranyakashipu
Bild 4.15 & 4.16: Vishnu Narasimha mit Lakshmi & Vishnu tötet Hieranyakashipu
Bekannte Vishnu/Krishna-Legenden im Kleinformat finden sich auf den schmalen Bildbändern der Adhistana und der Kakshasana. Krishna tötet den Schlangendämon Kaliya und Krishna hebt den Berg Govardhana (Bild 4.17), das sind zwei häufige Krishna-Reliefs, deren Bildaussage sich in den benachbarten Hochformaten auf das wesentliche Geschehen beschränkt. Das zweite Govardhana-Relief zeigt Krishna, welcher den Berg mit einem Arm hebt und mit dieser Tat die Menschen und Tiere vor den Strafen Indras rettet (Bild 4.18). 
Bild 4.17: Krishna Kaliya und Krishna Govardhana 	Bild 4.18: Krishna Govardhana
Bild 4.17: Krishna Kaliya und Krishna Govardhana Bild 4.18: Krishna Govardhana
Vishnu im Schöpfungsschlaf auf der Weltenschlange Ananta (bzw. Shesha) ist ein bekanntes Motiv. In diesem Relief ruht Vishnu zwar auf der Schlange, aber nicht im Weltenozean, sondern unter dem Dach eines Tempels, bezeichnenderweise lässt sich der Tempel als Hoysala-Bau identifizieren. Es mag Zufall sein, dass fünf Shikaras (Türme) in Reihe das Tempeldach überragen, eine Darstellung, welche die Vermutung zulässt, hier sei an den Panchalingeshwara Tempel in Somanatahapura oder an den gleichnamigen Tempel in Govindanahalli gedacht worden. Die genannten Tempel sind die einzigen Hoysala-Tempel, die architektonisch nicht zu den erprobten Baumustern passen. Fünf Türme in Reihe, verbunden durch einen gemeinsamen Korridor existieren im Kontext der Hoysala-Architektur nur an den oben erwähnten Standorten (Bild 4.19).

Ergänzender Hinweis 1: Trotz Tempeldach im Mittelteil ist der scheinbar ausgesparte Weltenozean auf vier vertikalen Wellenbändern im linken Bildteil vom Relief zu sehen, zahlreiche Wassertiere sind auf der gewellten Reliefpartie sehr anschaulich dargestellt. – Im rechten Reliefteil sind der Wald und seine Tierwelt zu sehen (Bild 4.19).

Ergänzender Hinweis 2: Die Darstellungen der Wasser- und Landwelt gleichen in auffälliger Ähnlichkeit einigen themenverwandten Reliefs an manchen Khmer-Tempeln in Kambodscha. Zum Vergleich der Reliefs wären der Bayon-Tempel und Reliefs an mehreren Terrassen in der Tempelstadt Angkor Thom zu empfehlen.
Bild 4.19: Vishnu Anantashayan
Bild 4.19: Vishnu Anantashayan
Vihnu verwandelt sich in eine Frau, versucht mit einem Tanz die Asuras (Dämonen) abzulenken, welche gegen die Götter kämpfen, um beim Quirlen des Milchozeans das Amrita zu erlangen. Vishnus Erscheinen als schöne Frau (Mohini) verwirrt die Dämonen und ermöglicht den Göttern sich den Nektar der Unsterblichkeit (Amrita) zu sichern. Vom Tanz ist im Relief (Bild 4.21) nichts zu sehen, hier ruht der weibliche Vishnu auf einem Thron. Zahlreiche ansehnlich schöne weibliche Figuren sind auf der Außenfassade verewigt, ob es sich allenfalls um Göttinnen handelt, sei dahingestellt. Die Göttinnen (Bild 4.20 & 4.22) tragen immerhin typische Vishnu-Attribute.
Picture
Bild 4.20: ? --- Bild 4.21: Mohini --- Bild 4.22: ?
Die Tempelhalle glänzt nicht nur mit blanken fein gedrechselten Specksteinsäulen, sondern überzeugt auch als hervorragendes Beispiel sehr gediegener Raumgestaltung. Hier fügt sich alles zum harmonischen Gesamteindruck. Die Aufteilung der Größenverhältnisse der Antarala und der Garbhagriha und die Aufstellung der Götterbilder in den jeweiligen Schreinen vermitteln eine ausgewogene Solidität, die sich mit besonderer Ästhetik vereint (Bild 5). Großartige Bildhauer sorgten für die prächtige Raumausstattung, wie auch die vermutlich gleichen Bildhauer die herrlichen Götterreliefs an den Außenwänden des Tempels schufen. Es ist wohl kein Zufall, dass einige der Künstler ihre Namen an den von ihnen geschaffenen Reliefs hinterließen, sie waren sich offenbar ihrer Kunstfertigkeit bewusst. Derartige Künstlersignaturen sind im asiatischen Raum unüblich, meist sind nur die Namen der Auftraggeber überliefert, im Regelfall werden Könige, Priester, Generäle oder andere wohlhabende Personen genannt.

Im südlichen Garbhagriha wird das freistehende Relief von Krishna Venugopala verehrt (Bild 6.1), im mittleren (westlichen) Schrein steht Vishnu Keshava (Bild 6.2) und Vishnu Janardhana (Bild 6.3) wird im nördlichen Schrein angebetet. Die drei Kultbilder müssen von einer Hand gefertigt worden sein, die einheitliche Stilistik spricht für diese Vermutung. An den drei  gleichartig gestalteten Piedestalen ist an den Sichtseiten jeweils ein kleines Garuda-Relief eingearbeitet, damit kommt der treue Gefährte Vishnus zu Recht und Würdigung.
Bild 5: Durchblick vom Dvaramandapa zum Navaranga bis zum Antarala (West)
Bild 5: Durchblick vom Dvaramandapa zum Navaranga bis zum Antarala (West)
Bild 6.1: Vishnu Venugopala (S) Bild 6.2: Vishnu Keshava (W) Bild 6.3: Vishnu Janardhana (N)
Bild 6.1: Vishnu Venugopala (S) Bild 6.2: Vishnu Keshava (W) Bild 6.3: Vishnu Janardhana (N)
Äußerst ungewöhnlich und außerordentlich kunstvoll sind die verschiedenen Deckengewölbe gearbeitet. Die Blicke nach oben werden in jeden Fall Staunen auslösen. Kunstvollere Himmel in dieser Vielfalt, denn als solche sind die Gewölbe zu verstehen, sind vermutlich in keinem anderen Hoysala-Tempel geschaffen worden. Jedem der Deckengewölbe muss das Attribut Meisterwerk attestiert werden (Bild 7.1 – 7.3). Trotz der differierenden Decken wird die Geschlossenheit der Raumwirkung nicht aufgehoben. Gleich welchen Standpunkt der Betrachter einnimmt, in dieser Tempelhalle verursacht kein Zierelement auch nur den geringsten Stilbruch, selbst das einzige rechteckige Deckengewölbe besticht mit geschlossener Linienführung, alle anderen quadratischen Gewölbe gehen in runde bis oktogonale Formen über. 
Bild 7.1 & 7.2: Deckengewölbe I & II
Bild 7.1 & 7.2: Deckengewölbe I & II
Bild 7.3: Deckengewölbe III
Bild 7.3: Deckengewölbe III
Der Säulenkorridor (Bild 8) birgt 64 kleine Schreine, die fast alle verschlossen sind und leer stehen. Eifrige Besucher können den schattigen Korridor abschreiten und werden unerwartet in manchen Räumen einige abgestellte Kunstwerke entdecken. Die exakte fotografische Dokumentation einzelner beiseite geräumter Kunstwerke bereitet Schwierigkeiten, weil feinmaschiger Draht die Sicht in die Schreine und auf die Statuen- und Reliefragmente erschwert (Bild 8.1 - 8.3).

Blicke vom Korridor auf den zentral platzierten Tempelbau offenbaren nochmals die großartige Tempelarchitektur. Kunstfreunde sollten für ihre ausführliche Visite zirka zwei Stunden einplanen.
Bild 8: Säulenkorridor  Bild 8.1: Ahishasuramardini	  Bild 8.2: Vishnu
Bild 8: Säulenkorridor Bild 8.1: Ahishasuramardini Bild 8.2: Vishnu
Bild 8.3: Fragmente von Statuen und Reliefs
Bild 8.3: Fragmente von Statuen und Reliefs
Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
0 Comments

Torana

10/19/2025

0 Comments

 
Zur Begriffserklärung: "Torana ist ein freistehendes Tor, das in der buddhistischen, hinduistischen und jainistischen Architektur des indischen Subkontinents verwendet wird. Es markiert oft den Eingang zu einem Schrein, Stupa oder Tempel und dient als Übergang von der profanen zur sakralen Welt. Der Begriff "Torana" stammt aus dem Sanskrit und bedeutet "Tor" oder "gewölbter Eingang". (KI-Übersetzung aus  https://en.wikipedia.org/wiki/Torana  erstellt am 9.7.2025)

Eine der bekanntesten Toranas Indiens konnten Kunstfreunde lange Jahre hindurch im leider schon vor etlichen Jahren geschlossenen Museum für Asiatische Kunst in Berlin-Dahlem begutachten. Aufgestellt war dort in einem Innenhof die Replik des Ost-Tores der Stupa zu Sanchi. Inzwischen steht seit Ende 2022 eine Naturstein-Kopie dieses bemerkenswerten Anschauungsobjektes im Außenbereich vom neuen Museum Humboldt Forum in Berlin-Mitte (auf der Lustgartenseite). Möge das frei zugängliche Kunstwerk von Farbattacken durch illegale Sprayer, die sich als Künstler verstehen, verschont bleiben. 

