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Im Jahr 1156 wurde die Stadt Jaisalmer gegründet, zuvor war Lodurva die Hauptstadt des kleinen Fürstenstaates Jaisalmer, der später (1818) unter britische Herrschaft geriet und mit Gründung der Indischen Union aufgelöst wurde. Heute wohnen rund 70.000 Einwohner in der Stadt, die Wohnungen verteilen sich auf die Festung und die Unterstadt. Das Fort, die Havelis und einige Jain Tempel sind die Attraktionen in der Wüstenstadt. Etwa 4.000 Menschen leben in der Festung, das ist nicht selbstverständlich, denn nur wenige Festungen auf dieser Welt werden dauerhaft bewohnt. Die Festung selbst ist berühmt und einmalig, weshalb sie im Jahr 2013 mit anderen Bergfestungen in Rajasthan von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Den Begriff HAVELI erläutert die WIKIPEDIA-Seite https://de.wikipedia.org/wiki/Haveli, hier das Zitat: »Als Haveli werden die palastartig ausgestalteten Wohnhäuser wohlhabender – meist muslimischer – Fernhändler im Norden Indiens und in Pakistan bezeichnet. Der Name stammt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „umbauter Platz“; wahrscheinlich vermittelt über das nahezu gleichlautende persische Wort hawli gelangte der Begriff bis nach Indien. Die Havelis von Rajasthan gehören zu den kulturhistorisch bedeutsamsten und von Touristen gerne besuchten Wahrzeichen der Region. Später wurde der Begriff haveli auch auf andere repräsentative Wohnbauten übertragen.« Sich zwanglos durch die Straßen von Jaisalmer treiben zu lassen, ist vielleicht die effektivste Methode auf verschiedene Havelis zu stoßen. Die andere Methode wäre, zielgerichtet einige bestimmte, in Reiseführern empfohlene Händler-Wohnhäuser zur Besichtigung aufzusuchen. Besucher werden feststellen, dass klugerweise etliche der Havelis zweckentfremdet genutzt werden, beispielsweise als Hotels und/oder Restaurants, etwa das Nachna Haveli (Bild 1.1 & 1.2). In dem vor über 200 Jahren für Maharawal Moolraji erbauten Mandir Palace wird eine dreifache Nutzung verwirklicht: Hotel, Museum und Wohnräume der Eigentümer. Das luxuriöse Hotel mit Restaurant steht für betuchte Gäste offen, das Museum kann jedermann gegen geringes Entgelt besichtigen, die privaten Gemächer sind nur den Familienmitgliedern zugänglich. Auf Grund der öffentlichen Nutzung ist die Familie verpflichtet, Haus und Hof in begehbaren, vorzeigbaren Zustand zu erhalten, was den Erhalt der indo-sarazenischen Bausubstanz sichert (Bilder 3.1 – 3.11). Wie überall in Jaisalmer, sowohl in der Stadt als auch auf der Festung wurden alle Wohngebäude und Tempel aus dem lokal verfügbaren gelbgetönten Sandstein gebaut. Diese Steinsorte verleiht dem Stadtbild die gleichmäßig goldgelbe, dem Auge angenehm wohltuende Farbtönung, die durch das späte Nachmittagslicht besonders leuchtend heraussticht. Haben Touristen auf einer Rajasthan-Rundreise schon die Blaue Stadt (Jodhpur) und die Rosa Stadt (Jaipur) besichtigt, so sind sie in Jaisalmer in der Goldenen Stadt unterwegs. Besucher der Festung Jaisalmer müssen vier Tore passieren, ehe sie innerhalb der Festungsmauern den Palast, das Baa Ri Haveli, das Nathmal Haveli, den Laxminath Tempel, den Ma Chamunda Tempel und sieben Jain Tempel besichtigen können. Die schmalen Wege zwischen den Wohnhäusern sind bestenfalls mit Mopeds befahrbar, Touristen sind Erkundungen zu Fuß anzuraten. Auf detaillierte Beschreibungen der Festungsanlagen wird verzichtet, auch werden keine Empfehlungen gegeben, diese und jene Lokalität unbedingt aufzusuchen, nur so viel, bei Besichtigung der Festung vergehen die Stunden buchstäblich wie im Fluge. Ein Vormittag und ein Nachmittag könnten genügen, die wichtigsten Plätze gesehen zu haben. Jeder Besucher setzt eigene Prioritäten, doch der Museumsrundgang durch den Palast sollte nicht versäumt werden, wie auch der große Jain-Tempelkomplex auf dem Plan stehen muss, hier bitte auf die limitierten Öffnungszeiten achten! Die massiv-wuchtigen Mauern aus gelbem Sandstein und die stuckierten Mauerflächen stehen im äußersten Kontrast zu den zarten Wand- und Deckenmalereien der Innenräume. Lodurva, 10km nordwestlich von Jaisalmer gelegen, heutzutage eine bedeutungslose Siedlung, lohnt allein den Besuch wegen zwei Jain Tempeln: dem in neuerer Zeit erbauten Amar Sagar Jain Shwetambar Derasar und dem historischen Lodarwa Parshvanath Jain Temple. Rund 10 Kilometer nordwestlich vom Amar Sagar Jain Shwetambar Derasar steht am Dorfrand von Lodhruva der sehenswerte, ältere, von hohen Mauern eingefasste, kunstgeschichtlich bedeutende Lodarwa Parshvanath Jain Tempel (Google Maps Eintrag). Die Schreibweisen des Ortsnamens variieren zwischen Lodurva, Lodarwa, Lodhruva und Lodrawa, gemeint ist immer die im 8. und 9. Jahrhundert vom Bhati-Clan gegründete ehemalige Hauptstadt Lodurva des kleinen Fürstenstaates Jaisalmer, die Hauptstadt wurde später nach Jaisalmer verlegt wurde. Der Parshvanath Jain Tempel wurde im 9. Jahrhundert erbaut. Im 12. Jahrhundert wurde der Tempel geplündert und zerstört. Im Jahr 1615 starteten der Wiederaufbau und die Restaurierung dieser wertvollen Tempelanlage. Schon beim Betreten des Tempelhofes besticht der aufwendig gearbeitete Torbogen (Thorana), weitere bauliche Details erheben diesen Jain Tempel zur Kostbarkeit. Der Parshvanath Tempel ist das einzig erhaltene, sakrale Bauwerk in der einst völlig zerstörten Stadt, in der heute wieder Menschen wohnen. Nicht in allen Jain Tempeln findet sich der Kalpavrikhsa, der Weltenbaum. Im Parshvanath Tempel wurde eigens für den Weltenbaum, dem glücksbringende Wirkung zugetraut wird, ein spezieller Tempel errichtet. Aus einer dreistufigen quadratischen Pyramide ragt die Krone des künstlichen Baumes heraus. Tatsächlich setzt sich diese Krone kunstvoll aus metallenen Ästen, Zweigen, Blüten und Blättern zusammen, sogar Metallvögel leben in dieser artifiziellen Baumkrone. Um das Kunstwerk vor Beschädigungen zu schützen, ist es überdacht und von einem Netz umgeben. Der Stamm des Baumes wird symbolisch in der Erde verankert sein, hier tut sich die Parallele zum Stupa auf, dessen Mittelachse ebenfalls die Verbindung zum Erdboden hat, auch an den Berg Meru als Bindeglied zwischen Himmel und Erde muss erinnert werden. Hindus, Buddhisten und Jaina betrachten und verehren den Weltenbaum als ein anbetungswürdiges Symbol. Empfehlung: 7km nördlich vom Jaisalmer Fort stehen auf einer Anhöhe die durchaus sehenswerten als Bada Bagh bekannten königlichen Kenotaphe. Die Jain Tempel von Lodurva und die Bada Bagh lassen sich zu einer Besichtigungsrundfahrt passend vereinen. Hinweis: die Kenotaphe Bada Bagh sind im Artikel KENOTAPHE IN RAJASTHAN vorgestellt.
