Touristen wählen die Großstadt Aurangabad als Ausgangsort zum Besuch der Höhlen in Ajanta und Ellora. Leider werden zu Unrecht die nahe gelegenen Aurangabad Caves selten oder nicht besucht. Weshalb diese Höhlengruppe ein Schattendasein fristet, ist kaum zu erklären, an unzumutbaren Zufahrtswegen oder gefährlicher Begehbarkeit kann es nicht liegen. Mit jedem Fahrzeug sind die Höhlen erreichbar. Die Fußwege zu den einzelnen Höhlen sind bestens präpariert und gesichert, diesbezüglich gibt es nichts zu bemängeln. Eintrittskarten werden direkt vor Ort verkauft, das Kassengebäude befindet sich zwischen den Höhlengruppen Ost und West. Britische Archäologen haben die Aurangabad Caves im 19. Jahrhundert sozusagen wiederentdeckt. Die Höhlen waren im Laufe der Jahrhunderte auf Grund von religiösen Neubestrebungen schlichtweg in Vergessenheit geraten. Hindus und später die Muslime vermochten mit dieser vermutlich schon leicht verfallenen buddhistischen Tempelanlage nichts anzufangen. Archäologische Forschungen ergaben das 3. – 7. nachchristliche Jahrhundert als geschätzten Zeitraum für den Bau der Höhlen. In der Fachliteratur hat sich eine in drei Gruppen geteilte Zählung der Höhlen verbreitet. Der Gruppe I werden die Höhlen 1 – 5, der Gruppe II die Höhlen 6 – 9 und der Gruppe III die Höhlen 10 – 12 zugeordnet. Möglich ist auch die vereinfachte Zweiteilung, in diesem Fall wird von der östlichen und der westlichen Höhlengruppe gesprochen. Es besteht nicht die Absicht, mit den im Internet verfügbaren deutsch- und englischsprachigen Artikeln zu den Aurangabad Caves zu konkurrieren. Die hier vorgestellten, mit kurzen Erläuterungen versehenen Fotos sollen sehenswerte Details zeigen und sind als Anregung zur Besichtigung der Höhlengruppe zu verstehen. Am frühen Vormittag sind die Lichtverhältnisse für Fotografen vorteilhaft, das schräge Morgenlicht fällt günstig in die Höhlen, da sich alle Eingänge weitestgehend östlich orientieren. Es macht keinen besonderen Sinn, die Höhlen in chronolgischer Reihenfolge von 1 – 12 aufsuchen zu wollen. Nach Belieben kann entweder mit den westlichen oder mit den östlichen Höhlen begonnen werden, egal wie die Besichtigung verläuft, die vorgeschriebenen Wege führen zu allen Höhlen. Die geschätzte Distanz zwischen den Höhlengruppen I und II,III beträgt etwa 400 – 500m. Die Bilderfolge stellt zuerst die westliche Gruppe vor, also die Höhlen der Gruppe I, hier beschränkt sich die Auswahl auf die Höhlen 4, 3, 2 und 1. Einmalig ist die kirchenschiffartige Halle (Chaityagriha), ein monumentaler Stupa bildet den Blickfang, aufgrund seiner Form (Hinayana Buddhismus) lässt sich die Bauzeit ins 3. Jahrhundert datieren, somit wäre Höhle 4 die älteste der 12 Höhlen. Ein kleinformatiges Relief an der linken Seite der verfallenen Vorhalle ist bemerkenswert: ein Stupa mit Chatriya und einem Buddha (?) und einem Betenden. Die Höhle 3 ist die größte der Gruppe I, sie ist unterteilt in eine Veranda und eine quadratische Säulenhalle mit seitlichen Zellen und einen Schrein. In dieser Halle sind die Reliefs an den Säulen und die Kapitelle besonders detailreich ausgeprägt, hier sind die Vielfalt der Motive und die fantasievolle variable Gestaltung auffällig. Der Grundriss von Höhle 2 entspricht einer quadratische Halle mit einem Rundgang, der zur Pradakshinapatha gedacht ist. In der Cella sitzt Buddha im Lehrgestus, ähnlich dem Buddha auf einem seitlichen Wandrelief. Besonders gelungen sind die Rosetten mit Paardarstellungen auf den Pfeilerflächen. Von Höhle 1 wurden nur der Portikus und die Säulen fertiggestellt, die aber können mit schönen Schnitzereien aufwarten, nur hier sind an den Kapitellen nymphenähnliche Figuren zu sehen, bei denen es sich um Yakshis handelt, außerdem sind noch einige Buddha-Reliefs zu begutachten. Von den östlichen Höhlen (Gruppe II) werden Fotos der Höhlen 7, 6, 8 und 9 vorgestellt. Höhle 8 ist nicht zugänglich, deshalb nur zwei Außenansichten. Die Höhlen 10 – 12 sind unvollendet, brüchiges Basaltgestein verhinderte den Fortgang der Arbeiten. Der erste Blick auf die Höhle 6 hinterlässt einen schlichten Eindruck. Vier wuchtige fast schmucklose Pfeiler tragen die Felslast der schmalen Veranda, lediglich kleine Gana-Figuren unterbrechen die Kanten der quadratischen Pfeiler. Die geschmackvollen Rosetten an den Mittelpfeilern (Bild 7.3) der Halle sind Wiederholungen bzw. Variationen der Pfeilerdekorationen der Höhlen 2 und 7. Die Frontseiten der mächtigen Außenpfeiler der Halle sind mit weiblichen Dvarapalas und Götterbildern geschmückt. Die beiden sitzenden Figuren erinnern an Kubera (Bild 7.4 & 7.5). Eine sehr kleine Höhle (3 x 3,9 x 1,80m) ist Teil der Höhle 6 und müsste nicht sonderlich Erwähnung finden, wären nicht die speziellen Reliefs zu begutachten: Ganesha ist die zentrale Gottheit auf der Mittelwand, links neben ihm steht Chamunda und rechts Durga. Auf der linken Wand geben sich sechs der Muttergottheiten die Ehre, hier in der tradierten Sapta Matrika-Reihung: Brahmani / Maheshvari / Kaumari / Vaishnavi / Varahi / Indrani / Chamundi. Allen Göttinnen voran, nämlich ganz links gibt sich Virabhadra die Ehre, Virabhadra ist eine furchtgebietende Erscheinung Shivas. An der rechten Wandseite des kleinen Raumes befinden sich mäßig erhaltene Buddha-Reliefs. Diese kleine Höhle ist doppelt erwähnenswert, denn in keiner anderen Höhle der Aurangabad Caves finden sich hinduistische Gottheiten und Buddha-Reliefs in friedvoller Gegenüberstellung. Die Arbeiten an der Höhle 8 wurden vorzeitig abgebrochen. An der linken Außenwand sind mehr Reliefs fertig geworden als an der rechten Außenwand, auch die Dekorationen der Pfeiler wurden nicht vollendet. Von unten/außen waren per Teleobjektiv keine Reliefs an den Höhleninnenwänden auszumachen. Hinweis: die Besichtigung der Höhle 8 (die einzige Obergeschoss-Höhle) war nicht möglich, der Zugang war verschlossen, vermutlich führen Stufen nach oben. Der Erhaltungszustand der Reliefs in der Höhle 9 muss als mittelmäßig bis schlecht eingeschätzt werden. Manche Wandpartien sind stark beschädigt, andere sind nicht fertiggestellt, teilweise sind noch rohe Meißelspuren zu sehen. Bemerkenswert ist der übergroße liegende Buddha im Parinirvana an der linken Wand der Vorhalle. Den Eingang zum Sanktum flankieren zwei sitzende, über das Reliefformat ausgeweitete Figuren, dargestellt sind jeweils Kubera, flankiert von Nagas. Nur wenige Schritte sind vonnöten, um die Gruppe der unvollendeten Höhlen 10 - 12 zu besichtigen. Gering ist der Schauwert, doch den Anfangsstatus vom Arbeitsprozess der Höhlenbauarbeiten zu sehen ist durchaus interessant und nicht ohne Belang. Hinweis: Die Fotos dokumentieren die Visite der Höhlen am 10.01.2024, es bleibt zu hoffen, dass zukünftigen Besuchern das Betreten der Höhle 8 gewährt wird.
Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones
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Rund 10km südlich vom Zentrum der Großstadt Aurangabad im Dorf Satara steht auf einer Erhebung der Khandoba Tempel. Der Tempel wurde während der Regentschaftszeit von den Peshwa im Maratha Stil errichtet. Die Peshwa, eingesetzt von den Chhatrapatis, allen voran der große bis heute verehrte Shivaji, herrschten als Verwalter bestimmter Gebiete im Großreich der Marathen, dem heutigen Bundesstaat Maharashtra. Der erste Peshwa kam 1674 an die Macht. Der Einfluss der Peshwa verlor sich Ende des 18. Jahrhunderts. Maratha Stil bezeichnet nicht nur baustilistische Eigenheiten, sondern meint auch eine zeitliche Zuordnung. Der Staat Maratha existierte von 1674 bis 1818, in diesem Zeitraum muss der Khandoba Tempel erbaut worden sein, genaue Daten betreffs Bauzeit und Einweihung waren nicht zu ermitteln. Der Khandoba Tempel gilt als einer der ältesten Tempel im Stadtgebiet von Aurangabad. Die Anfahrt ist problemlos. Der Google Maps-Eintrag ist richtig platziert. Das Morgenlicht rückt den Tempel ins passende Licht: der rötliche Stein leuchtet. Die gewählte Mischung der Materialien aus rötlichem Sandstein und rot getönten Ziegelsteinen verleihen dem Bauwerk nicht nur farbliche Harmonie, sondern architektonisch auch das durchaus auffällig eigenständige Gepräge, welches sich von anderen Tempelbauten in Aurangabad abhebt. Der von schön geformten Säulen gestützte Portikus (Sabha-Mandapa) weist sehenswerte Steinschnitzereien auf, hier sind neben hübschen Musterbändern auch einige Götterbilder angebracht. Zu sehen sind beispielsweise die Göttin Gajalakshmi, leicht zu erkennen an den zwei Elefanten, welche Krüge mit geweihtem Wasser über sie ausgießen, daneben der auf Ananta liegende Gott Vishnu, ihr zu Füßen Lakshmi, über ihm Brahma, wiederum rechts daneben Surya auf einem von mehreren Pferden gezogenen Wagen. Auf eine Besonderheit muss hingewiesen werden. Auffällig häufig sind an diesem Tempel Vögel und insbesondere der Halsbandsittich dargestellt, entsprechend auch am Portikus. Auf dem Reliefbild, der ansonsten nur Götterdarstellungen ausweist, finden sich als einzige Zugabe zwei Sittiche. Die beiden Vögel heben sich zudem im Größenverhältnis zu den Götterbildern deutlich ab. Einer ist neben dem rechten Elefanten und ein anderer über den Pferden, im Flug von unten zu sehen. Unterhalb des Götterreliefs sind jeweils paarweise Halsbandsittiche als Schmuckband zu sehen. Im relativ engen Mandapa gegenüber vom Gaja-Vishnu-Surya-Relief ist auf einem weiteren Relief der junge Krishna zu sehen, der mit seinem Flötenspiel die Gopis (Hirtinnen, manchmal auch als Milchmädchen bezeichnet) betört. Krishna als Flötenspieler ist ein vielfach variiertes Motiv, es existieren viele Statuen und Reliefs, die den Gott mit der Flöte ohne die Hirtinnen darstellen, in diesen Fällen spricht die Kunstwissenschaft von Venugopala, Venu=Flöte und gopala=Name des jungen Krishna. Der junge Krishna gilt nicht nur als Liebling der Frauen, sondern auch als Retter der Menschen und der Tiere jener Gegend, in der er seine Kinder- und Jugendzeit verbracht hat, dort konnte er kraft seiner göttlichen Stärke den Berg Govardhana heben, wodurch er die Gopas, Gopis und die Tiere vor den Strafen Indras zu schützen vermochte. Ein weiteres vielfach verbreitetes Motiv ist Krishnas Kampf gegen den vielköpfigen Schlangendämon Kaliya. Die volkstümlichste der Mythen um den jungen Krishna ist und bleibt die Verzauberung der Gopis durch göttliche Musik. Die wunderschöne Einfassung der Tür, welche vom Mandapa ins Sanctum führt, wird von einem kunstvoll gestalteten Türsturz gekrönt, auf dem die zehn Avatare (Inkarnationen) Vishnus zu sehen sind. Die Mitte vom Querjoch des Türrahmens wird von Ganesha, dem Elephanten-Gott besetzt. Kleine Reliefs am Türrahmen zeigen in senkrechter Abfolge mehrere Shiva-Reliefs, eines repräsentiert den Gott Shiva, die Göttin Parvati und das gemeinsame Reittier Nandi. Besondere Beachtung verdienen die unterschiedlich gestalteten Türschwellen der Mandapa. Elefanten, Löwen und Yalis dienen als Hüter bzw. Schutzwesen der Räume. Dvarapalas (Dvarapalakas) flankieren den Eingang ins Sanctum, diese sind mit der gleichen Ritualfarbe hervorgehoben, wie auch die Gottheit Khandoba, eine Manifestation Shivas. Das Orange scheint für den Khandoba Tempel von dominanter Bedeutung zu sein, denn auch die unter einem Baum aufgestellten neueren Götterreliefs sind mit dieser auffälligen Farbe gekennzeichnet, sogar die mit Hufeisen beschlagene hölzerne Eingangstür ist mit leuchtender Orangefarbe lackiert. Farbpulver von Gelb bis hin zu Rot verzieren die verschiedenen Ritualobjekte, selbst Nandi der Buckelstier wird täglich mit frischen gelborgangenen Blumenketten geschmückt. Der Farbton Orange findet sowohl im Hinduismus als auch im Buddhismus als Sakralfarbe Verwendung. Mehrere Details am Khandoba Tempel verführen zum Verharren und zu eingehender Betrachtung, so etwa die Türschwelle der Südfassade, die von seltsamen Wesen mit Maulringen bewacht wird oder der Gargoyle in Form eines Fisches, der immerhin als Verweis auf Vishnu Matsya (Vishnu als Fisch) gedeutet werden könnte. Der Blumenschmuck auf dem Gargoyle belegt die hohe Verehrung, die dem Abfluss zuteil wird. Für eine gute Stunde dem Großstadtgetriebe entronnen zu sein, um den Khandoba Tempel in Ruhe (trotz Baustelle) besichtigen und genießen zu können, lohnte die Ausfahrt nach Satara. Ein sehenswerterer Tempel in Aurangabad kann nicht empfohlen werden.
Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Außer den Versammlungshallen (Höhle 3 und Höhle 10) und der Chaitya (Höhle 18), die im Teil I dieser Abhandlung beschrieben wurden, verdienen noch weitere Höhlen der Pandava Caves die Aufmerksamkeit des Publikums. Die im Verhältnis zur Höhle 3 recht niedrig gehaltene Höhle 4 fällt mit vier Pfeilern und sehr schönen Kapitellen auf. Besonders gestaltet sind die Elefanten-Kapitelle, auf denen mehrere Menschen, vorwiegend weibliche Personen aufsitzen. Die grobgerasterten Jali (Gitterfenster) in der Außenwand zum schmucklosen Innenraum der Höhle sind eher die Ausnahme in den Pandava Caves. Im Vergleich zu den Versammlungshallen 3 & 10 nehmen sich die benachbarten Höhlen 8 & 9 in den Abmessungen gering aus (Bild 2). Die Säulen von Höhle 8 fehlen völlig. An der Deckentraverse sind nur noch Stümpfe zu sehen, die wirken wie abgesägt, vielleicht wurden die Säulen an anderer Stelle verwendet oder vorsätzlich entwendet. Der Fels trägt das Dach vom kleinen Vorbau auch ohne Stützen (Bild 2 rechts). Zu den beiden etwas erhöht gelegenen Höhlen führen jeweils einige Stufen hinauf. Zwischen den Höhlen 8 und 9 neben den Stufen befindet sich ebenerdig eine kleine Zisterne. Links vor der Höhle 9 wurde eine etwas größere Zisterne in den Fels geschlagen. Die Wasserbevorratung wurde mit Bedacht angelegt, Rinnen verbinden die einzelnen Wassergruben. Die ebenfalls kleine Höhle 9 neben der schlichten Höhle 8 glänzt äußerlich mit zwei elegant geformten oktogonalen Säulen, auf denen die Traverse lagert. Sehr plastische Tiermotive auf der Traverse erwecken den Anschein von Kapitellen (Bild 2.1). Der Vergleich der vier Motive auf der bebilderten Traverse der Höhle 9 erhebt diese Bildfolge zur Besonderheit (Bild 2.2 – 2.5). Die Beschreibung und die Fotos der Reliefbilder auf der Traverse folgen der üblichen Betrachtungsweise von links nach rechts. Die jeweils äußeren Reliefs sind im Format kleiner als die zwei inneren Reliefs. Das Relief ganz links zeigt nur ein Tier, vermutlich eine Gazelle. Auf dem zweiten Relief sind zwei Kühe zu sehen, (eine weitere junge Kuh präsentiert nur ihr Hinterteil). Das dritte Relief zeigt zwei berittene Elefanten, der rechte Elefant rettet (oder entführt?) eine Frau, inwieweit hier an eine mythologisch überlieferte Begebenheit erinnert werden soll, sei dahingestellt. Das Relief ganz rechts zeigt einen Mann auf einem Löwen, dieses Relief könnte eine bestimmte Gottheit meinen. Fazit: zu sehen sind zwei Tier-Reliefs (Bild 2.2 & 2.3) und zwei Tier/Mensch-Reliefs (Bild 2.4 & 2.5). Die Tier-Wiedergaben sind naturalistisch treffend gehauen. Die Größenverhältnisse zwischen Tieren und Menschen sind auf Grund von Raum- bzw. Flächenbeschränkungen nicht ideal getroffen, was den Bildaussagen nicht schadet, etwas naiv wirkt allerdings der Löwenreiter, wie eben auch der Löwe unrealistisch dargestellt ist (Bild 2.5). Zugunsten der Tier/Mensch-Darstellungen wurde auf die gewohnte Zaun/Balken-Dekoration der Traverse verzichtet, kein Einzel- aber ein Sonderfall in den Pandava-Höhlen. Die sozusagen im Hochparterre gelegene Höhle 11 wird als »Jain Höhle« bezeichnet, eine berechtigte Klassifizierung, da die Reliefs markante Götter-Bilder beinhalten, welche von den Jain-Anhängern verehrt werden (Bild 3.1 rechts oben). Eine Spur unbescholtener Naivität ist den Reliefs der Höhle 11 nicht abzusprechen. Unmöglich die Vorstellung, alle Bildhauer wären große Künstler gewesen. An den Jain-Bildwerken wird die Diskrepanz zwischen Wollen und Können anschaulich, immerhin werden Wille und Anliegen deutlich, wichtige Jain-Götter in Szene zu setzen. Zu ihnen zählen lt. WIKIPEDIA eine sitzende Figur auf dem Löwenthron, eine Amba (Ambika) und ein Indra. Der Sitzende auf dem Thron ist mit hoher Wahrscheinlichkeit einer der Tirthankaras, das sind die Wissenshalter der Jain-Botschaft (Bild 3.2) Ambika, auf einem Tiger unterwegs, gilt als Mutter-Göttin (Bild 3.3) und wird im Kontext von Neminatha (dem 22. Tirthankara) genannt, folglich könnte mit dem sitzenden Gott durchaus der 22. Wissensübermittler gemeint sein (Bild 3.2). Rechts neben Ambika, separat im dunklen Eck, ist ein Gott auf einem Elefant dargestellt, der logischste Schluss: hier den Gott Indra zu erkennen. Leider passt aber der Göttervater nicht in den Kanon der Jain-Götter. Eher ist an Kubera, den Gott des Reichtums zu denken, denn der präsentiert sich meistens mit einem Elefanten. Ein solches Tier war mehr als nur ein Statussymbol, es verkörperte außer Wohlstand auch Klugheit. Vielleicht ist auch Ajitanatha (der 2. Tirthankara) gemeint, der einen Elefanten als Reittier nutzte. Das sind nur zwei Deutungsvarianten, dem Relief gerecht zu werden, für Indra sprechen nur wenige Indizien (Bild 3.4 rechte Bildhälfte). Zum Thema Jainismus ist in diesem Blog unter folgenden Link ein Artikel abrufbar https://www.angkor-temples-in-cambodia.com/schoumlnlein-blog/jainismus-die-unbekannte-religion Die kleine Höhle 15 ist an drei Seiten mit Buddha-Reliefs geschmückt. Ohne zu übertreiben, kann von Buddha-Statuen gesprochen werden, die zwar noch mit dem Fels verbunden sind, dennoch sehr plastisch aus der