Die hier vorgelegte kurze Betrachtung beschränkt sich mit einer Ausnahme auf wenige Toranas, die der Autor auf einer Rundreise durch Rajasthan im November/Dezember 2024 vorgefunden hat. Intakte Toranas sind eher die Seltenheit als wirklich die Regel, nicht jeder Tempeleingang entspricht vom architektonischen Aufbau einer Torana. Ein Torbau (Gopuram) kann nicht allenfalls zur Torana stilisiert werden, wenn auch die Funktion durchaus gleich ist. Eine Torana, wie auch jedes andere Tor trennt den weltlichen vom sakralen Bereich. 

Die Tempelgruppe von Menal (Menal Shiv Mandir) wird durch den Nord-Gopuram betreten. Mitten in der ummauerten Tempelanlage steht eine leider nur fragmentarisch erhaltene  4-Säulen-Torana. Der Standort scheint beim Wiederaufbau willkürlich gewählt, denn keinem der vorhandenen Tempel lässt sich dieser Torbogen zuordnen. Auch der Sockel hinterlässt keinen authentischen Eindruck, echt hingegen sind die vier Säulen, wobei hier wiederum die zwei mittleren Säulen sich nicht gleichen. Es ist davon auszugehen, dass ursprünglich sechs Säulen zur Torana gehörten, die aus drei gleichartigen Säulenpaaren bestand. Die äußere Traverse zeigt einen gestuften Abschluss, das kann ein Beweis für eine weitere vormals aufliegende Traverse sein. Der geschwungene Makara-Bogen, das einzig verbliebene Fragment vom oberen Aufbau mutet in seiner jetzigen Position fremdartig, wenigstens atypisch an. Von diesem Eingangsbogen sind viele Teile verloren gegangen, dennoch gibt dieser Torbogen ein ansehnliches Beispiel für den Nagara-Stil, nach dessen Maßgaben in Nord-Indien vom 8. – 11. Jahrhundert zahlreiche Tempel erbaut wurden. Berühmte und bekannte Beispiele für diesen markanten Baustil sind die Tempelgruppen von Khajuharo.
Torana in Menal – Shiv Mandir
Torana in Menal – Shiv Mandir
Der Torana vom Saas Bahu Tempel steht mit großer Wahrscheinlichkeit am Originalstandplatz. Gewiss wurde der Tempel ursprünglich seeseitig von der Ostseite her betreten. Vier Säulen mit oktogonalen Basen und ausgesprochen schönen Kapitellen und ein mittiger Makara-Bogen machen den ansehnlichen Reiz dieses Tores aus. Die genau durchdachten Abmessungen der Abstände der Säulen zueinander, deren Höhe und die Überhöhung des mittleren Durchgangs durch den Makara-Schmuck adeln diesen Torana zu einem erhabenen Bauwerk, sein würdevolles, dem Tempel angemessenes Erscheinungsbild lässt sich kaum übertreffen. Spekulative Mutmaßungen betreffs des ehemaligen Zustandes verbieten sich von selbst. 
Torana in Nagda – Saas Bahu Tempel
Torana in Nagda – Saas Bahu Tempel
Torana in Nagda – Saas Bahu Tempel (Detailaufnahme)
Torana in Nagda – Saas Bahu Tempel (Detailaufnahme)
Mehr am Rande aufgestellt als in den unmittelbaren Blickpunkt gerückt stehen zwei freistehende Säulen im Areal der östlichen Tempel der Baroli-Tempelgruppe, diese zwei Säulen sind die einzigen Überreste einer Torana. Keiner vermag mehr bestimmen, vor welchem Tempel bzw. vor welcher Tempelgruppe das Tor stand. Stilistisch passen die prächtigen Säulen eher zum ansehnlichen östlichen Tempelbereich, weniger zum westlichen Bereich, dessen völlig anders wirkenden Tempel dem Gott Shiva geweiht sind. Alle Tempel der östlichen Gruppe öffnen sich gen Osten, es wäre folglich davon auszugehen, dass auch der Torana im Osten stand, dort aber trennt heute eine später errichtete Mauer das Umland vom Tempelbereich. Gleich wie, die Säulen sind außerordentlich prachtvoll gestaltet. Der untere mit Figuren besetzte Teil der Säulen weist als Grundform das Oktogon auf, der obere mit Girlanden dekorierte runde Säulenschaft bildet den Gegenpart. Wir blicken auf zwei herrliche Beispiele indischer Bildhauerkunst, die der Pracht der Tempel durchaus angemessen sind.
  Baroli, östliche Tempelgruppe – zwei Säulen (im Bild ganz links)
Baroli, östliche Tempelgruppe – zwei Säulen (im Bild ganz links)
           Baroli, östliche Tempelgruppe – verschiedene Ansichten der zwei Säulen
Baroli, östliche Tempelgruppe – verschiedene Ansichten der zwei Säulen
Die Nähe zur sogenannten Goldenen Stadt Jaisalmer sichert dem abgelegenem Dorf Lodarva (auch Lodarwa oder Lodurva) im westlichen Rajasthan mehr Pilger als kunstinteressierte Reisende. Der kleine Ort mitten in der Wüste Thar wäre kulturgeschichtlich bedeutungslos, stünde nicht dort der Lodarva Parshvanath Jain Tempel, dessen Torana ist noch vollständig erhalten bzw. gut restauriert und erfüllt bis heute seine Funktion als Eingangstor. Hinter der kahlen Tempelmauer stoßen die Pilger (und auch die Besucher) völlig unerwartet auf das gediegene und unvergleichlich prächtige Eingangstor. Für die Mauer, das Tor und den gesamten Tempel wurde der lokal in Massen vorhandene gelb getönte Sandstein verwendet, für die Innenräume teilweise auch Marmor.