Das WIKIPEDIA-Zitat wurde am 05.05.2025 dem Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Haveli entlehnt Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones
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Mehrfach von sakraler Musik angezogen näherten wir uns Hindu-Tempeln, in denen Pujas stattfanden, also nach westlicher Vorstellung Gottesdienste oder Messen zelebriert wurden. Wir, die geübten Musikhörer, wunderten uns über die gleichmäßige Lautstärke der Musik und die absolute Taktfestigkeit der ausübenden Musiker. Schnell und schon bei erster Gelegenheit kamen wir den perfekten Musikern auf die sprichwörtlichen Schliche: elektrisch betriebene Maschinen wiederholen beliebig lange durch Trommeln, Gongs und Glocken hervorgerufene Tonfolgen, wobei sich binnen kurzer Zeit der Eindruck von Monotonie ausbreitet. Trotz gehöriger maschinell erzeugter Lautstärke übertönen die Ritualgesänge der Priester die Trommelrythmen. Die Konstruktion dieser Musik-Maschinen folgt prinzipiell einem Grundaufbau: sie bestehen aus mindestens einer Kesselpauke, zwei Glocken und zwei Becken, aller Einzelinstrumente werden von jeweils einem Schlägel zum Tönen gebracht. Jeder Anschlag ruft nur einen, den immer gleichen Ton hervor. Die Tonfolgen lassen sich regulieren, je schneller die Maschine läuft, desto dichter klingt das Tongeflecht. Der Klangcharakter jeder Trommelmaschine bleibt unverändert. Diese Aussage bezieht sich nur auf jene Trommelmaschinen, die wir gehört und gesehen haben, es mag durchaus noch andere Bauvarianten geben. Die temple drum machine im Jagat Tempel zu Amber untermalte, genauer gesagt: übertönte ein etwa 15 Minuten währendes Gebetsritual, welches die Teilnehmer in Trance versetzte, ohne dass das mechanische Musikwerk weder langsamer, noch schneller, weder leiser, noch lauter, auch fernab jeglicher Modulationen den Tempelraum mit einer unbeschreiblich monotonen Klangkulisse erfüllte. Erstaunlich für westliche Hörer, wie Menschen (gläubige Hindus) auf solche steril-kalten Klänge technischer Natur reagieren, sich auf diese Pseudo-Musik einlassen, diesen Tonfolgen mit Hingebung verfallen – dabei können diese tonalen Kombinationen schlussendlich bestenfalls doch nur magerer Ersatz für von Menschenhand erzeugte sakrale Musik sein kann. In Pushkar, einer Heiligen Stadt, besuchten wir mehrere Tempel, doch nur in einem Tempel stand eine Trommelmaschine in einem Vorraum, die wohl lange nicht mehr benutzt worden ist. Auffällig an dieser Maschine ist neben dem Käfig das verdoppelte Instrumentarium. Es wäre interessant gewesen, zu hören, ob die zweifach vorhandenen Instrumente auch zwei differierende Klangspektren erzeugt hätten bzw. ob von den Pauken-Glocken-Gong-Instrumentarien verschieden gestimmte Tonfolgen vernehmlich gewesen wären. Leider schien die Klangmaschine länger unbenutzt und keinen Ton mehr von sich gegeben zu haben. Regulär werden Trommelmaschinen im Tempel und nicht im Vorraum betrieben. Der Drahtgitterkäfig schützt die Maschine vor unerlaubten Zugriffen und staunende Menschen, die mit den Fingern schauen müssen, vor schmerzhaften Verletzungen. Etwas in die Jahre gekommen und völlig vernachlässigt taugt die Trommelmaschine von Bijolia kaum noch als museales Anschauungsobjekt. Lieblos auf einem Eckbrett abgestellt fristet die wenig gepflegte Maschine ein völlig nutzloses Dasein. Die Trommelmaschine vom Shri Revanasiddeshwar Tempel in Horti wurde am Tag unseres Besuches im Januar 2024 benutzt, der Klang dieser Maschine breitete sich im relativ kleinen Tempelraum effektvoll aus, die Wirkung auf die Hörnerven und die Trommelfelle kann nur als ohrenbetäubend umschrieben werden. Unter dem Suchbegriff temple drum machine finden wissbegierige Leser im Internet zahlreiche Einträge und Fotos zu Trommelmaschinen, allerdings handelt es sich fast ausnahmslos um Werbeanzeigen, also um Angebote zum Kauf solcher Maschinen.