Wand hervortreten. Diese Volumina verleihen den Figuren Lebendigkeit, die das Anbeten fördert. Pilger und ansässige Mönche werden sich in dieser Höhle wie in einer Cella (Altarraum) von einem Tempel gefühlt haben. Da auch weitere Höhlen mit stilistisch ähnlichen Bildwerken angefüllt sind, ist sich die Forschung einig, diese Buddha-Bilder dem Mahayana-Buddhismus zuzuordnen, also erst in den späten Jahrhunderten der Nutzung dieses Höhlenklosters entstanden sind. Hervorgehoben werden muss das in den Pandava Caves erstmalige, durchaus bedeutsame Zitat vom Rad der Lehre und den zwei Gazellen auf dem Altarsockel des mittleren Buddhas, leider ist das bemerkenswerte Symbol, welches heute die meisten buddhistischen Klöster als solche kenntlich macht, nur noch schemenhaft zu erkennen (Bild 4.1 Mitte unten & 4.2). Inschriften verraten die Auftraggeber und den Zeitraum, in welchen die betreffs Innenausstattung wohl prachtvollste Höhle der Pandava Caves erschaffen wurde. Die Höhle 20, eine großräumige Versammlungshalle, wird auf Grund der steinernen schriftlichen Hinterlassenschaften als »Sri Yajna Vihara« genannt und muss zirka 180 Jahre nach der Zeitenwende vollendet worden sein. Der Blick auf und in die Vorhalle zum Altar und der Andachtsraum selbst verrät die andächtige Sorgfalt, die jedem Detail gewidmet wurde. Allein die Säulen suchen in Pandava ihresgleichen, solche gediegenen, äußerst geschmackvoll verzierten Formen und Muster finden sich beispielswiese in Ajanta wieder, nirgends aber in Pandava, außer, wie schon betont, in Höhle 20 (Bild 5.1, 5.2 & 5.5). Zwei übergroße Dvarapalas haben ihren Stand auf einem Lotossockel, sie flankieren den Eingang zur Cella (Garbhagriha). Diese Wächterfiguren halten jeweils einen Lotosstängel hoch, neben ihnen stehen jeweils eine weibliche Figur (Bild 5.3 & 5.4). Wer zwischen den Säulen verharrt, die Reliefwand betrachtet, dessen Auge fokussiert fast zwanghaft den sitzenden Buddha. Seine Größe ist ideal bemessen, wie eine schlichte Einfassung umgibt der Türrahmen den Buddha. Der erhabene Meister blickt aus dem Raum heraus, dem Ankommenden entgegen (Bild 5.1). Zugewandte Chauriträger flankieren den lehrenden Buddha (Bild 5.6 & 5.7). Chauri/Chowry sind rituelle Fliegen/Staubwedel, üblicherweise aus Yak-Haar (Yak-Schweif), deren Benutzung allgemein als reinigender Vorgang verstanden wird. Hinduistische und buddhistische Würdenträger sind stets von Chauri- und Schirmträgern umgeben, die für das Wohlergehen der verehrten Meister sorgen. Buddha sitzt auf einem Löwenthron, seine Füße ruhen auf einem Lotos. Der Thron ist einen gesonderten Blick wert: neben den Löwen am Sockel, die unrealistisch getroffen sind, besticht die außerordentlich verzierte Rückenlehne. Auf den Seitenflächen der Lehne versammelt sich ein ganzes Arsenal mythologischer Wesen, die durchgängig hinduistischer Herkunft entsprungen sind. Links und rechts unten spielt jeweils ein Himmelsmusiker mit seiner Stablaute. Über ihnen bäumen sich je ein Pferd mit Reiter auf. Die Krönung im Figurenensemble bilden Makaras mit überlanger Zunge. Auf dem Makara lehnt eine betende männliche Gestalt, die könnte eine anthropomorphe Darstellung des Naga meinen, die gewölbte Form um den Kopf der Gestalt befürwortet diese Annahme. Die dekorative Ausstattung der Thronlehne ist ein Beleg für die tolerante Übernahme hinduistisch tradierter halbgöttlicher Wesen in den buddhistischen Götterkanon. Der obere kreisförmig gerundete Teil der Lehne ist zum flächigen Nimbus geformt, vor dem sich das Haupt des Meisters deutlich abhebt, hier hat der Bildhauer das Wechselspiel von Fläche und Volumen wirkungsvoll ausgereizt. Die Hände des Erhabenen zeigen dem Betrachter die Lehrgeste, er gibt sich als Verkünder. Wie eine Übernahme bzw. Wiederholung wirkt das Figurenensemble des Hauptschreins der Höhle 23. Erneut erscheinen (leicht variiert) Figurengruppen, die schon in den Höhlen 14 und 15 vorzufinden sind (Bild 6.1 & 6.2). Herrscht im Hauptschrein noch eine übersichtliche Geschlossenheit, muss den Anordnungen der übrigen Reliefs im weiten Raum der Höhle 23 Konzeptionslosigkeit attestiert werden. Abgesehen von der stark schwankenden Qualität in der handwerklichen und künstlerischen Ausführung wirken die meisten der Reliefs wie zufällig aneinandergereiht, wodurch sich jeglicher innerer Zusammenhang verliert. Vom Hauptschreine abgesehen, offenbart sich in dieser Höhle das wahrscheinlich unkoordinierte Nebeneinander vieler Handwerker. Etlichen Reliefs haftet mangelnde Professionalität an, wenn nicht gar laienhafte Bemühtheit (Bild 6.5 & 6.6), andererseits gibt es ein Relief mit dem liegenden Buddha. Der Buddha im Parinirvana muss in den Pandava Höhlen als Ausnahmerelief eingeschätzt werden (Bild 6.3 ganz links & Bild 6.4). Zu den Pandava Caves ließe sich noch vieles sagen und noch mehr Fotos könnten gezeigt werden, doch für das interessierte Publikum sollten lesbare Beschreibungen in einem Blog-Artikel nicht den Umfang einer wissenschaftlichen Abhandlung erreichen. Besucher der Höhlen werden vieles mehr entdecken, als in den zwei Artikeln zu den Pandava Caves erwähnt, beschrieben und mit Fotos dokumentiert ist.