Das feingliedrige Schnitzwerk am Torana findet seine Vollendung am wunderbar verziertem Querjoch, welches den Eindruck von einem auf zwei Säulen ruhenden Miniaturtempel hinterlässt. Die mittig platzierte Gottheit unter dem oberen Makarabogen kann, der Logik folgend, nur ein Jain-Idol sein. Die Flächen der oberen Kapitelle sind durchgängig mit Gottheiten geschmückt, ansonsten ergänzen feine Rautenbänder das Bildwerk. An den unteren Bereichen der Säulen und den Basen sind die Spuren langjähriger Benutzung unverkennbar.
Lodarva – Parshvanath Jain Tempel
Lodarva – Parshvanath Jain Tempel
Laxmeshwar, ein überschaubares Dorf im Süden Indiens, wird von einheimischen und fremdländischen Touristen wegen seiner zahlreich erhalten gebliebenen mittelalterlichen Tempeln aufgesucht. Die in der Neuzeit gebauten Tempel in dem kleinem Ort werden kaum beachtet, dabei ist der Vergleich mit den alten Tempeln durchaus interessant. Am Shree Shaninah Jain Swetamber Mandir in Laxmeshwar sind alle baulichen Eigenheiten vorhanden, welche üblicherweise historische Jain-Tempel auszeichnen. Der Blick richtet sich dem Thema gemäß auf die Tore. Die Jain verwenden für ihre Tempelbauten vorwiegend edle Materialien, meistens Marmor, so auch hier. Der große Torana (straßenseitige Ansicht) lädt mit seiner Pracht die Menschen förmlich ein, den Tempel zu betreten. Das schöne Eingangstor mit vier Säulen (plus zwei Säulen für die seitlichen Mauerflächen mit Elefantenreliefs) und das kleine Zwei-Säulen-Tor im Hof sind im wesentlichen Aufbau tradierten historischen Vorbildern verpflichtet. Symmetrie und harmonischer Gesamteindruck erheben die schmucken Tore zur Augenweide.
Laxmeshwar – Shree Shantinath Jain Swetamber Mandir
Laxmeshwar – Shree Shantinath Jain Swetamber Mandir
Amber (auch Amer), eine kleine Gemeinde, kann wie Laxmeshwar mit etlichen alten Tempeln aufwarten, so auch mit dem im späten 16. Jahrhundert bis zum frühen 17. Jahrhundert erbauten bemerkenswerten Sri Jagat Siromaniji Tempel, der ein ausgewiesener Krishna-Tempel ist, aber dennoch durch einen typischen Jain-Torana betreten wird, wenngleich speziell dieses Tor Elemente im späten Nagara-Stil nicht verleugnen kann.
Amber – Sri Jagat Siromaniji Tempel
Amber – Sri Jagat Siromaniji Tempel
Im Straßen- und Gassengewirr von Udaipur finden sich zahlreiche Tempelbauten verschiedener Religionsgemeinschaften, neben Hindu-Tempeln bieten sich auch etliche Jain-Tempel zur Ansicht bzw. zur rituellen Nutzung. In der Jagdish Temple Rd, südlich vom Shitalvath Jain Tempel fällt zwischen Wohn- und Geschäftshäusern auf der westlichen Straßenseite ein Tempel besonders auf, weil sich der dunkle Torana vom hell angemalten Mauerwerk deutlich abhebt. Puritaner unter den Kunstfreunden könnten durchaus berechtigt einwenden, dass es sich bei diesem Eingangstor um keinen Torana im echtesten Sinn handelt, sondern dieser eher als Vorbau zu bewerten ist. Wie auch immer, die Funktion bleibt die gleiche. Am Nachmittag war dieser Tempel leider verschlossen, weshalb kein Name erfragt werden konnte, auch Google Maps gibt derzeit (Juli 2025) keine verbindliche Auskunft, folglich muss leider von einem unbekannten Tempel gesprochen werden.
Udaipur – Torana eines unbekannten Tempels
Udaipur – Torana eines unbekannten Tempels
Reizvoll gestaltet sind die mit religiösen Glückssymbolen dekorierten Sichtflächen der Pfeiler. Höchst attraktiv stechen die schrägen Unterstützungen vom Querjoch hervor: Elefanten und zwei männliche Wesen reichen Krüge empor, hier wäre an Kalashas oder an Purnagathas zu denken, anstatt der Gaja-Lakshmi, welche zu den Krügen und Elefanten passen würde, blickt als Hüter des Eingangs ein Kirtimukha herab, diese gelten als besonders effektiv wirkende Schutzwesen zur Abwehr böser Kräfte. Das Paar der männlichen schwebenden Figuren ist mit Flügeln ausgestattet, westliche Besucher tippen unweigerlich auf engelhafte Erscheinungen. Wäre sicher, dass hier eine Torana von einem Hindu-Tempel zu begutachten ist, ließen sich die fliegenden/schwebenden Wesen als Vidyadharas definieren. Gemeinsam mit ihren weiblichen Gegenparts, den Vidyadharis, zählen sie zu den Upadevas, den Halbgöttern mit außerordentlichen Fähigkeiten. Wie beim Betrachten einer Torana, eines vermutlich kunstgeschichtlich unbedeutenden Tempels, nicht leicht zu beantwortende Fragen aufkommen, zeigt dieses schwer zu definierende Tor. Wobei noch anzufügen wäre, dass auch im buddhistischen Kontext die Vidyadharas/Vidyadharis gleichwohl Verehrung erfahren.
Udaipur – Torana eines unbekannten Tempels (Detailaufnahme)
Udaipur – Torana eines unbekannten Tempels (Detailaufnahme)
Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
0 Comments

Ambika Mata Tempel in Jagat

10/12/2025

0 Comments

 
Jagat, eine kleine Ortschaft, liegt rund 50km südlich vom bekannteren Eklingji entfernt, zum besseren Verständnis der Lage noch eine zweite Ortsangabe: Jagat liegt rund 40km südöstlich der Großstadt Udaipur. Zweitrangige Straßen und holprige Nebenstraßen verbinden die Orte. Beschilderungen am Weg sind Mangelware. Abgeschiedene Ziele haben einen Vorteil, sie bleiben von lästigen Menschenansammlungen verschont. Im Falle von Jagat lässt sich der mangelnde Besucherstrom nur auf die abseitige Lage von Dorf und Tempel zurückführen, denn lohnen würde sich die Besichtigung allemal, immerhin bestätigt WIKIPEDIA, das der Ambika Mata Tempel zu den »besterhaltenen mittelalterlichen Tempelbauten im Norden Indiens« zählt. Trotz ausführlich lobender WIKIPEDIA-Beschreibungen (in Deutsch und Englisch) bleibt der Tempel ein Geheimtipp bzw. ein Fall für Kunstliebhaber. Die meisten Besucher sind wohl gläubige Anwohner, die den Tempel vermutlich täglich in den Morgen- und Abendstunden zum Beten aufsuchen. Am frühen Nachmittag konnten wir den Tempel ungestört besichtigen.

Ambika, ein Wort aus dem Sanskrit bedeutet zunächst Mutter, wird aber auch als weiblicher Vorname verwendet. Die mythologische Auswertung ergibt mehr: Ambika war die Schwester von Rudra, die als Parvati und Durga identifiziert wird. Nebenbei: Rudra, eine Schöpfung Brahmas, war ein vedischer Gott, manche sehen ihn als Vorläufer Shivas an. In der Mahabharata erscheint eine Ambika als Tochter von Kashya, dem König von Kashi. Die Jain erkennen Ambika als eine Yakshini. Der Sanskritbegriff Mata bedeutet Mutter, wenn also von Ambika Mata die Rede ist, lassen sich die Worte mit Muttergöttin Ambika, übersetzen, denn Mutter gedoppelt macht keinen Sinn. Ambika Durga gilt als Schutzgöttin der Macht. Bekanntermaßen besiegte die starke Durga den Büffeldämon Mahisha, dieser Kampf findet sich in zahlreichen Reliefs verewigt.

Der umzäunte Tempelkomplex ist nicht zu verfehlen, die Straße R11 führt direkt vorbei. Lediglich aus zwei Bauten besteht der Ambika Mata Tempel, nur aus Mandapa und Tempel. Beide auf einer gemeinsamen Ost-West-Achse errichteten Bauten verdienen gleichermaßen intensive Begutachtung.
Ambika Mata Tempel Jagat – Mandapa und Tempel
Ambika Mata Tempel Jagat – Mandapa und Tempel
Der Mandapa funktioniert als Eingangstor und zeigt im Verhältnis zum Tempel rein optisch Größe  und weist neben seinem stattlichen Erscheinungsbild viele sehenswerte Details auf. Wer die wenigen Stufen von der Straße zum Tempelareal herabsteigt, wird gleich von einem reich verzierten Türrahmen fasziniert sein, weshalb hier schon erstmals Verharren auf der Stelle und Staunen angesagt sind. Ohne den Torbau betreten zu haben, wird schon mittels Durchblick in circa 25m Entfernung der Tempel sichtbar, diese Sichtachse ist durchdacht und beeindruckt. Mit einem Blick erschließt sich das Tempelensemble. Auf geniale Eigenheiten der Verzierungen an den Bauelementen der Mandapa kann nur sachlich hingewiesen werden, sehen, erkennen und wertschätzen müssen die Betrachter selbst. Eine formvollendetere Verbindung von der Türschwelle mit den Basen vom Türrahmen und den Pilastern ist selten mit solch perfekten Ästhetizismus realisiert worden. Die Schwelle ist der erste vorgesehene Platz zur Niederwerfung, hier vollzieht sich der unmittelbare Kontakt mit den Gottheiten. Der vorgezogene runde Stumpf dient der Berührung mit den Händen oder mit der Stirn. Die seitlich eingerückten Kirtimukhas behüten die Halle und die Gläubigen. Den Rest an Ehrfurcht gebieten die Dvarapalas (Tempelwächter) und die zahlreichen Gottheiten, welche sich auf den Basen, den Rahmenleisten und Pilastern versammelt haben. Der sitzende Ganesha ist als weitere Schutzgottheit auf dem Querjoch zu sehen. 

Von Gottheiten in ungewöhnlicher Anordnung besetzt ist der Türsturz. Fünf vor- und vier eingerückte kleine Tempelnischen (Aediculae) beherbergen neun unbekannte, jedenfalls schwer zu identifizierbare göttliche Wesen. Schauen wir aber in die Nische 9 (ganz rechts) erkennen wir einen übergroßen, grimmig dreinschauenden körperlosen Kopf. Wir meinen, hier Rahu zu erkennen, der üblicherweise im Ensemble der neun Planeten in derart überbetonter Darstellung in Erscheinung tritt. Unsere These lautet: sollte Rahu richtig erkannt sein, der übrigens immer ganz rechts zu sehen ist, dann blicken wir auf eine ungewöhnliche Reihe der Neun Planeten (Navagraha). Die meisten Navagraha-Reliefs zeigen die vermenschlichten (antropomorh dargestellten) Planeten in sitzender Haltung, hier sind alle Planeten stehend zu sehen, insofern ist das eine ganz spezielle Variante einer Navagraha-Reihe. 