Für interessierte Leser folgen zwei Empfehlungen zur indischen Musik: Hinweis 1: Reiseführer Lonely Planet Indien 3.deutsche Auflage 2010 im Kapitel KULTUR der Absatz MUSIK Seite 80-81 (kurz gefasste Beschreibung) Hinweis 2: RIEMANN MUSIK LEXIKON B. Schott’s Söhne Mainz 1967 12. Auflage im Sachteil (Band 3): Artikel INDISCHE MUSIK Seite 395-397 (ausführliche Erläuterung) Foto von Horti: Vanessa Jones Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Erhöhte Standpunkte, etwa von einem Sockel, einer Mauer oder einem Wohngeschoss, geben die Sicht zum Sachiya Mata Tempel im Stadtzentrum frei. Das Ausmaß dieser Tempelanlage im XXL-Format kann nur aus der Entfernung erkannt werden. Im Tempel selbst schrumpfen auf Grund der baulichen Unübersichtlichkeit die Größenverhältnisse. Was von außerhalb gesehen beeindruckt, beschränkt sich im Innenbereich auf Teilansichten, weil die Zugangswege zu den einzelnen Bereichen durch Gitter und Barrieren Limitierungen erfahren, die Assoziationen aufkommen lassen, welche entfernt an Menagerien erinnern. Der Eindruck, in einem begehbaren, verwinkelten Käfig unterwegs zu sein, lässt sich schwerlich unterdrücken. Zusätzlicher Mangel: etliche Schreine sind für das Publikum gesperrt, dabei lassen wir die bedarfsbedingten Um- und Anbauten der Neuzeit außer Acht. Mehrere Thoranas überspannen eine lange Stufenpassage, welche aufwärts in den Tempel führt, die gleichen Stufen führen abwärts wieder heraus. Im Eingangsbereich steht eine vermutlich wichtige Stele, es könnte die Tempelstele sein (Bild 1.1 und Vergleich Bild 1.1 im Artikel TEMPEL IN OSIAN Teil 2). Gleich daneben am Treppenaufgang steht von hinzugefügten Marmorplatten gefasst ein Paar weiblicher Halbgöttinnen (Bilder 1.2 & 1.3), wahrscheinlich Reste von Pilastern, die den Eingang zierten. Verloren nimmt sich Ganesha in der Rosette aus (Bild 1.4). Sachiya Mata erfährt in Rajasthan, speziell in der Region Osian, besondere Verehrung. Diese Göttin gilt den Hindus und auch den Jain-Anhängern als eine Inkarnation der Durga. Der Türsturz (Lintel) eines Schreins wird mit einem Navagraha-Reliefband abgeschlossen. Die anthropomorph abgebildeten neun Planeten sind hier von je zwei Göttinnen eingefasst, deshalb gelangt der Betrachter auf die Zahl zwölf, fünf der Planeten sitzen in kleinen Tempeln (Ädikulä). Auch an diesem Planeten-Relief sticht der überbetont große Kopf vom Schlangendämon Rahu hervor (Bild 1.11 & 1.12). Zur Klärung der Frage, weshalb in Osian an drei Tempeln (Vishnu, Harihara & Sachiya Mata) die Navagraha dominieren, fanden sich bislang keine tragfähigen Hinweise. Die meisten der Götter/Göttinnen präsentieren sich zwischen zwei Rundsäulen, jedem Gott, jeder Göttin, jedem Götterpaar ist ein eigener kleiner Tempel zugewiesen, nach westlichem Verständnis stehen/sitzen die Götter in einer Aedicula/Ädikula (Bild 1.7 – 1.9 & Bild 1.13 – 1.17). Als Baumaterial verwendet wurde durchweg der rote Sandstein, die verschiedenen Tönungen des Steins von Rot bis Gelb sind auf die farbigen Bedachungen zurückzuführen. Das Sonnenlicht fällt, wenn man so will, durch farbige Filter und verfremdet die natürlichen Steinfarben, zu erkennen auf den Bildern 1.6 – 1.8 & 1.17. Einige Reliefs, die bei Umbauten übrigblieben, wurden glücklicherweise als Spolien verwendet, so blieben alte Götterbilder erhalten, das ist immerhin ein erfreulicher und lobenswert respektvoller Umgang mit den kulturellen Hinterlassenschaften aus früher Zeit. Stilistisch passen diese Götterreliefs nicht zu den bisher gezeigten Reliefs, ihnen fehlt zudem der Rundsäulenrahmen, woraus zu schließen ist, dass die Spolien einer anderen Epoche angehören, wahrscheinlich aus einer älteren Bauperiode stammen (Bild 1.22 – 1.24). Der Mahavira Jain Tempel ist bei Google Maps als Osiyan Mahaveerswami Shwetamber Jain Temple gelistet. Die Tempelanlage ist nicht zu verfehlen, sie befindet sich westlich der Jain Mandir Rd. Dieser sehenswerte Tempelkomplex gilt als ältester Jain Tempel in West-Indien (West-Rajasthan). Die Zahlenangaben zur Bauzeit differieren, aber die zweite Hälfte des 8. bis zum Anfang des 9. Jahrhunderts darf als gesichert angenommen werden. Besuchern erschließt sich der Jain Mandir besser als der Sachiya Mata Tempel, die Ursache für diesen Vorzug liegt in seiner geschlossenen Ensemblebauweise begründet. Auf einem ebenen Areal ordnen sich im Uhrzeigersinn alle Nebenbauten um den Haupttempel (Bild 2.1 – 2.3). Der Schuhe müssen sich die Besucher schon im Vorhof entledigen. Zwischen zwei Nebenschreinen öffnet sich der Blick auf den Hof und das Tempelgelände (Bild 2.1 & Bild 2.3). Ein großer kuppelbekrönter Mandapa mit herrlich geschnittenen Pfeilern leitet durch den Thorana zum Haupttempel (Bild 2.2 & Bild 2.3). Das Bild 2.13 zeigt ein großflächiges Messingrelief mit der symbolisch dargestellten kosmologischen Vorstellung der Welt und deren verschiedene Ebenen der Welt und darin die Position der Jain in dem imaginierten Universum. Derartige Imaginationen sind nicht in allen Jain-Tempeln vorhanden, sie gelten eher als Ausnahme, was hier flächig zweidimensial bildhaft Reflexion geworden ist, findet sich in anderen Tempeln dreimensional als begehbarer Raum dargestellt. In diesem Räumen können die Jain sich im Gebet versammeln und sich schon zu Lebzeiten auf zukünftige Existenzen vorbereiten. Der Mahavira Jain Tempel wurde leicht westlich verschoben auf der Nord-Süd-Koordinate erbaut, gut zu erkennen auf Google Maps Street View. Im westlich vorgelagerten Vorhof zum Tempel hat sich ein sehr schöner historischer Türrahmen erhalten, das Prachtstück wurde durch die Einmauerung gerettet.