Weitere Informationen und Fotos liefert die Webseite https://en.wikipedia.org/wiki/Nasik_Caves Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Mehrere Benennungen bezeichnen ein und dieselbe Höhlentempelanlage. Werden die Pandav Leni oder die Trirashmi Leni oder aber die Nashik Caves erwähnt, sind immer die Pandav/Pandu/Pandava Caves gemeint. Leni ein Wort aus dem Marathi (Amtssprache im Bundesstaat Maharashtra) meint schlicht und einfach nur Höhle. Trirashmi ist der Name des Berges, in den die Höhlen geschlagen wurden. Nasik/Nashik Caves nimmt Bezug auf den 8km nördlich gelegenen Ort, der für viele Reisende der Bezugs- und Ausgangspunkt für die Besichtigung der Pandava Caves ist. Ehe die Besucher auf die ersten Höhlen stoßen, stehen im Eingangsbereich vier zweisprachige Infotafeln, denen die Spuren von Wind und Wetter anzusehen sind. Die Tafeln sind mit TRIRASHMI BUDDHIST CAVES, NASHIK überschrieben, dieser Name dürfte die gebräuchlichste Bezeichnung für den Höhlenkomplex sein. Vierundzwanzig nahe beieinander befindliche Höhlenräume sind im Trirashmi-Berg entdeckt, restauriert und dem Pandava-Höhlenkomplex zugeordnet worden. Nicht alle Höhlen erfordern die eingehende Besichtigung, doch im Laufe des Rundgangs kommen die Besucher zwangsläufig auch an den weniger spektakulären Räumen vorbei. Oft genügt ein Blick, um festzustellen, dass die jeweiligen Räume völlig ohne Schmuck, also ohne reliefierte Dekorationen verblieben sind. Nur wenige der Pandava Höhlen verfügen über einen auffällig schönen, sorgfältig gearbeiteten und gut erhalteten Säulen-Portikus, wie ihn die Höhlen 3 und 10 vorweisen. Wird von Portikus gesprochen, bieten sich auch die Bezeichnungen Veranda oder Mandapa an, gemeint ist immer ein erhöhter, luftiger Eingangsbereich, den bespielsweise die Höhle 3 vorweisen kann (Bild 3.1 & 6.1). Es braucht Zeit, ehe sich die Feinheiten der kunstvollen Frontgestaltung erschließen. In Europa wird von der Illusionsmalerei in der Baukunst gesprochen, hier könnte man von Illusionssteinmetzarbeiten sprechen. Zu unterst sieht man links und rechts je drei kräftige männliche Gestalten, es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Yakshas (Bild 3.1), auf deren Schultern die ganze Last des Portikus zu ruhen scheint. Man glaubt eine mittels einer Unterkonstruktion erhöhte Holzveranda mit einer geflochtenen Zaunbalustrade zu sehen, auf der hinter dem Zaun Steinsäulen aufgestellt wurden. Die Säulen selbst sind relativ kurz, aber deren Kapitelle sind aufwendig gestaltet, Detailstudien (Bild 3.2. & 3.3) zeigen die Verschiedenheit. Das unterste Gestaltungselement der Kapitelle sind Kugeln, drei der sechs Kugeln haben im oberen Bereich Verzierungen (Bild 3.3). Über den Kugeln sind jeweils in einem quadratischen Kasten eingefasste faltige Rundkissen (Amalakas), nur beim zweiten von links ist anstatt des Amalakas ein Yaksha zu sehen (Bild 3.3). Den schmückenden Abschluss der Kapitelle bilden Elefanten und Löwen, auf denen Mithuna-Paare sitzen (Bild 3.4). Der durchlaufende Tierfries oberhalb der Traverse, der wiederum einem Holzbalken nachempfunden zu sein scheint, ist als einmalig zu bewerten, zumindest in den Pandava Caves findet sich kein zweiter Fries dieser Art, dieses Reliefband ist ein Unikat (Bild 3.2 – 3.4). Die äußeren Säulen sind üblicherweise als Halbsäulen gestaltet oder mit dem Fels verbunden (siehe Höhle 10, Bild 4.1). An der Veranda der Höhle 3 stehen alle sechs Säulen frei, die abschließende Felswand ist ornamental verziert (Bild 3.1 & 3.2). Die reliefierte Türeinfassung zur Vihara (Höhle 3) ist vom bildhauerischen Standpunkt ein Meisterstück. Auf den Wandflächen vereinigen sich buddhistische Bildmotive zu einem Gesamtbild. Auf angedeuteten Pilastern stehen sechs Bildkacheln übereinander, ebenerdig daneben präsentieren sich jeweils ein Dvarapala. Die Tempelwächter ähneln sich in der Statur und im Erscheinungsbild, einer scheint die Kopie des anderen zu sein, die Besonderheit ist schnell definiert. Eine Spiegelung hätte den Dvarapalas gut gestanden, dadurch wäre das ansonsten harmonisch ausdrucksstark gestaltete Relief vervollkommnet worden: doch jeder Dvarapala erhebt den rechten Arm, jeder stemmt den linken Arm in die Hüfte (Bild 4.1 – 4.3). Ein breites Bildband über der Tür, dass einem Lintel (Türsturzrelief) entspricht, lagert auf den Pseudo-Pilastern. Die Wirkung der aufeinander abgestimmten Reliefteile geben der Türöffnung ein würdiges Äußeres, mit dieser Türumrahmung ist mehr als pure Dekoration angestrebt, dieses Relief ist religiöses Bekenntnis. Eminent wichtig sind drei Bildelemente auf dem Lintel-Relief, in der Bildmitte finden sich neben dem Bodhibaum, ein Stupa (Dagoba) und das Chakra (Rad der Lehre). Sechs menschliche (göttliche?) Figuren ergänzen das Ensemble der heiligen buddhistischen Symbole. Eine untere Zierleiste im Halbrosettendekor und eine obere Rosettenleiste rahmen das Zentralbild ein (Bild 4.1 – 4.5). Die rechteckigen Durchbrüche im Bereich der Halbrosettenleiste sind nachträgliche Änderungen, sind willkürliche Verletzungen des Reliefs. Balken für ein Überdach werden in den Löchern eingepasst gewesen sein (Bild 4.4 & 4.5). Die sehr große, zweckgebundene Versammlungshalle (Vihara) wirkt streng, fast kahl, wäre nicht das übergroße Zentralrelief mit einem Stupa vorhanden, welches diese Höhle zum Sakralraum erhebt (Bild 5.1 & 5.2). Nicht oft zu sehen ist der dreifache Chatria (Schirm) über dem Stupa (Bild 5.3). Die etwas nach innen eingerückte Säulenreihe schafft eine überdachte Freifläche vor der Veranda der Höhle 10. Im Gegensatz zur Höhle 3 (dort stehen die Säulen hinter der Balustrade ohne Sockel auf einer Steinbank) ruhen die Säulen der Höhle 10 auf dem geglätteten Felsboden. Aus sechs stufenförmigen Basen und Kugeln ragen die oktogonalen Säulen heraus, kulminieren in Kelchkapitellen mit Amalakas und vielgestaltigen figuralen Aufbauten. Noch eine Besonderheit fällt in den Blick: die äußeren Säulen sind mit der Felswand verbunden (Bild 6.1). Der dekorative Prunk der Veranda beschränkt sich auf die Kapitelle und die Deckentraverse. (Bild 6.4 – 6.9). In seitlichen Außennischen bewachen Dvarapalas die Veranda, im jetzigen Zustand ist nur noch der linke Tempelwächter zu sehen, der allerdings unterscheidet sich von den Dvarapalas der Höhle 3 erheblich (Bild 