Der Vollständigkeit halber muss eingestanden werden, dass wir die vier liegenden/fliegenden halbgöttlichen Wesen zu Seiten Ganeshas unter dem Planetenrelief nicht benennen können. Zu viele, den Göttern dienstbare Wesen bevölkern die hinduistischen Himmelswelten, wer sollte die ungezählten Figuren auf den Reliefs auseinander halten. 
Ambika Mata Tempel – Eingang vom Torbau & Säulenhalle vom Torbau mit Durchblick zum Tempel
Ambika Mata Tempel – Eingang vom Torbau & Säulenhalle vom Torbau mit Durchblick zum Tempel
Ambika Mata Tempel Jagat – Türschwelle vom Torbau
Ambika Mata Tempel Jagat – Türschwelle vom Torbau
Ambika Mata Tempel Jagat – Türsturz (u. V. Navagraha)
Ambika Mata Tempel Jagat – Türsturz (u. V. Navagraha)
Es ist nicht zu übersehen, der Türrahmen ist beidseitig ausschließlich mit Göttinnen besetzt. Flankiert werden diese Ambikas (Matrikas=Muttergöttinnen) von halbgöttlichen Wesen, in Erscheinung treten also nur weibliche himmlische Erscheinungen, während auf den Pilastern florale Dekorationen und Purnagathas (Vasen) überwiegen. Dem Laien erschließen sich z. B. Durga und Varahi, Sarasvati und Brahmi. Wir blicken im Grunde auf die Verherrlichung weiblicher Schöpferkraft, im Sanskrit zusammenfassend unter dem Begriff als Shakti definiert, nicht identisch mit Vishnus Frau Shakti, allerdings lassen sich unter dem Sammelwort Shakti alle Göttinnen von Brahmi bis Parvati erfassen. Hier findet sich ein Kompendium weiblicher Erscheinungen dargestellt, welches sich als starken unverzichtbaren Gegenpart zur männlichen Götterphalanx versteht. Intensiver noch komprimiert als am Mandapa lässt sich das weibliche Schöpferpotential an den Reliefs vom Tempel nachweisen. 
Ambika Mata Tempel Jagat – Durga/Varahi – Türrahmen (links & rechts) – Sarasvati/Brahmi
Ambika Mata Tempel Jagat – Durga/Varahi – Türrahmen (links & rechts) – Sarasvati/Brahmi
Unbedingt muss auf die ausgesprochen schönen und teilweise ungewöhnlichen Kapitelle im Mandapa verwiesen werden. An Gestaltungsvielfalt ist das Ensemble dieser Bauelemente kaum zu überbieten. Leider lassen sich betreffs der Identität mancher der eigenwilligen Figuren auf den vierseitigen Kreuzkapitellen nur Vermutungen anstellen. Ein Löwe, ein Makara lassen sich leicht erkennen, doch die vermenschlichten Wesen, sowohl weiblich als auch männlich, mit teilweise schmerzverzerrten Antlitz und verkrümmten Körper müssen wohl am ehesten den Yakshas zugeordnet werden. Hier könnte nur eine Sonderstudie Auskunft geben, ob die je geschrieben wurde, ist dem Autor nicht bekannt, der auch nicht weiß, ob diese Kapitelle jemals intensiv betrachtet und ihr kunsthistorischer Wert außer von Wissenschaftlern erkannt wurde. Dieser Artikel beschränkt sich auf die Fotozusammenstellung einiger Kapitelle der Mandapa. Zu sehen sind generell vierseitige Doppelkapitelle, die auf Amalakas lagern. Die Ausnahme bilden Kapitelle, die auf einer zweiseitigen Makara-Amalaka-Kombination ruhen (Bilder Kapitelle I – III). Die Kapitelle (Bilder V, VII & VIII) veranschaulichen auf den kreisrunden Amalakas, wobei, um exakt zu bleiben, von Doppel-Amalakas zu reden ist: eine untere und eine obere größere Amalaka-Halbscheibe bilden das Lager für ein vollständig ausgeformtes Amalaka (Faltenkissen). Die Bilder IV und VI zeigen Detailaufnahmen einzelner Kapitell-Figuren.
Ambika Mata Tempel – Kapitelle I, II und III
Ambika Mata Tempel – Kapitelle I, II und III
Ambika Mata Tempel – Kapitelle IV, V und VI
Ambika Mata Tempel – Kapitelle IV, V und VI
Ambika Mata Tempel – Kapitelle VII und VIII
Ambika Mata Tempel – Kapitelle VII und VIII
Die Tempelarchitektur setzt sich aus vier Bausegmenten zusammen und entspricht damit den Sakralbauintentionen dieser Zeit, realisiert wurde die harmonische Verschmelzung von einem kleinen Eingangsportikus (Mukhamandapa), einer großen Vorhalle (Mandapa), einem kleinen Vorraum (Antarala) und dem Sanctum (Garbhagriha). Der Baustil von diesem Tempel erinnert unwillkürlich an die berühmten größeren Tempelmonumente in Khajuraho, welche die Herrscher der Chandela-Dynastie zwischen 950 und 1050 erbauen ließen. 

Vom Sockel bis zum Dach sind die Fassaden vollständig mit Reliefs bedeckt. Eine fortlaufende Folge von Götterbildern und himmlischen Mischwesen machen den Tempelschmuck aus. Über dem Portikus spannt sich ein Satteldach, die Vorhalle ist von einem Pyramidendach bedeckt, der Shikhara (Turm über dem Sanktum) ist von Miniatur-Shikharas (Urushringas) ergänzt. Durch seitliche Fenster (Jali) fällt Licht in die Halle. 
Ambika Mata Tempel – Südansicht I & II
Ambika Mata Tempel – Südansicht I & II
Ambika Mata Tempel – Detailansichten der Südfassade I & II
Ambika Mata Tempel – Detailansichten der Südfassade I & II
Ambika Mata Tempel – Detailansichten der Südfassade III & IV
Ambika Mata Tempel – Detailansichten der Südfassade III & IV
 Ambika Mata Tempel – Teilansichten der Fassade V, VI & VII
Ambika Mata Tempel – Teilansichten der Fassade V, VI & VII
Zwei Typen von Durga-Darstellungen sind zu unterscheiden: einerseits die dynamische, will heißen im Kampf, in Aktion befindliche Göttin und anderseits die statische, will heißen, die stehende oder sitzende, nur ihre Attribute präsentierende Göttin. Die feinen Unterschiede zwischen Durga, Chamunda, Ambika und Parvati sollen hier nicht näher erläutert werden, im Grunde symbolisieren alle Reliefs die weibliche Schöpferkraft. Wichtig ist, dass auf der Süd- West- und Nordfassade jeweils eine kämpfende Durga als Haupt-Göttin in Erscheinung tritt, dass außerdem in den jeder Fassade zugeordneten Miniatur-Tempelchen zu ebener Erde auch je eine dynamische Durga ihren kämpferischen Auftritt feiert. Die fünf kleinen Anbauten, unscheinbare Schreine, werden sicher kaum beachtet, doch als Besonderheit, die nicht jeder Tempel dieser Epoche aufweisen kann, verdienen sie spezielle Würdigung, zumal sich darin kleine Durga-Reliefs befinden, welche die bildhauerische Darstellungsvielfalt der legendären Kampfszene zwischen dem Büffeldämon Mahisa und der Göttin Durga (Mahisasuramardini) erschließen. Fazit: es finden sich drei große und fünf kleine dynamische Durga-Darstellungen. 
Ambika Mata Tempel – Durga, dynamische Darstellung (Mahisasuramardini)
Ambika Mata Tempel – Durga, dynamische Darstellung (Mahisasuramardini)
Ambika Mata Tempel – Durga, statische Darstellung
Ambika Mata Tempel – Durga, statische Darstellung
Am Sockel sind Kirtimukha- und Elefantenreliefs in zigfachen Wiederholungen präsent, doch die darüber in paarweise auf dem Sockel versammelten, variabel dargestellten Vidyadharas/Vidyadharis (Upadevas: Mensch-Vogel-Wesen) ziehen nebenher die Aufmerksamkeit auf sich, wenn die statischen Durga-Bilder in den bodennahen kleinen Schreinen begutachtet werden. 
Ambika Mata Tempel – Durga-Schrein, Sockel mit Kirtimukha, Elefanten, Vidyadhara
Ambika Mata Tempel – Durga-Schrein, Sockel mit Kirtimukha, Elefanten, Vidyadhara
Ambika Mata Tempel - Vidyadhara (männlich) & Vidyadhari (weiblich) I, II & III
Ambika Mata Tempel - Vidyadhara (männlich) & Vidyadhari (weiblich) I, II & III
Ambika Mata Tempel – Vidyadhara (männlich) & Vidyadhari (weiblich) IV, V & VI
Ambika Mata Tempel – Vidyadhara (männlich) & Vidyadhari (weiblich) IV, V & VI
Erwähnenswert: Nordseitig unmittelbar neben dem Tempel und direkt am Gargoyle ergänzt ein etwas mehr als mannshoher quadratischer Schrein das Gesamterscheinungsbild der Tempelanlage, obwohl sein Standplatz atypisch genannt werden muss, auch ein Pendant an der Südseite nicht existiert, stört dieser Schrein, der übrigens auch wieder Reliefs der kämpfenden Durga aufweist, die Gesamtharmonie der Tempelanlage kaum. Liebhaber symmetrischer Tempelarchitektur können grübeln, weshalb dieser vermutlich später erbaute Schrein seinen Standplatz derart nah am Tempel zugewiesen bekam und weitere Schreine gleicher Bauart fehlen.