Genaue Beschreibungen zur Geschichte und der Architektur vom Mahavira Jain Tempel liefern mehrere Internetseiten, darunter auch: https://architexturez.net/doc/az-cf-21245 und https://www.localsamosa.com/travel/mahavira-jain-temple-of-osian-8936852 Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Als westlicher Gegenpart zu den östlichen Tempeln neben der Hauptstraße, die nordwärts in die Stadt führt (beschrieben im Artikel TEMPEL IN OSIAN Teil 1), stehen zwei Tempel und drei Schreine. Im südwestlichen und westlichen Stadtbereich haben sich weitere Tempel und ein Stufenbrunnen erhalten. Gegenüber dem östlichen Tempelpaar Vishnu/Harihara III erhebt sich (lt. Google Maps) auf gemauertem Sockel ein weiterer Vishnu Tempel (Bild 1.1). Die Namensgleichheit schafft Verwirrung. Wie sind die Vishnu Tempel auseinander zu halten? Allein der Standort und die Bauform dienen der genauen Bestimmung beider Vishnu Tempel. Der westlich geöffnete Vishnu Tempel besteht nur aus Mandapa und Garbhagriha, sehr elegant und formschön wirkt der restaurierte von einem Amalaka bekrönte Shikhara. Der Tempel wirkt größer als seine tatsächlichen Ausmaße, was auch durch den massiven Sockelunterbau hervorgerufen wird. Die Fassaden erinnern an die Reliefgliederungen der Tempel auf der Ostseite der Straße, doch der Unterschied liegt größenbedingt im Detail. Während am östlichen Vishnu Tempel fünf Götterbilder die Fassaden gliedern, bedecken am westlichen Vishnu Tempel nur drei Götterreliefs die Tempelaußenwände. Betreffs der Reliefbänder mit den einschlägigen Krishna-Episoden sind nur geringfügige Unterschiede zu den östlichen Tempelbauten festzustellen, zumindest in der Szenenreihenfolge gleichen sich die Bilderfolgen (Bild 1.7). Ein Novum sind dagegen die schwebenden halbgöttlichen Wesen in den oberen Wandbereichen zwischen den Reliefs (Bild 1.6). Dem Sockel vom Vishnu Tempel und seinem unmittelbaren Umfeld könnten mit etwas gutem Willen noch das Prädikat Sauber verliehen werden, für den Hindu Tempel inklusive der Schreine trifft eine solche Bewertung mitnichten zu. Die Missachtung der Heiligen Stätte schreit zum Himmel. Es bleibt der Eindruck, die sakralen Bauwerke seien überflüssig und auf einer Müllhalde entsorgt worden. Nur wenige Schritte westwärts verbirgt sich inmitten niedriger, aber dichter Bewaldung der ansehnliche Surya Tempel, bei Google als Sun Temple Surya Mandir eingetragen. Dieser westlich orientierte Tempel ruht auf einem hohen rundum verziertem Unterbau. Bemerkenswert sind der ausladende Mandapa (ohne Bedachung), sowie dessen kunstvoll gehauenen Pfeiler und der äußerst formschöne Turm (Shikhara). Die Fassaden schmücken jeweils fünf Götterbilder. An Stelle der erwarteten Krishna-Szenen, wie sie an anderen Osian-Tempeln zu sehen sind, finden sich am Surya Tempel prachtvolle ornamental-florale Schmuckelemente. Es ist einer der schönsten Tempelbauten in Osian, der zu Unrecht wenig beachtet, im Sinne des Wortes, im häufig zitierten Schatten steht. Keine 100m Entfernung trennen den Surya Tempel (Sun Temple Surya Mandir) vom Stufenbrunnen Katan Bavdi. Dieser Brunnen verdient nicht nur Erwähnung, sondern auch besondere Beachtung, denn eine solche Brunnenanlage ist in Osian einmalig: kein weiteres Becken ist in der mit Tempeln reich gesegneten Kleinstadt ausfindig zu machen. Der Zugang zum Brunnen befindet sich ostseitig, auf dieser Beckenseite befindet sich eine opulente Tempelanlage, welche leider auf Grund von Zerfall und Zerstörung nur noch in Teilen besichtigt werden kann. Flächenmäßig nimmt der Tempel die Hälfte der Brunnenanlage in Beschlag. Die ehemalige Tempelarchitektur, welche sich bis in die Tiefe des Brunnens hinabzieht, lässt sich am vorhandenen Bestand schwerlich erschließen. Zu sehen sind ein mittig angeordneter hoher Tempelraum (derzeit offen) und zwei seitliche Balkone, von denen Stufen zum Beckengrund hinabführen. Von den Balkonen ist der Zugang in einen kreisrunden tiefer liegenden Tempelraum möglich. Für die unverständliche Vernachlässigung dieses ungewöhnlichen Brunnens gibt es keine Entschuldigung. In Rajasthan existieren nur wenige Stufenbrunnen mit derartig ausgefallener Architektur. Der Brunnen Katan Bavdi bedarf unbedingt höherer Wertschätzung und dringend einer Restaurierung. Auf halben Wege zum Stufenbrunnen steht eine rätselhafte Säule mit vier Götterreliefs. Die runde Säule mit vierseitigen verschlankten Aufsatz wirft mehrere Fragen auf: Welche Bedeutung kommt der mannshohen Säule zu? Welchen Zweck erfüllte sie? Welche Götter, abgesehen von Ganesha, zeigen die Reliefs? Ist die Säule das einzige erhaltene Relikt eines verlorenen Tempels? Weshalb ist die Säule nicht aus dem ortsüblichen roten Sandstein gefertigt, woraus die nächste Frage resultiert: Stammt die Säule aus Osian oder wurde sie von woanders her nach Osian gebracht? Kein Schild nennt den Namen oder erklärt die Bedeutung und Herkunft der ominösen Säule, sie scheint nicht zu den Protected Monuments zu gehören (Bilder 5.1 – 5.4) Eine ähnliche Säule steht im Sachiya Mata Tempel (Bild 1.1 im Artikel TEMPEL IN OSIAN Teil 3). Keine 100m westlich vom Katan Bavdi ragt noch ein Sun Tempel gen Himmel, zur Unterscheidung ist dieser Tempel bei Google als Sun Temple Osian gelistet, hier war wohl das vom Archaeological & Museums Department Goverment of Rajasthan Jaipur aufgestellte Schild bestimmend verbindlich. Dieser Sun Tempel hat ebenso wie der Surya Tempel (Sun Temple Surya Mandir) einen großartigen Mandapa, dessen Bedachung sich sogar erhalten hat. Erwähnenswert