6.1). Die Gegenüberstellung der Tempelwächter (Bild 6.2 – 6.5) hebt die verschiedenen Tempelwächter deutlich heraus. Während der Dvarapala von Höhle 3 sich in der Statur und der Gewandung durchaus mit den männlichen, friedlichen Gestalten der Mithuna-Paare vergleichen lässt, nähert sich der Dvarapala der Höhle 10 im Auftreten eher einer kämpferischen Gottheit. Kopf und Gesicht, beschirmt vom Naga-Schutzschild, erinnern unweigerlich an Bhairava, ein markantes Kennzeichen sind die aus dem Mund ragenden Eckzähne. Dieses äußere Merkmal ermöglicht die Annahme, in dem Tempelwächter eine Inkarnation Shivas zu erkennen. Tatsächlich hat Bhairava, obgleich von der Herkunft hinduistisch, Eingang in den buddhistischen Götterkanon gefunden, wenngleich in Südindien unvermindert die shivaitische Bhairava-Variante verehrt wird. Sorgfältig gearbeitet und vielgestaltig sind die Kapitell-Figuren, was sowohl auf die Tiere und die menschlichen Gestalten zutrifft, die Vielfalt wird vervollständigt durch verschiedene Außen- und Innenfiguren der Kapitelle. Der Zuschnitt der Vihara von Höhle 10 ist dem der Vihara von Höhle 3 ziemlich ähnlich. Die strenge geometrische Form (Rechteck), die separaten Eingänge in die anliegenden Zellen und das zentrale Kultbild sind alles Gemeinsamkeiten, die beiden Versammlungshallen eigen sind. Die Kultbilder der Höhlen 3 & 10 folgen einem Darstellungsmuster, wobei das Relief der Höhle 10 im Grunde genommen eine Erweiterung des Motivs der Höhle 3 ist. Beide Reliefs zeigen einen von drei Schirmen bekrönten Stupa, zu Seiten der Stupa stehen weibliche Figuren. Während der Stupa im Relief der Höhle 3 den Buddha verkörpert, steht im Relief der Höhle 10 vor dem Stupa der Buddha selbst (Vergleich Bild 7.6 & 7.7). Stupa und Buddha könnten die gleichzeitige Präsentation des Erhabenen in seiner anikonischen als auch ikonischen Darstellung sein (Bild 7.3). Weder der Stupa noch die Buddha-Erscheinung sind handwerklich und motivmäßig großartig gelungen, das Relief strahlt eine gewisse Disharmonie aus, andererseits ist dieser Versuch der (wenn man so will) verdoppelten Buddha-Darstellung ein fast schon kühn zu nennender Vorgriff auf die wunderbaren Stupa-Buddha-Bilder von Ajanta. Link zum Ajanta Artikel und den Bildern: 15.3 & 15.4 https://www.angkor-temples-in-cambodia.com/schoumlnlein-blog/ajanta-caves-teil-3 Die Identität der jeweils zwei unbekleideten Frauen lässt sich schwerlich bestimmen. Es wäre leicht, diese anmutigen Wesen als Himmelsjungfrauen zu klassifizieren, damit hätten sie einen Namen und wären als Apsaras kenntlich. Diese Bezeichnung muss nicht richtig sein, obwohl bekanntermaßen Apsaras auch in den buddhistischen Himmeln existieren sollen (Bild 7.2 – 7.4 und Bild 7.6 & 7.7). Der dreifache Schirm (Chatriya) über der Reliquienkammer der Stupa, eines der glückbringenden buddhistischen Symbole, ist auf beiden Kultbildern (Höhle 3 und Höhle 10) gleichermaßen markant ausgeprägt (Bild 5.3 & 7.5). Schirme über einem Stupa auszubreiten gilt als übliche Praxis, an einigen Stupas indischer Höhlentempel haben hölzerne Exemplare die Zeiten überdauert. Sind hohe geistliche Würdenträger auf einer Prozession unterwegs, wird ein Chatriya über ihren Köpfen gehalten. Drei Schirme könnten bedeuten, dass der göttliche Segen symbolisch über dem Dharma (der Lehre), der Sangha (der Gemeinde) und dem Buddha liegen. Die Eleganz der eindrucksvollen Chaitya-Fassade der Höhle 18 (Bild 8.1) lässt sich durch kein Detail überbieten. Zaunfelder, Säulen mit Kapitellen, Stupas und Kudu-Fenster (einzeln und in Reihen angeordnet) sind die bestimmenden Dekorationselemente der Gesamtansicht. Wäre nicht die fehlende (rechte) Figur neben dem Eingang zur Chaitya (Bild 8.1.1) zu vermelden, dann müsste der Fassade komplette Erhaltung bescheinigt werden. Sehr wahrscheinlich wird die nicht mehr vorhandene Figur weiblicher Natur gewesen sein, durch diese Annahme wird ein Mithuna-Paar als Wächter-Paar vorstellbar. Kudus in verschiedenen Größen und absolut symmetrischer Reihung bilden eine in sich geschlossene Fassade, die, wären es echte Fenster, einem weltlichen Gebäude zur Zier gereichen würden (Bild 8.2). Durch die Tür und das riesige Zentral-Kudu fällt das Licht in die Tempelhalle (Bild 8.1). Links und rechts neben dem Kudu zieht sich eine Balustrade bis an den nichtbearbeiteten Felsenrand, auf den Balustraden stehen je drei Säulen mit Lotos/Tier-Kapitellen, zwischen den Säulen stehen Stupas in der typischen Form, die auch in der Tempelhalle in Großformat als freistehende Skulptur zu sehen ist. Während sich die vier Relief-Stupas gleichen, unterscheiden sich die Hintergründe der Wandflächen vor denen die Stupas aufgebaut sind. Ganz leicht zu übersehen sind die im Winkel zwischen den inneren Säulen und dem großen Kudu verborgenen Schlangen (Nagas), diese unscheinbaren Reliefs erinnern an die Naga-Steine (Nagakals), welche in Südindien weit verbreitet sind. Figurative Ausschmückungen finden sich zwischen den Kudus der oberen Reihe, zu sehen sind stehende menschliche (göttliche) Figuren und zwei halbgöttliche schwebende Wesen, möglicherweise Apsaras (Bild 8.2). Das wunderbar gearbeitete Flachrelief unter dem Eingangs-Kudu (Bild 8.3) erinnert in seiner symmetrischen Musteranordnung und der Halbkreisform an sogenannte "Mondsteine" in Sri Lanka, solche Sandakada pahana mit ähnlichen Motiven finden sich vor Tempeleingängen zum Zwecke der Niederwerfung. Tiermotive in kreisförmiger Reihung zeichnen die berühmten Mondsteine der Anuradhapura Periode auf der Tropeninsel Sri Lanka aus. In der Tempelhalle werden sich westliche Besucher kaum fremd, eher heimisch fühlen, erkennen sie doch die gewohnte Bauform eines Kirchenschiffs wieder: eine Säulenhalle mit Apsis (Bild 8.4). Die schmucklosen Säulen ohne Kapitelle lenken den Blick nicht ab, der fokussiert sich automatisch auf den insgesamt schlank wirkenden Stupa. Hier haben die Baumeister die Idealabmessungen zwischen Säulen und Stupa gewählt, trotz aller Schlichtheit herrscht in dieser Halle bestechende Harmonie. Im Artikel PANDAVA CAVES TEIL II werden weitere Höhlen beschrieben. Ergänzende Informationen zu den im Artikel PANDAVA CAVES TEIL I beschriebenen Viharas und der Chaitya können die Leser der vorbildlich gestalteten Internetseite https://en.wikipedia.org/wiki/Nasik_Caves entnehmen.