Die Betrachtung der figuralen Vielfalt lässt sich in mehrere Sparten aufschlüsseln, so kann man jeweils gesondert die weiblichen bzw. die männlichen Gottheiten in Augenschein nehmen, ebenfalls nicht zu übersehen sind die zahlreichen himmlischen Frauen, die den Göttern zu Diensten verpflichtet sind, weiterhin, und deren Anzahl ist beträchtlich, fallen die Vyalas auf (auch: Yali genannt), das sind löwenähnliche Mischwesen, welche sich auf den Fassaden zwischen die Götter und Halbgötter drängen. Konzentriert sich der Betrachter auf die genannten und weitere Einzelheiten kann sich die Besichtigung erheblich in die Länge ziehen, dabei beschränkt sich diese bescheidene Auflistung nur auf den Außenbereich.
Ambika Mata Tempel – Westfassade
Ambika Mata Tempel – Westfassade
Der erste Blick in die Tempelhalle mit Durchblick bis zum Sanctum hinterlässt einen positiven Eindruck. Die Dekorationen beschränken sich auf die Kapitelle der schlichten runden Säulen, desweiteren auf die Deckengewölbe und auf den prachtvollen Türrahmen zum Heiligtum. Geradezu peinlich anzuschauen sind die äußerst unprofessionell montierten, übrigens völlig überflüssigen schwarzen Lampen mitten auf den Pilastern des Rahmens. Falls hier Fachleute tätig waren, fehlte denen jegliche Spur ästhetischer Empfindung, derart sinnentfremdete Aktionen, sicher ahnungslos, unüberlegt  und ohne böse Absicht begangen, beschädigen Kunstwerke, das ist traurig, aber Realität.
Ambika Mata Tempel – Mandapa, Antarala und Garbhagriha
Ambika Mata Tempel – Mandapa, Antarala und Garbhagriha
Türrahmen und Türsturz sind vorrangig (wenn nicht gar durchgängig) weiblich besetzt, versammelt ist ein Ensemble hinduistischer Göttinnen. Das mit bunten Stoff bekleidete, leider verhüllte Kultbild im Sanctum, (vermutlich eine Ambika), ist kaum zu erkennen. Von der Göttin ist wenig zu sehen, wie auch der inhaltliche Aufbau vom Reliefbild eher ein Rätsel bleibt, lediglich die äußere Form des Reliefs erschließt sich dem unzufriedenen Betrachter. 
Ambika Mata Tempel – Garbhagriha: Türrahmen mit Lintel & Kultbild im Sanctum
Ambika Mata Tempel – Garbhagriha: Türrahmen mit Lintel & Kultbild im Sanctum
Wie in der Mandapa (Eingangs-Torbau) fallen auch in der Mukhamandapa (Porticus, kleine Vorhalle) und in der großen Mandapa (Tempelhalle) variabel ausgeformte Kapitellfiguren auf. Nehmen wir an, dass es sich, wie im Torbau ebenfalls um Yakshas handelt. Einige von ihnen wirken sehr menschlich, weil ihr Körperbau anatomisch richtig erfasst ist. Besonders schön und sehr natürlich weiblich gestaltet überragt eine Yakshi alle weiteren Erscheinungen. Andere Yakshas zeigen schmerzverzerrte oder entstellte Gesichter. Seltsam verkrümmte Körper und Gliedmaßen sind allen eigen. Doch nicht nur die Yakshas/Yakshis faszinieren oder entsetzen den Betrachter, zusätzlich ruft die fachgerechte elektrische Verkabelung wiederum mehr als nur Verwunderung hervor. Erfreulich fallen beim Verlassen des Tempels die fein geschnittenen quadratischen Säulen in der kleinen Vorhalle in den Blick. Die Glück verheißenden Vasen (Purnagatha), die ergänzenden in sich verwundenen Schlangenleiber und die floralen Motive machen den Reiz dieser kunstvoll dekorierten Säulen aus. 
Ambika Mata Tempel, Tempelhalle – Kapitell & Detailaufnahme
Ambika Mata Tempel, Tempelhalle – Kapitell & Detailaufnahme
Ambika Mata Tempel, Mandapa (kleine Vorhalle) – Kapitelle
Ambika Mata Tempel, Mandapa (kleine Vorhalle) – Kapitelle
Mandapa (kleine Vorhalle) – Säule
Mandapa (kleine Vorhalle) – Säule
Wie in der Einleitung schon erwähnt, wird auf Grund seines abseitigen Standortes der um 960 erbaute Ambika Mata Tempel kaum zum Publikumsmagnet avancieren, doch Kunstliebhaber mittelalterlicher Tempelarchitektur Rajasthans werden den teilweise beschwerlichen Zufahrtsweg nicht scheuen, um diesen fast noch im sprichwörtlichen Dornröschenschlaf befindlichen Ambika Mata Tempel zu besichtigen.

Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
0 Comments

Jain-Tempel in Ranakpur

10/6/2025

0 Comments

 
TEMPEL IN RANAKPUR
Wer in Ranakpur Station macht, der will meist nur einen Tempel aufsuchen, im Blickpunkt steht wahrscheinlich einzig und allein der Chaturmukha Dharana Vihara, auch als Chaumukha Jain Tempel bekannt. Genau genommen muss aber von einem Tempelkomplex gesprochen werden, denn drei Jain-Tempel und zwei Jain-Pilgerunterkünfte wurden auf einem abgesteckten Gelände erbaut. Neben dem Chaturmukha Tempel (Haupttempel) stehen den Jain-Pilgern außerdem noch der Parshvanath Shwetambar Jain Derasar Tirth und der Neminath Jain Tempel zum Gebet offen. Etwas südlich gelegen können Hindus den Pugliya Mata Mandir und den Sun Tempel aufsuchen.

Kunstbegeisterte Reisende haben in Ranakpur viel zu tun. Sollen die oben genannten Ziele besichtigt werden, sind durchaus ein Vormittag und ein Nachmittag als realistische Zeitkalkulation einzuplanen. Binnen zwei Stunden lassen sich die Tempel von Ranakpur nur oberflächlich begutachten. Viele Besucher verweilen ausschließlich im Chaturmukha Tempel, weil sie meinen, es gäbe nur den einen Tempel bzw. dieser Tempel wäre das einzig lohnenswerte Ziel in dem Jain-Pilgerort.

Wer von Süden her auf der R32 nach Ranakpur fährt, der stößt zuerst östlich der Straße auf einen sehr kompakten, aber ansehnlichen Sakralbau: den Sun Tempel. Es wurden ungezählte Shiva- und Vishnu Tempel in Indien erbaut, doch Sun Tempel, sprich Surya Tempel finden sich vergleichsweise wenige im Land, diese Aussage bezieht sich nicht nur auf Rajasthan, sondern auf das gesamte indische Hoheitsgebiet. Die berühmtesten dem Sonnengott geweihten Tempel ragen in Konark, Gurjarat und Gwalior gen Himmel.

Der Sun Tempel von Ranakpur, auch als Surya Narayan Tempel gelistet, wurde in der üblichen Ost-West-Ausrichtung gebaut. Auf einem gemeinsamen ziemlich niedrigen Sockel ruhen der Vorbau (Mandapa), die Gebetshalle (Mahamandapa) und das vom Turmbau (Shikhara) gekennzeichnete Heiligtum (Garbhagriha). Die Vorhalle führt direkt in die Gebetshalle, was innen rund anmutet, weitet sich durch die jeweils drei seitlichen Balkone außen zum Oktogon (Bilder 1.2 – 1.4). Die Außenwände der Hallen (Mandapa & Mahamandapa) sind im Gegensatz zu den Verzierungen am Garbhagriha sparsam, geradezu schlicht gestaltet, zu sehen sind Wiederholungen von Purnagatha-Reliefs, die unterhalb von Kirtimukha- und oberhalb von geometrisch strukturierten Musterbändern eingefasst sind. Auffällig sind die Häufungen von Pferdedarstellungen, diese assoziieren das Pferdegespann von Suryas Sonnenwagen. Jeweils sieben Pferde zum Gespann vereinigt schmücken die Balkonwangen. Die Bedachungen der Mandapa und der Mahamandapa fallen relativ flach aus, sind aber jeweils von Amalaka (Faltenkissen) und Kalasha (Vase) bekrönt, die gleiche Turmkrone ziert den Shikhara. 
    