und mehr als einen Blick wert sind die wunderbaren Reliefarbeiten an den Fassaden und im Eingangsbereich zum Garbhagriha. Hier wurde einer der prachtsvollsten Türrahmen geschaffen. Die wunderbar geschnittenen Pfeiler vom Sun Tempel stehen als lehrreiche Vergleichsobjekte mit den ebenfalls herrlich gehauenen runden Pfeilern vom Surya Tempel zur Verfügung. Purnagathas (Bild 6.3), welche den mittleren quadratischen Schaft begrenzen, sind das augenfälligste Zierobjekt an den Pfeilern. Eine florale runde Zwischenscheibe (Amalaka) trennt die Pfeilerbereiche, bildet den Übergang zum oberen Pfeilersegment. Das Rundstück lagert auf den oberen Pfeiler-Vasen (Purnagatha bedeutet glückverheißende Vase). Wiederum auf einer runden Scheibe liegen zwei figurale Pfeilerelemente. Das untere Formstück, sich der quadratischen Grundform nähernd, zeigt an den Ecken jeweils den Yakshas verwandte Wesen. Das obere Formstück, getrennt vom unteren durch eine dünne oktogonale Zwischenscheibe, wird von den Gesichtern der Kirtimukkhas (auch als Kala zu deuten) dominiert. Auf den wunderschön gearbeiteten Pfeilern ruhen die kreuzförmigen Kapitelle, auf denen die verzierten Dachtraversen liegen. Die exquisiten Steinschnitzerein verleihen diesem Raum eine unvergleichliche, andächtige Atmosphäre (Bild 6.3.2). Gesteigert wird die religiöse Stimmung nur noch durch den herausragend gestalteten Türrahmen, dessen ambitionierte Bildvielfalt betreffs Aussagekraft mit allen anderen Tempel in Osian standhalten kann, vielleicht nirgends übertroffen wurde. Die komplett relieffierte Türeinfassung wirkt als Gesamtkunstwerk, die Betrachtung einzelner Passagen lässt den bedeutenden Kunstwert dieser Steinmetzarbeiten aufscheinen. Beim Anschauen des Türrahmens verliert sich das Auge, haftet unwillkürlich oder intuitiv an Details fest, wandert auf und ab, hin und her . . . nur systematisches Erfassen führt zu Erkenntnis großer Kunst. Übrigens die Purnagathas finden sich erneut als Bildelement an der Türschwelle wieder. Im Mittelbereich der Schwelle ist eine leicht gewölbte Kugelfläche zu sehen, möglicherweise ist damit die Sonne symbolisiert, schließlich befinden wir uns im Sun Tempel (Bild 6.3.1). Türrahmen samt Türsturz unterliegen einer bestechend konsequent gegliederten Struktur, die aus mehreren vertikalen und horizontalen Reliefbändern besteht. Auf einem Bild über der Schwelle sind drei weibliche Himmelsbewohner zu sehen. Je zwei parallel verlaufende ornamentale und figurliche Reliefleisten bilden den vertikalen Rahmen. Diese vierfache Reliefleiste setzt sich auf dem Türsturz fort. Über den Ornamentleisten ist ein Navagraha-Reliefband, darüber ein ebenfalls neunfach gegliedertes Tempel/Götter-Reliefband zu sehen. Ein etwas vorgesetztes Ornamentband fasst den Türrahmen vollständig ein, darauf lagert als Abschluss der Rahmung eine rätselhafte Reliefreihe: neun stilisierte Tiersymbole. Zwei mächtig vorstehende, herrlich dekorierte Seitenpfeiler (Pilaster) verleihen der Türrahmung finale Pracht (Bilder 6.3 – 6.3.3). An den Außenwänden wurden Götterbilder in stilvollen Rahmungen angebracht, sie entsprechen den Abbildungsmustern der anderen Tempel in Osian (Bilder 6.4 – 6.8). Ein kleiner unauffälliger Shiva Tempel in der Nähe vom Stufenbecken Katan Bavdi ist kaum zu übersehen, weil er erhöht auf einem Sockel erbaut wurde (Bilder 7.1 – 7.3). Rund 100m westlich vom Sun Temple hat der noch immer oder wieder für religiöse Zeremonien genutzte Piplad Mata Temple seinen Standort (von Google als Piplad Mata Mandir Osian eingetragen). Wie alle Tempel in Osian zählt auch dieser Tempel zu den geschützten Monumenten der Archaeological & Museums Department Goverment of Rajasthan Jaipur, einer Institution, die offenbar unabhängig von der ASI für den Erhalt der historischen Hinterlassenschaften im Bundesstaat Rajasthan verantwortlich ist. Im Piplad Mata Tempel (Bild 8.1 & 8.2) findet vermutlich täglich aktives Glaubensleben statt, was spezielle Indizien und Requisiten belegen, beispielsweise Flaggen, Tücher, Altarbehänge und Ritualgegenstände (Bild 8.5). Sehr interessant sind auch hier wieder die variabel gestalteten Pfeiler der Mandapa (Bild 8.3). Die Pfeiler und Säulen in den Tempeln Osians verdienten wahrhaftig eine Sonderstudie, – doch welcher Kunststudent oder Wissenschaftler bewältigt ohne Auftrag freiwillig dieses Spezialthema? Laien erfreuen sich vorbehaltlos an den abwechslungsreichen Formen, sind aber ohne Studienmaterialien bzw. für jedermann zugänglichen Forschungsergebnissen nicht in der Lage, frühe, mittlere und späte Ausprägungen der Pfeiler zu unterscheiden, weil für keinen der Tempel weder Bau- noch Einweihungsjahre zu ermitteln waren. Den Laien bleiben schlussendlich die ästhetischen Genüsse an der Tempelarchitektur, das ist ja immerhin eine nennenswerte nicht zu verachtende Belohnung für die Bemühungen intensiver Besichtigungen. Wichtiger Hinweis: Nordwestlich vom Jain Mandir, westlich der Jain Mandir Rd, steht ein weiterer Vishnu Tempel, von Google als Vishnu Mandir bezeichnet. Dieser sehenswerte große Tempel stand nicht auf unserer Besichtigungsliste. Bei den Vorbereitungen dieser Reise haben wir leider den Vishnu Mandir übersehen. Bestimmt bietet dieser Tempel gegenüber anderen Sakralbauten keine nennenswerten architektonischen Besonderheiten, aber dieses Bauwerk hätte das Gesamtspektrum der Osian-Tempel erweitert. Zukünftige Besucher von Osian könnten, sofern sie in Sachen Tempel unterwegs sind, dank dieser Information den Vishnu Mandir besichtigen.