Die Bildwiedergabe 4.2 stammt aus dem Buch: The Cave Temples of India (1880) von Fergusson und ist im Internet als Public Domain (Gemeinfrei) gekennzeichnet. Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones Die in Mumbai gelegenen Yogeshwari Caves zählen zu den unbekannten archäologischen Stätten im Stadtgebiet. Der Name dieser Höhlen offeriert deutlich den Bezug zu Shiva bzw. Shivas Frau, denn Shiva ist Yogeshwara (Meister des Yoga) und Yogeshwari (Shivas Frau) ist die Göttin des Yoga, welche mittels geistiger Praktiken (dito Yoga) die Vollkommenheit erlangte, diese Göttin, eine Emanation der Durga wird im Bundesstaat Maharashtra hochverehrt. Das Areal rund um den Höhlentempel ist bebaut. Dicht bis an die steil abfallenden Felswände der Höhle schmiegen sich schlichte Bauten. Hier leben Menschen, denen der Kampf um die täglichen Notwendigkeiten vertraut ist, denen trotz aller Mühsal unvermindert das Gebet zu ihren Göttern Bedürfnis ist. Von einer luxuriösen Wohngegend kann nicht gesprochen werden. Nach einigen Irrfahrten fand der in Mumbai ansässige Fahrer den Höhlenkomplex. Noch immer werden die Höhlenräume rituell benutzt. Herabhängende Lichtkabel, Lampen und Neonröhren beeinträchtigen die Gesamtwirkung der ehemals prächtig verzierten Räume. Die Hindus, welche vermutlich täglich zum Gebet kommen, haben mit solchen der Ästhetik abträglichen Veränderungen kaum Probleme, für sie ist es allein wichtig, sich ihren Götterbildern ungehindert nähern zu können. Flache Stufen führen zum Tempeleingang hinab. Nach wenigen Schritten befinden sich die Besucher in der Sakralsphäre eines Hindutempels, der (lt. Archäologen) sein Vor- oder Abbild im berühmteren Höhlentempel auf der Insel Elephanta hat. Mächtige archaische Pfeiler tragen die Decken der Gänge (Bild 1), der Vorhallen (Bild 3) und der Haupthalle (Bild 2). Auch die Stürze der größeren Fenster liegen auf massiven Pfeilern und Halbpfeilern (Bild 4). Auf sehr hohen quadratischen Basen ruhen die in ihrer Form einmaligen Amalaka-Kapitelle, gemeint sind die zusammengedrückt wirkenden Bauteile, die den Eindruck eines gleichmäßig runden, faltigen Kissens hinterlassen. Die vasenförmigen Unterbauten, auf denen die Kissenscheiben lagern, erinnern an den Kalasha, ein ebenfalls indisches Bauelement. Oftmals sind Amalaka und Kalasha vereint vorzufinden. Die Bilder 1 – 3 ermöglichen den Vergleich der im Durchmesser und in der Höhe nur gering modifizierten Pfeilerformen. Diese spezielle Bauform der Pfeiler lässt sich in den Höhlentempeln und Tempeln der südindischen Bundesstaaten Maharashtra und Karnataka häufig nachweisen. Anders verhält es sich mit den Pfeilern, welche die Fensterstürze tragen, hier gerieren die Pfeiler, trotz quadratischer Formgebung doch eher zu schlanken Fenstersäulen oder anders gesagt: Halbsäulen, Amalaka und Kalasha, wie auch die gestuften Basen erscheinen als elegante Zierelemente (Bild 4 & 4.1). Thorana (ein Sanskrit-Begriff) meint im ursprünglichen Sinn einen freistehenden Torbau, welcher den Profan- vom Sakralbereich trennt. Im Laufe der Jahrhunderte und den damit verbundenen bautechnischen Veränderungen der Tempelanlagen haben sich auch die Gestaltungen der Torbauten gewandelt. Im Fall der Yogeshwari-Höhlen führt ein Säulengang auf das Allerheiligste, die innere Tempelzelle hin. Eine letzte Tür, eine nur schmale Pforte gibt den Weg zum Garbhagriha frei, hier gestaltet als eine den Gang abschließende Thorana-Wand (Bild 5). Pilaster mit den bekannten Amalakas säumen den Eingang. Überlebensgroße Götterfiguren treten beidseitig der Tür fast aus den Wänden heraus. Jeweils eine weitere Figur, weniger stattlich gewachsen, steht aufrecht daneben. Nicht auszuschließen, dass die Bildhauer ein ungleiches Paar Tempelwächter schufen, denen Assistenz zur Seite steht. Die ungewöhnliche Gestaltung der Wächterpaare verweist auf die Vorbilder in Elephanta. Der breite Fries über der Tür ist der Blickfang dieser Thorana. In der Mitte über der Tür kulminiert das Relief in einem schön geschwungenen Makara-Tympanum. Jeweils ein Rechteck-Relief schließt außen den Bildfries ab. Die Zwischenräume füllen weitere Götter und Halbgötter, die Vielzahl der dargestellten Himmelsbewohner irritiert den Unkundigen. Auf die wenigen markanten, klar identifizierbaren Figuren muss sich die Betrachtung fokussieren. Zwei Makaras greifen mit ihren Mäulern den Bogen bzw. speien ihn aus. Der Bogen entspricht nicht der später von den Khmern präferierten Schlangen-Form, sondern zeigt jene im alten Indien kreierte Kudu-Form, das sind hufeisenförmige Fenster. Auf den Rücken der Makaras steht je eine weibliche Figur, in deren Umfeld sich zahlreiche Begleitfiguren weiblicher Natur aufhalten. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind hier die Flussgöttinnen Ganga und Yamuna dargestellt, beide Göttinnen nutzen als Reittier einen Makara. Ganga ist eine Schwester der Parvati (Shivas Frau) und Yamuna ist eine Schwester Yamas, beide sind Kinder vom Sonnengott Surya. Ganga und Yamuna erscheinen oftmals paarweise gegenübergestellt, beispielsweise auch als Schutzwesen auf Thoranas und an Tempeleingängen. Unter dem Kudu-Bogen sitzt umgeben von Asketen Yogeshwara, der Meister des Yoga in urtypischer Meditationshaltung. Die Keule (Kada) in seiner linken Hand verweist zwar auf Shiva, doch spätere Recherchen ergaben, dass hier Lakulisha (der Herr mit der Keule), ein Wanderasket, ein Avatar Shivas dargestellt sein muss. Folglich könnte zumindest einer der zwei bärtigen Männer mit hoher Wahrscheinlichkeit als Shiva identifiziert werden, denn der Gott Shiva trat auch als betender Asket in Erscheinung. Im Zentrum des Breitband-Reliefs findet sich somit die Prominenz der indischen Götterwelt versammelt. Mit den kleinen Figuren am Rand des Kudu-Reliefs könnten Gottheiten gemeint sein, vielleicht aber nur betende Menschen? Das im Gegensatz zum linken Relief noch ziemlich gut erhaltene rechte Relief zeigt die göttliche Familie, deutlich zu erkennen ist Shiva (vierarmig), sitzend an seiner Seite die üppige Parvati (seine Frau), zwischen ihnen ihr gemeinsames Reittier der Buckelstier Nandi. Auf Grund der Sitzhaltung könnte das Götterpaar als Yogeshwara und Yogeshwari bewertet werden. Kleine männliche Figuren, die etwa dem Kinderpaar Ganesha & Skanda entsprächen, sind auf dem Relief nicht auszumachen. Wahrscheinlich gibt dieses Relief das Kalyansundarmuti-Motiv wieder. Zwei Detailaufnahmen vom Thorana-Fries (Bild 5.3 & 5.4) heben die Feinarbeit der Reliefgestaltung hervor, bemerkenswert sind die individuell geschnittenen Gesichter und die natürlich bewegten Körperhaltungen der Figuren. Der mehrfach gebogenen Körper (Knie, Hüfte, Schulter) wird von der Fachwissenschaft als tribhanga bezeichnet, speziell Salabhanjikas (Baumnymphen) und Surasundaris (himmlische Mädchen) erscheinen in dieser lebendig wirkenden schwungvollen Körperpose. Beiden werden auch unheilabwendende Kräfte zugeschrieben. Schönheit verdrängt das Böse, wohl deshalb sind diese Frauen auf Reliefs mancher Torbauten zu sehen. Im für Nicht-Hindus unzugänglichen zentralen Heiligtum (Garbhagriha) wird ein Lingam angebetet. Drei vergitterte Eingänge und schlechte Lichtverhältnisse verhinderten den Einblick auf den Altar, der aus Yoni und Lingam gefügt sein muss. Die Bilder 6.1 – 6.3 zeigen die Türen vom Garbhagriha, dokumentiert wird der marode Zustand dieser Kultstätte. Das Bild 6.3 zeigt einen seltenen, wahrscheinlich den einzigen Lintel im Yogeshwari Tempel. Mit gutem Willen und einiger Phantasie lässt sich die Göttin Yogeshwari im doppelt geschwungenen Kudu-Bogen erkennen. Die ihr zur Seite gestellten Makaras und die Flussgöttinnen sind mehr zu ahnen, als wirklich zu sehen. In zwei tempelartigen engen Zellen sitzen meditierende Gottheiten. Ganz außen in einem etwas größeren Raum, den Lintel beschließend, sitzt ein Götterpaar (rechts besser als links zu erkennen), hier sind mit großer Wahrscheinlichkeit Shiva und Parvati dargestellt, dem Kultort gemäß in den Emanationen als Yogeshwara & Yogeshwari. – Nicht zu übersehen sind die gnadenlos rabiat angebrachten elektrischen Verkabelungen, die nicht nur an dieser Stelle den Kunstfreunden Kopfschütteln verusachen. Die Bilder 7 – 9 lenken den Blick auf fast verlorene Reliefs, die sich im hofseitigen, teilweise eingestürzten Tempelareal, wenn auch im schlechten Zustand, erhalten haben. Der Ausgang zur Höhle wirkt aus der Ferne eher schlicht und bescheiden (Bild 10.1), doch die Nahsicht vermittelt einige schön geschnittene, geschmackvoll variierte Reliefbänder an den Türrahmen, ähnlich gewebte Bordüren bedecken die Sichtflächen der Rahmen (Bild 10.1 & 10.2). Das mittlere Band zeigt sogar ein menschliches Gesicht (Bild 10.2). Die Yogeshwari Höhle hat über die Jahrhunderte hinweg zu Regenzeiten unter Wassereinbrüchen zu leiden gehabt. Vielleicht hatten die Baumeister ein durchdachtes Wasserableitsystem installiert, welches irgendwann nicht mehr funktionierte. Ohne ein solches System eignet sich der Tempel aufgrund seiner Bauart leider nur als Wassersammelbecken. Hitze und Wasser im dauernden Wechsel der Jahreszeiten zermürben noch den besten Stein. Die Folgen sind sichtbar: Teile der Höhle sind eingestürzt. Durch Wasser, Luftfeuchtigkeit und Trockenheit im permanenten Wechsel sind die Reliefs stark korrodiert, weiterer Verfall ist menschlicher Unvernunft bzw. Unachtsamkeit geschuldet. Andererseits: ein Tempel, der ständig von Pilgern frequentiert wird, trägt unwiderruflich Spuren der Abnutzung.
Der Tempel verdient außer Erhaltung unbedingt Aufmerksamkeit und mehr internationales Publikum. The Archaeological Survey of India hat bereits im Jahr 1909 diesen Höhlenkomplex zum geschützten Monument erklärt. Die hier gezeigten Fotos entstanden 2018. Inzwischen sind auf einer steinernen Tafel in drei Sprachen konkrete Fakten zur Anlage zu lesen: - Die Tempelanlage gliedert sich in agramandapa, mukhamandapa und garbhagriha. - Die Bauart adaptiert die Höhle 1 auf Elephanta und die Höhle 29 (Dhumar lena) in Ellora. - Erwähnt wird die indische Dynastie der Vakataka, welche bis Ende des 5. Jahrhunderts weite Teile des heutigen Maharashtra beherrschten. Im 6. Jahrhundert zerfällt das Vakataka-Reich, ihnen folgen die Chalukya. Folgende Göttergestalten werden auf der Tafel erwähnt, sind resp. zu sehen: - Lakulisha (Herr mit der Keule): ein Wanderasket, der eine frühe shivatischen Sekte gründete und als letzte (28.) Inkarnation Shivas gilt - Kalyansundarmuti, damit ist wohl die Hochzeitsszene zwischen Shiva und Parvati gemeint - Nataraja = Shiva, der Herr des Tanzes - Ravananugraha = eine dem Dämon Ravana wohlgesonnene Erscheinung Shivas (Ravana schüttelt den Berg Kalash) - Makartornas = Makaras - Ayudhpurushas = gemeint sind anthropomorphe Darstellungen göttlicher Waffen - Dwarapala/Dvarapala = Tempelwächter Leider fehlt eine Übersichtszeichnung (etwa mit Liste und Nummernkennzeichnung), so dass dem Laien die Zuordnung der Göttergestalten zu den jeweiligen Reliefs schwerfallen. Anmerkung: Google Maps liefert (frei zugänglich) neben vielen anderen Bildmaterialien zu den Yogeshwari Caves ein Foto der Schrifttafel zum Yogeshwari Tempel. Fotos und Text: Günter Schönlein Korrektur: Vanessa Jones |
Autor Günter Schönlein
Auf meinen bisher acht Reisen nach Kambodscha habe ich viele Khmer-Tempel photographisch dokumentiert. Mit Pheaks Hilfe suchte ich auch viele schwer zu findende entlegene Tempel auf. In diesem Blog möchte ich meine dabei erworbenen Eindrücke und Kenntnisse gerne anderen Kambodscha-Liebhabern als Anregungen zur Vor- oder Nachbereitung ihrer Reise zur Verfügung stellen. sortiert nach Themen:
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Der Blog enthält sowohl Erlebnis-Reiseberichte als auch reine Orts- und Tempel-Beschreibungen, siehe Kategorien "Persönliches" und "Sachliches" in der Liste von Tags oben, sowie eingestreute Beiträge zu anderen Reiseländern und Themen.
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