Bild 1.1 & 1.2: Ranakpur – Sun Tempel, Südwestansicht und Südostansicht
    Bild 1.3 & 1.4: Ranakpur – Sun Tempel, Balkone vom Süden gesehen
Die Ross-Gespanne in mehreren Varianten umfassen als geschlossenes Reliefband den gesamten Unterbau vom Shikhara. Über diesem Ross-Band präsentieren sich zwischen halbgöttlichen Himmelswesen zahlreiche männliche und weibliche Gottheiten, vorrangig selbstredend der Sonnengott Surya (Bilder 1.5 – 1.8). 
    Bild 1.5 & 1.6: Ranakpur – Sun Tempel, Götterreliefs am Shikhara
    Bild 1.7 & 1.8: Ranakpur – Sun Tempel, Detailaufnahmen der Götterreliefs am Shikhara
Nur wenige Meter im Gelände ostwärts steht auf einem erhöhten Unterbau der Pugliya Mata Mandir. Ein Hindu Tempel, den man nicht unbedingt besichtigen muss, dessen Bauzeit nicht ausgewiesen ist, der wahrscheinlich später als der Sun Tempel errichtet wurde.

Die beiden westlich stehenden Ergänzungsbauten zum Chaturmukha Dharana Vihara sind reich verzierte sehenswerte Tempel, doch weder der Parshwanath Shwetambar Jain Derasar Tirth, noch der Neminath Jain Tempel können sich mit dem Haupttempel auch nur annähernd messen. Das Hauptaugenmerk ist unbedingt auf den berühmten Chaturmukha Tempel zu richten. Hinweis: der Tempelkomplex ist umzäunt und die Besichtigungszeiten sind limitiert, ab 17Uhr30 wird der Zutritt in die Tempel verwehrt, es gelten museale Vorschriften. 

Der Chaturmukha Dharana Vihara fällt auf Grund seiner Größe ins Auge, dieser Tempel bietet schon rein äußerlich eine faszinierende Ansicht. Wäre eine Draufsicht möglich, würden die quadratische Ausdehnung und die offene, von Innenhöfen durchbrochene symmetrische Bauweise erkennbar sein. Die physische Darstellung von Google Maps erspart den Aufstieg einer Fotodrohne. Vier ursprünglich vorgesehene, den Hauptkoordinaten entsprechenden Zugänge unter Balkonen und zahlreiche Shikharas markieren das beeindruckende Erscheinungsbild der prächtigen Fassaden.

In Reiseführern ist zu lesen, dass für den Tempelbau ausschließlich Marmor verwendet wurde. Der Wert des kostbaren Steins wird durch die unglaublich harmonische Innenausstattung der Tempelhalle nochmals betont. Jede Stufe, jede Säule, jede Kuppel, jeder Altar, jede Statue, jedes Relief glänzt im aufwändigen Feinschliff des Materials. Das Tageslicht gelangt durch die überraschend offene Architektur in Hallen und Gänge, so hell, dass es keiner Lampen bedarf, dennoch sind Leuchtmittel für nächtliche Rituale installiert. 
 Bild 2.1: Chaturmukha Dharana Vihara – Westansicht, offizielle Eingangsseite 
Verlaufen wird sich im Tempel niemand, doch wer sich Zeit für seine Begutachtungen nimmt, kann sich in diesem riesigen Tempelbau im schwelgerischen Schauen der Detailbetrachtungen verlieren. Die kolossale Mittelhalle samt ihren seitlichen Ausdehnungen erschließt sich nicht sofort, doch nach einem Rundgang wird die ausgeklügelte Innenarchitektur kenntlich. Angeblich gleicht keine der zahlreichen Säulen einer anderen . . . wer soll das überprüfen? 
    
Bild 2.2 & 2.3: Chaturmukha Dharana Vihara – Kuppelhalle mit Hauptaltar
       
Bild 2.4 – 2.6: Chaturmukha Dharana Vihara – Haupthalle/Schrein/Haupthalle
    Bild 2.7 & 2.8: Chaturmukha Dharana Vihara – Seitenhalle mit Elefantenstatue
Blicke nach oben in den verschiedenen Tempelräumen offerieren die unglaublich einfallsreich virtuos gestalteten Deckenreliefs und Kuppelgewölbe. Geschaffen im 15. Jahrhundert liefern diese Werke trotz aller Verschiedenheit umfassende Belege kreativer Materialbeherrschung der Handwerkskunst dieser Zeit. Das zwölffach gegliederte vom Oktogon zum Kreis sich verjüngende Gewölbe der Haupthalle suggeriert die Unendlichkeit himmlischer Weite. Hier scheinen sich die perspektivischen Vorstellungen von Weite und Tiefe geradezu aufzuheben (Bild 2.9). 
 
Bild 2.9: Chaturmukha Dharana Vihara – Deckengewölbe der Haupthalle
Asymmetrische mit besonderem Dekor versehene Deckenreliefs bilden die kunstvollen Gegenstücke zu den anderen geometrisch harmonischen Gewölbereliefs (Bilder 2.10 – 2.13). 
Das ovale, kühn geschwungene, florale, überaus zeitlose, sehr modern anmutende Gebilde (Bild 2.10) darf in seiner Einmaligkeit als Kunstgriff erster Ordnung betrachtet werden. Manche Autoren sehen hier eine kunstvolle Version des Kalpavriksha (Wunsch erfüllender göttlicher Baum) verwirklicht, andere attestieren nüchtern ein vegetabilisches Muster.

Konkreter ist die  figürliche Darstellung im quadratischen Deckenrelief (Bild 2.11) anzuschauen, in Stein geschnitten findet sich Akichaka, ein Mann mit fünf Körpern, er gilt als die Versinnbildlichung der fünf Elemente (Panch Mahabhuta = Äther, Luft, Feuer, Wasser und Erde). Das äußerst seltene Akichaka-Relief existiert im Chaturmukha Tempel in zwei Versionen, die andere bekanntere, mehrfach dokumentierte Akichaka-Variante können Interessenten im WIKIPEDIA-Artikel https://en.wikipedia.org/wiki/Ranakpur_Jain_temple abrufen.

Die Deckengewölbe unterscheiden sich in der geometrischen Gestaltung: beispielsweise dominiert im Bild 2.12 die Kreisform, während im Bild 2.13 die zwölffache Kreisteilung durch figural besetzte Streben besticht.
    Bild 2.10 & 2.11: Chaturmukha Dharana Vihara – Deckenreliefs Kalpavriksha & Akichaka
    
Bild 2.12 & 2.13: Chaturmukha Dharana Vihara – Deckenreliefs
Einige herausragende kunstvolle Reliefs im Chaturmukha Tempel sind nicht zu übersehen, weil sie an auffällig markanten Stellen platziert wurden. Sehenswert sind der Parshvanatha, der 23. Thirtankara, über ihm der Schutzschirm (Chhatri) aus 1008 Schlangenköpfen. Die Zahl 1008 hat für die Jain eine herausgehobene Bedeutung (Bild 2.14).

Nicht minder auffällig und selten zu sehen ist das Relief vom Palitana Tempel auf dem Berg Shatrunjaya mit dem Girnar-Jain-Tempel (Bild 2.15).

Das Deckenrelief aus zahllos verschlungenen und verknoteten Schlangen, die im Zentrum als Naga und Nagini erscheinen, kann als Symbol für Leben und dem daraus resultierenden Karma verstanden werden (Bild 2.16).

Zum Sanskritbegriff Jambudvipa gibt WIKIPEDIA Auskunft: » (Sanskrit: Rosenapfelbaumkontinent) bezeichnet im Hinduismus/Jainismus einen Kontinent der irdischen Welt (Bhurloka), der durch acht Gebirge in neun Gebiete aufgeteilt ist. Das südlichste hiervon heißt Bharata. « (Zitat Ende). Zur Erklärung: Bharata meint Indien, bezogen auf das alte Indien, die Legenden der Bharater werden in dem bekannten Epos Mahabharata erzählt (Bild 2.17).
    
Bild 2.14 & 2.15: Chaturmukha Dharana Vihara – Parshvanatha & Palitana Tempel
    
Bild 2.16 & 2.17: Chaturmukha Dharana Vihara – Nagarelief & Jambudvipa
Die Intensivierung der Betrachtungen vieler architektonischer Details lösen auch nach mehreren Rundgängen ungemindertes Staunen und Begeisterung aus: beispielsweise die reich verzierten Traversen oder die verschieden geformten Kapitelle (Bild 2.18) oder auch manche wunderschönen Eingangsdekorationen von einigen Nebenschreinen, zu sehen sind dort aufwändige Türschwellen, Dvarapalas am Fuß der Pilaster, die den Türrahmen begrenzen, auf ihnen ruhen der Lintel (Sturz) und die Thorana (Bild 2.19).