Teil 3 der Artikelserie TEMPEL IN OSIAN beschreibt die zwei großen Tempelbauten, den Jain Tempel und den Sachiya Mata Tempel. Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Die Kleinstadt Osian (mitunter auch Osiyan geschrieben), eigentlich erst in jüngerer Zeit ein über seine Ortsgrenzen hinaus gewachsenes Dorf, wird in den Reiseführern meist wegen zwei Tempeln erwähnt. Es macht Sinn, die Texte mehrerer Reisehandbücher zu vergleichen. Nelles Tour Guide Indien Der Norden bemerkt: "In Osiyan sind sehenswerte Hindu- und Jain Tempel aus dem 8. – 11. Jahrhundert über das heutige Dorf verteilt – meist archäologische Stätten mit schönem Figurenschmuck. Der Sachya-Mata Tempel ist ein lebendiges Heiligtum, das Hindus wie Jainas besuchen" (Zitat: Seite 138). lonely planet INDIEN (deutsche Ausgabe) vermerkt zu Osian: "Die alte Stadt in der Thar-Wüste, 65 km nördlich von Jodhpur, war zwischen dem 8. und dem 12. Jh. ein wichtiges Handelszentrum, das von Jainisten beherrscht wurde. Diese hinterließen hier fein gearbeitete, gut erhaltene Tempel. Der Sachiya-Mata-Tempel (…) ist ein beeindruckender ummauerter Komplex. Der Mahavira-Tempel (…) birgt das Bildnis des 24.tirthankara, das über 2000 Jahre alt und aus Sand und Milch geformt worden sein soll." (Zitat: Seite 267) Das Reise-Taschenbuch RAJASTHAN – DELHI – AGRA von DUMONT beschreibt den Sachiya Mata-Tempel und den Mahavihara-Tempel etwas ausführlicher, versäumt aber nicht näher auf die anderen Tempel einzugehen: "Etwas außerhalb der Ortschaft liegen zwischen der nach Jodhpur führenden Straße und der Eisenbahnlinie Jodhpur-Jaisalmer zwei sogenannte Hari-Hara-Tempel, benannt nach einem Relief mit der gemeinsamen Darstellung von Shiva und Vishnu. Sie bestehen aus einem zentralen Hauptschrein und vier an den Ecken der gemeinsamen Plattform platzierten Nebenschreinen." (Zitat: Seite 199) Näher beschrieben werden der Hari-Hara-Tempel Nr. II, der Hari Hara-Tempel Nr. III und der Vishnu-Tempel Nr. 1 Das REISE KNOW-HOW INDIEN – der Norden schreibt: "Der heute in der Hitze der Wüste Thar vor sich hin dösende Ort war vom 8. – 12. Jh. eine lebhafte Handelsstadt am Kreuzungspunkt wichtiger Karawanenstraßen. Aus jener Zeit haben sich insgesamt 16 sehr schöne Hindu- und Jain-Tempel erhalten. Die ältesten Sakralbauten stehen auf einer erhöhten Terrasse am Ortsrand und sind in der Tradition des Gupta-Baustils konstruiert. Am beeindruckendsten ist ein sehr fein ornamentierter Sonnentempel aus dem 8. Jh. Der in der Nähe befindliche Stufenbrunnen war ursprünglich Teil eines Sommerpalastes, von dem jedoch nur noch bescheidene Ruinen erhalten geblieben sind." (Zitat: Seite 318) Die weiteren Ausführungen beschreiben den Sachiya Mata Tempel und den Mahavira Jain-Tempel. Vier Reiseführer – vier Einschätzungen: alle Autoren erwähnen den Sachiya Mata Tempel und den Mahavira Jain Tempel, beide Tempel sollten Touristen besichtigen, doch unbedingt auch den Fokus auf die "16 sehr schöne(n) Hindu- und Jain-Tempel" richten. Die meisten der Hindu-Tempel stehen beidseitig an der südlichen Ortseinfahrt in Sichtweite der R61, nur wenige sind im westlichen Ortsbereich zu finden, darunter auch der Jain-Tempel. Nur einer der "Sakralbauten steh(t)en auf einer erhöhten Terrasse am Ortsrand", gemeint ist der Sachiya Mata Tempel. Fügt man den Angaben aus den Reiseführern noch die Informationen aus den WIKIPEDIA-Artikeln https://de.wikipedia.org/wiki/Osian_(Rajasthan) und https://en.wikipedia.org/wiki/Osian hinzu, ergibt sich ein vielschichtiges, dichtes Geflecht von Hinweisen, die nur vor Ort auf Richtigkeit überprüft werden können. Hinweis: der englischsprachige Artikel liefert mehr Detailauskünfte und Fotos als die deutschsprachige Version. Die Informationstafel (Bild 1.1) verweist auf viele alte Tempel aus dem 8. bis 12. Jahrhundert in Osiyan, darunter den Sacchiyay Tempel und den Mahavira Jain Tempel, die noch immer für religiöse Zeremonien genutzt werden. Osiyan hat 20 Shiva, Vishnu und Jain Tempel, außerdem 7 Dev Kulikas. Die Bezeichnung Dev Kulika bzw. Devakulika (देवकुलिक) meint kleine Schreine (auch mit Turm), diese können an einer Mauer errichtet sein oder ein Tempelgebäude umgeben. Auf der zweisprachigen Tafel (Bild 1.2) wird der Tempel neben der Straße als Vishnu Temple, Osian deklariert. Auffällig ist außerdem die differierende Schreibweise auf den zwei benachbarten Tafeln: Osiyan – Osian. Eine ausführliche Info-Tafel ist nur an diesem Tempeln vorhanden. Google Maps hat für den Vishnu Tempel (zu sehen im Bild 1.3 links) keinen Namen parat, nennt aber den Nachbar-Tempel Harihara Tempel III (zu sehen im Bild 1.3 rechts). Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich zunächst auf die Tempel am südlichen Ortsrand an der R61. Beginnen wir die Besichtigung östlich der Straße. Unmittelbar neben der Straße fallen zwei Tempel, die etwas versetzt gegenüberstehen, ins Blickfeld (Bild 1.3). An diesen zwei Sakralbauten sind all jene typischen Merkmale vereinigt, durch welche sich alle anderen Osian-Tempel dieser Bauperiode auszeichnen: der rote Sandstein als alleiniges Baumaterial, die auf einem Sockel errichteten Aufbauten, gemeint sind der "zentrale Hauptschrein und die vier an den Ecken der gemeinsamen Plattform platzierten Nebenschreine" und der "schöne Figurenschmuck", der sich an allen Tempel in teilweise sehr gutem Zustand erhalten hat. Deutlich erkennbar sind die Rekonstruktionsmaßnamen, diesbezüglich ergänzen sich die beiden Tempel mehr oder weniger, was dem einem fehlt, kann der andere aufweisen. Klar ersichtlich ist die vereinheitlichte Bauweise: auf dem Sockel (Jagati) ruhen der überdachte Vorbau (Mantapa) und die Vorhalle (Antarala) zum Tempel mit Heiligtum (Garbhagriha), gekennzeichnet durch einen Turm (Shikhara). Der Harihara Tempel III ist der größere von beiden, auf der prächtig geschmückten Plattform standen ursprünglich neben dem Hauptschrein vier kleine Nebenschreine, von denen nur die zwei vorderen teilweise erhalten blieben. Nicht zu übersehen sind achtzehn separat aufgestellte Säulen/Pfeiler, die vermeintlich den äußeren Tempelbezirk markieren, tatsächlich sind es wohl die an einem Platz gesammelten und vereinigt aufgestellten Stelen verschiedener Sakralbauten, es müssen Einweihungs- bzw. Widmungsstelen der Osian-Tempel sein, (teilweise im Vordergrund von Bild 1.3 und komplett im Bild 1.4 zu sehen ). Die hier vorgestellte Auswahl der Einzelaufnahmen der Stelen bestätigt die differierenden Ausführungen der unterschiedlich hohen, im Querschnitt quadratischen Säulen. Schriftkundige könnten vermutlich jede Stele einem bestimmten Tempel zuordnen. Laien blicken auf ein steinernes Open Air Archiv der Tempel von Osian. Der etwas verwahrloste Aufstellungsort wird der Einmaligkeit dieser Kollektion keinesfalls gerecht. (Nebenbei erwähnt, die Sachiya Mata-Stele ist an seinem angestammten Platz im Tempel verblieben.) Meinung des Autors: Stelen sind unwiederbringliche Artefakte, die gehören in ein Museum, zumindest geschützt untergebracht. Für ein Informationszentrum "Die Pratihara-Dynastie und ihre Tempel in Osian" wäre das interessierte Publikum dankbar. An nicht genutzten Flächen in Tempelnähe mangelt es nicht. Hier besteht noch Nachholbedarf bzw. archäologisches Erweiterungspotential. Diese Zukunftsvision bleibt vorerst lediglich die Wunschvorstellung eines begeisterten Enthusiasten, welche allerdings der Bedeutung der Osian-Tempel entspräche. Zufällig ist ein Tempel im Hintergrund über der siebenten Stele gut zu erkennen, es handelt sich um den Harihara Tempel II (Bild 1.4). Die Außenansichten der Tempel Vishnu und Harihara (Bild 1.5 & 1.6) lassen die Unterschiede zwischen historischer und ergänzter Bausubstanz deutlich aufscheinen. Schmerzliche Fehlstellen machen die Verluste kenntlich. Nach eingehender Außenvisite der Tempel (inklusive der Stelen-Sammlung) muss die Innenbegutachtung erfolgen, hier sollte der Blick nicht nur auf die Wände, Pfeiler, Säulen und auf die Portale, sondern auch nach oben auf die Deckendekorationen gerichtet werden. Wer sich intensiv dem Reliefschmuck widmet, der hat genügend zu tun, denn die Vielfalt der Götterbilder ist schlichtweg überwältigend, andererseits sind Wiederholungen der Motive schnell feststellbar. Es finden sich an einigen Tempeln in Osian mehrfach ganze Reliefreihen, die Episoden aus dem Leben Krishnas in fortlaufender Reihenfolge zeigen, was nicht heißt, dass sich diese Bilderreihen ausschließlich an Krishna geweihten Tempeln nachweisen lassen, wie eben auch Shiva-Reliefs an Vishnu-Tempeln zu finden sind und widmungsfremde Götterreliefs an den Harihara-Tempeln nicht auszuschließen sind. Im Grunde sind alle maßgeblichen Hindu-Gottheiten an allen Tempeln als Einzeldarstellungen vorhanden. Die Tempelnamen scheinen recht willkürlich, wenn nicht zufällig gewählt worden, denn jeder der Tempel könnte auch als Harihara Tempel, als Krishna Tempel oder als Vishnu Tempel, sogar als Shiva Tempel durchgehen. Eindeutig festlegen ließen sich die Benennungen nur, wenn in den Garbhagriha die Idole der Anbetung noch vorhanden wären oder Inschriften Auskünfte gäben. Die Dominanz einzelner Gottheiten bestimmte vielleicht die Namensgebung der jeweiligen Tempel. Gleich ob Hindus oder kunstinteressierte Touristen, die Besucher werden zunächst von den filigranen Reliefarbeiten in den Vorräumen zu der meist kahl belassenen Cella geblendet. Hier gilt es wirklich, den Blick systematisch wandern zu lassen. Die herrlich dekorierten Säulen, die Türrahmen, die Decken erfordern jeweils Einzelbetrachtung. Es lohnt sich wirklich eine Säule von allen Seiten anzuschauen, ein Relief aus mehreren Blickwinkeln anzusehen. Erst im Detail erschließt sich die thematische Geschlossenheit aller Dekorationen. Eine spezielle Besonderheit in den Osian-Tempeln sind die mehrfachen Abbildungen der Navagraha, sprich: der neun Planeten bzw. im übertragenen Sinn der neun Planetenreiche (Himmelsregionen). In der traditionellen hinduistischen Astrologie (Jyotisha) sind im Gegensatz zur griechischen Astrologie die Planetengötter männlich, wir blicken folglich auf personifizierte männliche Himmelsgestalten, deren Reihung einem vorgegebenen Darstellungskodex entspricht: Surya (Sonne), Chandra (Mond), Mangala (Mars), Budha (Merkur), Brihaspati (Jupiter), Shukra (Venus), Shani (Saturn), Rahu (aufsteigender Mondknoten) und Ketu (absteigender Mondknoten). Diese Angaben wurden sinngemäß dem WIKIPEDIA-Artikel https://de.wikipedia.org/wiki/Navagraha entlehnt. Nicht zu übersehen ist Rahu, der ist als mächtiger Kopf abgebildet, Rahu ist der 8. Planetengott (von links gezählt) oder der vorletzte in der Reihe (von rechts gesehen), seine auffällige Erscheinung ist schlechthin das eindeutige Erkennungsmerkmal zur Identifikation einer vollständigen Navagraha-Darstellung (außer bei der Londoner Navagraha-Gruppe). Das British Museum London präsentiert im Eingangsbereich eine Planetengruppe (Navagraha) aus Konark (Bild 1.14). Ein Navagraha-Relief aus Rajasthan (Chittorgarh), entstanden während der Pratihara-Periode, kann im National Museum New Delhi besichtigt werden (Bild 1.15 & 1.15.1). Es scheint bemerkenswert, dass wir Navagraha-Reliefs bislang nur in Nord-Indien, respektive in Rajasthan, entdeckt haben. In Süd-Indien werden die Jyotisha-Lehren für religiöse Praktiken verwendet, doch fanden die Navagraha in den uns bekannten Tempeln in Karnataka und Tamil Nadu im Rahmen der Reliefdekorationen keinen sichtbaren Niederschlag. Die Außenfassaden der Tempel sind im unteren Bereich mit verschiedenen Götterreliefs und im oberen Bereich mit Reliefbändern bedeckt, welche markante Szenen aus dem Leben Krishnas zeigen. Bei der Aufteilung bzw. der Positionierung einzelner Gottheiten ist eine sich wiederholende Anordnung zu erkennen, das wird beim Vergleich der hier vorgestellten Südfassaden augenfällig (Bild 1.19 & 1.21). Vom Doppel-Tempel Vishnu/Harihara III zum Harihara Tempel II braucht es nur wenige Schritte in südöstlicher Richtung. Der Harihara Tempel II versteckt sich in einem dichten Gehölz, von einem Wald zu sprechen, wäre übertrieben, zu klein ist die bewachsene Fläche, welche den Tempel umgibt. Den einzig geebneten Weg zum Tempel zu benutzen, wird sich mancher Besucher scheuen, doch es ist die kürzeste Verbindung. Alle Umwege, die keine Wege sind, führen durch hinterlistiges dorniges Gestrüpp (Bild 2.2). Die folgenden Ausrufesätze sind als Achtungs- und Warnsignale zu verstehen: Berührungsängste mit Hinterlassenschaften der modernen Zeit sind zu überwinden! Ekel darf nicht aufkommen! Flachatmung ist zu empfehlen! Müll und Tempel, ein Widerspruch in sich, leider Realität! Diese Ausführungen sind als Zustandsbericht vom 2.12.2024 (dem Besichtigungstag) zu lesen, es könnte sich inzwischen etwas getan haben . . . mit einer geringen Spur Optimismus bleibt die schwache Hoffnung, dass zukünftige Touristen solchen Zumutungen nicht ausgesetzt werden. – Ist endlich die stinkende, zum Glück trockene raschelnde Müllfurt widerwillig überwunden (Bild 2.1), öffnet sich der Blick auf einen gut restaurierten, wirklich sehenswerten Tempel aus der Pratihara-Periode (Bild 2.3 & 2.4). Vom Nordwest-Nebenschrein abgesehen sind der Zentral-Schrein und die drei anderen Nebenschreine erhalten. Die vormals fünf Schreine (1+4) standen und stehen als Quincunx (Würfel-Fünf) auf dem Sockel. Der Eingang vom Hauptschrein ist westlich ausgerichtet, die östlichen (hinteren) Schreine zeigen ebenfalls in Richtung West, die vorderen (westlichen) Schreine sind mit der Eingangsöffnung einander zugewandt. Die Gläubigen konnten beim Betreten vom Podest in alle Schreine problemlos Einsicht haben und Zugang finden. Es scheint sehr weit hergeholt, aber der berühmteste Quincunx-Tempel steht in Kambodscha, gedacht ist an den bekannten Angkor Wat Tempel. Die Dominanz der Götter Harihara, Narasimha und Vamana auf den Fassaden vom Harihara II Tempel (Bilder 2.5-2.7) sollte den Blick auf alle weiteren Götterreliefs weder trüben noch verhindern. Es macht Sinn, jede Fassade aller Schreine zu begutachten, weil sich durch die Gesamtsicht der Reliefs das vielfältige Spektrum der hinduistischen Götterphalanx in aller Bandbreite herauskristallisiert und gleichzeitig die thematische Verwandschaft zu den anderen Osian-Tempeln deutlich wird. Ähnliches gilt für die Reliefbänder im oberen Fassadenbereich, welche bekannte und wenige bekannte Legenden aus dem Leben Krishnas zeigen, seine Heldentaten sind dem Volk vertraut (Bild 2.9 & 2.10). Bleibt noch zu vermerken, dass auch in diesem Tempel auf die steinerne Gegenwärtigkeit der anthropomorph dargestellten Navagraha (Neun Planeten) nicht verzichtet wurde (Bild 2.8). Der Vergleich mit den Navagraha-Reliefs im Vishnu- und Harihara III Tempel bietet sich an. Wenige Schritte außerhalb der Harihara II - Bewaldung befindet sich östlich eine Tempelruine (Annahme des Autors, zu überprüfen auf Google Maps Street View). Nordöstlich vom Harihara III Tempel steht der ohne Schwierigkeiten zugängliche Old Shivji Ki Deri Rameshwar Mahadev, diesen Tempel haben wir ahnungslos übergangen, weil wir nur im gleißenden Sonnenlicht weiß getünchte Mauern sahen, darin einen modernen Hindu-Tempel erkannten. Tatsächlich ist es ein alter Shiva-Tempel, der wahrscheinlich seit alters her für religiöse Handlungen genutzt wird. Der kurze Rückweg zur Straße führt unvermeidlich durch die Müllablage. In Richtung Norden öffnet sich der Blick: zu sehen ist der das Stadtbild dominierende Sachiya-Mata-Tempel. Im Teil II werden die Osian-Tempel westlich der Hauptstraße beschrieben und mit Fotos vorgestellt.
Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones |
Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher acht Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
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