Der nach vier Seiten geöffnete Hauptschrein bietet die Möglichkeit der rituellen Umwandlung. Die Peripherie des Wandelweges (Pradakshina, vorgeschrieben im Uhrzeigersinn) führt vorbei an kleineren, meist verschlossenen Schreinen. Auf diesem Rundgang erschließen sich in Außenansichten Teile der berückenden Tempelarchitektur, wie etwa der opulente Turmaufbau über dem Zentralschrein, ein Shikhara mit an vier Seiten vorhandenen übereinander gelagerten Balkonen, von denen wenigsten die unteren begehbar, allerdings leider nicht für das touristische Tagespublikum freigegeben sind (Bild 2.20), dabei wäre ein Überblick auf die Dacharchitektur vom Ranakpur Jain Tempel nicht nur äußerst reizvoll, sondern mehr als aufschlussreich. 
    Bild 2.18 & 2.19: Chaturmukha Dharana Vihara – Kapitell & Nebenschrein
 
Bild 2.20: Chaturmukha Tempel – Shikhara mit Balkonen
Der im 15. Jahrhundert erbaute Chaturmukha Dharana Vihara zählt zu den bedeutendsten, größten und schönsten Jain Tempeln Indiens und sollte auf Rundreisen durch Rajasthan als Ziel erster Kategorie auf dem Besichtigungsprogramm stehen.

Fotos und Text: Günter Schönlein
Korrektur: Vanessa Jones
0 Comments

    Autor Günter Schönlein

    Auf meinen bisher acht Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen.


    sortiert nach Themen:
    Artikel Verzeichnis
    Artikel Übersicht
    English Blog

    Kategorien

    All
    Angkor
    Architekturelemente
    Bauformen
    Bilderbogen
    Geschichte
    Götter
    Indien
    Indonesien
    Literaturhinweise
    Museen
    Myanmar
    Personen
    Persönl
    Persönliches
    Reiseberichte
    Reliefs
    Richtung Osten
    Richtung Westen
    Sachliches
    Selten Besucht
    Siem Reap
    Skulpturen
    Spezialthemen
    Sri Lanka
    Tempel
    Vietnam


    Der Blog enthält sowohl Erlebnis-Reiseberichte als auch reine Orts- und Tempel-Beschreibungen,  siehe Kategorien "Persönliches" und "Sachliches" in der Liste von Tags oben, sowie eingestreute Beiträge zu anderen Reiseländern und Themen.

    Die Fotos in den Blog-Artikeln werden durch Anklicken vergrößert.


    sortiert nach Erscheinungsdatum:
    ARTIKEL
     
    Prasat Leak Neang
    Leak Neang bei Pre Rup
    Tempel bei Beng Mealea

    Prasat Banteay Ampil
    Prasat Chaw Srei Vibol
    Rong Damrei und Phnea Kol
    Tempelmauern in Kambodscha
    Namenlose Tempel Angkor Thoms
    Trapeang Roun Tempel
    Stupas in Kambodscha
    Spean Thma
    Prasat Sanlong

    Prasat To
    Stupas in Süd-Indien
    Inmitten von Göttern 1
    Inmitten von Göttern 2
    Inmitten von Göttern 3
    Inmitten von Göttern 4
    Inmitten von Göttern 5
    Inmitten von Göttern 6
    Inmitten von Göttern 7
    Inmitten von Göttern 8

    Inmitten von Göttern 9
    Inmitten von Göttern 10
    Inmitten von Göttern 11
    Inmitten von Göttern 12
    Jainismus
    Jali
    Gesinnungswandel zweier Könige
    Lintel - Spezial
    Prasat Kravan
    Unbekannte Tempel in Siem Reap
    Unbekannte Tempel in Roluos
    Tempel im Umfeld des Bakong
    Prasat Trapeang Kaek
    Daun Troung Tempel
    Gargoyle (Wasserspeier)
    Prasat Preah Pithu
    Wasserbecken in Angkor Thom
    Preah Khan
    Brücken der Khmer
    Prasat Ta Muon
    Dharmasala - Vahnigriha
    Angkor Wat - Spezial
    Prasat Ta Prohm
    Banteay Kdei Tempel
    Spurensuche in Angkor Thom
    Wat Chedei bei Siem Reap
    Klöster in Siem Reap
    Geisterhäuser
    Museen in Siem Reap
    Museen in Kambodscha
    Banteay Kbal Chen Tempel
    Prasat Chanseyma
    Tomnob Anlong Kravil Tempel
    Banteay Samre
    Banteay Toap Tempel
    Kasen Tempel
    Banteay Chhmar Satellitentempel
    Löwen in Kambodscha
    Löwen in Indien
    Löwen in Myanmar
    Löwen in Indonesien
    Löwen in Sri Lanka
    Khmer-Bronzen in Mandalay
    Seima-Steine
    Stufen
    Akroterion
    Empfehlenswerte Bücher
    Trav Tempel
    Phnom Kampot Tempel
    Reangsai & Chamreang Tempel
    Wat Banteay Srei Tempel
    Prasat Totung Thngai
    Rundweg um den Phnom Bakheng
    Berg-Tempel
    Rund um den West Baray
    Pram Tempel & Char Leu Tempel
    Scheintüren
    Scheinfenster
    Stupas in Myanmar
    Stuckaturen in Bagan 1
    Stuckaturen in Bagan 2
    Stuckaturen in Bagan 3
    Stuckaturen in Bagan 4
    Stuckaturen in Bagan 5
    Holzarchitektur in Myanmar 1
    Holzarchitektur in Myanmar 2
    Holzarchitektur in Myanmar 3
    Tempel in Sale (Saley)
    Thiri Muni Pagoda in Sale
    Fenster in Bagan
    Fenstersäulen in Angkor
    Wanddekorationen
    Stelenhäuser in Angkor
    Prasat Kok Pongro
    Prasat Ta Keo
    Fundstücke in Angkor Thom
    Beatocello
    Artikel Nr. 100
    Kala resp. Kirtimukha
    Buddha-Statuen in Angkor Thom
    Prasat Suor Prat & Khleangs
    Elefantenterrasse Spezial
    Tier-Reliefs am Baphuon Tempel
    Tier-Reliefs am Bayon Tempel
    Khmer zur See
    Bauabläufe
    Vidyadharis
    Apsara: Tänzerin oder Göttin
    Apsara Spezial
    Dvarapala Teil I
    Dvarapala Teil II
    Dvarapala Teil III
    Purnagatha Teil I
    Purnagatha Teil II
    Purnagatha Teil III
    Hamsa
    Vishnu in Angkor
    Sapta Matrika
    Trimurti in Angkor
    Wassertiere in Angkor
    Elefanten in Kambodscha
    Prasat Kouk Nokor
    Prasat Banteay Prei Nokor
    Prasat Banteay Khchorng
    Prasat Chrung
    Stuckaturen an Khmer-Tempeln
    Roluos Spezial
    Türsäulen 1
    Türsäulen 2

    Basen
    Kapitelle
    Boundary
    Bibliotheken
    Bayon Bibliotheken
    Bayon Spezial
    Unterwegs im Abseits 1
    Unterwegs im Abseits 2
    Unterwegs im Abseits 3
    Unterwegs im Abseits 4
    Unterwegs im Abseits 5
    Leben am Fluss
    Reamker-Epos
    Tuol Sleng und Wat Thmei
    War Memorial Siem Reap
    Jean Commaille
    Saptarishi - die Sieben Weisen
    Hiranyakashipu und Narasimha
    Krishna Govardhana
    Balaha und Uchchaihshravas
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 1
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 2
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 3
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 4
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 5
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 6
    Sri Lanka Reise 2019 Teil 7
    Mihintale
    Sri Pada - Buddhapada
    Ungewöhnliche Reliefs
    Seltene Götter-Reliefss
    Sugriva und Valin
    Prasat Kansaeng
    TK 2 bei Beng Mealea
    Prasat Chrei
    Prasat Kong Phluk
    Toab Chey Thom / Toan Chey Tauch
    Ta En Tempel
    Pram Tempel (Trapeang Chhun)
    Prasat Kuk Troap
    Pram Tempel
    Koh Ker
    Sambor Prei Kuk (Teil 1)
    Sambor Prei Kuk (Teil 2)
    Fliegende Paläste
    Kbal Spean
    Bauernhäuser
    Preah Phnom Tempel
    Kat Kdei Tempel und mehr
    Baset Tempel
    Prasat Cheang Thom
    Prasat Rorng Ramong
    Götterstatuen im Angkor Wat
    Spuren der Intoleranz
    Unbekannte Tempel in Siem Reap 2
    Yoni & Lingam
    Banteay Srei (Tempel ohne Namen)
    Kok Singh Tempel
    Prasat Ta Tnur
    Ergänzung: Baset Tempel
    Prasat Prei Prasat
    Bay Kaek Tempel

    Prasat Kongbong
    Alter Weg nach Roluos
    Neuentdeckungen in Roluos 1
    Neuentdeckungen in Roluos 2
    Neuentdeckungen in Roluos 3
    Neuentdeckungen in Roluos 4
    Neuentdeckungen in Roluos 5
    Bilderbogen 2 als 200ster Artikel
    Phnom Chisor
    Trotz Corona in Kambodscha 1
    Trotz Corona in Kambodscha 2
    Trotz Corona in Kambodscha 3
    Trotz Corona in Kambodscha 4
    Bayon Tempel Spezial 1
    Bayon Tempel Spezial 2
    Prasat Top West Spezial
    Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 1
    Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 2
    Angkor Wat Spezial 2022 - Teil 3

    Hayagriva
    Indrajit
    Krishna & Kaliya

    Vishnu allgegenwartig
    Die verlorene Sammlung
    (The Lost Collection)
    Srah Srang
    Yeay Pow Tempel
    Ta Prohm (Tonle Bati) Tempel
    Prasat Neang Khmau
    Phnom Bayang Tempel
    Phnom Bayang Nebentempel
    Prei Tempel Spezial
    Banteay Prei Spezial
    Krol Ko Spezial
    Prasat Tonle Snguot
    Phnom Da
    Angkor Borei Museum
    Prei Khmeng Stil

    Kala
    Preah Norodom Sihanouk Museum
    Krol Romeas & Kral Romeas
    Preah Khan versus Banteay Kdei
    Frömmigkeit versus Glaube
    Khmer Halsschmuck
    Spean Toap & Prasat Prohm Kal

    Dachlandschaften in Angkor
    Eindrücke vom Tag
    Bilderbögen Zentral-Vietnam
    Da Nang

    Marmorberge Da Nang
    Da Nang Halbinsel Son Tra
    Da Nang Museum Cham Sculpture
    Cham-Skulpturen: Vishnu & Shiva
    Cham Tempel in Vietnam
    Thap Phu Dien
    Thap Bang An
    Thap Khuong My
    Thap Chien Dan
    Thap Chien Dan - Museum
    Thap Dong Duong
    My Son (Teil 1)
    My Son (Teil 2)
    My Son (Teil 3)
    My Son (Teil 4)
    My Son (Teil 5)
    Cham Phong Lee
    Makaras der Cham
    Kala in Vietnam
    Hue - Verbotene Stadt
    Incense Burner

    Sepulkralkultur in Vietnam I
    Sepulkralkultur in Vietnam II

    Sepulkralkultur in Vietnam III
    Sepulkralkultur in Vietnam IV
    Hoi An
    Cao Dai Tempel in Hoi An
    Glocken in Vietnam

    Museum of Da Nang
    Skulpturen in Da Nang
    Musik und Tanz der Cham

    Henri Parmentier
    West Mebon Tempel 2022
    Mebon Tempel Banteay Chhmar
    Phnom Sampov
    Garuda gegen Naga

    Naga-Chakra
    Mucalinda versus Naga
    Provincial Museum Battambang
    Tempel in der Region Damdek
    Preah Khan Spezial Teil 1
    Preah Khan Spezial Teil 2
    Preah Khan Spezial Teil 3
    Preah Khan Spezial Teil 4
    Preah Khan Spezial Teil 5
    Preah Khan Spezial Teil 6
    Kna Phtoul Tempel
    Phnom Komnop Pagoda
    Neak Buos Tempel
    Prasat Kuk Bros & Prasat Kuk Srei
    Phnom Chhngork Cave Tempel
    Preah Theat Kvav
    Region Beng Mealea

    Wat Kok Chan & 2 Tempel
    Wat Kesararam Siem Reap

    Siem Reap
    Generäle Royal Garden Siem Reap
    Theam’s Gallery Siem Reap
    Wandbilder im Wat Bo Siem Reap
    Bilderbogen Indien 2024
    Kanheri Caves
    Karla Caves
    Mahakali Caves
    Mandapeshwar Caves
    Elephanta Caves Teil 1
    Elephanta Caves Teil 2
    Ajanta Caves Teil 1
    Ajanta Caves Teil 2
    Ajanta Caves Teil 3
    Bedse Caves
    Bhaja Caves
    Yogeshwari Caves
    Pandava Caves - Teil 1
    Pandava Caves - Teil 2
    Khandoba Tempel Aurangabad
    Aurangabad Caves
    Daulatabad Fort
    Khuldabad
    Bhuikot Fort Solapur
    Bijapur (Teil 1)
    Bijapur (Teil 2)
    Tempel in Gadag
    Lakshmirasimha Tempel Jagaval
    Dodda Basappa & Someshwara
    Itagi Mahadeva Tempelkomplex
    Musafirkhana und Honda
    weitere Artikel werden folgen ...

    alle Artikel alphabetisch sortiert:

    Archive

    November 2025
    October 2025
    September 2025
    August 2025
    July 2025
    June 2025
    May 2025
    April 2025
    March 2025
    February 2025
    January 2025
    December 2024
    November 2024
    October 2024
    September 2024
    August 2024
    July 2024
    June 2024
    May 2024
    April 2024
    March 2024
    February 2024
    January 2024
    December 2023
    November 2023
    October 2023
    September 2023
    August 2023
    July 2023
    June 2023
    May 2023
    April 2023
    March 2023
    February 2023
    January 2023
    December 2022
    November 2022
    October 2022
    September 2022
    August 2022
    July 2022
    June 2022
    May 2022
    April 2022
    March 2022
    February 2022
    January 2022
    December 2021
    November 2021
    October 2021
    September 2021
    August 2021
    July 2021
    June 2021
    May 2021
    April 2021
    March 2021
    February 2021
    January 2021
    December 2020
    November 2020
    October 2020
    September 2020
    August 2020
    July 2020
    June 2020
    May 2020
    April 2020
    March 2020
    February 2020
    January 2020
    December 2019
    November 2019
    October 2019
    September 2019
    August 2019
    July 2019
    June 2019
    May 2019
    April 2019
    March 2019
    February 2019
    January 2019
    December 2018
    November 2018
    October 2018
    September 2018
    August 2018

    RSS Feed

Home

About

featured:
Preah Khan

Featured:
Ta Som

Contact


Angkor Temples A-Z - Directory

Picture
All rights reserved.

Copyright © 2015 Hor Sopheak & Unique Asia Travel and Tours, Siem Reap, Cambodia
Texts and Photos by Ando Sundermann and Hor Sopheak, unless otherwise stated
with special thanks to contributers Günter Schönlein and Jochen Fellmer
  • Home
    • Welcome
    • Directory
    • Nepal Link
    • Privacy Policy
  • About
  • Cambodia
    • Geography
    • Khmer History
  • Travel Info
    • Visa and Customs
    • Climate
    • Food
    • Shopping
  • Destinations
    • Phnom Penh
    • Siem Reap
    • Battambang
    • Sihanoukville
    • Kep
    • Tonle Sap
  • Temples
    • Cambodia jungle temples
    • Preah Khan
    • Ta Som
    • Phnom Kulen
    • Bang Melea
    • Koh Ker
    • Banteay Chhmar
    • Preah Vihear
    • Bakan
    • Sambor Prei Kuk
    • Tonle Bati
    • Phnom Chisor
    • Phnom Da
    • Phnom Banan
    • Prasat Sneung
  • Angkor
    • Angkor Wat
    • Angkor Thom >
      • Bayon
      • South Gate
      • North Gate
      • Victory Gate
      • East Gate
      • Prasat Chrung
      • Elephant Terrace
      • Leper King Terrace
      • Tep Pranam
      • Prasat Suor Prat
      • Preah Palilay
      • Vihear Prampil Loveng
      • Wat Preah Ngok
    • Yashodharapura >
      • Bakheng
      • Baksei Chamkrong
      • Bei Prasat
      • Baphuon
      • Phimeanakas
      • Royal Palace
      • Preah Pithu
      • North Khleang
      • South Khleang
      • West Prasat Top
      • Mangalartha
      • Ta Prohm Kel
      • Siem Reap River
      • Kapilapura
    • Small Circuit >
      • Thommanon
      • Chau Say Tevoda
      • Spean Thma
      • Chapel of the Hospital
      • Ta Keo
      • Ta Nei
      • Jayendranagari
      • Ta Prohm
      • Banteay Kdei
      • Kutishvara
    • Grand Circuit >
      • Prasat Tonle Snguot
      • Krol Romeas
      • Preah Khan in Angkor
      • Prasat Prei
      • Banteay Prei
      • Neak Pean
      • Krol Ko
      • Ta Sohm
      • East Mebon
      • Pre Rup
      • Leak Neang
      • Prasat Top
      • Srah Srang
      • Bat Chum
      • Prasat Kravan
    • Angkor East >
      • Prasat Tor
      • Banteay Samray
      • Phnom Bok
      • Chau Say Vibol
    • Angkor West >
      • West Baray
      • West Mebon
      • Ak Yum
      • Spean Memay
      • Phnom Rung
      • Kok Po
      • Neam Rup
      • Prasat Char
      • Prasat Sralao
      • Prasat Sampeau
      • Banteay Thom
      • Prei Prasat
    • Siem Reap area >
      • Wat An Kau Sai
      • Wat Athvea
      • Phnom Krom
    • Roluos Group >
      • Bakong
      • Preah Ko
      • Lolei
      • Prei Monti
      • Trapeang Phong
      • Toteung Thngai
      • Prasat O Ka-aek
      • Trapeang Srangae
    • North of Angkor >
      • Banteay Srei
      • Kbal Spean
  • Tours
  • Hotel
  • Blog
    • Schönlein Blog
    • Schönlein Artikel
    • English Blog
  • Contact